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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf Stellglieder für Einlass-
oder Auslassventile für
Verbrennungsmotoren und insbesondere auf eine veränderliche
Ventilstellgliedanordnung mit hydraulisch gesteuertem Totgang für einen
Verbrennungsmotor.
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Typischerweise
enthält
ein Ventiltrieb für
einen Verbrennungsmotor ein oder mehr Ventile, eine Nockenwelle
mit einem oder mehr Nocken und einen Stößel, der je einen Nocken und
ein Ventil berührt. Der
Ventiltrieb kann auch eine hydraulische Spieleinstellvorrichtung
enthalten, die als Drehgelenk für
einen Nockenstößel vom
Fingertyp dienen kann.
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Variable
Ventilbetätigungsmechanismen wurden
extensiv entwickelt und bis zu einem gewissen Maß eingesetzt, um den Wirkungsgrad
des Verbrennungsmotors zu verbessern sowie auch die Leerlaufstabilität, die Leistungsabgabe
und die Emissionen zu verbessern. Diese Verbesserungen werden erreicht,
indem der Ventilhub, die Ventilsteuerung und die Dauer steuerbar
variiert werden. Die Möglichkeit,
ein oder mehrere dieser Ventilereignisattribute zu variieren, hängt entweder
separat oder kontinuierlich von der Komplexität des Betätigungsmechanismus ab. Für einen
Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle, der einen Fingerstößel nutzt, können separate
Variationen im Ventilhubprofil durch eine Nockenumschaltung erreicht
werden. Die Nockenschaltmechanismen sind jedoch kompliziert und sperrig,
da sie mindestens drei Stößeloberflächen erfordern,
wobei Außenflächen erforderlich
sind, um ein Gleichgewicht mit einem vorhandenen Drehpunkt aufrechtzuerhalten,
und wahrscheinlich nur eine der drei Flächen aufgrund der beschränkten, zur
Verfügung
stehenden Gesamtbreite eine Rollfläche ist. Die beiden äußeren Stößelflächen sind
gewöhnlich
Gleitflächen,
die jeweils eine geringe Breite mit hoher spezifischer Belastung
aufweisen. Außerdem
erfordern diese Mechanismen zur Betätigung verschiedener Segmente
des Stößels entsprechend
den geschalteten Nocken eine Ölversorgung
unter hohem Druck. Dies erfordert die maschinelle Herstellung zusätzlicher Ölkanäle.
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Für einen
Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle, der einen Fingerstößel nutzt,
könnte
das Abstützelement
für das
Drehgelenk, das auch als eine Spieleinstellvorrichtung dienen kann,
eine Ventilabschaltung liefern. Ein Mechanismus, der zwei konzentrische
Körper
mit der Möglichkeit
einer axialen Relativbewegung nutzt, kann betätigt werden, um zwischen einer
voll ausgefahrenen und einer voll eingefahrenen Stellung umzuschalten.
Stifte mit Federvorspannung, die auf einem Körper angeordnet sind, können in
einen Eingriff in Aufnahmelöchern
am anderen Körper
hydraulisch verschoben werden, um die voll ausgefahrene Stellung
zu halten. Mechanismen für
den Stifteingriff erfordern jedoch eine präzise Ausrichtung der Stifte
mit den Aufnahmelöchern. Überdies
ist ein Mechanismus für
den Stifteingriff nicht flexibel, um Zwischenstellungen zwischen
den voll ausgefahrenen und den voll eingefahrenen Grenzen zu liefern.
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Folglich
ist es wünschenswert,
eine Ventilstellgliedanordnung für
einen Motor zu schaffen, die eine Ventilabschaltung für einen
Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle aufweist. Es ist ebenfalls wünschenswert,
eine Ventilstellgliedanordnung für einen
Motor zu schaffen, die eine variable Ventilbetätigung in einzelnen Schritten
umfasst. Daher besteht ein Bedarf an der Schaffung einer Ventilstellgliedanordnung
für einen
Motor, die diese Wünsche
erfüllt.
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Es
ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Ventilstellgliedanordnung für einen
Motor zu schaffen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist, eine Ventilstellgliedanordnung
für einen
Motor zu schaffen, die eine Abschaltung eines Motorventils ermöglicht.
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Noch
eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine
Ventilstellgliedanordnung für
einen Motor zu schaffen, die eine variable Ventilbetätigung in
einzelnen Schritten vorsieht.
