DE102004049414A1 - Rahmen-Glas-Verbund - Google Patents

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DE102004049414A1
DE102004049414A1 DE200410049414 DE102004049414A DE102004049414A1 DE 102004049414 A1 DE102004049414 A1 DE 102004049414A1 DE 200410049414 DE200410049414 DE 200410049414 DE 102004049414 A DE102004049414 A DE 102004049414A DE 102004049414 A1 DE102004049414 A1 DE 102004049414A1
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    • E06B3/66Units comprising two or more parallel glass or like panes permanently secured together
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen Rahmen-Glas-Verbund, insbesondere in Form eines Fensters oder einer Türe, zum Schließen einer durch eine Laibung (200) begrenzten Öffnung in einer Wand. Der Verbund (100) weist eine Verbundglasscheibe (110) auf, welche unter normalen Umständen von einer Öffnung eines Rahmens (120, 140) direkt oder indirekt aufgenommen ist. Um ein unkontrolliertes Umherfliegen von insbesondere der Verbundglasscheibe im Falle der Einwirkung einer Druckwelle auf die Verbundglasscheibe (110) zu verhindern, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Verbundglasscheibe (110) auch dann noch mittels der Rückhalteeinrichtung (130) in Verbindung mit dem Rahmen (120, 140) halterbar ist, wenn die Verbundglasscheibe (110) in Folge einer insbesondere explosionsbedingten Druckeinwirkung aus der Öffnung des Rahmens (120, 140) herausgesprengt ist, wobei die Verbundglasscheibe durch Druckeinwirkung nur unter Zerstörung einer sie im Normalzustand im Rahmen (120, 140) haltenden Verbindungseinrichtung (150, 150') entfernbar ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen Rahmen-Glas-Verbund, insbesondere ein Fenster oder eine Tür zum Schließen einer durch eine Laibung begrenzten Öffnung in einer Wand.
  • Fenster und insbesondere Flügelfenster sind im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Bei Flügelfenstern ist in der Öffnung der Wand typischerweise zunächst ein Blendrahmen vorgesehen, welcher mit der Laibung verankert ist. In dem Blendrahmen ist ein Flügelrahmen mit einer typischerweise als Glasscheibe ausgebildeten Füllung dreh- und/oder kippbar gelagert. Ein derartiges Flügelfenster, wie es für einen normalen Hausbau verwendet wird, ist typischerweise nicht für die Einwirkung einer explosionsbedingten Druckwelle ausgebildet. Bei einer explosionsbedingten Druckeinwirkung würde deshalb zumindest die Glasscheibe, je nach Stärke der Druckeinwirkung jedoch auch der Flügelrahmen bersten; es würden dann Glas- und Rahmensplitter unkontrolliert umherfliegen und ein Verletzungsrisiko für in der Nähe befindliche Personen darstellen.
  • Weiterhin ist aus dem Stand der Technik, genauer gesagt aus der DE 20 2004 005 639 U1 , ein sprenghemmender Rahmen-Glas-Verbund bekannt. Der dort offenbarte Verbund weist ein Glaspaneel auf, welches von einem Metallprofilrahmen aufgenommen wird. Zwischen den Einzelglassscheiben des Glaspaneels ist ein Gewebestreifen oder Geweberahmen hoher Reißfestigkeit so eingeklebt, dass ein Teil dieses Gewebes als Lappen über den Rand des Glaspaneels hinaus übersteht. Der Lappen ist mit dem Metallprofilrahmen verklebt. Im Falle der Einwirkung einer zum Beispiel durch eine Explosion verursachten Druckwelle wird das Glaspaneel in dem Metallprofilrahmen gehalten; es findet lediglich eine kurzzeitige Deformation des Glaspaneels statt. Um diese Deformation kompensieren zu können, ist der Lappen elastisch ausgebildet. Insgesamt ist der Verbund so ausgelegt, dass er einer Explosion standhält; insbesondere bleibt das Glaspaneel vor, während und nach der Explosion umlaufend von dem Metallprofilrahmen aufgenommen.
  • Um diese Standfestigkeit gewährleisten zu können, muss der Verbund insgesamt sehr stabil ausgebildet sein, was mit entsprechend hohen Kosten verbunden ist.
  • Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, einen bekannten Rahmen-Glas-Verbund derart weiterzubilden, dass er bei Einwirkung einer insbesondere explosionsbedingten Druckwelle eine Druckentlastung beziehungsweise einen Druckausgleich ermöglicht, ohne dass insbesondere dessen Verbundglasscheibe oder Splitter von dieser auf Grund der Einwirkung der Druckwelle unkontrolliert umherfliegen und ein Verletzungsrisiko darstellen.
  • Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Dieser ist dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundglasscheibe (110) auch dann noch mittels der Rückhalteeinrichtung (130) in Verbindung mit dem Rahmen (120, 140) halterbar ist, wenn die Verbundglasscheibe (110) in Folge einer insbesondere explosionsbedingten Druckeinwirkung aus der Öffnung des Rahmens (120, 140) herausgesprengt ist, wobei die Verbundglasscheibe durch Druckeinwirkung nur unter Zerstörung einer sie im Normalzustand im Rahmen (120, 140) haltenden Verbindungseinrichtung (150, 150') entfernbar ist.
  • Die Begriffe "Normalzustand", "unter normalen Umständen" und "normalerweise" sind in der vorliegenden Beschreibung so zu verstehen, dass sie einen Zustand ohne Einwirkung einer insbesondere explosionsbedingten Druckwelle auf den Rahmen-Glas-Verbund bezeichnen.
  • Weiterhin meint der Begriff "... Öffnung zum direkten Aufnehmen der Verbundglasscheibe", dass die Verbundglasscheibe als solche, insbesondere ohne selbst unmittelbar in einen Hilfsrahmen eingespannt zu sein, in der Öffnung aufgenommen ist. Demgegenüber meint "... eine indirekte Aufnahme der Verbundglasscheibe in die Öffnung", dass die Verbundglasscheibe zusammen mit einem Hilfsrahmen, welcher sie unmittelbar aufnimmt, in der Öffnung gelagert ist.
  • Diese beanspruchte Ausgestaltung des Rahmen-Glas-Verbundes ermöglicht vorteilhafterweise eine Funktion der Verbundglasscheibe als Druck entlastende Klappe. Die Rückhalteeinrichtung wirkt unter anderem als eine Art Scharnier und erlaubt im Falle der Einwirkung einer Druckwelle auf die Glasscheibe, dass sich diese aus einer sie aufnehmenden Öffnung des Rahmens löst und auf diese Weise der Druckwelle nachgibt. Vorteilhafterweise wird die Verbundglasscheibe dann jedoch durch die Rückhalteeinrichtung in Verbindung mit dem Rahmen gehalten, in dessen Öffnung sie zuvor aufgenommen war. Über den Rahmen wird sie auch in Verbindung mit einer Laibung gehalten, an welcher der Rahmen-Glas-Verbund befestigt ist. Durch die Rückhalteeinrichtung wird demnach vorteilhafterweise verhindert, dass sich insbesondere die Verbundglasscheibe aus ihrer Verbindung mit dem Rahmen und der Laibung löst und sich als ein durch die Druckwelle beschleunigtes, frei bewegliches Einzelteil, zum Beispiel im Innern eines Raumes, Schaden anrichtet. Gleichzeitig wird aber durch das Heraussprengen der Verbundglasscheibe aus der Öffnung auch ein Druckausgleich zwischen den vor der Druckeinwirkung durch den Rahmen-Glas-Verbund getrennten Räumen realisiert. Der so erfindungsgemäß kontrolliert vorgesehene Druckausgleich gestattet es, den Rahmen-Glas- Verbund nur so stabil auszubilden, dass er der durch den Druckausgleich geschwächten Druckwelle standhält. Dies ist preisgünstiger, als wenn der Verbund so ausgebildet sein müsste, dass er der Druckwelle auch ohne Druckausgleich standhalten würde.
  • Es ist weiter von Vorteil, dass der beschriebene Druckausgleich erfindungsgemäß in kontrollierter Weise erfolgt. Zur Realisierung dieses kontrollierten Druckausgleiches ist erfindungsgemäß eine als Sollbruchstelle ausgebildete Verbindungseinrichtung zwischen der Verbundglasscheibe und dem sie normalerweise aufnehmenden Rahmen vorgesehen. Die Verbindungseinrichtung ist so ausgebildet, dass sie die durch sie realisierte Verbindung zwischen der Glasscheibe und dem Rahmen erst bei einer Druckeinwirkung oberhalb eines vorbestimmten Druckschwellenwertes auf die Außenseite der Verbundglasscheibe freigibt.
  • Vorteilhafterweise kann die Erfindung sowohl bei Festfeldern, das heißt bei normalerweise nicht zu öffnenden Fenstern, wie auch bei Flügelfenstern verwendet werden.
  • Vorteilhafterweise kann die Rückhalteeinrichtung entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel als Seil oder Band und/oder entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel als Hilfsrahmen in Verbindung mit Bändern im Sinne von (Dreh-)Lagern ausgebildet sein. Beide Ausführungsbeispiele bieten den Vorteil, dass sie eine Umspannung beziehungsweise Umklammerung der Verbundglasscheibe ermöglichen, wodurch diese im Falle einer Druckeinwirkung zusammengehalten wird; insofern repräsentiert die Rückhalteeinrichtung auch eine präventive Maßnahme zur Vermeidung von Splitterbildung. Bei der Verwendung eines Seiles ist es weiterhin vorteilhaft, wenn die Rückhalteeinrichtung eine Verspannvorrichtung zum Verspannen des Seiles oder Bandes aufweist, weil der zuvor beschriebene Zusammenhalt des Verbundglases erst bei einem gespannten Seil oder Band besonders wirksam ist.
