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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbereiten
einer Wirkstofflösung zum
Behandeln eines Schlammes, insbesondere eines Klärschlammes oder Industrieschlammes.
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Zum
Entwässern
von Klär-
oder Industrieschlämmen
im Rahmen der Reinigung von Abwässern
ist ein Verfahren bekannt, bei dem der Schlamm durch eine Filteranlage
geführt
wird, die den im Wesentlichen aus Wasser bestehenden Flüssigkeitsanteil
des Schlammes durchlässt
und die festen Bestandteile aus dem Schlamm herausfiltert. Dem Schlamm
wird vor der Filterung eine Wirkstofflösung mit Polymeren zugesetzt,
um den Entwässerungsgrad
oder den Trocknungsgrad des Schlammes zu erhöhen, also den Schlamm besser
zu entwässern.
Die Wirkungsweise der Wirkstofflösung
kann man sich so vorstellen, dass die Polymere die Feststoffteilchen
im Schlamm aneinander binden durch elektrischen Ladungsaufbau und
die infolgedessen bewirkten elektrischen Anziehungskräfte und
dadurch deren Trennung vom Wasser unterstützen oder verbessern. Die herausgefilterte
entwässerte Trockenmasse
wird auch als Filterkuchen bezeichnet. Die Polymere verbessern auch
den Durchgang des Wassers durch den Filterkuchen bei den nachfolgenden
Schlammmengen.
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Aus
der
DE 198 08 156
A1 ist eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Konditioniermittel
für wässrigen
Schlamm bekannt mit einer Lösekammer, der
von einer Stammlösungs-Pumpe
geförderte Wirkstoff-Stammlösung und
unter Druck zuströmendes
Zusatzwasser zugeführt
werden, einer der Lösekammer
nachgeschalteten Mischkammer, in der ein sich drehender Verteilerkopf
zur Vermischung der in der Lösekammer
gebildeten Mischung aus Wirkstoff-Stammlösung und Zusatzwasser angeordnet ist,
sowie mit einem der Mischkammer nachgeschalteten Pufferspeicher,
der über
eine Dosierpumpe mit einer Impfeinrichtung verbunden ist, die die
in der Mischkammer vermischte Wirkstofflösung als Konditioniermittel
an den in einem Förder rohr
fließenden wässrigen
Schlamm abgibt. Der Verteilerkopf weist um seine Drehachse verteilt
im Wesentlichen parallel zur Drehachse verlaufende Längsschlitze
als Fluid-Auslässe
für die
von der Lösekammer
herangeführte
Mischung sowie radial nach außen,
und längs der
Drehachse sich erstreckende Mischflügel auf. Die Mischung strömt nun durch
die schlitzförmigen Fluid-Auslässe nach
außen
in die Mischkammer und wird dort von den Mischflügeln durchmischt. Die Drehzahl
des Verteilerkopfes wird in einem Bereich zwischen 700 U/min (Umdrehungen
pro Minute) und 2.500 U/min betrieben. Die von der Lösekammer
herangeführte
Mischung aus Wirkstoff-Stammlösung und
Zusatzwasser wird von unten in einen Schaft des Verteilerkopfes
geführt,
tritt dann durch die Schlitze aus und wird nach Vermischung durch
die Mischflügel
unmittelbar durch einen seitlichen Auslass aus der Mischkammer wieder
heraus geleitet.
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Somit
durchströmt
die Wirkstofflösung
bei der aus
DE 198
08 156 A1 bekannten Vorrichtung die Mischkammer mit den
Verteilerkopf als Mischwerkzeug nur ein einziges Mal und wird dann
sogleich dem Schlamm zugeführt.
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Das
Aufbereiten des Konditioniermittels läuft nach den Aussagen der
DE 198 08 156 A1 praktisch kontinuierlich
ab. Die Mischung quillt in der Mischkammer auf und die Vorrichtung überführt die
Lösung ohne
gesonderte Reifezeit in den wässrigen Schlamm.
Die Menge an benötigtem
Zusatzwasser wird geringer. Die Mischflügel des Verteilerkopfes bewegen
sich nur mit geringem Abstand von der Wandung der Mischkammer, was
für die
Mischwirkung von Vorteil ist. Am Förderrohr für den wässrigen Schlamm ist ein Konditionier-Messgerät angeordnet, das
den Konditionierungszustand des wässrigen Schlammes misst und über einen
Rechner die Stammlösung-Pumpe steuert. Es
kann die pro Zeiteinheit zugeführte
Menge an Zusatzwasser konstant gehalten werden. Da die pro Zeiteinheit
erzeugte Menge an Konditioniermittel nicht stets mit der pro Zeiteinheit
von der Dosierpumpe abgenommenen Menge an Konditioniermittel übereinstimmt,
werden diese unterschiedlichen Mengen durch den Pufferspeicher ausgeglichen,
in dem das Konditioniermittel auch weiter quellen kann.
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Die
aus
DE 198 08 156
A1 bekannte Vorrichtung ist für eine flüssige Wirkstoff-Stammlösung zur Vermischung
mit Wasser als Lösungsmittel
ausgelegt.
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Bei
Verwendung eines pulverförmigen
Wirkstoffes wäre
mit der aus der
DE
198 08 156 A1 bekannten Vorrichtung keine ausreichende
Durchmischung und Lösung
der festen Wirkstoffsubstanz im Wasser und damit auch keine hinreichende
Wirksamkeit der Wirkstofflösung
erreichbar.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein neues Verfahren und
eine neue Vorrichtung zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum
Behandeln eines Schlammes anzugeben, bei denen vorzugsweise wenigstens
ein Teil der genannten Probleme beim Stand der Technik verringerbar
oder sogar vermeidbar sind.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 oder durch eine Vorrichtung gemäß Anspruch 41 oder 43.
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Das
Verfahren gemäß Anspruch
1 ist zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes,
insbesondere eines Klärschlammes oder
Industrieschlammes, geeignet und bestimmt und umfasst die folgenden
Verfahrensschritte:
- a) Zudosieren wenigstens
eines Wirkstoffs (oder: einer Wirksubstanz) in Form fester Wirkstoffpartikel,
insbesondere als Pulver oder Granulat, und wenigstens eines Lösungsmittels
und/oder Zudosieren wenigstens einer flüssige Wirkstoffzudosierlösung (Wirkstoff-Lösemittel-Gemisch,
ggf. schon teilweise gelöst)
jeweils in wenigstens einen Aufbereitungsbehälter und Aufbereiten zu einer
Wirkstofflösung
(in dem Aufbereitungsbehälter);
- b) wobei in dem Aufbereitungsbehälter eine erste Zone von einer
zweiten Zone durch wenigstens eine Wandung getrennt ist und die
erste Zone an einem Eintrittsbereich und einem Austrittsbereich jeweils
mit der zweiten Zone in Strömungsverbindung
steht, und
- c) wobei der Aufbereitungsbehälter so mit einem das oder
die Lösemittel
und den oder die noch nicht gelösten
Wirkstoff(e) und/oder die wenigstens eine flüssige Wirkstoffzudosierlösung und
die bereits aufbereitete Wirkstofflösung umfassenden Medium gefüllt ist
oder wird, dass eine Oberfläche des
Mediums oberhalb des Eintrittsbereichs der ersten Zone liegt,
- d) Erzeugen einer Oberflächenströmung des
Mediums an wenigstens einem Teil der Oberfläche des Mediums, welche Oberflächenströmung, insbesondere
von außen
nach innen, in Form eines Trichters in den Eintrittsbereich der
ersten Zone verläuft.