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Die
vorliegende Erfindung ist demgemäß eine Ventilstellgliedanordnung
für einen
Motor. Die Ventilstellgliedanordnung enthält ein bewegliches Motorventil
sowie auch einen beweglichen Finger für einen Kontakt mit dem Motorventil
und einen drehbaren Nocken für
einen Kontakt mit dem Finger. Die Ventilstellgliedanordnung schließt ferner
eine Fingerabstützanordnung
für einen
Kontakt mit dem Finger ein, die einen ersten Kolben und einen zweiten
Kolben aufweist. Der erste Kolben und der zweite Kolben sind axial
ausgerichtet und in der gleichen Richtung unabhängig beweglich, um einen Hub
des Motorventils im aktiven bzw. eingeschalteten Modus und einen
Totgang des Motorventils im abgeschalteten Modus zu liefern.
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Die
vorliegende Erfindung schafft einen Ventiltrieb mit obenliegender
Nockenwelle eines Motors. Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass die Ventilstellgliedanordnung eine Ventilabschaltung
für einen
Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle aufweist. Noch ein weiterer
Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass die Ventilstellgliedanordnung
eine variable Ventilbetätigung
in einzelnen Schritten vorsieht. Noch ein anderer Vorteil der vorliegenden
Erfindung besteht darin, dass die Ventilstellgliedanordnung den
Wirkungsgrad des Motors verbessert, indem entweder der gesamte Zylinder
(alle Auslass- und Einlassventile dieses Zylinders) abgeschaltet
wird oder indem ausgewählte
Ventile des Zylinders abgeschaltet werden, um die Ansaugladung zu
reduzieren, wenn der Leistungsbedarf gering ist. Ein weiterer Vorteil
der vorliegenden Erfindung ist, dass die Ventilstellgliedanordnung,
wenn sie allein genutzt wird, einen Mechanismus schafft, um zwischen
einem vollen Primärhub
in einem eingeschalteten Modus und keinem Hub in einem abgeschalteten
Modus umzuschalten. Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass die Ventilstellgliedanordnung als ein abschaltendes
Fingerabstützelement
in einem Ventiltrieb verwendet werden kann, wo ein unabhängiger Mechanismus wie
z.B. ein zweistufiger Finger den zweistufigen Ventilhub ausführt. Ein
anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass die
Ventilstellgliedanordnung verwendet werden kann, um ein Motorventil
abzuschalten, während
ein sekundäres
Nockenprofil auf einem zweistufigen Finger aktiv ist, welches einen
kürzeren
Totganghub liefert. Noch ein anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung
ist, dass die Ventilstellgliedanordnung ein Fingerabstützelement
mit steuerbarer Höhe
enthält,
das separate Variationen im Ventilhub für einen Ventiltrieb mit obenliegender
Nockenwelle ermöglicht.
Noch ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, dass
die Ventilstellgliedanordnung ermöglicht, dass der Ventiltrieb
einen zweistufigen Ventilhub liefert, was den Wirkungsgrad des Motors
verbessert. Ein weiterer anderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist,
dass die Ventilstellgliedanordnung den Wirkungsgrad des Motors verbessert,
indem sie mit einem niedrigen Hub läuft, wenn der Leistungsbedarf
gering ist, und durch eine geeignete Zeitsteuerung des niedrigen
Hubs die Leerlaufstabili tät
des Motors verbessert. Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist,
dass die Ventilstellgliedanordnung eine Variation in separaten Schritten
im Betrieb der Motorventile ausführt
durch die Verwendung einer spieleinstellenden Komponente mit hydraulisch
gesteuertem Totgang ähnlich
der spieleinstellenden Komponente eines Ventiltriebs mit obenliegender
Nockenwelle, den sie ersetzt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden beispielhaft anhand der Zeichnung beschrieben;
in dieser zeigt;
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1 einen
fragmentarischen Aufriss einer Ventilstellgliedanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung,
die in Wirkbeziehung mit einem Teil eines Motors veranschaulicht
ist;
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2 einen
Aufriss der Ventilstellgliedanordnung von 1;
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3 eine
perspektivische Ansicht eines Teils der Ventilstellgliedanordnung
von 1;
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4 bis 6 fragmentarische
Aufrissansichten der Ventilstellgliedanordnung von 1 in verschiedenen
Stellungen;
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7 bis 9 fragmentarische
Aufrissansichten einer anderen Ausführungsform gemäß der vorliegenden
Erfindung der Ventilstellgliedanordnung von 1 in verschiedenen
Stellungen; und
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10 eine
fragmentarische Aufrissansicht noch einer anderen Ausführungsform
gemäß der vorliegenden
Erfindung der Ventilstellgliedanordnung von 1.
