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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung eines stufenlosen
Umschlingungsgetriebes gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
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Stufenlos
ihr Übersetzungsverhältnis ändernde
Umschlingungsgetriebe sind hinsichtlich ihres grundsätzlichen
Aufbaus hinlänglich
bekannt und seit vielen Jahren in Serienkraftfahrzeugen verbaut. Wie
die einzige beigefügte
Figur zeigt, weist ein solches Kraftfahrzeug üblicherweise einen Antriebsstrang
mit einer Brennkraftmaschine 2 auf, deren Kurbelwelle 3 über eine
Anfahrkupplung 4 mit einer Getriebeeingangswelle 5 des
Umschlingungsgetriebes 1 antriebswirksam verbindbar ist.
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Auf
der Getriebeeingangswelle 5 ist ein sogenannter Primärvariator 10 angeordnet,
der eine drehfest und axial unverschiebbar mit dieser Welle 5 verbundene
Kegelscheibe 6 sowie eine drehfeste und axialverschiebbare
Kegelscheibe 7 aufweist, wobei letztere mittels eines hydraulisch
betätigbaren Aktuators 19 axialverschiebbar
ist.
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Auf
einer Getriebeabtriebswelle 12 ist ein Sekundärvariator 11 angeordnet,
der ebenfalls eine drehfeste und axial unverschiebbare Kegelscheibe 9 sowie
eine drehfeste und axial verschiebbare Kegelscheibe 8 aufweist.
Diese Kegelscheibe 8 ist mittels eines Aktuators 20 in
Richtung zur feststehenden Kegelscheibe 9 axial verschiebbar.
Der zweite Aktuator 20 ist ebenfalls druckmittelbetätigbar ausgebildet.
Es ist jedoch auch möglich,
dass nur einer der beiden Aktuatoren beispielsweise als Kolben-Zylinder-Anordnung
ausgebildet ist, während
der andere Aktuator eine Druckfeder ist. Sofern die Aktuatoren 19, 20 aktive
Aktuatoren sind, also beispielsweise druckmittelbetätigbar,
so sind diese zum Empfang von Steuerungssignalen über gestrichelt
dargestellte Steuerungsleitungen 22, 23 mit einem
Getriebesteuerungsgerät 17 verbunden.
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Die
Getriebeabtriebswelle 12 sieht mit ihrem variatorfernen
Ende mit einem Differentialgetriebe 13 in Antriebsverbindung,
von dem Achsantriebswellen 14 abzweigen, mit denen Fahrzeugantriebsräder 15 antreibbar
sind.
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Bekanntermaßen erzeugt
der Aktuator 19 am Primärvariator 10 eine
Anpresskraft F1, mit der die axial bewegbare Kegelscheibe 7 gegen
ein Umschlingungsmittel 16 gedrückt wird, welches den Primärvariator 10 und
den Sekundärvariator 11 antriebstechnisch
miteinander verbindet. Dieses Umschlingungsmittel 16 kann
beispielsweise als Schubgliederband, als Kette oder aber auch einfach
als Riemen ausgebildet sein.
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Darüber hinaus
erzeugt der Aktuator 19 an dem Primärvariator 10 auch
eine Kraft, mit der die axial verschiebbare Kegelscheibe 7 des
Primärvariators 10 zur
Einstellung des aktuell gewünschten Übersetzungsverhältnisses
soweit gegen die feststehende Kegelscheibe 6 verschiebbar
ist, dass das Umschlingungsmittel 16 auf einer dieser Getriebeübersetzung
entsprechenden Laufspur auf den Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 gelangt.
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Dagegen
erzeugt der Aktuator 20 an dem Sekundärvariator 11 üblicherweise
lediglich eine solche Anpresskraft F2, die ein Durchrutschen des
Umschlingungsmittels zwischen den beiden Kegelscheiben 8, 9 des
Sekundärvariators 11 verhindert,
also eine rutschfreie Drehmomentübertragung
an diesem Variator ermöglicht.
