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Die
Erfindung betrifft eine Wasseraufbereitungsvorrichtung für ein Wasserleitungssystem
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Wasserrohre
und deren Verbindungsteile aus metallischen Werkstoffen können insbesondere bei
stark kalkhaltigem Wasser durch Lochfraß beschädigt werden. Dabei löst sich
entweder das Rohr selbst oder eine Löt- und/oder Schweißverbindung und/oder Schraubverbindung
an einer Nahtstelle meist punktuell auf. Aus den hierdurch entstehenden nadelfeinen Öffnungen
spritzt dann Wasser heraus und durchfeuchtet Wände, Decken und Böden, in
denen das Wasserrohr verlegt ist. Hierdurch können große wirtschaftliche Schäden an einem
Gebäude und/oder
an Produktionsanlagen entstehen.
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Darüber hinaus
wächst
durch Kalkinkrustierungen das Wasserrohr zu, so dass der Fließdruck stark
abfällt
und dadurch immer weniger Wasser durch das Wasserrohr fließt. Abhilfe
kann durch ein Freispülen
geschaffen werden oder durch den Austausch des Wasserrohrs.
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Durch
die Verwendung von Kunststoffrohren werden diese Korrosionsprobleme
zwar verhindert, bei diesen kann jedoch mit der Zeit ein im Kunststoffmaterial
vorhandener Weichmacher in das Wasser entweichen und dieses geschmacklich
beeinflussen und/oder beim Verbraucher Gesundheitsschäden hervorrufen.
Durch das Entweichen des Weichmachers kommt es aber auch zu einer
versprödung
des Rohrmaterials, so dass auch hier die Gefahr von Undichtigkeiten
entsteht; auch bei den hier meistens verwendeten metallischen Verbindungsteilen
kann dann Korrosion auftreten.
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Um
die genannten Probleme bei metallischen Wasserrohren zu verhindern,
sind Wasseraufbereitungsvorrichtungen bekannt. Eine solche Wasseraufbereitungsvorrichtung
ist beispielsweise in der
EP
0 680 457 B1 beschrieben. Danach wird eine hochreine Zink-Opferanode
in einen Wasserkreislauf oder ein Trinkwassersystem eingebracht.
Durch die unedlere Zinkanode und das mit dem Wasserrohr verbundene
Gehäuse
wird ein galvanisches Element erzeugt. Durch dessen Spannung wird
der Fluss eines Schutzstroms induziert, der die Korrosion in dem Trinkwassersystem
vermindert. Darüber
hinaus wird durch die Zinkionen die Bildung von mikroskopischen Kristallen
gefördert,
an deren Oberfläche
im Wasser gelöste
Karbonate auskristallisieren. Dies führt dazu, dass sich die Karbonate
nicht mehr an der Rohrinnenwand als Kesselstein abscheiden, sondern
in der flüssigen
Phase weitertransportiert werden.
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Bekannt
ist aus der
JP 10034157
A eine seitliche Anordnung der Opferanode. Hierdurch kann
die Wasseraufbereitungsvorrichtung bei Wasserleitungssystemen mit
ganz unterschiedlichen Rohrdurchmessern eingesetzt werden. Darüber hinaus
gestattet die seitlich in die Anodenkammer eingeführte und gehalterte
Opferanode einen einfacheren Austausch der Opferanode, wenn diese
verbraucht ist.
US 2003/0044310
A1 offenbart eine Vorrichtung zur Desinfektion von Wasser,
bei der eine Spannung an eine Opferanode angelegt wird.
DE 101 46 961 A1 beschreibt
ein Verfahren zur Wasserbehandlung, bei dem eine Spannung an eine
Opferanode angelegt und abhängig
beispielsweise von der Fließgeschwindigkeit
eingestellt wird. Die
DE
10 2005 004 064 A1 beschreibt eine Vorrichtung zur Überwachung
des Verbrauchs einer Opferanode.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Wasseraufbereitungsvorrichtung
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass sie möglichst wirkungsvoll
und zuverlässig
arbeitet.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Wasseraufbereitungsvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch
die Spannungsversorgung wird eine unbestimmte und unkontrollierte
Ionenabgabe verhindert, was den Wirkungsgrad der Vorrichtung verbessert.
