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Die
Erfindung betrifft eine Sendeeinrichtung mit einer digitalen Vorverzerrung,
insbesondere für mobile
Kommunikationsgeräte.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Regelung einer
Vorverzerrung eines wertdiskreten Signals in einer eine Verstärkungseinrichtung
umfassende Sendeeinrichtung.
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Moderne
Mobilfunkstandards wie UMTS bzw. WLRN erfordern die Verwendung von
Bandbreiten-effizienten Modulationsarten wie beispielsweise QPSK
bzw. QAM (Quadraturamplitudenmodulation). Die Modulationsarten verwenden
ein amplitudenmoduliertes Signal, so daß sich der Pegel des Signals zeitlich
verändert.
Dies erfordert für
den Sendepfad besonders hohe Linearitätsanforderungen, um Übertragungsfehler
bei Ausgangssignalen mit großen
Pegeln möglichst
gering zu halten. Der Sendepfad benötigt daher am Ausgang einen
Leistungsverstärker, der
in einem weiten Bereich eine möglichst
hohe Linearität
erzielt. Gleichzeitig soll er einen niedrigen Stromverbrauch aufweisen,
da Leistungsverstärker in
drahtlosen Kommunikationsgeräten
einen hohen Anteil am Gesamtleistungsverbrauch besitzen. Ein hoher
Wirkungsgrad eines Leistungsverstärkers, also ein großes Verhältnis von
erzeugter HF-Leistung zu benötigter
Leistung wird jedoch meist in einem Bereich erreicht, in dem die
HF-Übertragungskennlinie des
Leistungsverstärkers
starke Nichtlinearitäten aufweist.
Eine gute Linearität
des Leistungsverstärkers
ist bei einem geringen Wirkungsgrad erreichbar, also bei einer geringen
Ausgangsleistung im Vergleich zur benötigten DC-Leistung des Leistungsverstärkers.
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Um Übertragungsfehler
durch Nichtlinearitäten
des Leistungsverstärkers
im Sendepfad zu verringern, werden vorverzerrte Eingangssignale
für den Leistungsverstärker verwendet.
Diese Signale sind derart vorverzerrt, daß die nichtlineare Ausgangskennlinie
des Leistungsverstärkers
durch die Vorverzerrung kompensiert wird. Somit ist ein hohe Ausgangsleistung
bei gleichzeitig geringem Stromverbrauch des Leistungsverstärkers möglich, ohne
daß die
daraus resultierenden Nichtlinearitäten das Ausgangssignal unzumutbar
modifizieren.
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In
aktuellen mobilen Kommunikationsgeräten werden Leistungsverstärker verwendet,
die durch üblicherweise
geeignete Schaltungstechnik einen bestmöglichen Kompromiß zwischen
der Linearität und
dem Stromverbrauch anstreben. Ein Beispiel dafür ist der Druckschrift von
Iwai et al, "High
Efficiency and High Linearity InGaP/GAs HBT Power Amplifiers: Matching
Techniques of Source and Load Impedance to Improve Phase Distortion
and Linearity", IEEE
Transactions On Electron Devices, vol.45, No 6., June 1998 zu entnehmen.
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Eine
weitere Linearitätsverbesserung
läßt sich
mit weiteren Zusatzschaltungen realisieren. Zwei Beispiele für eine Vorverzerrung
eines analogen Signals, das an den Eingang des Leistungsverstärkers angelegt
wird, sind in den Druckschriften E. Westesson et al.: "A Complex Polynomial
Predistorter Chip in CMOS for Baseband or IF Linearization of RF
Power Amplifiers",
IEEE International Symposium on Circuits and Systems, 1999 und in
Yamauchi et al.:, "A
Novel Series Diode Linearizer for Mobile Radio Power Amplifiers,
IEEE MTT-S Digest",
1996, Seite 831 bis 833 enthalten. Nachteil solcher analoger Vorverzerrungsschaltungen
sind jedoch die äußerst engen
Grenzen für äußere Betriebsbedingungen
der Schaltung wie beispielsweise Temperatur, Ansteuerung oder Arbeitspunkt. Ändern sich
diese Randbedingungen, ist es notwendig, die analoge Vorverzerrungsschaltung
flexibel abzugleichen. Ein flexibler Abgleich einer analogen Vorverzerrungsschaltung
ist jedoch nur mit hohem Aufwand möglich.
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Im
Gegensatz zur Vorverzerrung des analogen Basisbandsignals besitzt
eine Vorverzerrung des digitalen Basisbandsignals den Vorteil einer
sehr guten Anpaßfähigkeit
an sich verändernde äußere Betriebsbedingungen.
Schaltungen und Verfahren für eine
digitale Vorverzerrung vor allem für die Leistungsverstärker von
Basisstationen sind in
US 6477477 und
US 4291277 beschrieben.
Diese verwenden eine sogenannte adaptive Implementierung. Dazu koppeln
sie einen Teil des verstärkten
Signals aus und messen das durch den Leistungsverstärker der
Basisstation verzerrte Signal. Daraus errechnen sie die Vorverzerrungskoeffizienten,
die mit dem digitalen Basisbandsignal verknüpft werden. Die dafür benötigte Rechenleistung
sowie zusätzliche
Bauelemente führen
jedoch zu einem hohen Schalltungsaufwand. Weiterhin ist der Stromverbrauch
der dargestellten Schaltungen sehr hoch, da eine Vorverzerrung des
digitalen Datenstroms kontinuierlich stattfindet, so daß eine direkte Übertragung
der beschriebenen Schaltungen auf mobile Kommunikationsgeräte nicht
zweckmäßig erscheint.
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Es
ist somit Aufgabe der Erfindung, eine Sendeeinrichtung vorzusehen,
die auch bei einem hohen Wirkungsgrad eine ausreichend gute Linearität erzeugt.
Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Regelung
einer Vorverzerrung vorzusehen, bei dem der Stromverbrauch deutlich
reduziert ist.
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Diese
Aufgaben werden mit den Gegenständen
der nebengeordneten Patentansprüche
gelöst.
