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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge, insbesondere zur Abtrennung eines Laderaums eines Kraftfahrzeuges, mit wenigstens einem flexiblen Flächenelement, das von einer Ruhestellung, in der das flexible Flächenelement kompakt abgelegt ist, in eine zumindest teilweise ausgezogene Funktionsstellung überführbar ist.
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Eine derartige Schutzvorrichtung ist aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 199 46 382 A1 bekannt. Darin ist eine Laderaumabtrennung für Kraftfahrzeuge beschrieben, bei der ein netzartiges, flexibles Flächengebilde in einer Kassette aufrollbar gelagert ist. Der aufgerollte Zustand des Flächengebildes stellt eine Ruhestellung des Flächengebildes dar. Das Flächengebilde kann jedoch von dieser Ruhestellung in eine Funktionsstellung überführt werden, indem es manuell oder automatisch zumindest teilweise aus der Kassette herausgezogen in eine Position gebracht wird, in der sich das Flächengebilde ausgehend von der Kassette von dieser weg erstreckt. Um die Laderaumabtrennung manuell vollständig in die Funktionsstellung überführen zu können, kann es vorkommen, dass eine Bedienperson entweder in den Laderaum eines Fahrzeugs hinein klettern, sich jedoch zumindest unangenehm weit hineinstrecken muss, um die Abtrennung manuell in die Endposition der Funktionsstellung zu überführen.
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Die
DE 103 56 911 B3 offenbart eine Schutzvorrichtung in Form eines Trennnetzes für einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs, bei der das Trennnetz durch ein Einschub-/Schwenkgestänge zwischen einer eingezogenen und einer ausgefahrenen Position verlagerbar ist. Das Einschub-/Schwenkgestänge ist an gegenüberliegenden Seitenwandungen des Laderaumes angeordnet und ermöglicht eine Höhenverlagerung nach Art einer Scherenfunktion. Die Einschub-/Schwenkgestänge sind durch Antriebsmittel motorisch betätigbar.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der eine einfachere manuelle Überführung der Schutzvorrichtung zwischen einer Ruhestellung und einer Funktionsstellung ermöglicht wird. Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist hierzu eine Schutzvorrichtung für Kraftfahrzeuge vorgesehen, insbesondere zur Abtrennung eines Laderaums eines Kraftfahrzeuges, mit einem Gehäuse und wenigstens einem flexiblen Flächenelement, das von einer Ruhestellung, in der das flexible Flächenelement wenigstens abschnittweise innerhalb des Gehäuses angeordnet ist, in eine Funktionsstellung überführbar ist, in der das flexible Flächenelement sich ausgehend vom Gehäuse von diesem weg erstreckt. Weiterhin sind ein Schwenkhebel zur manuellen Betätigung und wenigstens ein Übertragungsmittel vorgesehen, wobei der Schwenkhebel und das wenigstens eine Übertragungsmittel eine mechanische Übertragungskette bilden, mittels der eine Bewegung des Schwenkhebels in eine Einfahrbewegung oder Ausfahrbewegung des flexiblen Flächenelements umsetzbar ist.
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Eine derartige Schutzvorrichtung kann beispielsweise eine sogenannte Laderaumabdeckung zur horizontalen Abtrennung des Laderaums, als Sichtschutz und Abdeckung von Ladegut im Laderaum, oder ein sogenanntes Trennnetz als vertikale Abtrennung des Laderaumvolumens vom Fahrgastraum sein. Eine erfindungsgemäße Schutzvorrichtung kann aber auch als ein Sichtschutz oder ein Schutz gegen Sonneneinstrahlung vorgesehen sein, und dazu beispielsweise im Bereich der Seitenfenster angeordnet werden. Das Flächenelement kann auf einer Wickelwelle auf- und abwickelbar gehalten sein oder in anderer Art und Weise, insbesondere durch Faltung, in seiner Ruheposition kompakt abgelegt sein. Die Wickelwelle ist stationär innerhalb des Fahrzeugs gelagert und vorzugsweise in einem Gehäuse integriert. Ein Gehäuse der Schutzvorrichtung ist vorteilhafterweise als modulartige Kassette ausgebildet, kann beispielsweise aus Kunststoff oder Aluminium in einem Extrudierverfahren hergestellt sein und ist vorteilhafterweise im Bereich der Oberkante einer Rückenlehne angeordnet.
