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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von xylanasereichen
Enzymkomplexen durch Fermentation von Stämmen der Gattung Trichoderma
im aeroben Submersverfahren. Anwendungsgebiete der mikrobiell erzeugten
xylanolytischen und cellulolytischen Enzympräparate sind die Lebensmittelindustrie
vor allem die Brauerei, Brennerei, Bäckerei und Saftherstellung.
Weiterhin finden polysaccharidspaltende Enzympräparate Anwendung als Hilfsmittel
in der Umwelttechnik, Futtermittel- und Textilindustrie.
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Es
ist bekannt, das Pilze der Gattung Trichoderma unter induzierenden
Bedingungen einen extracellulären
Enzymkomplex zum Abbau von Cellulosen und Hemicellulosen bilden,
wobei die Hauptaktivität
cellulolytisch ist. Der cellulolytische Enzymkomplex besteht hauptsächlich aus
endo-Glucanasen, exo-Glucanasen und β-Glucosidase. Diese Enzyme bewirken
den vollständigen
Abbau der Cellulose. Die cellulolytische Aktivität eines Enzymkomplexes wird
in der Regel durch die Messung der Aktivität gegen Filterpapier bestimmt
(Pure & Appl.
Chem., 1987). Für
die Kultivierung von Trichoderma reesei wurden bereits Filterpapieraktivitätseinheiten
von 30 U/ml beschrieben (
DE
197 35 650 ). Nach diesem Verfahren findet die Fermentation
bei einem pH-Wert von 4,5 statt und das C:N-Verhältnis im batch-Nährmedium
beträgt
100 : 20.
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Neben
diesen Hauptaktivitäten
liegen im Enzymkomplex von Trichoderma reesei in der Regel auch Nebenaktivitäten vor.
Hierzu zählen
Xylanasen, Mannanasen, Amylasen und Proteasen. Zur Veränderung
dieses Aktivitätsspektrums
insbesondere der Erhöhung
der xylananolytischen Aktivität
wurden umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Um die Xylanasebildung
zu induzieren, wurden bisher dem Nährmedium verschiedenartige
xylanhaltige Substanzen wie Gerstenspelzen, Maiskolben, Stroh und
Kornbrennereischlempe als Induktoren zugesetzt.
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Nachteilig
für die
Verwendung des extrazellulären
Enzymkomplexes von Trichoderma reesei in der Lebensmittelindustrie,
Umwelttechnik bzw. Futtermittel- und
Textilindustrie ist seine zu geringe xylanolytische Aktivität. Nach
einem bisher bekannten Verfahren (
DE
197 35 650 ) beträgt
das Verhältnis
Carboxymethylcellulase (CMCase) : β-Glucanase : Xylanase 1 : 2
: 0,5.
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Ziel
der Erfindung ist ein Verfahren zur Steigerung der xylanolytischen
Aktivität
von Trichoderma reesei-Kulturen im Bioreaktor bei unverändert hoher
oder leicht reduzierter cellulolytischer Aktivität. Der Erfindung liegt die
Aufgabe zu Grunde, durch Änderung
verfahrenstechnischer Parameter, Verwendung geeigneter Induktoren
sowie durch gentechnisches Verändern
von Trichoderma reesei-Stämmen die
xylanolytische Aktivität
der extrazellulären
Enzymkomplexe von Trichoderma reesei deutlich zu erhöhen.
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Die
Erfindung wird gemäß Anspruch
1 realisiert, die Unteransprüche
sind Vorzugsvarianten. Der Kerngedanke der Erfindung besteht in
der Fermentation von Trichoderma reesei-Stämmen bei einen pH-Wert von 5,0–6,0 bei
Verwendung von proteinreichen Hemicellulosen als Induktor und eines
batch-Nährmediums
mit einem C:N-Verhältnis
von 100:25 bis 100:40, wobei der Stickstoff als Kombination von
organischen Stickstoffquellen mit Ammoniumsalzen im Medium vorliegt.
