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Die
Erfindung betrifft einen Vibrationssensor sowie eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur Vibrationsanalyse.
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In
der Industrie können
Produktionsausfälle durch
unerwartete Maschinendefekte oder dergleichen je nach Branche und
Art der Prozesse direkte und Folgeschäden in Millionenhöhe verursachen. Das
führt dazu,
dass insbesondere Verschleißteile bereits
vor dem Ende ihrer typischen Standzeit ausgetauscht werden.
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Der
Bedarf an Verschleiß-
und Defekterkennung insbesondere bei Produktionsmaschinen, Werkzeugmaschinen,
verfahrenstechnischen Anlagen, Transportsystemen usw. steigt stetig
an. Um eine solche Verschleiß-
und Defekterkennung durchführen
zu können,
werden immer öfter
Vibrationsanalysesysteme eingesetzt. Neben der Verschleißerkennung
kann eine Vibrationsanalyse auch dazu dienen, das Überschreiten
bestimmter Vibrationsschwellwerte zu erkennen, so dass in die betreffenden
Prozesse, beispielsweise spanabhebende Bearbeitungen, Walzprozesse
oder Transportvorgänge
usw., steuernd eingegriffen werden kann.
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Vibrationsanalysesysteme
werden derzeit ausschließlich
in Form von Expertensystemen eingesetzt. Der hohe Preis derartiger
Systeme und das notwendige Applikations-Know-How verhindern bis heute
den breiten Einsatz in der Industrie. Permanente Überwachungen
sind auf Grund der Kosten nicht möglich.
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Bekannte
Vibrationsanalysesysteme verwenden breitbandig arbeitende piezokeramische
Beschleunigungssensoren. Der Einsatz von breitbandig arbeitenden
Sensoren ist problematisch im gestörten Umfeld. Dazu gehört u.a.
der Umrichterbetrieb von Motoren, in dem das Motorgehäuse zum
Lautsprecher wird. Der Breitbandsensor wird übersteuert und damit quasi "taub". Die Nutzsignale
gehen in den großen
Störsignalen
verloren. In diesem Fall verursachen die steilflankigen Ströme Vibrationen
im Motor derart, dass das Motorgehäuse quasi als Lautsprechermembran
dient. Diese Störungen
können
so groß sein,
dass die Nutzsignale überdeckt
werden. Mit anderen Worten werden die Breitbandsensoren durch große Störsignale
derart übersteuert,
dass es äußerst schwierig
ist, Veränderungen
in den Nutzsignalen zu erkennen. Den breitbandigen Sensoren nachgeschaltet
sind Vorrichtung zur weiteren Signalbearbeitung, insbesondere zur
Durchführung
einer Fast Fourier-Transformation, sowie Systeme zur Fehlerklassifikation.
Hierfür
ist je nach Leistungsklasse eine zum Teil beachtliche und aufwändige Rechenleistung
erforderlich. Die Gesamtkosten für
derartige Systeme sind sehr hoch.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine einfache und kostengünstige Vibrationsanalyse
durchzuführen.
Diese Aufgabe wird durch einen Vibrationssensor nach Anspruch 1
bzw. eine Vorrichtung nach Anspruch 2 sowie durch ein Verfahren nach
Anspruch 3 gelöst.
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Ein
Kerngedanke der Erfindung ist es, für die Vibrationsanalyse frequenzselektive
Vibrationssensoren einzusetzen, die nach dem Prinzip der Resonanzüberhöhung frequenzselektiv
arbeiten derart, dass der Aufwand für eine nächgestaltete Signalaufbereitung
minimal ist. Damit wird eine Integration und Miniaturisierung der
erforderlichen Systemkomponenten möglich derart, dass ein preiswertes
Vibrationsanalyse-Mikrosystem geschaffen werden kann.
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Im
Gegensatz zu breitbandigen Sensoren arbeitet die frequenzselektive
Sensorstruktur wie ein mechanisches Filter bei (ideal) einer Frequenz,
was eine nachfolgende Fast Fourier-Transformation unnötig macht. Die Einstellung
der Bandbreite und der Resonanzfrequenz der Sensorstruktur erfolgt
durch geometrische und Prozessparameter bei dessen Herstellung.
Durch den Gütefaktor
der Sensorstruktur wird eine Verstärkung des Sensorsignals erreicht.
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Mit
der beschriebenen Sensortechnik ist es möglich, Signale außerhalb
der durch die Eigenfrequenz (Resonanzfrequenz) der Sensorstruktur
bestimmten Messfrequenz auszublenden und Signale mit der Messfrequenz
zu verstärken.
