DE102004050349B4 - Nutzfahrzeuge-Scheibenbremse - Google Patents
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Abstract
Nutzfahrzeug-Scheibenbremse
mit
einem Bremsenträger (10), der zum Tragen und Führen eines betätigungsseitigen Bremsbelages (56) dient,
einem Bremssattel (50), der zum Tragen und Führen eines felgenseitigen Bremsbelages (58) dient, und
einer Bremsscheibe (46), wobei
der Bremsenträger (10) keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe (46) übergreifenden Teile aufweist und
der Bremssattel (50) eine Öffnung (62) aufweist, durch die die Bremsbeläge (56, 58) zum Montieren/Demontieren hindurchpassen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bremsenträger (10) eine Flanschfläche (12) zur Befestigung an einer Achsanordnung (42) aufweist, wobei die Flanschfläche an einem Bereich ausgebildet ist, der die Drehachse (24) der Bremsscheibe (46) in Form einer geschlossenen Kontur umschließt.
einem Bremsenträger (10), der zum Tragen und Führen eines betätigungsseitigen Bremsbelages (56) dient,
einem Bremssattel (50), der zum Tragen und Führen eines felgenseitigen Bremsbelages (58) dient, und
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der Bremsenträger (10) keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe (46) übergreifenden Teile aufweist und
der Bremssattel (50) eine Öffnung (62) aufweist, durch die die Bremsbeläge (56, 58) zum Montieren/Demontieren hindurchpassen,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bremsenträger (10) eine Flanschfläche (12) zur Befestigung an einer Achsanordnung (42) aufweist, wobei die Flanschfläche an einem Bereich ausgebildet ist, der die Drehachse (24) der Bremsscheibe (46) in Form einer geschlossenen Kontur umschließt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 oder 2 (
DE 32 29 110 A1 ). - Es ist bekannt, Trommelbremsen für ihren als Festteil dienenden Bremsenträger an einer Achsanordnung zu befestigen, wobei üblicherweise ein entsprechend ausgestalteter Achskopf oder ein Ringflansch verwendet wird. Der Achskopf/Ringflansch sowie der Bremsenträger weisen aus diesem Grunde Ausnehmungen auf, die häufig auf einem gedachten Teilkreis liegen. Die eigentliche Befestigung erfolgt durch Axialverschraubungen.
- Sollen jetzt ohne Änderung der der Befestigung dienenden Teile des Achskopfes/Ringflansches die Trommelbremsen durch Scheibenbremsen ersetzt werden, werden herkömmlicherweise sogenannte Adapter eingesetzt. Ein solcher als Zwischenteil dienender Adapter wird dabei mit den genannten Axialverschraubungen an dem Achskopf bzw. dem Ringflansch befestigt. An dem Adapter wird dann die vormontierte Scheibenbremse angebracht, indem der Bremsenträger der Scheibenbremse ebenfalls mit Axialverschraubungen an dem Adapter befestigt wird. Da dabei zum Abstützen der Bremsbeläge der Scheibenbremse herkömmlicherweise rahmenförmige und die Bremsscheibe umgreifende und hintergreifende Bremsenträger verwendet werden, ist der Anbau erst nach vorheriger Montage der Bremsscheibe an der Achsanordnung möglich.
- Der Anbau einer Scheibenbremse mittels Adapters ist beispielsweise aus der WO 01/42676 A1 bekannt.
- Der Adapter stellt ein zusätzliches Teil dar, wodurch sich das Achsgewicht, die Baulänge und der Montage/Demontageaufwand vergrößert.
- Die
US 4 319 668 sowie dieEP 0 143 941 B1 zeigen bereits Scheibenbremsen, die ohne einen Adapter auskommen. Bei diesen Lösungen übergreifen jedoch Teile der jeweiligen Bremsenträger in eingebautem Zustand die Bremsscheibe. - Bei beiden Lösungen ist es nicht möglich, eine vormontierte Scheibenbremse als Baugruppe einzubauen. Vielmehr müssen alle Bremsenteile nacheinander an der Achsanordnung montiert werden, weil ansonsten entweder kein Einbau der Bremsscheibe möglich ist oder die bereits eingebaute Bremsscheibe einen Kompletteinbau nicht mehr möglich macht.