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Bezugnehmend
auf die Zeichnungen und insbesondere auf 1 ist eine
Ausführungsform
einer Ventilstellgliedanordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
für einen
(teilweise dargestellten) als Ganzes mit 12 bezeichneten
Motor eines Fahrzeugs wie zum Beispiel eines (nicht dargestellten) Kraftfahrzeugs
dargestellt. Der Motor 12 ist ein Verbrennungsmotor und
enthält
einen Motorkopf 14 mit mindestens zwei, vorzugsweise mehreren Öffnungen 16 darin
in Verbindung mit zumindest einer (nicht dargestellten) Brennkammer
des Motors. Der Motor 12 enthält auch zumindest zwei, vorzugsweise
mehrere bewegliche Motorventile 18, ein Ventil 18 für je eine Öffnung 16.
Jedes der Motorventile 18 hat einen Ventilschaft 20 und
einen Ventilkopf 22. Jedes Motorventil 18 ist
beweglich, um seine jeweilige Öffnung 16 zwischen
einer offenen Stellung und einer geschlossenen Stellung zu öffnen und
zu schließen.
Es sollte erkannt werden, dass die Motorventile 18 Einlass- und/oder
Auslassventile sein können.
Es sollte ebenfalls erkannt werden, dass die Ventilstellgliedanordnung 10 ein
Ventiltrieb mit obenliegender Nockenwelle für einen Motorkopf 14 ist.
Es sollte ferner erkannt werden, dass mit Ausnahme der Ventilstellgliedanordnung 10 der
Motorkopf 14 herkömmlich
und in der Technik bekannt ist.
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Nach 1 und 2 enthält die Ventilstellgliedanordnung 10 einen
drehbaren Finger 24 für
jedes der Motorventile 18. Der Finger 24 für jedes
Motorventil 18 wird vom Motorkopf 14 drehbar gehalten und
berührt
ein oberes Ende seines Schafts 20. Die Ventilstellgliedanordnung 10 umfasst
auch eine drehbare Nockenwelle 25 mit einem Nocken 26 für jeden Finger 24.
Die Nockenwelle 25 wird vom Motorkopf 14 drehbar
abgestützt.
Jeder Nocken 26 berührt
eine Oberseite 28 seines jeweiligen Fingers 24,
die eine Rolle sein kann, um den Finger 24 zu drehen. Die Ventilstellgliedanordnung 10 enthält ferner
eine Motorventilfeder 30, die um den Ventilschaft 20 angeordnet
und vom Motorkopf 14 wirksam abge stützt wird, um das Motorventil 18 in
Richtung auf die geschlossene Stellung vorzuspannen. Es sollte erkannt
werden, dass der Ventilkopf 22 die Öffnung 16 schließt, wenn
das Motorventil 18 in der geschlossenen Stellung ist.
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Die
Ventilstellgliedanordnung 10 enthält für jedes Motorventil 18 auch
eine Fingerabstützanordnung,
die als Ganzes mit 32 bezeichnet ist, um ihr jeweiliges
Motorventil 18 zu steuern oder abzuschalten. In der 1 bis 4 veranschaulichten
Ausführungsform
umfasst die Fingerabstützanordnung 32 eine äußere Hülle oder
ein äußeres Gehäuse 34, das
in einer Aufnahmebohrung 36 des Motorkopfes 14 angeordnet
ist. Die Aufnahmebohrung 36 weist an ihrem unteren Ende
eine Umfangsrille oder einen Kanal 38 und an ihrem oberen
Ende eine Umfangsrille oder einen Kanal 40 auf, die eine
Fluidzufuhr zu einer Hochdruckkammer 50 und einem Schmierkanal 72 schaffen,
die später
beschrieben werden soll. Es sollte erkannt werden, dass die Fingerabstützanordnung 32 in
Bezug auf eine Längsachse
des Motorventils 18 unter einem Winkel ausgerichtet ist.
Es sollte auch erkannt werden, dass die Ausrichtung der Fingerabstützanordnung 32 in
Bezug auf das Motorventil 18 derart ist, dass ein Kontakt
zwischen Lager (engl. pallet) und Ventilspitze gesichert ist.
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Das äußere Gehäuse 34 verläuft axial
und hat im Wesentlichen eine zylindrische Form. Das äußere Gehäuse 34 hat
an seinem unteren Ende eine Öffnung
oder einen Durchgang 42 und an seinem oberen Ende eine Öffnung oder
einen Durchgang 44, die mit dem unteren Kanal 38 bzw.
oberen Kanal 40 in Fluidverbindung stehen. Das äußere Gehäuse 34 weist
auch eine Öffnung 46 auf,
die für
eine zu beschreibende Funktion axial durch dessen oberes Ende verläuft. Das äußere Gehäuse 34 weist
eine teilende Wand 48 auf, die darin radial verläuft, um
das äußere Gehäuse 34 in
zwei Kammern zu teilen. Die teilende Wand 48 hat für eine zu
beschreibende Funktion ein sich hindurch erstreckendes Loch 52.