Die Spannungsversorgung kann dabei über ein Netzgerät, ein Netzgerät mit Pufferbatterie,
eine Batterie und/oder über
Solarzellen mit Pufferbatterie erfolgen. Die erfindungsgemäße Einrichtung,
die in ihrem stromlosen Zustand die Opferanode bei einer Fehlfunktion
der Steuer- und/oder Regeleinrichtung direkt mit dem Wasserleitungssystem
verbindet, gestattet es, bei einer Fehlfunktion einen Notbetrieb
der Wasseraufbereitungsvorrichtung zu gewährleisten, bei dem die Ionenabgabe
nur durch den Potentialunterschied zwischen der Opferanode und der
Gegenanode (Gehäuse
und Wasserleitungssystem) gebildet wird. Dies reduziert auch bei
einer Fehlfunktion der Steuer- und/oder Regeleinrichtung das Risiko von
Beschädigungen
des Wasserleitungssystems.
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Dadurch,
dass die Opferanode seitlich in die Anodenkammer eingeführt und
gehaltert ist, kann die erfindungsgemäße Wasseraufbereitungsvorrichtung bei
Wasserleitungssystemen mit ganz unterschiedlichen Rohrdurchmessern
eingesetzt werden. So können
beispielsweise Rohrdurchmesser von 1/4 Zoll bis 10 Zoll mit nur
vier unterschiedlichen Gehäusegrößen abgedeckt
werden.
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Darüber hinaus
gestattet die seitlich in die Anodenkammer eingeführte und
gehalterte Opferanode einen deutlich einfacheren Austausch der Opferanode,
wenn diese verbraucht ist, was ebenfalls Kosten spart. Bei der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung
kann nämlich
das Gehäuse auch
beim Austausch der Opferanode in das Wasserleitungssystem integriert
bleiben.
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Eine
vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung sieht
vor, dass die Opferanode längliche
Form hat und im Wesentlichen quer zur Strömungsrichtung angeordnet ist.
Hierdurch ergibt sich eine gute Verwirbelung der Wasserströmung, was
den Kontakt zwischen dem sauerstoffreichen Trink- und/oder Prozesswasser
und der Opferanode verbessert.
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Der
Wirkungsgrad der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung
wird nochmals verbessert, wenn die Opferanode eine Mehrzahl von
beabstandeten Einzelanoden umfasst. Diese können linear oder sternförmig angeordnet
sein.
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Möglich ist
auch, dass das Gehäuse
in einer handelsüblichen
Wasserzähler-Anschlussgarnitur montierbar
ist. Hierdurch werden die Installationskosten nochmals reduziert.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Opferanode in ein Befestigungsmodul
integriert ist, welches eine Abdichtung und eine elektrische Isolierung zum
Gehäuse
hin, und eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung am Gehäuse umfasst.
Hierdurch wird der Austausch einer verbrauchten Opferanode wesentlich
vereinfacht.
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Für die Verbindung
der Spannungsversorgung zum Wasserleitungssystem kann eine Erdungsleitung
einer ohnehin vorhandenen Gebäude-Elektroinstallation
verwendet werden. Hierdurch werden Installationskosten gespart.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die Steuer- und/oder Regeleinrichtung ihren
eigenen Funktionszustand und/oder den Funktionszustand der Opferanode überwacht
und bei einer Fehlfunktion und/oder bei einem bestimmten Verbrauchsgrad
der Opferanode eine Meldung abgibt. Eine solche Meldung kann optisch
und/oder akustisch erfolgen, ggf. auch mit Fernwirkung. Ferner kann
die Überwachung fortlaufend
oder/und intermittierend ablaufen. Hierdurch wird die Zuverlässigkeit
bei der Benutzung der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung
erhöht.
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Besonders
wirkungsvoll bei gleichzeitig langer Lebensdauer der Opferanode
arbeitet die erfindungsgemäße Wasseraufbereitungsvorrichtung dann,
wenn sie eine Steuer- und/oder
Regeleinrichtung umfasst, welche die Ionenabgabe der Opferanode
steuert und/oder regelt. Auch hier kann vorgesehen sein, dass der
aktuelle Betriebszustand, der Bedarf der Ionenabgabe und die aktuelle
tatsächliche Ionenabgabe
optisch und/oder akustisch angezeigt werden.
