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Die
Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken, mit
einer Betätigungseinrichtung
zum Betätigen
eines mit ihr über Kopplungsmittel
gekoppelten Spannarms, der bei Betätigung der Betätigungseinrichtung
zwischen einer das zu spannende Werkstück freigebenden Freigabestellung
und einer das zu spannende Werkstück festspannenden Spannstellung
verschwenkbar ist, wobei die Betätigungseinrichtung
einen mit dem Spannarm gekoppelten Hauptantrieb zur Durchführung eines
Haupthubs zwischen der Freigabestellung und einem Kontakt zwischen
Spannarm und zu spannendem Werkstück herstellenden Kontaktstellung aufweist,
und die Betätigungseinrichtung
einen separaten, zum Hauptantrieb parallel geschalteten und in der
jeweiligen Kontaktstellung mit dem Spannarm über Spannmittel kräftemäßig koppelbaren
Spannantrieb besitzt, der die Durchführung eines Spannhubs zwischen
der Kontaktstellung und der Spannstellung ermöglicht.
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Spannvorrichtungen
zum Spannen von Werkstücken
sind in ver- schiedensten Ausführungsformen
bekannt. So ist beispielsweise in der
DE 86 06 451 U1 eine Kniehebelspannvorrrichtung
offenbart, die einen von Hand betätigbaren, winkelhebelartig
ausgebildeten Verstellfortsatz aufweist, durch den ein Spannhebel
an ein zu spannendes Werkstück
dicht vor Erreichen des Totpunkts herangefahren werden kann. Der
Spannvorgang wird dann mittels eines doppeltwirksamen Druckzylinders
durchgeführt.
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In
der US 2004/0150150 A1 ist eine Spannvorrichtung beschrieben, die
einen Spannarm besitzt, der seinerseits mittels eines ersten Antriebs
mit Schneckengetriebe von einer Freigabestellung in eine Kontaktstellung
verschwenkbar ist. Der Spannarm sitzt auf einer Spannwelle, die
mittels des Schneckengetriebes in Rotation versetzbar ist. Die Spannwelle
ist ferner noch mit einem Verbindungsglied gekoppelt, das seinerseits
am spannachsenfernen Ende mit einem zweiten Antrieb koppelbar ist.
Der zweite Antrieb besitzt einen Elektromagneten, der bei Bestromung
ein auf einen Bolzen wirkende Spannfeder vorspannt. Beim Spannvorgang
wird der Spannarm zunächst über den
ersten Antrieb in seine Kontaktstellung gebracht. Dabei kommt das
mit der Spannachse gekoppelte Verbindungsglied in Kontakt mit dem
Bolzen am zweiten Antrieb. Durch Wegnahme der Bestromung am Elektromagneten
wird nun die Spannfeder gelöst
und der Bolzen drückt
das Verbindungsglied weg, wodurch eine über die Spannachse auf den
Spannarm eingeleitete Rotationsbewegung eingeleitet und das Werkstück dadurch
gespannt wird.
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In
der
DE 299 01 363 ist
eine Kniehebel-Spannvorrichtung offenbart, die eine Betätigungseinrichtung
in Form eines fluidbetätigten
Arbeitszylinders besitzt, dessen Kolbenstange über einen Kniehebelmechanismus
mit dem Spannarm verbunden ist. Durch Ein- bzw. Ausfahren der Kolbenstange wird
der Spannarm wahlweise in Spannstellung oder in Freigabestellung
verschwenkt. Die zum Festspannen des zu spannenden Werkstücks erforderliche
Klemmkraft wird bei dieser Art von Spannvorrichtung dadurch erreicht,
dass der Kniehebelmechanismus einen Totpunkt überwindet, so dass der Spannarm
mit Klemmkraft an dem zu spannenden Werkstück anliegt. Problem solcher
Spannvorrichtung ist es, dass der Arbeitshub des Spannarms exakt
auf das zu spannende Werkstück
abgestimmt werden muss. Überwindet
der Kniehebelmechanismus den Totpunkt nämlich nicht, so liegt je nach Reibverhältnis noch
keine Selbsthemmung vor. Falls der Totpunkt jedoch zu weit überschritten
wird, findet ebenfalls kein zuverlässiges Festspannen des Werkstücks statt,
da der Kniehebelmechanismus dann Spiel hat. In diesem Fall sitzt
der Spannarm lose am zu spannenden Werkstück. In Folge von Werkstücktoleranzen
ist es daher notwendig, diese Art von Spannvorrichtung individuell
auf das jeweilige, zu spannende Werkstück einzustellen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Spannvorrichtung zum Spannen von Werkstücken der
eingangs genannten Art zu schaffen, die einfach und zuverlässig handhabbar
ist, insbesondere um Werkstücke
mit unterschiedlichen Werkstücktoleranzen
in einfacher Weise festzuspannen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Spannvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die
erfindungsgemäße Spannvorrichtung zeichnet
sich dadurch aus, dass als Spannmittel ein Kraftschlussglied vorgesehen
ist, das zur Einleitung des Spannhubs kraftschlüssig mit dem Spannarm koppelbar
ist.