Dies wirkt sich insbesondere bei einem Einsatz bei Motoren, die
im Umrichterbetrieb betrieben werden, also bei Störungen mit
großen
Amplituden, positiv auf das Messergebnis aus. Mit anderen Worten
wird mit den erfindungsgemäßen Vibrationssensoren
ein Einsatz unter schwierigen bzw. extrem gestörten Bedingungen möglich, bei
dem herkömmliche
Systeme mit Breitbandsensoren versagen.
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Die
Güte der
Sensorstrukturen und damit die Bandbreite des resonanten Sensorelements
ist in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung derart
eingestellt, dass eine elektrische Filterung des erzeugten Sensorsignals
entfallen kann. Die spektralen Informationen können vielmehr dem Sensorsignal
direkt entnommen werden.
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Eine
vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht eine Anwendung des Prinzips der elektrostatischen
Steifigkeitsmodulation vor. Damit kann die Eigenfrequenz der Sensorstruktur
und damit die Messfrequenz des Sensors in einem Frequenzbereich
verändert
werden. Ein derart abstimmbarer Vibrationssensor ist besonders vielfältig einsetzbar. Besonders
vorteilhaft ist es, wenn eine Anzahl derartiger Vibrationssensoren
in einem Array angeordnet sind derart, dass sich die durch die einzelnen
Vibrationssensoren abgedeckten Frequenzbereiche überlappen. Dadurch wird mit
einer einzigen Sensoranordnung eine Vibrationsanalyse in einem sehr
weiten Messbereich möglich.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist die Verwendung der beschriebenen Vibrationssensoren
in einem Vibrationsanalyse-Mikrosystem. In diesem Mikrosystem ist
neben einem Sensor-Array eine Kontrolleinheit vorgesehen, die zum
einen für
Sensormanagement, Abstimmung und Signalgewinnung (Analog-Elektronik)
und zum anderen für
die Datenverarbeitung, insbesondere Ansteuerung, Auswertung, Verarbeitung
und Selbsttest (Digital-Elektronik)
zuständig
ist. Verbunden mit einer eigenen Stromversorgung und einer Schnittstelle
zum Ein- bzw. Auslesen von Daten wird damit ein autonom arbeitendes Mikrosystem
gebildet, das sich sowohl für
einen permanenten als auch einen Masseneinsatz im industriellen
Umfeld eignet.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert, das
mit Hilfe der Figuren beschrieben wird. Hierbei zeigen:
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1 eine Übertragungsfunktion
eines Vibrationssensors,
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2 eine
prinzipielle Darstellung einer elektrostatischen Steifigkeitsmodulation,
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3 eine
Abstimmcharakteristik einer Sensorstruktur,
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4 eine
Kombination mehrer Zellen zu einem Array,
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5 eine
detaillierte schematische Darstellung eines Vibrationsanalyse-Mikrosystems,
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6 einen
Schnitt durch ein auf einer Grundplatte angeordnetes Vibrationsanalyse-Mikrosystem,
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7 einen
Schnitt durch ein in einem Gehäuse
angeordnetes Vibrationsanalyse-Mikrosystem.
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In 1 ist
ein Eingangssignal 1 mit Störungen und eine Übertragungsfunktion 2 eines
Vibrationssensors abgebildet. Das frequenzselektive Funktionsprinzip
bewirkt eine Unterdrückung
der Eingangssignale 2 außerhalb der Resonanzfrequenz 3 und
die Verstärkung
des Signals an der Resonanzfrequenz der Sensorstruktur. Das Sensorsignal 4 des Vibrationssensors
liegt in dem zu überwachenden Frequenzbereich 5.
Der Vibrationssensor arbeitet quasi als mechanisches Filter.
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Die
Güte der
Sensorstruktur wird durch die Wahl einer geeigneten Geometrie und
der Herstellungsparameter eingestellt. Da die Güte durch Dämpfungsverluste begrenzt wird,
erfolgt zur Beeinflussung der Güte
eine gezielte Einstellung der Dämpfung.
Dies ist durch hermetische Verkappung mit definiertem Innendruck
möglich.
Darüber
hinaus steigt die Güte
proportional zur bewegten Masse an. Damit ist durch Anpassung der
bewegten Masse des Resonators ebenfalls eine gezielte Einstellung
der Güte
möglich.
Um eine hohe Güte
für einen
frequenzselektiven Sensor zu erhalten, sind mit anderen Worten der
Innendruck im Gehäuse
niedrig und die bewegte Masse groß zu gestalten.