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Es
ist eine Sendeeinrichtung vorgesehen, die eine Prozessoreinheit
zur Bereitstellung eines Basisbandsignals aufweist. Das Basisbandsignal
besitzt eine erste wertdiskrete Komponente und eine zweite wertdiskrete
Komponente. Diese werden an einen ersten Ausgang und an einem zweiten
Ausgang der Prozessoreinheit bereitgestellt. Der erste Ausgang der
Prozessoreinheit ist mit dem ersten Eingang einer Vorverzerrungseinheit,
der zweite Ausgang ist mit einem zweiten Eingang einer Vorverzerrungseinheit
verbunden. Die Vorverzerrungseinheit enthält ein Mittel, daß zu einer
Ermittlung eines Vorverzerrungskoeffizienten ausgebildet ist. Der
Vorverzerrungskoeffizient stellt einen komplexen Wert dar. Der komplexe
Vorverzerrungskoeffizient ist dabei von einem Steuersignal am Steuereingang
und von der an dem ersten Eingang anliegenden ersten Komponente
und der an dem zweiten Eingang anliegenden zweiten Komponente abhängig. Die
Vorverzerrungseinheit enthält
ferner eine Multipliziereinheit zur komplexen Multiplikation. Die
Einheit ist zur Abgabe eines abgeleiteten Ausgangssignals mit einer
ersten wertdiskreten Komponente an einen ersten Ausgang und einer
zweiten wertdiskreten Komponente an einen zweiten Ausgang aus der
ersten und der zweiten wertdiskreten Komponente des am ersten und
am zweiten Eingang anliegenden Basisbandsignals ausgebildet. Die
Vorverzerrungseinheit ist ausgebildet, einen ersten oder einen zweiten
Betriebszustand einzunehmen. In dem ersten Betriebszustand ist sie
zu Abgabe des unverzerrten Basisbandsignals an ihren Ausgängen ausgebildet,
in dem zweiten Betriebszustand zur Abgabe des abgeleiteten Ausgangssignals. Weiterhin
weist die Sendeeinrichtung je einen mit einem der beiden Ausgänge der
Vorverzerrungseinheit verbundenen Digital-Analog- Wandeleinrichtung auf. Eine erste Digital-Analog-Wandeleinrichtung
ist mit ihrem Ausgang mit einem ersten Eingang zur Zuführung eines
ersten wertkontinuierlichen Signals einer Modulatoreinheit verbunden,
die zweite Digital-Analog-Wandeleinrichtung
ist mit ihrem Ausgang mit einem zweiten Eingang zur Zuführung eines
zweiten wertkontinuierlichen Signals einer Modulatoreinheit gekoppelt.
Die Modulatoreinheit enthält
ferner einen Lokaloszillatoreingang zur Zuführung eines Lokaloszillatorsignals
und einen Ausgang zur Abgabe eines komplexförmigen Ausgangssignals. Die
Modulatoreinheit setzt die beiden wertkontinuierlichen Komponenten
mittels des Lokaloszillatorssignals in das komplexförmige Ausgangssignal
um. Weiterhin enthält
die Sendeeinrichtung eine Verstärkungseinrichtung
mit analog oder digital regelbarer Verstärkung, deren Eingang mit dem
Ausgang der Modulatoreinheit verbunden ist. Letztlich weist die
Sendeeinrichtung eine Leistungssteuereinheit mit einem Eingang zur
Zuführung
eines wertdiskreten Leistungssteuersignals auf. Das Leistungssteuersignal
wird von der Prozessoreinheit abgegeben. Die Leistungssteuereinheit
ist zur Bereitstellung eines ersten Steuersignals an einen ersten
Ausgang und eines zweiten Steuersignals an einen zweiten Ausgang
ausgebildet. Der zweite Ausgang der Leistungssteuereinheit ist mit
dem Steuereingang der Vorverzerrungseinheit und der erste Ausgang
der Leistungssteuereinheit mit einem Steuereingang der Verstärkungseinrichtung
gekoppelt. Weiterhin ist die Vorverzerrungseinheit durch das Steuersignal
am Steuereingang in einen der beiden Betriebszustände schaltbar.
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Die
erfindungsgemäße Sendeeinrichtung stellt
somit eine Schaltung dar, die zur digitalen Vorverzerrung eines
Basisbandsignals ohne einen Rückkopplungspfad
ausgebildet ist. Die Vorverzerrungseinheit verzerrt ein anliegendes
Basisbandsig nal abhängig
von dem Steuersignal an ihrem Steuereingang. Das Steuersignal wird
von der Leistungssteuereinheit zur Verfügung gestellt, die damit die Leistung
des Ausgangssignal der regelbaren Verstärkungseinrichtung steuert.
Gleichzeitig wird eine mit dem Ausgang der regelbaren Verstärkungseinrichtung
verbundene zweite Verstärkungseinrichtung, sinnvollerweise
ein Leistungsverstärker
im Bereich eines hohen Wirkungsgrades betrieben. Dadurch gibt diese
ein Signal mit hoher Leistung bei geringem Stromverbrauch ab. Ist
der Pegel des am Eingang der zweiten Verstärkungseinrichtung anliegenden
Signals zu hoch, führt
die Vorverzerrungseinheit eine geeignete Vorverzerrung durch, um
die durch den hohen Eingangspegel hervorgerufene Verzerrung in der zweiten
Verstärkungseinrichtung
zu kompensieren. Ist der Pegel des Ausgangssignals so groß, daß eine ausreichende
Linearität
der HF-Übertragungskennlinie
gegeben ist, wird die Vorverzerrungseinheit durch das Steuersignal
in den ersten Betriebszustand geschaltet und das Basisbandsignal
bleibt unverzerrt. Dadurch ist immer eine gute Linearität des Ausgangssignals
gewährleistet.
Der Pegel des zu sendenden Ausgangssignals ist der Prozessoreinheit bekannt,
so daß diese über ein
geeignetes Leistungssteuersignal das erste Steuersignal für die Vorverzerrungseinheit
und das zweite Steuersignal für die
regelbare Verstärkungseinrichtung
bestimmt.
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Zweckmäßigerweise
wird das an der Vorverzerrungseinheit eingangsseitig anliegende
Basisbandsignal durch die Einheit so vorverzerrt, daß es nach
Durchlauf aller nachgeschalteten Elemente der Sendeeinrichtung ein
lineares Abbild des gewünschten,
zu sendenden Signals darstellt. Die im Sendepfad vorhandenen Nichtlinearitäten werden
so in geeigneter Weise kompensiert.
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Der
Leistungsverstärker
kann dadurch deutlich kleiner ausgelegt werden. Im Bereich eines
hohen Wirkungsgrades, in dem Nichtlinearitäten insbesondere im Leistungsverstärker auftreten,
werden diese durch das vorverzerrte Signal kompensiert. Durch die
Leistungssteuereinheit wird erreicht, daß die Vorverzerrungseinheit
ein anliegendes Signal nur dann vorverzerrt, wenn die Linearitätsanforderung des
Ausgangssignals nicht mehr eingehalten werden kann. Dadurch läßt sich
der Stromverbrauch nochmals deutlich reduzieren.