  • Es ist von Vorteil, wenn die Rückhalteeinrichtung in dem Rahmen-Glas-Verbund so eingebaut ist, dass sie von außerhalb des Verbundes nicht sichtbar ist. Der optische beziehungsweise ästhetische Gesamteindruck des Rahmen-Glas-Verbundes als normales Fenster oder als normale Türe wird dann nicht gestört.
  • Wenn die Rückhalteeinrichtung als Seil oder Band ausgebildet ist, ist es vorteilhaft, dieses in einer am Umfang der Verbundglasscheibe ausgebildeten Nut zu führen und optional die Nut dann zusammen mit dem in ihr geführten Seil oder Band mit einer Versiegelungsmasse zu verfüllen. Die Versiegelungsmasse dient zum Schutz des Seiles oder Bandes – auch gegen eine Einwirkung von Feuchtigkeit. Das Verlegen des Seiles oder Bandes in der Nut dient insbesondere zum optischen Kaschieren des Seiles oder Bandes. Durch die Glashalteleisten bzw. einen vorstehenden Steg des Flügel- oder Blendrahmens ist das Seil oder Band im Einbauzustand des Glases unsichtbar verdeckt.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Rahmen-Glas-Verbundes sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Der Beschreibung sind insgesamt 15 Figuren beigefügt, wobei
  • 1 ein Festfeld als eine erste Ausführungsform des Rahmen-Glas-Verbundes mit einem ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel für eine Rückhalteeinrichtung und einem ersten Ausführungsbeispiel für eine Verbindungseinrichtung;
  • 2 den Verbund nach 1 mit dem ersten Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung und einem zweiten Ausführungsbeispiel für die Verbindungseinrichtung;
  • 3 eine erste Variante für das erste Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung;
  • 4 eine zweite Variante für das erste Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung;
  • 5 eine dritte Variante für das erste Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung;
  • 6 ein zweites Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung bei Einbau in den Rahmen-Glas-Verbund vor der Einwirkung einer Druckwelle;
  • 7 den Rahmen-Glas-Verbund gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung nach der Einwirkung einer Druckwelle;
  • 8 ein Flügelfenster als zweite Ausführungsform des Rahmen-Glas-Verbundes mit dem ersten Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung und dem ersten Ausführungsbeispiel der Verbundeinrichtung;
  • 9 das Flügelfenster im Normalzustand mit dem ersten Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung und dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel der Verbundeinrichtung;
  • 10 eine Frontalansicht des Flügelfensters mit einer ersten Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung;
  • 11 eine Frontalansicht des Rahmen-Glas-Verbundes mit einer zweiten Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung;
  • 12 eine Profilansicht des Flügelfensters im Normalzustand mit einer dritten Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung;
  • 13 eine Frontalansicht des Rahmen-Glas-Verbundes mit der dritten Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung;
  • 14 eine Profilansicht des Flügelfensters im Normalzustand mit einem zweiten Ausführungsbeispiel der Rückhalteeinrichtung; und
  • 15 das Flügelfenster gemäß 14, allerdings nach einer Druckeinwirkung; veranschaulicht.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die genannten Figuren in Form von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben. Dabei ist zu beachten, dass alle gleichartigen Elemente des Rahmen-Glas-Verbundes in allen Figuren mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind.
  • 1 zeigt den erfindungsgemäßen Rahmen-Glas-Verbund 100 in einer Profilansicht. Er ist dort in einem Normalzustand, das heißt vor der Einwirkung einer insbesondere explosionsbedingten Druckwelle dargestellt. Bei dem Rahmen-Glas-Verbund 100 in 1 handelt es sich um ein Fester zum Schließen einer durch eine Laibung 200 begrenzten Öffnung in einer Wand. Der Rahmen-Glas-Verbund 100 umfasst eine Verbundglasscheibe 110, welche in eine Öffnung eines Rahmens 120 direkt aufgenommen beziehungsweise eingebettet ist. Der Rahmen 120 ist in der Laibung 200 so fest verankert, dass er einer eventuellen explosionsbedingten Druckwelle standhalten würde. Der in 1 gezeigte Verbund ist als Festfeld ausgebildet, das heißt eine Öffnung des Fensters ist nicht vorgesehen. Im Falle der Einwirkung einer Druckwelle auf die Außenseite A des Verbundes und insbesondere die Verbundglasscheibe 110 allerdings soll diese aus dem Rahmen, in welchem sie normalerweise einbettet ist, herausgesprengt werden. Um dies zu gewährleisten, ist zwischen der Verbundglasscheibe 110 und dem Rahmen 120 eine als Sollbruchstelle ausgebildete Verbindungseinrichtung 150 vorgesehen. Bei dieser handelt es sich vorzugsweise um einen Dichtstoff-Wulst 150', zum