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Die
beiden Anpresskräfte
F1 und F2 setzen sich bekanntermaßen jeweils aus der Summe der Kräfte aus
dem hydraulischen Druck im Aktuator 19 bzw. 20,
dem dynamischen Druck durch die Ölrotation
in der mitrotierenden Kolben-Zylinder-Anordnung des jeweiligen Aktuators
und dem Druck aus einer Federvorspannkraft bezogen auf die druckbeaufschlagte
Fläche
zusammen.
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Zu
beachten ist beim Betrieb eines derartigen stufenlosen Umschlingungsgetriebes 1,
dass dieses nach Möglichkeit
immer in demjenigen Betriebspunkt betrieben wird, in dem der Triebstrang sein
Wirkungsgradoptimum hat. Dieser Betriebspunkt wird unter anderem
bestimmt durch einen Drehmoment-Übertragungsbeiwert μ, der beispielsweise
die Schmiereigenschaften des Getriebeöls und die Auswirkungen des
abrasiven Verschleißes
beim Kontakt zwischen dem Umschlingungsmittel und den Kegelscheiben
berücksichtigt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Steuerung
eines gattungsgemäßen Umschlingungsgetriebes
vorzustellen, mit dem Steuerungsgrößen für den Betrieb des Getriebes
in seinem Wirkungsgradoptimum sowie Zeitpunkte für einen Getriebeölwechsel
und/oder eine Getriebereparatur, insbesondere des Umschlingungsmittels und/oder
der Kegelscheiben, bestimmbar sind.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs,
während
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungsformen der Erfindung
den Unteransprüchen
entnehmbar sind.
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Auf
der Suche nach einer Lösung
für diese technische
Aufgabe wurden folgende Erkenntnisse berücksichtigt:
Bei Untersuchungen
an stufenlosen Umschlingungsgetrieben findet auch dasjenige Verhältnis KpKs
zwischen der wirksamen Anpresskraft F1 am Primärvariator 10 und der
wirksamen Anpresskraft F2 am Sekundärvariator 11 besondere
Beachtung, bei dem sich nach Betätigung
wenigstens eines Aktuators 19, 20 ein konstantes Übersetzungsverhältnis einstellt. Dieser
Verhältniswert
KpKs wird auch als „zeta" oder „Stützung" bezeichnet. Er steht
in funktionaler Abhängigkeit
von der Variatorübersetzung
i_v und von einem Anpress-Sicherheitsfaktor
SF, wobei letzterer bestimmt, um wie viel höher aus Sicherheitsgründen die
Anpresskraft am Variator sein soll, um bei einem vorgegebe nen zu übertragenem
Drehmoment ein Durchrutschen des Umschlingungsmittels sicher zu vermeiden.
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Hinsichtlich
des Wertes zeta bzw. des Verhältniswertes
KpKs sei hier erwähnt,
dass dann, wenn ein Sekundärvariator
in einem Getriebeversuchsstand bei konstanter Anpresskraft F2, konstanter
Eingangswellendrehzahl und konstanter Getriebeübersetzung mit einem ansteigenden
Drehmoment beaufschlagt wird, sich eine Messkurve ergibt, bei der
die zeta-Werte bzw. KpKs-Werte über dem Getriebedrehmoment
aufgetragen sind. Diese zeta- bzw. KpKs-Kurve steigt mit größer werdenden
Drehmomentwerten charakteristisch und stetig bis zu einem Maximumwert
zeta_max an, um bei weiterer Drehmomenterhöhnung bis zu einem sogenannten Rutschpunkt
(Makroschlupf) abzufallen. In diesem Rutschpunkt rutscht das Umschlingungsmittel
zwischen den Kegelscheiben derart durch, dass größere mechanische Schäden an denselben
wahrscheinlich sind.