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Gemäß der Erfindung
werden durch die Verwendung von Induktoren und durch den Einsatz
der Hochleistungsstämme
Trichoderma reesei DSM 16613 (rekombinanter Stamm) bzw. DSM 10683
im aeroben Submersverfahren Xylanasen und Cellulasen hergestellt.
Die Fermentation der Pilze findet bei einem pH-Wert zwischen 5,0
und 6,0 statt, vorzugsweise bei pH 5,5. Dies bedeutet gegenüber dem
bekannten Stand der Technik (
DE
197 35 650 ) eine Erhöhung
des pH-Wertes, was vollkommen überraschend
zu einer gesteigerten Xylanase-Aktivität führt.
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Als
Induktoren für
die Bildung xylanasereicher Enzymkomplexe werden proteinreiche Hemicellulaseinduktoren
vorzugsweise entöltes
Sojaschrot bzw. lösliches
Maisprotein (Maisquellwasser) verwendet. Wenn man das Verfahren
so führen
möchte,
dass die cellulolytische Aktivität
im Vergleich zum Verfahren
DE
197 35 650 nahezu unverändert
ist, können
Cellulaseinduktoren wie cellulosehaltige Rohstoffe, vorzugsweise
mikrokristalline Cellulose bzw. Maisschalen (die cellulosehaltige
Fraktion der Maisverarbeitung) eingesetzt werden.
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Als
Voraussetzung für
die Verschiebung des Enzymprofils wird erfindungsgemäß das C:N-Verhältnis als
100:25 bis 40 beschrieben. Im Vergleich dazu beträgt im Verfahren
DE 197 35 650 das C:N-Verhältnis 100:20.
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Erfindungsgemäß gibt es
drei Ausführungsvarianten.
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In
der ersten Variante wird dem batch-Nährmedium nur ein Hemicellulase/Cellulaseinduktor,
vorzugsweise 15–60
g/l Sojaschrot, zugesetzt. Besonders bevorzugt wird hierbei ein
Bereich von 15–30
g/l Sojaschrot. Das Verhältnis
zwischen Kohlenstoff und Stickstoff wird durch entsprechende Verringerung
der anorganischen Stickstoffquelle eingestellt. Das C:N-Verhältnis im
batch-Nährmedium
beträgt
erfindungsgemäß mindestens 100:25
und maximal 100:40 (siehe Beispiele 2 und 3).
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Gemäß der zweiten
Ausführungsvariante
wird dem batch-Nährmedium
lösliches
Maisprotein als Stickstoffquelle in Kombination mit einem Hemicellulase/Cellulaseinduktor
(Maisschalen) zugesetzt. Hierbei werden sowohl das lösliche Maisprotein
als auch die Maisschalen in Konzentrationen von 2–10 g/l,
vorzugsweise 5 g/l eingesetzt (siehe Beispiel 4).
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In
der dritten Ausführungsvariante
wird der Hemicellulaseinduktor, vorzugsweise Sojaschrot, in einer Konzentration
von 10–30
g/l und der Cellulaseinduktor, vorzugsweise mikrokristalline Cellulose,
in einer Konzentration von 5–15
g/l zum batch-Nährmedium
gegeben. Dabei liegen die bevorzugten Konzentrationen bei 20 g/l
Sojaschrot und 10 g/l mikrokristalliner Cellulose (siehe Beispiel
1).
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Bei
den Ausführungsvarianten
1 und 3 wird mittels fed-batch-Technik dem Nährmedium Lactose und Sojaschrot
portionsweise zugeführt,
so dass im Fermentor Endkonzentrationen von 1–2 g/l Lactose und 100–200 mg/l
Sojaschrot vorliegen. Dabei sind die bevorzugten Konzentrationen
1,5 g/l Lactose und 170 mg/l Sojaschrot.