- e) während
des Zudosierens (Verfahrensschritt a) Aufbringen der Wirkstoffpartikel
und/oder der Wirkstoffzudosierlösung
auf die Oberfläche
des Mediums im Bereich der Oberflächenströmung.
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Die
Vorrichtung gemäß Anspruch
41 zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes,
insbesondere eines Klärschlammes oder
Industrieschlammes, ist vorzugsweise zur Durchführung eines Verfahrens gemäß der Erfindung vorgesehen
und umfasst
- a) wenigstens einen Aufbereitungsbehälter zum Aufbereiten
von Wirkstofflösung
aus wenigstens einem Wirkstoff und wenigstens einem Lösemittel,
- b) wenigstens eine Wandung, die eine erste Zone innerhalb des
Aufbereitungsbehälters
von einer zweiten Zone innerhalb des Aufbereitungsbehälters trennt
und wenigstens eine Eintrittsöffnung und
wenigstens eine Austrittsöffnung
aufweist, über
die jeweils die erste Zone mit der zweiten Zone in Strömungsverbindung
steht,
- c) wenigstens eine Zudosiereinrichtung zum Zudosieren von Wirkstoffen)
in Form fester Partikel, insbesondere als Pulver oder Granulat,
und wenigstens eines Lösemittels
in den Aufbereitungsbehälter,
- d) wobei der Aufbereitungsbehälter mittels der Zudosiereinrichtung
so weit mit einem Medium, das Lösemittel
und noch nicht gelöste(n)
Wirkstoff(e) und/oder bereits aufbereitete Wirkstofflösung umfasst,
füllbar
oder gefüllt
ist, dass eine Oberfläche des
Mediums oberhalb der wenigstens einen Eintrittsöffnung der Wandung liegt,
- e) wenigstens eine Fördereinrichtung
zum Erzeugen einer Oberflächenströmung des
Mediums zumindest teilweise an der Oberfläche des Mediums, wobei die
Oberflächenströmung in
Form eines Trichters und vorzugsweise von außen nach innen und/oder in
Form einer Spirale in den Eintrittsbereich der ersten Zone verläuft,
- f) wobei die Zudosiereinrichtung die Wirkstoffpartikel im Bereich
dieser Oberflächenströmung auf die
Oberfläche
des Mediums zudosiert oder zudosieren kann.
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Die
besondere Strömungsführung und
Zugabe der Wirkstoffpartikel oder der Wirkstoffzudosierlösung (oder:
Wirkstoff-Lösemittel-Gemisch,
noch nicht aufbereitete oder vollständig gelöste Wirkstofflösung) jeweils
an der Oberfläche
des Mediums gemäß der Erfindung
hat zur Folge, dass der oder die Wirkstoffe) sehr schnell und nahezu
vollständig
in dem Lösemittel
in Lösung
geht bzw. gehen. Dies ermöglicht
eine sehr kurze Aufbereitungszeit, so dass die Aufbereitung „on-line" oder „just-in-time" während einer Schlammbehandlungszeit
erfolgen kann. Dieses ist mit dem vorliegenden Verfahren und der
vorliegenden Vorrichtung auch für
feste oder pulverförmige Wirkstoffsubstanzen
möglich.
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Die
Vorrichtung gemäß dem fakultativ
auf Anspruch 41 rückbezogenen
Anspruch 43 ist zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes,
insbesondere eines Klärschlammes oder
Industrieschlammes, geeignet und bestimmt und umfasst
- a) wenigstens einen Aufbereitungsbehälter zum Aufbereiten von Wirkstofflösung aus
wenigstens einem Wirkstoff und wenigstens einem Lösemittel,
- b) wenigstens eine Wandung, die eine erste Zone innerhalb des
Aufbereitungsbehälters
von einer zweiten Zone innerhalb des Aufbereitungsbehälters trennt
und wenigstens eine Eintrittsöffnung und
wenigstens eine Austrittsöffnung
aufweist, über
die jeweils die erste Zone mit der zweiten Zone in Strömungsverbindung
steht,
- c) wenigstens eine Zudosiereinrichtung zum Zudosieren von Wirkstoff(en)
in Form fester Partikel, insbesondere als Pulver oder Granulat,
und/oder in flüssiger
Form und wenigstens eines Lösemittels
in den Aufbereitungsbehälter,
- d) wobei der Aufbereitungsbehälter mittels der Zudosiereinrichtung
so weit mit einem Medium, das Lösemittel
und noch nicht gelöste(n)
Wirkstoff(e) und/oder bereits aufbereitete Wirkstofflösung umfasst,
füllbar
oder gefüllt
ist, dass eine Oberfläche des
Mediums oberhalb der wenigstens einen Eintrittsöffnung der Wandung liegt,
- e) wenigstens eine Fördereinrichtung
zum Erzeugen einer Strömung
des Mediums, die wenigstens einmal oder mehrfach nacheinander durch
die erste Zone und durch die zweite Zone des Aufbereitungsbehälters strömt,
- f) wobei die Fördereinrichtung
wenigstens ein, insbesondere als Propeller ausgebildetes, Förderwerkzeug,
das mittels einer Drehwelle mit einem Rotationsantrieb verbunden
ist und um eine Drehachse (A) drehbar ist oder sich dreht, umfasst.
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Durch
die Durchführung
der Drehwelle des Drehantriebs für
das Förderwerkzeug
von oben durch den Deckenbereich des Behälters ist dort keine aufwendige
Abdichtung erforderlich, da das Medium dort nicht ansteht.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Verfahrens und der Vorrichtung
ergeben sich aus den von Anspruch 1 bzw. 41 bzw. 43 jeweils abhängigen Ansprüchen.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
wird auch das oder wenigstens ein Lösemittel in die Oberflächenströmung des
Mediums eingebracht. Es kann aber auch Lösemittel außerhalb der Oberflächenströmung in
den Aufbereitungsbehälter
eingebracht werden.
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Die
Oberflächenströmung wird
in einer vorteilhaften Ausführungsform
von außen
nach innen im Wesentlichen in Form einer Spirale oder eines Zyklons
erzeugt, kann aber auch alternativ, insbesondere durch Aufteilung
in mehrere Strömungskammern durch
Strömungsleitkörper, im
Wesentlichen radial von außen
nach innen verlaufen. Strömungsleitköxper können auch
bei spiraligem Verlauf der Strömung zu
deren Beeinflussung eingesetzt werden.
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Die
Spirale der Oberflächenströmung und/oder
der Trichter weisen vorzugsweise zentral eine Mittelachse auf und
verlaufen um diese, wobei die Mittelachse vorzugsweise auch eine
Mittelachse der ersten Zone und deren Wandung und/oder des Aufbereitungsbehälters ist
und vorzugsweise im Wesentlichen parallel zur Gravitationskraft
oder vertikal gerichtet ist. Auch die weitere Strömung des
Mediums durch die erste Zone ist vorzugsweise vertikal.
