DE102004056119A1 - Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems in einem Fahrzeug - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems in einem Fahrzeug, der bei einer Gefahrenbremsung eine Bremsung des Fahrzeugs unterstützt. DOLLAR A Es wird vorgeschlagen, dass zur Unterscheidung zwischen der Gefahrenbremsung und einer Normalbremsung eine Schwelle (10) für einen Bremseingriff des Bremsassistenten wenigstens aus den Merkmalen Bremsmoment (11) und Bremsmomentgradient (12) festgelegt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems in einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Im alltäglichen Verkehrsgeschehen werden üblicherweise Normalbremsungen durchgeführt. Bei einer Gefahrenbremsung kann darauf geschlossen werden, dass sich ein Fahrzeuglenker in einer Situation befindet, die er als kritisch bzw. unfallträchtig betrachtet. Untersuchungen haben ergeben, dass der Fahrzeuglenker in solchen kritischen Fahrsituationen sein Bremspedal zwar signifikant stärker betätigt als bei der Normalbremsung, jedoch oft nur eine unzureichende Kraft auf das Pedal ausübt. Aus diesem Grund wurden Bremsassistenzsysteme entwickelt, um einen Fahrzeuglenker bei Notbremsungen dahingehend zu unterstützen, seinen Bremsweg zu verkürzen und eine Kollision mit einem potentiellen Kollisionspartner zu vermeiden oder zu vermindern. Durch das Bremsassistenzsystem wird bei Bedarf ein automatischer Systemeingriff in die Bremsfunktion aktiviert. Dadurch wird eine Bremskraft erzielt, die höher ist als die Bremskraft, die bei normaler Betätigung des Bremspedals hervorgerufen wird.
  • Problematisch bei den bekannten Bremsassistenzsystemen ist die Unterscheidung zwischen einer Gefahrenbremsung und einer Normalbremsung, denn es ist nur in kritischen Situationen ei ne Unterstützung beim Bremsvorgang erwünscht. Bei der Normalbremsung können durch einen systembedingten Eingriff sogar negative Folgen eintreten, weil der Fahrzeuglenker beispielsweise irritiert wird und daraufhin falsch reagiert, oder weil es aufgrund einer unnötigen Notbremsung zu Auffahrunfällen kommen kann.
  • Aus der Offenlegungsschrift DE 101 60 278 A1 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Bremsassistenzfunktion offenbart, bei dem nach Maßgabe eines erkannten Hinweises auf eine Notbremssituation eine Gaspedal-Motormoment-Kennlinie veränderbar ist. Diese Kennlinie zeigt einen Zusammenhang zwischen einem Betätigungsweg des Gaspedals und einem daraus resultierenden Motormoment an.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems anzugeben, bei dem eine sichere Unterscheidbarkeit zwischen Fahrerwunsch und Notsituation gewährleistet ist.
  • Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird zur Unterscheidung zwischen einer Gefahrenbremsung und einer Normalbremsung eine Schwelle für einen Bremseingriff des Bremsassistenten wenigstens aus den Merkmalen Bremsmoment und Bremsmomentgradient festgelegt. Die Schwelle kann dabei als Schwellenwert oder als eine Schwellenwertkennlinie definiert sein. Das Bremsmoment kann mittels einer Eindrücktiefe eines Bremspedals berechnet werden, wobei die Eindrücktiefe direkt am Hauptzylinder der Bremsanlage gemessen werden kann. Es ist dabei von Vorteil, dass für dieses Merkmal keine zusätzliche Messeinrichtung am Bremspedal bereitgestellt werden muss. Der Bremsmomentgradient kann mittels einer Bremspedalbetätigungsgeschwindigkeit berechnet werden und bemisst die Schnelligkeit, mit der das Bremspedal betätigt wird. Vorteilhafterweise lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Normalbremsungen von Gefahrenbremsungen unterscheiden, um den Fahrer beispielsweise bei einer unfallträchtigen Situation durch eine intelligente Bremskraftverstärkung zu unterstützen. Eine ständige intelligente Bremskraftunterstützung würde zu einer ständig veränderten Charakteristik der Bremse führen und ein Bremsverhalten des Fahrzeuglenkers verändern. Aus diesem Grund darf eine derartige Unterstützung nur in solchen Situationen gewählt werden, in denen der Fahrzeuglenker tatsächlich eine Gefahrenbremsung durchführt. Mit Hilfe der Erfindung lässt sich eine Gefahrenbremsung frühzeitig von einer Normalbremsung unterscheiden, so dass der Nutzen für den Fahrzeuglenker möglichst groß bleibt.
  • Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung sind der Beschreibung sowie den weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
  • Der aus dem Bremsmoment und dem Bremsmomentgradienten berechnete Faktor kann günstigerweise für verschiedene Fahrsituationen anhand einer Trajektorie erfasst werden. Bei der Erfassung der Trajektorien können Fahrsituationen simuliert werden, die ein Innenstadt-Szenario nachstellen, wobei das Fahrzeug eine Geschwindigkeit von etwa 50 bis 70 km/h fährt. Ebenso können gefährliche Situationen nachgestellt werden, die zu Gefahrenbremsungen veranlassen.
  • Zwischen den Trajektorien, die Gefahrenbremsungen anzeigen und den Trajektorien, die Normalbremsungen anzeigen, lässt sich eine Schwelle erfassen, die in dem Koordinatensystem anhand einer durch wenige Punkte festgelegten Trennlinie wiedergegeben wird. Bevorzugt kann in dem Koordinatensystem je nach Position der Trajektorien zur Trennlinie festgestellt werden, ob es sich um eine Gefahrenbremsung oder um eine Nor malbremsung handelt. Das so erfasste Koordinatensystem kann während der Fahrt beispielsweise von einer entsprechenden Steuerung ausgewertet werden. Bei Vorliegen einer Gefahrenbremsung kann günstigerweise eine automatische Bremskraftunterstützung aktiviert werden. Dies kann durch bekannte Methoden zur Beaufschlagung der Radbremsen mit Bremsdruck oder Bremskraft erfolgen, beispielsweise durch einen Aufbau des Bremsdrucks in der Bremsanlage oder durch Vorbefüllung eines (hydraulischen) Bremssystems. Im Auslösefall kann der Bremsdruck dadurch wesentlich schneller aufgebaut werden, und die Ansprechzeiten lassen sich dadurch günstigerweise verkürzen.
  • Das Bremsverhalten des Fahrzeuglenkers kann sich in Abhängigkeit von der gefahrenen Geschwindigkeit ändern. Die Schwelle zur Unterscheidung zwischen Gefahren- und Notbremsung kann somit von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs abhängen. Bevorzugt kann daher die die Schwelle anzeigende Trennlinie zwischen den Normalbremsung und Gefahrenbremsung anzeigenden Trajektorien innerhalb des Koordinatensystems verändert werden, indem die die Trennlinie definierenden Punkte geschwindigkeitsabhängig verschoben werden.
  • Vorzugsweise werden Koordinaten, die die Schwelle oder alternativ die Trajektorien definieren, mit einem Skalierungsfaktor gewichtet, wobei der Skalierungsfaktor in Abhängigkeit einer vorgenommenen Fahrsituationsbewertung vorgegeben wird. So lässt sich die Empfindlichkeit des Verfahrens in Situationen erhöhen, in denen erkannt worden ist, dass ein Unfall mit Sicherheit unmittelbar bevorsteht und nicht mehr verhindert werden kann. Damit erreicht man, dass in solchen gefährlichen Situationen bereits eine leichte Bremsbetätigung als Gefahrenbremsung identifiziert wird.
  • Ferner ist nach dem Bremsverhalten des jeweiligen Fahrzeuglenkers zu differenzieren, das bei einem sportlichen Fahrer anders ist als bei einem defensiven Fahrer. Besonders bevorzugt kann mittels einer Auswertung der Trajektorien während der Fahrt der Schwellenwert an einen Fahrstil des Fahrzeuglenkers angepasst werden. Es können hierfür die die Trennlinie definierenden Punkte innerhalb des Koordinatensystems so verschoben werden, dass die Trajektorien aller Bremsungen, die hinreichend sicher als Normalbremsungen gelten, in einem solchen Bereich zu der Trennlinie liegen, der den Normalbremsungen zugeordnet wird. Das Koordinatensystem lässt sich somit vorteilhafterweise adaptiv an die jeweils gefahrene Geschwindigkeit und an den Fahrstil anpassen. Dadurch können Fehlinterpretationen weitgehend ausgeschlossen werden, und es erfolgt nur dann eine intelligente Bremskraftverstärkung, wenn tatsächlich eine Notbremsung vorliegt.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren lässt sich vorteilhafterweise eine Gefahrenbremsung frühzeitig von einer Normalbremsung unterscheiden, so dass der Nutzen für den Fahrer möglichst groß bleibt.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination, die der Fachmann zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen wird.
  • Dabei zeigt die einzige Figur ein Diagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welches das Ergebnis einer Versuchsreihe wiedergibt. Ein derartiges Diagramm kann jedoch auch während der Fahrt aufgezeichnet und durch eine Steuereinheit ausgewertet werden, die dann entsprechende Signale an ein Bremsassistenzsystem abgibt.