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Das flexible Flächenelement, insbesondere ein Netz, eine Plane oder ein Lamellenverbund, ist in der Ruhestellung vorzugsweise zumindest abschnittsweise in dem Gehäuse angeordnet und hierzu wenigstens teilweise auf einer Achse aufgerollt, die stationär und bevorzugt im Inneren des Gehäuses drehbar gelagert und mittels einer Federeinrichtung in die Ruhestellung vorgespannt ist. Das Flächenelement kann aus dem Gehäuse ausgefahren und in die Funktionsstellung überführt werden, in der sich das Flächenelement ausgehend vom Gehäuse von diesem weg erstreckt. Das Ausfahren erfolgt manuell mechanisch mittels des Betätigungsgliedes und wenigstens einem Übertragungsmittel, wobei eine elektrische, hydraulische oder pneumatische Unterstützung der Ein- und Ausfahrbewegung möglich ist. Das Betätigungsglied ist translatorisch und/oder rotatorisch beweglich gelagert. Bei einer rein rotatorischen Lagerung ist das Betätigungsglied vorzugsweise als Schwenkhebel ausgeführt. Der Schwenkhebel ist dabei vorzugsweise als ein Griff ausgebildet, der ein freies und ein drehbar gelagertes Ende aufweist. Betätigungsglied und Übertragungsmittel bilden zusammen eine mechanische Übertragungskette, mit der sowohl Kräfte und Momente als auch Bewegungen übertragen werden können und die bei Ausgestaltung des Betätigungsgliedes als Schwenkhebel die Schwenkbewegung des Schwenkhebels in eine Ausfahrbewegung oder Einfahrbewegung des Flächenelements umwandelt. Das Übertragungsmittel kann einteilig mit dem Schwenkhebel ausgebildet sein, beispielsweise als eine Auflagefläche an dem Schwenkhebel. Es ist ebenfalls eine mehrteilige Übertragungskette denkbar, in der die Übertragungsmittel durch wenigstens ein Gelenk, eine Kette, einen Seilzug, einen Stab, Balken oder einen Hebel gebildet sind. Die Ausbildung des manuellen Antriebs als Schwenkhebel bietet den Vorteil, dass das Flächenelement von einer Bedienperson nicht von Hand ergriffen und ausgezogen werden muss, im Falle eines Trennnetzes bis unter den Fahrzeughimmel. Vielmehr kann das Flächenelement durch das Verschwenken des Schwenkhebels bequem von der Ruhestellung in die Funktionsstellung überführt werden. Vorteilhaft ist weiterhin, dass das Überführen des Flächenelements von der Ruhestellung in die Funktionsstellung keine elektrische Betriebsenergie erfordert.
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Mittels des Schwenkhebelantriebs können eine oder mehrere Übertragungsketten angetrieben werden, wobei eine Übertragungskette vom Schwenkhebel bis zum Angriffspunkt der Übertragungskette am Flächenelement reicht. Bei mehreren Übertragungsketten ist es vorteilhaft, die Übertragungsketten in Parallelschaltung, insbesondere paarweise und symmetrisch, an der Schutzvorrichtung anzuordnen, damit eine gleichmäßig verteilte Krafteinleitung für die Ausfahrbewegung in das Flächenelement bereitgestellt werden kann. Zum Fixieren des Flächenelements in der Funktionsstellung kann dieses beispielsweise eingehängt oder der Schwenkhebel arretiert werden.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Schwenkhebel oder das wenigstens eine Übertragungsmittel in eine Übertotpunktstellung überführbar, in der das flexible Flächenelement in seiner Funktionsstellung gehalten ist. Zum Erreichen der Übertotpunktstellung wird die Bewegung des Übertragungsmittels auch dann noch weitergeführt, wenn sich das Flächenelement bereits in einer Stellung befindet, in der es seine maximal erreichbare Auslenkung beziehungsweise einen Totpunkt erreicht hat. Die Weiterbewegung des Übertragungsmittels führt dann zu einer geringfügigen Rückwärtsbewegung des Flächenelements in Richtung der Ruhestellung, wobei das Übertragungsmittel dann an einen Endanschlag geführt wird. Der Anschlag verhindert, dass sich das Flächenelement vollständig in die Ruhestellung zurückbewegt. Das Gewicht des Flächenelements oder eine Rückholkraft unterstützt jedoch das Fixieren des Flächenelements in der Funktionsstellung. Die Übertotpunktstellung kann dabei beispielsweise mittels eines Kniegelenks mit eingeschränktem Bewegungsumfang realisiert sein. Die Übertotpunktstellung bietet den Vorteil, dass das Flächenelement in der Funktionsstellung gehalten wird, ohne jedoch das Flächenelement an einer Befestigung einhängen oder den Schwenkhebel arretieren zu müssen.