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Die
Steuerung und/oder Regelung der Ionenabgabe kann dabei abhängig von
einer Wasserhärte
und/oder von einem Zustand des Wasserleitungssystems und/oder von
der Leitfähigkeit
des Wassers und/oder von der Spannung zwischen Anode und Gehäuse bzw.
Rohr erfolgen. Wird beispielsweise eine Erhöhung der Wasserhärte festgestellt, werden
vermehrt Ionen abgegeben, welche dann als Kristallisationskerne
für die
Kalkkristalle wirken und diese veranlassen, größere Kristalle zu bilden, die vom
strömenden
Wasser mitgenommen werden und abrasiv auf schon vorhandene Inkrustierungen
am Wasserleitungssystem wirken. Es wird auch auf einen erhöhten Ionenbedarf
reagiert, wenn das metallische Wasserleitungssystem Schutz benötigt, wodurch
dessen Auflösung
flächig
wie auch punktuell verhindert wird.
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Bei
einem Wasserleitungssystem, welches mindestens einen Rohrabschnitt
aus einem elektrisch nicht leitenden Material umfasst, sind vorzugsweise
alle Rohrabschnitte aus einem elektrisch leitenden Material mit
der Spannungsversorgung beziehungsweise der Opferanode verbunden.
Diese Verbindung erfolgt vor allem in diesem Fall vorteilhafterweise
durch ohnehin vorhandene Erdungsleitungen einer Gebäude-Elektroinstallation.
Die Weiterbildung hat den Vorteil, dass auch bei einer gemischten
Bauweise des Wasserleitungssystems die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
Informationen über
den Zustand der metallischen Rohrabschnitte erhält und entsprechend reagieren
kann.
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Vorgeschlagen
wird auch, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung einen manuellen
Betriebsmodus aufweist, in dem ein Soll-Umfang der Ionenabgabe manuell
eingestellt wird. Dies ermöglicht es,
beispielsweise aus medizinischen Gründen (an vielen Orten herrscht
z. B. Zink- und Magnesiummangel) eine erhöhte oder erniedrigte Ionenabgabe
einzustellen. Ebenso ist es möglich,
beispielsweise ein bereits vorgeschädigtes Wasserleitungssystem durch
eine massiv erhöhte
Ionenabgabe zu sanieren.
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In
Weiterbildung hierzu wird vorgeschlagen, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung
ein Zeitglied umfasst, welches eine manuell erhöhte Ionenabgabe nach Ablauf
eines ersten Zeitraums und/oder bei Vorliegen bestimmter Betriebsbedingungen
beendet. Hierdurch wird verhindert, dass beispielsweise eine stark
erhöhte
Ionenabgabe auf Dauer beibehalten wird, was zu einem schnellen Verschleiß der Opferanode
und zu gesundheitlichen Risiken beim Benutzer des Wasserleitungssystems
führen
könnte. Möglich ist
beispielsweise, dass nach Ablauf des ersten Zeitraums wieder auf
einen normalen automatischen Betrieb mit vergleichsweise geringer
Ionenabgabe umgeschaltet wird. Als bestimmte Betriebsbedingungen,
bei denen die Umschaltung wieder erfolgt, kann beispielsweise ein
bestimmter Widerstand in einem Messkreis des Wasserleitungssystems
verstanden werden.
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Um
die Sicherheit im Betrieb der erfindungsgemäßen Wasseraufbereitungsvorrichtung
nochmals zu erhöhen,
kann außerdem
vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regeleinrichtung so ausgebildet
ist, dass eine manuelle Erhöhung
der Ionenabgabe nach Ablauf des ersten Zeitraums für die Dauer
eines zweiten Zeitraums gesperrt und/oder nur nach einer manuellen
Entsperrung möglich
ist.