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Der
Maximumwert zeta_max gibt demnach das Wirkungsgradmaximum des Umschlingungsgetriebes
bei der gewählten
Getriebeübersetzung
an. Es ist daher von Vorteil, wenn ein solches Getriebe derart betrieben
wird, dass die zeta- bzw. KpKs-Werte auf dem ansteigenden Abschnitt
der zeta- bzw. KpKs-Kurve
kurz vor dessen Maximumwert zeta_max oder eben in diesem Maximumwert
liegen. Auf jeden Fall ist zumindest im konkreten Getriebebetrieb
außerhalb
von Getriebedauerläufen
zu vermeiden, dass das Umschlingungsgetriebe mit zeta- bzw. KpKs-Werten
(also Verhältniswerten
der wirksamen Anpresskräfte
F1, F2) betrieben wird, die sich auf dem absteigenden und zum Rutschpunkt
führenden
Abschnitt der zeta- bzw. KpKs – Kurve
nach dem zeta max-Wert befinden.
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Insbesondere
bei der Entwicklung eines Umschlingungsgetriebes wird der Verhältniswert
KpKs für
die verschiedenen Übersetzungsverhältnisse
bei Getriebedauerläufen
in regelmäßigen zeitlichen
Abständen
bestimmt, bei spielsweise vor und nach einem Getriebeölwechsel.
Eine solche Messung des Verhältniswertes
KpKs erfolgt dabei üblicherweise mit
konstanter Verstellgeschwindigkeit entlang der antriebswirksamen
Kegelscheibenradien über
den gesamten Übersetzungsversiellbereich
des Variators bei konstanter Eingangswellendrehzahl und konstantem
Abtriebsdrehmoment des Getriebes.
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Anhand
von einer Vielzahl von Messungen in Variator- bzw. Getriebedauerläufen wurde
nun erkannt, dass im Übersetzungsbereich
i_v < 1 sehr deutlich
ein Abfall des Verhältniswertes
KpKs bzw. zeta über
die Getriebelaufzeit feststellbar ist, welches als ein Indikator
für eine
negative Entwicklung des tribologischen Kontakts zwischen dem Umschlingungsmittel
und den Kegelscheiben bis zum Versagen dieser Antriebsverbindung
bewertbar ist.
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Ein
solcher Versagensfall ist insbesondere durch ein Rutschen des Umschlingungsmittels
auf den Kegelscheibenflächen
definierbar. Aus der Reduzierung des Verhältniswertes KpKs während der Getriebenutzungsdauer
kann demnach auf die Reduzierung des Übertragungsbeiwertes μ sowie auf
eine Abnahme des Anpresskraft-Sicherheitsfaktors SF geschlossen
werden. Eine solche Reduzierung des Wertes KpKs bzw. des Übertragungsbeiwertes μ weist demnach
auf einen unerwünscht
erhöhten
Mikroschlupf im tribologischen Kontaktpunkt zwischen Umschlingungsmittel
und Kegelscheiben hin, welcher einen weiteren Anstieg von Verschleiß und Materialermüdung nach
sich zieht. Ebenso steigt die Verlustleistung, es fällt also
der Getriebewirkungsgrad ab.
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Demnach
ist es ein Kerngedanke der Erfindung, dass bei einer konstant eingestellten
Getriebeübersetzung
das Verhältnis
KpKs zwischen der wirksamen Anpresskraft F1 am Primärvariator 10 und
der wirksamen Anpresskraft F2 am Sekundärvariator 11 erfasst,
abgespeichert und dahingehend analysiert werden kann, ob das Umschlingungsgetriebe
wirkungsgradoptimal betrieben wird, und ob der Verschleiß des Getriebeöls oder
von Variatorbauteilen bzw. des Umschlingungsmittels 16 bereits
soweit fortgeschritten ist, dass ein Öl wechsel oder eine diesbezügliche Reparatur
durchgeführt
werden sollte. Von besonderer Bedeutung ist dabei, dass in Kenntnis
der zeitlichen Entwicklung des genannten Verhältniswertes KpKs der Anpresskraft-Sicherheitsfaktor
SF so niedrig wie möglich
gewählt
und ständig
aktualisiert werden kann, welches sich in einer Verbesserung des
Getriebewirkungsgrades wiederspiegelt. Dies liegt vor allem daran,
dass die Kegelscheiben dann nur mit einer reduzierten Anpresskraft
F1, F2 an das Umschlingungsmittel 16 gedrückt werden,
so dass einerseits der von einer Ölpumpe zur Versorgung der Aktuatoren 19, 20 zu
erzeugende Öldruck kraftstoffsparend
reduzierbar ist, und dass andererseits der abrasiven Verschleiß zwischen
dem Umschlingungsmittel 16 und den Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 wegen
der verringerten Anpresskräfte
reduziert ist.
