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Die
Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere einen Rücksitz,
eines Kraftfahrzeugs, mit einer Rückenlehne, zu der eine Armlehne
zwischen einer Anlagestellung, in der die Armlehne seitlich an der
Rückenlehne
anliegt, und einer Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, in der die
Armlehne von der Rückenlehne
absteht.
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Es
gibt Kraftfahrzeuge, bei denen der Laderaum vergrößert werden
kann, indem die Rückenlehne
eines Rücksitzes
aus einer Sitzstellung, in welcher der Sitz zur Aufnahme einer Person
dient, in eine Ladebodenstellung umklappbar ist, in welcher die
Rückenlehne
den Boden des Laderaums bildet. Aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 198 12 138 A1 ist eine
Anordnung von zumindest zwei nebeneinander angeordneten Sitzen bekannt,
die zum Reduzieren der Sitzplätze
zumindest einen aus einer normalen, zum Aufnehmen einer Person geeigneten
Gebrauchslage in eine Nichtgebrauchslage überführbaren Sitz aufweist. Um den
Sitz- beziehungsweise Raumkomfort einer solchen Sitzanordnung zu
erhöhen,
ist vorgesehen, dass zumindest ein Sitz der Sitzanordnung quer zur
Sitzrichtung verstellbar ausgebildet ist. Der für die Verstellung notwendige
Freiraum wird durch Reduzierung der Breite des in der Nichtgebrauchslage
befindlichen Sitzes oder zumindest von Teilen des Sitzes bereitgestellt.
Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 79 07 413 U1 ist ein Sitz, insbesondere
für Schlepper,
mit mindestens einer Armlehne bekannt, die an einem gegenüber dem Sitz
in horizontaler Richtung unbeweglichen Armlehnenträger angeordnet
ist. Der Armlehnenträger
weist einen in einer vertikalen Ebene liegenden Plattenabschnitt
mit mindestens einem ein erweitertes Ende aufweisenden Schlitz auf.
Außerdem
weist die Armlehne zwei vertikale Schenkel auf, die durch mindestens
einen horizontalen, den Schlitz im Plattenabschnitt des Armlehnenträgers durchsetzenden
Zapfen miteinander verbunden sind, der in einem der Dicke des Plattenabschnitts
entsprechenden Abstand von seinen beiden, mit den Schenkeln der
Armlehne verbundenen Enden jeweils einen in Bezug auf die Schlitzbreite
größeren Durchmesser
aufweist, der dem Durchmesser des erweiterten Schlitzende angepasst
ist.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen Sitz, insbesondere einen Rücksitz,
eines Kraftfahrzeugs, mit einer Rückenlehne, zu der eine Armlehne
zwischen einer Anlagestellung, in der die Armlehne seitlich an der
Rückenlehne
anliegt, und einer Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, in der die
Armlehne von der Rückenlehne
absteht, zu schaffen, der, auch in Kraftfahrzeugen mit Mittelkonsolen,
problemlos aus der Gebrauchsstellung in die Anlagestellung umklappbar ist.