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Bei
der zweiten Variante werden anstatt Sojaschrot lösliches Maisprotein und die
cellulosehaltige Fraktion der Maisschalen verwendet, so dass Endkonzentrationen
beider Substanzen im Fermenter von 50–100 mg/l, vorzugsweise 70
mg/l entstehen.
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Im
folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren
weiter erläutert.
Es dient der Produktion des Xylanase-Cellulose-Enzymkomplexes und
ist durch die fed-batch-Fermentation
in einem Bioreaktor gekennzeichnet. In der batch-Fermentation wird
der Pilzkultur ein Nährmedium
vorgelegt, das vor allem der Vermehrung des enzymproduzierenden
Mikroorganismus dient. In der anschließenden fed-batch-Phase wird der Kultur
portionsweise Substrat, welches die Induktoren enthält, zugeführt. Im
zweiten Abschnitt der Fermentation erfolgt die Bildung der Enzyme,
wobei das Biomassewachstum begrenzt wird.
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Als
C-Quelle dient vorzugsweise Lactose und als N-Quelle neben den beiden
Induktoren Sojaschrot und löslichem
Maisprotein auch Ammoniumsulfat und Ammoniakwasser, als P-Quelle
werden Kaliumdihydrogenphosphat sowie weitere Salze und Spurenelemente
eingesetzt. Dem Nährmedium
können
weiterhin Antischaummittel und Detergenzien zugesetzt werden.
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Das
Nährmedium
besteht aus 10–15
g/l Lactose, 10–15
g/l Cellulose und 15–30
g/l Sojaschrot oder 5–10
g/l Maisprotein und 5–10
g/l Maisschalen. Der Stickstoffanteil, bezogen auf den vorhandenen
Kohlenstoff, beträgt
erfindungsgemäß 25–40 Masse%
und der Phosphoranteil mindestens 10–20 Masse% im batch-Nährmedium.
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Die
Substratlösung
besteht aus 250–350
g/l Lactose, 30–50
g/l Sojaschrot oder 15–20
g/l lösliches Maisprotein
und 15–20
g/l Maisschalen sowie 1 g/l Antischaummittel. Am Ende der fed-batch-Fermentation werden
durch das Nährmedium
15–20
Masse% Stickstoff, bezogen auf den Kohlenstoff, vorgelegt. Der Anteil an
Phosphor beträgt
mindestens 1–2
Masse%.
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Der
pH-Wert für
das Verfahren zur Produktion xylanasereicher Enzympräparate liegt
bei 5,5 und wird durch die Dosierung von 12,5%igem Ammoniakwasser
konstant gehalten.
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Bei
den aus der Maisverarbeitung stammenden Rohstoffen lösliches
Maisprotein und Maisschalen handelt es sich um komplexe Substrate,
die als Rückstände bei
der Maisverarbeitung anfallen. Das lösliche Maisprotein enthält ca. 45%
Protein sowie in geringeren Mengen Milchsäure, Salze und Vitamine. Im
Gegensatz dazu enthält
die cellulosehaltige Maisschalenfraktion (Maisschalen) nur 7–10% Protein
und 20–25%
Hemicellulosen, sowie geringe Anteile Fette.
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Die
Temperatur für
die Kultivierung im Bioreaktor liegt bevorzugt im Bereich zwischen
26°C und
31°C. Die
Kultivierungstemperatur in der batch-Phase beträgt 31°C und wird in der fed-batch-Phase
auf 28°C
reduziert.
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Zur
Inokulation des Nährmediums
wird eine Vorkultur verwendet, deren Volumen 10% des Gesamtvolumens
entspricht.
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Die
xylananolytische und cellulolytische Aktivitätsbestimmung des Enzymkomplexes
erfolgt nach der von König
et al. (2002) beschriebenen Methode. Die cellulolytische Aktivität gegen
Filterpapier wird nach der in Pure & Appl. Chem. (1987) beschriebenen
Methode bestimmt.