Es sollte erkannt werden, dass das äußere Gehäuse 34 eine integrale,
einheitliche und einteilige monolithische Struktur ist.
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Die
Fingerabstützanordnung 32 umfasst auch
einen beweglichen Abstützkolben 54,
der innerhalb des äußeren Gehäuses 34 angeordnet
ist. Der Abstützkolben 54 hat
einen Kopf 56, der radial verläuft, und einen Schaft 58,
der vom Kopf 56 axial ausgeht. Der Kopf 56 ist
unterhalb der teilenden Wand 48 angeordnet, wodurch eine
Hochdruckkammer 50 gebildet wird, und der Schaft 58 erstreckt
sich durch das Loch 52 in der teilenden Wand 48.
Eine Grenzfläche 59 zwischen
dem Abstützkolben 54 und
dem äußeren Gehäuse 34 weist
einen kleinen Zwischenraum in der Größenordnung von fünf bis zehn
Mikrometer auf. Es sollte erkannt werden, dass der Abstützkolben 54 eine
integrale, einheitliche und einteilige monolithische Struktur ist.
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Die
Fingerabstützanordnung 32 enthält einen
beweglichen Drehzapfenkolben 60, der teilweise innerhalb
des äußeren Gehäuses 34 angeordnet
ist. Der Drehzapfenkolben 60 verläuft axial und hat ein erstes
Ende 62 für
einen Kontakt mit dem einen Ende des Schafts 58 des Abstützkolbens 54 und
ein zweites Ende 64 für
einen Kontakt mit dem Finger 24. Das erste Ende 62 enthält einen
Hohlraum 66 zum Aufnehmen und Berühren eines Endes des Schafts 58 des
Abstützkolbens 54.
Das zweite Ende 64 hat eine im Wesentlichen bogenförmige Gestalt
und berührt eine
aufnehmende Innenfläche 68 des
Fingers 24. Der Drehzapfenkolben 60 enthält einen
Schmiermitteldurchgang oder -kanal 70, der vom zweiten
Ende 62 darin axial und radial nahe dem ersten Ende 60 verläuft. Eine
Grenzfläche 72 zwischen
dem Drehzapfenkolben 60 und dem äußeren Gehäuse 34 weist einen
großen
Zwischenraum in der Größenordnung
von fünfzig
(50) bis einhundert (100) Mikrometer auf. Es sollte erkannt werden,
dass der Drehzapfenkolben 60 eine integrale, einheitliche
und einteilige monolithische Struktur ist. Es sollte auch erkannt werden,
dass aufgrund der Leckage von Fluid durch den großen Zwischenraum
an der Grenzfläche 72 und
(nicht dargestellte) Lüftungslöcher der
obere Teil des äußeren Gehäuses 34,
der den Drehzapfenkolben 60 führt, kein Volumen an Schmiermittel
wie zum Beispiel Öl
zurückhält. Es sollte
ferner erkannt werden, dass der Schmierkanal 70 eine ausreichende Menge
des Schmiermittels an ein Kugellager 74 des Fingers 24 liefert,
wenn ein Einlassloch 76 des Schmiermittelkanals 70 mit
dem Kanal 40 übereinstimmt
bzw. zur Deckung kommt. Es sollte ferner noch erkannt werden, dass
separate Variationen im Hub des Motorventils 18 erreicht
werden, indem eine axiale Stellung des Drehzapfenkolbens 60 gesteuert wird.
Es sollte ferner noch erkannt werden, dass die Bewegung des Abstützkolbens 54 getrennt
oder unabhängig
von der Bewegung des Drehzapfenkolbens 60 ist.
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Die
Fingerabstützanordnung 32 enthält auch eine
erste Feder 78, die im äußeren Gehäuse 34 um den
Schaft 58 zwischen dem Kopf 56 des Abstützkolbens 54 und
der teilenden Wand 48 des äußeren Gehäuses 34 angeordnet
ist. Die erste Feder 78 ist eine aus einem Federmaterial
hergestellte Schraubenfeder. Die Fingerabstützanordnung 32 enthält ferner eine
zweite Feder 80, die im äußeren Gehäuse 34 zwischen dem
ersten Ende 62 des Drehzapfenkolbens 60 und der
teilenden Wand 48 des äußeren Gehäuses 34 angeordnet
ist. Die zweite Feder 80 ist eine aus einem Federmaterial
hergestellte Schraubenfeder. Es sollte erkannt werden, dass die
zweite Feder 80 ausreichend steif ist, um einen Kontakt
zwischen den beweglichen Ventiltriebteilen in einem Modus mit abgeschaltetem
Ventil aufrechtzuerhalten, aber weich genug, um das Motorventil 18 nicht
zu betätigen.