  • Das Diagramm zeigt ein Koordinatensystem, wobei die Abszisse einen Wert für ein Bremsmoment 11 und die Ordinate einen Wert für einen Bremsmomentgradienten 12 angibt. Das Bremsmoment 11 wird mittels einer Eindrücktiefe eines Bremspedals und der Bremsmomentgradient 12 mittels einer Bremspedalbetätigungsgeschwindigkeit berechnet. Der aus dem Bremsmoment 11 und dem Bremsmomentgradienten 12 berechnete Faktor ist in der Figur grafisch anhand von Trajektorien 13, 14 erfasst. Bei jeder Bremsung entsteht ein anderer Verlauf der Trajektorien 13, 14, die in dem Diagramm wiedergegeben sind. Die durchgezogenen Linien sind Darstellungen von Trajektorien 13, wie sie bei Normalbremsungen entstehen. Der Fahrzeuglenker befindet sich dabei in keiner kritischen Fahrsituation und fährt mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 bis 70 km/h, wie sie im regelmäßigen Straßenverkehr üblich ist. Es wird mit den Trajektorien 13, von welcher der Einfachheit halber nur einige mit einem Bezugszeichen beziffert sind, ein übliches Innenstadt-Szenario wiedergegeben.
  • Die Trajektorien 14 sind in gestrichelten Linien eingezeichnet, die im gleichen Geschwindigkeitsbereich eine Gefahrenbremsung wiedergibt. Zur Erfassung der Trajektorien 14 wurden in einem Versuch gefährliche Situationen simuliert und eine jeweilige Bremsreaktion von Probanden aufgezeichnet. Auch hier sind aus Gründen der Übersichtlichkeit nur einige der Trajektorien 14 mit einem Bezugszeichen versehen.
  • Aus dem sich ergebenden Verlauf der Trajektorien 13, 14 lässt sich eine Trennlinie 18 konstruieren, die das in der Figur dargestellte Diagramm in zwei Bereiche 20, 21 teilt. Alle Trajektorien beginnen notwendigerweise in einem Ursprung 19 des Koordinatensystems. Bremsungen, deren Trajektorien 14 die Trennlinie 18 überqueren, werden als Gefahrenbremsungen klas sifiziert und liegen im Bereich 21 des Koordinatensystems. Bremsungen, deren Trajektorien 13 näher beim Ursprung 19 des Koordinatensystems als die Trajektorien 14 liegen, werden als Normalbremsungen eingestuft und liegen im Bereich 20 des Diagramms. Auf diese Weise kann zur Unterscheidung zwischen einer Gefahrenbremsung und einer Normalbremsung eine Schwelle 10 für einen wenigstens aus den Merkmalen Bremsmoment 11 und Bremsmomentgradient 12 berechneten Faktor festgelegt werden. Die Schwelle 10 wird dann anhand der durch wenige Punkte 15, 16, 17 festgelegten Trennlinie 18 zwischen Gefahrenbremsungen anzeigende Trajektorien 13 und Normalbremsungen anzeigende Trajektorien 14 erfasst.
  • Es wurde festgestellt, dass sich das Bremsverhalten des Fahrzeuglenkers in Abhängigkeit von der gefahrenen Geschwindigkeit ändert. Deshalb werden die die Trennlinie 18 definierenden Punkte 15, 16, 17 geschwindigkeitsabhängig verschoben. Auf diese Weise lässt sich während der Fahrt eine an die aktuell gefahrene Geschwindigkeit des Fahrzeugs angepasste Trennlinie 18' erzeugen, die bei einer höheren Geschwindigkeit in dem vom Ursprung 19 entfernteren Bereich 21 liegen, wobei die Punkte 15', 16', 17' gegenüber den die ursprüngliche Trennlinie 18 festlegenden Punkten 15, 16, 17 verschoben sind.