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Die
Strömung
des Mediums im Aufbereitungsbehälter
wird im Allgemeinen mittels wenigstens eines um eine Drehachse rotierenden
Förderwerkzeuges
erzeugt, das über
eine Drehwelle mit einem Antrieb verbunden ist. Die Drehwelle oder
die Drehachse des Förderwerkzeugs
sind koaxial oder fallen zusammen mit der genannten Mittelachse und/oder
im Wesentlichen parallel zur Gravitationskraft gerichtet. Vorzugsweise
verläuft
die Drehwelle für
das Förderwerkzeug
durch die Oberflächenströmung nach
oben und hilft dadurch durch ihre Rotation bei der Erzeugung des
Trichters, durch den sie dann ebenfalls verläuft, mit. Im Trichter der Oberflächenströmung ist
dann ein Zwischenraum zwischen Drehwelle und Oberfläche des
Mediums gebildet.
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Das
Förderwerkzeug
ist bevorzugt in der ersten Zone mit Abstand zur Wandung angeordnet
und mischt oder vermischt die Wirkstofflösung und die noch nicht gelösten Wirkstoffsubstanz(en)
und Lösungsmittel
unter Beaufschlagung mit Scherkräften und/oder
mit hohen Mischenergieeintrag. Alternativ kann das Förderwerkzeug
oder zusätzlich
ein weiteres Förderwerkzeug
aber auch außerhalb
der ersten Zone, insbesondere oberhalb oder unterhalb angeordnet
sein.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ragt der Trichter
der Oberflächenströmung durch
den Eintrittsbereich der ersten Zone in die erste Zone hinein. Die
Längsabmessung(en),
um die der Trichter der Oberflächenströmung durch
den Eintrittsbereich der ersten Zone in die erste Zone hineinragt,
und/oder eine Tiefenabmessung der Oberflächenströmung zwischen der Oberfläche des
Mediums im Bereich des Trichters und der Innenfläche der die erste Zone umschließenden Wandung
und/oder die Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums sind oder werden nun vorzugsweise abhängig von
dem Medium, insbesondere von dessen Viskosität, gewählt.
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Die
Wirkstoffpartikel oder Wirkstoffzudosierlösung werden in wenigstens einem
Aufbringbereich auf die Oberfläche
im Bereich der genannten Oberflächenströmung aufgebracht
und im Wesentlichen alle durch die Strömung von dem zugehörigen Aufbringbereich über den
Trichter in die erste Zone mitgerissen oder mitgeführt. Wenigstens
ein Aufbringbereich liegt zweckmäßig in einem äußeren Bereich
der Oberfläche
des Mediums außerhalb
des Trichters.
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Die
Wirkstoffpartikel oder Wirkstoffzudosierlösung erreichen vorzugsweise
bereits nach spätestens
einem Viertel Umlauf oder etwa 90° Umlaufwinkel
ausgehend von dem Aufbringbereich den Trichter oder den Eintrittsbereich
der ersten Zone.
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Zur
Beeinflussung der Oberflächenströmung, insbesondere
der Trichterform, ist im Allgemeinen die Förderleistung oder der Fördermengenstrom
der Fördereinrichtung,
insbesondere die Drehzahl des Rotationsantriebs, und/oder die Strömungsgeschwindigkeit
des Mediums einstellbar oder regelbar ist, insbesondere an die Viskosität des Mediums anpassbar
oder angepasst ist. Außerdem
ist eine Rotationssymmetrie der Wandungen, insbesondere eine hohlzylindrische
Form von Vorteil.
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Die
Strömung
des Mediums in dem wenigstens einen Aufbereitungsbehälter strömt im Allgemeinen
wenigstens einmal oder mehrfach nacheinander durch die erste Zone
und durch die zweite Zone des Aufbereitungsbehälters, so dass eine Zirkulation
verwirklicht ist.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung zum Aufbereiten der Wirkstofflösung werden
bevorzugt in einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung zum Behandeln
eines Schlammes, insbesondere eines Klärschlammes oder Industrieschlammes,
eingesetzt. Unter einem Schlamm wird in der vorliegenden Anmeldung
eine fließfähige Mischung
aus Feststoffteilchen und Flüssigkeit
verstanden. Die Festkörperteilchen
sind im Allgemeinen in der Flüssigkeit
suspendiert und haben in der Regel einen vergleichsweise hohen Gewichtsanteil
bezogen auf das Gewicht, so dass im Allgemeinen der Schlamm eine
höhere
Viskosität
aufweist als die Flüssigkeit.
Die Flüssigkeit des
Schlammes besteht in den meisten Anwendungsfällen zumindest überwiegend
aus Wasser.
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Die
Behandlung des Schlammes ist vorzugsweise eine Trocknung des Schlammes
oder eine Trennung des Feststoffes im Schlamm von der Flüssigkeit,
insbesondere eine Entwässerung
eines wässrigen
Schlammes. Diese Trocknung des Schlammes wird vorzugsweise mittels
eines Filters durchgeführt.
Das Verfahren und die Vorrichtung gemäß der Erfindung sind für unterschiedlichste Schlämme geeignet.
So können
neben Klärschlämmen, die
bei der Abwasseraufbereitung in Kläranlagen entstehen, auch Industrieschlämme behandelt werden,
die bei industriellen Prozessen und der Förderung von Rohstoffen entstehen.
Insbesondere seien hier ohne Beschränkung der Allgemeinheit als
Industrieschlämme
in der Papier- oder Zelluloseindustrie anfallende Zelluloseschlämme, im
Erzabbau anfallende erzhaltige Schlämme, Kohleschlämme oder auch
in der Erdölgewinnung
anfallende ölhaltige
oder öl-
und salzwasserhaltige Schlämme
genannt, bei denen eine Trennung der Feststoffpartikel von der Flüssigkeit
mit Unterstützung
der Wirkpolymere erforderlich ist.
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Das
Lösemittel
für die
Wirkstofflösung
ist im Allgemeinen Wasser, die Wirkstoffe sind im Allgemeinen Polymere
oder Polyelektrolyte zur Verbesserung der Trocknung oder Entwässerung
des Schlammes. Das erhaltene Filtratwasser kann in einer umweltfreundlichen
Ausführungsform
als Lösemittel
für die Aufbereitung
der Wirkstofflösung
verwendet und damit rückgewonnen
werden.
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Im
Allgemeinen nimmt die Wirksamkeit der aufbereiteten Wirkstofflösung durch,
beispielweise gesetzlich vorgeschriebenen, Abbau der Wirkstoffkonzentration
der Wirkstofflösung
kontinuierlich ab. Deshalb wird vorzugsweise der weitere Verfahrensschritt
vorgesehen:
- • Halten oder Einstellen der
Wirksamkeit der dem Schlamm zugeführten Wirkstofflösung während des
gesamten Behandlungszeitraumes zwischen einer maximalen Wirksamkeit
und einer nicht mehr als 30 %, 20% oder sogar nur 10% unterhalb der
maximalen Wirksamkeit liegenden minimalen Wirksamkeit.
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Durch
diese Steuerung oder Regelung der Wirksamkeit der Wirkstofflösung wird
die verbrauchte Menge an Wirkstoffen gegenüber den aus dem Stand der Technik
bekannten Verfahren deutlich reduziert.