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In
einem Verfahren zur Regelung einer Vorverzerrung eines wertdiskreten
Signals in der eine Verstärkungsvorrichtung
umfassenden Sendeeinrichtung wird eine Vorverzerrung nur bei Überschreiten
eines Grenzwertes eines Pegels des Ausgangssignals der regelbaren
Verstärkungseinrichtung durchgeführt. Der
Grenzwert des Pegels wird dabei durch das von der Leistungssteuereinheit
abgegebene Steuersignal bestimmt. Die Vorverzerrung wird durch eine
komplexe Multiplikation der ersten und zweiten wertdiskreten Komponente
des Basisbandsignals mit einem von dem Pegel der ersten und zweiten
wertdiskreten Komponente des Basisbandsignals und dem Steuersignal
abhängigen
komplexen Vorverzerrungskoeffizienten durchgeführt.
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Es
wird also immer nur dann eine Vorverzerrung durchgeführt, wenn
der Pegel des zu verstärkenden
Signals einen definierten Grenzwert überschreitet. Dieser Grenzwert
ist der Pegelwert, ab dem die Ausgangskennlinie der Sendeeinrichtung
einen stark nichtlinearen Verlauf aufweist, also der Eingangspegel
für die
Verstärkungseinrichtung
zu groß wird.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung weist ein Ausgang der Verstärkungseinrichtung
mit regelbarer Verstärkung
eine Verbindung zu einer weiteren Verstärkungseinrichtung auf, die
einen festen Verstärkungsfaktor
besitzt. Die Verstärkungseinrichtung mit
regelbarer Verstärkung
ist daher als Vorverstärker
für die
weitere Verstärkungseinrichtung
ausgebildet. Zweckmäßigerweise
ist die Vorverzerrungseinheit zur Vorverzerrung eines Basisbandsignals
ausgebildet, so daß eine
in der weiteren Verstärkungseinrichtung
auftretende, nicht lineare Ausgangskennlinie kompensiert wird. Alternativ
weist auch die Modulatoreinheit verschiedene Verstärkungsstufen
auf.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung ist zumindest eine Sensorschaltung
zum Erfassen von Änderungen
von Betriebsbedingungen der Sendeeinrichtung vorgesehen. Die Sensorschaltung
ist weiterhin zur Erzeugung von aus den Betriebsbedingungen abgeleiteten
Signalen an einem Ausgang ausgebildet, der mit einem zweiten Steuereingang
der Vorverzerrungseinheit gekoppelt ist. In dieser Ausgestaltung
wird eine Sendeeinrichtung mit einer adaptiven Vorverzerrungsschaltung
realisiert. Sich ändernde äußere Betriebsbedingungen
wie beispielsweise Temperatur, Betriebsspannung, Aussteuerung werden
durch die Sensorschaltung erfaßt
und in ein Steuersignal umgewandelt, welches die Vorverzerrung am
Eingang der Vorverzerrungseinheit anliegender Komponenten des Basisbandsignals
in geeigneter Weise beeinflußt.
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In
einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist die Vorverzerrungseinheit
zur Verzerrung eines Signals mit einer inversen Signalübertragungsfunktion zumindest
einer der Verzerrungseinheit nachgeschalteten Schaltung ausgebildet.
Dadurch bildet die Vorverzerrungseinheit eine nichtlineare Signalübertragungsfunktion
der nachgeschalteten Schaltungskette ab.
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Die
durch die nachgeschalteten Schaltungselemente verursachten Verzerrungen
werden dadurch durch die Vorverzerrungseinheit kompensiert, so daß am Ausgang
der Sendeeinrichtung ein unverzerrtes Signal abgreifbar ist.
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In
einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Mittel zur
Ermittlung der Vorverzerrungskoeffizienten eine Speichereinrichtung
mit darin abgelegten Vorverzerrungskoeffizienten, sowie eine Adressberechnungseinheit.
Die Adressberechnungseinheit ist zur Erzeugung eines Adressignals für einen
in der Speichereinheit abgelegten Vorverzerrungskoeffizienten aus
dem Pegel der ersten und der zweiten wertdiskreten Komponente des
Basisbandsignals und dem ersten Steuersignal ausgebildet. Die Speichereinrichtung
ist zur Bereitstellung des durch das Adressignal bestimmten komplexen Vorverzerrungskoeffizienten
an die Multipliziereinheit ausgebildet.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Prozessoreinheit
zur Bereitstellung eines Basisbandsignals ausgebildet, dessen erste
Komponente eine In-Phasen-Komponente und dessen zweite Komponente
eine Quadratur-Komponente darstellt. Bei einem solchen Basisbandsignal
handelt es sich daher um ein I/Q-Signal, das zwei zueinander orthogonale
Komponenten aufweist. In einer alternativen Ausgestaltung repräsentiert
die erste Komponente des Basisbandsignals eine Amplitude und die zweite
Komponente des Basisbandsignals eine Phase.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens weist das wertdiskrete Signal
zwei Komponenten auf, wobei ein Pegel des wertdiskreten Signals
durch das Betragsquadrat der beiden Komponenten bestimmt wird. Somit
werden die Pegel der beiden Komponenten quadriert und addiert. Das
Ergebnis stellt das Betragsquadrat dar. Eine Alternative ist der
einfache Betrag des komplexen Signals mit den beiden Komponenten,
ausgedrückt
durch die Wurzel aus dem Betragsquadrat. Sind die Komponenten des
Basisbandsignals dargestellt in Polarform, also in Amplitude und
Phase wird der benötigte
Pegel allein durch die Amplitudenkomponente bestimmt.
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In
einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird der Vorverzerrungskoeffizient
aus einer Menge von gespeicherten Vorverzerrungskoeffizienten ausgewählt. Bevorzugt
erfolgt dabei die Auswahl durch Steuersignale. In einer weiteren
Ausbildung des Verfahrens werden durch Sensorschaltungen der Sendeeinrichtung ändernde
Betriebsbedingungen der Verstärkungseinrichtung
ermittelt und daraus Signale abgeleitet. Eine Vorverzerrung wird
mit zumindest einem von den abgeleiteten Signalen abhängigen Vorverzerrungskoeffizienten
durchgeführt.
Dadurch werden Vorverzerrungskoeffizienten ausgewählt, und
mit ihnen das Signal so verzerrt, daß sich die Änderungen der Betriebsbedingungen
kompensieren.
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In
einer Weiterbildung der Erfindung stellen die für die Vorverzerrung des wertdiskreten
Signals verwendeten Vorverzerrungskoeffizienten eine inverse Signalübertragungsfunktion
zumindest der Verstärkungseinrichtung
dar. Somit läßt sich
eine Signalübertragungsfunktion
durch Vorverzerrungskoeffizienten darstellen.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Berücksichtigung der
Zeichnungen im Detail erläutert.
