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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum elektromagnetischen
Umformen von Werkstücken
mit Hochenergieimpulsen.
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Eine
solche elektromagnetische Umformvorrichtung ist aus der
DD 146 403 bekannt. Sie besitzt eine
Ladestromquelle mit einem Ladestromkreis und einem angeschlossenen
Umformstromkreis, der eine Umformspule, einen Entladungsschalter
und einen Kondensator aufweist und als Schwingkreis fungiert. In
einem Aufladevorgang wird im Umformstromkreis elektrische Energie
gespeichert. Dies geschieht auf kapazitivem Wege, wobei der Kondensator
an den Ladestromkreis mittels eines vorgeschalteten Ladewiderstands
angeschlossen ist und aufgeladen wird. Beim anschließenden Entladen
des Kondensators über
den geschlossenen Entladungsschalter werden ein Hochenergieimpuls
und eine auf das Werkstück einwirkende
Magnetkraft erzeugt, mit der das Werkstück in der gewünschten
Weise umgeformt wird. Mit dieser elektromagnetischen Umformtechnik
werden bei Werkstoffen mit hoher elektrischer Leitfähigkeit und
geringer magnetischer Leitfähigkeit,
z.B. Kupfer oder Aluminium, befriedigende Ergebnisse erzielt. Bei
Werkstücken
aus ferromagnetischen Materialien, z.B. Stahlblechen, sind die Verformungsergebnisse ungenügend. Problematisch
ist ferner, dass für
den industriellen Einsatz sehr hohe Lade-Gleichspannungen von mehreren kV erforderlich
sind, die besondere und aufwändige
Sicherheitsmaßnahmen
erfordern und außerdem
die Baugröße der Umformspule
und die Größe der zu
verformenden Werkstücke
begrenzen. Ungünstig
sind ferner die sehr langen und mehrere Sekunden dauernden Ladevorgänge, welche
die Taktzeit erhöhen
und damit die Leistungsfähigkeit und
die Wirtschaftlichkeit der Umformeinrichtung empfindlich mindern.
Die industriellen Einsatzmöglichkeiten
sind dadurch begrenzt. Dies gilt insbesondere für die Massenfertigung von Bauteilen,
speziell bei der Fertigung von metallischen Karosseriebauteilen
von Fahrzeugen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine bessere elektromagnetische
Umformtechnik aufzuzeigen.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe mit den Merkmalen im Verfahrens- und Vorrichtungshauptanspruch.
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Bei
der beanspruchten elektromagnetischen Umformtechnik wird statt des
Kondensators die Umformspule aufgeladen und dort die für den Hochenergieimpuls
benötigte
elektrische Energie gespeichert. Dies hat verschiedene Vorteile.
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Zum
einen werden beim Aufladen wesentlich niedrigere Spannungen als
beim Stand der Technik benötigt,
welche sich im Bereich der Netzspannung bewegen und deutlich unter
1 kV liegen können.
Bei der Spulenladung wird statt dessen mit hohen Ladeströmen gearbeitet,
was geringere Sicherheits- und Handlingsprobleme mit sich bringt.
Der Kondensator hat die Funktion eines Umladekondensators, an dem Spannungsspitzen
beim Entladen der Spule nur impulsweise auftreten. Andererseits
kann im Vergleich zum Stand der Technik mit Kondensatorladung die Umformspule
bei gleicher Amperewindungszahl bzw. Durchflutung in der erfindungsgemäßen Ausführung eine
größere Windungszahl
haben, was zu niedrigeren Strömen
im Umformstromkreis führt.
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Bei
der erfindungsgemäßen Umformtechnik ist
die bisherige Beschränkung
für die
Spulen- bzw. Anlagengröße und die
Größe der zu
verarbeitenden Werkstücke
aufgehoben. Bei gleicher Spulengröße kann außerdem durch die Impuls-Kondensatorauslegung
die beanspruchte elektromagnetische Umformeinrichtung in der Baugröße gegenüber dem
Stand der Technik verringert werden.
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Die
erfindungsgemäße Spulenladung
hat ferner den Vorteil, dass die Umformspule und der Kondensator
im Umformstromkreis unter Verzicht auf einen Entladungsschalter
fest verdrahtet sein können.
Diese Verschaltung und die kleinere Lade-Gleichspannung verringern
die Schwingkreis-Drahtlänge
und ermöglichen
eine räumlich
eng benachbarte Anordnung von Umformspule und Umladekondensator.
Dies verkleinert die Baugröße und den
Bauaufwand der Anlage und verringert die störenden Streuinduktivitäten. Der
Verzicht auf den Entladungsschalter und auf eventuelle weitere Schalter in
einer Kondensator-Batterie mindert die im Umformstromkreis wirkenden
ohmschen und induktiven Widerstände
und die damit einhergehende Dämpfung.
Bei der erfindungsgemäßen Umformeinrichtung
wird statt des Umformstromkreises der Ladestromkreis geschaltet.
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Günstig wirken
sich ferner die für
eine Spulenladung wesentlich niedrigeren Ladezeiten aus. Sie können im
Millisekunden-Bereich liegen und sind dadurch ein Mehrfaches kleiner
als die beim Stand der Technik erforderlichen Ladezeiten. Dies verkürzt erheblich
die Taktzeiten und verbessert die Leistungsfähigkeit und die Wirtschaftlichkeit
der beanspruchten elektromagnetischen Umformeinrichtung.
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Die
beanspruchte elektromagnetische Umformtechnik ist nunmehr auch für bisher
kritische Werkstoffe, insbesondere ferromagnetische Werkstoffe,
geeignet. Durch die Spulenladung kann eine Vormagnetisierung des
Werkstücks
durchgeführt werden,
wodurch die relative Permeabilität μr verringert
wird. Beim Vormagnetisieren kann die magnetische Flussdichte B im
Werkstück
bis in den Sättigungsbereich
erhöht
werden, was z.B. für
ferromagnetische Stahlbleche die relative Permeabilität μr in den
Bereich von "1" bringt. Dies führt andererseits
zu einer Vergrößerung der
Eindringtiefe δ des
Stroms an der Werkstückoberfläche und
damit zu einer Verringerung der Dämpfung. Die bisherigen negativen Skin-Effekte
können
vermieden und die Anfangsbedingungen für den Umformprozess entscheidend verbessert
werden. Auch ein ferromagnetisches Werkstück erhält beim Entladen der Umformspule
die nötige
Beschleunigung und die zu einer Verformung in bester Qualität erforderliche
magnetische Kraft.
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Durch
die Spulenladung ergibt sich ferner der Vorteil, dass bereits zu
Beginn des Entladevorgangs ein magnetischer Fluss und eine Durchflutung in
der Umformspule vorhanden sind. Die über Induktion und Wirbelströme erzeugte
magnetische Umformkraft wirkt, insbesondere bei ferromagnetischen Werkstoffen,
dadurch sehr viel schneller als beim Stand der Technik mit der Kondensatoraufladung. Günstig ist
ferner, dass bei der beanspruchten elektromagnetischen Umformtechnik
wesentlich höhere Ströme als bisher
im Werkstück
induziert und dementsprechend höhere
magnetische Umformkräfte
erzielt werden können.
Der im Werkstück
induzierte Strom kann erheblich größer, z.B. 30% höher, als
der in der Umformspule fließende
Ladestrom sein. Die Effekte lassen sich durch eine geeignete Wahl
der Windungszahl und der Abmessungen, insbesondere der Länge und/oder
des Durchmessers der Umformspule, bedarfsgerecht beeinflussen.
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Ein
weiterer Vorteil liegt in der Verwendung der gleichen Umformspule
zum Vormagnetisieren und zum Entlade- oder Stoßmagnetisieren des Werkstücks. Beide
Effekte können
mit minimalem Aufwand und nur einer Ladestromquelle erreicht werden.
