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Die
Erfindung betrifft ein Hardtop-Verdeck für ein Kraftfahrzeug sowie ein
Kraftfahrzeug mit einem solchen Hardtop-Verdeck.
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Derartige
Hardtop-Verdecks werden bereits in der zweiten Generation in der
Serienproduktion von Kraftfahrzeugen eingesetzt und sind beispielsweise
in der
DE 44 46 483
C2 oder der
DE
196 13 917 C2 beschrieben.
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In
der nicht vorveröffentlichten
DE 103 16 943.1-24 ist
ein Kraftfahrzeug mit einer zu öffnenden Dachkonstruktion
beschrieben, bei welchem das vordere Dachteil aus einem Mitteldachabschnitt
und denselben flankierenden seitlichen Dachabschnitten besteht.
Auf diese weise wird ein Hardtop-Verdeck mit einem Schiebedach ausgestattet,
wodurch es möglich
ist, in der Geschlossenstellung des Verdecks eine Öffnung in
der Dachkonstruktion freizugeben, ohne dass das Verdeck in seiner
Gesamtheit abgelegt werden muss. Dadurch ist ein zumindest teilweise
offenes Fahren bei voller Nutzbarkeit des Kofferraums gegeben. Allerdings
erfordert diese Konstruktion einen verhältnismäßig hohen Aufwand bei der Ablage
der seitlichen Dachabschnitte sowie einen großen Raumbedarf im Kofferraum
des Kraftfahrzeugs.
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Aus
der
DE 198 51 231
A1 ist ein Personenkraftwagen bekannt, bei dem ein oberes
Dachteil in den Heckbereich zwischen zwei seitliche C-Säulen verfahrbar
ist. Hierbei handelt es sich allerdings um ein starres Dach, welches
nicht abgelegt werden kann. Eine derartige Dachkonstruktion wird üblicherweise
als "Targa"-Dach bezeichnet.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hardtop-Verdeck für ein Kraftfahrzeug
zu schaffen, welches dem Benutzer des Kraftfahrzeugs einen zusätzlichen
Nutzwert bietet, wobei in der Offenstellung des Hardtop-Verdecks
möglichst
viel Platz innerhalb des Kofferraums des Kraftfahrzeugs verbleiben
und das Verdeck auch in der Geschlossenstellung einen möglichst
geringen Platzbedarf erfordern soll.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die in Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch
den verschieblichen mittleren Dachabschnitt ist es erfindungsgemäß möglich, auch
während
der Fahrt und insbesondere bei voller Nutzung des Kofferraums das
erfindungsgemäße Hardtop-Verdeck
zumindest zum Teil zu öffnen,
so dass auch dann ein einem Cabriolet-Fahrzeug zumindest ähnliches
Fahrerlebnis gegeben ist, wenn sich die Dachteile in ihrer Geschlossenstellung
befinden.
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Der
besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, dass das
heckseitige Verschlusselement unabhängig von den C-Säulen ist,
so dass zwischen den C-Säulen
ein Freiraum entsteht, der sich außerhalb des Innenraums des
Kraftfahrzeugs befindet und für
beliebige Zwecke genutzt werden kann. Dadurch, dass das heckseitige
Verschlusselement unabhängig
von den C-Säulen
ist, ergibt sich der weitere Vorteil, dass sich in der Offenstellung der
Dachteile das Verschlusselement nicht im Kofferraum befindet, so
dass das Verdeck einen erheblich geringeren Platzbedarf im Kofferraum
erfordert und sich somit ein größeres nutzbares
Kofferraumvolumen ergibt. Des weiteren kann hierdurch auf teilweise
aufwändige
Mechanismen zum Bewegen der Heckscheibe entgegen der Drehbewegung
der C-Säulen
verzichtet werden.