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Zur
Induktion der Xylanasebildung wird dem Kultivierungsmedium entöltes Sojaschrot
allein oder in Kombination mit löslichem
Maisprotein eingesetzt. Zur Induktion der Cellulasebildung werden
dem Nährmedium
mikrokristalline Cellulose oder Maisschalen zugesetzt.
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Variante 1:
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Der
Stickstoffanteil aus Sojaschrot und Ammoniumsalzen beträgt im batch-Medium
30 bis 40 Masse% bezogen auf den Kohlenstoff (100%). Mikrokristalline
Cellulose wird nicht eingesetzt. Durch den erhöhten N-Gehalt in Kombination
mit einem pH-Wert
von 5,5 und bei den unten aufgeführten
Induktorkonzentrationen wird die Bildung der Xylanase gesteigert
und ein Ertrag von 16 bis 25 FPU/ml Cellulase erreicht.
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Sehr
hohe Konzentrationen an Sojaschrot im batch-Medium von 30 g/l und
von 40 g/l in der Substratlösung
verändern
das C:N-Verhältnis
zugunsten der N-Quelle. Das C:N-Verhältnis im batch-Nährmedium
beträgt
100:39.
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Bei
15 g/l Sojaschrot im batch-Medium und 40 g/l Sojaschrot im feed-Medium
wird das C:N-Verhältnis im
batch-Medium durch gleichzeitige Verringerung der Konzentration
der anorganischen Stickstoffquelle auf einen Wert von 100:34 eingestellt.
Damit wird ein optimales Pilzwachstum bei gleichzeitig intensiver
Produktbildung ermöglicht.
Die Erhöhung
der Xylanasebildung wird durch den hohen Gehalt des Sojaschrots
in der feed-Substratlösung
forciert.
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Variante 2:
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Der
Stickstoffanteil aus löslichem
Maisprotein, Maisschalen und Ammoniumsalzen beträgt im batch- Medium 30 bis
40 Masse% bezogen auf den Kohlenstoff (100%). Mikrokristalline Cellulose
wird nicht eingesetzt. Als Cellulaseinduktor dienen Maisschalen.
Durch den erhöhten
N-Gehalt in Kombination mit einem pH-Wert von 5,5 und bei den unten
aufgeführten
Induktorkonzentrationen wird die Bildung der Xylanase gesteigert
und ein Ertrag von mindestens 20 FPU/ml Cellulase gewährleistet.
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Im
batch-Medium können
5 g/l lösliches
Maisprotein und 5 g/l Maisschalen sowie 16 g/l lösliches Maisprotein und 16
g/l Maisschalen im feed-Medium eingesetzt werden. Der Einsatz des
löslichen
Maisproteins begünstigt
das Wachstum der Pilzkultur, da neben Proteinen auch verschiedene
Vitamine und Salze vorhanden sind. Die Bildung der Xylanasen wird
durch das zugunsten des Stickstoffs verschobene C:N-Verhältnis erhöht. Das
C:N-Verhältnis
beträgt
im batch-Nährmedium
100:33. Die in den Maisschalen vorhandenen Hemicellulosen wirken
induzierend auf die Xylanasebildung und die Cellulasebildung.
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Variante 3:
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Der
Stickstoffanteil aus Sojaschrot und Ammoniumsalzen beträgt im batch-
Medium 25 bis 29 Masse% bezogen auf den Kohlenstoff (100%). Mikrokristalline
Cellulose wird zusätzlich
eingesetzt und dient als Cellulaseinduktor. Durch den erhöhten N-Gehalt in Kombination