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In Ausgestaltung der Erfindung weist das Übertragungsmittel wenigstens einen zweiarmigen Hebel auf. Die beiden Arme des Hebels können beispielsweise in einem Winkel zwischen 45° und 180° zu einander orientiert angeordnet sein. Der Hebel ist drehbar gelagert, vorzugsweise am Gehäuse, wobei die Drehachse des Hebels vorzugsweise in dem Bereich angeordnet ist, in dem die beiden Arme aufeinander treffen. Die Arme können sowohl gleich als auch unterschiedlich lang ausgebildet sein. Die unterschiedlichen Längen der Arme verändern die Hebelverhältnisse in der Übertragungskette, so dass beispielsweise auch Flächenelemente bewegt werden können, die aus einem schweren Material gefertigt sind.
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In Weiterbildung der Erfindung verschiebt die Schwenkbewegung des Schwenkhebels das Übertragungsmittel, das als ein Schubelement oder ein Zugelement ausgebildet ist, insbesondere als eine Schubstange. Die Schub- oder Zugbewegung eines Übertragungsmittels kann dazu verwendet werden, die Schwenkbewegung des Schwenkhebels über verhältnismäßig große Entfernungen zu übertragen, ohne jedoch einen großen mechanischen Aufwand betreiben zu müssen. Die Schwenkbewegung des Schwenkhebels wird dazu in eine zumindest teilweise lineare Bewegung des Übertragungsmittels überführt, die dann gegebenenfalls in eine weitere lineare Bewegung oder in eine Rotationsbewegung umgesetzt werden kann. Ein Schubelement kann als Stab oder als Balken oder aber als speziell ausgebildete Kette realisiert sein. Ein Zugelement kann beispielsweise als Seilzug oder als Kette ausgebildet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich das Flächenelement in der Funktionsstellung zwischen dem Gehäuse und wenigstens einem mit dem freien Ende des Flächenelementes verbundenen Halteteil, wobei sich das Halteteil mittels der Übertragungsmittel vom Gehäuse weg oder auf dieses zu bewegt. Das Halteteil kann beispielsweise stabartig ausgebildet sein und ermöglicht eine sehr gleichmäßige Befestigung des Flächenelements. Die Übertragungsmittel greifen vorteilhafterweise am Halteteil und nicht direkt am Flächenelement an. Das Halteteil kann weiterhin mit Sicherungszapfen versehen sein, die mit verdickten linsenförmigen Endbereichen versehen sind. Die Sicherungszapfen werden in der Funktionsstellung des Flächenelements vor einer Ausnehmung einer Aufnahme positioniert. Die Ausnehmung der Aufnahme ist gegen die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs ausgerichtet und mit der Sicherheitsvorrichtung korrespondierend gestaltet. Wird das Flächenelement in einer Unfallsituation in Vorwärtsrichtung belastet, werden die Sicherungszapfen in die Ausnehmung hineinbewegt und so das Flächenelement in seiner Funktionsstellung gehalten. Auf diese Weise kann auf das manuelle Arretieren der Sicherungszapfen in den Aufnahmen verzichtet werden.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist mittels einer Bewegung des Schwenkhebels das Halteteil in Parallelstellung zum Gehäuse von einer gehäusenahen Position in eine gehäuseferne Position überführbar. Die Überführung des Halteteils zwischen den beiden Positionen erfolgt derart, dass das Halteteil während der gesamten Überführung weitestgehend parallel zum Gehäuse ausgerichtet ist. Das am Halteteil befestigte Flächenelement wird durch die parallele Ausrichtung gleichmäßig aus dem Gehäuse herausgezogen. Gleichzeitig wird die Belastung des Flächenelements bei einem Unfall gleichmäßiger auf das Halteteil verteilt, so dass punktuelle Spitzenbelastungen weitestgehend vermieden werden können.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen die Übertragungsmittel wenigstens zwei miteinander verbundene Gelenkarme auf, wobei von diesen je wenigstens einer am Halteteil und einer am Gehäuse befestigt ist. Die mittels eines Gelenks verbundenen Gelenkarme bilden so ein Kniegelenk. Dabei kann der Schwenkhebel an einem der beiden Gelenkarme entweder direkt oder mittels eines Übertragungsmittels angreifen, beispielsweise mittels einer Schubstange.
