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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein elektrohydraulisches Servoventil
einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung für eine Brennkraftmaschine,
insbesondere in einem Kraftfahrzeug, mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Anspruchs 1.
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Aus
der
DE 103 25 245.9 vom
24.06.2003 ist eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung bekannt, die
ein Servoventil der eingangs genannten Art aufweist. Das Servoventil
umfasst ein elektrisch ansteuerbares Schaltventil sowie ein hydraulisch
ansteuerbares Steuerventil. Das Schaltventil ist mit einem elektromagnetisch
oder piezoelektrisch betätigbarem
Aktor und mit einem damit antriebsgekoppelten Aktorkolben ausgestattet.
Dieser Aktorkolben ist dabei zumindest teilweise in einem Aktorkolbenraum
des Schaltventils angeordnet und steuert eine Steuerraumverbindung
zwischen einem Steuerraum des Steuerventils und dem besagten Aktorkolbenraum. Desweiteren
ist der Aktorkolbenraum mit einem aktorseitigen Rücklauf verbunden.
Beim bekannten Servoventil begrenzt der Aktorkolben in seiner Schließstellung
den Aktorkolbenraum an einer axialen Stirnseite.
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Das
Steuerventil ist mit einem Steuerkolben ausgestattet, der den genannten
Steuerraum stirnseitig begrenzt und der eine Druckraumverbindung zwischen
einem steuerventilseitigen Rücklauf
und einem Druckraum des Steuerventils steuert. An diesen Druckraum
ist eine Steuerleitung angeschlossen, die mit einem Druckübersetzer
der Kraftstoffeinspritzeinrichtung und/oder mit wenigstens einer
Düsennadel der Kraftstoffeinspritzeinrichtung
so verbunden ist, dass eine Druckabsenkung in der Steuerleitung
den Druckübersetzer
zur Erzeugung eines Einspritzdrucks bzw. die Düsennadel zum Öffnen wenigstens eines
Spritzlochs ansteuert.
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Die
beiden Rückläufe arbeiten
bei geöffneten Ventilen
auf unterschiedlichen Druckniveaus. Der aktorseitige Rücklauf arbeitet
auf einem vergleichsweise niedrigen Druckniveau. Dabei ist von besonderer Bedeutung,
dass der Druck im aktorseitigen Rücklauf bei geöffnetem
Schaltventil einen großen
Einfluss auf die Funktion des Schaltventils ausübt. Insbesondere kann ein überhöhter Druck
im Aktorkolbenraum die ordnungsgemäße Funktion des Schaltventils
stark beeinträchtigen.
Im Unterschied dazu herrscht im steuerventilseitigen Rücklauf ein
deutlich höherer Druck,
wobei es über
die Steuerleitung zusätzlich
zu vergleichsweise hohen Druckspitzen kommen kann. Um eine Wechselwirkung
zwischen den beiden Rückläufen zu
vermeiden, sind beim bekannten Servoventil die beiden Rückläufe aus
einem das Schaltventil und das Steuerventil enthaltenden Ventilkörper separat
herausgeführt
und nicht oder nur bei einem vergleichsweise großen Abstand vom Aktorkolbenraum
miteinander gekoppelt. Der Aufbau des bekannten Sevoventils bzw.
einer damit ausgestatteten Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist dadurch
vergleichsweise bauraumintensiv.