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Das
Verfahren umfasst in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform
den weiteren Verfahrensschritt:
- • Halten
oder Einstellen der im Aufbereitungsbehälter befindlichen Menge, insbesondere
des Volumens oder auch der Masse, der Wirkstofflösung und der noch nicht gelösten Mischung
aus Wirkstoff(en) und Lösemittel(n)
zwischen einer Maximalmenge und einer Minimalmenge, die größer ist
als die Hälfte
der Maximalmenge.
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Die
Vorrichtung umfasst entsprechend vorzugsweise eine Steuer- oder
Regeleinrichtung zum Steuern oder Regeln der im Aufbereitungsbehälter befindlichen
Menge der Wirkstofflösung
zwischen einer Maximalmenge und einer Minimalmenge, die größer ist
als wenigstens die Hälfte
der Maximalmenge. Durch die Steuerung oder Regelung der im Aufbereitungsbehälter befindlichen
Menge (der Wirkstofflösung
und Suspension oder Mischung der noch nicht gelösten Bestandteile) in den zwischen
der Maximalmenge und der Minimalmenge liegenden Bereich wird die
dem Aufbereitungsbehälter
zur Behandlung des Schlammes entnommene Wirkstofflösung kontinuierlich
oder auch in einzelnen Schritten immer wieder nachgefüllt und
neu aufbereitet. Außerdem
können
im Vergleich zum Stand der Technik relativ kleine Mischtanks oder
Aufbereitungsbehälter verwendet
werden, da die Wirkstofflösung
bedarfgeführt
hergestellt wird und keine Restmenge in einem Speichertank gelagert
werden muss.
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Die
Aufbereitung der Wirkstofflösung
geschieht in einer besonders vorteilhaften Ausführungsform bei im Allgemeinen
kontinuierlicher Entnahme von Wirkstofflösung durch intermittierende Zudosierung.
Insbesondere wird
- a) in aufeinanderfolgenden
Aufbereitungszyklen neue Wirkstofflösung im Aufbereitungsbehälter aufbereitet,
wobei
- b) jeder Aufbereitungszyklus bei Erreichen oder Unterschreiten
der Minimalmenge im Aufbereitungsbehälter gestartet wird,
- c) in jedem Aufbereitungszyklus
c1) während einer Zudosierphase Wirkstoffe
und Lösemittel
bzw. Wirkstoffzudosierlösung
dem Aufbereitungsbehälter
zudosiert wird, wobei der Zudosiex-Mengenstrom zumindest im zeitlichen
Mittel größer ist
als der Entnahme-Mengenstrom der Wirkstofflösung, solange, bis die Maximalmenge erreicht
ist, und dann die Zudosierung wieder beendet wird, und
c2)
während
einer Abnehmphase infolge der Entnahme an Wirkstofflösung die
Menge im Aufbereitungsbehälter
abnimmt, bis wieder die Minimalmenge erreicht wird.
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Die
Mengenströme
(Volumenströme
oder Massenströme),
also die Menge pro Zeit, beim Zudosieren und Entnehmen sind vorzugsweise
jeweils im Wesentlichen zeitlich konstant, so dass sich ein linearer
Verlauf ergibt. Die Aufbereitungszeiten oder Zyklusdauern jedes
Aufbereitungszyklus sind im Allgemeinen deutlich kleiner als beim
Stand der Technik und liegen im Allgemeinen in einem Bereich zwischen
1 Minute und 10 Minuten, insbesondere zwischen 2 Minuten und 8 Minuten
und vorzugsweise zwischen 3 Minuten und 6 Minuten, und/oder sind kleiner
als der Behandlungszeitraum, insbesondere um wenigstens einen Faktor
20 und vorzugsweise um wenigstens einen Faktor 100.
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Das
spezielle 2-Punkt-Regelverfahren mit der intermittierenden Zudosierung
erlaubt nun in einer besonders vorteilhaften Weiterbildung die Berechnung
der während
des Behandlungszeitraumes oder eines Teilzeitraums des Behandlungszeitraumes
entnommene Menge an Wirkstofflösung
oder deren Mengenstrom ohne ein Messgerät in der Entnahmeleitung und/oder
des Zudosiermengenstromes der zudosierten Wirkstoff-Lösemittel-Mischung
oder, bei festem oder in jedem Zeitpunkt bekanntem Mengenverhältnis von
Wirkstoff und Lösemittel,
des Mengenstromes des Lösemittels
beim Zudosieren ohne ein Messgerät
in der Zudosierleitung für
das Lösemittel,
beispielsweise einen Wasserzähler.
Die jeweiligen Mengenströme
sind nämlich
bei einem dichten System und unter vernachlässigbaren Verlusten gleich
wegen der Kontinuitätsgleichung,
so dass die Zyklusdauern der Aufbereitungszyklen oder die Zeitdauern
von deren Zudosierphasen oder Abnehmphasen oder die zeitlichen Integrale
oder die Summen der in den Aufbereitungszyklen im Aufbereitungsbehälter sich ändernden
Mengen ein direktes Maß für die zufließenden oder
entnommenen Mengen sind.
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Mit
dem derart ermittelten Entnahmemengenstrom der während des Behandlungszeitraumes oder
eines Teilzeitraums des Behandlungszeitraumes mittels einer Fördereinrichtung,
insbesondere einer Förderpumpe,
entnommenen Wirkstofflösung kann
sogar in einer besonderen Ausführungsform
die aktuelle Förderkennlinie
oder Förderleistung
der Fördereinrichtung
ermittelt werden, insbesondere durch Vergleich mit einer Drehzahl
eines Antriebs der Fördereinrichtung.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung sind vorzugsweise für eine beliebige
Zumischung von Flüssigwirkstoff
und/oder festem Wirkstoff in beliebigen Verhältnissen zum Lösemittel
ausgelegt. Die Zudosiexeinrichtung enthält dazu ein Lösemittelzuführsystem
zum Zuführen
von Lösemittel,
ein Flüssigwirkstoff-Zuführsystem
und einen Pulverdosierer zum Zudosieren von Wirkstoffpulver. Vorzugsweise
ist zunächst
der Flüssigwirkstoff
dem Lösemittel
zusetzbar oder wird diesem zugesetzt und im Anschluss wird das Wirkstoffpulver
der Mischung aus Lösemittel
und Flüssigwirkstoff
oder, wenn kein Flüssigwirkstoff
zugegeben wurde, dem puren Lösemittel
beigefügt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen weiter und
näher erläutert. Dabei
wird auf die Zeichnungen Bezug genommen. Es zeigen jeweils in einer
schematischen Darstellung:
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1 eine
Vorrichtung zum Behandeln eines Schlammes in einem Gesamtschaubild,
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2 eine
Vorrichtung zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes
im Betrieb in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Ansicht,
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3 eine
Vorrichtung zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes
im Betrieb in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht und
-
4 eine
Vorrichtung zum Aufbereiten einer Wirkstofflösung zum Behandeln eines Schlammes
in einem Auffüllbetrieb
in einer teilweise geschnittenen perspektivischen Ansicht.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in den 1 bis 4 mit den selben Bezugszeichen
versehen.