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Wenn
in einer sehr vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung das heckseitige
Verschlusselement ablegbar ist, so ist auch bei widrigen Wetterverhältnissen,
bei denen das erfindungsgemäße Hardtop-Verdeck
in seiner Geschlossenstellung verbleiben muss, eine gute Belüftungsmöglichkeit
für den Innenraum
des Kraftfahrzeugs gegeben. Demgegenüber kann in der Offenstellung
des Verdecks das heckseitige Verschlusselement in seine obere Position
gebracht werden, um als Windschott zu dienen.
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In
weiteren Ausgestaltungen der Erfindung kann ferner vorgesehen sein,
dass das heckseitige Verschlusselement und/oder der mittlere Dachabschnitt
aus einem durchsichtigen Material bestehen. Dadurch wird im Innenraum
des Kraftfahrzeugs eine verbesserte Helligkeit erreicht, was zu
einer weiteren Aufwertung des mit dem erfindungsgemäßen Hardtop-Verdeck
ausgestatteten Kraftfahrzeugs für
den Kunden beiträgt.
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In
einer für
die Praxis besonders relevanten Ausführungsform der Erfindung kann
ferner vorgesehen sein, dass zwischen einem der beiden Dachteile und
dem heckseitigen Verschlusselement ein Dichtelement angeordnet ist.
Ein an dieser Stelle angeordnetes Dichtelement stellt eine sehr
einfache und wirkungsvolle Abdichtung des Hardtop-Verdecks sicher.
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Ein
Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hardtop-Verdeck ist in
Anspruch 9 angegeben.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus den restlichen Unteransprüchen. Nachfolgend sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung prinzipmäßig dargestellt.
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Dabei
zeigen:
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1 das
erfindungsgemäße Hardtop-Verdeck
in der Geschlossenstellung;
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2 das
Hardtop-Verdeck aus 1 in der Offenstellung;
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3 das
Hardtop-Verdeck aus 1 mit geöffnetem mittleren Dachabschnitt;
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4 das
Hardtop-Verdeck aus 1 mit abgelegtem heckseitigem
Verschlusselement;
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5 einen
Längsschnitt
durch das erfindungsgemäße Hardtop-Verdeck;
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6 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer ersten Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements;
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7 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer zweiten Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements;
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8 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer dritten Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements;
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9 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer vierten Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements;
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10 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer fünften Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements; und
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11 das
Hardtop-Verdeck aus 5 mit einer sechsten Ausführungsform
des heckseitigen Verschlusselements.
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1 zeigt
ein Kraftfahrzeug 1 mit einer Karosserie 2 und
einem Hardtop-Verdeck 3, welches zwischen der in 1 dargestellten
Geschlossenstellung, in der es ein Dach für das Kraftfahrzeug 1 bildet,
und einer in 2 dargestellten Offenstellung beweglich
ist. In der Offenstellung ist das Hardtop-Verdeck 3 in
einem Kofferraum 4 des Kraftfahrzeugs 1 ab gelegt,
welcher mittels eines Kofferraumdeckels 5 verschließbar ist.
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Das
Hardtop-Verdeck 3 weist zwei Dachteile, nämlich ein
vorderes Dachteil 6 und ein hinteres Dachteil 7,
auf. Hierbei ist das vordere Dachteil 6 in der Geschlossenstellung
an einem Windschutzscheibenrahmen 8 der Karosserie 2 verriegelt
und weist einen im wesentlichen U-förmigen Rahmenabschnitt 9 auf,
in dem sich ein mittlerer Dachabschnitt 10 befindet. Das
hintere Dachteil 7 dagegen besteht im wesentlichen aus
zwei seitlichen C-Säulen 11,
zwischen denen sich ein Freiraum 12 befindet.
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Der
mittlere Dachabschnitt 10 ist zwischen einer in 1 dargestellten
vorderen Stellung und einer in 3 dargestellten,
hinteren Stellung verschieblich. Wie in 3 zu erkennen
ist, gibt der mittlere Dachabschnitt 10 in seiner hinteren
Stellung eine Öffnung 13 in
dem vorderen Dachteil 6 frei, weshalb es sich bei der hinteren
Stellung um die geöffnete Stellung
des mittleren Dachabschnitts 10 handelt. Diese Stellung
wird auch als „Targa"-Stellung bezeichnet.