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Mit
der Einstellung der Güte
der Sensorstruktur kann deren Bandbreite beeinflusst werden. Die Bandbreite
ist dabei derart verkleinert, das keine elektrische Nachfilterung
des Sensorsignals 4 notwendig ist. Dadurch ist eine scharfe
Trennung bzw. eine Auswertung auch eng benachbarter Signale im Eingangssignal 1 möglich.
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2 zeigt
eine schematische Abbildung einer solchen Sensorstruktur 6.
Die Herstellung der Sensorstruktur 6 eines erfindungsgemäßen Vibrationssensors
erfolgt vorzugsweise in Silizium-Mikrotechnologie, beispielsweise
in oberflächennaher
Silizium-Bulk-Mikrotechnologie. Die Sensorstruktur weist einen an
vier Federn an einem geerdeten Rahmen 8 aufgehängten, lateral
beweglichen Resonator 7 auf. An dem Resonator 7 befinden
sich Kammsysteme 9 zur kapazitiven Signaldetektion und
zur elektrostatischen Frequenzabstimmung. Schwingt der Resonator 7 in
Schwingungsrichtung 12, so wird die Änderung der Detektionskapazität als von
der Sensorstruktur erzeugtes Sensorsignal mittels geeigneter Verfahren
ausgewertet. Eine Möglichkeit
besteht im Anlegen einer Polarisationsspannung zwischen Resonator 7 und
den festen Detektionskämmen (nicht
dargestellt). Bei Auslenkung des Resonators und der damit verbundenen
Kapazitätsänderung
fließen
Umladeströme,
die durch Strom-Spannungs-Wandler ausgewertet werden.
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Mit
Hilfe einer direkten elektrostatischen Steifigkeitsmodulation ist
es möglich,
die Resonanzfrequenz des Vibrationssensors in einem weiten Bereich
zu verschieben. Dadurch erhält
man ein durchstimmbares Sensorelement mit in gewissen Grenzen variabel
einstellbarer Resonanzfrequenz. Dabei wirken an dem als seismische
Masse m dienenden Resonator 7 zusätzliche elektrostatische Kräfte Fel1, Fel2 die eine
Verringerung der Steifigkeit und damit ein spannungsproportionales
Absinken der Resonanzfrequenz fres zur Folge
haben. Auf diese Weise lässt sich
die Resonanzfrequenz fres über eine
an Abstimmelektroden 10, 11 anliegende Steuerspannung
Utun in einem weiten Bereich verschieben.
Die Abstimmelektroden 10, 11 weisen hierzu ebenfalls
Kammsysteme 9 auf, die mit den Kammsystemen am Resonator 7 zusammenwirken.
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Größere elektrostatische
Kräfte
ziehen den Resonator 7 immer weiter in die aktuelle Schwingrichtung,
beispielsweise in Richtung der Abstimmelektrode 10, wie
dies in 2 angedeutet ist. In der Folge
wirkt das System weicher, als es mechanisch eigentlich ist und die
Resonanzfrequenz fres sinkt. Mit anderen
Worten wird durch Anlegen der veränderlichen Steuerspannung Utun an beide Seiten des Resonators 7 die
Resonanzfrequenz fres entsprechend folgender
Gleichung abgesenkt.
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Dabei
bezeichnen k0 die Federkonstante und C(x)
die Gesamtkapazität
der Kammsysteme zur elektrostatischen Steifigkeitsmodulation in
Abhängigkeit
von x, der Schwingamplitude des Resonators 7.
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Ein
Vorteil dieses Prinzips liegt in der einfachen spektralen Signalgewinnung
ohne Fourier-Transformation. Dies erlaubt eine starke Vereinfachung
der Auswerteelektronik. Darüber
hinaus verbessert sich der Signal-Rausch-Abstand erheblich, da das
Anregungssignal um den Gütefaktor
der Sensorstruktur 6 verstärkt wird. Die Abstimmbarkeit
der Resonanzfrequenz fres erlaubt eine flexible
Anpassung des Messbereichs.
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3 illustriert
eine Abstimmcharakteristik einer Sensorstruktur 6. Dabei
sind die Übertragungsfunktionen 2 einer
einzelnen Sensorstruktur für
bestimmte Abstimmspannungen Utun abgebildet.
Bei wachsenden Abstimmspannungen Utun werden
sinkende Resonanzfrequenzen bestimmbar. So liegt die Resonanzfrequenz
der Sensorstruktur beispielsweise bei einer Abstimmspannung Utun = 35 V bei ca. 5250 Hz, während die
Resonanzfrequenz ohne eine angelegte Abstimmspannung ca. 6550 Hz
beträgt. Eine
Erhöhung
der Güte
der Sensorstrukturen 6 durch geeignete Herstellungsverfahren
ist mit einer Verringerung der Bandbreite verbunden. Mit anderen Worten
werden die in 3 abgebildeten Übertragungsfunktionen
bei steigender Güte
schmaler.