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In
1 ist
eine Vorrichtung zum Behandeln eines wässrigen Schlammes, beispielsweise
Klärschlammes
oder Industrieschlammes, in einem Förderrohr, von dem ein Rohrstück
1 gezeigt
ist, dargestellt. Der Schlamm strömt in Richtung eines Pfeils
2 zu
einem nicht gezeigten Filter und wird dort entwässert oder getrocknet. In dem
Rohrstück
1 ist
eine Impfeinrichtung
3 wirksam, die in dem Rohrstück
1 einen
Verteilerkopf
4 und außerhalb
des Rohrstücks
1 einen
Antrieb
5 aufweist. Der Verteilerkopf
4 kann insbesondere
gemäß der
DE 100 40 546 A1 aufgebaut
sein mit Mischflügeln
und axial zur Drehachse angeordneten Schlitzen, aus denen die Wirkstofflösung L heraustritt
und dann in den Schlamm im Rohrstück
1 unter hohen Drehzahlen
eingemischt wird.
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In
Richtung des Pfeils 2 nach der Impfeinrichtung 3,
also stromabwärts,
ist an das Rohrstück 1 ein
Messgerät 6 angeschlossen,
das den Konditionierungszustand, insbesondere die Flockenausbildung
und/oder Filtratbeschaffenheit, misst und mit einer Steuereinheit 7 verbunden
ist, die wiederum mit einer Lösungspumpe 8 in
Wirkverbindung steht und diese ansteuert. Die Lösungspumpe 8 ist in
einer Zuleitung 9 angeordnet, die zu der Impfeinrichtung 3 führt und
in der auch ein Sperrventil 10 angeordnet ist. Ferner ist
die Lösungspumpe 8 mit
ihrer Unte rdruckseite mit einem, insbesondere unten angeordneten
Auslass 54 eines Aufbereitungsbehälters 34 verbunden.
Die Lösungspumpe 8 bildet
zusammen mit der Impfeinrichtung 3 und der Zuleitung 9 mit
dem Sperrventil 10 eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von
Wirkstofflösung
L aus dem Aufbereitungsbehälter 34 zu
dem Schlamm im Förderrohrstück 1.
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In
dem Aufbereitungsbehälter 34 sind
eine innere erste Zone Z1 und eine äußere zweite Zone Z2 durch eine
Wandung 36 voneinander getrennt. Ein als Propeller oder
Flügelrad
ausgebildetes Förderwerkzeug 35 fördert ein
in dem Aufbereitungsbehälter 34 befindliches
Medium M fortlaufend oder zyklisch nacheinander durch die erste
Zone Z1 und die zweite Zone Z2. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist das Förderwerkzeug 35 innerhalb
der von der Wandung 36 seitlich umschlossenen ersten Zone Z1
des Aufbereitungsbehälters 34 angeordnet.
Das Förderwerkzeug 35 kann
aber auch außerhalb
der ersten Zone Z1, insbesondere in der zweiten Zone Z2 oberhalb
oder unterhalb der ersten Zone Z1, angeordnet sein. Das Förderwerkzeug 35 ist
von einem Antrieb 38 über
eine Drehwelle 37 um eine vertikal, d.h. parallel zur Gravitationskraft
oder Erdanziehungskraft, gerichtete Drehachse A drehbar und fördert das
durch das Förderwerkzeug 3 verlaufende oder
dieses passierende Medium M im Wesentlichen axial zur Drehachse
A.
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In
den dargestellten bevorzugten Ausführungsformen ist der Antrieb 38 oberhalb
des Aufbereitungsbehälters 34 angeordnet
und die Drehwelle 37 durch die Decke des Aufbereitungsbehälters 34 geführt. Da
dort kein Medium M ansteht, kann eine einfache Abdichtung genügen. Es
ist aber auch alternativ, und unter verbesserten Dichtmaßnahmen,
eine Durchführung
der Drehwelle 37 durch den Boden des Aufbereitungsbehälter 34 und
eine Anordnung des Antriebs 38 unterhalb dieses Bodens
möglich.
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Das
Medium M im Aufbereitungsbehälter 34 enthält im Betrieb
die aufbereitete Wirkstofflösung
L und zumindest anfänglich
als weitere Komponenten Wirkstoffpulver P und eine Flüssigkeit
FH, die ein Lösemittel
H für das
Wirkstoffpulver P enthält
oder ganz daraus besteht. Der Aufbereitungsbehälter 34 weist einen
Einlass 55 zum Zuführen
der Flüssigkeit
FH mit dem Lösemittel
H und eine Öffnung 53 zum
Zuführen von
Wirkstoffpulver P auf.
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Die
Wirkstofflösung
L wird im Aufbereitungsbehälter 34 aus
diesen Komponenten FH und P aufbereitet.
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Das
Lösemittel
H ist vorzugsweise Wasser, das von einem Wasserzuleitungssystem 12 geliefert wird,
das einen Anschluss an eine Wasserdruckleitung von typischerweise
4 bis 6 bar, einen Sperrhahn 13 und ein Wasserventil 17 mit
Sperrfunktion umfasst. Das Wasserzuleitungssystem 12 kann
auch einen nicht dargestellten Wasserzähler umfassen.
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Das
Wasser als Lösemittel
H kann, falls gewünscht,
an einer Zumischstelle 83 mit Flüssigwirkstoff F vermischt werden,
der von einem Flüssigwirkstoffzuführsystem 82 zugeführt wird.
Das Flüssigwirkstoffzuführsystem 82 für den Flüssigwirkstoff
F umfasst eine Serienschaltung aus einem Flüssigwirkstoffvorrat 23,
einem Sperrhahn 24 am Vorrat 23, einem weiteren
Sperrhahn 25 und einer Dosierpumpe 26, in Strömungsrichtung
gesehen. Der Flüssigwirkstoff
F ist ein bekannter Flüssigpolymerwirkstoff,
bei dem Polymere in einem Lösemittel,
insbesondere einem Trägeröl, gelöst sind.
Die Konzentration des Flüssigwirkstoffes
F in der Lösung
(Stammlösung) FH
aus Lösemittel
H und Flüssigwirkstoff
F kann durch Steuerung der jeweiligen Zuführsysteme 12 und 82 verändert werden.
Das Wasser als Lösemittel H
kann aber auch ohne vorherige Zugabe von Flüssigwirkstoff F direkt in den
Aufbereitungsbehälter 34 geleitet
werden.
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Oberhalb
des Aufbereitungsbehälters 34 ist ein
Pulverdosierer 30, beispielsweise ein Mehrkammerdosierer,
angeordnet, der genau dosierbare Pulvermengen an Wirkstoffpulver
P aus einem Pulvervorrat 29 in einem Vorratsbehälter oder
Pulvertank durch die Öffnung 53 in
den Aufbereitungsbehälter 34 zudosiert.
Das Wirkstoffpulver P wird durch eine besondere Strömungsführung, die
noch anhand 2 und 3 erläutert wird,
von dem Medium M mitgenommen und in der Flüssigkeit oder Lösung FH bzw.
dem Lösemittel
H gelöst.
Die fertige Wirkstofflösung
L kann nun dem Aufbereitungsbehälter 34 durch
Absaugen mittels der Lösungspumpe 8 am Auslass 54 entnommen
werden.