- Aus der
US 5 566 791 A ist eine Scheibenbremse für PKW mit plattenförmigem Bremsenträger beschrieben. - Der Erfindung stellt sich die Aufgabe, die aus der
DE 32 29 110 A1 bekannte Nutzfahrzeug-Scheibenbremse insofern zu verbessern, als der Montage/Demontageaufwand verringert ist. - Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe durch eine Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2 gelöst.
- Die erfindungsgemäße Nutzfahrzeug-Scheibenbremse erlaubt es, die vormontierte Bremse, bestehend beispielsweise aus dem Bremsenträger und dem Bremssattel, bei noch nicht montierter Bremsscheibe direkt von der Außenseite gegen die Achsanordnung zu schieben und mit dieser zu verschrauben. Da zu diesem Zeitpunkt die Bremsbeläge noch nicht eingesetzt sein müssen und der Bremsenträger keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe übergreifenden Teile aufweist (quasi „plattenförmig" ausgestaltet ist), kann daraufhin die Bremsscheibe (beispielsweise unter vorübergehender Schrägstellung) ohne Probleme eingesetzt werden. Danach werden die Bremsbeläge durch die Öffnung im Sattel hindurch eingesetzt. Insgesamt ergibt sich eine sehr einfache Montage.
- Darüber hinaus ist ein Belagwechsel besonders einfach, weil die Beläge einfach durch die Öffnung hindurch herausgenommen und gegen neue Beläge ausgetauscht werden können. Es muß nicht der ganze Sattel demontiert werden.
- Durch die geschlossene Kontur des Bremsenträgers ergibt sich eine erhöhte Stabilität. Andersherum kann bei gleicher Stabilität die Dicke des den Flansch aufweisenden Bereichs des Bremsenträgers reduziert werden, wodurch sich eine Bauraumersparnis ergibt. Darüber hinaus kann die Bremse in verschiedenen Winkelstellungen an der Achsanordnung angebracht werden.
- Nach Anspruch 2 ist der betreffende Flanschbereich des Bremsenträgers quasi „C"-förmig. Das Aufsetzen auf den Achsstummel in Richtung quer zur Bremsachse ist in manchen Einbausituationen einfacher als das Aufschieben auf den Achsstummel in Axialrichtung (was bei geschlossener Kontur erforderlich ist).
- Bevorzugt ist mindestens eine Ausnehmung in der Flanschfläche vorgesehen.
- Eine solche Ausnehmung kann den verschiedensten Zwecken dienen. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ausnehmung zum Aufnehmen einer Befestigungsschraube oder eines Sensors dient.
- Dient sie zum Aufnehmen einer Befestigungsschraube, so muß je nach den Gesamtverhältnissen entschieden werden, ob die Befestigungsschraube von der Bremsscheibenseite her oder von der Achsseite her eingeschraubt wird.
- Bei dem erwähnten Sensor kann es sich beispielsweise um einen ABS-Sensor oder um einen Geschwindigkeitssensor handeln. Die Anordnung der entsprechenden Aufnahmeausnehmung in der Flanschfläche führt zu einem insgesamt minimierten Bauraum.
- Bevorzugt liegt die Flanschfläche auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers. Insoweit unterscheidet sich die Erfindung insbesondere von der bereits oben erwähnten
US 4 319 668 , wo das Anflanschen von der Fahrzeugmitte her erfolgt. Nach dieser erfindungsgemäß bevorzugten Lösung ist auch ein Anbau an eine gelenkte Achse möglich, weil Teile eines Achsschenkels nicht beim Anbau im Weg sind. - Nach einer weiter bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Bremsenträger eine Einrichtung zum lösbaren Befestigen einer Führungseinrichtung für den Bremssattel aufweist.
- Diese Lösung ist insbesondere bei Gleitsatteln von großem Vorteil.
- Die Befestigungseinrichtung weist dabei bevorzugt mindestens eine Ausnehmung zum Aufnehmen eines Führungselements auf. Das Ausbilden einer Ausnehmung ist besonders einfach, so daß der Gesamtaufbau vereinfacht wird.
- Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Führungseinrichtung mindestens einen Führungsbolzen auf. Ein solcher Führungsbolzen ist geeignet, den Gleitsattel zuverlässig zu führen, ohne daß es erforderlich wäre, daß Teile des Bremsenträgers die Bremsscheibe über- oder gar hintergreifen.