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Die
Aufgabe ist bei einem Sitz, insbesondere einem Rücksitz, eines Kraftfahrzeugs,
mit einer Rückenlehne,
zu beziehungsweise an der eine Armlehne zwischen einer Anlagestellung,
in der die Armlehne seitlich an der Rückenlehne anliegt, und einer
Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, in der die Armlehne von der
Rückenlehne
absteht, dadurch gelöst, dass
die Armlehne so verschwenkbar gelagert ist, dass sie in der Gebrauchsstellung
seitlich weiter von der Rückenlehne
beabstandet ist als in der Anlagestellung. Durch die erfindungsgemäße Lagerung
der Armlehne, vorzugsweise an der Rückenlehne, wird ei nerseits
in der Gebrauchsstellung einer sitzenden Person ausreichend Platz
zur Verfügung
gestellt, um bequem zu sitzen. Andererseits ermöglicht die erfindungsgemäße Lagerung
der Armlehne in der Anlagestellung ein problemloses Umklappen der
Rückenlehne.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Armlehne auf einer
Achse drehbar gelagert ist, an der ein Führungselement befestigt ist,
das mit einer Rampeneinrichtung zusammenwirkt, die an der Armlehne angebracht
ist. Die Achse ist vorzugsweise lösbar, das heißt zerstörungsfrei
trennbar, an der Rückenlehne
befestigt. Durch das Zusammenwirken zwischen der Rampeneinrichtung
und dem Führungselement
wird beim Verschwenken eine Verschiebung der Armlehne in Richtung
der Achse ermöglicht.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement
von einem Führungsstift
gebildet wird, der quer zur Achse angeordnet ist. Vorzugsweise weist
der Führungsstift
einen geringeren Durchmesser als die Achse auf.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass der Führungsstift
auf einer Radialen der Achse angeordnet und so lang ausgebildet
ist, dass die beiden Enden des Führungsstifts
aus der Achse herausragen. Die beiden aus der Achse herausragenden
Enden des Führungsstifts
bilden Angriffsstellen für
die Rampeneinrichtung.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rampeneinrichtung
Rampen umfasst, die sich auf einer Kreisbahn um die Achse erstrecken
und eine Steigung in Längsrichtung
der Achse aufweisen. Dadurch wird erreicht, dass sich die Armlehne
in Längsrichtung der
Achse bewegt, wenn die Armlehne um die Achse verschwenkt wird.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass in Längsrichtung der Achse eine
Kopplungseinrichtung geführt
ist, die drehfest mit einer Rasteinrichtung verbunden ist. Die Rasteinrichtung
dient dazu, die Armlehne in der Gebrauchsstellung und/oder der Anlagestellung
zu fixieren.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Rasteinrichtung
ein erstes Rastelement, das drehfest mit der Kopplungseinrichtung
verbunden ist, und ein zweites Rastelement umfasst, das schwenkbar
an der Armlehne angebracht ist. Vorzugsweise ist das zweite Rastelement
um eine Schwenkachse schwenkbar, die parallel zur Längsachse
der Achse angeordnet ist.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung
einen Kopplungsstift umfasst, der in einem Langloch geführt ist,
das sich in der Achse in Richtung deren Längsachse erstreckt. Dadurch wird
auf einfache Art und Weise eine Verschiebung des ersten Rastelements
in Richtung der Längsachse
der Achse ermöglicht.
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Ein
weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
des Sitzes ist dadurch gekennzeichnet, dass an der Achse ein Fixierstift
befestigt ist, der dazu dient, die Achse an der Rückenlehne
zu fixieren. Dadurch wird auf einfache Art und Weise die Montage
der Armlehne an der Rückenlehne
ermöglicht.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung
ein Ausführungsbeispiel
im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und
in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für
sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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Dabei
zeigen:
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1 einen
Ausschnitt eines Rücksitzes
einer Armlehne in der Anlagestellung;
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2 den
Rücksitz
aus 1 in der Gebrauchsstellung;
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3 eine
perspektivische Darstellung der Armlehne aus den 1 und 2;
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4 einen
vergrößerten Ausschnitt
aus 3 mit geöffnetem
Gehäuse;
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5 eine
vergrößerte Ansicht
aus 4 mit geschlossenem Gehäuse ohne Abdeckkappe und
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6 eine
perspektivische Darstellung auf die Innenseite der in 5 fehlenden
Abdeckkappe.
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In 1 ist
ein Rücksitz 1 eines
Kraftfahrzeugs perspektivisch von hinten dargestellt. Der Rücksitz 1 weist
eine Rückenlehne 2 auf,
an der eine Armlehne 4 schwenkbar angebracht ist. In 1 liegt die
Armlehne 4 seitlich an der Rückenlehne 2 an. Daher
wird die in 1 dargestellte Stellung der
Armlehne 4 auch als Anlagestellung bezeichnet. Der Abstand
zwischen der Armlehne 4 und einer an der Rückenlehne 2 vorgesehenen
Bezugskante 5 ist durch einen Doppelpfeil 6 angegeben.