Es zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild der Erfindung,
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2 ein
Blockschaltbild der Vorverzerrungseinheit,
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3 ein
Blockschaltbild der Adressberechnungseinheit,
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4 ein
Blockschaltbild der Multipliziereinheit der Vorverzerrungseinheit,
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5 ein
Spannungs-Zeitdiagramm eines unverzerrten und eines vorverzerrten
Basisbandsignals,
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6 ein
Frequenzspektrum eines Ausgangssignals mit unverzerrtem bzw. verzerrtem
Basisbandsignal,
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7 eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung.
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1 zeigt
eine Sendeeinrichtung mit einer digitalen Vorverzerrung, die ein
zu sendendes Signal in einem digitalen Bereich vorverzerrt, in ein
analoges Signal umwandelt, verstärkt
und über
eine Antenne aussendet.
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Dazu
ist eine Prozessoreinheit 1 vorgesehen. Diese erzeugt aus
den zu sendenden internen Daten an ihrem Ausgang ein komplexes Basisbandsignal
DAT1, welches zwei Komponenten I und Q aufweist. Die beiden Ausgänge der
Prozessoreinheit sind mit den Eingängen 25 und 26 einer
Vorverzerrungseinheit 2 verbunden. An den beiden Ausgängen 21, 22 der
Vorverzerrungseinheit 2 sind die Komponenten I2 bzw. Q2
des aus dem eingangsseitig angelegten Signal DAT1 abgeleiteten Signal
DAT2 abgreifbar. Die beiden Ausgänge 21 und 22 sind
mit einem Digital-/Analog-Konverter 3 verbunden,
deren Ausgänge über einen
Tiefpaß 4 an
die Eingänge 51, 52 eines
Vektormodulators 5 angeschlossen sind.
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Der
Vektormodulator 5 besitzt außerdem einen Lokaloszillatoreingang 53,
an dem das Lokaloszillatorsignal OSC eines Oszillators 10 anliegt.
Der Vektormodulator 5 setzt an seinen beiden Eingängen anliegende
Signale mittels des Lokaloszillatorsignals OSC auf ein Ausgangssignal
um und gibt dieses an seinem Ausgang 54 aus. Weiterhin
enthält
er einen Steuereingang zur Zuführung
eines Steuersignals, das die Ausgangsleistung des Signals am Ausgang 54 regelt.
Der Ausgang 54 des Vektormodulators 5 ist mit
dem Eingang eines regelbaren Verstärkers 6 verbunden.
Der Verstärker 6 ist
ein analog regelbarer, spannungsgesteuerter Verstärker mit
einem Steuereingang 61. Sein Ausgang ist über einen
Bandpaßfilter 7 an
den Eingang eines Leistungsverstärkers 8 angeschlossen,
der eine feste Verstärkung
aufweist. Der Ausgang des Leistungsverstärkers 8 ist mit einer Antenne 9 verbunden.
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Die
Prozessoreinheit 1 weist weiterhin einen Steuerausgang
auf, der mit einer Leistungssteuereinheit 12 sowie einer
Sensoreinrichtung 13 verbunden ist. Die Sensoreinrichtung 13 enthält drei
Sensoren: Einen Temperatursensor TempS, einen Stromsensor CurS sowie
einen Spannungssensor VoltS. Diese messen die Betriebsparameter
Temperatur, Stromverbrauch sowie Ansteuerung des Leistungsverstärkers 8.
Außer
den gemessenen Daten erzeugt die Sensoreinrichtung 13 an
ihrem Ausgang 131 ein Steuersignal CONT2, daß einem
Steuereingang der Vorverzerrungseinheit 2 zugeführt wird.
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Die
Leistungssteuereinheit 12 enthält einen Eingang 121,
der mit dem Steuerausgang der Prozessoreinheit 1 verbunden
ist sowie zwei Ausgänge 122 und 123.
Der Ausgang 122 ist über
einen Digital-/Analog-Wandler 11 mit dem Steuereingang
des Vektormodulators 5 sowie dem Steuereingang 61 des
regelbaren Verstärkers 6 verbunden.
Der Ausgang 123 der Leistungssteuer einheit 12 ist
an den ersten Steuereingang der Vorverzerrungseinheit 2 angeschlossen.
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Aus
den zu übertragenden
Informationen erzeugt die Prozessoreinheit 1 an ihren beiden
Ausgängen
wertdiskrete Signale I und Q, die gemeinsam das Basisbandsignal
DAT1 bilden. Die beiden Komponenten I und Q stellen die Inphase-
und die Quadraturkomponente eines komplexen Basisbandsignals dar.
Gleichzeitig gibt die Prozessoreinheit 1 ein Leistungssteuersignal
LS an ihrem Steuerausgang aus, das der Leistungssteuereinheit 12 die
einzustellende Verstärkung übermittelt.
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An
ihrem Ausgang 122 gibt die Leistungssteuereinheit 12 ein
erstes wertdiskretes Signal ab, das von dem Digital-/Analog-Wandler 11 in
ein analoges Steuersignal umgesetzt wird und dem Steuereingang des
Vektormodulators 5 sowie dem Steuereingang 61 der
Verstärkereinrichtung 6 zugeführt wird. Diese
Steuersignale regeln die Verstärkung
des Vektormodulators 5 bzw. der Verstärkungseinrichtung 6. Dadurch
liegen am Eingang der Verstärkungseinrichtung 8 abhängig von
dem Steuersignal Signale mit unterschiedlichen Pegeln an. Diese
werden von der Verstärkungseinrichtung 8 mit
einem festen Verstärkungsfaktor
verstärkt,
so daß die
abgestrahlte Ausgangsleistung an der Antenne 9 der von
der Prozessoreinheit 1 gewünschten Sendeleistung entspricht.
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Gleichzeitig
wird von der Leistungssteuereinheit 12 am zweiten Ausgang 123 ein
Steuersignal CONT1 abgegeben. Dieses Steuersignal wird von der Vorverzerrungseinheit 2 dazu
verwendet, einen komplexen Vorverzerrungskoeffizienten aus einem Satz
abgespeicherter Vorverzerrungskoeffizienten auszuwählen, der
für die
Vorverzerrung der beiden Komponenten I und Q des eingangsseitig
angelegten Basisbandsignals DAT1 verwendet werden soll. Die verwendeten
Vorverzerrungskoeffizienten bilden die inverse Signalübertragungsfunktion
der Schaltungskette beginnend bei den DA-Wandlern 3 über den Tiefpaßfilter 4,
den Vektormodulator 5 bis hin zur zweiten Verstärkungseinrichtung 8 ab.