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Gemäß den Merkmalen
des Hauptanspruchs betrifft die Erfindung demnach ein Verfahren zur
Steuerung eines stufenlos sein Übersetzungsverhältnis änderndes
Umschlingungsgetriebes 1, mit einem Primärvariator 10 und
einem Sekundärvariator 11,
die über
ein Umschlingungsmittel 16 antriebswirksam miteinander
verbunden sind, wobei jeder dieser Variatoren 10, 11 über eine
axial fest mit einer Getriebewelle 5, 12 verbundene
Kegelscheibe 6, 9 sowie eine auf dieser jeweiligen
Getriebewelle 5, 12 axial verschiebbaren Kegelscheibe 7, 8 verfügt, wobei
die axial verschiebbaren Kegelscheiben 7, 8 mittels
jeweils eines Anpresskräfte
erzeugenden Aktuators 19, 20 an das Umschlingungsmittel 16 anpressbar
sind, und bei dem durch axiales Verstellen der beiden axial verschiebbaren
Kegelscheiben 7, 8 das Übersetzungsverhältnis i_v
des Umschlingungsgetriebes 1 eingestellt wird.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe sind in der Steuerung eines solchen Getriebes
folgende Verfahrensschritte vorgesehen:
- – Einstellen
oder Feststellen eines Konstantfahrbetriebspunktes mit einem konstanten Übersetzungsverhältnis i_v,
- – Bestimmen
der am Primärvariator 10 wirksamen Anpresskraft
F1 und der am Sekundärvariator 11 wirksamen
Anpresskraft F2 bei diesem Übersetzungsverhältnis,
- – Berechnen
eines Verhältniswertes
FpFs von der Anpresskraft F1 am Primärvariator 10 zu der
Anpresskraft F2 am Sekundärvariator 11,
- – Abspeichern
des aktuellen Verhältniswertes FpFs,
- – Vergleichen
des aktuellen Verhältniswertes FpFs
mit wenigstens einem älteren
Verhältniswert FpFs,
- – Ableiten
von Steuerungsgrößen für den Betrieb des
Umschlingungsgetriebes 1 aus der zeitlichen Veränderung
des Verhältniswertes
FpFs,
- – und
Verwenden der Steuerungsgrößen zur Steuerung
des Betriebes des Umschlingungsgetriebes 1.
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Durch
dieses Verfahren ist es möglich,
dass Verschleißerscheinungen
an dem Getriebeöl
sowie an den Kegelscheiben der beiden Variatoren sowie an dem Umschüngungsmittel
besser als bisher erkannt und der Betrieb des Getriebes danach ausgerichtet
werden kann.
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In
diesem Sinne ist es auch Bestandteil der Erfindung, dass die Bestimmung
des genannten Verhältniswertes
FpFs bei einem Übersetzungsverhältnis i_v < 1 durchgeführt wird,
da in diesem Übersetzungsbereich
die verschleißbedingte
Veränderung des
Verhältniswertes
FpFs besonders deutlich erkennbar ist.
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Unabhängig von
demjenigen Übersetzungsverhältnis i_v,
bei dem der Verhältniswert
FpFs bestimmt wird, sieht die Erfindung vor, dass die Bestimmung
des Verhältniswertes
FpFs in einem sogenannten Konstantfahrbetriebspunkt dann erfolgt,
wenn ein Fahrpedalauslenkwinkel FPW an einem Fahrpedal 21 des
Kraftfahrzeuges, die Umschlingungsgetriebeübersetzung i_v, die Getriebeabtriebsdrehzahl
n_ab und das Motordrehmoment T_mot für einen vorbestimmten Zeitraum Δt innerhalb
von jeweils vorbestimmten Grenzen liegt. Dazu ist das Getriebesteuerungsgerät 17 über eine
Sensorleitung 25 mit einem Fahrpedalsensor 26 verbunden,
welcher einen Messwert hinsichtlich des Fahrpedalauslenkwinkels FPW
erzeugt.
