DE102004048028B4 - Prüfvorrichtung für Qualität und Lebensdauer von transparenten Kunststoffplatten und Prüfverfahren - Google Patents

Prüfvorrichtung für Qualität und Lebensdauer von transparenten Kunststoffplatten und Prüfverfahren Download PDF

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Abstract

Prüfvorrichtung für Qualität und Lebensdauer von transparenten Kunststoffplatten zur Ermittlung von schuppenartigem Aufschiefern der Oberfläche und Verlusten an Lichtdurchlässigkeit, gekennzeichnet durch einen Rahmen (2; 3), in dem auf einer Seite eines plattenförmigen Prüfkörpers (1) über einer ausgewählten Prüfkörperfläche (15) eine bewitterungsbeständige, lichtdurchlässige und wasserundurchlässige Trennfläche (6) angeordnet ist, die zusammen mit Dichtungselementen (4; 5) und der Prüfkörperfläche (15) einen verschließbaren Hohlraum (10) bildet, der mit Wasser gefüllt ist;
eine auf die Trennfläche (6) und die darunter liegende Prüfkörperfläche (15) wirkende und mit Abstand zur Trennfläche (1) angeordnete UV-Strahlungsquelle (8), deren Wellenlängen etwa dem natürlichen Sonnenspektrum entsprechen;
und eine auf die Fläche (16) auf der Rückseite des Prüfkörpers (6) wirkende Klimaeinrichtung (9), die neben einer regelbaren Temperatur im Bereich von 20 bis 55 °C eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 40 % relativer Feuchtigkeit gewährleistet.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Prüfvorrichtung, mit der transparente Kunststoffplatten, die im Freien für lichtdurchlässige Kunststoffdächer eingesetzt werden, auf Qualität und Lebensdauer geprüft werden können, sowie ein Prüfungsverfahren für derartige Platten.
  • Transparente Kunststoffplatten aus Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonat oder Polyester unterliegen in ihrem Einsatz als Dachmaterial, wie jeder andere Kunststoff, der photochemischen Alterung, insbesondere durch die Wirkung von UV-Strahlung, Wärme, Kälte, Feuchte, Wechseln von Benässung und Austrocknung, Umweltchemikalien und mechanischen Beanspruchungen. Bei Plattenmaterial aus gerecktem PMMA für Hallendächer äußert sich das Ende der Lebensdauer, wie z.B. bei den ca. 30 Jahre im Einsatz befindlichen Dächern der Olympiastadien von München und Berlin, durch ein schuppenartiges Aufschiefern der Materialoberfläche verbunden mit einem nicht mehr vertretbaren Verlust an Lichtdurchlässigkeit.
  • In der gegenwärtigen Prüfpraxis werden Geräte und Verfahren zur Prüfung der Licht- und Wetterechtheit angewendet, mit den es bisher nicht gelungen ist, diese für gerecktes Plattenmaterial typischen und das Ende der Lebensdauer signalisierenden Alterungserscheinungen im Labor nachzustellen. Deshalb ist es mit den gegenwärtig existierenden Prüfgeräten auch nicht möglich, ausreichend zuverlässige Lebensdauervoraussagen über konkrete Produktionschargen zu treffen. So ist es bei PMMA-Platten ohne Hinweise aus der mit gegenwärtig genutzter Prüftechnik vorgenommenen Qualitätskontrolle vorgekommen, dass auf Grund unerkannter Qualitätsmängel wenige Platten bereits nach zwei Jahren im Einsatz auf Grund der geschilderten Alterungserscheinung das Ende ihrer Lebensdauer erreichten. Dem gegenüber hatten nach ca. 30 Jahren Einsatz ca. 20 % der Dachplatten infolge hervorragender Qualität noch nicht das Ende ihrer Lebensdauer erreicht.
  • Versuche, die schuppenartige Aufschieferung der Materialoberfläche der PMMA-Dachplatten in einem handelsüblichen Licht- und Wetterechtheitsprüfgerät in vertretbarer Zeit im Labor nachzustellen, ist bisher nicht gelungen [siehe: Schulz, U. und P. Trubiroha, Materialprüfung 40 (1998) 7/8 S. 310 ff].