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Vorteilhaft ist das an dem Halteteil gelagerte Übertragungsmittel oder der am Gehäuse gelagerte Schwenkhebel an einer Achse eines Nutensteins gelagert, der in einer Nut des Halteteils oder des Gehäuses geführt ist.
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Mittels eines Nutensteins in einer Nut kann eine Rotationsbewegung eines Gelenkarms auf einfache Art in eine Linearbewegung übertragen werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Gehäuse als langgestrecktes Profil ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine einfache und kostengünstige Herstellung des Gehäuses, beispielsweise aus einem extrudierten Kunststoff- oder Aluminiumprofil.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Schwenkhebel, insbesondere etwa mittig, am Gehäuse schwenkbeweglich gelagert. Die mittige Anordnung des Schwenkhebels ermöglicht ein gleichermaßen gutes Erreichen des Schwenkhebels sowohl für rechtshändisch als auch für linkshändisch ausgeprägte Bedienpersonen. Auch kann eine Kraftverteilung zwischen symmetrischen Übertragungsketten gleichmäßig eingestellt werden. Abhängig von den räumlichen Gegebenheiten kann der Schwenkhebel aber auch in einem Randbereich des Gehäuses oder in einem Bereich zwischen der Mitte und dem Randbereich angeordnet sein.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist das Flächenelement zumindest teilweise als Trennnetz ausgebildet, das in der Funktionsstellung zwischen einem Laderaum und einem Fahrgastraum des Kraftfahrzeug angeordnet ist. Die geringere Masse eines Trennnetzes bei vergleichbarer Belastbarkeit, die ein massives Flächenelement aufweisen würde, vereinfacht die manuelle Überführung der Trennvorrichtung aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung, da weniger Kraft in die Übertragungskette eingeleitet werden muss.
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In Weiterbildung der Erfindung ist der Schwenkhebel an einer von einem Laderaum des Kraftfahrzeugs aus zugänglichen Seite des Gehäuses angeordnet. Der Schwenkhebel ragt in dieser Anordnung nicht in den Fahrgastraum, so dass keine Verletzungsgefahr für einen Fahrgast, beispielsweise durch Anstoßen am Schwenkhebel mit dem Kopf, besteht. Auch ist der Schwenkhebel dadurch beim Beladen des Laderaums des Fahrzeugs einfach zu erreichen. Ebenfalls an der vom Laderaum zugänglichen Seite des Gehäuses angeordnet sind zweckmäßigerweise die Übertragungsmittel.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen. Nachfolgend sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben und anhand der Zeichnungen dargestellt. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische Ansicht von hinten eines Kombifahrzeugs mit einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung, die sich in der Ruhestellung befindet,
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2 eine Ansicht des Kombifahrzeugs gemäß 1, wobei sich die Schutzvorrichtung in der Funktionsstellung befindet,
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3 eine schematische Ansicht von hinten eines Kombifahrzeugs mit einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung, die sich in der Funktionsstellung befindet,
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4 eine schematische Darstellung einer Verankerung für die Schutzvorrichtung im Dachbereich eines Fahrzeugs,
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5 eine Schnittansicht der Verankerung gemäß 4 in ausgerückter Stellung, und
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6 eine Schnittansicht der Verankerung gemäß 4 in eingerückter Stellung.