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Der
Arbeitshub des Spannarms bzw. Spannfingers ist in einen Haupthub
und einen Spannhub unterteilt, die jeweils von voneinander unabhängigen Antrieben
durchgeführt
werden. Der Hauptantrieb hat die Aufgabe den Spannarm per Haupthub
von der Freigabestellung in die Kontaktstellung zu verschwenken
und umgekehrt. In der Kontaktstellung, in der der Spannarm am zu
spannenden Werkstück
anliegt, übt
der Spannarm noch keine oder nur eine geringe Klemmkraft auf das
Werkstück
aus. Diese Klemmkraft wird nunmehr durch den Spannantrieb eingeleitet,
der dann zugeschaltet wird, wenn sich der Spannarm in der jeweiligen
Kontaktstellung befindet.
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Die
erfindungsgemäße Spannvorrichtung besitzt
somit einen flexiblen Arbeitspunkt, d.h. der Haupthub ist vom Spannhub
entkoppelt, so dass auch bei unterschiedlichen Haupthüben und
damit verbundenen unterschiedlichen Arbeitspunkten gespannt werden
kann. Im Vergleich zur
DE 299
01 363 ist es also beispielsweise nicht mehr notwendig,
dass ein Totpunkt überwunden
wird, ab dem ein Spannen des Werkstücks erst möglich ist. Mit der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung
ist es also möglich,
ganz unterschiedlich dimensionierte Werkstücke zu spannen, ohne die Spannvorrichtung
jedesmal neu auf das zu spannende Werkstück einzustellen. Insbesondere
ist das Spannen von Werkstücken
mit unterschiedlichen Werkstücktoleranzen
möglich.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist der Hauptantrieb als insbesondere
fluidbetätigter
Drehantrieb ausgebildet, der eine rotatorisch antreibbare Abtriebswelle
besitzt, die drehfest mit dem Spannarm verbunden ist. Bevorzugt
ist ein Drehantrieb in Form eines Schwenkflügelantriebs vorgesehen.
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Bei
einer Alternative ist der Hauptantrieb als Linearantrieb ausgebildet,
insbesondere in Form eines fluidbetätigten Arbeitszylinders. Die
Linearbewegung des Linearantriebs kann über Umsetzmittel in eine Rotationsbewegung
einer drehfest mit dem Spannarm verbundenen Abtriebswelle umgesetzt werden.
Als Umsetzmittel eignet sich beispielsweise eine am Linearantrieb
linear beweglich gelagerte Zahnstange, die mit einer an der Abtriebswelle
angeordneten Verzahnung zusammenwirkt. Als Alternative zur Zahnstange
können
auch Umsetzmittel in Form eines einerseits mit dem Linearantrieb
und andererseits mit der Abtriebswelle gekoppelten Hebelgetriebes
vorgesehen sein.
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In
bevorzugter Weise besitzt der Spannantrieb einen Linearantrieb,
der ein linear bewegliches, mit den Spannmitteln gekoppeltes Abtriebsglied
besitzt, dessen Linearbewegung über
die Spannmittel in den Spannhub oder in einen in entgegengesetzter Richtung
wirkenden Lösehub
umsetzbar ist.
