DE102004055220A1 - Vorrichtung zur Intraokulardruckmessung - Google Patents

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Abstract

Eine Vorrichtung zur Intraokulardruckmessung mit einer implantierbaren Messeinrichtung 1, welche wenigstens einen Drucksensor und eine Telemetrieeinrichtung mit angeschlossener induktiver Spule in einer Druck übertragenden und biokompatiblen Umhüllung aufweist, und mit einer extrakorporalen telemetrischen Abfrageeinrichtung, wobei die Messeinrichtung 1 in einer flachen Umhüllung angeordnet ist, welche zwischen der Innenfläche und der Außenfläche der Augensklera 3 implantierbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Intraokulardruckmessung mit einer implantierbaren Messeinrichtung, die wenigstens einen Drucksensor und eine Telemetrieeinrichtung mit angeschlossener induktiver Spule in einer Druck übertragenden und biokompatiblen Umhüllung aufweist und mit einer extrakorporalen telemetrischen Abfrageeinrichtung.
  • Eine derartige Vorrichtung ist aus DE 199 45 879 A1 bekannt. Bei der bekannten Vorrichtung können die Messwerte telemetrisch an eine außerhalb des Auges angeordnete Empfangseinrichtung weitergegeben werden.
  • Aus DE 101 06 881 A1 ist eine Vorrichtung zur telemetrischen Intraokulardruckmessung bekannt, bei welcher der Drucksensor an der Innenfläche der Augensklera im Bereich der Pars plana angeordnet wird.
  • Ferner ist aus Flick, B.B.; Orgelmeister, R.; „A portable microsystembases telemetric pressure and temperature measurement unit, IN: IEEE Transaction on Biomedical Engineering, Vol. 47/1, Jan. 2000, Seiten 12 bis 16 ein intrakorporaler Drucksensor bekannt, welcher bei der Hirndruckmessung Verwendung findet.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Intraokulardruckmessung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher die Messeinrichtung in einem Bestandteil des Auges implantierbar ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
  • Die Unteransprüche beinhalten vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
  • Bei der Erfindung wird die intrakorporale Messeinrichtung in einer flachen Umhüllung angeordnet, wobei die Umhüllung mit der darin angeordneten Messeinrichtung in einem zwischen der Innenfläche und der Außenfläche der Augensklera vorgesehenen Hohlraum platzierbar ist. Der Hohlraum in der Sklera wird vorzugsweise durch eine Inzision in der Sklera im Bereich der Pars plana geschaffen. In vorteilhafter Weise ist mit der erfindungsgemäßen intrakorporalen Messeinrichtung ein operativer Eingriff in das Augeninnere nicht erforderlich. Die Messeinrichtung kann beispielsweise in einer in bekannter Weise erstellte Skleratasche eingebracht werden, wie sie beispielsweise für die Implantation von sogenannten "Sklera-Bändern" bekannt ist. Die Implantation der intrakorporalen Messeinrichtung erfordert bei der Erfindung einen nur wenig invasiven und somit schonenden operativen Eingriff.
  • Die intrakorporale Messeinrichtung beinhaltet wenigstens einen Drucksensor und die elektronische Telemetrieeinrichtung, welche in einem Chip integriert sein können. Vorzugsweise sind die elektronischen Bestandteile der Telemetrieeinrichtung mit der induktiven Spule durch Bonden direkt elektrisch kontaktiert. Der wenigstens eine Drucksensor befindet sich dabei an einer Seite und die induktive Spule an der anderen Seite des flachen Chipkörpers. Es können jedoch der Drucksensor und die induktive Spule auch an der gleichen Oberflächenseite des Chipkörpers vorgesehen sein. Beim Implantieren in der Sklera liegt der wenigstens eine Drucksensor bevorzugt auf der zum Augeninnern hin gerichteten Seite des Chipkörpers und die Spule an der nach außen gerichteten Seite des Chipkörpers.