mit einem pH-Wert von 5,5 und bei den unten aufgeführten Induktorkonzentrationen
wird die Bildung der Xylanase gesteigert und ein Ertrag von mindestens
29 FPU/ml Cellulose gewährleistet.
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Enthält das batch-Medium
20 g/l Sojaschrot und 10 g/l Cellulose und das feed-Medium 40 g/l Sojaschrot,
so führt
der hohe Gehalt an Sojaschrot und Cellulose im batch-Medium zur
Induktion der Xylanasen bei gleichzeitig starker Induktion der Cellulasen,
insbesondere der β-Glucosidase.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bietet den Vorteil gegenüber
dem bekannten Stand der Technik, dass die Ausbeute an xylanolytischer
Aktivität
drastisch gesteigert ist. Durch die veränderten verfahrenstechnischen
Parameter und Induktoren wird die Xylanase-Expression gegenüber dem
Verfahren nach
DE 197 35 650
um 200–300%
erhöht
werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
ist es möglich,
Xylanaseaktivitäten im
Fermentationsüberstand
von 1.100–1.500
U/mL zu erreichen. Die cellulolytischen Aktivitäten werden dabei annähernd konstant
gehalten, so dass das Enzymspektrum zugunsten der Xylanase verschoben
wird (CMCase : β-Glucanase
: Xylanase = 1 : 1,6 : 2,9). Nach
DE
197 35 650 wird hingegen ein Enzymspektrum zugunsten der
Cellulasen erreicht (CMCase : β-Glucanase : Xylanase
nur 1 : 2 : 0,5). Hier dient das Verfahren zur Gewinnung eines cellulasereichen
Enzympräparates.
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Die
Erfindung soll nachfolgend durch 5 Anwendungsbeispiele näher erläutert werden:
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Beispiele:
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Beispiel 1:
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In
einem 5-Liter Bioreaktor erfolgte die Kultivierung des Pilzstammes
Trichaderma reesei M18.2 (DSM 10683) zur Produktion des Enzymkomplexes
mit einer gesteigerten xylanolytischen Aktivität.
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Als
Substrate dienten Lactose, mikrokristalline Cellulose und Sojaschrot.
Die mikrokristalline Cellulose wurde nur im batch-Medium eingesetzt.
Der Gehalt an Soja wurde im batch- und Substratmedium erhöht. Der Prozess
wurde als fed-batch-Fermentation
durchgeführt,
wobei die Zufütterung
in Abhängigkeit
von der Stoffwechselaktivität
der Pilzkultur erfolgte. Die Fermentation wurde bei einem pH-Wert
von 5,5 durchgeführt.
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Herstellung des Nährmediums
für die
batch-Phase:
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2,3
l Nährmedium,
bestehend aus 15 g/l Lactose; 20 g/l Sojaschrot; 10 g/l Cellulose;
5,4 g/l KH2PO4; 8,5
g/l (NH4)2SO4; 0,7 g/l MgSO4 × 7 H2O; 0,7 g/l CaCl2 × 2 H2O; 8,78 mg/l FeSO4 × 7 H2O; 2,81 mg/l MnSO4 × H2O; 2,45 mg/l ZnSO4 × 7 H2O; 3,51 mg/l CoCl2 × 6 H2O und 2,61 g/l Antischaummittel Glanapon
DG 102 sowie 1,43 g/l Detergenz Durfax 80 K in wässriger Lösung, wurde im Bioreaktor für 40 Minuten
bei 121°C
autoklaviert und anschließend
bei 31°C
wurde mit 12,5%igem Ammoniak-Wasser
der pH-Wert auf 5,5 eingestellt.
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Herstellung der Substratlösung für die fed-batch-Phase:
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Bei
einer Temperatur von etwa 80°C
wurden die Substanzen für
2 l Substratlösung
gelöst.
Die Substratlösung,
bestehend aus 345 g/l Lactose; 40 g/l Sojaschrot und 1 g/l Antischaummittel
Glanapon DG 102, wurde ohne Einstellung des pH-Wertes für 30 Minuten
bei 121°C
autoklaviert und anschließend
auf etwa 50°C unter
ständigem
Rühren
temperiert.