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Als
Linearantrieb kann beispielsweise ein fluidbetätigter Arbeitszylinder vorgesehen
sein, beispielsweise ein doppelt wirkender oder ein einfach wirkender
mit Rückstellfeder.
Besonders bevorzugt ist der Linearantrieb jedoch als Kontraktionseinheit ausgebildet,
die einen sich zwischen zwei beabstandeten Kopfstücken erstreckenden,
bei Fluidbeaufschlagung in Längsrichtung
kontrahierenden Kontraktionsschlauch aufweist, wobei ein erstes,
linearunbewegliches, insbesondere an der Peripherie der Spannvorrichtung
schwenkbar gelagertes Kopfstück und
ein in Längsrichtung
relativ zum ersten bewegliches, als Abtriebsglied ausgebildetes,
zweites Kopfstück
vorgesehen ist. Bei Fluidbeaufschlagung der Kontraktionseinheit
wird das zweite Kopfstück
also zum ersten Kopfstück
hin bewegt, d.h. der Abstand zwischen den beiden Kopfstücken verringert
sich, wobei diese Abstandsänderung über die
Spannmittel auf den Spannarm übertragen
wird.
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In
bevorzugter Weise ist der Kontraktionseinheit eine Druckfedereinrichtung
zugeordnet, die wenigstens eine Druckfeder besitzt, die derart mit
der Kontraktionseinheit zusammenwirkt, dass der Spannhub bei zunächst kontrahierter
Kontraktionseinheit und gespannter Feder durch Druckentlastung der
Kontraktionseinheit und einer damit verbundenen Entspannung der
Druckfeder durchführbar
ist, wobei die Federkraft der Druckfeder die Klemmkraft des Spannarms
in seiner Spannstellung aufrechterhält. Die Kontraktionseinheit
kann also zur Spannung der Druckfeder dienen und kann ein Lösen des
Spannarms aus dessen Spannstellung bewirken. Die in Spannstellung
wirkende Klemmkraft zwischen Spannarm und Werkstück wird also in bevorzugter
Weise allein durch die Federkraft der Druckfeder zur Verfügung gestellt
und während
des gesamten Spannvorgangs aufrechterhalten. Dies hat den Vorteil,
dass die Kontraktionseinheit in Spannstellung "drucklos" ist, so dass gewährleistet ist, dass der Spannarm
nach einem plötzlichen
Druckabfall, insbesondere Druckluftausfall, nicht öffnet sondern
geschlossen bleibt.
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Prinzipiell
wäre es
auch möglich,
die Klemmkraft in der Spannstellung bei dementsprechender Anordnung
der Spannmittel durch Kontraktion der Kontraktionseinheit herbeizuführen. Eine
zusätzliche Druckfeder
wäre in
diesem Fall nicht notwendig.
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Besonders
bevorzugt ist als Kraftschlussglied eine Reibschlinge vorgesehen,
die den Spannarm zur Durchführung
des Spannhubs reibschlüssig mitnimmt.
Während
des Haupthubs ist jedoch kein Reibkontakt bzw. Kraftschluss vorhanden,
so dass dieser nicht behindert wird.
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Es
ist möglich,
ein Verbindungsglied vorzusehen, dass einerseits gelenkig mit dem
Spannantrieb und andererseits mit dem Kraftschlussglied gekoppelt
ist. Als Verbindungsglied kann beispielsweise eine starre, einarmige
Schwinge dienen.
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Das
Verbindungsglied kann zusätzlich
noch nach Art eines Kniehebels gelenkig mit einem einer Kraftübersetzung
zwischen Spannantrieb und Kraftschlussglied dienenden Übersetzungsglied
gekoppelt sein, das seinerseits drehbar an der Peripherie der Spannvorrichtung
gelagert sein kann. Dadurch kann die am Kraftschlussglied wirkende
und damit auf den Spannarm übertragene
Kraft noch erhöht werden.
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Das
Verbindungsglied kann mittels Haltemitteln in einer vor dem Spannhub
vorgesehenen, definierten Ausgangsstellung gehalten werden, in die
es beim Lösen
des Spannarms durch eine Rückholkraft des
Haltemittels zurückkehrt.