- Bevorzugt ist mindestens ein auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers gelegener Führungsansatz zum Führen einer Druckplatte der Bremse vorgesehen. Die Ausbildung der Führung an einem bremsscheibenabgewandten Ansatz des Bremsenträgers erlaubt es, den Bremsenträger vergleichsweise dünn auszugestalten, wodurch Material und damit Gewicht eingespart werden kann. Mit anderen Worten kann der Bremsenträger „plattenförmig" ausgestaltet sein, obwohl die Druckplatte über eine gewisse Axiallänge geführt wird.
- Bevorzugt ist eine Führungsnut an dem Führungsansatz ausgebildet. Dadurch ist eine besonders einfache Konzeption verwirklicht. Es muß nämlich nur ein Rohling des Bremsenträgers durch Gießen hergestellt werden, der einen Führungsansatz aufweist. Danach kann die Führungsnut ohne größeren Aufwand an dem Führungsansatz ausgebildet werden, beispielsweise durch Fräsen.
- Erfindungsgemäß bevorzugt sind ein erster Führungsansatz auf der Scheibeneinlaufseite und ein zweiter Führungsansatz auf der Scheibenauslaufseite vorgesehen. Diese Ausgestaltung gibt die Möglichkeit, den Bremsenträger für linksseitig gelegene Bremsen und gleichzeitig für rechtsseitig gelegene Bremsen auszulegen. Es muß nämlich nur bei der endgültigen Entscheidung über die Einbauseite die Führungsnut an der entsprechenden Seite ausgebildet werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei Führungsnuten auszubilden. Dadurch wäre der Bremsenträger dann beliebig auf der rechten und der linken Seite einsetzbar. Die Führungsnut auf der Scheibeneinlaufseite ist bevorzugt schräg in einem Winkel gegen den Scheibeneinlauf angestellt.
- Erfindungsgemäß weiter bevorzugt ist ein Anschlag zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels in Axialrichtung der Bremsscheibe vorgesehen. Ein solcher Anschlag dient beispielsweise dazu, den Bremssattel daran zu hindern, eine Schutzkappe eines Gleitbolzens entweder zu zerquetschen oder aus der Halterung zu heben, je nachdem, in welche Richtung der Bremssattel übermäßig verschoben werden könnte. Eine übermäßige Verschiebung des Bremssattels kann aber auch andere nachteilige Folgen haben. Eine solche übermäßige Verschiebung wird aber durch den erfindungsgemäßen Anschlag begrenzt.
- Schließlich ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Bremssattel zwei auf entgegengesetzten Seiten der Bremsscheibe gelegene Sattelschenkel und eine die beiden Sattelschenkel miteinander verbindende Verbindungseinrichtung aufweist, wobei die Verbindungseinrichtung zumindest in demjenigen Bereich, in dem sie die Bremsscheibe übergreift, auf einer Bremsscheibenauslaufseite radial näher an der Bremsscheibe ist als auf einer Bremsscheibeneinlaufseite. Dadurch kann der Sattel hohe Zuspannkräfte ohne Aufweitung verlustfrei übertragen und sich im vorgegebenen Elastizitätsbereich beim Bremsen in Richtung der bevorzugten Scheibendrehrichtung mitbewegen, ohne daß die Gefahr einer Kollision mit der Bremsscheibe bzw. einer die Bremse umgebenden Radfelge bestünde. Außerdem erfolgt über ein Momentengleichgewicht eine Entlastung der Führungsbolzen und somit auch eine Entlastung des plattenförmigen Bremsenträgers, was insbesondere bei Nutzfahrzeugbremsen vorteilhaft ist.