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In 2 liegt
die Armlehne 4 nicht an der Rückenlehne 2 an, sondern
steht von der Rückenlehne 2 ab.
Die Armlehne 4 ist in 2 im Wesentlichen
parallel zu einer (nicht dargestellten) Sitzfläche des Rücksitzes 1 angeordnet.
Die Oberseite der Armlehne 4 bildet in 2 eine
Auflagefläche
für den
Arm einer auf dem Rücksitz 1 sitzenden
Person. Deshalb wird die in 2 dargestellte
Stellung der Armlehne 4 als Gebrauchsstellung bezeichnet.
In der Gebrauchsstellung ist der seitliche Abstand zwischen der
Armlehne 4 und der Rückenlehne 2 größer als
in der Anlagestellung (1). Die Armlehne 4 ist
zwischen der Anlagestellung und der Gebrauchsstellung um eine Schwenkachse
verschwenkbar, die parallel zu dem Doppelpfeil 6 verläuft.
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In 3 ist
die Armlehne 4 aus den 1 und 2 alleine
perspektivisch dargestellt. Die Armlehne 4 umfasst einen
länglichen
Innenkörper 10,
der sich zu einem Ende hin verjüngt.
An dem anderen Ende umfasst die Armlehne 4 einen Lagerkörper 12,
der im Wesentlichen die Gestalt einer Halbkreisscheibe aufweist.
An einer Stirnseite des Lagerkörpers 12 ist
eine Abdeckkappe 14 mit Hilfe von Schrauben 15, 16, 17 befestigt.
Die Abdeckkappe 14 weist ein zentrales Durchgangsloch auf,
aus der eine Achse 19 herausragt, an deren einem Ende die
Armlehne 4 zwischen ihrer Anlagestellung und ihrer Gebrauchsstellung
schwenkbar gelagert ist.
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Das
andere Ende der Achse 19 weist eine Abfasung 21 auf,
die ein Einführen
der Achse 19 in eine entsprechende Aufnahme einer Rückenlehne erleichtert.
In der Achse 19 ist ein Fixierstift 22 befestigt,
der quer zu der Achse 19 angeordnet ist. Der Fixierstift 22 ragt
mit einem Ende, wie in 3 gezeigt ist, oder mit beiden
Enden aus der Achse 19 heraus. Zwischen der Abfasung 21 und
dem Fixierstift 22 ist an der Achse 19 eine Rille 24 ausgebildet,
die sich in Umfangsrichtung der Achse 19 erstreckt. Der
Fixierstift 22 und die Rille 24 dienen dazu, die
Armlehne 4 mit der Achse 19 an einer (in 3 nicht
dargestellten) Rückenlehne
zu befestigen. Die Armlehne 4 kann mit der Achse 19 aber
auch an einem anderen Teil der Tragstruktur eines Kraftfahrzeugs
befestigt werden.
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In 4 ist
der den Lagerkörper 12 aufweisende
Teil der Armlehne 4 aus 3 mit geöffnetem Gehäuse und
ohne Rampeneinrichtung dargestellt. In 4 sieht
man, dass an der Achse 19 ein Führungselement 29 befestigt
ist, das von einem Führungsstift 30 gebildet
wird, der einen deutlich kleineren Durchmesser als die Achse 19 aufweist.
Der Führungsstift 30 erstreckt
sich quer durch die Achse 19, so dass die Enden 31 und 32 des
Führungsstifts 30 aus
der Achse 19 hinausragen.