Dieses gewährleistet, dass
das mit dem Verbindungsglied gekoppelte Kraftschlussglied beim Start
des Spannhubs immer dieselbe Position einnimmt.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist eine Erfassungseinrichtung
zur Erfassung der Position des Spannarms bezüglich der Werkstückoberfläche vorgesehen.
Insbesondere ist dadurch feststellbar, ob der Spannarm sich in seiner
Kontaktstellung befindet. Es ist möglich, dass die Erfassungseinrichtung ein
Signal abgibt, um die automatische Einleitung des Spannhubs zu veranlassen.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im
folgenden näher
erläutert.
Die Zeichnungen zeigen:
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1 eine
Vorderansicht der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung,
wobei die Freigabestellung (strichpunktierte Linien) und die Spannstellung (durchgezogene
Linien) des Spannarms dargestellt ist,
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2 die
Spannvorrichtung gemäß 1 in teilweise
aufgeschnittener Seitenansicht, wobei hier ein erstes Ausführungsbeispiel
der Spannvorrichtung gezeigt, sowie der Spannarm in Freigabestellung (strichpunktierte
Linien), in Kontaktstellung (strichpunktierte Linien) und in Spannstellung
(durchgezogene Linien) dargestellt ist,
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3 eine
Seitenansicht gemäß 2 mit dem
Spannarm in Freigabestellung,
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4 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit X aus 3, wobei hier das Verbindungsglied in
Ausgangsstellung (durchgezogene Linien) und während des Spannhubs dargestellt
ist (strichpunktierte Linien),
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5 die
Spannvorrichtung gemäß 1 in aufgeschnittener
Seitenansicht mit dem Spannarm in Freigabestellung, wobei hier ein
zweites Ausführungsbeispiel
der Spannvorrichtung gezeigt ist und
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6 eine
vergrößerte Darstellung
der Einzelheit Y aus 5.
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In
den 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Spannvorrichtung 11 zum
Spannen von Werkstücken 12 dargestellt.
Solche Werkstück-Spannvorrichtungen 11 werden
dazu verwendet, Werkstücke 12 zu
spannen, so dass daran weitere Bearbeitungsschritte durchgeführt werden
können,
beispielsweise bei Werkstücken 12 in
Form von Blechen, Laserschneidarbeiten oder dergleichen. Dazu wird
das festzuspannende Werkstück 12 in
der Regel auf einen Werkstücktisch 13 gelegt,
an dessen Rändern
gegebenenfalls mehrere solcher Spannvorrichtungen 11 vorgesehen sind.
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Die
Spannvorrichtung 11 besitzt eine Betätigungseinrichtung zum Betätigen eines
mit ihr über Kopplungsmittel
gekoppelten Spannarms 14, der bei Betätigung der Betätigungseinrichtung
zwischen einer das zu spannende Werkstück 12 freigebenden Freigabestellung 15 und
einer das zu spannende Werkstück
festspannenden Spannstellung 16 verschwenkbar ist.
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Die
Betätigungseinrichtung
besitzt einen Hauptantrieb in Form eines fluidbetätigten Drehantriebs 17,
insbesondere Schwenkflügelantriebs,
der mit dem Spannarm 14 gekoppelt ist und zur Durchführung eines
Haupthubs zwischen der Freigabestellung 15 und einer Kontakt
zwischen Spannarm 14 und zu spannendem Werkstück 12 herstellenden Kontaktstellung 18 dient.
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Der
Drehantrieb 17 besitzt eine Antriebseinheit 19,
die eine Abtriebswelle 20 rotatorisch antreibt, wobei letztere
drehfest mit dem Spannarm 14 verbunden ist, insbesondere
mittels einer eine Drehmitnahme gewährleistenden Steckkupplung.
Wie in 1 beispielhaft dargestellt, befindet sich die
Antriebseinheit 19 des Drehantriebs 17 an einer
Gehäuseseite
des Gehäuses 21 der
Spannvorrichtung 11, während
sich die Abtriebswelle 20 durch das Gehäuse 21 hindurch erstreckt
und an der gegenüberliegenden
Gehäuseseite
austritt. Dort ist auch der Spannarm 14 mit seiner Basispartie 22 angekoppelt.