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batch-Phase:
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Zur
Inokulation des batch-Mediums wurde der Trichoderma reesei M18.2
in 400 ml Schüttelkolben-Kultur
mit dem Nährmedium
nach Mandels et al. 1971 angezüchtet.
Die Medientemperatur wurde auf 31°C
und der pH-Wert mittels 12,5%igen Ammoniakwasser auf 5,5 geregelt.
Die Belüftungsrate
der Fermentation betrug vvm = 0,6. Nach 10 bis 15 Stunden Fermentationszeit
erfolgte die Zugabe des Detergenz Durfax 80 K. Das Ende der batch-Phase
war nach ca. 25 Stunden Kultivierung erreicht und war dadurch gekennzeichnet,
dass der Kohlenstoffdioxidgehalt der Bioreaktorabluft ein Maximum überschritt.
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fed-batch-Phase:
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Nach Überschreiten
und Absinken des CO2-Gehaltes in der Abluft
wurde die Temperatur der Kultur auf 28°C abgesenkt. Nachdem der CO2-Gehalt der Abluft 80% des maximalen Wertes
erreicht hatte, erfolgte die portionsweise Zugabe der Substratlösung. In
der Anfangsphase der fed-batch-Fermentation erfolgte die Zugabe
der Substratlösung
nach Erreichen des 80%-Wertes des vorhergehenden Maximums. Der 80%-Wert
der CO2-Konzentration im getrockneten Abgas
durfte den Absolutwert von 2 Vol% nicht überschreiten.
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Das
zugegebene Volumen der Substratlösung
entsprach 1,5 g Lactose pro Liter Kulturlösung. Der pH-Wert der Kultur
wurde mit 12,5%igem Ammoniakwasser konstant auf 5,5 gehalten.
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Die
Fermentation wurde nach 96 Stunden und einem Endvolumen von etwa
3,5 l beendet. Das Mycel wurde abgetrennt und der verbliebene Kulturüberstand
der Analyse unterzogen. Die Enzymaktivitäten der Fermentationslösung betrugen:
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Beispiel 2:
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In
einem 5-l Bioreaktor erfolgte die Kultivierung des Pilzstammes Trichoderma
reesei M18.2 (DSM 10683) zur Produktion des Enzymkomplexes mit einer
gesteigerten hemicellulolytischen Aktivität.
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Als
Substrate dienten Lactose und Sojaschrot. Die Konzentration des
Soja wurde gegenüber
dem Verfahren
DE 197 35 650 im
Nährmedium
der batch-Phase um 50% erhöht
und in der Substratlösung
um 30% erhöht.
Der Induktor Cellulose wurde nicht eingesetzt. Der Prozess wurde
als fed-batch-Fermentation durchgeführt, wobei die Zufütterung
in Abhängigkeit
von der Stoffwechselaktivität
der Pilzkultur erfolgte. Die Fermentation wurde bei einem pH-Wert
von 5,5 durchgeführt.
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Herstellung des Nährmediums
für die
batch-Phase:
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2,3
l Nährmedium,
bestehend aus 15 g/l Lactose; 30 g/l Sojaschrot; 5,4 g/l KH2PO4; 7,5 g/l (NH4)2SO4; 0,7
g/l MgSO4 × 7 H2O;
0,7 g/l CaCl2 × 2 H2O;
8,78 mg/l FeSO4 × 7 H2O;
2,81 mg/l MnSO4 × H2O;
2,45 mg/l ZnSO4 × 7 H2O;
3,51 mg/l CoCl2 × 6 H2O
und 2,61 g/l Antischaummittel Glanapon DG 102 sowie 1,43 g/l Detergenz
Durfax 80 K in wässriger
Lösung,
wurde im Bioreaktor für
40 Minuten bei 121°C
autoklaviert und anschließend
bei 31°C
mit 12,5%igem Ammoniak-Wasser auf pH 5,5 eingestellt.