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Bei
der beanspruchten elektromagnetischen Umformtechnik können die
Induktivität
L der Umformspule und auch die Kapazität C des Kondensators erhöht werden,
ohne dass das die beim Stand der Technik bisher gegebenen nachteiligen
Auswirkungen hat. Auch die damit einhergehende Verringerung der
Frequenz des Schwingkreises bei der Entladung hat nicht die bisherigen
ungünstigen
Auswirkungen.
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Wenn
bei der elektromagnetischen Umformeinrichtung sehr hohe Ladeströme vom Ladestromschalter,
insbesondere in der Form eines Halbleiterschalters, geschaltet werden
müssen,
ergeben sich Auswirkungen für
die thermische Belastung und insbesondere die Abschaltfähigkeit
des Ladestromschalters. Bei hohen Strömen von z.B. 100 kA kann ein
konventioneller Ladestromschalter wegen der begrenzten Abschaltfähigkeit
und der thermischen Überdimensionierung
sehr teuer werden. Zur Lösung dieses
Begleitproblems wird ein Schaltstromkompensator eingesetzt, mit
dem die auf den Ladestromschalter unmittelbar vor oder beim Öffnen einwirkende
Strombelastung wesentlich gemindert werden kann. Hierdurch können technisch
wenig aufwändige und
sehr kostengünstige
Halbleiterschalter eingesetzt werden, die z.B. für nur 10 kA ausgelegt sind. Vorteilhaft
ist hierbei außerdem
der Umstand, dass der Halbleiterschalter auf das Öffnungssignal
hin selbsttätig
schaltet und öffnet,
sobald die Strombelastung auf einen für das Halbleiterelement schaltbaren
Wert gesunken ist. Der Ladestromschalter kann durch die Beseitigung
des Problems mit der Abschaltfähigkeit
auf die vom Ladestrom bewirkte thermische Belastung ausgelegt und
entsprechend dimensioniert bzw. optimiert werden.
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Zur
Minderung der Strombelastung kann der Schaltstromkompensator unterschiedlich
ausgebildet sein. In den einen Ausführungsformen erzeugt der Schaltstromkompensator
auf induktivem oder kapazitivem Wege eine dem Ladestrom entgegengerichtete
Gegenspannung und einen Gegenstrom, der nur kurzfristig und nur
für den Öffnungsvorgang
benötigt
wird. Eine weitere Alternative liegt im Einsatz einer Kommutierungsschaltung
in Verbindung mit einem Thyristor-Ladestromschalter. Daneben sind
weitere Varianten möglich.
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In
der induktiven Variante enthält
der Schaltstromkompensator einen Schaltstromtransformator, der mit
dem Umformstromkreis, der Ladestromquelle und dem Ladestromschalter
in Reihe geschaltet ist. Der Gegenstrom wird wiederum über einen
Schwingkreis des Schaltstromtransformators erzeugt. Um hierbei im
Ladestromkreis den Gegenstrom in der benötigen Höhe erzeugen zu können, besitzt
der Schaltstromtransformator eine ladestromseitige Hochstromschleife
mit geringer Windungszahl und eine mit der Erregerstromseite und
einer dortigen zusätzlichen
Gleichstromquelle verbundene Hochspannungsspule mit höherer Windungszahl.
Hierbei enthält
der Trafo vorteilhafterweise einen Magnetkern, insbesondere einen
Eisenkern, der sich in ähnlicher Weise
wie das Werkstück
im Umformstromkreis vormagnetisieren und aufladen lässt. Hierfür genügt eine
relativ schwache Gleichstromquelle im Erregerstromkreis. Durch die
Aufladung des Trafokerns wird der Arbeitspunkt und der Beginn der
Schwingkreisentladung im Trafo auf der Magnetisierungskurve bzw.
Trafokennlinie auf einen günstigen
Wert verschoben, so dass beim Öffnen
des Erregerstromschalters der gewünscht hohe Gegenstrom im Ladestromkreis
induziert und erzeugt werden kann. Hierfür ist es günstig, die Vormagnetisierung
des Trafokerns vor Beginn der Aufladung der Umformspule zu starten
und kurz vor Beginn des Entladevorgangs der Umformspule wieder zu
beenden. Der Ladestromschalter und der Erregerstromschalter können hierbei
gleichzeitig oder kurz nacheinander das Schaltsignal erhalten.
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In
der kapazitiven Variante wird ein Kondensator in einem Komdensator-Ladestromkreis
von einer Gleichstromquelle geladen und entlädt sich über einen an den Ladestromschalter
angeschlossenen Kompensator-Schwingkreis.
Diese Variante bietet besonders vielfältige Einstellungs- und Anpassungsmöglichkeiten.
Auch die Thyristor-Kommutierungsschaltung hat diesen Vorteil der
Verstell- und Anpassungsbreite an verschiedene Anlagenkonfigurationen.
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Für die verschiedenen
Schaltvorgänge
ist es vorteilhaft, wenn die Frequenz des Schaltstromkompensators
bzw. Schaltstromtransformators höher
als die Frequenz im Schwingkreis des Umformstromkreises ist, wobei
diese Schwingkreisfrequenz wiederum größer als die Frequenz der Ladestromquelle
ist. Der Arbeitsschwingkreis im Umformstromkreis wird dadurch mit
Sicherheit erst zum gewünschten
Entladezeitpunkt angestoßen.
Der Ladevorgang für
die Umformspule führt
durch die geringeren Frequenzen bzw. die entsprechend höhere Ladezeit
konstante τ nicht
zu einer unerwünschten
vorzeitigen Auslösung. Trotzdem
kann die Umformspule in sehr kurzer Zeit geladen werden. Beim Entladevorgang
ist es außerdem
vorteilhaft, wenn im Arbeitsschwingkreis der Umformspule und des
Umladekondensators zusätzlich
ein Kurzschließer
mit einer Diodenfunktion oder Sperrfunktion parallel geschaltet
ist. Die Diodenfunktion wirkt sich günstig auf die Schwingkreisdämpfung aus
und sorgt für
ein langsames Abklingen der induzierten Ströme im Werkstück, wobei
für die
Ströme außerdem nachteilige
Nulldurchgänge
weitgehend vermieden werden. Die eingesetzte elektrische Energie
wird dadurch maximal für
die Umformarbeit ausgenutzt.
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Durch
die schnellen Ladezeiten der Umformspule ist es möglich, mehrere
Umformstromkreise und zugehörige
Umformwerkzeuge über
ein Sammelschienensystem einzeln schaltbar an einer gemeinsamen
Ladestromquelle und einem gemeinsamen Schaltstromkompensator zu
betreiben. Die Ladezeiten der Umformspule sind wesentlich geringer als
die Rüstzeiten
zum Beschicken des Umformwerkzeugs, so dass während der Rüstzeit ein oder mehrere andere
elektromagnetische Umformprozesse durchgeführt werden können. Dies
verringert den apparativen Aufwand und den Platzbedarf. Andererseits
werden Leistungsfähigkeit
und Wirtschaftlichkeit der Gesamtanlage gegenüber bekannten Anlagen wesentlich
verbessert.
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Ferner
ist es möglich,
in einer Anlagenschaltung mehrere Umformstromkreise mit ihren Umformspulen
in einer invertierbaren Serienschaltung zu schalten. Die Umformspulen
können
räumlich
getrennt voneinander angeordnet sein und an verschiedenen Stellen
elektromagnetische Umformprozesses an einem größeren Werkstück durchführen. Sie
werden gemeinsam geladen. Zum vorzugsweise gleichzeitigen Entladen
können
die Umformspulen und die Umformstromkreise invertiert verschaltet
werden, wodurch die Wiederkehrspannung im Ladestromkreis und insbesondere
am Ladestromschalter wesentlich gesenkt werden kann.