Dadurch wird das Basisbandsignal DAT1 so vorverzerrt, daß das am
Ausgang der Verstärkungseinrichtung 8 abgreifbare
Signal wieder dem unverzerrten Basisbandsignal entspricht. Den größten Beitrag
zur gesamten Verzerrung liefert überlicherweise
dabei die Verstärkungseinrichtung 8.
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Die
Vorverzerrungseinheit 2 ist so ausgebildet, daß sie abhängig von
dem Steuersignal CONT1 das Basisbandsignal DAT1 auch unverzerrt
am Ausgang abgibt. Eine Vorverzerrung des Basisbandsignals DAT1
ist nur dann nötig,
wenn die Linearität
der Übertragungskennlinie
der gesamten Verstärkerkette beginnend
bei dem D/A-Wandler 3 bis hin zur Verstärkungseinrichtung 8 bei
der gewünschten
Leistung des Ausgangssignals nicht mehr ausreicht. Dies ist jedoch
nur dann gegeben, wenn die Ausgangsleistung der Sendeeinrichtung
sehr hoch sein soll, also die Signalpegel der Ausgangssignale des
Vektormodulators 5 sowie der Verstärkungseinrichtung 6 sehr groß sind.
In einem solchen Fall verstärkt
die Verstärkungseinrichtung 8 das
am Eingang anliegende Signal mit einer nicht linearen Kennlinie
und das Ausgangssignal wird verzerrt. Durch die Vorverzerrung wird
die Verzerrung durch den Verstärker 8 wieder kompensiert.
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Sinnvollerweise
ist dabei dem Prozessor 1 die zu sendende Leistung bekannt.
Gerade in modernen Kommunikationsstandards wie WCDMA werden die
Sendeleistungen dem mobilen Gerät
mitgeteilt. Dies erfolgt typischerweise ca. 1000 mal pro Sekunde.
Daher stellt der Prozessor 1 die maximale zu sendende Abstrahlleistung
an der Antenne über
das Steuersignal bis zu einer erneuten Änderung ein. Aus dem festen
Verstärkungsfaktor
des Verstärkers 8 läßt sich
daher der notwendige Pegel des Eingangssignals berechnen. Dieser
Pegel wird durch das Leistungssteuersignal der Leistungssteuereinheit
mitgeteilt, die das entsprechende Steuersignal sendet. Weiterhin
wird ermittelt, ob das Basisbandsignal während dieser Zeit vorverzerrt
werden muß,
weil der Eingangspegel über
einem Grenzwert liegt und die im Verstärker 8 erzeugten nichtlinearen
Verzerrungen die Signalqualität
des Sendesignals zu stark mindern.
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Da
die Ausgangskennlinie der Verstärkungseinrichtung 8 auch
von weiteren äußeren Betriebsparametern
abhängt,
ist zudem das Steuersignal CONT2 vorgesehen, welches ebenfalls von
der Vorverzerrungseinheit 2 zur Auswahl der Vorverzerrungskoeffizienten
verwendet wird.
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Eine
mögliche
Ausgestaltungsform der Vorverzerrungseinheit 2 ist in 2 zu
sehen. Das unverzerrte wertdiskrete Basisbandsignal DAT1 mit seiner
Komponente I und seiner Komponente Q wird sowohl einer Adressberechnungseinheit 16 wie
auch einer Schalteinheit 27 zugeführt. Die Schalteinheit 27 besitzt
einen Steuereingang, der an den Eingang 23 der Vorverzerrungseinheit
angeschlossen und zur Zuführung
des Steuersignals CONT1 vorgesehen ist. In einer Schalterstellung
verbindet sie die Eingänge 25 und 26 direkt
mit den Ausgängen 21 und 22.
Dies erfolgt dann, wenn die Vorverzerrungseinheit durch das Steuersignal
CONT1 deaktiviert ist, also das Basisbandsignal nicht vorverzerrt
werden soll. Das an den Eingängen
anliegende Basisbandsignal wird unverändert wieder an den Ausgängen abgegeben,
die Vorverzerrungseinheit und insbesondere ein nunmehr deaktiverte
und keinen Strom verbrauchender komplexer Multiplizierer 14 wird
damit überbrückt.
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Signalisiert
das Steuersignal CONT1 eine Vorverzerrung, wird die Vorverzerrungseinheit
aktiviert und die Steuerschaltung 27 wird so geschaltet, daß sie die
Eingänge 25 und 26 mit
dem komplexen Multiplizierer 14 über ein nicht gezeigtes Verzögerungselement
verbindet. Die Verzögerung
des Elements ist gleich der Zeit, die für die Berechnung der Voverzerrungskeoffizienten
benötigt
ist.
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Weiterhin
weist die Adreßberechnungseinheit 16 einen
Steuereingang auf, der ebenfalls zum Eingang 23 der Vorverzerrungseinheit
führt.
Die Adreßberechnungseinheit 16 berücksichtigt
neben dem Steuersignal CONT1 auch noch die Amplitude oder die Pegel
der beiden Komponenten I und Q des digitalen Basisbandsignals bei
der Bestimmung der Vorverzerrungskoeffizienten.
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Dazu
besitzt sie, wie in 3 zu erkennen, zwei Quadrierer 18,
mit denen jeweils das Betragsquadrat der I- und der Q-Komponente des Basisbandsignals
gebildet wird. Das Betragsquadrat ergibt sich dabei aus der Summe
der Quadrate der einzelnen Komponenten. Das Ergebnis stellt einen
Teil eines Adressignal ADR dar, das zusätzlich noch mit dem Steuersignal
skaliert wird. Dazu enthält
die Adressberechnungseinheit 16 eine Kontrollschaltung 19,
die das Kontrollsignal CONT1 auswertet. Das daraus abgeleitete Signal
wird mit der Amplitude des Basisbandsignals über einen Multiplizierer 20 miteinander
skaliert und ergibt das Adreßsignal
ADR.
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Dieses
Adreßsignal
wird einer Speichermatrix 15 zugeführt. Die Speichermatrix 15 enthält mehrere
Sätze von
Vorverzerrungskoeffizienten, die sowohl äußere Betriebsparameter wie
auch den Signalpegel berücksichtigen.
Mittels des Adreßsignals
ADR sowie dem Steuersignal CONT2, das Informationen über die
Betriebsparameter enthält,
wird aus der Speichermat rix 15 ein komplexer Vorverzerrungskoeffizient
KOEFF1 mit zwei Komponenten IK und QK ausgewählt, und dem komplexen Multiplizierer 14 zugeführt.