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Vorteile der
Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Servoventil
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat dem gegenüber den Vorteil, dass das Servoventil
bzw. eine damit ausgestattete Kraftstoffeinspritzeinrichtung vergleichsweise
kompakt aufgebaut werden kann. Erreicht wird dies dadurch, dass
zum einen der aktorseitige Rücklauf
an den steuerventilseitigen Rücklauf
angeschlossen ist und dabei ein zum Aktorkolbenraum hin sperrendes
Rückschlagsperrventil
enthält
und/oder gedrosselt ist. Zum andern kommuniziert der Aktorkolbenraum
mit wenigstens einem Ausgleichsraum, in dem zumindest ein elastisch
komprimierbarer Ausgleichskörper
angeordnet ist. Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, dass
die unterschiedlichen Druckniveaus in den Rückläufen nur beim Öffnen des Schaltventils
und des Steuerventils auftreten. In diesem Fall sind die beiden
Rückläufe über das
Rückschlagsperrventil
bzw. über
die Drosselung voneinander, zumindest im Hinblick auf Druckspitzen,
entkoppelt. Der komprimierbare Ausgleichskörper ermöglicht bei geöffnetem
Schaltventil eine Vergrößerung des
im Aktorkolbenraums zur Aufnahme von Kraftstoff aus dem Steuerraum
zur Verfügung
stehenden Volumens. Auf diese Weise kann der Atkorkolbenraum auch
dann vom Steuerraum kommenden Kraftstoff aufnehmen, wenn der aktorseitige Rücklauf durch
den im steuerventilseitigen Rücklauf überhöhten Druck
gesperrt ist. In diesem Fall wird der Ausgleichskörper komprimiert
und gibt dadurch das benötigte
zusätzliche
Volumen frei. Da es aufgrund der erfindungsgemäßen Bauweise nicht mehr erforderlich
ist, die beiden Rückläufe erst
bei einem relativ großen
Abstand vom Aktorkolbenraum miteinander zu verbinden, kann das erfindungsgemäße Servoventil
vergleichsweise kompakt bauen. Gleichzeitig werden über das
Rückschlagsperrventil
bzw. die Drosselung im aktorseitigen Rücklauf nachteilige Auswirkungen
des im steuerventilseitigen Rücklauf überhöhten Druckniveaus
auf die Funktionsweise des Schaltventils ausgeschlossen oder zumindest
reduziert.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform
kann der aktorseitige Rücklauf
innerhalb eines Ventilkörpers,
der das Steuerventil und das Schaltventil enthält, an den steuerventilseitigen Rücklauf angeschlossen
sein. In der Folge ergibt sich eine besonders kompakte Bauweise
für das
Servoventil.
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Bevorzugt
wird eine Ausführungsform,
bei welcher der wenigstens eine Ausgleichskörper so dimensioniert ist,
dass er bei einem sich in einer Schließstellung des Schaltventils
im Aktorkolbenraum einstellenden Ausgangsdruck entspannt ist und bei
geöffnetem
Schaltventil durch den im Aktorkolben ansteigenden Druck komprimiert
wird. Auf diese Weise wird erreicht, dass das zur Aufnahme von Kraftstoff
bereitgestellte Volumen im Aktorkolbenraum bei geschlossenem Schaltventil
automatisch durch Dekrompression des Ausgleichskörpers verkleinert wird, um
Kraftstoff aus dem Aktorkolbenraum auszutreiben. Bei geschlossenem
Schaltventil ist zwangsläufig
auch das Steuerventil geschlossen, wodurch das Druckniveau im steuerventilseitigen
Rücklauf
soweit absinkt, dass der Aktorkolbenraum über den aktorseitigen Rücklauf in
den steuerventilseitigen Rücklauf
entspannt werden kann.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
können eine
Drosselung der Steuerraumverbindung sowie die Dimensionierung des
Ausgleichskörpers
im Hinblick auf eine vorgegebene Öffnungszeit des Aktorkolbens
ausgelegt sein. Während
der Öffnungszeit
ist der Aktorkolben geöffnet.
Sofern mit dem Servoventil variable Öffnungszeiten realisiert werden
können, wird
für die
Auslegung des Ausgleichskörpers
bzw. für
die Drosselung der Steuerraumverbindung die größte mögliche Öffnungszeit herangezogen. Die
Dimensionierung der Drosselung der Steuerraumverbindung sowie des
Ausgleichskörpers
erfolgt dabei so, dass während
dieser Öffnungszeit
kein vollständiger
Druckausgleich zwischen Aktorkolbenraum und Steuerraum stattfinden
kann. Mit anderen Worten, durch die Steuerraumverbindung kann bei
geöffnetem
Aktorkolben stets soviel Kraftstoff abfliesen, dass am Steuerkolben
keine in Schließrichtung
wirksame resultierende Kraft entsteht. In der Folge bleibt auch der
Steuerkolben geöffnet.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform kann
der Ausgleichskörper
ein Hohlkörper
sein, der mit einer elastisch verformbaren Hülle ausgestattet ist, die mit
einem Gas befüllt
ist. Ein derartiger Ausgleichskörper
kann bei einem bereits relativ kleinem Druckanstieg eine vergleichsweise
große
Kompressionswirkung zeigen, da im wesentlichen nur das von der Hülle eingeschlossene
Gas komprimiert wird. Der Ausgleichskörper ermöglicht somit eine effektive
Volumenvergrößerung,
was eine kompakte Bauweise für
das Servoventil unterstützt.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile des erfindungsgemäße Servoventils ergeben sich
aus den Unteransprüchen,
aus der Zeichnung und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand
der Zeichnung.