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In
den Unteransprüchen
sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Die
Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch
dargestellt. Im einzelnen zeigen:
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1:
Ein Schaltschema einer elektromagnetischen Umformeinrichtung,
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2 bis 5:
verschiedene Diagramme für
den Verlauf von Strom und Spannung zu verschiedenen Zeitpunkten
und in verschiedenen Komponenten der elektromagnetischen Umformeinrichtung,
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6 und 7:
Diagramme über
den Verlauf der elektromagnetischen Durchflutung in der Umformspule
und in der Wirbelstromschleife im Werkstück in verschiedenen Schaltzuständen,
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8 und 9:
eine schematische Darstellung des mechanischen Teils der elektromagnetischen
Umformeinrichtung mit einem Umformwerkzeug, einem Werkstück und einem
Spulenhalter,
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10:
eine Schemadarstellung einer Umformanlage mit mehreren Umformstromkreisen
und Umformwerkzeugen in Verbindung mit einer gemeinsamen Ladestromquelle
und einem gemeinsamen Schaltstromkompensator,
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11:
einen Schaltplan einer konventionellen elektromagnetischen Umformeinrichtung
mit Kondensatorladung,
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12 und 13:
weitere Varianten des Schaltstromkompensators und
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14 und 15:
eine Anlagenschaltung mit mehreren Umform-Teilspulen in einer invertierbaren
Serienschaltung beim Ladevorgang und bei der Stoßentladung.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung (22)
zum vorzugsweise berührungslosen elektromagnetischen
Umformen von Werkstücken (23).
Die Werkstücke
(23) können
von beliebiger Art und Ausbildung sein. Sie bestehen aus elektrisch
leitenden und ggf. auch mehr oder weniger magnetisch leitenden Materialien.
Dies können
insbesondere Metallbleche aus Aluminium, Kupfer, Stahl oder dergleichen
sein.
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Die
Werkstücke
(23) können
ferner von beliebiger Art sein. Vorzugsweise handelt es sich um Bauteile
von Fahrzeugkarosserien. Dies sind insbesondere dünnwandige
Karosseriebleche.
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Unter
dem Begriff des Umformens wird im Sinne der Erfindung eine gestaltende
Formgebung der Bauteile (23), z.B. das in 8 und 9 dargestellte
plastische Verformen verstanden. Zum Umformen gehören darüber hinaus
Fügeprozesse,
wobei mehrere Werkstücke
miteinander unter elektromagnetischer Krafteinwirkung und ggf. auch
mit einer Verformung miteinander kraft-, form- oder stoffschlüssig verbunden
werden. Das Umformen kann z.B. für
eine Klebeverbindung mit einer Klebstoffaktivierung unter gegenseitigem
elektromagnetischem Andrücken
der Werkstücke
benutzt werden. Zum Umformen zählen
auch Trennprozesse, bei denen die Bauteile (23) eine Umformung ähnlich wie
beim Stanzen oder dergleichen erhalten. Mischformen, wie z.B. das
Trennfügen
oder Durchsetzfügen sind ebenfalls
umfasst. Zum Umformen werden ferner auch alle anderen Prozesse gezählt, bei
denen ein oder mehrere Bauteile (23) mit elektromagnetischer Kraft
bewegt werden.
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Beim
elektromagnetischen Umformen werden mittels einer Umformspule (7)
Wirbelströme
in Form einer Wirbelstromschleife (6) in dem oder den induktiv
gekoppelten und beaufschlagten Werkstück(en) (23) induziert,
wobei aus der Wechselwirkung der Wirbelströme mit dem Magnetfeld der Umformspule
(7) eine auf das oder die Werkstück(e) (23) wirkende
elektromagnetische Kraft F entsteht, welche das Werkstück (23)
von der Umformspule (7) wegdrückt oder zur Spule hinzieht
und dabei die Umformarbeit leistet.
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Die
elektromagnetische Umformeinrichtung (22) umfasst mindestens
eine Ladestromquelle (1) mit einem Ladestromkreis (27),
an den mindestens ein Umformstromkreis (2) und ein Ladestromschalter (5)
in Reihe angeschaltet sind. Gegebenenfalls ist ebenfalls in Reihe
noch ein nachfolgend in verschiedenen Varianten dargestellter und
näher erläuterter Schaltstromkompensator
(3) geschaltet.
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Die
Ladestromquelle (1) liefert einen Gleichstrom und kann
in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Sie beinhaltet gemäß 1 z.B.
eine Gleichstromquelle (4) im Ladestromkreis (27).
Hierbei handelt es sich vorzugsweise um eine rückwärts sperrende Gleichstromquelle
(4). Parallel zur Gleichstromquelle (4) kann eine
RC-Kombination (21)
aus einem ohmschen Widerstand und einem Kondensator geschaltet sein.
Die Ladestromquelle (1) ist in nicht dargestellter Weise
an ein Stromversorgungsnetz angeschlossen und erzeugt durch Gleichrichtung
und ggf. durch Transformation einen Gleichstrom-Ladestrom, mit dem
der Umformstromkreis (2) und der Schaltstromkompensator
(3) beaufschlagt werden. Die Ladestromquelle (1)
ist für hohe
Ströme in
Verbindung mit niedrigen Spannungen ausgelegt. Die Spannungen bewegen
sich vorzugsweise im Bereich unterhalb von 1 kV und liegen vorzugsweise
im Größenbereich
von Netzspannungen. Insbesondere liegen die Spannungen bei ca. 300
bis 500 V. Die erzeugten Ladeströme
sind hoch und liegen vorzugsweise im Bereich von mehr als 10 kA.
Für den
industriellen Einsatz der elektromagnetischen Umformeinrichtung
(22) wird z.B. mit Ladeströmen von ca. 100 kA gearbeitet.
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Der
in 1 dargestellte Umformstromkreis (2) bewirkt
die elektromagnetische Umformung und beinhaltet in einer Parallelschaltung
mindestens eine Umformspule (7) und mindestens einen Kondensator (8),
der als Umladekondensator fungiert. Die Induktivität (7)
und die Kapazität
(8) sind in einem geschlossenen Umformstromkreis (2)
geschaltet, wobei sie vorzugsweise unter Verzicht auf einen Entladungsschalter
in einer ständigen
Parallelschaltung fest verdrahtet und verschaltet sind. Der Umformstromkreis (2)
bildet einen Arbeitsschwingkreis (33).
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Parallel
zur Induktivität
(7) und Kapazität
(8) kann ein Kurzschließer (9) geschaltet
sein. Dies kann ein Halbleiterschalter mit Diodeneigenschaften und einseitiger
Sperrwirkung für
den fließenden
Strom sein. Die Funktion und Wirkung wird nachfolgend im einzelnen
beschrieben.
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Der
Ladestromschalter (5) ist außerhalb des Umformstromkreises
(2) und Arbeitsschwingkreises (33) im Ladestromkreis
(27) angeordnet und ist vorzugsweise in der in 1 gezeigten
Weise hinter den Schaltstromkompensator (3) geschaltet.
Der Ladestromschalter (5) ist vorzugsweise ein Halbleiterschalter,
der zumindest auf die vom Ladestrom hervorgerufene thermische Belastung
ausgelegt und dimensioniert ist. Die Ladeströme können je nach Einsatzfall und
Umformarbeit variieren. Sofern Sie im Bereich von 10 kA liegen,
kann der Ladestromschalter (5) in seiner Abschaltfähigkeit
hierauf ausgelegt sein. Falls höhere
Ladeströme,
z.B. 100 kA, zu schalten sind, kann der Ladestromschalter (5)
dank des Schaltstromkompensators (3) trotzdem auf eine
geringere Abschaltfähigkeit
von z.B. 10 kA dimensioniert sein. Hierauf wird nachfolgend noch
im einzelnen eingegangen.