  • Laboruntersuchungen mit einer Vorrichtung, wo die Prüflinge während der Prüfung vollständig von Wasser umgeben waren [siehe Schulz., U. und G. Tjandraatmadja, Materialprüfung 45 (2003) 11–12 S. 535–540], erlaubten zwar die Ermittlung des sogenannte. „Worst-Case-Wetterszenarium" für PMMA-Dachplattenmaterial, doch das dabei entstandene Schadensbild entsprach nicht dem, dass an den Dächern der o.g. Sportstätten beobachtet wurde. Bei diesen Laboruntersuchungen zeigte sich die unterschiedlich schnelle Alterung durch beginnende Materialspaltungen in der Mitte der Prüflinge, während sich in der Praxis die zum Ausfall führenden Alterungserscheinungen in Form dünner Schuppen und nur in den äußersten Mikrometern, der der Sonne zugewandten Seite der Dachplatten zeigen.
  • Lebensdauervorhersagen auf der Basis zwischen Laborprüfung und Praxis unterschiedlicher Schadensbilder sind fragwürdig. Aussagen über die Wirksamkeit von Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung durch spezielle einseitige Oberflächenbehandlungen (Fluorierung, Plasmabehandlung, Kratzfestbeschichtungen u.a.) oder über mögliche schädigende Einflüsse anderer Umweltfaktoren (Verkratzungen bei Montage und Wartungen) sind mit allen vorstehend genannten, bisher bekannten Laborprüfeinrichtungen nicht möglich.
  • Auf Grund der Vielzahl, zum Teil noch unerkannter Einflussfaktoren auf die Materialqualität der Dachplatten im Produktionsprozess, kommt einer zuverlässigeren Endkontrolle der Qualität der Platten bezüglich der Einhaltung der erwarteten Lebensdauer eine hohe Bedeutung zu.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Prüfvorrichtung für transparente Kunststoffplatten, die atmosphärischen Bedingungen ausgesetzt sind, in Bezug auf Qualität und Lebensdauer zu entwickeln, die eine genauere Lebensdauervorhersage ermöglicht und die den natürlichen Schadensbildern bei transparenten Kunststoffbedachungen entspricht.
  • Eine weitere Aufgabe besteht in der Bereitstellung eines zeitgerafften und beschleunigten Prüfungsverfahren dafür.
  • Erfindungsgemäß besteht die Prüfvorrichtung für Qualität und Lebensdauer von transparenten Kunststoffplatten aus
    einem Rahmen, in dem auf einer Seite eines plattenförmigen Prüfkörpers über einer ausgewählten Prüfkörperfläche eine bewitterungsbeständige, lichtdurchlässige und wasserundurchlässige Trennfläche angeordnet ist, die zusammen mit Dichtungselementen und der Prüfkörperfläche einen verschließbaren Hohlraum bildet, der mit Wasser gefüllt ist;
    einer auf die Trennfläche und die darunter liegende Prüfkörperfläche wirkende und mit Abstand zur Trennfläche angeordnete UV-Strahlungsquelle, deren Wellenlängen etwa dem natürlichen Sonnenspektrum entsprechen;
    und einer auf die Fläche auf der Rückseite des Prüfkörpers wirkende Klimaeinrichtung, die neben einer regelbaren Temperatur im Bereich von 30 bis 60 °C eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 40 % relativer Feuchtigkeit gewährleistet.
  • Es wurde gefunden, dass man eine kurze Prüfdauer bei bester Korrelation zur Praxis erreicht, wenn man die für das Material des Prüflings besonders kritischen Wetterepisoden erforscht und deren Wirkung im Labor in schnellerer Folge als in der Praxis auf den Prüfling in simulierter Form einwirken lässt. Bei systematischen Untersuchung an den verschlissenen Dachplatten aus dem Münchener Olympiapark und durch Laboruntersuchungen mit neuwertigem Plattenmaterial wurde von den Erfindern gefunden, dass bei permanenter gemeinsamer Einwirkung von Wasser und UV- Strahlung sichtbare Alterungserscheinungen am schnellsten erreicht werden können. Daraus erkannten die Erfinder, dass in der Praxis der so genannte „Worst case" der Wetterbedingungen (auch als „Worst Case" – Wetterszenarium bekannt) für PMMA-Dachplatten vorliegt, wenn Sonnenstrahlung bei sommerlichen Temperaturen auf möglichst hoch mit Wasser gesättigtes Material einwirken kann. Solche Bedingungen herrschen kurze Zeit in sonnigen Tagesabschnitten nach längerem Regen oder intensiver nächtlicher Betauung vor.