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Wie in der 1 zu erkennen ist, ist an einem oberen Bereich 14 einer Rückenlehnenanordnung 12 eines Kombinationsfahrzeugs 10 eine Schutzvorrichtung 16 angeordnet, die sich gemäß 1 in einer Ruhestellung befindet. Die Schutzvorrichtung 16 weist ein Gehäuse 18 auf, an dem ein Schwenkhebel 20 angeordnet ist. Der Schwenkhebel 20 ist aus einem Griffteil 22 und einem Lagerungsteil 24 gebildet, mittels dem der Schwenkhebel 20 mit dem Gehäuse 18 drehbar verbunden ist. Der Schwenkhebel 20 ist einem Laderaum zugewandt und mittig an dem Gehäuse 20 angeordnet.
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Am Lagerungsteil 24 des Schwenkhebels 20 sind die Enden von Schubstangen 26, 27 je mittels eines Gelenks 28, 29 angelenkt. Die Schubstangen 26, 27 greifen mit ihren gegenüberliegenden Enden an weiteren Gelenken 30, 31 an, die an ersten Hebelabschnitten 32, 33 je eines zweiarmigen Hebels 34, 35 vorgesehen sind. Die zweiarmigen Hebel 34, 35 weisen weiterhin zweite Hebelabschnitte 36, 37 auf und sind am Gehäuse 18 je mittels einer Achse 38, 39 drehbar gelagert. Die ersten Hebelarmabschnitte 32, 33 und die zweiten Hebelarmabschnitte 36, 37 erstreckt sich ausgehend von den Achsen 38, 39 in unterschiedliche, annähernd entgegengesetzte Richtungen.
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Die zweiten Hebelabschnitte 36, 37 sind weiterhin jeweils mittels Achsen 40, 41 an einem Übertrager 42, 43 angelenkt. Die Übertrager 42, 43 können ihrerseits Kräfte auf Achsen 44, 45 übertragen, mittels derer sie an einem stabartigen Halter 46 drehbar angelenkt sind. Der Halter 46 ist mit einem Trennnetz 48 verbunden, das in der dargestellten Ruhestellung innerhalb des Gehäuses 18 auf einer nicht dargestellte Welle aufgerollt ist. Der Halter 46 ist parallel zum Gehäuse 18 ausgerichtet. Die zweiten Hebelabschnitte 36, 37, die Übertrager 42, 43 und das Gehäuse 18 sind jeweils so zueinander orientiert, dass sie spitze Winkel zwischen sich einschließen. Je ein zweiter Hebelabschnitt 36, 37 und je ein Übertrager 42, 43 bilden ein Kniegelenk.
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An den Enden des stabförmigen Halters 46, die den Seitenwänden des Kraftfahrzeuges 10 zugewandt sind, sind abgewinkelte Sicherungszapfen 50, 51 angeordnet, die in Richtung des Fahrzeughimmels weisen. Wird das Trennnetz 48 in die Funktionsstellung überführt, wie es in 2 dargestellt ist, befinden sich die Sicherungszapfen 50, 51 jeweils vor einer am Übergang zwischen Dachhimmel und einer jeweiligen Seitenwand angeordneten Aufnahme 52, 53. Das Zusammenwirken der Aufnahmen 52, 53 und der Sicherungszapfen 50, 51 wird in Bezug auf die 4 bis 6 noch näher erläutert.