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Zum
elektromagnetischen Umformen wird in einem Aufladevorgang im Umformstromkreis
(2) elektrische Energie gespeichert. Beim anschließenden stoßartigen
Entladevorgang werden ein Hochenergieimpuls und eine entsprechende
auf das Werkstück
(23) einwirkende Elektromagnetkraft F erzeugt. Bei der
erfindungsgemäßen elektromagnetischen Umformtechnik
wird beim Aufladen die elektrische Energie bereits in der Induktivität bzw. in
der Umformspule (7) des Umformstromkreises (2)
gespeichert. Die bei Gleichstrom gespeicherte induktive bzw. elektromagnetische
Energie berechnet sich aus dem Produkt des Quadrats des Ladestroms
I mit der halben Induktivität
L.
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Bei
der erfindungsgemäßen Ausführungsform
ist die Umformspule (7) in den Ladestromkreis (27)
geschaltet und wird als Energiespeicher mit Gleichstrom elektromagnetisch
aufgeladen, welcher von der Ladestromquelle (1) über den
Ladestromschalter (5) in den Ladestromkreis (27)
eingespeist wird. Beim Aufladevorgang kann der Kondensator (8) geringfügig mitgeladen
werden.
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11 zeigt
hierzu im Vergleich einen konventionellen Umformstromkreis (2') nach dem Stand der
Technik, bei dem der Kondensator (8') die zum elektromagnetischen Umformen
benötigte
elektrische Energie speichert und aufgeladen wird. Die bei Gleichstrom
gespeicherte kapazitive Energie hängt wesentlich von der Spannung
ab und berechnet sich aus dem Produkt des Quadrats der Ladespannung
U und der halben Kapazität
des Kondensators (8'). Beim
Stand der Technik ist nur der Kondensator (8') mit einem ohmschen Ladewiderstand
in den Ladestromkreis (27')
der Lade-Gleichstromquelle
(1') geschaltet.
Die Umformspule (7')
besitzt eine niedrige Windungszahl oder -länge von z.B. drei Windungen. Sie
ist durch einen geöffneten
Entladestromschalter (35) im Umformstromkreis (2') vom Ladestrom
abgekoppelt. Wenn der Aufladevorgang beendet ist, wird beim Stand
der Technik der Entladestromschalter (35) geschlossen und
damit zugleich auch der Umformstromkreis (2') und der Schwingkreis (33') geschlossen
und hergestellt, so dass der Kondensator (8') sich über die Umformspule (7') entladen kann.
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Beim
erfindungsgemäßen Umformstromkreis
(2) entlädt
sich im Schwingkreis (33) die in der geladenen Umformspule
(7) gespeicherte elektromagnetische Energie impulsartig
auf den Umladekondensator (8), sobald der Ladestromschalter
(5) geöffnet
wird, wobei im Schwingkreis (33) der Scheitelwert des Stroms
durch den Momentanwert des Ladestroms beim Öffnen des Ladestromschalters
(5) und ansonsten überwiegend
durch die Induktivität
L und den ohmschen Widerstand der Umformspule (7) und der
Wirbelstromschleife (6) bestimmt wird.
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Beim
Aufladen der Umformspule (7) wird das Werkstück (23)
durch den in der Umformspule (7) fließenden Ladestrom magnetisch
durchflutet und ggf. vormagnetisiert. Bei geeigneten Werkstoffen, insbesondere
bei ferromagnetischen Werkstoffen, des Werkstücks (23), kann hierdurch
die relative Permeabilität μr beeinflusst
und verändert
werden. Hierbei wird die magnetische Induktion B im Werkstück entlang
der Magnetisierungskurve erhöht
und vorzugsweise bis in den Sättigungsbereich
gesteigert. Hierfür
eignen sich besonders weichmagnetische Werkstoffe. Der Arbeitspunkt
und der Beginn des Stoßvorgangs
oder Entladevorgangs wird hierdurch entlang der Magnetisierungskurve
zu einer hohen magnetischen Flussdichte oder magnetischen Induktion
B verschoben. Zugleich kann die relative Permeabilität μr in den
Bereich von "1" verschoben werden. In
diesem Sättigungsbereich
steigt die magnetische Induktion B trotz erhöhter magnetischer Feldstärke H nicht
weiter. Ferromagnetische Werkstoffe kommen mit ihrer relativen Permeabilität μr dadurch
in den Bereich der Werte von nicht oder nur schwach magnetischen
Werkstoffen, wie Kupfer, Aluminium etc.
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Durch
die Vormagnetisierung wird außerdem die
Eindringtiefe δ des
induzierten Stromes an der Werkstückoberfläche erhöht. Sie ist mathematisch in der
Wurzel umgekehrt proportional zur relativen Permeabilität μr und steigt
mit deren Verringerung. Durch die Vormagnetisierung wird die Eindringtiefe δ bei ferromagnetischen
Werkstoffen wesentlich vergrößert. Damit
geht eine entsprechende Verringerung der Dämpfung einher.
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Bei
Beginn des Entladevorgangs oder Stoßvorgangs besteht bei Impulsbeginn
bereits eine elektromagnetische Durchflutung Θ in der Umformspule (7).
Beim erfindungsgemäßen Umformstromkreis
(2) fließt
bei der stoßweisen
Entladung sofort ein Strom durch die Umformspule (7) und
durch das ggf. vormagnetisierte Werkstück (23). Im Gegensatz
dazu muss bei einer konventionellen Kondensatorladung gemäß 11 der
Strom erst durch die Leitung in die ungeladene Umformspule (7') fließen, wodurch
der im Werkstück
induzierte Strom von "0" ausgehend erst allmählich steigt.
Bei Werkstoffen mit hoher elektrischer Leitfähigkeit ist der induzierte
Stromanstieg ausreichend schnell, um einen genügenden Kraftanstieg und die
erforderliche Beschleunigung auf das Werkstück (23) auszuüben. Bei
Werkstoffen mit geringerer elektrischer Leitfähigkeit, z.B. ferromagnetischen Werkstoffen
und insbesondere Stahlblechen, reicht mit der konventionellen Umformtechnik
mit Kondensatorladung die erzielbare Beschleunigung bzw. Kraft nicht
aus. Hier hilft die erfindungsgemäße elektromagnetische Umformtechnik
der vorbeschriebenen Art mit der Spulenladung und der Vormagnetisierung
der Werkstücke
(23) weiter. Die Anfangsbedingungen für den Umformprozess werden
mit der erfindungsgemäßen Technik
entscheidend verbessert.
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Der
Entladevorgang wird ausgelöst,
sobald der Ladestromschalter (5) geöffnet wird. Dies wird mittels
einer geeigneten Steuerung bewerkstelligt, die der Übersicht
halber nicht dargestellt ist. Die Steuerung ist auch mit der Ladestromquelle
(1) und mit dem nachfolgend beschriebenen Schaltstromkompensator
(3) verbunden.
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6 verdeutlicht
den Verlauf der elektromagnetischen Durchflutungen Θ1 der Umformspule (7)
und Θ2
der Wirbelstromschleife (6) im Werkstück (23) bei offenem
Kurzschließer
(9). t4 gibt dabei den Zeitpunkt an, in dem der Ladestromschalter
(5) öffnet.
Im Diagramm sind die Ströme
bzw. die daran gekoppelten elektromagnetischen Durchflutungen über der
Zeit aufgetragen. Die elektromagnetische Durchflutung berechnet
sich als Produkt aus der Windungszahl mit dem durchfließenden Entladestrom
oder induzierten Strom.