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Das
der Abfasung 21 entgegen gesetzte Ende der Achse 19 ist
drehbar in der Armlehne 4 gelagert. Die Lagerung ist in 4 nicht
sichtbar. Im Inneren der Armlehne 4 ist eine Tragplatte 33 befestigt, an
der eine Kopplungseinrichtung 35 angebracht ist. Die Kopplungseinrichtung 35 umfasst
einen Kopplungsstift 36, der in einem Langloch 37 geführt ist, das
sich in Längsrichtung
der Achse 19 erstreckt. Die Kopplungseinrichtung 35 dient
dazu, die Achse 19 mit einer Rasteinrichtung 38 drehfest
so zu verbinden, dass sich die Armlehne 4 in Längsrichtung
der Achse 19 hin und her bewegen kann.
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Die
Rasteinrichtung 38 umfasst ein erstes Rastelement 41,
das über
den Kopplungsstift 36 drehfest mit der Achse 19 verbunden
ist. Die beiden aus dem Langloch 37 in radialer Richtung
aus der Achse 19 herausragenden Enden des Kopplungsstifts 36 sind
in das erste Rastelement 41 eingebettet. Dadurch wird gewährleistet,
dass sich das erste Rastelement 41 zusammen mit dem Kopplungsstift 36 in Längsrichtung
der Achse 19 bewegen kann. An dem ersten Rastelement 41 ist
radial außen
ein Verzahnungsabschnitt 42 ausgebildet, der mit einem
zweiten Rastelement 44 zusammenwirkt. Das zweite Rastelement 44 ist
mit Hilfe eines Lagerzapfens 46 drehbar an der Tragplatte 33 gelagert.
Die Drehachse des zweiten Rastelements 44 verläuft parallel
zu der Achse 19. Durch eine Schraubendruckfeder 49 sind
die beiden Rastelemente 41 und 44 gegeneinander
vorgespannt.
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In 5 ist
das den Lagerkörper 12 umfassende
Ende der Armlehne 4 mit geschlossenem Gehäuse perspektivisch
dargestellt. Die aus der Achse 19 herausragenden Enden 31, 32 des
Führungsstifts 30 wirken
mit einer Rampeneinrichtung 52 zusammen, die eine erste
Rampe 54 aufweist. Das Ende 31 des Führungsstifts 30 liegt
auf der ersten Rampe 54 auf, die eine Steigung in Längsrichtung
der Achse 19 aufweist. Wenn die Armlehne 4 relativ
zu der Achse 19 verdreht wird, dann sorgt die an dem Ende 31 des Führungsstifts 30 anliegende
erste Rampe 54 dafür, dass
die Armlehne 4 in Längsrichtung
der Achse 19 verschoben wird. Die Steigung der ersten Rampe 54 sorgt
dafür,
dass die Armlehne 4 von der Rückenlehne (2 in den 1 und 2)
weg bewegt wird, wenn die Armlehne 4 aus ihrer Anlagestellung
(siehe 1) in ihre Gebrauchsstellung (siehe 2)
verschwenkt wird. Dabei vergrößert sich
der Abstand (6 in 1) zwischen
der Armlehne 4 und der Rückenlehne.
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In 6 ist
das Abdeckelement 14 aus 3 in Alleinstellung
perspektivisch dargestellt. Das Abdeckelement 14, das auch
als Abdeckkappe bezeichnet wird, weist ein zentrales Durchgangsloch 60 zum
Durchführen
der Achse 19 auf. Radial außen weist die Abdeckkappe 14 drei
Augen mit Durchgangslöchern 61 bis 63 für die Schrauben
(15 bis 17 in 3) auf.
In 6 sieht man, dass das Abdeckelement 14 innen
eine zweite Rampe 66 aufweist, die, im eingebauten Zustand
der Abdeckkappe 14, parallel zu der ersten Rampe 54 verläuft. Durch
die Abdeckkappe 14 mit der zweiten Rampe 66 wird
die Armlehne 4 in axialer Richtung an der Achse 19 fixiert.
Wenn die Armlehne 4 um die Achse 19 verdreht wird,
dann sorgen die Rampen 54, 66 dafür, dass sich
die Armlehne 4 in Längsrichtung
der Achse 19 verschiebt.