Es sollte auch erkannt werden, dass die erste Feder 78 und
die zweite Feder 80 auf den Abstützkolben 54 bzw. den
Drehzapfenkolben 60 wirken. Ferner sollte erkannt werden,
dass die Verschiebung des Abstützkolbens 54 gegen
die erste Feder 78 durch einen Motoröl- oder Schmiermitteldruck
gesteuert wird. Ferner sollte noch erkannt werden, dass sowohl die Mikroverschiebung
des Abstützkolbens 54,
die für eine
Leckagekompensation im Modus mit aktivem Ventil erforderlich ist,
als auch dessen Vollhubbewegung für ein erneutes Einschalten
aus dem abgeschalteten Modus auf den zur Verfügung stehenden Schmiermitteldruck
angewiesen sind, um die Kraft der ersten Feder 78 zu überwinden.
Ferner sollte noch erkannt werden, dass die Gesamthöhe der Fingerabstützanordnung 32 in
erster Linie eine Funktion des vollen Totganghubs und der komprimierten
Höhen der
Federn 78 und 80 ist.
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Die
Ventilstellgliedanordnung 10 enthält ferner ein Steuerventil 82,
um die Funktion der Fingerabstützanordnung 32 zu
steuern. In der veranschaulichten Ausführungsform enthält das Steuerventil 82 eine
Kammer 83 und ein bewegliches Kolbenventil 84,
das innerhalb der Kammer 83 angeordnet ist. Das Kolbenventil 84 weist
zwei Stellungen und drei Wege auf. Das Steuerventil 82 hat
eine Antriebs- oder Kammermündung 85 an
der Kammer 83, die mit einem Zwischenkanal 86 zum
Kanal 38 der Fingerabstützanordnung 32 in
Fluidverbindung steht. Das Steuerventil 82 weist auch eine
Hochdruckmündung 88 an der
Kammer 83 und eine Tiefdruckmündung 90 an der Kammer 83 auf.
Das Steuerventil 82 enthält an einem Ende des Kolbenventils 84 ein
Stellglied 81. Das Stellglied 91 ist vom linearen
Typ wie z.B. ein Solenoid, das mit einer Quelle elektrischer Energie
wie z.B. einem (nicht dargestellten) Controller elektrisch verbunden
ist. Das Steuerventil 82 enthält auch eine Feder 92 am
anderen Ende des Kolbenventils 84, um das Kolbenventil 84 in
Richtung auf ein Ende der Kammer 83 vorzuspannen. Es sollte
erkannt werden, dass das Steuerventil 82 einen Fluidstrom
zu und von der Hochdruckkammer 50 der Fingerabstützanordnung 32 steuert.
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Die
Ventilstellgliedanordnung 10 enthält ferner ein Einwegstromventil 94 in
Fluidverbindung mit dem Steuerventil 82. In der veranschaulichten
Ausführungsform
enthält
das Einwegstromventil 94 eine Kammer 96 und ein
innerhalb der Kammer 96 angeordnetes bewegliches Ventilelement 98.
Das Ventilelement 98 ist von der Art einer Kugel. Das Einwegstromventil 94 enthält auch
eine Einlassdruckmündung 100 an
der Kammer 96 und eine Auslassdruckmündung 102 an der Kammer 96.
Das Einwegstromventil 94 weist auch an einem Ende des Ventilelements 98 eine
Feder 104 für
das Ventilelement auf, um das Ventilelement 98 in Richtung
auf ein Ende der Kammer 96 vorzuspannen. Es sollte erkannt
werden, dass der Fluiddruck in der Kammer 96 des Stromventils 94 die
Kraft der Feder 104 für
das Ventilelement überwindet
und das Ventilelement 98 bewegt, wenn der Druck in der
Hochdruckkammer 50 unter den Druck in der Kammer 96 fällt. Es
sollte auch erkannt werden, dass das Ventilelement 98 die
Hochdruckkammer 50 abdichtet und eine Ausströmung aus
der Hochdruckkammer 50 verhindert, wenn der Fluiddruck
in der Hochdruckkammer 50 den Fluiddruck in der Kammer 96 übertrifft.
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Die
Ventilstellgliedanordnung 10 enthält ferner eine Schmiermittelquelle 106 und
eine Druckleitung 108, die mit der Schmiermittelquelle 106 und
der Einlassmündung 100 in
Fluidverbindung steht. Die Ventilstellgliedanordnung 10 enthält ferner
eine Druckleitung 109, die mit der Auslassmündung 102 und
der Hochdruckmündung 88 am
Steuerventil 82 in Fluidverbindung steht.