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Die
Wirbelstromschleife (6) im Werkstück (23) hat nur eine
Windung. Die Umformspule (7) hat vorzugsweise mehrere Windungen,
z.B. 14 Windungen. Die Windungszahl ist in der Regel größer als
bei der Umformspule (7')
nach dem Stand der Technik.
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Die
Umformspule (
7) kann aus ein oder mehreren Teilen bestehen.
Es kann sich wahlweise um eine Flachspule der in
8 und
9 gezeigten
Art oder um eine kurze oder längere
Ring- oder Zylinderspule handeln. Eine Zylinder- oder Ringspule kann z.B. ein Werkstück (
23)
zumindest segmentweise oder ggf. vollständig umschließen und
zu Entnahmezwecken teilbar sein. Die Umformspule (
7) kann
ferner ein oder mehrere Feldkonzentratoren (nicht dargestellt) aufweisen.
Eine Ring- oder Zylinderspule kann z.B. in der in der
DD 146 403 beschriebenen Art oder in
beliebiger anderer Weise ausgestaltet sein.
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Die
elektromagnetische Umformeinrichtung (22) beinhaltet außer den
vorgenannten elektrischen Teilen auch eine mit dem oder den Werkstück(en) (23)
zusammenwirkende Umformmechanik (36), die unterschiedlich
ausgebildet sein kann. Eine bespielhafte Ausführungsform der Umformmechanik
(36) ist in 8 und 9 schematisch
und vereinfacht dargestellt. Eine mit mehreren Windungen versehene Flachspule
(7) ist in einem Spulenhalter (25) angeordnet.
Das Werkstück
(23) ruht auf einem geeigneten Werkstückhalter (26), an
dem auch ein für
den jeweiligen Umformprozess geeignetes Umformwerkzeug (24),
z.B. das gezeigte Gesenk, angeordnet ist. Alternativ oder zusätzlich kann
das Umformwerkzeug (24) auch eine Stanz- oder Schneidmatrize, eine Fügewerkzeug
oder dgl. aufweisen.
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Sobald
gemäß 6 zum
Zeitpunkt t4 der Ladestromschalter (5) öffnet und der Ladestromkreis (27)
unterbrochen ist, schwingen der Entladestrom I1 und die elektromagnetische
Durchflutung Θ1
im Arbeitsschwingkreis (33) in einer allmählich abklingenden
Sinuskurve mit Null-Durchgängen. Sie
starten dabei dank der Spulenladung von einem erhöhten positiven
Strom- und Durchflutungswert. Der im Werkstück (23) induzierte
Strom I2 und die zugehörige
elektromagnetische Durchflutung Θ2
steigen dank der Vormagnetisierung sehr schnell an und schwingen
in der Variante von 6 mit einer gegenläufigen und
ebenfalls abklingen Sinusschwingung, wobei sich diese durchweg im
positiven Bereich oberhalb der Null-Linie bewegt. Die elektromagnetische Durchflutung Θ2 bzw. die
sog. Ampere-Windungszahl
ist im Werkstück
(23) betragsmäßig höher als
in der Umformspule (7), wobei die Differenz z.B. je nach Anlagenauslegung
zwischen 30 und 100% liegen kann. Die Durchflutung Θ2 im Werkstück (23)
pendelt um die durch den Ladestrom hervorgerufene Durchflutung des
Magnetkreises vorzugsweise ohne Null-Durchgänge. 6 verdeutlicht
diesen Sachverhalt.
-
Die
Spulenaufladung und die Vormagnetisierung des Werkstücks (23)
haben in zweierlei Hinsicht positive Auswirkungen auf die Steigerung
der magnetischen Umformkraft F, die sich als Produkt des Entladestroms
I1 mit dem induzierten Strom I2 und einem konstanten Faktor berechnet.
Durch die Spulenaufladung wird einerseits der zu Impulsbeginn in der
Umformspule (7) fließende
Entladestrom betragsmäßig auf
einen wesentlich über "0" liegenden Wert erhöht. Andererseits bewirkt die
Vormagnetisierung dank der Verringerung der relativen Permeabilität μr bei ferromagnetischen
Materialien und einer entsprechenden Steigerung der Eindringtiefe δ einen steilen
Anstieg und eine höhere
Amplitude des induzierten Stroms I2.
-
Das
geschilderte Verhalten kann durch ein Schließen des Kurzschließers (9)
im Umformstromkreis (2) noch weiter verbessert werden.
Wie 7 verdeutlicht, schließt der Kurzschließer (9)
zu einem Zeitpunkt t5 nach Öffnen
des Ladestromschalters (5) zum Zeitpunkt t4. Dies bewirkt
die gezeigte Glättung der
vorherigen Sinuskurve, wobei die Ströme I1,2 und die magnetischen
Durchflutungen Θ1,2
den gezeigten im wesentlichen linearen und nur schwach fallenden
Verlauf haben. Die Durchflutung Θ im Werkstück (23)
bleibt wiederum im wesentlichen auf einer Seite, z.B. oberhalb der
Null-Linie.
-
Im
Bereich zwischen t4 und t5 sind die Durchflutungen Θ1,2 und
die Ströme
I1,2 zeitweise gleich gerichtet. Dies bewirkt eine zeitweise zur
Umformspule (7) hin gerichtete Magnetkraft F. Sobald der
Strom I1 bzw. die Durchflutung Θ1
die Null-Linie durchschreiten, kehrt sich die Wirkrichtung der Magnetkraft
F um.
-
Der
im Ladestromkreis (27) und durch den Ladestromschalter
(5) fließende
Ladestrom hat ein großes
Beharrungsvermögen,
was u.a. durch die Trägheit
der Umformspule (7) begründet ist. Bei höheren Ladeströmen von
z.B. 100 kA können
konventionelle Halbleiter-Ladestromschalter (5) den Ladestrom
nicht ausschalten. Zur Behebung dieses Problems kommt der Schaltstromkompensator
(3) zum Einsatz. Dieser Schaltstromkompensator (3)
hat eine eigenständige
erfinderische Bedeutung und lässt sich
mit Erfolg nicht nur bei der gezeigten elektromagnetischen Umformeinrichtung
(22), sondern auch für
alle anderen Fälle
einsetzen, in denen ein hoher Gleichstrom geschaltet werden muss,
wobei konventionelle Schalter überfordert
sind.
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Der
Schaltstromkompensator (3) mindert vor oder beim Öffnen zumindest
temporär
die Strombelastung des Ladestromschalters (5) oder eines
anderen Stromschalters. Dies ist in verschiedener Weise möglich. In 1, 12 und 13 sind
verschiedene Ausführungsformen
des Schaltstromkompensators (3) dargestellt.
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1 zeigt
eine erste Variante mit einer induktiven Ausführungsform des Schaltstromkompensators
(3). Der in Reihe geschaltete Schaltstromkompensator (3)
erzeugt hierbei im Ladestromkreis (27) einen dem Ladestrom
entgegengerichteten Gegenstrom. In der Summe verringert sich dadurch
der am Stromschalter (5) wirkende Strom und erlaubt ein Ausführen der
Schaltfunktion.
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Der
Schaltstromkompensator (3) besitzt einen Schaltstromtransformator
(28), der vorzugsweise mit einem Magnetkern (11)
ausgerüstet
ist. Der Magnetkern (11) ist vorzugsweise ein Ringkern
und besteht aus einem geeigneten ferromagnetischen Material. Vorzugsweise
hat er eine große
Kernfläche zur
Erzeugung eines hohen magnetischen Flusses. Dies ermöglicht eine
entsprechend hohe Vormagnetisierung und Aufladung des Trafokerns,
was wegen des ohmschen Durchlasswiderstandes Rs des Ladestromschalters
(5) oder Hauptschalters vorteilhaft ist. Dieser Schalter
(5) ist z.B. als IGBT- oder IGCT-Schalteranordnung mit
Gate-Ansteuerung
ausgebildet.