  • Das widerspricht der üblichen Meinung der Fachwelt [J. Lehmann, Materialprüfung 39 (1997) 6, S.252 ff], die darin besteht, dass im wesentlichen die Anzahl der Wechsel von Wasseraufnahme und Wasserabgabe des PMMA die Lebensdauer der Dachplatten bestimmt.
  • Bei den Laboruntersuchungen fanden die Erfinder weiterhin, dass ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge des während der Bewitterung vom Probekörper aufgenommenen Wassers und der Bewitterungsdauer bis zum Auftreten der ersten sichtbaren Schäden besteht.
  • Die auf dieser Erkenntnis basierende und von Schulz., U. und G. Tjandraatmadja, in Materialprüfung 45 (2003) 11–12 S.535 ff, beschriebene Labor-Prüfvorrichtung führte aber nicht zu dem Schadensbild, wie es an den Dächern der o.g. Sporteinrichtungen beobachtet wurde.
  • Überraschenderweise wurde nun gefunden, dass die in der Praxis beobachtete Schuppenbildung an der der Sonne zugewandten Seite der Dachplatten, nur dann im Labor in gleicher Form bei vertretbarer Prüfdauer, also zeitgerafft und beschleunigt, nachgestellt werden kann, wenn nur eine der beiden großen Seiten des Prüflings gleichzeitig UV-Strahlung und stehender Nässe ausgesetzt wird und die andere (nicht der Strahlung ausgesetzte) Seite von trockener Atmosphäre umgeben ist.
  • Daraus resultiert die oben beschriebene erfindungsgemäße Vorrichtung. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
  • Unter „Kunststoffplatten" werden transparente Platten aus PMMA, insbesondere gerecktem PMMA, Polycarbonat oder Polyester verstanden.
  • Die Trennfläche zwischen UV-Quelle und wassergefülltem Hohlraum ist durchlässig für UV-Strahlung und besteht vorteilhaft aus einer Folie mit 20 bis 50 μm Dicke, vorzugsweise aus einer Polyvinylidenfluorid(PVDF)-Folie, die den Beanspruchungen durch Bewitterung und mechanischen Beanspruchungen am besten widersteht und seine spektralen Eigenschaften nicht verändert.
  • Üblicherweise ist das in dem Hohlraum befindliche und mit der ausgewählten Prüfkörperfläche in ruhendem Kontakt stehende Wasser ein voll entsalztes oder destilliertes Wasser. Bei entsprechenden Untersuchungen kann es aber auch ein mit löslichen Salzen, Säuren oder Basen versetztes Wasser sein.
  • Der durch Trennfläche, einer Prüfkörperfläche und einem Rahmen gebildete wassergefüllte Hohlraum ist vorteilhaft 5 bis 15 mm dick. Der Rahmen weist wenigstens eine verschließbare Durchführung zur Befüllung des Hohlraumes mit Wasser auf.
  • Die UV-Strahlungsquelle hat eine Leistung von wenigstens 30 W/m2 im Spektralbereich 290 bis 400 nm und entspricht damit etwa natürlichen Sonneneinstrahlungsbedingungen.
  • Um die Rückseite des Prüfkörpers den Bedingungen 20–55 °C und weniger als 40 % rel. Luftfeuchtigkeit auszusetzen, wird der Rahmen mit dem Prüfkörper und der Trennfläche vorteilhaft in einem klimatisierten Raum angeordnet.
  • Die ausgewählte Prüfkörperfläche hat vorzugsweise einen Durchmesser oder eine kleinste Kantenlänge von wenigstens 5 cm, kann jedoch auch deutlich größer sein, falls dies erforderlich ist.
  • Vorzugsweise sind Prüfkörper, Trennfläche und Rahmen über Klemmeinrichtungen, wie Verschraubungen, Klemmhalter oder dergleichen miteinander verbunden.
  • Die bekannten Prüfeinrichtungen für Licht- und Wetterechtheit z.B. GUT 200 (Weiss Umwelttechnik GmbH), UV 2000 oder BETA 1200 (Atlas MTT GmbH) oder Q-SUN (Q-Panel Lab Products) die neben der simulierten globalen UV-Strahlung und der Klimatisierung des Prüfraumes auch ein kontinuierliches Besprühen der Probenoberfläche mit Wasser gestatten, sind für die Erfindung nicht einsetzbar, da sie folgende Nachteile haben:
    • 1. Die gleichzeitige Beanspruchung nur einer Seite des Prüflings aus PMMA-Plattenmaterial durch UV-Strahlung und eine ruhenden Wasserschicht, während die andere Seite des Prüflings einer trockenen Atmosphäre ausgesetzt ist, ist damit nicht möglich.