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In
einer Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass bei konstantem Übersetzungsverhältnis i_v
mehrere Verhältniswerte
FpFs unmittelbar nacheinander bestimmt und aus diesen ein Mittelwert gebildet
wird, welcher mit anderen zeitlich gemittelten Verhältniswerten
in einer zeitlichen Reihenfolge verglichen wird. Durch diese Maßnahme lassen
sich Meßungenauigkeiten
vorteilhaft ausgleichen.
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Als
besonders vorteilhaft wird es beurteilt, wenn die Bestimmung des
Verhältniswertes
FpFs dann erfolgt, wenn ein Übersetzungsverhältnis i_v eingestellt
ist, bei dem das Umschlingungsmittel 16 zwischen dem Primärvariator 10 und
dem Sekundärvariator 11 auf
einer Overdrive-Laufspur der Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 umläuft, bei
welcher das Umschlingungsmittel 16 auf dem größten antriebswirksamen
Durchmesser der antreibenden Kegelscheiben 6, 7 und
auf dem kleinsten antriebswirksamen Durchmesser der angetriebenen
Kegelscheiben 8, 9 umläuft. Diese Overdrive-Übersetzung
wird üblicherweise
auch als Schongang bezeichnet.
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Ebenso
sinnvoll ist es, wenn die Bestimmung des Verhältniswertes FpFs dann erfolgt,
wenn ein Übersetzungsverhältnis i_v
eingestellt ist, bei dem das Umschlingungsmittel 16 zwischen
dem Primärvariator 10 und
dem Sekundärvariator 11 auf
einer Top-Laufspur der Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 umläuft, auf
welcher das Fahrzeug seine Höchstgeschwindigkeit
erreicht.
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Bei
den beiden letztgenannten Verfahrensvarianten erfolgt die Bestimmung
des Verhältniswertes
FpFs in dem für
eine Auswertung der Veränderung
des genannten Verhältniswertes
besonders günstigen Übersetzungsbereich
von i_v < 1. Zudem sind
die bei dieser Übersetzung
mit dem Umschlingungsmittel im Reibkontakt stehenden Kegelscheibenbereiche
(Laufradien) der bei den Variatoren 10 und 11 aufgrund
der typischerweise großen
Laufzeitanteile an der Gesamtbetriebsdauer des Umschlingungsgetriebes
einem besonderen starken Verschleiß ausgesetzt, so dass die Nutzung
dieser Übersetzungsverhältnisse
zur Bestimmung des Getriebe- bzw. Getriebeölverschleißes sich als sehr vorteilhaft erwiesen
haben.
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Gemäß einer
anderen Variante kann jedoch vorgesehen sein, dass die Bestimmung
des Verhältniswertes
FpFs dann erfolgt, wenn ein Übersetzungsverhältnis eingestellt
ist, welches aufgrund einer Auswertung der Nutzungshäufigkeit
von Übersetzungsverhältnissen
des fahrzeugindividuellen Umschlingungsgetriebes 1 dasjenige Übersetzungsverhältnis mit
dem tatsächlich
größten Betriebszeitanteil ist.
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Durch
diese Vertahrensregel können
sehr fahrerindividuell, und nicht an die starren Vorgaben der beiden
letztgenannten Verfahrensvarianten gebunden, diejenigen Laufspuren
an den Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 der
beiden Variatoren 10, 11 auf Verschleiß überprüft werden,
die fahrerindividuell am häufigsten
genutzt werden. So kann ein Fahrer beispielsweise die Overdrive-
und/oder die Top-Laufspur der Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 oft
meiden, und statt dessen das Fahrzeug so betreiben, dass irgend eine
andere Getriebeübersetzung überproportional häufig genutzt
wird. Eine solche Verhaltensweise kann beispielsweise dann feststellbar
sein, wenn ein Fahrer eines Fahrzeuges mit einem stufenlosen Umschlingungsgetriebe
bevorzugt den Automatikmodus meidet und das Fahrzeug in einer manuell
bestimmten Übersetzungsstufe
besonders oft fährt.