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Zeichnung
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Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Servoventils
sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt einen vereinfachten Längsschnitt
durch ein Servoventil nach der Erfindung.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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Entsprechend 1 umfasst
ein elektrohydraulisches Servoventil 1 einer im Übrigen nicht
dargestellten Kraftstoffeinspritzeinrichtung einen Ventilkörper 2,
in dem ein elektrisch ansteuerbares Schaltventil 3 sowie
ein hydraulisch ansteuerbares Steuerventil 4 untergebracht
sind. Die Kraftstoffeinspritzeinrichtung dient dabei zur Einspritzung
von Kraftstoff in die Brennräume
einer Brennkraftmaschine, insbesondere in einem Kraftfahrzeug.
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Das
Schaltventil 3 umfasst einen elektromagnetischen oder piezoelektrischen
Aktor 5 sowie einen damit antriebsgekoppelten bzw. damit
antreibbaren Aktorkolben 6. Der Aktorkolben 6 dient
zum Steuern einer hydraulischen Steuerraumverbindung 7 zwischen
einem Aktorkolbenraum 8 des Schaltventils 3 und
einem Steuerraum 9 des Steuerventils 4. Im Aktorkolbenraum 8 ist
der Aktorkolben 6 zumindest teilweise angeordnet. Bedeutsam
ist dabei, dass der Aktorkolbenraum 8 zumindest teilweise
durch den Aktor 5 begrenzt ist, insbesondere bei geschlossenem
Schaltventil 3, also geschlossenem Aktorkolben 6.
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Der
Aktorkolben 6 wirkt an seinem vom Aktor 5 abgewandten
Ende mit einem ersten Ventilsitz 10 zusammen, wobei der
Aktorkolben 6 an diesem Ende im vorliegenden Fall einen
Kugelkörper
trägt.
Auf diese Weise steuert der Aktorkolben 6 eine zum Steuerraum 9 führende Steuerbohrung 11,
die zweckmäßig gedrosselt
ist oder selbst als Drossel ausgestaltet ist.
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Bei
der hier gezeigten Ausführungsform
ist der Aktor 5 als Elektromagnet ausgestaltet. Zu diesem
Zweck trägt
der Aktorkolben 6 an seinem dem Aktor 5 zugewandten
Ende einen Anker 12, der vom Aktor 5 angezogen
werden kann. Im Übrigen
ist der Aktorkolben 6 in einer Aktorkolbenführung 13 hubverstellbar
gelagert.
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Das
Schaltventil 3 umfasst außerdem einen Federraum 14,
in dem eine Schließdruckfeder 15 angeordnet
ist. Die Schließdruckfeder 15 ist
einenends am Ventilkörper 2 und
anderenends am Aktorkolben 6 abgestützt und treibt auf diese Weise
den Aktorkolben 6 in dessen Schließrichtung an. Der Federraum 14 kommuniziert
mit dem Aktorkolben 8 und zwar bei geschlossenem Aktorkolben 6,
um den Anker 12 herum und bei geöffnetem Aktorkolben 6 z.
B. durch Quernuten 16, die stirnseitig am Anker 12 ausgebildet
sind.
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Des
Weiteren ist der Aktorkolbenraum 8 direkt oder indirekt über interne
Pfade an einen aktorseitigen Rücklauf 17 angeschlossen.
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Das
Steuerventil 4 enthält
einen Steuerkolben 18, der in einer Steuerkolbenführung 19 hubverstellbar
gelagert ist. Dabei begrenzt der Steuerkolben 18 den Steuerraum 9 axial
und dient zur Steuerung einer Druckraumverbindung 20 zwischen
einem Druckraum 21 des Steuerventils 4 und einem
steuerventilseitigem Rücklauf 22.
