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Die
Erfindung betrifft einen Faltkasten, d.h. einen zusammenlegbaren
Lager- und Transportkasten, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des
Anspruchs 1.
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Ein
derartiger Faltkasten ist bekannt aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 203 13 867 U1 .
Der bekannte Faltkasten weist einen Boden, ein Oberteil und Wände auf.
Das Oberteil des bekannten Faltkastens ist ein rechteckförmiger Rahmen,
es könnte
beispielsweise auch ein Deckel sein. Um den Faltkasten flach zusammenlegen
zu können,
sind zwei einander gegenüberliegende
Wände schwenkbar
mit dem Boden und dem Oberteil verbunden und in mittlerer Höhe zwischen
dem Boden und dem Oberteil scharnierartig knickbar. Die anderen
Wände sind
nach innen schwenkbar mit dem Oberteil verbunden. Zum Zusammenlegen
werden die letztgenannten Wände
nach innen geschwenkt, so dass sie parallel zum Oberteil in diesem
einliegen oder sich unmittelbar unter dem Oberteil befinden. Anschließend werden
die beiden anderen, einander gegenüberliegenden Wände nach
innen geknickt, so dass Oberteil und Boden einander nähern und
am Ende die Wände
auf dem Boden und das Oberteil auf den Wänden liegen. Der Faltkasten
lässt sich
dadurch flach zusammenlegen.
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Der
bekannte Faltkasten kann nur von oben befüllt und geleert werden. Ist
der Faltkasten gestapelt, ist sein Inhalt nicht zugänglich,
solange etwas auf ihm steht. Dasselbe gilt, wenn der Faltkasten
in einem Regal steht, dessen Fachhöhe nicht (viel) höher als
der Faltkasten ist. Zum Einlegen oder Entnehmen von Ware muss der
Faltkasten aus dem Regal genommen werden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Faltkasten der
vorstehend erläuterten Art
vorzuschlagen, der durch eine seiner Wände befüll- und entleerbar ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Beim erfindungsgemäßen Faltkasten
ist eine der Wände
nach außen
schwenkbar. Dabei ist es unerheblich, ob die Wand nach Art einer
Klappe nach unten schwenkbar mit dem Boden, nach oben schwenkbar
mit dem Oberteil oder nach Art einer Tür zur Seite schwenkbar mit
einer angrenzenden Wand verbunden ist. Durch die nach außen schwenkbare
Wand ist der Faltkasten öffenbar,
wenn er voll gefüllt
ist und lässt sich
durch die geöffnete,
nach außen
geschwenkte Wand füllen.
Der erfindungsgemäße Faltkasten
hat somit den Vorteil, dass er nicht nur durch das Oberteil, sondern
auch durch die nach außen
schwenkbare Wand befüll-
und entleerbar ist, was das Befüllen und
Leeren je nach den Umständen
erleichtern oder überhaupt
erst ermöglichen
kann.
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Auch
wenn die Wände
bei vermutlich allen bekannten Faltkästen nach innen knickbar sind,
weil der zusammengelegte Faltkasten dadurch nicht größer als
die Fläche
seines Bodens und Oberteils ist, ist es nicht ausgeschlossen, die
Wände nach
außen knickbar
vorzusehen.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die mindestens eine
nach außen
schwenkbare Wand schwenkbar am Boden oder am Oberteil gelagert ist.
Sie lässt
sich also in eine zum Boden oder Oberteil parallele Lage schwenken.
Des Weiteren sieht diese Ausgestaltung der Erfindung eine Schiebeführung vor,
mit der die nach außen
schwenkbare Wand in Deckung mit dem Boden oder Oberteil verschiebbar
ist. Die nach außen
schwenkbare Wand lässt
sich also unter, auf oder in den Boden oder das Oberteil schieben
und steht nicht oder allenfalls wenig über einen Rand des Bodens oder
Oberteils vor. Der zusammengelegte, erfindungsgemäße Faltkasten
nimmt dadurch eine Fläche
ein, die nicht oder nur geringfügig
größer als
die Fläche
seines Bodens und Oberteils ist, er lässt sich also genauso klein
zusammenlegen wie der eingangs erläuterte, bekannte Faltkasten.