Beispiel aus Silikon, wobei die Klebekraft des Dichtstoffwulstes nach Maßgabe durch einen vorbestimmten Druckschwellenwert gewählt ist. Nur wenn die Druckwelle aus Pfeilrichtung kommend eine Druckkraft auf die Verbundglasscheibe 110 ausübt, welche größer als der vorbestimmte Druckschwellenwert ist, gibt die Verbindungseinrichtung 150' nach und wird die Verbundglasscheibe 110 aus der Öffnung beziehungsweise Einbettung des Rahmens 120 in Pfeilrichtung herausgesprengt. Die Ausbildung der Verbindungseinrichtung lediglich in Form des Dichtstoffwulstes 150' repräsentiert ein erstes Ausführungsbeispiel für die Verbindungseinrichtung. Zusätzlich zu dem Dichtstoffwulst 150' kann zwischen dem Rahmen 120 und der Verbundglasscheibe 110' ein Vorlegeband 158 vorgesehen sein. Auf der dem Dichtstoffwulst 150' gegenüberliegenden Seite der Verbundglasscheibe 110 kann ein Dichtungsprofil 155 vorgesehen sein zum Abdichten und zum Halten der Verbundglasscheibe 110 gegenüber dem Rahmen 120 auf deren Innenseite I. Das Dichtungsprofil 155 wird bei Einwirkung einer Druckwelle ebenfalls zerstört und hindert die Verbundglasscheibe 110 nicht daran, aus der Öffnung des Rahmens 120 herausgesprengt zu werden. Insgesamt ist die Summe der Haltekräfte des Dichtstoffwulstes 150' und des Dichtungsprofils 155 kleiner als die maximale Haltekraft der zu Fixierung des Rahmens 120 verwendeten Maueranker und ebenfalls kleiner als die Berstkraft der Verbundglasscheibe 110. Der Dichtstoffwulst 180' und das Dichtungsprofil 155 stellen somit die schwächsten Glieder der gesamten Fensterkonstruktion bei einer Druckbeaufschlagung von der Außenseite A her dar.
  • Um ein unkontrolliertes Umherfliegen der aus der Öffnung herausgesprengten Verbundglasscheibe 110 nach der Druckeinwirkung zu verhindern, weist der erfindungsgemäße Rahmen-Glas-Verbund 100 eine Rückhalteeinrichtung 130 auf. In 1 ist ein Seil oder Band 130' als erstes Ausführungsbeispiel dieser Rückhalteeinrichtung gezeigt. Das Seil oder Band kann auf verschiedene Weisen geführt sein, wobei jede dieser Weisen jeweils eine Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung repräsentiert. Eine zweite Variante ist in 1 gezeigt, wobei das Seil die Verbundglasscheibe 110 entlang ihres Umfanges umspannt und in einer am Rand der Verbundglasscheibe 110 ausgebildeten Nut 116 geführt ist. Die Nut 116 ist mit einer Versiegelungsmasse 117 verfüllt. Die Nut 116 ist am Umfang der Verbundglasscheibe 110 dadurch ausgebildet, dass in der Verbundglasscheibe vorgesehene Abstandhalter 112, welche die Aufgabe haben, Einzelglasscheiben 114 der Verbundglasscheibe 110 auf Abstand zu halten, nicht bündig mit dem Rand der Verbundglasscheibe abschließen, sondern umlaufend gegenüber diesem Rand zur Mitte der Verbundglasscheibe 110 hin versetzt sind.
  • Auf Grund seiner Führung in der Nut 116 und seiner Verankerung in einer Profilinnenkammer 120' des Rahmens 120 ist das Seil 130' bei der Betrachtung des Verbundes 140 aus Pfeilrichtung von außen nicht erkennbar. Das Seil 130' und seine Verankerung sind erfindungsgemäß so stabil ausgebildet, dass sie die Verbundglasscheibe 110 im Falle ihrer Herausspren gung aus der Öffnung des Rahmens 120 in ihrer Fortbewegung begrenzen und nach wie vor in Verbindung mit dem Rahmen 120 halten. Ein unkontrolliertes Umherfliegen der herausgesprengten Verbundglasscheibe 110 wird auf diese Weise verhindert.
  • 2 zeigt im Wesentlichen ein übereinstimmendes Festfeld wie 1, allerdings mit dem Unterschied, dass in 2 neben dem ersten noch ein zweites Ausführungsbeispiel 150'' für die Verbindungseinrichtung dargestellt ist. Das zweite Ausführungsbeispiel ist hier als Glashalteleiste 150'' aus einem Metallprofil mit rechteckigem Querschnitt gebildet. Die Glashalteleiste ist einerseits mit dem Rahmen 120 und andererseits mit der Verbundglasscheibe 110 verbunden. Die Verbindung der Glashalteleiste 150'' mit dem Rahmen 120 kann über Silikonhaftbereiche 120-1 oder Schrauben 120-2, beispielsweise aus Aluminium, erfolgen. Die Verbindung dieser Glashalteleiste 150'' zu der Verbundglasscheibe 110 kann entweder durch eine Silikonversiegelung oder eine Gummidichtung 110-1 erfolgen. Die Verwendung einer Silikonversiegelung bietet den Vorteil, dass die Glashalteleiste 150'' im Falle einer Explosion an der Verbundglasscheibe 110 haften bleibt, wenn ihre Verbindung zu dem Rahmen 120 nur entsprechend schwach ausgebildet ist. Die Glashalteleiste 150'' fungiert neben dem Dichtstoffwulst 150' insbesondere in Verbindung mit den Silikonhaftbereichen 120-1 als Teil der Verbindungseinrichtung 150 zum Verbinden der Verbundglasscheibe 110 mit dem Rahmen 120. Bei einer Kombination verschiedener Ausführungsbeispiele der Verbindungseinrichtung ist zu beachten, dass diese in ihrer Gesamtwirkung den Druckschwellenwert definieren.