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Herstellung der Substratlösung für die fed-batch-Phase:
-
Bei
einer Temperatur von etwa 80°C
wurden die Substanzen für
2 l Substratlösung
gelöst.
Die Substratlösung,
bestehend aus 345 g/l Lactose; 40 g/l Sojaschrot und 1 g/l Antischaummittel
Glanapon DG 102, wurden ohne Einstellung des pH-Wertes für 30 Minuten
bei 121°C
autoklaviert und anschließend
auf etwa 50°C unter
ständigem
Rühren
temperiert.
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Fermentation:
-
Die
Prozessdurchführung
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Nach 35 Kultivierungsstunden
wurde die Fermentation in die fed-batch-Phase überführt.
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Die
Fermentation wurde nach 96 Stunden und einem Endvolumen von etwa
4,0 l beendet. Das Mycel wurde abgetrennt und der verbliebene Kulturüberstand
der Analyse unterzogen. Die Enzymaktivitäten der Fermentationslösung betrugen:
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Beispiel 3:
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In
einem 5 l Bioreaktor erfolgte die Kultivierung des Pilzstammes Trichoderma
reesei M18.2 (DSM 10683) zur Produktion des Enzymkomplexes mit einer
gesteigerten hemicellulolytischen Aktivität.
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Als
Substrate dienten Lactose, und Sojaschrot. Die Konzentration des
Soja im batch-Medium
wurde auf 15 g/l reduziert. Unter Anpassung des C:N-Verhältnisses
wurde die anorganische N-Quelle Ammoniumsulfat in geringerer Konzentration
eingesetzt. Der Prozess wurde als fed-batch-Fermentation durchgeführt, wobei die
Zufütterung
in Abhängigkeit
von der Stoffwechselaktivität
der Pilzkultur erfolgte. Die Fermentation wurde bei einem pH-Wert
von 5,5 durchgeführt.
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Herstellung des Nährmediums
für die
batch-Phase:
-
2,3
l Nährmedium,
bestehend aus 15 g/l Lactose; 15 g/l Sojaschrot; 5,4 g/l KH2PO4; 7,5 g/l (NH4)2SO4; 0,7
g/l MgSO4 × 7 H2O;
0,7 g/l CaCl2 × 2 H2O;
8,78 mg/l FeSO4 × 7 H2O;
2,81 mg/l MnSO4 × H2O;
2,45 mg/l ZnSO4 × 7 H2O;
3,51 mg/l CoCl2 × 6 H2O
und 2,61 g/l Antischaummittel Glanapon DG 102 sowie 1,43 g/l Detergenz
Durfax 80 K in wässriger
Lösung,
wurde im Bioreaktor für
40 Minuten bei 121°C
autoklaviert und anschließend
bei 31°C
mit 12,5%igem Ammoniak-Wasser auf pH 5,5 eingestellt.
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Herstellung der Substratlösung für die fed-batch-Phase:
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Bei
einer Temperatur von etwa 80°C
wurden die Substanzen für
2 l Substratlösung
gelöst.
Die Substratlösung,
bestehend aus 345 g/l Lactose; 40 g/l Sojaschrot und 1 g/l Antischaummittel
Glanapon DG 102, wurde ohne Einstellung des pH-Wertes für 30 Minuten
bei 121°C
autoklaviert und anschließend
auf etwa 50°C unter
ständigem
Rühren
temperiert.
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Fermentation:
-
Die
Prozessdurchführung
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Nach 27 Kultivierungsstunden
wurde die Fermentation in die fed-batch-Phase überführt.
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Die
Fermentation wurde nach 96 Stunden und einem Endvolumen von etwa
4,0 Liter beendet. Das Mycel wurde abgetrennt und der verbliebene
Kulturüberstand
der Analyse unterzogen. Die Enzymaktivitäten der Fermentationslösung betrugen:
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Beispiel 4:
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In
einem 5 l Bioreaktor erfolgte die Kultivierung des Pilzstammes Trichoderma
reesei M18.2 (DSM 10683) zur Produktion des Enzymkomplexes mit einer
gesteigerten hemicellulolytischen Aktivität.