Bei einem derartigen Fahrverhalten ließe sich durch die Bestimmung
des oben erläuterten
Verhältniswertes
FpFs sowie die Untersuchung dessen zeitlicher Entwicklung bei einer
Overdrive- oder Top-Laufspur-Übersetzung
der tatsächliche
Getriebeverschleiß nicht
sonderlich gut ermitteln.
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Eine
andere Variante zur fahrerindividuellen Ermittlung von Getriebeverschleiß wird darin
gesehen, dass die Bestimmung des Verhältniswertes FpFs dann erfolgt,
wenn ein Übersetzungsverhältnis eingestellt
ist, welches aufgrund einer Auswertung der Nutzungshäufigkeit
von Übersetzungsverhältnissen
des fahrzeugindividuellen Umschlingungsgetriebes 1 dasjenige Übersetzungsverhältnis ist,
mit welchem aufsummiert das größte Drehmoment übertragen
wurde. Durch diese Verfahrensregel kann unabhängig von starren Übersetzungsverhältnisvorgaben für die Bestimmung
des jeweiligen Verhältniswertes KpKs
sowie weitgehend unabhängig
von der Nutzungsdauer bestimmter fahrerindividueller Übersetzungsverhältnisse
dasjenige Übersetzungsverhältnis bestimmt
werden, bei dem die Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 laufzeitbezogen
den höchsten
mechanischen Belastungen ausgesetzt waren. Eine solche maximale mechanische
Belastung kann erwartet werden, da der zwischen dem Umschlingungsmittel 16 und
den Kegelscheiben 6, 7,8, 9 nie
vollständig
vermeidbare Mikroschlupf bei allen Übersetzungsverhältnissen wirkt,
jedoch bei hohen Drehmomenten auch vergleichsweise hohe abrasive
Kräfte
verursacht.
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Zur
Steuerung des Betriebs des Umschlingungsgetriebes 1 kann
vorgesehen sein, dass durch eine Analyse der zeitlichen Entwicklung
von wenigstens zwei ermittelten Verhältniswerten FpFs der Verschleiß an dem
Umschlingungsmittel 16 und/oder an den Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 bestimmt
wird, und dass beim Überschreiten
eines vorgegebenen Verschleißgrenzwertes
ein Signal zur Durchführung
einer Reparatur und/oder zu einem Getriebeölwechsel erzeugt wird. Ein
solches Signal wird vorzugsweise über eine Signalleitung 24 einer
Warneinrichtung 18 zugeleitet, die ein optisches und/oder
akustisches diesbezügliches
Signal abgibt.
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An
dieser Stehe sei erwähnt,
dass unter Verschleiß am
Getriebeöl
solche Veränderungen
der Öleigenschaften
verstanden werden, die allgemein durch Viskositätsänderungen, Additivabbau und
Verunreinigungen beschrieben werden können. Unter Verschleiß an den
Kegelscheiben 6, 7, 8, 9 und
des Umschlingungsmittels 16 wird hier vor allem die Veränderung
der Oberflächeneigenschaften
dieser Getriebebauteile verstanden, zu denen beispielsweise eine
Veränderung
der Oberflächenrauheit,
eine Veränderung
des Traganteils der Oberfläche,
Oberflächenermüdung sowie
verschleißbedingte
Geometrieänderungen
zu zählen
sind.
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Gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung kann vorgesehen sein, dass aus der
zeitlichen Entwicklung von wenigstens zwei der erwähnten Verhältniswerte
FpFs ein diesbezüglicher
Gradient berechnet wird, und dass dann, wenn dieser Gradient größer als
ein vorgestimmter Grenz-Gradient ist, ein Verschleißsignal
ausgelöst
wird.
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Zur
Steuerung des Betriebs des Umschlingungsgetriebes 1 ist
es zudem sinnvoll, dass dann, wenn der aktuelle Verhältniswert
FpFs unter einem vorbestimmten Grenzwert FpFs_grenz liegt, eine
solche Erhöhung
der Anpresskraft F1 und/oder F2 an wenigstens einem der beiden Variatoren 10 und/oder 11 erfolgt,
dass ein Durchrutschen des Umschlingungsmittels 16 vermieden
wird.