  • Der Augeninnendruck, welcher als Druckdifferenz zwischen dem absoluten Druck im Augeninnern und dem das Auge umgebenden Luftdruck definiert ist, und insbesondere ein erhöhter Augeninnendruck führt zu einer mechanischen Verformung der Sklera sowie zu Änderungen der mechanischen Spannungsverteilung innerhalb der Sklera, die als Druckänderung vom Drucksensor erfasst werden kann. In vorteilhafter Weise wird dieser Druck über ein relativ großvolumiges und Druck übertragendes Medium, welches eine Flüssigkeit, ein Gel oder Öl sein kann, auf den wenigstens einen Drucksensor übertragen. Das Druck übertragende Medium kann hierzu in einer z. B. durch Verkleben, Vulkanisieren oder Verschweißen geschlossenen und verformbaren Folie, welche zusammen mit dem Druck übertragenden Medium die Umhüllung bildet, angeordnet sein. Die Umhüllung kann auch ein Hüllkörper aus biokompatiblen Material, z. B. Silikon sein.
  • Der Chip zeichnet sich durch ein geringes Volumen aus und kann in der Höhe insbesondere kleiner als 0,5 mm bemessen sein. Die Chipfläche kann wenige mm2 betragen. Die Spule kann ebenfalls mit geringer Höhe, z.B. ca. 20 μm als Planarspule oder mit ebenfalls geringer Höhenabmessung als vorzugsweise verformbare gewickelte Spule ausgebildet werden. Die Spule kann mit mikrosystemtechnischen Verfahren, z.B. mikrogalvanisch, insbesondere photolithographisch hergestellt werden. Die Gesamthöhe der Messeinheit, einschließlich der Umhüllung kann 0,7 mm oder kleiner bemessen werden und mit einer entsprechenden Inzision in der Sklera, z. B. Skleratasche angeordnet werden.
  • Mit einem Implantat, welches den Chip und die daran angeordnete induktive Spule aufweist, kann die Messwerterfassung, die Energieübertragung und die telemetrische Datenübertragung, insbesondere in digitaler Form durchgeführt werden. Im Chip sind vorzugsweise der Druckaufnehmer, gegebenenfalls eine Temperaturmesseinrichtung, der Analog/Digital-Wandler und die Telemetrie-/Transponderelektronik untergebracht. Die Druckmessung wird vorzugsweise kapazitiv durchgeführt. Hierzu kann die druckempfindliche Oberfläche von einer oder mehreren Membranen gebildet werden, welche jeweils eine Kondensatorbelegung bei der kapazitiven Druckmessung bildet. Es können auch mehrere druckempfindliche Oberflächen, insbesondere Membranen vorgesehen sein. Man erreicht mit einer derartigen Messeinrichtung eine hohe Transponderreichweite von mehreren cm. Bei einer Transponderfrequenz zwischen 10 und 15 MHz, beispielsweise 13,56 MHz wird eine Reichweite von etwa 5 cm erreicht.
  • Ferner kann die elektrische Spule über eine elektrische Verbindung, z.B. Leiterbahnen, dünne Leitungsdrähte oder dergleichen mit dem Chip, welcher die Drucksensorik und erforderliche Elektronik aufweist, verbunden sein. Die elektrische Verbindung ist so bemessen, dass die Spule auf der Außenseite der Sklera und der Chip in einer Ausnehmung der Sklera (Skleratasche) angeordnet werden können. Hierdurch wird eine erheblich verbesserte Übertragungsreichweite erzielt. Der Chip mit der Sensoreinrichtung, die elektrische leitende Verbindung und die Spule sind in einer biokompatiblen Umhüllung eingebettet. Es kann sich um eine einzige durchgehende Umhüllung handeln. Sie kann auch aus mehreren Umhüllungsteilen bestehen, die so miteinander verbunden sind, dass an den Chip, an die Verbindung und an die Spule keine Körperflüssigkeit im implantierten Zustand gelangt.
  • Die Umhüllung bildet eine hermetisch flüssigkeitsdichte Abdeckung der Implantatbestandteile.
  • Mit der biokompatiblen Umhüllung wird eine flexible Anpassung der Messeinrichtung an die Faserstruktur der Sklera am Implantationsort erreicht. Die Spule kann Außenabmessungen zwischen etwa 5,0 mm und 8,0 mm erreichen. Die Spule kann kreisringförmig, quadratisch, rechteckig oder elliptisch ausgebildet sein. Die Spule ist zusammen mit dem Chip in dem Druck übertragenden Medium der Umhüllung eingebettet. Bei der Erfindung wird eine implantierbare Messeinrichtung geschaffen, welche in der Geometrie den anatomischen Gegebenheiten am Implantationsort anpasst ist. Bei der implantierbaren Messeinrichtung kann ein einzelner Chip mit geringen Abmessungen und somit kleiner Druckaufnahmefläche verwendet werden. Aufgrund des Druck übertragenden Mediums, in welches der Chip eingebettet ist, liegt am Messort bzw. Implantationsort durch die von der Umhüllung vergrößerten Außenfläche der Messeinrichtung eine bedeutend größere Druckaufnahmefläche vor, auf welche der zu messende Augendruck wirkt. Vorzugsweise sind am Chip für die Druckmessung mehrere beispielsweise vier Druckaufnahmeflächen, insbesondere Membranen für die kapazitive Druckmessung vorgesehen.