  • 3 zeigt eine Außenansicht des in den 1 und 2 gezeigten Festfeldes mit einer ersten Variante für die Verwendung des Seiles (erstes Ausführungsbeispiel) als Rückhalteeinrichtung. Wie in 3 zu erkennen ist, umschlingt das Seil oder Band 130' bei der hier gezeigten ersten Variante die drei Seiten 110-I...-III der Verbundglasscheibe 110 und wird parallel zu einer vierten Seite 110-IV der Glasscheibe 110 in dem Rahmen 120 geführt und dort verankert.
  • Im Unterschied zu 3 zeigt 4 die bereits aus 1 bekannte zweite Variante für das Verlegen des Seiles als Rückhalteeinrichtung in einer Draufsicht. Bei dieser zweiten Variante sind die drei Seiten 110-I...–III der Verbundglasscheibe 110 einfach und die vierte Seite 110-IV der Glasscheibe 110 doppelt von dem Seil 130'' umfasst. Weiterhin sind die nach der doppelten Umfassung der vierten Seite noch freien Enden des Seiles oder Bandes in dem die Verbundglasscheibe 110 direkt aufnehmenden Rahmen 120 eingebracht und in diesem Richtung Mitte zurückgeführt und dort verankert. Die in den 3 und 4 gezeigte Koppelein richtung 135 zum Verbinden der jeweils freien Enden des Seiles ist vorzugsweise als Verspanneinrichtung zum Verspannen der Seile ausgebildet. Das Verspannen bietet den Vorteil einer stabileren Halterung im Falle einer Druckeinwirkung.
  • 5 zeigt eine dritte Variante für die Verwendung des Seiles oder Bandes als Rückhalteeinrichtung. Es ist hier angedeutet, dass alternativ zu den in den 3 und 4 gezeigten Varianten auch zwei Seile oder Bänder als Rückhalteeinrichtung verwendet werden können, welche nicht entlang des Umfanges der Verbundglasscheibe bei Frontalansicht, sondern entlang des Umfanges der Verbundglasscheibe 110 bei deren Profilansicht geführt sind. Wie bei in zuvor gezeigten Varianten, auch wo die einzelnen Bänder jeweils als geschlossene Schlingen ausgebildet sind, so sind auch bei dieser dritten Variante die beiden Seile 130'''-1 und 130'''-2 jeweils als Schlingen ausgebildet, die als Randstreifen entlang der vorderen und hinteren Ansichtsseite des Verbundglases 110 verlaufen und in dem das Verbundglas 110 aufnehmenden Rahmen 120 verankert sind.
  • 6 zeigt wiederum das aus den vergangenen Figuren bereits bekannte Festfeld, diesmal allerdings mit einem zweiten Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung 130. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel ist die Rückhalteeinrichtung 130 nicht in Form eines Bandes oder Seiles, sondern in Form eines Hilfsrahmens 133 in Verbindung mit Bändern 136 ausgebildet. In diesem Fall nimmt der Hilfsrahmen 133 die Verbundglasscheibe 110 direkt auf. Demgegenüber nimmt der Rahmen 120 die Verbundglasscheibe 110 nicht direkt, sondern auf Grund des zwischengeschalteten Hilfsrahmens 133 nur indirekt auf. Das Funktionsprinzip im Falle einer Druckwirkung unterscheidet sich bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel allerdings nicht von den zuvor beschriebenen drei Varianten des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung. So sind auch die in 6 dargestellten Verbindungseinrichtungen 150, 150' als Sollbruchstellen ausgelegt und geben im Falle einer Druckeinwirkung aus Doppelpfeilrichtung die Verbundglasscheibe 110 frei. Die Verbundglasscheibe 110 würde dann in dem Hilfsrahmen eingespannt bleiben und würde zusammen mit diesem eine Drehbewegung um einen durch die Bänder 136 definierten Drehpunkt ausführen; siehe 7. Bei dem in 6 und 7 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung 130 ist zu beachten, dass der Hilfsrahmen 133 nicht mit einem herkömmlichen Flügelfenster zu verwechseln ist, obwohl er hier im Prinzip die Funktion eines Flügelrahmens hat. Im Unterschied zu einem herkömmlichen Flügelfenster ist das hier gezeigte Ausführungsbeispiel nicht zum Öffnen in einem Normalzustand gedacht; vielmehr öffnet es nur bei einer vorbestimmten Druckeinwirkung. So sind an dem hier gezeigten Fenster auch bewusst keine Beschläge oder Griffe vorgesehen, um das Fenster etwa zum Lüften oder Putzen öffnen zu können. Das Öffnen unter normalen Umständen wird durch die Verbindungseinrichtung 150 unterbunden.