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In
einer Nullstellung wird das Kolbenventil 84 durch die Ventilfeder 92 so
gesteuert, dass die Einlassmündung
Schmiermittel bei einem Druck nahe einem Druck der Schmiermittelquelle
empfängt
(unter Berücksichtigung
des Druckabfalls über
das Einwegstromventil 94). Während des Grundkreisteils des
Ventilereignisses, bei dem die Ventilstell gliedanordnung 10 mit
Ausnahme der Gegenkraft von der Vorbelastung der zweiten Feder 80 im
Wesentlichen entlastet ist, wird ein etwaiger Mikrototgang aufgrund einer
Leckage während
eines vorherigen Ventilereignisses im Modus mit aktivem bzw. eingeschaltetem Ventil
durch die aufwärts
gerichtete Verschiebung des Abstützkolbens 54 gegen
die erste Feder 78 kompensiert. Es sollte erkannt werden,
dass das Steuerventil 84 und das Einwegstromventil 94 eine Fluidverbindung
zwischen der Hochdruckkammer 50 und der Schmiermittelquelle 106 schaffen.
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Im
vollständig
ausgefahrenen Modus (mit aktivem Ventil) der Fingerabstützanordnung 32 liefert, wie
in 4 veranschaulicht ist, der Abstützkolben 54 eine
axiale Abstützung
für den
Drehzapfenkolben 60, wobei die am Finger 24 als
Antwort auf die Kraft der Motorventilfeder 30 erzeugte
Gegenkraft auf die Schmiermittelsäule in der Hochdruckkammer 50 übertragen
wird. In diesem Betriebsmodus wird ein Hub vom Nocken 26 über den
Finger 24 vollständig auf
das Motorventil 18 übertragen,
was den primären Ventilhub
ergibt. Aufgrund einer Leckage durch die Grenzfläche 59 während des
Ventilereignisses liegt ein Mikrototgang in der Größenordnung
von ein Zehntel eines Millimeters vor. Dieser Totgang ist (in 3. Potenz)
stark abhängig
vom Zwischenraum an der Grenzfläche 59.
Daher ist es notwendig, den Zwischenraum an der Grenzfläche 59 bei
einem kleinen Wert zu halten.
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In
einem Zwischenmodus der Fingerabstützanordnung 32 wird,
wie in 5 veranschaulicht ist, das Steuerventil 82 betätigt, um
die Hochdruckkammer 50 mit einer Ölwanne unter Umgebungsdruck
in Verbindung zu bringen. Der Abstützkolben 54 wird durch
seinem vollen Hub unter der Kraft der ersten Feder 78 nach
unten verschoben. Es sollte erkannt werden, dass es einen Zwischenraum
zwischen der Oberseite des Abstützkolbens 54 und
der Unterseite des Drehzapfenkolbens 60 gibt, so dass kein
Aufprall zwischen den beiden bei einem vollen abwärts gerichteten
Hub des Drehzapfenkolbens 60 auftritt.
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Im
vollständig
eingefahrenen Modus (mit abgeschaltetem Ventil) der Fingerabstützanordnung 32 ist,
wie er in 6 veranschaulicht ist, der Abstützkolben 54 stationär, und der
Drehzapfenkolben 60 durchläuft eine hin- und hergehende
Bewegung mit einer Hubdistanz entsprechend dem Totgang. In diesem
Betriebsmodus bleibt das Motorventil 18 geschlossen, und
die Einwirkung vom Nocken 26 auf den Finger 24 wird
auf den Drehzapfenkolben 60 übertragen. Während der
hin- und hergehenden Bewegung des Drehzapfenkolbens 60 bleiben
alle Teile der Ventilstellgliedanordnung 10 aufgrund der
Belastung von der zweiten Feder 80 in Kontakt. Eine geringe
Belastung im Modus mit abgeschaltetem Ventil ergibt einen geringeren
Reibungsverlust zum Beispiel am Kontakt zwischen der Spitze des
Motorventils 18 und dem Lager des Fingers 24.
Ein großer
Zwischenraum an der Grenzfläche 72 stellt
eine geringere viskose Zugkraft und daher einen geringeren Leistungsverlust
während
des Modus mit abgeschaltetem Ventil sicher. Es sollte erkannt werden,
dass während dieses
Betriebsmodus kein Bedarf an einer Fluidunterstützung besteht, weil die hin-
und hergehende Bewegung des Drehzapfenkolbens 60 gegen
die zweite Feder 80 vorgespannt ist, die auf dem Boden
wie durch die teilende Wand 48 repräsentiert abgestützt ist.