    • 2. Die in einigen Geräten bestehende Möglichkeit, die Benässung der Vorderseite des Prüflings durch Betauung zu erreichen, erfordert eine starke Kühlung der Rückseite des Prüflings. Diese Methode scheidet infolge der schlechten Wärmeleitfähigkeit der relativ dicken Prüflinge aus meist über 4 mm dickem Plattenmaterial aus. Auch sind dadurch die erfindungsgemäßen Klimabedingungen an der Rückseite des Prüflings nicht realisierbar.
  • Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Qualitäts- oder Lebensdauerprüfung von transparenten Kunststoffplatten, insbesondere von PMMA-Platten, das darin besteht, dass
    man einen plattenförmigen Prüfkörper in einen Rahmen spannt, über einer Fläche des Prüfkörpers eine bewitterungsbeständige, lichtdurchlässige und wasserundurchlässige Trennfläche in einen Rahmen mit Abstand zu der Prüfkörperfläche anordnet, und an den Rändern zwischen beiden Flächen Dichtungselemente einbringt, um einen geschlossenen Hohlraum zwischen beiden Flächen zu bilden;
    den Hohlraum über wenigstens eine Durchführung im Rahmen mit Wasser füllt,
    die Trennfläche und eine Prüfkörperoberfläche einer UV-Strahlung von wenigstens 30 W/m2 mit einem Spektrum von 290–400 nm über einen Zeitraum von 150 bis 400 Tagen bei 20 bis 55 °C aussetzt, und
    zugleich die nicht der UV-Strahlung ausgesetzte rückseitige Fläche des Prüfkörpers direkt einer relativen Luftfeuchtigkeit von <40 % aussetzt.
  • Bevorzugte Zeiträume für die Plattenbewitterung sind 200 bis 300 Tage für beispielsweise PMMA-Platten oder Polyesterplatten. Für Polycarbonat können die Bedingungen etwas geändert werden:
    150–250 Tage, 20–65 °C, <50 % rel. Luftfeuchtigkeit.
  • Um eine zeitraffende und beschleunigte Prüfung zu ermöglichen, ist es sinnvoll die Prüfung bei erhöhten Temperaturen durchzuführen, wobei gleichzeitig mit der relativen Luftfeuchtigkeit von <40 % eine Temperatur von 50 ± 5 °C eingestellt wird, der die in dem Rahmen eingespannte PMMA- oder Polyesterplatte und die Trennfläche insgesamt ausgesetzt sind. Eine Temperatur über 55 °C, z.B. 60 oder 70 °C führt zur Plattenschrumpfung innerhalb weniger Tage und damit zu keinem sinnvollen Testergebnis. Bei Polycarbonatplatten kann die Temperatur bis auf etwa 70 °C erhöht werden, um noch aussagefähige Ergebnisse zu erhalten.
  • Die Wasserfüllung des Hohlraums sollte im allgemeinen vollständig sein, da nur im Bereich der Füllstandshöhe entsprechende Schadensbilder nach Testablauf auftreten.
  • Die zur Prüfung ausgewählte Plattenfläche sollte wenigstens 20 cm2 betragen, vorteilhaft wenigstens 50 cm2.
  • Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung und des Verfahrens wird als Schadensbild ähnlich wie unter natürlichem Einfluß ein schuppenartiges Aufschiefern der Materialoberfläche erreicht verbunden mit einem für den ausgewählten Zweck als Dachplatten nicht mehr vertretbaren Verlust an Lichtdurchlässigkeit. Damit wird eine aussagefähige Methode zur Bewertung von Qualität und Lebensdauer zur Verfügung gestellt.
  • Die Erfindung soll nachstehend durch Beispiele näher erläutert werde. In der dazugehörigen Zeichnung zeigt
  • 1 Schnittdarstellung durch die Prüfvorrichtung.