  • Im Unterschied zu den bisher beschriebenen 1 bis 7, welche sich allesamt auf ein Festfeld als eine erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmen-Glas-Verbundes 100 beziehen, beziehen sich alle nachfolgend beschriebenen 8 bis 14 auf ein Flügelfenster als zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Rahmen-Glas-Verbundes. Ein Flügelfenster unterscheidet sich von einem Festfeld dadurch, dass es auch unter normalen Umständen zu öffnen und zu schließen ist. Die oben mit Bezug auf die 1 bis 7 gegebenen Erläuterungen, insbesondere hinsichtlich des Aufbaus des Rahmen-Glas-Verbundes, der Verbindungseinrichtung 150, der Rückhalteeinrichtung 130 und des Verbundglases 110, gelten für die nachfolgenden 8 bis 14 grundsätzlich gleichermaßen; es sei daran erinnert, dass gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet sind. Nicht zuletzt auch zur Vereinfachung der Beschreibung sind die nachfolgenden Figuren nur insoweit beschrieben, als dass sie Unterschiede zu einer der zuvor diskutierten Figuren aufweisen oder gänzlich neue Aspekte zeigen.
  • So zeigt 8 eine Profilansicht eines erfindungsgemäßen Flügelfensters. Es unterscheidet sich von dem in 1 gezeigten Festfeld lediglich dadurch, dass die Verbundglasscheibe 110 nicht direkt in einer Öffnung des Rahmens 120, sondern stattdessen in der Öffnung eines Flügelrahmens 140 gelagert ist. Der Flügelrahmen 140 seinerseits ist in dem bei Flügelfenstern als Blendrahmen bezeichneten Rahmen 120 dreh-, schwenk-, kipp- oder klappbar gelagert. Diese Lagerung erlaubt ein Öffnen des Fensters auch unter normalen Umständen. Allerdings sind die für das Öffnen und Schließen es Flügelrahmens 140 relativ zu dem Blendrahmen 120 erforderlichen Bänder (hier nicht gezeigt) und die für das Schließen erforderlichen Verriegelungselemente 145 jeweils so massiv ausgebildet, dass sie einer insbesondere explosionsbedingten Druckwelle standhalten würden. Dies hat zur Folge, dass bei Einwirkung einer derartigen Druckwelle nicht der Flügelrahmen 140 relativ zu dem Blendrahmen 120 bewegt oder geöffnet würde, sondern es würde dann vielmehr die Verbindungseinrichtung 150, hier bestehend aus dem Dichtstoffwulst 150', nachgeben, so dass dann lediglich die Verbundglasscheibe 110 aus dem Flügelrahmen 140 herausgesprengt würde. Um in diesem Fall ein unkontrolliertes Umherfliegen der in der Regel schweren Verbundglasscheibe 110 zu verhindern, ist die hier als Seil 130' ausgebildete Rückhalteeinrichtung beispielhaft in einer Profilkammer 142 des Flügelrahmens 140 fest verankert. Vorteilhafterweise sind in dem Flügelrahmen 140 Zugangsöffnungen 147 zu dessen Profilkammer 142 vorgesehen, um eine Veran kerung und eventuelle Verspannung der Seile 130' dort realisieren zu können. Die Verankerung im Flügelrahmen 140 anstatt in dem Blendrahmen 120 bietet bei Flügelfenstern den Vorteil, dass diese Verankerung ein Öffnen und Schließen, d.h. eine Bewegung des Flügelrahmens 140 relativ zu dem Blendrahmen 120, nicht behindert.
  • 9 zeigt im Wesentlichen dieselbe Profilansicht eines Flügelfensters wie 8, allerdings mit dem Unterschied, dass hier die Verbindungseinrichtung 150 neben dem Dichtstoffwulst 150' anstelle des Dichtungsprofils 150'' noch die Glashalteleiste 150''' aufweist. Diese Glashalteleiste 150''' wurde oben unter 2 bereits näher beschrieben.
  • 10 entspricht im Wesentlichen 3 allerdings mit dem Unterschied, dass das Seil 130', hier nicht in den Blendrahmen 120, sondern in dem Flügelrahmen 140 zurückgeführt und verspannt ist. Die gestrichelt angedeuteten Dreiecke in der Figur deuten mögliche Öffnungsvarianten, zum Beispiel ein Drehen oder Klappen des Flügelrahmens 140 an.