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Nachfolgend
wird ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel der vorliegenden
Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines Wasserleitungssystems mit einer Wasseraufbereitungsvorrichtung;
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2 eine
Seitenansicht der Wasseraufbereitungsvorrichtung von 1;
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3 einen
Schnitt längs
der Linie III-III von 2;
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4 eine
Seitenansicht auf einen Gehäusekörper der
Wasseraufbereitungsvorrichtung von 1;
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5 eine
Ansicht von vorne auf den Gehäusekörper von 4;
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6 eine
Draufsicht auf den Gehäusekörper von 4;
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7 eine
Seitenansicht eines Doms mit teilweisem Schnitt der Wasseraufbereitungsvorrichtung
von 1;
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8 einen
teilweisen Schnitt durch einen Domdeckel der Wasseraufbereitungsvorrichtung
von 1;
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9 einen
teilweisen Schnitt durch eine Opferanode der Wasseraufbereitungsvorrichtung von 1;
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10 einen
teilweisen Schnitt durch einen Druckring der Wasseraufbereitungsvorrichtung
von 1;
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11 einen
teilweisen Schnitt durch einen Haltekörper der Wasseraufbereitungsvorrichtung
von 1;
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12 eine
Ansicht von vorne auf eine Siebscheibe der Wasseraufbereitungsvorrichtung
von 1; und
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13 eine
Seitenansicht auf die Siebscheibe von 12.
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Ein
in 1 nur bereichsweise dargestelltes Wasserleitungssystem
ist insgesamt mit 10 bezeichnet. Es umfasst zwei metallische
Abschnitte 12 und 14 sowie einen zwischen diesen
beiden angeordneten Abschnitt 16 aus Kunststoff. Das in 1 dargestellte
Wasserleitungssystem 10 wird beispielsweise in einem Gebäude eingesetzt.
Die Strömungsrichtung
des Wassers ist durch Pfeile 18 angedeutet.
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Im
metallischen Abschnitt 12 des Wasserleitungssystems 10 ist
eine Wasseraufbereitungsvorrichtung 20 angeordnet. Diese
umfasst ein Gehäuse 22,
welches in eine handelsübliche
Wasserzähler-Anschlussgarnitur 24 eingesetzt
ist. Im Gehäuse 22 ist
eine Anodenkammer 26 vorhanden, die fluidisch zwischen
einem Wassereinlass 28 und einem Wasserauslass 30 des
Gehäuses 22 angeordnet
ist. Letztere sind wiederum mit dem metallischen Abschnitt 12 des
Wasserleitungssystems 10 fluidisch verbunden.
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In
die Anodenkammer 26 ragt eine stabförmige Opferanode 32 aus
Reinstzink von der Seite (in Strömungsrichtung 18 beziehungsweise
Längsrichtung
der Rohrabschnitte 12 gesehen) her hinein. Sie hat längliche
Form, ist im Wesentlichen quer zur Strömungsrichtung 18 angeordnet
und ist in einem Haltekörper 34 aus
einem elektrisch leitenden, aber isoliert angeordneten Material
gehalten, der, wie weiter unten noch im Detail dargestellt werden
wird, mittels eines Domdeckels 36 am Gehäuse 22 seitlich
befestigt ist. Die Isolierung gegenüber dem Gehäuse 22 erfolgt über den
Druckring 68 aus nichtleitendem Material und über einen
O-Ring 64 (vgl. 3). Bei einer nicht gezeigten
noch kostengünstigeren
Ausführung
ohne Steuer- und/oder Regeleinheit besteht der Druckring aus leitendem
Material, so dass aufgrund des Potentialunterschieds über Gehäuse und
Wasser ein Strom fließt.
Bei einer alternativen, jedoch ebenfalls nicht gezeigten Ausführungsform
besteht die Opferanode aus einer Vielzahl von parallel und/oder
sternförmig
zueinander angeordneten und voneinander beabstandeten Einzelanoden.
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Die
Opferanode 32 ist mit einer symbolisch durch eine strichpunktierten
Linie Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 verbunden. Diese
umfasst eine Steuer- und/oder Regeleinheit 40 mit einer
Spannungsversorgung 42 sowie eine Ein- und Ausgabeeinheit 44.
Ausgangsseitig ist die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 über eine
gebäudeseitig
vorhandene Erdungsleitung 46 mit den metallischen Abschnitten 12 und 14 des
Wasserleitungssystems 10 verbunden.
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Die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 überwacht ihren eigenen Funktionszustand
sowie jenen der Opferanode 32 und gibt bei einer Fehlfunktion
und/oder einem bestimmten Verbrauchsgrad der Opferanode 32 über die
Ein- und Ausgabeeinheit 44 eine Meldung ab. Darüber hinaus
steuert und regelt die Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 die
Ionenabgabe der Opferanode 32 abhängig von der Härte und/oder
anderen Parametern des im Wasserleitungssystem 10 strömenden Wassers
und dem Zustand des Wasserleitungssystems 10. Hierzu ist
bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ein Härtefühler 48 vorgesehen,
welcher der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 entsprechende
Signale bereitstellt.