  • Am Chip können ferner insbesondere passivierte Druckmessstellen vorgesehen sein, welche mit einen fest vorgegebenen (standardisierten) Druck beaufschlagt sind. Für die Erfassung des Augeninnendruckes wird die Differenz zwischen dem vom Druck übertragenden Medium vermittelten Druck und dem standardisierten Druck verwendet. Hierdurch erreicht man eine Kompensation von Driften und anderer Einflüsse auf die Druckaufnehmer. Da keine elektrischen Verbindungsleitungen zwischen der Spule und dem Chip vorgesehen sind, sondern der Chip direkt beispielsweise durch Flip-Chip-Bonden mit der Spule verbunden ist, können geringe, an den Mess- bzw. Implantationsort angepasste Außenabmessungen der implantierbaren Messeinrichtung erreicht werden. Aufgrund der Ein-Chip-Lösung ist die Störanfälligkeit der Messeinrichtung im Vergleich zu Systemen mit mehreren Modulen gering.
  • Die Messeinrichtung kann nach ihrer Umhüllung mit dem Druck übertragenden Medium vorkalibriert werden. Die endgültige Kalibrierung erfolgt beispielsweise mit Hilfe eines herkömmlichen Tonometers nach der Implantation. Durch Änderung des Augeninnendruckes werden die mechanischen Spannungszustände innerhalb der Sklera geändert. Hierdurch ändert sich auch der auf die Drucksensoren, insbesondere deren Messmembranen ausgeübter Druck. Die Bestimmung der Übertragungsfunktion vom Augeninnendruck zum Druck auf die Membran kann patientenspezifisch durch Sensormessung von mindestens zwei unterschiedlichen Augeninnendruckwerten mittels herkömmlicher Tonnometer auf klassische Weise bestimmt werden. Aus der Kalibrierfunktion der noch nicht implantierten Messeinrichtung (Vorkalibrierung) und den mindestens zwei tonometrisch am Patienten ermittelten Messwerten wird die patientenspezifische Kennlinie bestimmt. Die dabei ermittelte Kennlinie kann in der im Chip integrierten Telemetrieelektronik oder in der extrakorporalen Abfrage- und Auswerteeinrichtung gespeichert werden.
  • Jeder Chip kann eine spezifische Kennung, die bei jeder telemetrischen Messung abgefragt und von der die Messdaten verarbeitenden Auswerteeinrichtung zugeordnet wird, erhalten. Auf diese Weise können mehrere implantierbare Messeinrichtungen beispielsweise bis zu mehrere Hundert Messeinrichtungen mit einer Auswerteeinrichtung bearbeitet werden. Die Abfragung wird mit einer telemetrischen Abfrageeinrichtung durchgeführt. Bei der Kalibrierung der Messeinrichtung wird eine bestimmte Kennlinie ermittelt. Diese Kennlinie wird vorzugsweise in der Abfrage- oder Auswerteeinrichtung zugeordnet zu der spezifischen Kennung des Chips gespeichert. Hierdurch erkennt die Abfrage- oder Auswerteeinrichtung bei der telemetrischen Messung die jeweilige Messeinrichtung und berücksichtigt bei der Auswertung die hierzu gehörige Kennlinie.