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Da
die auf dem Markt erhältlichen
Polymermischungen spezifisch für
Inhaltsstoffe des Schlamm komponiert sind und dabei unterschiedlich
gut in Pulverform oder flüssiger
Form wirken, ist mit der variablen Zudosierein richtung gemäß der Erfindung
eine praktisch beliebige Kombination von Flüssigpolymeren und Pulverpolymeren
für die
Wirkstofflösung
L möglich.
Es kann also in einem Simultanbetrieb eine Flüssig-Pulver-Mixfunktion je
nach Filtrationsbedürfnissen
parametrierbar sein, durch eine entsprechende Auslegung der Steuerung
in einer Kontrolleinrichtung, die im allgemeinen eine oder mehrere
Mikroprozessoren und Speicher mit entsprechend hinterlegter Software
oder Steueralgorithmen enthält.
Das Verhältnis
der Anteile an Wasser H und Polymer FH und/oder P in der fertigen
Wirkstofflösung
liegt im Allgemeinen zwischen 1:150 und 1:80 typischerweise bei
1:100.
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2 und 3 zeigen
eine bevorzugte Strömungsführung des
Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34,
die mittels des Förderwerkzeuges 35 erzeugt
wird.
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Der
Aufbereitungsbehälter 34 weist
gemäß 2 und 3 einen
im Wesentlichen zylindrisch geformten Innenraum auf, der von einer
seitlichen zylindrischen Behälterwandung 50,
einer Bodenplatte oder einem Boden 52 und einer Deckplatte
oder einer Decke 51 umschlossen ist. Eine Mittelachse des
zylindrischen Aufbereitungsbehälters 34 und
dessen Behälterwandung 50 ist
mit M bezeichnet und verläuft
in den dargestellten Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen parallel zur Gravitationskraft G.
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Innerhalb
des Aufbereitungsbehälters 34 ist nun
eine ebenfalls zylindrische Wandung 36 angeordnet, die
an den Zylinderstirnseiten über
eine Eintrittsöffnung 31 und
eine Austrittsöffnung 32 jeweils mit
dem umgebenden Bereich im Aufbereitungsbehälter 34 in Strömungsverbindung
steht. Die Wandung 36 ist gemäß 2 schwebend
mittels Halterungen 33 an der Decke 51 aufgehängt. Gemäß 3 sind
an der Wandung 36 stützfußartige,
nach außen
ragende Halterungen 43 vorgesehen, die außen an der
Behälterwandung 50 und
auf dem Boden 52 unter einer Spannung anliegen und damit
die Wandung 36 in ihrer vorgesehenen Position halten. Es
können
drei oder auch vier oder auch mehr solcher Stützfüße oder Halterungen 43 vorgesehen sein.
Die Ausführungsform
gemäß 3 hat
gegenüber
der in 2 dargestellten Ausführungsform den Vorteil, dass
im kritischen Strömungsbereich
an der oberen Eintrittsöffnung 31 der
Wandung 36 keine Halterungen für die Wandung 36 verlaufen
und damit auch keine Turbulenzen oder andere Strömungsstörungen an den Halterungen in
diesem Bereich entstehen.
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Über die
geschlossene Wandung 36 sind also eine innerhalb des inneren
Zylinders, also der Wandung 36, liegende innere erste Zone
Z1 und eine außerhalb
der Wandung 36 und innerhalb der Behälterwandung 50 liegende
zweite Zone Z2 gebildet, die über
die beiden Öffnungen 31 und 32 miteinander strömungstechnisch
verbunden sind. Die zylindrische Wandung 36 ist ebenfalls
um die Mittelachse M als Zylinderachse gebildet, die beiden zylindrischen Wandungen 36 und 50 also
koaxial zur Mittelachse M ausgebildet. Dadurch weisen die innere
Zone Z1 und die äußere Zone
Z2 eine Rotationssymmetrie um die Mittelachse M auf, die für die Ausbildung
der Strömung
von Vorteil ist.
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Innerhalb
der ersten Zone Z1 ist ein in 2, weil
eigentlich nicht sichtbar, nur gestrichelter eingezeichneter und
in der Schnittdarstellung gemäß 3 sichtbarer
Propeller als Förderwerkzeug 35 angeordnet.
Das Förderwerkzeug 35 ist über die Drehwelle 37 mit
dem auf der Decke 51 des Aufbereitungsbehälters 34 befestigten
Antrieb 38 verbunden. Die Drehwelle 37 ist dazu
durch die Decke 51 geführt.
Die Drehwelle 37 verläuft
entlang einer Drehachse A des Förderwerkzeugs 35,
die in den dargestellten Ausführungsbeispielen
mit der Mittelachse M des Aufbereitungsbehälters 34 zusammenfällt. Dadurch
ist ein Höchstmaß an Symmetrie
für die
Strömung
des Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 gewährleistet.
Das Förderwerkzeug 35 fördert axial zur
Drehachse A von oben nach unten, also von der Eintrittsöffnung 31 der
ersten Zone Z1 zur Austrittsöffnung 32 und
damit auch parallel zur Gravitationskraft G.
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Die
Strömungsführung des
Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 ist
anhand von einigen eingezeichneten Stromlinien oder Strömungslinien
S skizziert. Die Strömung
des Mediums M zeichnet sich gemäß 2 und 3 dadurch
aus, dass das Medium M fortlaufend nacheinander die erste Zone Z1 und
die zweite Zone Z2 durchläuft
und dabei durch die erste Zone Z1 von oben nach unten, d.h. in Richtung
der Gravitationskraft G, durch die zylindrische Wandung 36 strömt, an der
unteren Austrittsöffnung 32 ausströmt und in
der zweiten Zone Z2 wieder nach oben an die Oberfläche 60 des
Medium M strömt
und an dem oberflächennahen
Bereich an der Oberfläche 60 wieder
zur Eintrittsöffnung 31 geleitet
oder geführt wird.
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Die
Führung
des Mediums M und der Stromlinien S ist an der Oberfläche 60 und
im oberhalb der Eintrittsöffnung 31 liegenden
oberflächennahen
Bereich nun so ausgestaltet, dass die Stromlinien S der Oberflächenströmung zumindest
von einem Aufbringbereich 63 hin zur Eintrittsöffnung 31 innerhalb eines
Strömungsschlauches 64 spiralförmig nach
innen verlaufen und in einem Trichter 70 nach unten durch
die Eintrittsöffnung 31 in
die erste Zone Z1 sich weiter spiralförmig windend fortsetzen. Der
Trichter 70 verläuft
um die Drehwelle 37 nach unten, so dass eine trichterförmige Oberfläche 65 des
Mediums M um die Drehachse A und damit die Mittelachse M des Aufbereitungsbehälters 34 gebildet
ist, die den luftgefüllten
Innenbereich des Trichters 70 umschließt. In 1 und 2 ist
ein solcher spiralförmiger
oder zyklonenartiger Verlauf der Strömung über die gesamte Oberfläche 60 von
einem äußeren Oberflächenbereich 66 nach
innen bis zu einem inneren Oberflächenbereich 65 am
Trichter 70 verwirklicht.