Es sollte auch erkannt werden, dass dieses Merkmal den leistungsverbrauchenden
Prozess eliminiert, bei dem ein Fluidvolumen durch eine kleine Mündung pro
Ventilereignis gepumpt wird. Ferner sollte erkannt werden, dass
die Fingerabstützanordnung 32 in
einem Ventiltriebsystem mit zwei Einlassventilen pro Zylinder genutzt
werden kann, wo die entsprechenden Nocken verschiedene Profile aufweisen, was
von selbst entweder den primären
oder sekundären
Hub ergibt, je nachdem welche Fingerabstützanordnung 32 aktiv
ist.
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In 7 bis 9 ist
eine weitere Ausführungsform
der Ventilstellgliedanordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Gleiche Teile der Ventilstellgliedanordnung 10 weisen
um Einhundert (100) erhöhte
gleiche Bezugsziffern auf. In dieser Ausführungsform enthält die Ventilstellgliedanordnung 110 die
Fingerabstützanordnung 132,
das Steuerventil 184 und das Einwegstromventil 194.
Die Ventilstellgliedanordnung 110 enthält auch ein zweites Einwegstromventil 211 in
Fluidverbindung mit dem Schmiermittelkanal 170 und Hohlraum 166 des Drehzapfenkolbens 160.
In der veranschaulichten Ausführungsform
weist das zweite Einwegstromventil 211 eine Kammer 213 innerhalb
des ersten Endes 162 des Drehzapfenkolbens 160 auf
und steht in Verbindung mit dem Schmiermittelkanal 170.
Das zweite Einwegstromventil 211 enthält auch ein bewegliches Ventilelement 215,
das innerhalb der Kammer 213 angeordnet ist. Das Ventilelement 215 ist
von der Art einer Kugel. Das zweite Einwegstromventil 211 enthält auch
eine Einlassdruckmündung 217 an
der Kammer 213, die mit dem Schmiermittelkanal 170 in Verbindung
steht, und eine Auslassdruckmündung 219 an
der Kammer 213, die mit dem Hohlraum 166 in Verbindung
steht. Das zweite Einwegstromventil 211 weist an einem
Ende des Ventilelements 215 auch eine Feder 221 für das Ventilelement
auf, um das Ventilelement 215 in Richtung auf ein Ende
der Kammer 213 vorzuspannen.
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Die
Ventilstellgliedanordnung 110 enthält auch den Abstützkolben 154 und
den Drehzapfenkolben 160. Die Spitze des Abstützkolbens 154 hat
ein verjüngtes
Profil 223, das in den aufnehmenden Hohlraum 166 mit
geraden Kanten an der Unterseite des Drehzapfenkolbens 160 ragt.
Es sollte erkannt werden, dass das zweite Einwegstromventil 211 das Vorhandensein
von Schmiermittel im Hohlraum 166 vor dem Einsetzen der
Dämpfung
sicherstellt und einen Strom aus dem Hohlraum 166 während des dämpfenden
Ausgleichvorgangs beschränkt
bzw. drosselt, wobei der Druck des Schmiermittels im Hohlraum zunimmt.
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Beim
Betrieb der Ventilstellgliedanordnung 110 tritt eine Dämpfung an
der Grenzfläche
zwischen dem Drehzapfenkolben 160 und dem Abstützkolben 154 auf,
um zwei separate (d.h. zweistufige) Ventilhubprofile zu erzielen.
Die Ventilstellgliedanordnung 110 arbeitet ähnlich der
Ventilstellgliedanordnung 10, außer dass der Totganghub kürzer ist.
Wie in 7 veranschaulicht ist, ist die Fingerabstützanordnung 132 in
einem voll ausgefahrenen Modus, was den Primärhub liefert. Wie in 8 veranschaulicht
ist, ist die Fingerabstützanordnung 132 im
teilweise eingefahrenen Modus, vor dem das zweite Einwegstromventil 211 als
ein einfacher Dämpfer
für das
sanfte Landen des Drehzapfenkolbens 160 dient. Wie in 9 veranschaulicht
ist, ist die Fingerabstützanordnung 132 im
voll eingefahrenen Modus, was den sekundären Hub liefert. Es sollte
erkannt werden, dass die Gesamthöhe
der Fingerabstützanordnung 132 kürzer als
die Fingerabstützanordnung 32 ist,
weil der erforderliche Totganghub für den zweistufigen Betrieb
kürzer
ist. Es sollte auch erkannt werden, dass die Größe des Totganghubs den gewünschten
maximalen Wert des sekundären
Ventilhubs bestimmt. Ferner sollte erkannt werden, dass zwei identische Nocken 26 durch
Verwenden der Fingerabstützanordnung 132 gleichzeitig
entweder die primären Hube
oder die sekundären
Hube ergeben kann. Ferner sollte noch erkannt werden, dass, falls
gewünscht,
eine Kombination eines primären
und eines sekundären
Hubs pro Zylinder ebenfalls erreicht werden kann, indem eine der
Fingerabstützanordnungen 132 abgeschaltet
wird.