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Demnach
erfolgt die Einstellung der aktuellen Anpresskraft auch in Abhängigkeit
von der zeitlichen Entwicklung des Verhältniswertes FpFs. Eine solche
Verfahrensweise erlaubt kraftstoffsparend und verschleißreduzierend,
dass die Anpresskraft F1, F2 nur so hoch eingestellt werden braucht,
wie der aktuelle Verschleißzustand
des Umschlingungsmittels 16, der Kegelscheiben 6, 7,8, 9 und
des Öles dies
notwenig erscheinen lässt.
Mit Vorteil kann daher der Anpresskraft-Sicherheitsfaktor SF vergleichsweise
gering gewählt
sein.
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Vorzugsweise
wird die Anpresskraft F1 bzw. F2 an wenigstens einem der Variatoren 10 bzw. 11 derart
eingestellt, dass das Wirkungsgradoptimum zeta_max des Umschlingungsgetriebes 1 eingehalten
oder von niedrigeren Werten kommend noch nicht ganz erreicht ist.
Auf diese Weise wird erreicht, dass der Mikroschlupf an den beiden
Variatoren 10, 11 besonders klein ist, so dass
auch der mechanische Verschleiß gering
ausfällt
bzw. der Kraftstoffverbrauch gering gehalten wird, und dass ein
Durchrutschen des Umschlin gungsmittels zwischen den Kegelscheiben
des Getriebes über
die gesamte Nutzungsdauer desselben wirksam vermieden wird.
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Gemäß einer
weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die
ermittelten Verhältniswerte
FpFs zur Aktualisierung eines vorzugsweise im Getriebesteuerungsgerät 17 abgespeicherten
Kennfeldes verwendet werden, in dem diese Verhältniswerte FpFs über der
Variatorübersetzung i_v
und einem Wert für
den Anpresskraft-Sicherheitsfaktor SF für die Anpresskraft F1, F2 abgespeichert sind.
Die Werte dieses Kennfeldes werden dann vorzugsweise bei der Steuerung
bzw. Regelung der Anpresskraft F1, F2 der Kegelscheiben des Getriebes genutzt,
so dass durch die Nutzung jeweils aktualisierten Verhältniswerte
FpFs sich die Regelgüte
und Reglerdynamik der Getrieberegelung deutlich verbessert.
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- 1
- Umschlingungsgetriebe
- 2
- Brennkraftmaschine
- 3
- Kurbelwelle
- 4
- Anfahrkupplung
- 5
- Getriebeeingangswelle
- 6
- Feststehende
Kegelscheibe
- 7
- Axial
verschiebbare Kegelscheibe
- 8
- Feststehende
Kegelscheibe
- 9
- Axial
verschiebbare Kegelscheibe
- 10
- Primärvariator
- 11
- Sekundärvariator
- 12
- Getriebeabtriebswelle
- 13
- Differentialgetriebe
- 14
- Achsantriebswelle
- 15
- Fahrzeugrad
- 16
- Umschlingungsmittel
- 17
- Getriebesteuerungsgerät
- 18
- Warneinrichtung
- 19
- Aktuator
- 20
- Aktuator
- 21
- Fahrpedal
- 22
- Steuerungsleitung
- 23
- Steuerungsleitung
- 24
- Signalleitung
- 25
- Sensorleitung
- 26
- Auslenkwinkelsensor
- F1
- Anpresskraft
am Primärvariator
- F2
- Anpresskraft
am Sekundärvariator
- FPW
- Fahrpedalwinkel
- FpFs,
zeta
- Verhältnis zwischen
den Anpresskräften
am Primärvaria
-
- tor
und am Sekundärvariator
- FpFs_grenz
- Grenzwert
für FpFs
- i_v
- Übersetzungsverhältnis des
Getriebes
- n_ab
- Getriebeabtriebsdrehzahl
- SF
- Anpresskraft-Sicherheitsfaktor
- T_mot
- Motordrehmoment
- Δt
- Zeitraum
- zeta_max
- Wirkungsgradoptimum
- μ
- Drehmoment-Übertragungsbeiwert