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In
dem Aufbringbereich 63 fällt das durch die Öffnung 53 in
der Decke 51 des Aufbereitungsbehälters 34 vom Pulverdosierer 30 fallende
Wirkstoffpulver P auf die Oberfläche 60 des
Mediums M. Die eindeutige Strömungsführung des
Mediums M von dem Aufbringbereich 63 hin zum Trichter 70 bewirkt
zunächst,
dass alle Partikel des Wirkstoffpulvers P und alle Masseteilchen
des Mediums M aus dem Aufbringbereich 63 von der Strömung des
Mediums M entlang der Stromlinien S und des Strömungsschlauches 64 mitgenommen
werden und sich keine lokalen Wirbel oder Turbulenzen bilden, in
denen sich die Partikel des Wirkstoffpulvers P zu Konglomeraten oder
Klumpen zusammenschließen
könnten.
Die Oberflächenströmung des
Mediums M vom Aufbringbereich 63 zum Trichter 70 ist
also laminar und ihre Stromlinien S weisen keine Kreuzungspunkte
(eindeutig) und keine in sich geschlossenen Stromlinien oder Wirbel
(wirbelfrei) auf.
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Aufgrund
der Verringerung des für
den Mengenfluss oder Volumenstrom des Mediums M zur Verfügung stehenden
Strömungsvolumens
im Bereich des Trichters 70 und der Inkompressibilität des Mediums
M wird die Oberflächenströmung nach
innen sehr schnell, das heißt
die Strömungsgeschwindigkeit
nimmt von dem weiter außen
liegenden Bereich 66 der Oberfläche 60 zum inneren
Bereich 65 der Oberfläche 60 hin
entlang dem spiralförmigen Verlauf
zu. Insbesondere nimmt auch die Strömungsgeschwindigkeit der Strömung vom
Aufbringbereich 63 zum Oberflächenbereich 65 am
Trichter 70 zu und die Partikel des Wirkstoffpulvers P
werden dadurch auseinander gezogen oder ihr mittlerer Abstand zueinander
wird vergrößert, wodurch
die Gefahr einer Verklumpung oder Klumpenbildung weiter reduziert wird.
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Der
Trichter 70 ragt in die erste Zone Z1 hinein, im Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sogar
bis unmittelbar oberhalb des Förderwerkzeugs 35.
Die jeweilige Tiefe des Trichters 70 wird an die jeweilige Geometrie
des Aufbereitungsbehälters 34 und
der Wandung 36 und die Eigenschaften des Mediums M angepasst,
um eine möglichst
hohe Strömungsgeschwindigkeit
einerseits zu erhalten, jedoch andererseits die Oberflächenströmung des
Mediums M laminar zu halten und keine wesentlichen Turbulenzen zuzulassen.
Turbulenzen würden
nämlich
auch zu Wirbeln oder Rückstaubereichen
führen,
auf denen die Pulverteilchen auf engem Raum miteinander zusammenkleben
könnten.
Es ist also erforderlich, dass die einzelnen Pulverpartikel des
Wirkstoffpulvers P einzeln von den Molekülen des Lösungsmittels H, also hier Wassermolekülen, benetzt
werden und nicht unmittelbar miteinander in Kontakt kommen. Dies
wird durch die vorteilhafte Strömungsführung gemäß der Erfindung
erreicht. Je enger oder schmaler der Zwischenraum zwischen dem Trichter 70,
also der Oberfläche 65 und
der Wandung 36 als äußerer Begrenzungsfläche für die Strömung ist,
um so höher
ist natürlich
aufgrund der Kontinuitätsgleichung
die Strömungsgeschwindigkeit.
Da aber ab einer gewissen Strömungsgeschwindigkeit
die laminare Strömung
in eine turbulente Strömung
umschlägt, wird
die Strömungsgeschwindigkeit
durch entsprechende Ausbildung des Trichters 70 unterhalb
dieser Stabilitätsgrenze
gehalten. Vorzugsweise wird die Strömungsgeschwindigkeit in der
Nähe dieser
Stabilitätsgrenze
gehalten, also möglichst
nahe unterhalb dieses Punktes, an dem gerade noch eine laminare Strömung vorliegt.
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Die
Ausbildung des Trichters 70 wird abhängig von der Viskosität des Mediums
M durch Steuern der Drehgeschwindigkeit oder Drehzahl des Förderwerkzeugs 35 bestimmt
oder eingestellt. Dazu ist ein drehzahlgeregelter Antrieb 38,
insbesondere ein über
einen Stromrichter oder Umrichter angesteuerter Elektromotor, vorgesehen,
der vom Benutzer oder über
eine automatische Regelung in seiner Drehzahl an die Viskosität des Mediums
M anpassbar ist. Die Viskosität
des Mediums M ändert
sich nämlich
auch mit der Konzentration von Wirkstoff P in der Lösung L oder
in der Mischung FH + P sowie auch mit dem verwendeten Polymer für den Wirkstoff
P oder F.
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Es
hat sich nun herausgestellt, dass durch die besondere Strömungsführung mit
dem Zyklon oder dem trichterförmig
und spiralförmig
nach innen verlaufenden Strom oder Fluss des Mediums M praktisch
schon nach dem ersten Durchlauf durch die Zone Z1 die Lösung L aus
dem Wirkstoffpulver P und der Flüssigkeit
FH praktisch vollständig
aufgeschlossen ist. Dies wird durch die extrem gute Verteilung der
einzelnen Partikel und deren optimale Beabstandung durch die Strömungsführung bereits
auf den ersten Strömungspfaden,
insbesondere im Strömungsschlauch 64 und
an der Oberfläche 65 am Trichter 70 erreicht.
Vorzugsweise wird die Strömung so
eingestellt, dass die Partikel des Aufbringbereichs 63 bereits
nach einem Viertel-Umlauf, also einem Drehwinkel um die Drehachse
A von etwa 90°,
den Trichter 70 und/oder die Eintrittsöffnung 31 erreichen.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 2 ist
zusätzlich
ein Strömungsleitblech 75 vorgesehen,
das ebenfalls an der Decke 51 des Aufbereitungsbehälters 34 befestigt
ist und die Oberflächenströmung an der
Oberfläche 60 und
darunter in einen an der Wandung 50 verlaufenden Bereich
an der äußeren Oberfläche 66 und
einen inneren Bereich, der zur Oberfläche 65 am Trichter 70 führt, unterteilt,
wobei im inneren Bereich der Strömungsschlauch 64 vom
Aufbringbereich 63 zum Trichter 70 verläuft. Ein
solches Stxömungsleitblech 75 kann
die Eindeutigkeit der Strömungsführung von
dem Aufbringbereich 63 hin zur inneren Oberfläche 65 am
Trichter 70 noch weiter verbessern, ist aber nicht unbedingt
erforderlich, da diese eindeutige Strömungsführung auch bereits bei einer
ausreichenden Größe des Trichters 70 erreicht wird.
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Der
Füllstand
xA des Mediums M wird, wie in 2 und 3 ersichtlich,
oberhalb der Oberkante oder der Höhe x1 der
oberen Öffnung
oder Eintrittsöffnung 31 der
Wandung 36 gehalten, so dass überhaupt eine Flüssigkeitsschicht
des Mediums M oberhalb der Eintrittsöffnung 31 gebildet
ist und sich die Oberfläche 60 und
Oberflächenströmung gemäß 2 und 3 ausbilden
kann. Andererseits wird der Füllstand
x unterhalb eines maximalen Füllstandes
xmax gehalten, der unterhalb der Decke 51 liegt, so
dass zwischen der Oberfläche 60 des
Mediums M und der Decke 51 des Aufbereitungsbehälters 34 immer
ein luft oder gasgefüllter
Zwischenraum verbleibt und sich somit auch der Trichter 70 überhaupt
ausbilden kann.