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Das Überführen des Trennnetzes 48 von der Ruhestellung gemäß 1 in die Funktionsstellung gemäß 2 geschieht in der Art, dass der Schwenkhebel 20 um etwa 90° in Richtung des Pfeils 54 um die Lagerachse des Lagerungsteils 24 am Gehäuse 18 geschwenkt wird. Dadurch werden die Schubstangen 26, 27 in Richtung der Pfeile 56, 57 gezogen, wobei dies zur Folge hat, dass sich die Hebel 34, 35 gemäß der Pfeile 58, 59 um die Achsen 38, 39 drehen. Gleichzeitig werden die Übertrager 42, 43 in Richtung der Pfeile 60, 61 relativ zu den Hebeln 34, 35 um die Achsen 40, 41 gedreht, wodurch die Übertrager 42, 43 in eine annähernd senkrechte Orientierung zum Halter 46 gebracht werden und sich in Richtung der Pfeile 62, 63 relativ um die Achsen 44, 45 drehen. Die Schwenkbewegungen der Hebel 34, 35 und Übertrager 42, 43 verursachen somit eine lineare Bewegung des Halters 46 in 1 nach oben, da sie zwar schwenkbar gelagert sind, die Achsen der Gelenke 38, 39, 40, 41, 44, 45 jedoch keine relativen Linearbewegungen zwischen Gehäuse 18 und Hebel 34, 35 beziehungsweise zwischen Halter 46 und Überträger 42, 43 ermöglichen. Der Halter 46 bleibt stets parallel zum Gehäuse 18 ausgerichtet.
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Die Funktionsstellung des Trennnetzes 48, wie sie in 2 dargestellt ist, zeichnet sich dadurch aus, dass sich die mechanische Übertragungskette, die aus den Schwenkhebeln, Hebeln bzw. Übertragern 20, 34, 35, 42, 43 Schubstangen 26, 27 und Gelenken bzw. Achsen 28, 29, 30, 31, 38, 39, 40, 41, 44, 45 zusammensetzt, in einer Übertotpunktstellung befindet. Diese kann beispielsweise durch ein Verschwenken des Schwenkhebels bis über einen Winkel erreicht werden, ab dem der Vektor einer auf den Schwenkhebel 20 wirkenden resultierenden Gewichtskraft oder Rückholkraft des Trennnetzes 48 und der Übertragungskette so gerichtet ist, dass er den Schwenkhebel 20 weiter in die Richtung des Pfeils 54 verschwenken würde. Vorteilhafterweise liegt ein Abschnitt des Schwenkhebels 20 an einem nicht dargestellten Anschlag an, um eine solche Weiterbewegung zu vermeiden.
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Das in 3 dargestellte Ausführungsbeispiel weist neben dem Gehäuse 64, dem Trennnetz 66 und dem Halter 68 ebenfalls eine Hebelanordnung 70, 71 auf. Die Hebelanordnung 70, 71 ist an einem Schwenkhebel 72 angelenkt, der um eine Achse 74 drehbar am Gehäuse 64 gelagert ist und durch dessen Schwenkbewegung in Richtung des Pfeils 76 das Trennnetz 66 von seiner Ruhestellung in seine Funktionsstellung überführt wird.
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Die Hebelanordnung 70, 71 wird, ausgehend vom Schwenkhebel 72, durch jeweils eine Schub-Zugstange 78, 79 gebildet, die mit ihrem einen freien Ende am Schwenkhebel 72 an einer Achse 80 und mit ihrem anderen freien Ende an einer Achse 82 drehbar an einem ersten Hebelabschnitt 88 eines zweiarmigen Hebels 84 angelenkt ist. Der zweiarmige Hebel 84 ist seinerseits drehbar um eine am Gehäuse 64 angeordnete Achse 86 gelagert, an der die beiden Hebelabschnitte 88, 90 ineinander übergehen. Der Hebelabschnitt 90 ist an seinem freien Ende drehbar an einem nicht dargestellten Nutenstein angelenkt, der in einer Nut 92 gleitend gelagert ist. Die Nut 92 ist in den Halter 68 eingebracht, verläuft parallel zu dessen Längsachse und ist vorzugsweise C-förmig ausgebildet. Die Nut 92 erstreckt sich annähernd über die gesamte Längenausdehnung des Halters 68.