Hierzu wirkt der Steuerkolben 18 an seinem vom Steuerraum 9 abgewandten
Ende mit einem zweiten Sitz 23 zusammen. An den Druckraum 21 ist
eine Steuerleitung 24 angeschlossen. Diese Steuerleitung 24 führt zu einem nicht
gezeigten Druckübersetzer
der Kraftstoffeinspritzeinrichtung. Zusätzlich oder alternativ führt die Steuerleitung 24 zu
wenigstens einer, hier nicht gezeigten Düsennadel der Kraftstoffeinspritzeinrichtung.
Des Weiteren ist die Steuerleitung 24 an einer hier nicht
gezeigten Stelle mit einer Hochdruckleitung verbunden, die im Betrieb
der Kraftstoffeinspritzeinrichtung unter Hochdruck stehenden Kraftstoff
bereitstellt. Bei einem sogenannten „Common-Rail-System" sind mehrere Kraftstoffeinspritzeinrichtungen mit
einer gemeinsamen Kraftstoffhochdruckleitung ausgestattet.
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Die
Verbindung der Steuerleitung
24 mit dem Druckübersetzer
bzw. mit der wenigstens einen Düsennadel
erfolgt dabei so, dass eine Druckabsenkung in der Steuerleitung
24 eine
Ansteuerung des Druckübersetzers
zur Erzeugung eines über
dem Hochdruck liegenden Einspritzdrucks und/oder eine Ansteuerung
der wenigstens einen Düsennadel
zum Öffnen
wenigstens eines Spritzlochs bewirkt. Die Funktionsweise einer derartigen
Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist beispielsweise in der eingangs
erwähnten
DE 103 28 245.9 vom 24.06.2003
näher erläutert, so
dass insoweit auf dieses Dokument verwiesen werden kann. Im übrigen wird
hiermit durch ausdrückliche
Bezugnahme der Inhalt des genannten Dokuments zum Inhalt der vorliegenden
Erfindung hinzugefügt.
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Beim
erfindungsgemäßen Servoventil 1 ist nun
der aktorseitige Rücklauf 17 an
den steuerventilseitigen Rücklauf 22 angeschlossen.
Dabei ist im aktorseitigen Rücklauf 17 ein
Rückschlagsperrventil 25 angeordnet,
das zum Aktorkolbenraum 8 hin sperrt und dementsprechend
zum steuerventilseitigen Rücklauf 22 hin öffnet. Dabei
kann es durchaus vorgesehen sein, dass das Rückschlagsperrventil 25 mittels
einer Feder 26 in seine Sperrstellung federbelastet vorgespannt
ist. Zusätzlich
oder alternativ zum Rückschlagsperrventil 25 kann
der aktorseitige Rücklauf 17 gedrosselt
sein, was hier durch eine Drossel 27 angedeutet ist. Eine
derartige Drossel 27 kann an bzw. innerhalb der aktorseitigen
Rücklaufs 17 grundsätzlich an
beliebiger Stelle ausgestaltet sein. Ebenso ist die Positionierung
des Rückschlagsperrventils 25 am
oder im aktorseitigen Rücklauf 17 grundsätzlich beliebig.
Insbesondere ist es auch möglich,
die Drossel 27 in das Rückschlagsperrventil 25 zu
integrieren, insbesondere durch einen entsprechend gedrosselten
Durchströmungspfad
bei geöffnetem
Rückschlagsperrventil 25.
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1 zeigt
eine Ausführungsform,
bei der ein wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Bauweise realisiert ist.
Denn die Anbindung des aktorseitigen Rücklaufs 17 an den
steuerventilseitigen Rücklauf 22 erfolgt
hier vollständig
innerhalb des Ventilkörpers 2.
Hierdurch baut das Servoventil 1 besonders kompakt.
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Das
erfindungsgemäße Servoventil 1 ist
außerdem
mit wenigstens einem Ausgleichsraum 28 bzw. 28' ausgestattet.