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Vorzugsweise
werden in einem Vibrationssensor mehrere Sensorstrukturen 6 nach
Art von Zellen zu einem Sensorarray 13 kombiniert. In 4 ist ein
solches Sensorarray 13 abgebildet, bei dem acht Sensorstrukturen 6 mit
gestuften Grundfrequenzen und überlappenden
Abstimmbereichen zur Erweiterung des Frequenzbereiches des Vibrationssensors vorgesehen
sind. Das gesamte Sensorarray 13 hat im Beispiel eine Abmessung
von etwa 3 × 7
mm. Die Anzahl der Sensorstrukturen im Sensorarray richtet sich
nach dem abzudeckenden Zielfrequenzbereich.
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5 zeigt
eine schematische Abbildung der Systemarchitektur eines Vibrationsanalyse-Mikrosystems 14.
Dieses besteht im Wesentlichen aus vier Modulen, nämlich einem
Sensormodul 15, einem Analogmodul 16, einem Digitalmodul 17 und
einem Interfacemodul 18 in einem gemeinsamen Gehäuse 19.
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Das
Sensormodul 15 umfasst im Wesentlichen ein Sensorarray 13 mit
acht Sensorstrukturen 6. Die von dem Sensorarray 13 ausgegebenen
Umladeströme,
die Sensorsignale ia und ib,
werden über
einen Strom-Spannungs-Wandler 20 und einen Gleichrichter 21,
die gemeinsam die Analogsignalverarbeitung durchführen, in
einen Analog-Digital-Konverter 22 eingespeist, der Teil
eines Mikrocontrollers 23 ist. Über eine UART-Schnittstelle 24 des
Mikrocontrollers 23 ist dieser mit einer seriellen Digitalschnittstelle 25 verbunden,
die dazu dient, mit der Außenwelt,
beispielsweise einem Personalcomputer 26, zu kommunizieren.
Ein Taktgeber 27 dient zur Vorgabe des Systemtaktes für den Mikrocontroller 23.
Ebenso ist eine externe Spannungsversorgung 28 vorgesehen, die
das Vibrationsanalyse-Mikrosystem 14 mit
Energie versorgt. Dies kann über
eine Batterie oder aber über
einen externen Spannungsanschluss sowie einen Spannungsstabilisator 29 erfolgen.
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Der
Mikrocontroller 23 verfügt
darüber
hinaus über
einen Digital-Analog-Konverter 30, der über einen Hochspannungsverstärker 31 mit
dem Sensorarray 13 verbunden ist. Über diesen Eingang erfolgt
das Anlegen der Abstimmspannung Utun zur
Ansteuerung des Sensorarrays 13. Für die Bestimmung der Resonanzfrequenzen
f1, f2, ..., f8 der einzelnen Sensorstrukturen 6 sind
die einzelnen Sensorstrukturen 6 derart miteinander verbunden,
dass sie einzeln ausgewählt
werden können.
Hierzu sind die Sensorstrukturen 6 mit einem Umschalter
(MUX) 32 verbunden, der über digitale Steuerleitungen 33 des
Mikrocontrollers 23 angesteuert wird und an das Sensorarray 13 je
nachdem, welche Sensorstruktur 6 ausgewählt werden soll, eine bestimmte
Polarisationsspannung Upol anlegt, die dem
Umschalter hierzu zur Verfügung
gestellt wird.
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Für eine Kalibrierung
des Sensorarrays 13 werden zunächst alle acht Sensorstrukturen 6 angesteuert
und die erhaltenen Kalibrierdaten in einem Kalibrierdatenspeicher 34 im
Mikrocontroller 23 abgelegt. Nach der Kalibrierung des
Sensorarrays 13 (Selbsttest) kann ein Durchfahren des gesamten Messbereichs
sämtlicher
acht Sensorstrukturen 6 erfolgen, um die in dem jeweiligen
Anwendungsfall relevanten Vibrationsfrequenzen zu ermitteln. Im
Anschluss daran ist es beispielsweise möglich, eine oder mehrere dieser
ermittelten Frequenzen auszuwählen und
permanent oder zyklisch zu überwachen. Eine
andere Überwachungstechnik
ist beispielsweise ein permanentes oder zyklisches Durchlaufen des gesamten
Messbereichs, um neu auftretende Vibrationsfrequenzen aufzufinden.