- Im folgenden ist die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Dabei zeigen
-
1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Bremsenträgers nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, -
2 eine Draufsicht auf eine andere Ausführungsform des Bremsenträgers, in an eine Achsanordnung montiertem Zustand, -
3 den Bremsenträger nach2 mit zusätzlich montierter Bremsscheibe, -
4 schematisch eine vormontierte Scheibenbremse nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung als Baugruppe, -
5 eine schematische perspektivische Ansicht einer Scheibenbremse nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung, in montiertem Zustand, -
6 eine Seitenansicht der Scheibenbremse nach5 , -
7 eine schematische Explosionszeichnung von Teilen eines Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Scheibenbremse, einschließlich einer Druckplatte, und -
8 die gleiche Ansicht wie4 , jedoch von einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung. -
1 zeigt einen Bremsenträger10 mit Blick auf eine Flanschfläche12 , der in eingebautem Zustand an einer entsprechenden Fläche einer Achsanordnung anliegt. Er weist eine Anzahl von Durchgangsöffnungen auf, von denen eine beispielhaft mit der Bezugszahl14 versehen ist. Die Durchgangsöffnungen dienen zum Aufnehmen von axialen Befestigungsschrauben, mit denen der Bremsenträger an der Achsanordnung befestigt wird. Gegebenenfalls kann eine der Durchgangsöffnungen zur Lagerung eines ABS- und/oder Geschwindigkeitssensors dienen. Der Bremsenträger ist im wesentlichen plattenförmig. Auf seiner zur Achsanordnung hin weisenden Seite sind lediglich zwei Ansätze ausgebildet, die über die Flanschfläche12 hinausragen. Demgegenüber hat der Bremsenträger10 keinerlei Teile oder Bereiche, die auf der der Flanschfläche12 entgegengesetzten Seite hervorstünden, insbesondere keine Teile, die eine dort angeordnete Bremsscheibe über- oder gar hintergreifen. An den Ansätzen16 und18 ist jeweils eine Führungsnut20 ,22 zum Führen einer Druckplatte ausgebildet. Die Führungsnuten20 ,22 sind dabei bezüglich einer Drehachse24 schräg gegen den Scheibeneinlauf angestellt, was zu erheblichen Vorteilen hinsichtlich einer in eine solche Führungsnut eingehängten Druckplatte führt. Angesichts der in1 angegebenen Drehrichtung D bei Vorwärtsfahrt wird die Druckplatte nur auf der in der Figur links gelegenen Seite eingehängt. - Der Bremsenträger
10 weist zwei Durchgangsöffnungen26 ,28 mit Paßsitzen auf, die zur Aufnahme von Gleitbolzen zum Führen des Bremssattels dienen. Hierzu sind weitere Details unten erläutert. Führungsflächen29 ,30 ,32 ,34 dienen zum Führen eines ebenfalls weiter unten detailliert erläuterten Bremsbelags. - Die Flanschfläche
12 beschreibt einen Kreisring und hat damit eine geschlossene Kontur. Sie umläuft eine Achsöffnung36 . Diese Achsöffnung dient zum Aufnehmen eines Achsstummels beim Anflanschen an eine Achsanordnung. Bei der Montage des Bremsenträgers kann zwar der genannte Achsstummel schon als gewisse Zentrierhilfe dienen. Darüber hinaus dienen aber insbesondere die Ansätze16 und18 als Montagehilfe, weil der Bremsenträger vermittels der Ansätze16 und18 zumindest vorübergehend auf die Achsanordnung aufgesetzt werden kann, um danach die axialen Verbindungsschrauben in den Durchgangsöffnungen14 anzubringen. - Ansätze
38 und40 dienen als Anschlag zur Begrenzung einer Axialverschiebung des Sattels, um die oben bereits erwähnte Bolzenführung bzw. deren Kapselung vor Zerquetschen bzw. Ausheben aus der Befestigung zu schützen. -
2 zeigt einen etwas modifizierten Bremsenträger10 in montiertem Zustand. Man erkennt eine Achsanordnung42 und die Führungsnut20 . Die Führungsnut22 nach1 ist nicht ausgebildet. Zur Befestigung an der Achsanordnung42 dienen Axialschrauben, von denen eine beispielhaft mit der Bezugszahl44 bezeichnet ist. Zur Klarstellung sei darauf hingewiesen, daß in2 die Fahrzeugmitte oben liegt. - Eine andere Darstellung zeigt
3 . Dort liegt die Fahrzeugmitte unten. In der Darstellung nach3 ist nicht nur der Bremsenträger10 an der Achsanordnung42 montiert, sondern es ist auch eine Bremsscheibe46 montiert. Insbesondere3 ist ganz deutlich zu entnehmen, daß kein Teil des Bremsenträgers10 die Bremsscheibe46 über- oder gar hintergreift. Der Bremsenträger10 dient mithin auch nur dem Tragen und Führen der Druckplatte und eines betätigungsseitigen Bremsbelages, wohingegen ein felgenseitiger Bremsbelag nicht vom Bremsenträger, sondern vielmehr von dem Bremssattel getragen und geführt wird. -