-
Der
Schaltstromtransformator (28) hat auf der einen Seite eine
Hochstromschleife (10) mit ein oder wenigen Windungen,
die auf der Ladestromseite des Kerns (11) angeordnet und
an den Ladestromkreis (27) angeschlossen ist. Parallel
zur Hochstromschleife (10) ist ein Kompensationsstromkreis
(30) mit einer RC-Kombination (17) geschaltet,
welche den Verlauf von Strom und Spannung i2,u2 im Ladestromschalter
(5) vor dessen Öffnen
bestimmt. 1 zeigt diese Ausführung.
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Auf
der anderen Trafoseite ist eine Hochspannungsspule (12)
mit wesentlich mehr Windungen als die Hochstromschleife (10)
angeordnet. Sie befindet sich auf der Erregerstromkeete und ist
in einen Erregerstromkreis (29) integriert. In den Erregerstromkreis
(29) ist eine rückwärts sperrende
Gleichstromquelle (15) mit einer parallelen RC-Kombination (20)
geschaltet. Diese begrenzt eventuelle Überspannungen über der
Gleichstromquelle (15). Die RC-Kombination (21)
in der ähnlich
ausgebildeten Stromquelle (1) hat eine entsprechende Funktion. Über die
Gleichstromquelle (15) im Erregerstromkreis (29)
wird der Trafokern (11) magnetisiert und aufgeladen. Hierfür genügt ein begrenzter
Ladestrom, der z.B. im Bereich von 50 A oder darunter liegt. Auch
die Ladespannung kann niedrig sein und z.B. im Bereich von ca. 40
V liegen.
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Im
Erregerstromkreis (29) befinden sich ferner ein mit der
Gleichstromquelle (15) in Reihe geschalteter Trennwiderstand
(16) und eine anti-parallel geschaltete Diode (14).
Außerdem
ist ein Erregerstromschalter (13) im Erregerstromkreis
(29) vorhanden, der die Stromquelle (15) an die
Hochspannungsspule (12) anschaltet und abschaltet. Parallel zum
Erregerstromschalter (13) ist eine weitere RC-Kombination
(19) geschaltet, welche den Verlauf von Strom und Spannung
im Erregerstromkreis (13) nach einem Öffnen des Erregerstromschalters
(13) zum Zeitpunkt t3 bestimmt.
-
Parallel
zum Ladestromschalter (5) ist in den Ladestromkreis (27)
eine weitere RC-Kombination (18) geschaltet, welche den
Verlauf von Strom i2 und Spannung u2 in der Hochstromschleife (10)
nach dem Öffnen
des Ladestromschalters (5) zum Zeitpunkt t4 bestimmt.
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Der
Erregerstromkreis (29) bildet nach Öffnen des Erregerstromschalters
(13) ebenfalls einen Schwingkreis oder Erregerschwingkreis
(34) im Schaltstromtransformator (28). Das Produkt
aus Induktivität
L und Kapazität
C im Erregerschwingkreis (34) ist allerdings wesentlicht
kleiner als das Produkt L·C
im Arbeitsschwingkreis (33). Dementsprechend höher ist
die Frequenz im Erregerschwingkreis (34) gegenüber der
Frequenz im Arbeitsschwingkreis (33).
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Durch
die Vormagnetisierung des Trafokerns (11) wird der Arbeitspunkt
beim Anstoßen
des Erregerschwingkreis (34) entlang der Trafokennlinie
verschoben. Die Vormagnetisierung und Aufladung des Trafokerns (11)
beginnt mit dem Schließen
des Erregerstromschalters (13) zu einem Zeitpunkt t1 vor
Beginn der Aufladung der Umformspule (7). Zu diesem Zeitpunkt
ist der Ladestromschalter (5) geöffnet und der Ladestromkreis
(27) stromlos geschaltet. Sobald die gewünschte Aufladung
des Trafokerns (11) erreicht ist, schließt der Ladestromschalter
(5) zu einem Zeitpunkt t2, wobei der Erregerstromschalter (13)
geschlossen bleibt. Nun beginnt die Aufladung der Umformspule (7).
Sobald die gewünschte
Aufladung erreicht ist, öffnet
in der bevorzugten Ausführungsform
zuerst der Erregerstromschalter (13) zu einem Zeitpunkt
t3, wodurch der Erregerschwingkreis (34) angestoßen wird.
Zugleich oder kurze Zeit später
wird der Ladestromschalter (5) von der Steuerung angesteuert,
wobei der Schalter (5) aber noch nicht wirksam öffnet und
den Ladestrom noch nicht unterbricht. Die durch den Schaltstromkompensator
(3) und dessen Stromunterdrückungskreis erzeugte Gegenspannung
und der im Kompensationsstromkreis (30) angetriebene Gegenstrom
senken die Strombelastung am Ladestromschalter (5), bis
die Strombelastung einen für
dessen Schaltfähigkeit
ausreichend niedrigen Wert erreicht. In diesem Zeitpunkt t4 öffnet der
Ladestromschalter (5) und unterbricht den Ladestromkreis
(27).
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Die
Diagramme in 2 bis 5 geben den
Verlauf der Spannung u1 und des Stroms i1 in der Hochspannungsspule
(12) sowie den Verlauf der Spannung u2 und des Stroms i2
in der Hochstromschleife (10) zu den verschiedenen Schaltzeitpunkten
wider. Hierbei sind jeweils Strom und Spannung über der Zeit aufgetragen.
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2 verdeutlicht
den Strom- und Spannungsverlauf i1,u1 in der Hochspannungsspule
(12) nach Öffnen
des Erregerstromschalters (13) zum Zeitpunkt t3 und bei
noch geschlossenem Ladestromschalter (5).
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3 verdeutlicht
die für
den gleichen Schaltzustand sich ergebenden Verläufe von Strom und Spannung
i2,u2 in der Hochstromschleife (10) und im Ladestromschalter
(5).
-
Der
Strom i2 in der Hochstromschleife (10) und im Ladestromschalter
(5) sinkt nach dem Zeitpunkt t3 ab auf einen niedrigen
Wert, der ein Schalten des Ladestromschalters (5) ermöglicht. τ2 gibt hierbei
den größten möglichen
Zeitwert für
den Zeitschaltpunkt t4 zum Öffnen
des Ladestromschalters (5) hinsichtlich dieses Stroms i2
an. Ab diesem Zeitpunkt τ2
steigt der Strom i2 wieder auf einen nicht mehr schaltfähigen Wert
an. Im Diagramm von 2 ist mit τ1 der größte optimale Wert für den Zeitschaltpunkt
t4 hinsichtlich der Spannung u1 in der Hochspannungsspule (12)
angegeben. Dies ist der Zeitpunkt, in dem die Spannung u1 nach Durchlaufen
einer ersten Stufe ggf. wieder ansteigt.
-
Das
Diagramm von 4 zeigt den Verlauf von Strom
i1 und Spannung u1 der Hochspannungsspule (12) nach Öffnen des
Erregerstromschalters (13) und nachfolgendem Öffnung des
Ladestromschalters (5) zum Zeitpunkt t4.
-
5 verdeutlicht
im Diagramm die zugehörigen
Verläufe
von Strom i2 und Spannung u2 der Hochstromschleife (10)
für den
gleichen Schaltzustand. An der Hochspannungsspule (12)
klingt die Spannung u1 nach der Schalteröffnung zum Zeitpunkt t4 in
einer stark gedämpften
Schwingung ab.