Bei der hier gezeigten Ausführungsform
sind zwei alternative Beispiele für derartige Ausgleichsräume 28, 28' wiedergegeben,
die zweckmäßig alternativ
zueinander realisiert werden. Grundsätzlich können die gezeigten Alternativen auch
kumuliert zur Anwendung kommen. Jeder Ausgleichsraum 28, 28' kommuniziert
mit dem Aktorkolbenraum 8 und enthält jeweils wenigstens einen
Ausgleichskörper 29 bzw. 29'. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel
enthält
jeder Ausgleichsraum 28, 28' jeweils nur einen Ausgleichskörper 29, 29', was jedoch
ohne Beschränkung
der Allgemeinheit anzusehen ist. Jeder Ausgleichskörper 29, 29' ist so gestaltet,
dass er elastisch komprimierbar ist. Beispielsweise kann ein solcher
Ausgleichskörper 29, 29' – wie hier – als Hohlkörper ausgestalte
sein. Der Ausgleichskörper 29, 29' besteht dann
aus einer elastisch verformbaren Hülle 30 bzw. 30', die hermetisch dicht
ein Gasvolumen 31 bzw. 31' umschließt. Beispielsweise besteht
die Hülle 30, 30' aus einem gasdichten
Kunststoff oder Gummi.
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Bei
der hier gezeigten Ausführungsform
ist der eine Ausgleichsraum 28 am axialen Ende des Federraums 14 angeordnet
und kommuniziert mit diesem über
eine entsprechende Bohrung 32. Bei der zweiten Alternative
ist der Ausgleichsraum 28' im Ventilkörper 2 bzw.
im Aktor 5 ausgespart. Dabei ist dieser Ausgleichsraum 28' als Ringraum
gestaltet, der sich koaxial zur Hubrichtung des Aktorkolbens 6 erstreckt.
Dieser ringförmige
Ausgleichsraum 28' kommuniziert
hier mit dem Federraum 14 durch Bohrungen 33,
die in einer Hülse 34,
welche die Schließdruckfeder 15 koaxial
umhüllt,
ausgebildet sind.
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Bevorzugt
wird der Ausgleichsraum 28 bzw. 28' durch einen Abschnitt des Aktorkolbenraums 8 bzw.
durch einen Abschnitt eines anderen Raums, wie z. B. des Federraums 14,
der mit dem Aktorkolbenraum 8 kommuniziert, gebildet, wobei
dieser Raumabschnitt im Ventilkörper 2 ohnehin
vorhanden ist, so dass zur Realisierung des jeweiligen Ausgleichsraums 28, 28' keine bauliche Änderung
am jeweiligen Servoventil 1 durchgeführt werden muss. Die Realisierung
des Servoventils 1 wird dadurch vereinfacht.
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Das
erfindungsgemäße Servoventil 1 arbeitet
wie folgt:
In einem Ausgangszustand ist das Servoventil 1 geschlossen,
das heißt
sowohl das Schaltventil 3 als auch das Steuerventil 4 sind
geschlossen. In der Folge sind die Steuerraumverbindung 7 und
die Druckraumverbindung 20 gesperrt. In der Steuerleitung 24 herrscht
der Kraftstoffhochdruck, also der Raildruck. In der Folge herrscht
der Kraftstoffhochdruck auch im Druckraum 21 und über einen
Pfad 35 auch im Steuerraum 9. Der steuerventilseitige
Rücklauf 22 führt zu einem
für das
Steuerventil 4 und das Schaltventil 3 gemeinsamen
Rücklaufsystem 36,
in dem ein vergleichsweise niedriger Systemdruck, z. B. Umgebungsdruck,
herrscht. In der Folge herrscht der niedrige Systemdruck auch im
aktorseitigen Rücklauf 17. In
Abhängigkeit
der Dimensionierung der Schließfeder 26 stellt
sich im Aktorkolbenraum 8 ein entsprechender Ausgangsdruck
oder Aktordruck ein, der ebenfalls vergleichsweise niedrig dimensioniert
ist und beispielsweise kleiner als 5 bar und vorzugsweise kleiner
als 3 bar sein kann. Sofern das Rückschlagsperrventil 25 keine
Schließfeder 26 aufweist oder
insgesamt durch die Drossel 27 ersetzt ist, stellt sich
im Aktorkolben 8 ebenfalls der niedrige Systemdruck ein.