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Scheibenbremse als vormontierte Baugruppe. Man erkennt den Bremsenträger10 mit daran angeflanschter Betätigungseinrichtung48 . Ferner gezeigt ist der oben bereits erwähnte Bremssattel50 , der mittels Gleitbolzen52 und54 verschieblich an dem Bremsenträger10 gehalten ist. Der betätigungsseitige Bremsbelag56 ist bereits montiert, was aber nicht unbedingt erforderlich ist. Das gleiche gilt für eine eventuell verwendete Druckplatte. - Die in
4 gezeigte vormontierte Baugruppe kann als Ganzes an der Achsanordnung befestigt werden. Da der Bremsenträger10 und der Bremssattel50 insbesondere im Falle von Nutzfahrzeugbremsen ein erhebliches Gewicht haben, sind die Ansätze16 und18 besonders hilfreich, weil sie zum (vorübergehenden) Halten der vormontierten Baugruppe auf der Achsanordnung dienen können. - Das Anbringen der vormontierten Baugruppe nach
4 in einem einzigen Arbeitsgang stellt eine erhebliche Vereinfachung gegenüber herkömmlichen Scheibenbremsen dar, bei denen regelmäßig die in4 gezeigten Einzelteile einzeln und nacheinander angebracht werden müssen. - Nach dem Anbringen der Baugruppe nach
4 an der Achsanordnung erfolgt das Einsetzen der Bremsscheibe46 . Danach wird der felgenseitige Bremsbelag eingesetzt. -
5 zeigt die komplettierte Scheibenbremse. Der felgenseitige Bremsbelag ist mit der Bezugszahl58 bezeichnet. Ein Bremszylinder trägt die Bezugszahl60 . - Der felgenseitige Bremsbelag
58 wird vorteilhafterweise durch eine Öffnung62 hindurch in den Sattel50 eingesetzt. Dadurch ergibt sich die oben bereits erwähnte Möglichkeit der Anbringung der Baugruppe nach4 in einem einzigen Arbeitsgang. Was für den felgenseitigen Bremsbelag58 gilt, gilt auch für den betätigungsseitigen Bremsbelag56 sowie eventuell für eine Druckplatte. Auch er bzw. sie kann durch die Sattelöffnung62 hindurch montiert und auch demontiert werden, was insbesondere hinsichtlich der Vereinfachung eines Belagwechsels von großer Bedeutung ist. -
6 zeigt die gleiche Bremse wie5 , jedoch in einer Seitenansicht, wodurch noch einmal die Relativlage der einzelnen Elemente zueinander sichtbar wird. -
7 zeigt noch einmal deutlich, daß der (in seinem unteren Teil weggebrochene) Bremsenträger insgesamt plattenförmig ist, abgesehen von den Ansätzen16 und18 , die aber auf der bremsscheibenabgewandten Seite liegen, weshalb der Bremsenträger keine Teile aufweist, die die Bremsscheibe über- oder gar hintergreifen. - Eine in
7 dargestellte Druckplatte64 dient zur besseren Einleitung von Zuspannkräften, die mittels eines Zuspannelements66 aufgebracht werden. Die Druckplatte64 weist einen Ansatz68 zum Einhängen in die Führungsnut20 auf. -
8 zeigt die gleiche Ansicht wie4 , jedoch von einer Ausführungsform, bei der die Flanschfläche12 nicht ringförmig geschlossen ausgebildet ist, sondern vielmehr von einer Öffnung70 unterbrochen ist, so daß sich insgesamt in etwa eine „C"-Form ergibt. Die Öffnung70 erlaubt es, die in8 gezeigte Baugruppe in Richtung quer zur Drehachse24 der Bremse auf einen Achsstummel oder dergleichen aufzusetzen, wodurch unter Umständen eine weitere Montagevereinfachung erzielt wird. Wegen der Anflanschung von außen her kann eine Montage auch bei bereits eingesetzter Bremsscheibe erfolgen. - Schließlich sei noch auf folgendes hingewiesen:
- Einer Zusammenschau der
4 und5 ist zu entnehmen, daß der Bremssattel50 vier Bereiche hat, die quasi die Öffnung62 umlaufen, nämlich einen betätigungsseitigen Sattelschenkel72 , einen felgenseitigen Sattelschenkel74 , einen einlaufseitigen Brückenbereich76 und einen auslaufseitigen Brückenbereich78 . Der felgenseitige Sattelschenkel74 ist dabei bezüglich des betätigungsseitigen Sattelschenkels72 um eine Achse parallel zur Drehachse24 verdreht, so daß die beiden Brückenbereiche76 und78 verdrillt sind und insbesondere der scheibenauslaufseitige Brückenbereich78 radial näher an der Bremsscheibe46 liegt als der scheibeneinlaufseitige Brückenbereich76 . Dadurch ergeben sich erhebliche mechanische Vorteile.