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Um
die nach außen
schwenkbare Wand geschlossen zu halten, sieht eine Ausgestaltung
der Erfindung eine lösbare
Verriegelungseinrichtung vor. Hierfür gibt es diverse Schieber
und sonstige Riegel. Es kann auch ein Schnapp- oder ein Magnetverschluss
vorgesehen sein. Ein selbsttätiges Öffnen der
nach außen
schwenkbaren Wand beispielsweise durch Druck von innen, die im Faltkasten
aufbewahrte Waren ausüben,
wird vermieden.
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Eine
Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die knickbaren Wände in aufgestellter
Stellung selbststabilisierend sind. Damit ist gemeint, dass die senkrecht
stehenden Wände
nicht durch ihr Eigengewicht und auch nicht durch Druck von oben
einknicken. Der aufgestellte Faltkasten ist dadurch stabiler, insbesondere
wenn seine anderen Wände
in zum Boden und zum Oberteil parallele Stellungen geschwenkt sind
und die knickbaren Wände
deshalb nicht stabilisieren. Eine Selbststabilisierung lässt sich erreichen,
indem eine Knickachse sich außerhalb
einer Wandmitte, beispielsweise an einer Wandaußenfläche oder auch außerhalb
der Wandaußenfläche befindet
und die beiden aufeinander stehenden Teile der knickbaren Wände auf
Stoß aufeinander
stehen.
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Eine
andere Möglichkeit
zur Selbststabilisierung der knickbaren Wände in ihrer aufgestellten Stellung
ist eine Schnappeinrichtung oder ein Magnetschnapper, die/der in
aufgestellter Stellung der knickbaren Wände eingeschnappt ist. Derartige Schnappeinrichtungen
sind an sich bekannt und brauchen an dieser Stelle nicht näher erläutert zu werden.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die
vier Figuren zeigen einen erfindungsgemäßen Faltkasten in unterschiedlichen Stellungen
in perspektivischer Darstellung.
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Der
in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße, zusammenlegbare Lager-
und Transportkasten – im
Folgenden als Faltkasten 1 bezeichnet – weist einen Boden 2,
ein Oberteil 3 und Seitenwände 4, 5, 6 auf.
Das Oberteil 3 ist als rechteckiger, U-förmiger (d.h.
an einer Seite offener) Rahmen ausgebildet. Dies ist jedoch nicht
zwingend. Zwei einander gegenüberliegende
Wände 4 sind
mit Scharnieren 7 schwenkbar mit dem Boden 2 und
dem Oberteil 3 verbunden. In mittlerer Höhe zwischen
dem Boden 2 und dem Oberteil 3 sind diese Wände 4 parallel
zu Boden 2 und Oberteil 3 zweigeteilt und mit
Scharnieren 8 nach innen knickbar.
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Eine
Wand 5 zwischen den knickbaren Wänden 4 ist mit Zapfenlagern 9 schwenkbar
mit dem als Rahmen ausgebildeten Oberteil 3 verbunden.
Es lässt
sich in Bezug auf den Faltkasten 1 nach innen und oben
in eine Ebene mit dem Oberteil 3 in das Oberteil 3 schwenken
(4).
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Die
gegenüberliegende,
andere, zwischen den knickbaren Wänden 4 angeordnete
Wand 6 ist schwenkbar mit dem Boden 2 verbunden,
sie ist nach außen
und unten in eine Ebene mit dem Boden 2 schwenkbar. Des
Weiteren weist die nach außen schwenkbare
Wand 6 eine in der Zeichnung nicht sichtbare Schiebeführung auf,
mit der sie wie in 3 zu sehen unter den Boden 2 schiebbar
ist. Als Schiebeführung
weist die Wand 6 seitlich nach außen stehende Zapfen auf, die
in Nuten des Bodens 2 eingreifen. Die in der Zeichnung
nicht sichtbaren Nuten sind in einander zugewandten Innenseiten
von Längsstegen 10 des
Bodens 2 angebracht. Die Längsstege 10 sind einstückig mit
dem Boden 2 und stehen von diesem um eine Dicke der nach
außen schwenkbaren
Wand 6 oder etwas mehr nach unten. Die Längsstege 10 befinden
sich in einer Ebene mit den knickbaren Wänden 4 unter diesen.