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Als
Substrate dienten Lactose, lösliches
Maisprotein (SOLULYS L48L, Roquette, Frankreich) und cellulosehaltige
Fraktion der Maisverarbeitung (COREX M100, Roquette, Frankreich).
Der Prozess wurde als fed-batch-Fermentation durchgeführt, wobei
die Zufütterung
in Abhängigkeit
von der Stoffwechselaktivität
der Pilzkultur erfolgte. Die Fermentation wurde bei einem pH-Wert
von 5,5 durchgeführt.
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Herstellung des Nährmediums
für die
batch-Phase:
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2,3
l Nährmedium,
bestehend aus 15 g/l Lactose; 5 g/l SOLULYS L48L; 5 g/l COREX M100;
5,4 g/l KH2PO4;
8,5 g/l (NH4)2SO4; 0,7 g/l MgSO4 × 7 H2O; 0,7 g/l CaCl2 × 2 H2O; 8,78 mg/l FeSO4 × 7 H2O; 2,81 mg/l MnSO4 × H2O; 2,45 mg/l ZnSO4 × 7 H2O; 3,51 mg/l CoCl2 × 6 H2O und 2,61 g/l Antischaummittel Glanapon
DG 102 sowie 1,43 g/l Detergenz Durfax 80 K in wässriger Lösung, wurde im Bioreaktor für 40 Minuten
bei 121°C autoklaviert
und anschließend
bei 31°C
mit 12,5%igem Ammoniak-Wasser auf pH 5,5 eingestellt.
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Herstellung der Substratlösung für die fed-batch-Phase:
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Bei
einer Temperatur von etwa 80°C
wurden die Substanzen für
2 l Substratlösung
gelöst.
Die Substratlösung,
bestehend aus 276 g/l Lactose; 16 g/l SOLULYS L48L; 16 g/l COREX
M100 und 1 g/l Antischaummittel Glanapon DG 102, wurde ohne Einstellung
des pH-Wertes für
30 Minuten bei 121°C
autoklaviert und anschließend
auf etwa 50°C
unter ständigem
Rühren
temperiert.
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Fermentation:
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Die
Prozessdurchführung
erfolgte wie in Beispiel 1 beschrieben. Nach 27 Kultivierungsstunden
wurde die Fermentation in die fed-batch-Phase überführt. Das zugegebene Volumen
der Substratlösung
entsprach 1,2 g Lactose pro Liter Kulturlösung.
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Die
Fermentation wurde nach 96 Stunden und einem Endvolumen von etwa
4,0 l beendet. Das Mycel wurde abgetrennt und der verbliebene Kulturüberstand
der Analyse unterzogen. Die Enzymaktivitäten der Fermentationslösung betrugen:
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Beispiel 5:
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In
einem 5-l Bioreaktor erfolgte die Kultivierung des rekombinanten
Pilzstammes Trichoderma reesei M18.2 AX1 (DSM 16613) mit einer zusätzlichen
durch den CBHI – Promotor
gesteuerten Kopie des Xylanase II-Gens zur Produktion des Enzymkomplexes
mit einer gesteigerten hemicellulolytischen Aktivität.
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Das
Nährmedium
und die Prozessbedingungen sind bereits unter Beispiel 1 beschrieben.
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Die
Fermentation wurde nach 96 Stunden und einem Endvolumen von etwa
4,0 l beendet. Das Mycel wurde abgetrennt und der verbliebene Kulturüberstand
der Analyse unterzogen. Die Enzymaktivitäten der Fermentationslösung betrugen:
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Literatur
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- – Mandels,
M.; Weber, J.; Parizek, R.; Enhanced cellulase production by a mutant
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