Zum Bewegen des mittleren Dachabschnitts 10 zwischen seiner
vorderen und seiner hinteren Stellung kann eine nicht dargestellte
Antriebseinrichtung vorgesehen sein, der mittlere Dachabschnitt 10 kann
jedoch auch so ausgeführt
sein, dass er von Hand betätigt
werden muss bzw. kann. Der mittlere Dachabschnitt 10 besteht
vorzugsweise aus einem durchsichtigen Material, wie z.B. Glas, um
den von dem Hardtop-Verdeck 3 umschlossenen Fahrgastraum
möglichst
gut zu erhellen.
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Die
C-Säulen 11 des
hinteren Dachteils 7 weisen jeweilige Führungen 14 auf, die
zur Aufnahme und Führung
des mittleren Dachabschnitts 10 in der geöffneten
Stellung dienen. Im vorliegenden Fall sind die Führungen 14 als jeweilige
Schlitze in den C-Säulen 11 ausgebildet.
Wie in 1 zu erkennen ist, weist selbstverständlich auch
der Rahmenabschnitt 9 des vorderen Dachteils 6 entsprechende Führungen 15 für den mitt leren
Dachabschnitt 10 auf. Gegebenenfalls könnten die Führungen 14 und 15 auch
außerhalb
der beiden Dachteile 7 und 6 verlaufen.
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Das
Hardtop-Verdeck 3 weist des weiteren ein heckseitiges Verschlusselement 16 auf,
welches unabhängig
von den C-Säulen 11 mit
dem vorderen Dachteil 6 in der Geschlossenstellung des
Hardtop-Verdecks 3 den Innen- bzw. Fahrgastraum des Kraftfahrzeugs 1 umschließt. Die
geschlossene Position des heckseitigen Verschlusselements 16 ist
in 1 dargestellt. Das heckseitige Verschlusselement 16,
welches vorzugsweise aus einem durchsichtigen Material, wie z.B.
Glas, besteht und daher auch als Heckscheibe bezeichnet werden kann,
ist in das Innere der Karosserie 2 ablegbar. Die abgelegte Position
des heckseitigen Verschlusselements 16, bei der auch in
der Geschlossenstellung des Hardtop-Verdecks 3 eine Belüftung des
Innenraums des Kraftfahrzeugs 1 möglich ist, ist in 4 dargestellt. Beim
Ablegen des heckseitigen Verschlusselements 16 in der Karosserie 2 ist
es erforderlich, einen bestimmten Freiraum zu schaffen, den das
heckseitige Verschlusselement 16 einnehmen kann.
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Um
die Offenstellung des Hardtop-Verdecks
3 zu erreichen,
können
die beiden Dachteile
6 und
7 in nicht dargestellter,
jedoch beispielsweise aus der
DE 44 46 483 C2 oder der
DE 196 13 917 C2 bekannter
Art und Weise verschwenkt werden. Bei dieser Ablegebewegung befindet
sich der mittlere Dachabschnitt
10 vorzugsweise in seiner
vorderen Stellung, also innerhalb des Rahmenabschnitts des vorderen Dachteils
6,
so dass er in der Offenstellung im oberen Bereich des Kofferraums
4 zu
liegen kommt. Dies ermöglicht
ein größeres Kofferraumvolumen
im abgelegten Zustand des Hardtop-Verdecks
3, da der Freiraum
12 zwischen
den C-Säulen
11 ebenfalls
für Gepäck genutzt
werden kann.
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In
dem Längsschnitt
gemäß 5 ist
zu erkennen, dass die beiden Dachteile 6 und 7 im
wesentlichen dieselbe Länge
auf weisen, so dass der mittlere Dachabschnitt 10 problemlos
zwischen den beiden Dachteilen 6 und 7 verschoben
werden kann.