-
Wie 2 im
Vergleich verdeutlicht, liegt dieser Schaltpunkt t4 vor dem optimalen
Zeitwert τ1.
Gemäß 4 fällt der
Strom i1 in der Hochspannungsspule (12) vor dem Zeitpunkt
t4 auf "0" ab und bleibt auf
diesem Wert.
-
Auf
der Ladestromseite klingt gemäß 5 nach
dem physikalischen Öffnen
des Ladestromschalters (5) die Spannung u2 in der Hochstromschleife
(10) ebenfalls in einer Schwingung mit kleiner Amplitude
schnell ab. Der Strom i2 im nunmehr geöffneten Ladestromkreis (27)
bleibt bei "0". Auch hier verdeutlicht 3 die
in der Praxis sich einstellende faktische Lage des Schaltzeitpunktes
t4 für
den Ladestromschalter (5) rechtzeitig vor dem größten möglichen
Wert τ2.
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12 zeigt
in Variation zu 1 einen Schaltstromkompensator
(3) in einer kapazitiven Ausführungsform. Der an den Ladestromkreis
(27) angeschlossene Kompensations-Stromkreis (48)
besteht aus einer zuschaltbaren (50) Kompensations-Spannungsquelle
(41) für
Gleichstrom, einem Kompensations-Kondensator (44), einem
Kompensatorschalter (45), einem Dämpfungswiderstand (46),
einer Kompensations-Induktivität
(47) und dem Ladestromschalter (5). Mit der Kompensations-Spannungsquelle (41)
sind ein Schalter (50), ein Ladewiderstand (42)
und eine Ladedrossel (43) in Reihe geschaltet.
-
Der
Kompensations-Kondensator (44) wird in der gezeigten Schaltstellung
bei geöffnetem
Kompensatorschalter (45) und geschlossenem Schalter (50)
in einem Kompensations-Ladestromkreis
(51) von der Kompensations-Spannungsquelle (41) über den
Ladewiderstand (42) und die Ladedrossel (43) aufgeladen.
Beim Schließen
des Kompensatorschalters (45) entlädt sich der Kompensations-Kondensator
(44) über
den Dämpfungswiderstand
(46) und die Kompensations-Induktivität (47) sowie den geschlossenen
Ladestromschalter (5) in einem hierdurch gebildeten und
geschlossenen Kompensations-Schwingkreis (49).
-
Der
dadurch hervorgerufene, impulsförmige Entladungsstrom
ist im Ladestromschalter (5) mit seiner ersten Amplitude
dem Ladestrom entgegen gerichtet, so dass der im Ladestromschalter
(5) fließende
Gesamtstrom vorübergehend
bis auf Null und gegebenenfalls auch darunter abgesenkt wird. Maß und Dauer
der Absenkung werden von der Höhe
der Ladespannung des Kompensations-Kondensators (44) im
Moment des Schließens
des Kompensatorschalters (45) sowie den elektrischen Parametern
des Kompensations-Kondensators (44), des Dämpfungswiderstands
(46) und der Kompensations-Induktivität (47) bestimmt.
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Die
Kompensations-Spannungsquelle (41) ist in dieser Ausführungsform
als Leistungs-Gleichstromquelle ausgelegt. Sie arbeitet über einen
entsprechenden Gleichrichter vorzugsweise ebenfalls im Niederspannungsbereich
bis ca. 1 kV. Sie erzeugt allerdings im Vergleich zur Gleichstromquelle
(15) im Erregerstromkreis (29) von 1 höhere Ströme. Die
Stromstärke
richtet sich auch nach der vom Anlagentakt bestimmten Ladezeit zum
Aufladen des Kompensations-Kondensators (44) und ist bei
bei kurzen Ladezeiten entsprechend hoch.
-
In 13 ist
eine dritte Variante des Schaltstromkompensators (3) in
Form einer Kommutierungsschaltung (52) in Verbindung mit
einem abgebrochen dargestellten Ladestromkreis (27) dargestellt.
Der Ladestromschalter (5) ist als Thyristorschalter ausgebildet.
In einer Kommutierungsschaltung (52) sind ein aufgeladener
Kondensator (54) und ein Löschthyristor (53)
untereinander in Reihe und parallel zum Ladestromschalter (5)
geschaltet. Bei Betrieb an der Lade-Gleichspannung im Ladestromkreis
(27) kann der Ladestromschalter (5) mit der Kommutierungsschaltung
(52) gelöscht
werden. Im Ladebetrieb der Umformspule (7) (nicht dargestellt)
leitet der Haupttransistor und Ladestromschalter (5), während der
Löschthyristor
(53) sperrt. Beim Zünden
des Löschthyristors
(53) wird die am Ladestromschalter (5) anliegende
Spannung kurzzeitig negativ und der Hauptthyristor bzw. Ladestromschalter
(5) wird vorübergehend
gesperrt. Der volle Ladestrom fließt jetzt durch den Löschthyristor
(53) und den Kondensator (54), welcher schnell
aufgeladen wird. Die Kapazität
des Kondensators (54) wird so groß gewählt, dass die am Ladestromschalter
(5) vorübergehend
wirksame Spannung erst nach Ablauf der Freiwerdezeit des Ladestrom- Thyristorschalters (5) über 0 V
ansteigt. Der Löschthyristor
(53) erlischt durch Unterschreiten des Haltestroms nach
vollständiger
Aufladung des Kondensators (54). Der Löschthyristor (53)
und der Kondensator (54) müssen periodisch kurzzeitig
den vollen Ladestrom aushalten.
-
Außer der
dargestellten Kommutierungsschaltung (52) sind auch andere
Schaltungen möglich,
mit denen der Ladestrom kurzfristig umgelenkt wird, um den dadurch
entlasteten Ladestromschalter (5) das Öffnen zu ermöglichen.
Prinzipiell ist auch ein kurzfristiges Kurzschließen im Ladestromkreis
(27) zur Entlastung des Ladestromschalters (5)
möglich.
-
10 verdeutlicht
eine Variante der elektromagnetischen Umformeinrichtung (22)
in einer ersten Anlagenschaltung. Hierbei sind mehrere Umformstromkreise
(2) nebst zugehörigen
Umformwerkzeugen (24) über
ein System von Sammelschienen (31) und Abzweigen (32)
parallel zu einer gemeinsamen Ladestromquelle (1) und zu
einem gemeinsamen Schaltstromkompensator (3) geschaltet.
Die Abzweige (32) können
jeweils einzeln und stromlos durch Zuschalter (37) ferngesteuert
geschaltet werden. In 10 ist z.B. der untere Abzweig
(32) mit einem Umformstromkreis (2) geschaltet
und bewirkt einen Umformprozess. Bei den anderen Umformwerkzeugen
(24) können
in dieser Zeit Rüstarbeiten,
z.B. Be- und Entladevorgänge
von Werkstücken
(23) stattfinden.
-
14 und 15 zeigen
eine weitere Anlagenschaltung, bei der mehrere Umformstromkreise (2)
mit ihren Umformspulen (7) in einer invertierbaren Serienschaltung
(40) verschaltet sind. Z.B. sind vier Umformstromkreise
(2) mit einer gemeinsamen Ladestromquelle (1)
nebst Ladestromschalter (5) sowie ggf. einem Schaltstromkompensator
(3) verbunden, welche in den Zeichnungen der Übersicht
halber nicht dargestellt und nur durch einen Pfeil angedeutet sind.