  • Die Abfrage- und die Auswerteeinrichtung und ein damit verbundenes Aufzeichnungsgerät können in einer Baueinheit, welches vorzugsweise als Handgerät ausgebildet ist, untergebracht sein. Die Abfrageeinrichtung enthält auch die extrakorporale Induktionsspule, welche an die extrakorporale Telemetrieeinrichtung angeschlossen ist. Die Abfrageeinrichtung kann über ein Kabel mit der Auswerteeinrichtung verbunden sein. Es ist jedoch auch möglich, durch Funkübertragung die Messdaten von der Abfrageeinrichtung auf die Auswerteeinrichtung zu übertragen. Es ist auch möglich, die Abfrageeinrichtung oder zumindest die dazugehörige extrakorporale Spule in Augen- oder Schläfennähe mit Hilfe einer Fixiereinrichtung, beispielsweise an einem Brillengestell oder mit Hilfe eines Pflasters an der Kopfhaut des Patienten zu fixieren. Die extrakorporale Spule kann über ein Kabel oder mit einer anderen geeigneten elektrischen Verbindung mit der Abfrage- und Auswerteeinrichtung verbunden sein.
  • Bei der Erfindung ist eine ständige Messung des Augeninnendrucks möglich. Dabei können insbesondere bei Glaukom-Patienten alle Druckschwankungen, die sich über den Tag hinweg ergeben können, erfasst werden. Man erreicht hierdurch eine genauere Erfassung des Krankheitsverlaufes.
  • Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläutert.
  • Es zeigt
  • 1 einen Augenausschnitt mit einer in der Sklera des Auges implantierten Messeinrichtung und extrakorporaler Abfrageeinrichtung in schematischer Darstellung;
  • 2 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der intrakorporalen Messeinrichtung;
  • 3 eine schematische Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der intrakorporalen Messeinrichtung;
  • 4 eine schematische Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der intrakorporalen Messeinrichtung; und
  • 5 eine schematische Seitenansicht einer vierten Ausführungsform der intrakorporalen Messeinrichtung.
  • Die in den 2 bis 4 dargestellten implantierbaren Messeinrichtungen 1 beinhalten einen einzigen hybrid aufgebauten Chip 7 und eine induktive Spule 4, die an der Außenseite des Chips 7 angeordnet ist. Sofern die Übertragungseigenschaften ausreichen, kann die Spule auch im Chipkörper integriert sein. Der Chip 7 beinhaltet einen Drucksensor 2 mit einer oder mehreren Druck aufnehmenden Flächen, welche als Membranen ausgebildet sein können. Die Membranen sind Bestandteil, insbesondere Kondensatorbelegungen eines kapazitiv messenden Drucksensors. Die Druck aufnehmenden Flächen messen den Druck, der sich aus dem jeweiligen Spannungszustand der Sklera ergibt und vom absoluten Druck im Augeninnern abhängt. Hieraus kann der Augeninnendruck, welcher die Druck differenz zwischen dem absoluten Druck im Auge und dem das Auge umgebenden Luftdruck ist, z. B. mittels der vorher erfassten Kennlinie (Kalibrierkurve) bestimmt werden. Ferner sind im Chip 7 ein Analog-/Digitalwandler sowie eine Telemetrieeinrichtung mit einer Telemetrie-/Transponderelektronik vorgesehen. Die Elektronik ist über eine elektrische Kontaktierung 3, z. B. Flip-Chip-Bonden direkt mit der induktiven Spule 4 kontaktiert.
  • Die induktive Spule 4 ist auf einer der beiden Oberflächen des Chips 7 angeordnet. Beim Ausführungsbeispiel der 2 befindet sich die induktive Spule auf der gleichen Oberflächenseite des Chips 7, wie der Drucksensor 2. Beim Ausführungsbeispiel der 3 befindet sich der Drucksensor 2 an der einen Oberflächenseite (Unterseite) des Chips 7 und die induktive Spule 4 befindet sich an der anderen Oberflächenseite (Oberseite) des Chips 7. Bei den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 ist die induktive Spule 7 als Planarspule ausgebildet. Beim Ausführungsbeispiel der 4 ist die induktive Spule 4 am Umfang des Chips 7 angeordnet. Hierzu kann die Spule als dünne Drahtspule ausgebildet sein. Es ist jedoch auch möglich beim Ausführungsbeispiel der 4 eine Planarspule beispielsweise eine mehrlagige Planarspule zu verwenden. Auch bei den Ausführungsbeispielen der 2 und 3 können mehrlagige Planarspulen oder dünne Drahtspulen verwendet werden.