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Die
Adressberechnungseinheit erzeugt daher in äußerst einfacher Weise das Adressignal
zur Bereitstellung des komplexen Koeffizienten. Die Speichereinheit
stellt lediglich eine Tabelle mit mehreren Spalten dar. Die Spalte
wird durch das Steuersignal CONT2 gewählt, die Zeile mit dem komplexen Koeffizienten
KOEFF1 durch das Adressignal. Das Steuersignal CONT1 dient lediglich
einer Skalierung. Besitzt beispielsweise der Gesamtpegel der Komponenten
I und Q8 mögliche
Einstellungen, ergeben sich daraus die 256 Voverzerrungskoeffizienten.
Der Gesamtpegel wird mit dem Steuersignal CONT1 skaliert, so dass
damit ein zusammenhängender
Bereich aus den 256 Koeffizienten ausgewählt wird. Für die aktuelle Berechnung der
Vorverzerrung wird einer dieser Koeffizienten verwendet. Beispielsweise
besitzt der Skalierungsfaktor durch das Steursignal CONT1 den Wert
0,8. Der Bereich der ausgewählten Koeffizienten
geht somit vom 1. bis zum 204. Koeffizienten. Für einen aktuellen Pegel wird
einer dieser Koeffizienten zur Vorverzerrung verwendet. Der Vorverzerrungskoeffizient
wird der komplexen Multiplizierereinheit 253 zugeführt.
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Die
Koeffizienten können
teilweise auch durch Extrapolation und/oder Interpolation gewonnen werden,
so daß sich
die Gesamtzahl reduziert. Dies gilt insbesondere für zusätzliche
Spalten, deren Werte durch das Steuersignal CONT2 bestimmt werden und äußere, geänderte Betriebsbedingungen
berücksichtigen.
Dabei ist es ausreichend, lediglich die Amplitude des komplexen
Basisbandsignals zu berücksichtigen,
da die Phase keine Verzerrung verursacht. Die Phasenverzerrung im
Verstär ker
wird durch den komplexen Koeffizienten und den Multiplizierer 14 berücksichtigt.
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Der
Multiplizierer 14 enthält
vier Skalarmultiplizierer 141, 142, 143 und 144 sowie
einen Addierer 146 und einen Subtrahierer 145.
Der Skalarmultiplizierer 141 multipliziert die Komponente
I mit der Koeffizientenkomponente IK, der Skalarmultiplizierer 143 multipliziert
die Komponente I mit der Koeffizientenkomponente QK. Die Basisbandkomponente
Q wird über
den Skalarmultiplizierer 142 mit der Koeffizientenkomponente
QK und über
den Skalarmultiplizierer 144 mit der Koeffizientenkomponente
IK multipliziert. Ausgangsseitig sind die Skalarmultiplizierer 141 und 142 mit
einem Subtrahierer 145 verbunden, der das Ausgangssignal
des Skalarmultiplizierers 142 von dem Ausgangssignal des
Skalarmultiplizierers 141 subtrahiert und als Komponente
I2 des verzerrten Basisbandsignals DAT2 abgibt. Der Ausgang des
Addierers 146, der die Ausgangssignale der Skalarmultiplizierer 143 und 144 addiert,
führt die
verzerrte Komponente Q2 des Basisbandsignals DAT2. Die Schaltung
des Multiplizierers 14 multipliziert somit das ein komplexes
Basisband I+jQ darstellende Signal DAT1 mit dem komplexen Vorverzerrungskoeffizienten
KOEFF1. Durch den Multiplizierer 14 wird somit eine Phasenverzerrung
berücksichtigt
und die Phase des Basisbandsignal in geeigneter Weise vorverzerrt.
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Der
Multiplizierer 14, die Speichereinheit 15 und
die Adressberechnungseinheit 16 ist abschaltbar. Dadurch
wird der Stromverbrauch der Vorverzerrungseinheit, wenn keine Vorverzerrung
notwendig ist, reduziert. Durch das Steuersignal CONT1 läßt sich
die Vorverzerrungseinheit in einen aktiven Betriebszustand schalten,
in dem die I und Q Komponente des Basisbandsignals vorverzerrt werden, oder
in einen deaktiven Betriebszustand, in dem durch den Schalter 27 ein
Eingangssignal unverzerrt am Ausgang abgegeben wird.
-
5 zeigt
die Amplitude einer Komponente des unverzerrten Basisbandsignals
DAT1 sowie das dazugehörige
verzerrte Basisbandsignal DAT2 im Verlauf über die Zeit. Das verzerrte
Basisbandsignal wird in dem Vektormodulator 5 auf einer
Ausgangsfrequenz umgesetzt, nochmals verstärkt und der Verstärkungseinrichtung 8 zugeführt, die
das Signal so verstärkt,
daß die
Verzerrungen durch die nicht lineare Verstärkung der Verstärkungseinrichtung 8 wieder kompensiert
werden.
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Durch
eine nichtlineare Übertragungskennlinie
hervorgerufenen Verzerrungen erzeugen in einer Verstärkungseinrichtung
Intermodulationsprodukte, die im Spektrum als zusätzliche
Linien erscheinen. In einem breiten Nutzsignalspektrum äußert sich
dies dadurch, daß neben
dem eigentlichen Nutzkanal zusätzliche
Leistung erzeugt wird, die als "Adjacent Channel
Power" oder Nachbarkanalleistung
bezeichnet wird. Durch die Vorverzerrung werden Intermodulationsprodukte
deutlich unterdrückt,
so daß sich auch
die Nachbarkanalleistung reduziert. Eine solche Reduktion ist in 6 zu
erkennen. Dabei ist das Spektrum eines modulierten Ausgangssignals
zu sehen. Das Spektrum S1 ist dabei ein Nutzsignal, dessen Basisbandsignal
in geeigneter Weise verzerrt wurde, das Spektrum S2 stellt das gleiche
Nutzsignal mit unverzerrtem Basisbandsignal dar. Es ist deutlich zu
erkennen, daß durch
die digitale Vorverzerrung die Intermodulationsprodukte und damit
die Nachbarkanalleistung deutlich reduziert wurde.
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Eine
Erweiterung zu der erfindungsgemäßen Sendeeinrichtung
nach 1 zeigt 7. Funktions-
bzw. wirkungsgleiche Bauelemente tragen dabei gleiche Bezugszeichen.
In diesem Ausführungsbeispiel
sind zwei Richtkoppler 28 und 29 vorgesehen, die
an den Ausgang des Leistungsverstärkers 8 und zwischen
Leistungsverstärker 8 und
Antenne 9 geschaltet sind. Die beiden Richtkoppler 28 und 29 ermitteln
den Amplitudenbetrag sowie die Phase eines von dem Leistungsverstärker 8 abgegebenen
Signals, sowie den Amplitudenbetrag und die Phase eines von der
Antenne 9 reflektierten Signals. Die Parameter werden dem
Prozessor 1 für
die Erzeugung einer Vorverzerrung der Basisbandsignale I und Q zugeführt.