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In einer ersten punktierten Darstellung des Halters 68 befindet sich das Trennnetz 66 in seiner Ruhestellung und ist innerhalb des Gehäuses 64 aufgewickelt. Die punktiert dargestellten Hebelabschnitte 90 sind in dieser Ruhestellung des Trennnetzes 66 annähernd parallel zum Gehäuse 64 ausgerichtet und die freien Ende der Hebelabschnitte 90 mit den nicht dargestellten Nutensteinen befindet sich in einem Bereich der Nut 92 in der Mitte des Halters 68.
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Das Trennnetz 66 wird aus seiner Ruhestellung in seine Funktionsstellung überführt, bedingt durch eine Krafteinleitung am Schwenkhebel 72 in Richtung des Pfeils 76 und einem damit verbundenen Verschwenken des Schwenkhebels 72 aus seiner punktiert dargestellten Position über die strichpunktiert dargestellte Position in die durchgezogen dargestellte Position. Dabei wird der Hebelabschnitt 90 in die durchgezogen dargestellte Position überführt, in der er geringfügig über die Senkrechte zum Halter 92 hinaus verschwenkt ist. Die Übertragungskette befindet sich dann in einer Übertotpunktstellung und wird in dieser Position durch das Gewicht des Trennnetzes 66 und einer Rückholkraft gehalten.
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Bei der Überführung des Hebelabschnitts 90 von der punktierten Position, über die strichpunktierte Position in die durchgezogene Position gleitet der nicht dargestellte Nutenstein in der Nut 92 von der Mitte des Halters 68 in den Randbereich des Halters 68.
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In den 4 bis 6 ist dargestellt, wie die Sicherungszapfen 50, 51 in der Funktionsstellung des Trennnetzes mit den Aufnahmen 52, 53 zusammenwirken. Die Aufnahmen 52, 53 sind derart gestaltet, dass sie eine Ausnehmung 94, korrespondierend zu einem verdickten linsenförmigen Ende 96 der Sicherungszapfen 50, 51, und eine Ausnehmung 98 aufweisen, die mit einem zylindrischen Abschnitt 100 der Sicherungszapfen 50, 51 korrespondiert. Die Ausnehmung 94 ist in Querrichtung größer ausgebildet als die Ausnehmung 98 und das linsenförmige Ende 96 weist einen größeren Durchmesser auf als der zylindrische Abschnitt 100. Dadurch kann der Sicherungszapfen 50, 51 in den Aufnahmen 52, 53 und somit an der Karosse gesichert werden, wenn die Abschnitte 96, 100 des Sicherungszapfen 50, 51 in die entsprechenden, mit den Abschnitten 96, 100 korrespondierenden Ausnehmungen 94, 98 der Aufnahmen 52, 53 eingreifen.
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Die Aufnahmen 52, 53 sind, wie in 5 und 6 dargestellt, im Bereich des Fahrzeughimmels 102 angeordnet. Die 5 zeigt eine Schnittansicht der Sicherungszapfen 50, 51 in der Stellung entsprechend der 4. Das linsenförmige Ende 96 ist vor der Ausnehmung 94 angeordnet, so dass das Trennnetz aus und eingefahren werden kann.
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Wird das Trennnetz, beispielsweise bei einem Aufprall, mit einer Kraft belastet, die in Pfeilrichtung 104 wirkt, beispielsweise die Trägheitskraft bei einem Frontalcrash oder starkem Abbremsen, wird der linsenförmige Teil 96 der Sicherungsvorrichtung 50, 51 durch die einwirkende Kraft über eine Anlaufschräge 106 in die Ausnehmung 94 überführt. Das linsenförmige Ende 96 greift dann gemäß 6 in die Halterung 52, 53 ein. Dadurch kann das mit den Sicherungszapfen 50, 51 verbundene Trennnetz nicht weiter in den Fahrgastraum hinein bewegt werden und Gegenstände, die gegen das Trennnetz prallen, werden daran gehindert, in den Fahrgastraum vorzudringen.