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Zum
Initiieren einer Kraftstoffeinspritzung muss in der Steuerleitung 24 der
Druck abgesenkt werden. Zu diesem Zweck wird zunächst das Schaltventil 3 elektrisch
zum Öffnen
angesteuert. Beispielsweise wird der Aktor 5 bestromt,
um einen Öffnungshub
in den Aktorkolben 6 einzuleiten. Sobald der Aktorkolben 6 von
seinem Sitz 10 abhebt, ist die Steuerverbindung 7 geöffnet. In
der Folge kommt es im Steuerraum 9 zu einem Druckabfall.
Gleichzeitig steigt der Druck im Aktorkolbenraum 8 an.
Dieser Druckanstieg im Aktorkolbenraum 8 ist zunächst nur gering,
da sich dieser über
das Rückschlagsperrventil 25 bzw. über die
Drossel 27 durch den aktorseitigen Rücklauf 17 wieder entspannen
kann. Der Druckabfall im Druckraum 9 führt im Steuerkolben 1S zu
einer resultierenden Öffnungskraft,
die den Steuerkolben 18 von seinem Sitz 23 abhebt.
In der Folge wird die Druckraumverbindung 20 geöffnet. Dadurch kommuniziert
die Steuerleitung 24 nunmehr direkt mit dem steuerventilseitigen
Rücklauf 22,
was zum gewünschten
Druckabfall in der Steuerleitung 24 führt. Der Druckabfall in der
Steuerleitung 24 geht jedoch mit einem Druckanstieg im
steuerventilseitigen Rücklauf 22 einher,
was ebenfalls zu einem Druckanstieg in dem damit verbundenen aktorseitigen
Rücklauf 17 führt. Dieser
Druckanstieg kann sich jedoch nicht bis in den Aktorraum 8 fortpflanzen,
da in dieser Richtung das Rückschlagsperrventil 25 sperrt.
Entsprechendes gilt auch für
pulsartige Druckspitzen, die sich durch den Betrieb des Druckübersetzers bzw.
der Düsennadel
durch die Steuerleitung 24 bis in die Rückläufe 22 und 17 ausbreiten
können,
jedoch nicht bis in den Aktorkolbenraum 8.
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Eine
entsprechende Sperrwirkung kann auch mit Hilfe der Drossel 27 erzielt
werden, da die hier geschilderten Vorgänge mit einer hohen Dynamik
ablaufen.
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Da
nun einerseits durch den relativen Überdruck im aktorseitigen Rücklauf 17 ein
abströmen von
Kraftstoff aus dem Aktorkolbenraum 8 verhindert wird und
da andererseits ein Einströmen
von Kraftstoff aus dem Steuerraum 9 in den Aktorkolbenraum 8 nicht
beendet werden darf, um ein vorzeitiges Schließen des Steuerkolbens 18 zu
vermeiden, ist der wenigstens eine Ausgleichskörper 29, 29' so dimensioniert,
dass er sich in diesem Betriebszustand von den im Aktorkolbenraum 8 herrschenden
Drücken
komprimieren lässt.
Auf diese Weise wird im Ausgleichsraum ein zusätzliches Volumen geschaffen,
was ein Nachströmen
von Kraftstoff aus dem Steuerraum 9 in den Aktorkolbenraum 8 ermöglicht. Zweckmäßig ist
die Dimensionierung des jeweiligen Ausgleichskörpers 29, 29' so gewählt, dass
bei der längsten
möglichen Öffnungszeit
des Aktorkolbens 6 ein vollständiger Druckausgleich zwischen
Aktorkolbenraum 8 und Steuerraum 9 vermieden werden kann.
Es ist klar, dass hierzu auch die Drosselung der Steuerbohrung 11 in
entsprechender Weise dimensioniert sein muss, so dass zum einen
hinreichend Kraftstoff aus dem Steuerraum 9 abfließen, zum
andern jedoch nicht zuviel Kraftstoff in den Aktorkolbenraum 8 hinein
fließen
kann.
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Desweiteren
werden die Drossel 27 bzw. das Rückschlagsperrventil 25 sowie
der wenigstens eine Ausgleichskörper 29, 29' so aufeinander
abstimmt, dass im genannten Schaltzustand, also bei geöffnetem
Schaltventil 3 im Aktorkolbenraum 8 nur ein vorbestimmter
Druckanstieg bis zu einem vorbestimmten Maximaldruck entstehen kann.