  • 11 zeigt eine Außenansicht eines Flügelfensters mit einer Verspannung des Seiles als Rückhalteeinrichtung in Form einer zweiten Variante wie sie bereits oben in 4 näher beschrieben wurde. Als wesentlicher Unterschied zu der Verspannung in einem Festfeld ist bei dem hier gezeigten Flügelfenster festzustellen, dass die Rückführung der Seilenden und die Verspannung der Seilschlinge nicht in dem Blendrahmen 120, sondern in dem Flügelrahmen 140 erfolgt. Auch hier symbolisieren die gestrichelten Linien mögliche Öffnungsvarianten des Fensterflügels beziehungsweise Flügelrahmens 140.
  • 12 zeigt wiederum eine Profilansicht eines Flügelfensters allerdings mit einer dritten Variante des ersten Ausführungsbeispiels der Rückhalteeinrichtung 130. Bei dieser dritten Variante der Rückhalteeinrichtung 130 wird nicht ein, sondern werden vorzugsweise zwei Seile oder Bänder verwendet. Im Unterschied zu der ersten und zweiten Variante, welche jeweils ein Umschlingen der Verbundglasscheibe bei Frontalansicht vorsahen, sieht die dritte Variante ein Umschlingen der Verbundglasscheibe 110 in Seiten- bzw. Profilansicht, wie in 12 dargestellt, vor. Eine Frontalansicht dieser dritten Variante des ersten Ausführungsbeispiels zeigt 13. Dort ist zu erkennen, dass vorzugsweise am rechten und linken Rand der Verbundglasscheibe jeweils eine separate Schlinge beziehungsweise Schlaufe 130'''-1, 130'''-2 die Verbundglasscheibe 110 umspannt. Die Glashalteleisten 150''' oder die Kunststoffprofile 150''' decken die Seile oder Bänder von innen her unsichtbar ab, wie dies die am Flügelrahmen vorstehenden Schenkel, bis zu denen sich die Dichtstoffwülste 150' erstrecken, von der Außenseite her tun.
  • Wieder zurückkommend auf 12 ist dort zu erkennen, dass die freien Enden des die Schlaufe beziehungsweise Schlinge bildenden Seiles 130''' miteinander verbunden werden und das eine resultierende freie Seilende jeweils im Flügelrahmen 140 verankert wird. Beispielhaft ist die Verankerung in 12 in Form einer Schraubverbindung 137 dargestellt.
  • Die in den 12 und 13 gezeigten seitlich am Glasrand umlaufenden Seile bzw. Bänder 130''', sind vorzugsweise von außen optisch nicht sichtbar montiert; das heißt sie sind hinter Glasanschlägen bzw. Dichtungen versteckt montiert.
  • 14 zeigt wiederum eine Profilansicht eines Flügelfensters, diesmal allerdings mit einem zweiten Ausführungsbeispiel für die Rückhalteeinrichtung 130. Bei dem hier gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel sind die als erstes Ausführungsbeispiel bekannten Seile oder Bänder ersetzt durch einen Hilfsrahmen 133 in Verbindung mit Bändern 160. Der Hilfsrahmen 133 nimmt die Verbundglasscheibe 110 direkt auf; hier ist die Verbundglasscheibe 110 beziehungsweise der Hilfsrahmen 133 über die Verbindungseinrichtung 150, 150' – mit vordefinierter Klebekraft nach Maßgabe durch den vorbestimmten beziehungsweise gewünschten Druckschwellenwert – mit dem Flügelrahmen 140 verbunden. Auch hier wird davon ausgegangen, dass die in dem Normalzustand zu öffnende Verbindung zwischen dem Flügelrahmen 140 und dem Blendrahmen 120 wiederum so stabil ausgelegt ist, dass sie einer insbesondere explosionsbedingten Druckwelle standhalten würde und sich der Flügelrahmen in diesem Falle nicht öffnen würde. Stattdessen ist die besagte Verbindungseinrichtung 150', als Sollbruchstelle so ausgelegt, dass sie im Falle einer Einwirkung einer Druckwelle nachgeben würde. Die Verbundglasscheibe 110 würde dann zusammen mit dem sie aufnehmenden Hilfsrahmen 133 aus ihrer Einbettung in dem Flügelrahmen 140 herausgesprengt werden und sich um eine durch die Bänder 160 definierte Drehachse drehen bzw. in Richtung des Doppelpfeiles wegklappen, wie dies in 15 dargestellt ist. Die Verbundglasscheibe 110 wirkt dann in Verbindung mit dem Hilfsrahmen 133 genau wie in Verbindung mit dem Seil oder Band 130' als druckentlastende Klappe.