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In 2 ist
eine Alternative zum Drehantrieb dargestellt. Hier ist der Hauptantrieb
in Form eines fluidbetätigten
Arbeitszylinders 17 ausgeführt, der einen mittels Fluidbeaufschlagung
verschiebbaren Kolben besitzt, der seinerseits mit einer Kolbenstange verbunden
ist, die an ihrem kolbenfernen Ende als Zahnstange 49 ausgebildet
ist. Die Zahnstange 49 wirkt mit einer, insbesondere in
Form eines Zahnrads ausgebildeten Verzahnung 50, an der
Abtriebswelle 20 zusammen, so dass die Linearbewegung der
Kolbenstange über
die Zahnstange 49 und die Verzahnung 50 in eine
Rotationsbewegung der Abtriebswelle 20 umgesetzt wird,
so dass der Spannarm 14 zwischen seiner Freigabestellung 15 und
seiner Kontaktstellung 18 verschwenkbar ist.
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In 3 ist
eine weitere Alternative dargestellt, bei der der Hauptantrieb ebenfalls
als fluidbetätigter
Arbeitszylinder ausgebildet ist, dessen Kolbenstange jedoch über ein
Hebelgetriebe 51 mit der Abtriebswelle 20 verbunden
ist. Durch Ein- bzw. Ausfahren der Kolbenstange wird das Hebelgetriebe 51 verschwenkt,
so dass eine Rotationsbewegung auf die Abtriebswelle 20 übertragen
wird, um den Spannarm 14 zwischen seiner Freigabestellung
und seiner Kontaktstellung 18 zu verschwenken. Das Hebelgetriebe 51 kann
beispielsweise in Form eines Kniehebelgetriebes oder Kurbelgetriebes
ausgebildet sein.
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Wie
in 2 beispielhaft dargestellt, verjüngt sich
die Basispartie 22 des Spannarms 14 in Richtung
weg von der Abtriebswelle 20 und geht einstückig in
eine Spannpartie 23 über.
Die Spannpartie 23 erstreckt sich parallel zur Abtriebswelle 20 (1).
An der Unterseite der Spannpartie 23 befindet sich eine
Anlagefläche 24 zur
Anlage an das zu spannende Werkstück 12.
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Die
Betätigungseinrichtung
besitzt zusätzlich noch
einen separaten, zum Hauptantrieb parallel geschalteten und in der
jeweiligen Kontaktstellung 18 mit dem Spannarm 14 über Spannmittel
kräftemäßig koppelbaren
Spannantrieb 25, der die Durchführung eines Spannhubs zwischen
der Kontaktstellung 18 und der Spannstellung 16 ermöglicht.
Als Spannantrieb ist ein Linearantrieb in Form einer Kontraktionseinheit 25 vorgesehen,
die einen sich zwischen zwei beabstandeten Kopfstücken 26, 27 erstreckenden, bei
Fluidbeaufschlagung in Längsrichtung
kontrahierenden Kontraktionsschlauch 28 aufweist. Bezüglich weiterer
und näherer
Details der Kontraktionseinheit 25 wird auf die WO 00/61952
A1 Bezug genommen, in der der Aufbau von Kontraktionseinheiten detailliert
beschrieben ist.
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Von
den Kopfstücken 26, 27 der
Kontraktionseinheit 25 ist ein erstes linearunbeweglich
jedoch verschwenkbar am Gehäuse 21 der
Spannvorrichtung 11 gelagert, während das zweite in Längsrichtung
relativ zum ersten beweglich ist. Am zweiten Kopfstück 27 befinden
sich Lagermittel, an denen die Spannmittel schwenkbar gelagert sind.