  • Im implantierten Zustand ist vorzugsweise die Oberfläche mit dem Drucksensor 2 in das Augeninnere und die Oberfläche mit der induktiven Spule 4 nach außen gerichtet. Dies lässt sich mit der in 3 gezeigten Ausführungsform verwirklichen. Wie aus den 2 bis 4 zu ersehen ist, sind der Chip 7 und die Spule 4 von einer Umhüllung 5, welche eine flexible geschlossene Hülle 6 aufweisen kann, umgeben. Innerhalb der Hülle 6 befindet sich ein Druck übertragendes Medium 11, insbesondere ein Gel oder eine biokompatible Flüssigkeit, beispielsweise Öl auf Silikonbasis. Der Chip 2 und der benachbarte Spulenbereich werden druckdicht durch das Druck übertragende Medium 11 umhüllt bzw. sind im Druck übertragenden Medium 11 eingebettet. Die Hülle 6, welche als Folie ausgebildet sein kann, kann durch Verschweißen, Verkleben oder Vulkanisieren geschlossen werden. Die Umhüllung 5 kann auch uns aus einem biokompatiblen Hüllkörper, z. B. aus Silikon, der auch das druckübertragende Medium 11 bildet, bestehen. Für die Hülle 6 eignet sich beispielsweise eine Polyurethanfolie oder Silikonfolie.
  • Die Hülle 6 umgibt das Druck übertragende Medium 11 vorzugsweise spannungsfrei, so dass eine ungestörte Übertragung des zu messenden Augeninnendrucks auf die druckempfindliche Sensorflächen des im Chip 7 integrierten Drucksensors 2 erreicht wird. Die Vorkalibrierung der Messeinrichtung 1 erfolgt nachdem die Umhüllung 5 geschlossen ist, d.h. nach Fertigstellung der implantierbaren Messeinrichtung 1. Die endgültige Kalibrierung erfolgt, wie schon erläutert, nach dem Implantieren.
  • Die Windungen der Spule 4 sind vorzugsweise mit mikrosystemtechnischen, insbesondere photolithographischen Methoden hergestellt. Die Spulenwindungen können als planare Spulenwindungen nebeneinander und/oder übereinander liegend am Chipkörper vorgesehen sein. Die Spule kann beispielsweise eine Höhe von 20 μm aufweisen. Auf diese Weise lässt sich eine Messeinrichtung 1 mit einer Gesamthöhe bzw. Gesamtdicke, einschließlich der Umhüllung, von 0,7 mm und herstellen. Die Länge kann von 5,0 mm und 8,0 mm betragen. Die Breite kann von 1,0 mm bis 2,0 mm betragen.
  • Die Messeinrichtung 1 wird nach Eröffnen der Sklera 13, z.B. durch Inzision im Bereich der Pars plana (1) z. B. in einer Sklera-Tasche implantiert. Der Implantationsort liegt zwischen der Außenfläche und der Innenfläche der Sklera 10. Wie aus der 1 zu ersehen ist, befindet sich die Messeinrichtung 1 zwischen der Außenfläche und der Innenfläche der Sklera 10 im Innern der Sklera.
  • Zur Durchführung der Messung wird extrakorporal eine Abfrageeinrichtung 8 in die Nähe der implantierten Messeinrichtung 1 gebracht. Hierzu kann die Abfrageeinrichtung im Augen- oder Schläfenbereich des Patienten mit Hilfe einer Fixiereinrichtung 9, welche in 1 nur schematisch gezeigt ist, an einer Brille oder mittels eines Pflasters am Kopf des Patienten befestigt werden. Die Abfrageeinrichtung 8 besitzt eine induktive Spule zur telemetrischen Energieübertragung auf die induktive Spule 4 der Messeinrichtung 1 und zum Empfang der telemetrisch übertragenen Messdaten der implantierten Messeinrichtung 1. Zumindest die induktive Spule der Abfrageeinrichtung 8 kann am Kopf des Patienten in Transponderreichweite befestigt sein. Hierdurch können Messdaten ständig abgefragt werden. Die Abfrageeinrichtung 8 kann als Handgerät ausgebildet und über ein Kabel 15 an eine Auswerteeinrichtung mit Anzeigeeinrichtung angeschlossen sein. Es ist jedoch auch möglich, die Auswerteeinrichtung und eine Anzeigeeinrichtung im Handgerät zu integrieren. Ferner kann die Abfrageeinrichtung 8 über Funk die Messdaten an eine Auswerteeinrichtung weitergeben.