  • Ein Prüfkörper 1 aus einem biaxial gerecktes PMMA-Plattenmaterial, 4 mm dick, und einer der UV-Strahlung durch eine Strahlungsquelle 8 ausgesetzten Prüfkörperfläche 15 von 12 cm × 6 cm wird in einen Rahmen eingespannt, bestehend aus einem äußeren Rahmen 2 (Aluminium – 5 mm dick) und einem inneren Rahmen 3 (PVDF-Plattenmaterial – 10 mm dick). Die verwendeten Dichtungsringe 4 und 5 bestehen aus handelsüblichem Rundmaterial aus Silikongummi (6 mm O-Ring).
  • Über der Prüfkörperfläche 15 und mit dem durch den Rahmen 3 gebildeten Abstand wird eine wasserundurchlässige Trennfläche 6 angeordnet, die ein Fenster bildet (aus PVDF-Folie – 0,05 mm dick).
  • Mittels der Klemmvorrichtung 7 und 7a (hier sechs Zylinderschrauben mit Muttern) werden äußerer Rahmen 2, Trennfläche 6, innerer Rahmen 3 und Prüfkörper 1 zusammengepreßt, so dass das durch die Einfüllöffnung 11 in den verschließbaren Hohlraum 10 eingefüllte destillierte Wasser den Hohlraum 10 im wesentlichen vollständig ausfüllt und damit die Prüfkörperfläche 15 vollständig bedeckt.
  • Eine zweite Einfüllöffnung 11 kann vorgesehen sein, um das Einfüllen oder Entleeren zu erleichtern.
  • Als UV-Strahlungsquelle 8 dient die Bestrahlungseinheit und als Klimavorrichtung zur Realisierung der Temperatur des Prüfkörpers 1 (z.B. 50 °C) und der relativen Luftfeuchtigkeit an der Rückseite 16 des Prüfkörpers 1 (z.B. 12 %) dient der Prüfraum eines Licht- und Wetterechtheitsprüfgerätes vom Typ „Global-UV-Test".
  • Der an die Halterung montierte, einseitig mit der Wasserschicht bedeckte Prüfkörper 1 ist im Zustand der Nutzung so im „Global-UV-Test" angebracht, dass die UV-Strahlung senkrecht auf die Vorderseite des Prüflings einfällt und zwischen der Rückseite des Prüflings und der Rückwand des Prüfraums des „Global-UV-Test" ein Abstand von wenigstens 5 cm besteht. Die Kammeratmosphäre des „Global-UV-Test" ist auf 50 °C Lufttemperatur und 12 % relative Luftfeuchtigkeit eingestellt.
  • Nach Einbringen des Prüfkörpers 1 in den Prüfraum werden Temperatur und Luftfeuchtigkeit entsprechend eingestellt, der Prüfraum verschlossen und die UV-Lampen mit einer Leistung von wenigstens 30 W/m2 mit einem Spektrum von 290–400 nm eingeschaltet.
  • Nach 300 Tagen wird der Prüfkörper entnommen. Der Vergleich mit PMMA-Platten, die einer atmospärischen Bewitterung ausgesetzt waren, zeigt, dass dieser Zeitraum von etwa 300 Tagen einer Bewitterung unter natürlichen Bedingungen von etwa 30 Jahren entspricht, vorausgesetzt, dass das Plattenmaterial den bekannten Qualitätsanforderungen entspricht und einen Eisengehalt von weniger als 2ppm hat.
  • 1
    Prüfkörper
    2
    äußerer Rahmen
    3
    innerer Rahmen
    4
    Dichtungsring
    5
    Dichtungsring
    6
    Trennfläche (Fenster)
    7
    Klemmvorrichtung
    7a
    Klemmvorrichtung
    8
    UV-Strahlungsquelle
    9
    Klimaeinrichtung
    10
    Hohlraum (Wasserschicht)
    11
    verschließbare Durchführungen
    15
    Prüfkörperfläche
    16
    Rückseitenfläche

Claims (15)

  1. Prüfvorrichtung für Qualität und Lebensdauer von transparenten Kunststoffplatten zur Ermittlung von schuppenartigem Aufschiefern der Oberfläche und Verlusten an Lichtdurchlässigkeit, gekennzeichnet durch einen Rahmen (2; 3), in dem auf einer Seite eines plattenförmigen Prüfkörpers (1) über einer ausgewählten Prüfkörperfläche (15) eine bewitterungsbeständige, lichtdurchlässige und wasserundurchlässige Trennfläche (6) angeordnet ist, die zusammen mit Dichtungselementen (4; 5) und der Prüfkörperfläche (15) einen verschließbaren Hohlraum (10) bildet, der mit Wasser gefüllt ist; eine auf die Trennfläche (6) und die darunter liegende Prüfkörperfläche (15) wirkende und mit Abstand zur Trennfläche (1) angeordnete UV-Strahlungsquelle (8), deren Wellenlängen etwa dem natürlichen Sonnenspektrum entsprechen; und eine auf die Fläche (16) auf der Rückseite des Prüfkörpers (6) wirkende Klimaeinrichtung (9), die neben einer regelbaren Temperatur im Bereich von 20 bis 55 °C eine Luftfeuchtigkeit von weniger als 40 % relativer Feuchtigkeit gewährleistet.