Als Lagermittel eignet sich beispielsweise ein Lagerbock 29 mit zwei
Schenkeln zwischen denen die Spannmittel einsteckbar sind und an
einen Bolzen 30 um eine Schwenkachse 35 schwenkbar
gelagert sind. Da das zweite Kopfstück 27 relativ gegenüber dem
ersten Kopfstück 26 beweglich
ist, könnte
dieses als auch Abtriebsglied bezeichnet werden. Am ersten Kopfstück 26 befindet
sich ein Druckluftanschluss 31 zur Druckluftversorgung
der Kontraktionseinheit 25. Im Innern des Kontraktionsschlauchs 28 befindet
sich eine Druckfeder 32, die bei Kontraktion der Kontraktionseinheit 25 gespannt
ist und sich bei Entspannung der Kontraktionseinheit 25 ebenfalls
entspannt. Bezüglich
der Wirkungsweise der Druckfeder 32 wird auf die nachstehende
Beschreibung verwiesen.
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Die
Verbindung und somit auch die Kraftübertragung zwischen der Kontraktionseinheit 25 und dem
Spannarm 14 erfolgt über
die Spannmittel. Als Spannmittel ist ein Kraftschlussglied in Form
einer Reibschlinge 33 vorgesehen, die den Spannarm 14 zur
Durchführung
des Spannhubs reibschlüssig
mitnimmt. Die Reibschlinge 33 ist um die Abtriebswelle 20 des
Drehantriebs 17 herumgewickelt, ist jedoch während des
Haupthubs nicht aktiv, sondern liegt lose auf der Abtriebswelle 20 auf.
Die Reibschlinge 33 ist ihrerseits mit einem klauenartigen
Verbindungsglied 34 verbunden, das seinerseits am Lagerbock 29 um
die durch den Bolzen 30 verlaufende Schwenkachse 35 schwenkbar
gelagert ist. Das eine Ende der Reibschlinge 33 ist dabei
an einer ersten Befestigungsstelle 36 am Verbindungsglied 34 befestigt
und schlingt sich von dort ausgehend um die Abtriebswelle 20 herum
und ist andernends an einer zweiten in Richtung von der Abtriebswelle 20 weg, hinter
der ersten Befestigungsstelle 36 liegenden, zweiten Befestigungsstelle 37 befestigt.
Vor dem Spannhub befindet sich das Verbindungsglied 34 in einer
Ausgangsstellung und wird dort über
Haltemittel in Form einer Feder 38, die einenends am Gehäuse 21 und
andernends am Verbindungsglied 34 gelagert ist, gehalten.
Zur Fixierung der Ausgangsstellung dient ein gehäusefester Anschlag, insbesondere in
Form einer Anlaufpfanne 39, mit der das Verbindungsglied 34 in
Ausgangsstellung in Kontakt ist.
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In
den 4 und 5 ist ein zweites Ausführungsbeispiel
der Spannvorrichtung 11 dargestellt, dass sich vom ersten
Ausführungsbeispiel
dadurch unterscheidet, dass ein zusätzliches Übersetzungsglied 40 zur
Kraftübersetzung
zwischen der Kontraktionseinheit 25 und der Reibschlinge 33 vorgesehen
ist. Dabei ist das reibschlingenferne Ende des Verbindungsglieds 34 nach
Art eines Kniehebels gelenkig mit dem Übersetzungsglied 40 verbunden, das
seinerseits schwenkbar am Lagerbock 29 der Kontraktionseinheit 25 gelagert
ist und zusätzlich
um eine Drehachse 41 drehbar am Gehäuse 21 gelagert ist.
Das Übersetzungsglied 40 schwenkt
also kreisbogenartig um die Drehachse 41, wobei die dabei auftretende
Relativverschiebung zwischen dem Übersetzungsglied 40 und
dem Verbindungsglied 34 durch Ausgleichsmittel in Form
einer Kulissenführung 42 ausgeglichen
wird. Die Kulissenführung 42 wird
von einem Langloch 43 im Übersetzungsglied 40 gebildet,
das als Führungsbahn
für ein
am Verbindungsglied angeordnetes, im Langloch 45 verschieblich
gelagertes Schieberelement 44 dient.
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Beim
Betrieb der Spannvorrichtung 11 wird zunächst über den
Drehantrieb 17 der Haupthub eingeleitet, so dass der Spannarm 14 von
seiner Freigabestellung 15 in seine Kontaktstellung 18 verschwenkt
wird. Dabei liegt die Anlagefläche 24 der Spannpartie 23 des
Spannarms 14 im wesentlichen lose auf dem zu spannenden
Werkstück 12 auf. Durch
eine im Gehäuse 21 angeordnete
Erfassungseinrichtung kann nunmehr festgestellt werden, ob der Spannarm 14 Kontakt
mit dem zu spannenden Werkstück 12 hat.
Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise einen Näherungsschalter
besitzen. Die Erfassungseinrichtung kann ein Signal abgeben, so dass
automatisch die Einleitung des Spannhubs veranlasst wird. Die für den Spanhub
zuständige
Kontraktionseinheit 25 ist dabei zunächst im kontrahierten Zustand,
so dass die in der Kontraktionseinheit 25 befindliche Druckfeder 32 durch
die Kontraktion zusammengedrückt
ist. Das Verbindungsglied 34 befindet sich in seiner Ausgangsstellung
in Kontakt mit der Anlaufpfanne 39 und wird über die
Feder 38 gehalten. Die Reibschlinge 33 liegt lose
auf der Abtriebswelle 20 des Drehantriebs 17 auf,
so dass sie den Haupthub nicht behindert.
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Zur
Durchführung
des Spannhubs wird nunmehr die Kontraktionseinheit 25 druckentlastet,
so dass diese sich entspannt und dabei auch die Druckfeder 32 entspannt
wird. Dabei bewegt sich das zweite Kopfstück 27 vom ersten Kopfstück 26 weg,
so dass gemäß erstem
Ausführungsbeispiel
das Verbindungsglied 34 insgesamt nach oben verschwenkt wird.
Dabei wird das Verbindungsglied zunächst um eine zwischen den beiden
Reibschlin gen-Befestigungsstellen 36, 37 befindliche
Drehachse verdreht, so dass die zunächst lose aufliegende Reibschlinge 33 nunmehr
einen Reibschluss mit der Abtriebswelle 20 herstellt. Im
folgenden wird das Verbindungsglied 34 aus seiner Anlaufpfanne 39 entgegen
der Kraft der Feder 38 heraus bewegt und schwenkt um eine durch
die Abtriebswelle 20 verlaufende Schwenkachse. Dabei ist
die Federkraft der am Verbindungsglied 34 befestigten Feder
so definiert, dass das Verbindungsglied erst abhebt, wenn der Mitnahmereibschluss
zwischen der Reibschlinge 33 und der Abtriebswelle 20 vorliegt.
Durch diesen Mitnahmereibschluss und die Schwenkbewegung des Verbindungsglieds 34 wird
die Abtriebswelle 20 in eine im Uhrzeigersinn gerichtete
Spanndrehung versetzt, so dass der Spannarm 14 von seiner
Kontaktstellung 18 in seine Spannstellung 16 gedrückt wird.
In Spannstellung 16 liegt die Anlagefläche 24 des Spannarms 14 mit
Klemmkraft am Werkstück 12 an,
so dass dieses auf dem Werkstücktisch 13 festgespannt wird.
Die Klemmkraft wird dabei durch die in der Kontraktionseinheit 25 befindliche
Druckfeder 32 aufrechterhalten. Die Kombination von Kontraktionseinheit 25 und
Druckfeder 32 hat den Vorteil, dass der Spannarm 14 bei
einem plötzlichen
Druckabfall bzw. einem Druckluftausfall nicht öffnet, sondern geschlossen
bleibt. Diese Anordnung kann auch als "Fail Save"-Anordnung
bezeichnet werden.
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Zum
Lösen des
Spannarms 14 aus dessen Spannstellung 16 wird
die Kontraktionseinheit 25 mit Druckluft beaufschlagt,
so dass sie kontrahiert. Dabei wird das zweite Kopfstück 27 in
Richtung des ersten Kopfstücks 26 bewegt
und das Verbindungsglied 34 schwenkt zurück in seine
Ausgangsstellung, wo es durch die Rückholkraft der Feder 39 an
die Anlaufpfanne 38 anschlägt. Dabei wird die Reibschlinge 23 wieder
gelockert, so dass sie lose auf der Abtriebswelle 20 liegt.
Durch Betä tigung
des Drehantriebs 17 kann dann der Spannarm 14 von
seiner Kontaktstellung 18 wieder in Freigabestellung 15 zurückschwenken.