-
Eine
solche elektromagnetische Umformeinrichtung (22) kommt
z.B. zur Bearbeitung größerer Werkstücke (23)
zum Einsatz. Die verschiedenen Umformstromkreise (2) und
deren Umformspulen (7) sind in beliebig wählbarer
Position gegenüber
einem z.B. gemeinsamen Werkstück
(23) angeordnet und wirken auf dieses an unterschiedlichen
Stellen ein. Eine solche elektromagnetische Umformeinrichtung (22)
kann z.B. Bestandteil einer Pressenanlage sein und dabei in ein
Presswerkzeug, z.B. ein Tiefzieh-Werkzeug, integriert sein. Die
Umformspulen (7) können
dadurch an verschiedenen Werkstückbereichen
zusätzliche
Umformungsarbeit leisten und z.B. Werkstückbereiche nachdrucken, die
sich allein mit dem Presswerkzeug nicht in der gewünschten
Weise und der Qualität
verformen lassen.
-
Die
Umformstromkreise (2) und die Umformspulen (7)
können
in gleicher Weise oder in unterschiedlicher Weise ausgebildet und
ausgelegt sein. Dies richtet sich nach den jeweiligen Umform- und Prozesserfordernissen.
In der gezeigten Ausführungsform
sind sie alle gleich ausgestaltet. Durch die invertierbare Serienschaltung
(40) lässt
sich die gegenseitige Verschaltung der Umformstromkreise (2) und
ihrer Umformspulen (7) für den Ladevorgang und den anschließenden stoßartigen
Entladevorgang verändern.
Hierfür
sind verschiedene Ladeschalter (38) und Koppelschalter
(39) vorhanden, die abwechselnd betätigt werden und die jeweils
paarweise zu einem Umschalter verbunden sein können.
-
14 zeigt
die erste Schaltstellung der Serienschaltung (40), in der
die Spulen (7) in Reihe geschaltet sind und dabei vorzugsweise
in gleicher Richtung vom Ladestrom durchflossen werden. Hierbei
sind die Ladeschalter (38) in den Verbindungsleitungen geschlossen
und die Koppelschalter (39) geöffnet. Für den Entladevorgang wird nach Öffnen des Ladestromschalters
(5) die Serienschaltung (40) durch Öffnen der
dann stromlosen Ladeschalter (38) und nachfolgendes Schließen der
Koppelschalter (39) invertiert. Die gleichzeitig und in
gleicher Richtung schwingenden Umformstromkreise (2) bzw.
Arbeitsschwingkreise (33) werden hierdurch gegenläufig über die
Koppelschalter (39) und deren Leitungsstränge miteinander
verbunden. Durch die invertierte Serienschaltung (40) heben
sich die jeweils entgegen gerichteten Spannungen benachbarter Umformstromkreise
(2) gegenseitig auf, so dass in der Summe die Wiederkehrspannung
im Ladestromkreis (27) und insbesondere am Ladestromschalter
(5) wesentlich reduziert und ggf. bis auf Null gesenkt
werden kann.
-
Bei
der in 14 und 15 gezeigten
Serienschaltung (40) sind die Umformstromkreise (2) und
die Umformspulen (7) im wesentlichen gleich ausgelegt,
wodurch sich ein Gleichtaktverfahren ergibt. Alternativ ist eine
unterschiedliche Auslegung von Umformstromkreisen (2) und
Umformspulen (7) möglich,
wobei die Umformstromkreise (2) unterschiedliche Frequenzen
sowie eine unterschiedliche zeitliche und örtliche Reihenfolge und Größe der Amplituden
aufweisen können.
Hierdurch ist z.B. eine örtlich
unterschiedliche Umformwirkung in der Art einer Wanderwelle erzielbar.
In weiterer Variation kann eine andere Ausführung einer Serienschaltung
der Umformstromkreise (2) gewählt werden.
-
Abwandlungen
der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise
möglich.
Dies betrifft einerseits die Detailausführungen der gezeigten elektrischen
Schaltungen. Auf den Schaltstromkompensator (3) kann bei
ausreichend niedrigen Ladeströmen
oder bei Existenz genügend
schaltfähiger
Ladestromschalter (5) verzichtet werden.
-
- 1
- Ladestromquelle
- 1'
- Ladestromquelle
nach Stand der Technik
- 2
- Umformstromkreis
- 2'
- Umformstromkreis
nach Stand der Technik
- 3
- Schaltstromkompensator,
Stromunterdrückungskreis
- 4
- Gleichstromquelle
im Ladestromkreis
- 5
- Ladestromschalter,
Hauptschalter
- 6
- Wirbelstromschleife
im Werkstück
- 7
- Umformspule,
Induktivität
- 7'
- Umformspule
nach Stand der Technik
- 8
- Kondensator,
Umladekondensator, Kapazität
- 8'
- Kondensator
nach Stand der Technik
- 9
- Kurzschließer
- 10
- Hochstromschleife
auf der Ladestromseite des
-
- Schaltstromtrafos
- 11
- Magnet
(Ring-) kern des Schaltstromtrafos
- 12
- Hochspannungsspule
auf der Erregerstromkeete des
-
- Schaltstromtrafos
- 13
- Erregerstromschalter
- 14
- Trenndiode
- 15
- Rückwärts sperrende
Gleichstromgelle im
-
- Erregerstromkreis
- 16
- Trennwiderstand
- 17
- RC-Kombination
- 18
- RC-Kombination
- 19
- RC-Kombination
- 20
- RC-Kombination
- 21
- RC-Kombination
- 22
- elektromagnetische
Umformeinrichtung
- 23
- Werkstück, Bauteil
- 24
- Umformwerkzeug,
Matrize, Gesenk
- 25
- Spulenhalter
- 26
- Werkstückhalter
- 27
- Ladestromkreis
- 27'
- Ladestromkreis
nach Stand der Technik
- 28
- Schaltstromtransformator
- 29
- Erregerstromkreis
am Schaltstromtrafo
- 30
- Kompensationsstromkreis
am Schaltstromtrafo
- 31
- Sammelschiene
- 32
- Abzweig
- 33
- Schwingkreis,
Arbeitsschwingkreis
- 34
- Schwingkreis,
Erregerschwingkreis
- 35
- Entladestromschalter
- 36
- Umformmechanik
- 37
- Zuschalter
- 38
- Ladeschalter
- 39
- Koppelschalter
- 40
- invertierbare
Serienschaltung
- 41
- Kompensations-Spannungsquelle
- 42
- Ladewiderstand
- 43
- Ladedrossel
- 44
- Kompensations-Kondensator
- 45
- Kompensatorschalter
- 46
- Dämpfungswiderstand
- 47
- Kompensations-Induktivität
- 48
- Kompensations-Stromkreis
- 49
- Kompensations-Schwingkreis
- 50
- Schalter
- 51
- Kompensations-Ladestromkreis
- 52
- Kommutierungsschaltung
- 53
- Löschthyristor
- 54
- Kondensator
- i1
- Strom
der Hochspannungsspule 12
- u1
- Spannung
der Hochspannungsspule 12
- i2
- Strom
der Hochstromschleife 10
- u2
- Spannung
der Hochstromschleife 10
- Θ1
- elektromagnetische
Durchflutung der Umformspule
- Θ2
- elektromagnetische
Durchflutung im Werkstück
- t1
- Erregerstromschalter
schließt
- t2
- Ladestromschalter
schließt
- t3
- Erregerstromschalter öffnet
- t4
- Ladestromschalter öffnet
- t5
- Kurzschließer schließt
- τ1
- größter optimaler
Wert von t4 hinsichtlich u1
- τ2
- größter möglicher
Wert von t4 hinsichtlich i2
- δ
- Eindringtiefe
- μr
- relative
Permeabilität,
Permeabilitätszahl
- B
- Flussdichte
- H
- Feldstärke
- F
- magnetische
Kraft