  2. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennfläche (6) durchlässig für UV-Strahlung ist.
  3. Prüfvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennfläche (6) aus einer Folie mit 20 bis 50 μm Dicke besteht, vorzugsweise aus einer PVDF-Folie.
  4. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Hohlraum (10) befindliche und mit der ausgewählten Prüfkörperfläche (15) in ruhendem Kontakt stehende Wasser ein voll entsalztes oder destilliertes Wasser ist.
  5. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das in dem Hohlraum (10) befindliche und mit der ausgewählten Prüfkörperfläche (15) in ruhendem Kontakt stehende Wasser ein mit löslichen Salzen, Säuren oder Basen versetztes Wasser ist.
  6. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlraum (10) 5 bis 15 mm dick ist.
  7. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (3) wenigstens eine verschließbare Durchführung (11) zur Befüllung des Hohlraumes (10) mit Wasser aufweist.
  8. Prüfvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die UV-Strahlungsquelle (8) eine Leistung von wenigstens 30 MJ/m2 im Spektralbereich 290 bis 400 nm aufweist.
  9. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Rahmen (2; 3) mit dem Prüfkörper (1) und der Trennfläche (10) in einem klimatisierten Raum angeordnet ist mit einer Temperatur von 50 ± 5 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von <40 %.
  10. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgewählte Prüfkörperfläche (15) einen Durchmesser oder eine kleinste Kantenlänge von wenigstens 5 cm hat.
  11. Prüfvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass Prüfkörper (1), Trennfläche (6) und Rahmen (2; 3) über Klemmeinrichtungen (7; 7a) miteinander verbunden sind.
  12. Verfahren zur Qualitäts- oder Lebensdauerprüfung von transparenten Kunststoffplatten nach Anspruch 1, insbesondere von PMMA-Platten, dadurch gekennzeichnet, dass man einen plattenförmigen Prüfkörper (1) in einen Rahmen (3) spannt, über einer Fläche (15) des Prüfkörpers eine bewitterungsbeständige, lichtdurchlässige und wasserundurchlässige Trennfläche (6) in einen Rahmen (2) mit Abstand zu der Prüfkörperfläche (15) anordnet, und an den Rändern zwischen beiden Flächen (6; 15) Dichtungselemente (4; 5) einbringt, um einen geschlossenen Hohlraum (10) zwischen beiden Flächen (6; 15) zu bilden, den Hohlraum (10) über wenigstens eine Durchführung (11) im Rahmen (3) mit Wasser füllt, die Flächen (6; 15) einer UV-Strahlung von wenigstens 30 W/m2 mit einem Spektrum von 290–400 nm über einen Zeitraum von 150 bis 400 Tagen bei 20 bis 55 °C aussetzt, und zugleich die nicht der UV-Strahlung ausgesetzte rückseitige Fläche (16) des Prüfkörpers (1) direkt einer relativen Luftfeuchtigkeit von <40 % aussetzt und das dabei auftretende schuppenartigen Aufschiefern der Oberfläche und die Verluste an Lichtdurchlässigkeit ermittelt.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man gleichzeitig mit der relativen Luftfeuchtigkeit von <40 % eine Temperatur von 50 ± 5 °C einstellt, der die in den Rahmen (2; 3) eingespannte Platte (1), Hohlraum (10) und Trennfläche (6) insgesamt ausgesetzt sind.
  14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass man mit den Dichtungselementen (4; 5) eine ausgewählte Plattenfläche (15) von wenigstens 20 cm2 bildet.
  15. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Zeitraum 200 bis 300 Tage beträgt.
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