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In 10 ist
noch eine andere Ausführungsform
der Ventilstellgliedanordnung 10 gemäß der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Gleiche Teile der Ventilstellgliedanordnung 10 haben
um Zweihundert (200) erhöhte gleiche Bezugsziffern.
In dieser Ausführungsform
enthält
die Ventilstellgliedanordnung 210 die Fingerabstützanordnung 232,
die mit Ausnahme einiger zusätzlicher
Merkmale, die eine bessere bauliche Integrität bzw. Stabilität und reduzierte Gesamtgröße liefern,
funktional die gleiche wie die in 5 gezeigte
Ausführungsform
ist. Insbesondere enthält
die Fingerabstützanordnung 232 den
beweglichen Drehzapfenkolben 260, der teilweise innerhalb des äußeren Gehäuses 234 angeordnet
ist. Der Drehzapfenkolben 260 verläuft axial und weist ein erstes
Ende 262 für
einen Kontakt mit dem einen Ende des Schafts 258 des Abstützkolbens 254 und ein
zweites Ende 264 für
einen Kontakt mit dem Finger 24 auf. Das erste Ende 262 weist
einen Hohlraum 266 auf. Der Hohlraum 266 ist in
zwei Sektionen geteilt, eine erste Sektion 266a, um den
Schaft 258 des Abstützkolbens 254 aufzunehmen,
und eine zweite Sektion 266b, um die komprimierte Höhe der zweiten Feder 280 unterzubringen.
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Die
Fingerabstützanordnung 232 enthält entsprechend
den beweglichen Abstützkolben 254,
der innerhalb des äußeren Gehäuses 234 angeordnet ist.
Der Abstützkolben 254 weist
den Kopf 256, der radial verläuft, und den Schaft 258 auf,
der vom Kopf 256 radial ausgeht. Der Kopf 256 enthält einen
Hohlraum 256a, um die komprimierte Höhe der ersten Feder 278 unterzubringen,
wenn der Schaft 258 vollständig in die erste Sektion 266a des
Hohlraums 266 eingesetzt ist.
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Außerdem enthält die Fingerabstützanordnung 232 das äußere Gehäuse 234 mit
der Öffnung oder
dem Durchgang 242, der an der unteren Mitte der Hochdruckkammer 250 liegt.
Die Funktion der Ventilstellgliedanordnung 210 ist ähnlich der
Ventilstellgliedanordnung 10.
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Die
vorliegende Erfindung wurde veranschaulichend beschrieben. Es sollte
sich verstehen, dass die verwendete Terminologie eher als Beschreibung
denn als Beschränkung
gedacht ist.
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Viele
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Lichte der obigen Lehren möglich.
Innerhalb des Umfangs der beigefügten
Ansprüche
kann daher die vorliegende Erfindung anders als konkret beschrieben
in der Praxis umgesetzt werden. Eine Ventilstellgliedordnung für einen
Motor enthält
ein bewegliches Motorventil. Die Ventilstellgliedanordnung umfasst
auch einen beweglichen Finger für
einen Kontakt mit dem Motorventil und einen drehbaren Nocken für einen
Kontakt mit dem Finger. Die Ventilstellgliedanordnung enthält ferner eine
Fingerabstützanordnung
für einen
Kontakt mit dem Finger, die einen ersten Kolben und einen zweiten
Kolben aufweist. Der erste Kolben und der zweite Kolben sind axial
ausgerichtet und in der gleichen Richtung unabhängig bewegbar, um einen Hub
des Motorventils in einem eingeschalteten Modus und einen Totgang
des Motorventils in einem abgeschalteten Modus zu schaffen. Im eingeschalteten
Modus ist ein Ende des zweiten Kolbens der stationäre Drehzapfen
für den
Finger, und das andere Ende berührt den
ersten Kolben. Der erste Kolben ruht auf einer Fluidsäule. Im
abgeschalteten Modus wird Fluid hydraulisch abgeleitet, was einen
Totgang ergibt, und die beiden Kolben werden durch ihre vorspannenden Federn
auseinander geschoben. Der erste Kolben bleibt stationär, und der
zweite Kolben durchläuft
eine hin- und hergehende Bewegung.