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Darüber hinaus
wird mittels einer Einrichtung 50 die zwischen Opferanode 32 und
den metallischen Abschnitten 12 und 14 des Wasserleitungssystems
anliegende Spannung bei ausgeschalteter und/oder intermittierender
Spannungsversorgung 42 gemessen und dann eine um einen
bestimmten Differenzbetrag von der gemessenen Spannung unterschiedliche
Spannung von der Spannungsversorgung 42 eingestellt. In
einem anderen gesteuerten Betriebsmodus wird die Ionenabgabe abhängig von der
Durchflussmenge im Wasserleitungssystem 10 gesteuert. Hierzu
erhält
die Steuer- und/oder Regeleinheit 40 Signale von einem
elektronischen Wasserzähler 51.
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Um
bei einer Fehlfunktion der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 dennoch
zumindest in einem Notbetrieb eine Ionenabgabe durch die Opferanode 32 zu
gewährleisten,
ist ein stromlos geschlossener Schalter 52 vorgesehen,
der eine Umgehung der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 und
der Spannungsversorgung 42 ermöglicht, indem er im geschlossenen
Zustand die Opferanode 32 direkt mit den metallischen Abschnitten 12 und 14 des
Wasserleitungssystems 10 verbindet.
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Die
Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 weist auch einen manuellen
Betriebsmodus auf, in dem über
die Ein- und Ausgabeeinheit 44 ein Soll-Umfang der Ionenabgabe
manuell eingestellt werden kann. Ein in der Steuer- und/oder Regeleinrichtung 38 vorhandenes
Zeitglied 54 beendet eine derartige manuell erhöhte oder
erniedrigte Ionenabgabe nach Ablauf eines ersten Zeitraums oder,
bei einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, bei Vorliegen
bestimmter Betriebsbedingungen. Über dieses
Zeitglied 54 wird eine nochmalige manuelle Erhöhung der
Ionenabgabe über
die Ein- und Ausgabeeinheit 44 nach Ablauf des ersten Zeitraums
für die Dauer
eines zweiten Zeitraums gesperrt. Eine manuelle Entsperrung ist
nur durch eine entsprechende Eingabe an der Ein- und Ausgabeeinheit 44,
beispielsweise durch Eingabe eines Codes, möglich.
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Der
mechanische Aufbau der Wasseraufbereitungsvorrichtung 20 wird
nun insbesondere unter Bezugnahme auf die 2 bis 13 im
Detail erläutert:
Wie insbesondere aus den 2 bis 6 hervorgeht,
ist das Gehäuse 22 als
länglicher
und bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
einen quadratischen Außenquerschnitt
aufweisenden Körper ausgebildet.
Eine sich in Längsrichtung
erstreckende kreisrunde Bohrung bildet die Anodenkammer 26.
In einer Seitenfläche
ist eine Ausnehmung 56 vorhanden, in die ein rohrförmiger und
in 7 im Detail dargestellter Dom 58 eingeschraubt
ist. In diesen ist der zylindrische Haltekörper 34 eingeführt (11), der
aus einem elektrisch leitenden Material hergestellt, jedoch elektrisch
isoliert gehaltert ist und an dessen der Anodenkammer 26 zugewandtem
Ende die Opferanode 32 (9) mittels
eines Gewindestifts 62 befestigt ist. Die äußere Mantelfläche des Haltekörpers 34 weist
einen umlaufenden Ringbund 60 auf, der sich über einen
O-Ring 64 an einem radial innen liegenden Absatz 66 des
Doms 58 abstützt.
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Von
der Anodenkammer 26 aus gesehen radial außerhalb
des Ringbunds 60 ist zwischen dem Haltekörper 34 und
der inneren Mantelfläche
des Doms 58 ein Ringraum vorhanden, in den ein Druckring 68 aus
nicht leitendem Material (10) eingesteckt
ist. Der Druckring 68 erstreckt sich distal sowohl über den
Dom 58 als auch über
den Haltekörper 34 hinaus.