Dieser Maximaldruck ist dabei kleiner als der Druck im Steuerraum 9 bei
geöffnetem
Schaltventil 3 und größer als
der Druck im aktorseitigen Rücklauf 17 bei
geschlossenem Schaltventil 3.
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Zum
Beenden des Einspritzvorgangs muss der Druck in der Steuerleitung 24 wieder
erhöht
werden. Hierzu wird das Schaltventil 3 bei erreichen der jeweils
gewünschten Öffnungszeit
wieder gesperrt, d.h. die Bestromung des Aktors 5 wird
beendet. In der Folge treibt die Schließdruckfeder 15 den
Aktorkolben 6 in seinen Sitz 10. Hierdurch sperrt
der Aktorkolben 6 die Steuerraumverbindung 7.
Da danach kein weiterer Kraftstoff aus dem Steuerraum 9 abfließen kann,
erhöht
sich im Steuerraum 9 der Druck auf. In der Folge stellt
sich am Steuerkolben 18 eine in Schließrichtung wirkende resultierende
Kraft ein, die den Steuerkolben 18 in dessen Sitz 23 verstellt.
Anschließend
ist auch die Druckraumverbindung 20 gesperrt, so dass sich
nun in der Steuerleitung 24 sowie über den Pfad 35 auch
im Steuerraum 9 wieder der Kraftstoffhochdruck einstellt.
Desweiteren kann sich nun auch der steuerventilseitige Rücklauf 22 in
das Rücklaufsystem 36 entspannen,
wodurch sich der niedrige Systemdruck durch den steuerventilseitigen Rücklauf 22 zunächst bis
in den aktorseitigen Rücklauf 17 und
anschließend
durch die Drossel 27 bzw. durch das Rückschlagsperrventil 25 bis
in den Aktorkolbenraum 8 ausbreitet. Durch den Druckabfall
im Aktorkolbenraum 8 auf den ursprünglichen Ausgangsdruck, kann
sich nun der jeweilige Ausgleichskörper 29, 29' wieder entspannen.
Hierdurch wird das Volumen des Ausgleichsraums 28, 28' und somit das
mit dem Aktorkolbenraum 8 kommunizierende Volumen reduziert.
Dies hat zur Folge, dass weiterer Kraftstoff aus dem Aktorkolbenraum 8 durch
die Rückläufe 17, 22 ausgetrieben
wird. Anschließend herrscht
wieder der Ausgangszustand und das Servoventil 1 ist bereit
für einen
weiteren Einspritzvorgang.
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Obwohl
die vorliegende Beschreibung auf ein Servoventil 1 gerichtet
ist, das Bestandteil einer Kraftstoffeinspritzeinrichtung sein kann,
ist klar, dass die vorliegende Erfindung auch eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung
erfassen soll, die mit einem derartigen Servoventil 1 ausgestattet
ist.
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- 1
- Servoventil
- 2
- Ventilkörper
- 3
- Schaltventil
- 4
- Steuerventil
- 5
- Aktor
- 6
- Aktorkolben
- 7
- Steuerraumverbindung
- 6
- Aktorkolbenraum
- 9
- Steuerraum
- 10
- erster
Sitz
- 11
- Steuerbohrung
- 12
- Anker
- 13
- Aktorkolbenführung
- 14
- Federraum
- 15
- Schließdruckfeder
- 16
- Quernut
- 17
- aktorseitiger
Rücklauf
- 16
- Steuerkolben
- 19
- Steuerkolbenführung
- 20
- Druckraumverbindung
- 21
- Druckraum
- 22
- steuerventilseitiger
Rücklauf
- 23
- zweiter
Sitz
- 24
- Steuerleitung
- 25
- Rückschlagsperrventil
- 26
- Schließfeder
- 27
- Drossel
- 26
- Ausgleichsraum
- 29
- Ausgleichskörper
- 30
- Hülle
- 31
- Gasvolumen
- 32
- Bohrung
- 33
- Bohrung
- 34
- Hülse
- 35
- Pfad
- 35
- Rücklaufsystem