Die seitlich nach außen
stehenden Zapfen der nach außen schwenkbaren
Wand 6, die in die Nuten in den Längsstegen 10 des Bodens 2 eingreifen,
bilden die Schiebeführung
der Wand 6 und verbinden die Wand 6 schwenkbar
mit dem Boden 2.
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Zum Öffnen wird
die nach außen
schwenkbare Wand 6 wie in 2 zu sehen
nach außen
geschwenkt, wobei die Wand 6 bis in eine zum Boden 2 parallele
Stellung nach unten schwenkbar ist. Der Faltkasten 1 ist
dadurch nicht nur von oben durch das Oberteil 3, sondern
auch durch die Wand 6 zum Befüllen oder Entleeren zugänglich.
Die Wand 6 lässt sich
auch bei voll gefülltem
Faltkasten 1 durch nach außen Schwenken öffnen.
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Zum
Zusammenlegen des Faltkastens 1 wird die nach außen schwenkbare
Wand 6 nach außen und
unten bis in die zum Boden 2 parallele Stellung geschwenkt
und wie in 3 zu sehen unter den Boden 2 geschoben.
Wie 4 zeigt, ist die Wand 6 in Deckung mit
dem Boden 2, also vollständig unter den Boden 2 schiebbar.
Anschließend
wird die gegenüberliegende
Wand 5 nach innen und oben in das Oberteil 3 geschwenkt.
Jetzt lassen sich die Wände 4 nach
innen knicken und der Faltkasten 1 wie in 4 zu
sehen flach zusammenlegen.
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Zur
Stabilisierung weisen die Wände 4, 5, 6 Zapfen 11,
Laschen oder dgl. auf, die bei aufgestelltem Faltkasten 1 in
komplementäre
Aussparungen, Öffnungen,
Bohrungen 12 oder dgl. eingreifen. Mit derartigen, an sich
bekannten Elementen können
die schwenkbaren Wände 5, 6 mit
dem Boden 2 und/oder dem Oberteil 3 verbunden
sein, um insbesondere eine Kraft beim Tragen des Faltkastens 1 vom
Oberteil 3 über
die Wände 5, 6 auf
den Boden 2 zu übertragen.
Dies ist an sich bekannt und braucht deswegen an dieser Stelle nicht
näher erläutert zu werden.
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Die
Scharniere 8 zum Knicken der knickbaren Wände 4 sind
an Außenseiten
der Wände 4 angebracht,
gedachte Knickachsen befinden sich also an Außenseiten der Wände 4.
Die Teile der Wände 4 stehen
dadurch aufeinander auf und sind auf diese Weise selbst stabilisierend,
d.h. sie knicken nicht durch ihre Gewichtskraft und auch nicht durch
eine Belastung exakt von oben ein. Zum Knicken müssen die Wände 4 nach innen gedrückt werden.
Mit einer nicht dargestellten Schnappeinrichtung, beispielsweise
einer federnden Nase oder Kugel, die in eine Ansenkung eingreift,
können
die knickbaren Wände 4 ebenfalls
in ihrer aufgestellten Stellung stabilisiert sein.
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Schieberiegel 13,
die an den knickbaren Wänden 4 angebracht
sind und die Laschen 14 der nach außen schwenkbaren Wand 6 hintergreifen, verriegeln
die Wand 6 in ihrer geschlossenen, den Faltkasten 1 verschließenden Stellung.
Die Schieberiegel 13 und die Laschen 14 bilden
eine lösbare
Verriegelungseinrichtung 13, 14.