  • Die Kalibrierung der in 1 gezeigte Messanordnung kann nach dem Implantieren der Messeinrichtung 1 in die Augensklera 10 erfolgen. Die Eichkurve oder Kennlinie wird dabei mit Hilfe eines herkömmlichen Tonometers, wie schon erläutert, erstellt.
  • Bei dem in der 5 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die induktive Spule 4 über eine elektrische Verbindung 12 mit dem Chip 7 verbunden. Der Chip 7 enthält, wie bei den vorher beschriebenen Ausführungsbeispielen schon erläutert, einen oder mehrere Drucksensoren 2 sowie die Telemetrie-/Transponderelektronik. Die elektrische Verbindung 12 zwischen dem Chip 7 und der induktiven Spule 4 können gedruckte Leiterbahnen, dünne Leiterdrähte oder dergleichen sein. Sowohl der Chipkörper 7 als auch die induktive Spule 4 sowie die elektrische Verbindung 12 sind mit der Umhüllung 5 umgeben. Die Umhüllung 5 bildet eine flexible Hülle, welche die Bestandteile des Implantats, nämlich den Chipkörper, die elektrische Verbindung 12 und die induktive Spule 4 flüssigkeitsdicht gegen Körperflüssigkeit abdeckt.
  • Die elektrische Verbindung 12 ist so bemessen, dass der Chip 7 mit der Drucksensorik und der dazugehörigen Elektronik in einer taschenförmigen Ausnehmung der Augensklera 10, deren Umrisslinien strichliert dargestellt sind, und die induktive Spule 4 an der Außenseite der Augensklera 10 angeordnet werden können.
  • Auf diese Weise erreicht man eine Verbesserung der Übertragungsreichweite zwischen dem intrakorporalen Implantat und der extrakorporalen Abfrageeinrichtung 8. Die induktive Spule 4 wird an der Außenfläche der Augensklera 10 durch geeignete Mittel, beispielsweise Nähen, Kleben oder dergleichen fixiert.
  • 1
    Messeinrichtung
    2
    Drucksensor
    3
    elektrische Kontaktierung
    4
    induktive Spule
    5
    Umhüllung
    6
    geschlossene Hülle
    7
    Chip
    8
    Abfrageeinrichtung
    9
    Fixiereinrichtung
    10
    Augensklera
    11
    Druck übertragendes Medium
    12
    elektrische Verbindung

Claims (10)

  1. Vorrichtung zur Intraokulardruckmessung mit einer implantierbaren Messeinrichtung, die wenigstens einen Drucksensor und eine Telemetrieeinrichtung mit angeschlossener induktiver Spule in einer Druck übertragenden und biokompatiblen Umhüllung aufweist, und einer extrakorporalen telemetrischen Abfrageeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Messeinrichtung (1) in einer flachem Umhüllung (5) angeordnet ist, welche in einem zwischen der Innenfläche und der Außenfläche der Augensklera vorgesehenen Hohlraum platzierbar ist.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Drucksensor (2) und die Telemetrieeinrichtung (3) in einem Chip (7) integriert sind und die induktive Spule (4) an oder in der Nähe der Außenseite des Chipkörpers angeordnet ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die induktive Spule (4) an der Oberflächenseite des Chipkörpers (7), an welcher der wenigstens eine Drucksensor (2) angeordnet ist, oder an der entgegengesetzt dazu liegenden Oberflächenseite des Chipkörpers (7) angeordnet ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die induktive Spule (4) am Umfang des Chipkörpers (7) angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die induktive Spule (4) als Planarspule oder als dünne Drahtspule ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (5) eine geschlossene Hülle (6) aufweist, in welcher zumindest der Drucksensor (2) in einem Druck übertragenden Medium (11) mit gegenüber dem Drucksensor (2) vergrößerter Druckübertragungsfläche angeordnet ist.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (5) von einem das Druck übertragende Medium (11) bildenden Hüllkörper gebildet ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die extrakorporale Abfrageeinrichtung (8) an einer in Augen- oder Schläfennähe des Patienten platzierbaren Fixiereinrichtung (9) angeordnet ist oder in einem Handgerät vorgesehen ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Spule (4) über eine elektrische Verbindung (12) mit dem den Drucksensor (2) aufweisenden Chip (7) verbunden ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Verbindung (12) so bemessen ist, dass die elektrische Spule (4) auf der Außenseite der Sklera und der Chip (7) zwischen der Innenfläche und der Außenfläche der Augensklera anzuordnen sind.
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