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Eine
solche Ausbildung ist vorteilhaft, da die Eigenschaften der Sendestufen
von mobilen Kommunikationsgeräten
stark von der Antennenimpedanz abhängen. Diese weicht aufgrund
von Umgebungseinflüssen,
beispielsweise metallische oder dielektrische Gegenstände im Nahfeld
der Antenne häufig
von der normalen Antennenimpedanz in unkontrollierter Weise ab.
Eine solche Veränderung
der Antennenimpedanz wirkt sich direkt auf den Ausgang des Leistungsverstärkers 8 aus,
der nun aufgrund der resultierenden Fehlanpassung zusätzlich Verzerrungen
im Ausgangssignal erzeugt.
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Um
solche Verzerrungen zu verhindern und eine Entkopplung zwischen
dem Leistungsverstärker 8 und
der Antenne 9 zu erreichen, kann unter anderem auch ein
Zirkulator eingesetzt werden. Dieser ist jedoch relativ teuer und
meist nicht monolithisch auf einem Halbleiterkörper integrierbar. Darüber hinaus erzeugt
er merkliche Verluste, die den Wirkungsgrad der Sendestufen einschränken.
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Durch
die erfindungsgemäße Ausbildung
mit einem Richtkoppler bzw. einem Detektor zur Erfassung einer Impedanzänderung
lässt sich
der komplexe Lastreflexionsfaktor der Sendeausgangsstufe in geeigneter
Weise adaptiv erfassen und damit die Vorverzerrung so beeinflussen,
dass an der Antenne 9 das geforderte lineare Signalverhalten
vorhanden ist. Insbesondere kann eine fehlerhafte Anpassung, die
zu einer Verzerrung des Ausgangssignals des Verstärkers 8 führt teilweise
kompensiert werden. Da die Impedanzänderung der Antenne relativ
langsam erfolgt, bleibt dem Prozessor und Basisbandsignalerzeuger 1 genügend Zeit,
geeignete Vorverzerrungskoeffizienten auszuwählen.
-
Es
ist aber zu berücksichtigen,
dass eine Vorverzerrung des digitale Basisbandsignals zu einem breiteren
Frequenzspektrum führt.
Daher müssen
die Tiefpassfilter 4 geeignet angepasst werden, so dass
nicht eine zusätzliche
Phasenverzerrung aufgrund zu geringer Filterbandbreite auftritt.
Dies lässt
sich durch eine Filterumschaltung erreichen, die je nach aktiver
oder inaktiver digitaler Vorverzerrung eine Bandbreitenumschaltung
durchführt.
Im Ausführungsbeispiel
sind umschaltbare Filter 4 vorgesehen, die mit ihrem Stelleingang 404 über die
Steuereinheit 12 an den Prozessor 1 angeschlossen
sind. Eine entsprechend größere Bandbreite
und Anpassung an das durch die Vorverzerrung breitere Spektrum ist auch
für die
nachgeschalteten Elemente vorgesehen. Weiterhin ist es zweckmäßig die
Digital/Analog-Wandler mit einer höheren Auflösung auszulegen, um so das
Signal-Rauschverhältnis
zu verbessern. Meist reicht eine zusätzliche Auflösung von
einem Bit aus, um das Quantisierungsrauschen ausreichend zu unterdrücken.
-
Darüber hinaus
ist es möglich, über einen geeigneten
Detektor ein in den Ausgang des Leistungsverstärkers 8 hineinlaufendes
Signal zu detektieren und Schutzmaßnahmen zu treffen. Dadurch wird
der Leistungsverstärker 8 gegen Überspannung oder
durch Fehlanpassung reflektierter Leistung geschützt. Die Schutzschaltung ermöglicht es,
die Spannungsfestigkeit der verwen deten Technologie zugunsten besserer
Hochfrequenzeigenschaften zu verringern. Der Wirkungsgrad der Gesamtanordnung wird
deutlich verbessert und die Leistungstransistoren insbesondere des
Leistungsverstärkers 8 lassen sich
für höhere Dichten
ausgelegen.
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Eine
Messung des Reflexionsfaktors der Antenne 9 bzw. einer
rücklaufenden
Signalleistung erfolgt durch den Richtkoppler 29. Dieser
ermittelt gemeinsam mit dem Richtkoppler 28 den Amplitudenbetrag
und die Phase der sich zwischen dem Ausgang des Leistungsverstärkers 8 und
dem Eingang der Antenne 9 ausbildenden Wellen. Beispielsweise erzeugt
eine ideale Anpassung zwischen dem Leistungsverstärker 8 und
der Antenne 9 keine Reflexion. Die Richtkoppler 28 und 29 detektieren
dann lediglich eine vom Leistungsverstärker 8 zur Antenne
laufendes Signal in Form einer Welle.
-
Wird
nun beispielsweise ein metallischer Gegenstand in das Nahfeld der
Antenne 9 gebracht, so ändert
sich deren Eingangsimpedanz. Dies verursacht eine Reflexion der
hinlaufenden Welle, die von den Richtkopplern 28 und 29 in
ihrem Betrag sowie ihrer Phase detektiert wird. Bei einer sehr starken Fehlanpassung
ist es möglich,
dass der größte Signalanteil
des vom Leistungsverstärker 8 abgegebenen
Signals von der Antenne 9 reflektiert und wieder in den
Ausgang des Leistungsverstärkers 8 zurückfließt. Wenn
das Linearitätsverhalten
des Leistungsverstärkers
in Abhängigkeit
von den Betriebsbedingungen und insbesondere von der Lastimpedanz
bekannt ist, ist so eine Vorverzerrung der Basisbandsignale möglich.
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Erfindungsgemäß werden
die ermittelten Amplituden- und Phasenwerte von den beiden Richtkopplern 28 und 29 über zwei Leitungen
an die Prozessoreinheit 1 übertragen. Daraus ermittelt
die Prozessoreinheit 1 die notwendigen Vorverzerrungskoeffizienten,
die an die Vorverzerrungseinheit 2 übertragen werden. Die im Sendepfad
aufgrund der Impedanzänderung
der Antenne auftretenden nichtlinearen Verzerrungen werden kompensiert.
Unterhalb einer bestimmten Grenzleistung, bei der der Verstärker 8 ausreichend
linear arbeitet, kann die Vorverzerrung abgeschaltet werden. Der
Einfluss einer Impedanzänderung
der Antenne auf die Nichtlinearität im Ausgangssignal des Leistungsverstärkers 8 ist
in einem solchen Fall nicht mehr störend.
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Darüber hinaus
ermöglicht
die Ausbildung mit Richtkopplern, welche die zurückfließende Leistung messen, einen
Schutz des Leistungsverstärkers 8.