Claims (15)

  1. Rahmen-Glas-Verbund (100), insbesondere Fenster oder Tür, umfassend: – eine Verbundglasscheibe (110); – einen Rahmen (120, 140) mit einer Öffnung zum direkten oder indirekten Aufnehmen der Verbundglasscheibe (110) während eines Normalzustandes; und – eine zwischen die Verbundglasscheibe (110) und den sie direkt oder indirekt aufnehmenden Rahmen (120, 140) montierte Rückhalteeinrichtung (130) zum Halten der Verbundglasscheibe (110) in Verbindung mit dem Rahmen (120); dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundglasscheibe (110) auch darin noch mittels der Rückhalteeinrichtung (130) in Verbindung mit dem Rahmen (120, 140) halterbar ist, wenn die Verbundglasscheibe (110) in Folge einer insbesondere explosionsbedingten Druckeinwirkung aus der Öffnung des Rahmens (120, 140) herausgesprengt ist, wobei die Verbundglasscheibe durch Druckeinwirkung nur unter Zerstörung einer sie im Normalzustand im Rahmen (120, 140) haltenden Verbindungseinrichtung (150, 150') entfernbar ist.
  2. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine als Sollbruchstelle ausgebildete Verbindungseinrichtung (150, 150') zwischen der Verbundglasscheibe (110) und dem sie normalerweise aufnehmenden Rahmen (120, 140), welche bei einer Druckeinwirkung oberhalb eines vorbestimmten Druckschwellenwertes auf die Außenseite A der Verbundglasscheibe (110) nachgibt, so dass sich erst dann die Verbundglasscheibe aus der Öffnung des Rahmens (120), in welcher sie vor der Druckeinwirkung direkt oder indirekt aufgenommen war, ablöst.
  3. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (150) ein Verbindungselement in Form eines Dichtstoffwulstes (150'), vorzugsweise aus Silikon, zwischen der Verbundglasscheibe (110) und dem sie normalerweise aufnehmenden Rahmen (120, 140) aufweist, wobei die Klebekraft des Dichtstoffwulstes nach Maßgabe durch den vorbestimmten Druckschwellenwert gewählt ist.
  4. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung (150) ausgebildet ist, die Verbundglasscheibe (110) gegenüber dem sie normalerweise aufnehmenden Rahmen, insbesondere gegen Feuchtigkeit, z.B. Wasser, abzudichten.
  5. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der Ansprüche 2–4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungseinrichtung eine Glashalteleiste (150'') aufweist zum Andrücken der Verbundglasscheibe (110) gegen den sie aufnehmenden Rahmen (120, 140).
  6. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem die Verbundglasscheibe (110) direkt aufnehmendem Rahmen um einen in einer Laibung (200) einer Wand fest verankerten Blendrahmen (120) oder einen in einem Blendrahmen (120) dreh- oder kippbar gelagerten Flügelrahmen (140) handelt.
  7. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung als Seil (130'), vorzugsweise als Drahtseil, oder als Band, vorzugsweise als Gewebeband, mit einer vorbestimmten minimalen Reißfestigkeit gefertigt ist.
  8. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (130') oder Band die Verbundglasscheibe (110) bei einer Frontalbetrachtung oder bei einer Profilbetrachtung zumindest abschnittsweise umlaufend umschlingt.
  9. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Seil (130') oder Band als geschlossene Schlinge ausgebildet ist.
  10. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung eine Verspannvorrichtung zum Verspannen des Seiles (130') oder des Bandes aufweist.
  11. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundglasscheibe (110) aus zumindest zwei, durch Abstandhalter (112) zueinander beabstandeten Einzelglasscheiben (114) gebildet ist, wobei die Abstandhalter (112) zumindest abschnittsweise ein Stück weit vom Rand der Verbundglasscheibe (110) zu deren Mittelpunkt hin versetzt sind, so dass entlang des Umfangs der Verbundglasscheibe eine vorzugsweise vollständig umlaufende, durch die Abstandhalter (112) und durch über die Abstandhalter hinaus überstehenden Einzelglasscheiben begrenzte Nut (116) ausgebildet ist, in welcher das Seil oder Band (130) geführt ist.
  12. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Nut (116) mit dem darin geführten Seil oder Band (130') mit einer Versiegelungsmasse (117) verfüllt ist.
  13. Rahmen-Glas-Verbund nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung als Hilfsrahmen (133) in Verbindung mit Bändern (160) ausgebildet ist, wobei der Hilfsrahmen (133) die Verbundglasscheibe (110) direkt und die Öffnung des Rahmens (120, 140) die Verbundglasscheibe (110) indirekt aufnimmt.
  14. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem die Verbundglasscheibe (110) indirekt aufnehmendem Rahmen um einen in der Laibung (200) fest verankerten Blendrahmen (120) oder einen in einem Blendrahmen dreh- oder kippbar gelagerten Flügelrahmen (140) handelt.
  15. Rahmen-Glas-Verbund (100) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rückhalteeinrichtung (130', 130'') von außerhalb des Rahmen-Glas-Verbundes (100) nicht sichtbar, insbesondere im Innern der Verbundglasscheibe (110) oder des Rahmens oder zumindest abgedeckt durch Elemente der Schließvorrichtung, wie z.B. ein Vorlegeband, eine Versiegelung oder andere Rahmen (140), geführt ist.
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