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6 zeigt
eine erste geschlossene Position des heckseitigen Verschlusselements 16,
welches sich in diesem Fall vor einem Überrollbügel 17 befindet und
eine im wesentlichen senkrechte Position einnimmt. Dabei kann das
heckseitige Verschlusselement 16 auch in der Offenstellung
des Hardtop-Verdecks 3 ausgefahren
sein, um ein Windschott zu bilden. Wie ebenfalls in 6 erkennbar,
ist ein Dichtelement 18 vorgesehen, welches sowohl die
beiden Dachteile 6 und 7 gegeneinander als auch
das heckseitige Verschlusselement 16 gegenüber zumindest einem
der beiden Dachteile 6 oder 7 abdichtet und somit
dafür sorgt,
dass keine Feuchtigkeit in den Innenraum des Kraftfahrzeugs 1 eindringen
kann. Das Dichtelement 18 verläuft hierbei im wesentlichen über die
gesamte Breite des heckseitigen Verschlusselements 16 und
gegebenenfalls auch der beiden Dachteile 6 und 7.
An seiner Außenseite
kann das Dichtelement 18 des weiteren eine Spoilerfunktion übernehmen,
insbesondere in dem Freiraum 12 zwischen den C-Säulen 11.
Auch eine Abdichtung des mittleren Dachabschnitts 10 mittels
des Dichtelements 18 ist möglich.
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Bei
der in 7 dargestellten Ausführungsform des heckseitigen
Verschlusselements 16 ist dasselbe hinter dem Überrollbügel 17 angeordnet und
steht ebenfalls im wesentlichen senkrecht.
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Eine
Ausführungsform,
bei welcher das heckseitige Verschlusselement 16 um einen
Winkel von ca. 10° gegen
die Vertikale geneigt ist, ist in 8 dargestellt.
Die gestrichelte Linie zeigt dabei die abgelegte Position des heckseitigen
Verschlusselements 16, welches in diesem Fall konstruktionsbedingt
nicht vollständig
abgesenkt werden kann.
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Dagegen
ist bei der Ausführungsform
des Hardtop-Verdecks 3 gemäß 9, bei welcher
das heckseitige Verschlusselement 16 ebenfalls um einen
Winkel von ca. 10° gegen
die Vertikale geneigt ist, eine Kulissenführung 19 vorgesehen,
in welcher das heckseitige Verschlusselement 16 geführt ist
und welche dafür
sorgt, dass das heckseitige Verschlusselement 16 in seinem
wiederum gestrichelt dargestellten abgelegten Zustand eine noch
größere Neigung
gegenüber
der Vertikalen aufweist und somit vollständig innerhalb der Karosserie 2 abgelegt
werden kann. Für
eine solche Ablegebewegung des heckseitigen Verschlusselements 16 kann
eine nicht dargestellte Antriebseinrichtung vorgesehen sein, es ist
jedoch auch eine Ausführungsform
denkbar, bei der das heckseitige Verschlusselement 16 von
Hand abgelegt werden kann.
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Das
heckseitige Verschlusselement 16 gemäß der Ausführungsform von 10 weist
eine noch größere Neigung
gegenüber
der Vertikalen auf, so dass es ebenfalls vollständig abgelegt werden kann,
da es weniger weit in die Karosserie 12 eindringt.
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Gegenüber den
Ausführungsformen
der 6, 7, 8, 9 und 10,
bei denen das heckseitige Verschlusselement 16 insbesondere mittels
einer linearen Bewegung abgelegt wird, ist bei der Ausführungsform
gemäß 11 vorgesehen, das
heckseitige Verschlusselement 16 mittels einer Drehbewegung
beispielsweise in den Freiraum 12 zwischen den C-Säulen 11 abzulegen.
Dabei ist es möglich,
das heckseitige Verschlusselement 16 so abzulegen, dass
es in der Offenstellung des Hardtop-Verdecks 3 unterhalb
eines den Kofferraumdeckel 5 im Bereich des Freiraums 12 verlängernden Dachteils 5a zu
liegen kommt und somit vor Beschädigungen
geschützt
ist.