Wenn beispielsweise Grenzwerte in der zurückfließenden Leistung überschritten
werden, ermöglicht eine
nicht dargestellte Schutzschaltung die Abschaltung des Leistungsverstärkers 8 bzw.
die Reduzierung seiner Ausgangsleistung. Eine Beschädigung durch
reflektierte Leistung wird dadurch reduziert. Der Wirkungsgrad der
Gesamtanordnung wird weiter verbessert.
-
Die
vorgeschlagene Anordnung ist vorteilhaft auch in Sendestufen einsetzbar,
die als Multiband bzw. Multimode-Sendestufen ausgebildet sind. Eine solche
Sendestufe erlaubt die Abgabe von Signalen auf verschiedenen Frequenzbändern. Beispielsweise für den Mobilfunkstandard
GSM und den Mobilfunkstandard WCDMA/UMTS. So kann beispielsweise bei
einem Sättigungsbetrieb,
wie sie für
den GSM-Mobilfunkstandard vorgesehen ist, eine digitale Vorverzerrung
deaktiviert werden, während
diese für den
Linearbetrieb wie beispielsweise bei UMTS/WCDMA aktiviert ist. Dabei
ist es durchaus möglich,
die Sendestufe aus mehreren parallel geschalteten Verstärkerzügen aufzubauen,
wobei nur ein Verstärkerzug
aktiviert ist und dieser durch geeignete Maßnahmen mittels der Vorverzerrungseinheit ein
lineares Signal zur Abgabe erzeugt.
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Die
hier dargestellten Ausführungsformen sind
in beliebiger Weise kombinierbar. Insbesondere ist es möglich, die
erfindungsgemäße Sendeeinrichtung
gemäß den Ausführungsformen
als integrierte Schaltung in einem Halbleiterkörper auszubilden.
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Mit
der erfindungsgemäßen Sendeeinrichtung
wird eine deutlich höhere
lineare Ausgangsleistung erreicht, so daß der Leistungsverstärker kleiner ausgelegt
werden kann. Der Verstärker
arbeitet dabei durchgehend in einem Bereich mit hohem Wirkungsgrad.
Eingangssignale, deren Pegel so groß sind, daß sie eine Verzerrung hervorrufen,
werden vorverzerrt, um die auftretenden Nichtlinearitäten im Verstärker zu
kompensieren. Die Vorverzerrung erfolgt durch eine komplexe Multiplikation
des Basisbandsignals mit einem komplexen Koeffizienten. Damit wird
auch eine Phasenverzerrung berücksichtigt. Zudem
geht für
die Bestimmung des Koeffizienten lediglich der Gesamtpegel des Basisbandsignals
ein. Dadurch ist eine Adressberechnung für den benötigten Koeffizienten besonders
einfach.
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Der
Stromverbrauch läßt sich
noch weiter reduzieren, wenn die Vorverzerrungseinheit durch das Steuersignal
immer nur dann aktiviert wird, wenn die Linearität des Leistungsverstärkers bei
der aktuell benötigten
Leistung ohne eine Vorverzerrung nicht mehr eingehalten werden kann.
Beispiele für
Mobilfunkstandards, die eine aktive Leistungssteuerung fordern sind
WCDMA/UMTS und CDMA2000. Da dort aber die Leistung ca. 1000/Sekunde
abgefragt wird, ist die aktuelle Leistung und auch die maximal vorkommende
Sendeleistung dem Prozessor bekannt. Dieser schaltet daher die Vorverzerrung
nur dann zu, wenn diese zwingend erforderlich ist und die Linearitätsanforderungen
bei dieser abzugebenden Leistung nicht mehr eingehalten werden.
Ist eine Vorverzerrung nicht notwendig wird die Vorverzerrungseinheit überbrückt und
das von der Prozessoreinheit bereitgestellte Basisbandsignal wird
unverzerrt den Analog-Digital-Wandlern zugeführt.
-
Dieses
Vorgehen beruht darauf, daß bei
allen üblichen
Mobilfunkstandards in gewissen Zeitabständen die Ausgangsleistung des
mobilen Kommunikationsgeräts
durch eine Basisstation nachgestellt wird, falls sich die äußeren Bedingungen
währenddessen
verändert
haben sollten. Demzufolge ist der Prozessoreinheit 1 die
notwendige Leistung bekannt. Nur wenn diese über einem bestimmten Grenzwert liegt
und somit eine digitale Vorverzerrung benötigt wird, wird die Vorverzerrungseinheit 2 durch
das Steuersignal CONT1 der Leistungskontrollregelung aktiviert.
Durch geeignete Ausbildung der Versorgung des Endverstärkers mittels
Anschlusses eines DC-DC-Wandler
lassen sich verschiedene HF-Übertragungskennlinien
auswählen.
Sinnvollerweise wird der DC-DC-Wandler mit der Leistungskontrolleinheit 116 gekoppelt,
so dass die Auswahl von der geforderten Ausgangsleistung abhängt.
-
- 1
- Prozessoreinheit
- 2
- Vorverzerrungseinheit
- 3
- Digital-Analog-Wandler
- 4
- Tiefpaßfilter
- 5
- Vektormodulator
- 6
- Regelbare
Verstärkungseinrichtung
- 7
- Bandpaßfilter
- 8
- Verstärkungseinrichtung
- 9
- Antenne
- 10
- Oszillator
- 11
- Digital-Analog-Wandler
- 12
- Leistungssteuereinheit
- 13
- Sensorschaltung
- 14
- Komplexmultiplizierer
- 15
- Koeffizientenmatrix,
Speicher
- 16
- Adressberechnungseinheit
- 18
- Quadrierer
- 19
- Kontrollschaltung
- 20
- Multiplizierer
- 21,
22
- Signalausgänge
- 23,
24
- Steuereingänge
- 25,
26
- Signaleingänge
- 27
- Schalter
- 51,
52
- Signaleingänge
- 53
- Lokaloszillatoreingang
- 54
- Ausgang
- 61
- Steuereingang
- 121
- Steuereingang
- 122,
123
- Steuersignalausgänge
- 131
- Steuersignalausgang
- 141,
142, 143, 144
- Skalarmultiplizierer
- 145
- Subtrahierer
- 146
- Addierer
- DAT1
- Basisbandsignal
- DAT2
- verzerrtes
Basisbandsignal
- I,
Q, I2, Q2
- Basisbandsignalkomponenten
- KOEFF1
- Vorverzerrungkoeffizient
- IK,
QK
- Komponenten
des Verzerrungskoeffizienten
- ADR
- Adressignal
- CONT1,
CONT2
- Steuersignal
- S1,
S2
- Frequenzspektren
- OSC
- Lokaloszillatorsignal
- LS
- Leistungssteuersignal