Auf den Dom 58 ist der Domdeckel 36 (8)
aufgeschraubt. Hierdurch wird der Druckring 68 zur Anodenkammer 26 hin
beaufschlagt, und hierdurch wiederum der Haltekörper 34 zwischen Druckring 68 und
Absatz 66 des Doms 58 verspannt. Der elektrisch
leitende Gewindestift 62 ist elektrisch mit einer in die
distale Endfläche
des Haltekörpers 34 eingeschraubten
Halteschraube 70 verbunden, welche wiederum ein durch eine Öffnung 72 im
Domdeckel 36 hindurchgeführte elektrische Anschlussleitung 74 sichert.
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In
einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel
sind der Haltekörper 34,
der Druckring 68, der O-Ring 66, und die Opferanode 32 als
austauschbares Befestigungsmodul ausgeführt, welches in einem einzigen
Arbeitsgang ausgewechselt werden kann.
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Die
Wasseraufbereitungsvorrichtung 20 umfasst ferner eine Siebscheibe 76,
die quer zur Strömungsrichtung 18 des
Wassers im Bereich des Wassereinlasses 28 im Gehäuse 22 angeordnet
ist und bspw. aus Kunststoff oder einem metallischen Werkstoff hergestellt
sein kann. Möglich
ist auch die Anordnung im Bereich des Auslasses 30 oder
die Anordnung einer Siebscheibe 76 jeweils beim Einlass 28 und
beim Auslass 30 (Positionen A und B in den 4 und 6).
Besonders vorteilhaft ist eine Herstellung der Siebscheibe 76 aus
Reinstsilber. Dieses hat die zusätzliche
Wirkung, dass das durch die Siebscheibe 76 hindurchströmende Wasser
durch Abgabe von Silberionen desinfiziert wird.
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Bei
einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel kann anstelle
einer Siebscheibe aus Reinstsilber oder zusätzlich zu einer solchen Siebscheibe
eine zusätzliche
Anode aus Reinstsilber vorgesehen sein, die über die Steuer- und Regeleinrichtung
gesondert angeschlossen ist, so dass die Abgabe der Silberionen
in einer vorprogrammierten Art und Weise gesteuert bzw. geregelt
werden kann. Die Abgabe von Silberionen in das Wasser könnte auch eine
medizinische Wirkung beim Benutzer haben, da vermutet wird, dass
vor allem bei einer Dauerbehandlung mit Antibiotika Silberionen
positive Wirkungen entfalten können.
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Ferner
sei darauf hingewiesen, dass die bei der Wasseraufbereitungsvorrichtung 20 vorgesehene
Opferanode 32 aus Reinstzink nicht nur zur Sanierung des
Wasserleitungssystems 10 dient, sondern aufgrund der im
Wasser vorhandenen Zinkionen beim Benutzer des Wasserleitungssystems 10 auch eine
positive medizinische und/oder biologische Wirkung entfalten kann.
Dies ist besonders vorteilhaft, da zahlreiche Menschen an akuten
Zinkmangel leiden. Analog hierzu kann auch zusätzlich eine Magnesiumanode
vorgesehen sein, oder es kann eine kombinierte Zink-Magnesiumanode,
oder eine kombinierte Zink-Magnesium-Silberanode verwendet werden, um
auch Magnesiumionen in das Wasser abzugeben. Zink und Magnesium
können
entweder in Form einer Legierung in der Opferanode vorgesehen sein, oder
diese kann als Schichtelektrode ausgeführt sein. Je nach Bedarf können so
die verschiedenen Reinstmetallionen abgegeben werden. Dabei kann eine
zentrale Steuer- und Regeleinrichtung vorgesehen sein, welche sämtliche
Anoden mit den für
die vorgesehene Funktion erforderlichen Spannungen versorgt, oder
es kann für
jede Anode eine eigene Steuer- und Regeleinrichtung bzw. ein eigener
Steuer- und Regelkreis vorgesehen sein.
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Das
Gehäuse 22 kann
im Übrigen
auch einstückig
mit dem Dom 58 hergestellt werden. Dabei kann die Anodenkammer 26 in
Form einer Aushalsung des Gehäuses 22 hergestellt
werden, mit einem aufgeschweißten
oder hartgelöteten
Dom 58. Werden mehrere Opferanoden bspw. aus unterschiedlichen
Materialien eingesetzt, kann die Wasseraufbereitungsvorrichtung
auch mehrere Dome aufweisen.