  • Vorteilhafterweise werden die die Punkte 16, 17, 18 definierenden Koordinaten oder alternativ die die Trajektorien 13, 14 definierenden Koordinaten mit einem Skalierungsfaktor α gewichtet. Je nach Größe des Skalierungsfaktors α werden die Trennlinie 18 bzw. die Trajektorien 13, 14 „aufgebläht" oder näher an den Ursprung „gedrückt". Damit lässt sich die Empfindlichkeit des Verfahrens in Abhängigkeit der Fahrsituation adaptiv einstellen. Die Fahrsituation wird dabei anhand von Sensorsignalen einer Umfeldsensorik hinsichtlich der Unfall trächtigkeit bewertet. Die Bewertung erfolgt beispielsweise anhand der mit der Umfeldsensorik ermittelten Relativgeschwindigkeit zwischen dem Fahrzeug und einem potentiellen Kollisionsobjekt, dem Abstand zwischen dem Fahrzeug und dem Kollisionsobjekt, der Beschleunigung des Fahrzeugs und der abgeschätzten Beschleunigung des Kollisionsobjekts. Beispielsweise kann anhand dieser Größen die Zeit, die bis zu einer vorausgesagten Kollision voraussichtlich noch verstreichen wird, ermittelt und mit einer abgeschätzten, dem Fahrer maximal verbleibenden Zeit bis zur Einleitung einer kollisionsvermeidenden Vollbremsung und/oder eines kollisionsvermeidenden Ausweichmanövers verglichen werden. In die Bewertung kann weiterhin eine Aussage über die Qualität der Sensorsignale oder der hieraus ermittelten Größen mit einfließen. Wenn die Fahrsituation als besonders kritisch bewertet wird, wenn also die Situationsbewertung ergibt, dass ein Unfall mit hoher Sicherheit unmittelbar bevorsteht und nicht mehr verhindert werden kann, dann kann die Empfindlichkeit des Verfahrens durch Variation des Skalierungsfaktors α erhöht werden, so dass bereits eine leichte Bremsbetätigung als Gefahrenbremsung identifiziert wird.
  • Mittels einer Auswertung der Trajektorien 13, 14 kann während der Fahrt die Schwelle 10 an einen Fahrstil des Fahrzeuglenkers angepasst werden. Beispielsweise kann durch eine Online-Analyse mit Hilfe von statistischen Methoden erfasst werden, ob der Fahrstil des Fahrzeuglenkers sportlich oder defensiv ist. Je nachdem können dann die Punkte 15, 16, 17 in dem Diagramm so an den Fahrstil angepasst werden, dass die Trajektorien 13, 14 aller Bremsungen, die hinreichend sicher den Normalbremsungen zugeordnet werden können, auch im Bereich 20 des Koordinatensystems liegen, deren Trajektorien 13 als Normalbremsung einstuft sind.
  • Mit Hilfe des Koordinatensystems lässt sich je nach Position der Trajektorien 13, 14 zur Trennlinie 18 auf einfache Art und Weise feststellen somit, ob es sich um eine Gefahrenbremsung oder um eine Normalbremsung handelt. Bei Vorliegen einer Gefahrenbremsung wird eine automatische Bremskraftunterstützung aktiviert, wobei beispielsweise die Radbremsen mit Bremsdruck oder Bremskraft beaufschlagt werden. Dadurch wird der Bremsweg in einer Gefahrensituation verkürzt, wodurch das Bremsassistenzsystem sicherer wird.

Claims (8)

  1. Verfahren zum Betreiben eines Bremsassistenzsystems in einem Fahrzeug, der bei einer Gefahrenbremsung eine Bremsung des Fahrzeugs unterstützt, dadurch gekennzeichnet, dass zur Unterscheidung zwischen der Gefahrenbremsung und einer Normalbremsung eine Schwelle (10) für einen Bremseingriff des Bremsassistenten wenigstens aus den Merkmalen Bremsmoment (11) und Bremsmomentgradient (12) festgelegt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Bremsmoment (11) mittels einer Eindrücktiefe eines Bremspedals und der Bremsmomentgradient (12) mittels einer Bremspedalbetätigungsgeschwindigkeit berechnet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus dem Bremsmoment (11) und dem Bremsmomentgradienten (12) berechneter Faktor für verschiedene Fahrsituationen anhand von Trajektorien (13, 14) erfasst wird.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle (10) anhand einer durch wenige Punkte (15, 16, 17) festgelegten Trennlinie (18) zwischen Gefahrenbremsungen anzeigende Trajektorien (13) und Normalbremsungen anzeigende Trajektorien (14) erfasst wird.
  5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle (10) abhängig von einer Geschwindigkeit des Fahrzeugs ausgewählt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwelle (10) abhängig von einem Fahrstil des Fahrzeuglenkers ausgewählt wird.
  7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Fahrsituationsbewertung vorgenommen wird und dass Koordinaten, die die Schwelle (10) oder die Trajektorien (13, 14) definieren, mit einem in Abhängigkeit der Fahrsituationsbewertung vorgebbaren Skalierungsfaktor (α) gewichtet werden.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreiten der Schwelle (10) eine automatische Bremskraftunterstützung aktiviert wird.
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