Claims (13)
- Nutzfahrzeug-Scheibenbremse mit einem Bremsenträger (
10 ), der zum Tragen und Führen eines betätigungsseitigen Bremsbelages (56 ) dient, einem Bremssattel (50 ), der zum Tragen und Führen eines felgenseitigen Bremsbelages (58 ) dient, und einer Bremsscheibe (46 ), wobei der Bremsenträger (10 ) keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe (46 ) übergreifenden Teile aufweist und der Bremssattel (50 ) eine Öffnung (62 ) aufweist, durch die die Bremsbeläge (56 ,58 ) zum Montieren/Demontieren hindurchpassen, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsenträger (10 ) eine Flanschfläche (12 ) zur Befestigung an einer Achsanordnung (42 ) aufweist, wobei die Flanschfläche an einem Bereich ausgebildet ist, der die Drehachse (24 ) der Bremsscheibe (46 ) in Form einer geschlossenen Kontur umschließt. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse mit einem Bremsenträger (
10 ), der zum Tragen und Führen eines betätigungsseitigen Bremsbelages (56 ) dient, einem Bremssattel (50 ), der zum Tragen und Führen eines felgenseitigen Bremsbelages (58 ) dient, und einer Bremsscheibe (46 ), wobei der Bremsenträger (10 ) keine in eingebautem Zustand die Bremsscheibe (46 ) übergreifenden Teile aufweist und der Bremssattel (50 ) eine Öffnung (62 ) aufweist, durch die die Bremsbeläge (56 ,58 ) zum Montieren/Demontieren hindurchpassen, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsenträger (10 ) eine Flanschfläche (12 ) zur Befestigung an einer Achsanordnung (42 ) aufweist, wobei die Flanschfläche an einem Bereich ausgebildet ist, der eine Ausnehmung (70 ) zum Aufsetzen auf einen Achsstummel in Richtung quer zur Drehachse (24 ) aufweist. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Flanschfläche (
12 ) auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers (10 ) liegt. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens eine Ausnehmung (
14 ) in der Flanschfläche (12 ). - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (
14 ) zum Aufnehmen einer Befestigungsschraube (44 ) oder eines Sensors dient. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremsenträger (
10 ) eine Einrichtung (26 ,28 ) zum lösbaren Befestigen einer Führungseinrichtung (52 ,54 ) für den Bremssattel (50 ) aufweist. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungseinrichtung (
26 ,28 ) mindestens eine Ausnehmung zum Aufnehmen eines Führungselements (52 ,54 ) aufweist. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung (
54 ,56 ) mindestens einen Führungsbolzen aufweist. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch mindestens einen auf der bremsscheibenabgewandten Seite des Bremsenträgers (
10 ) gelegenen Führungsansatz (16 ,18 ) zum Führen einer Druckplatte (64 ) der Bremse. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Führungsnut (
20 ,22 ) an dem Führungsansatz (16 ,18 ). - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch einen ersten Führungsansatz (
16 ) auf der Scheibeneinlaufseite und einen zweiten Führungsansatz (18 ) auf der Scheibenauslaufseite. - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Anschlag (
38 ,40 ) zur Begrenzung einer Verschiebung des Bremssattels (50 ) in Axialrichtung der Bremsscheibe (46 ). - Nutzfahrzeug-Scheibenbremse nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremssattel (
50 ) zwei auf entgegengesetzten Seiten der Bremsscheibe (46 ) gelegene Sattelschenkel (72 ,74 ) und eine die beiden Sattelschenkel miteinander verbindende Verbindungseinrichtung (76 ,78 ) aufweist, wobei die Verbindungseinrichtung zumindest in demjenigen Bereich, in dem sie die Bremsscheibe (46 ) übergreift, auf einer Bremsscheibenauslaufseite radial näher an der Bremsscheibe ist als auf einer Bremsscheibeneinlaufseite.
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