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In
dem Sensorarray 13 ist ein Temperatursensor (nicht abgebildet)
vorgesehen. Dieser dient zur Erfassung der Temperatur an der Messstelle. Dem
Mikrocontroller 23 dienen die Temperaturwerte zur Korrektur
der Sensorsignale.
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Auf
Grund der hohen Güte
der Sensorstrukturen 6 entfällt die nachfolgende elektronische
Bandbreitenfilterung, beispielsweise durch phasenselektive Gleichrichtung,
so dass das Vibrationsanalyse-Mikrosystem 14 weniger aufwändig und
damit robuster und preiswerter herzustellen ist. Mit anderen Worten ist
die Architektur insbesondere des Analogmoduls 16 durch
die rein mechanische Filterung im Sensorarray 13 stark
vereinfacht.
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Auf
Grund des modularen Aufbaus des Vibrationsanalyse-Mikrosystems 14 ergeben
sich insbesondere Vorteile bei der Wartung. So sind beispielsweise Änderungen
in einem Modul durch einen einfachen Austausch dieses Moduls möglich, ohne
dass ein Zugriff auf die anderen Module erfolgen muss.
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Wie
in 6 abgebildet, kann das Vibrationsanalyse-Mikrosystem 14 in
einer Grundplatte 36 befestigt sein, die mit Hilfe von
Schraubverbindungen 37 an ein zu überwachendes Maschinenteil
oder dergleichen (nicht abgebildet) angebracht ist. Anstelle einer
Schraubverbindung kann auch eine Klebe- oder Klammerverbindung gewählt werden.
In dem in die Grundplatte 36 eingelassenen Bereich, dem
Sensorkopf, befindet sich das auf einer Leiterplatte 38 angeordnete
Sensorarray 13. Die Leiterplatte 38 weist dabei
mit Hilfe von Abstandhaltern 39, beispielsweise eines Abstandsringes,
einen definierten Abstand zu einem auf der Grundplatte 36 flächig aufliegenden
Sensor-Deckel 40 auf. Oberhalb der Leiterplatte 38, die
das Sensorarray 13 trägt,
sind etagenartig die weiteren Module, nämlich Analogmodul 16,
Digitalmodul 17 und Interfacemodul 18 mit Energieversorgung
angeordnet. Die gesamte Anordnung ist mit einer Gehäusekappe 41 versehen,
die in der Grundplatte 36 verankert ist und das Vibrationsanalyse-Mikrosystem 14 nach
außen
abschließt.
An der Außenseite
der Gehäusekappe 41 sind
von dem Mikrocontroller 23 ansteuerbare Anzeigeelemente 42 vorgesehen,
die beispielsweise den Status des Vibrationsanalyse-Mikrosystems 14 anzeigen.
Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn beispielsweise an einer
Maschine oder dergleichen mehrere dieser Vibrationsanalyse-Mikrosysteme 14 angebracht
sind und durch optische Signalgebung in einem Wartungs-, Stör- oder
Resonanzfall ein Hinweis an einen Wartungstechniker gegeben werden
kann. Eine andere Möglichkeit
der Alarmierung besteht darin, Alarmsignale nach Überschreiten
festgelegter Schwingungsgrenzen per Funk oder dergleichen an eine
zentrale Steuerung zu senden.
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7 zeigt
schließlich
die prinzipielle Darstellung einer gehäusten Version eines Vibrationsanalyse-Mikrosystems 14.
Das Gehäuse 43 besteht vorzugsweise
aus Metall und weist dichtbare Öffnungen
für die
Anzeigeelemente (nicht abgebildet), beispielsweise LEDs, und Interfacestecker
(nicht abgebildet) auf. Insbesondere in dieser Version sind durch die
Auswahl des Gehäuses
verschiedene IP-Schutzarten realisierbar. Die Befestigung des Gehäuses 43 an
einem Maschinenteil oder dergleichen (nicht abgebildet) erfolgt
in diesem Beispiel wiederum mit Hilfe von Schraubverbindungen 37.
Ist das Sensorarray 13 lediglich in einer Richtung sensitiv,
kann die Schwingungsebene durch entsprechende Anordnung der Gehäusebefestigungen
gewählt
werden.
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In
einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel, kommen in einem
Vibrationsanalyse-Mikrosystem 14 zwei oder mehr Sensorarrays 13 zum
Einsatz, die in verschiedenen Ebenen versetzt zueinander angeordnet
sind. Damit können
verschiedene Schwingungsebenen und somit beispielsweise eine horizonta le
und eine vertikale Schwingung gleichzeitig gemessen werden. In dieser
Art ist neben einer zweidimensionalen auch eine dreidimensionale Vibrationsmessung
möglich.