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In 2 bis 4 ist
noch ein Füllstand
xL eingezeichnet, der einem Leer-Zustand entspricht. Im
Leex-Zustand läuft
der Propeller oder das Förderwerkzeug 35 auch
trocken, das heißt
es ist nur noch ein bodennaher Bereich oberhalb des Bodens 52 mit Flüssigkeit
oder Medium M bedeckt. Die Höhe
des Bodens 52 ist mit x0 bezeichnet.
Die maximale Füllmenge
des Aufbereitungsbehälters
ergibt sich somit aus der maximalen Füllhöhe xmax – x0.
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In 4 ist
ein Fall gezeigt, bei dem der aktuelle Füllstand xA unterhalb
des Füllstandes
x1 aber oberhalb des Leer-Füllstandes
xL liegt und bei dem somit der Flüssigkeitspegel
unterhalb der Eintrittsöffnung 31 und
oberhalb des Förderwerkzeuges 35 liegt und
sich bei Drehung des Förderwerkzeugs 35 nur eine
um die Wandung 36 verlaufende Strömung des Mediums M entlang
geschlossener Stromlinien S oder konzentrischen Wirbeln um die Mittelachse
M und Drehachse A ausbilden kann.
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Die
Drehzahl des Förderwerkzeugs 35 wird in
allen Ausführungsformen
typischerweise und abhängig
von der aktuellen Viskosität
des Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 zwischen etwa
700 Umdrehungen pro Minute (U/min) und 1.800 U/min eingestellt,
vorzugsweise in einem Bereich zwischen 1.000 U/min und 1.700 U/min,
typischerweise in einem Bereich um 1.500 U/min eingestellt.
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Im
oder am Aufbereitungsbehälter 34 sind nun
gemäß 1 in
Kombination mit 2 ein am weitesten oben an der
dem maximalen Füllstand
entsprechenden Position xmax angeordneter
Füllstandsensor 39 zum
Erkennen einer maximalen Befüllungsmenge
Bmax und an der einem während der Aufbereitung der
Wirkstofflösung
minimalen Füllstand entsprechenden
Position xmin < xmax ein weiter
Füllstandsensor 40 zum
Erkennen eines minimalen Befüllungsgrades
oder einer minimalen Befüllungsmenge
Bmin angeordnet, wobei beide Füllstandsensoren 39 und 40 deutlich
oberhalb des Förderwerkzeugs 35 angeordnet
sind. Ferner ist an einer ein dritter Füllstandsensor 41 unterhalb
oder auf der Höhe
des Förderwerkzeugs 35 an
der dem Leex-Zustand
entsprechenden Position xL vorgesehen, der
einen zu geringen Befüllungsgrad
signalisiert, wenn der Aufbereitungsbehälter 34 sozusagen „leer" ist und das Förderwerkzeug 35 „trocken" läuft.
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Mit
den Füllstandsensoren 39 und 40 sowie 41 ist
eine nicht dargestellte, vorzugsweise in der bereits genannten Kontrolleinrichtung
integrierte, Steuer- und/oder Regeleinrichtung verbunden, die die Messsignale
der Füllstandsensoren 39 und 40 für eine Regelung
des Füllstandes,
Füllvolumens
oder allgemein der Menge des im Aufbereitungsbehälter 34 befindlichen
Mediums M verwendet.
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Die
Kontrolleinrichtung ist ferner mit der Zudosiexeinrichtung verbunden,
insbesondere mit dem Pulverdosierer 30 und dem Zuführsystem
für die
Lösung
FH, insbesondere dem Wasserzuleitungssystem 12, dort insbesondere
dem Sperrhahn 13, sowie dem Zuführsystem 82 für den Flüssigwirkstoff
F, insbesondere dessen Sperrhähnen 24 und/oder 25 sowie
der Förderpumpe 26.
Durch Stellen der Zudosiereinrichtung und damit der zudosierten
Mengen der Flüssiglösung FH
und des Wixkstoffpulvers P wird nun die Menge des Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 auch
bei Entnahme von Wirkstofflösung
L über
den Auslass 54 immer in einem Regelintervall zwischen der
Maximalmenge Bmax und der Minimalmenge Bmin gehalten.
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Das
Betriebsvolumen oder maximale Befüllungsvolumen, das der Maximalmenge
Bmax entspricht, beträgt beispielsweise 100 l (Liter)
bis 300 l, vorzugsweise 150 l bis 190 l. Die jeweils nachzufüllende Menge
Bmax – Bmin beträgt
beispielsweise 10 l bis 30 l, insbesondere 15 bis 25 l und vorzugsweise 20
l. Das Verhältnis
Bmin/Bmax liegt
im allgemeinen in einem Bereich zwischen 0,7 und 1, insbesondere zwischen
0,8 und 1, zweckmäßigerweise
zwischen 0,85 und 1 und vorzugsweise zwischen 0,9 und 1.
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Durch
die Regelung der Füllmenge
M im Aufbereitungsbehälter 34 mittels
der Mengensensoren oder Füllstandssensoren 39 und 40 und
der nicht dargestellten Steuer- und Regeleinrichtung wird ein Zwei-Punkt-Regelkreis
realisiert.
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In
regelmäßigen Zeitintervallen Δt von typischerweise
2 bis 8 Minuten werden Aufbereitungszyklen durchgeführt. In
jedem Zyklus wird nach Erreichen der Mindestmenge Bmin,
detektiert von dem Füllstandsensor 40,
die Menge des Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 durch Nachdosieren
oder Nachfüllen
der Zudosierstoffe FH und P mit einem ausreichend großen Volumenstrom
erhöht,
bis die Maximalmenge Bmax, detektiert durch
den oberen Füllstandsensor 39 erreicht
ist. Die Zudosierphase ist nun beendet. Durch die weiterhin kontinuierliche
Entnahme am Auslass 54 reduziert sich die Menge M der Wirkstofflösung L im
Aufbereitungsbehälter 34 während einer
darauffolgenden Abnehmphase wieder kontinuierlich, bis wieder die
Minimalmenge Bmin erreicht ist und der Zyklus
erneut beginnt. In einer Stunde finden beispielsweise 20 solcher
Zyklen statt. Die Zyklusdauer Δt
sowie die Nachfüllmenge
Bmax – Bmin sind abhängig von dem für einen
konkreten Schlammbehandlungsprozess erforderlichen Entnahmemengenstrom
(entnommene Menge pro Zeiteinheit) der Wirkstofflösung L.
Allerdings sollte die Zyklusdauer Δt eine minimale Zyklusdauer
nicht unterschreiten, um eine hinreichende Durchmischung und Wirksamkeit
W der Wirkstofflösung
L sicherzustellen.
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Das
Förderwerkzeug 35 und
dessen Antrieb 38 bleiben vorzugsweise während der
gesamten Regelung und Behandlungsphase aktiv, so dass ständig ein
Mischen und eine entsprechende Aufbereitung und Erschließung des
Polymerprodukts im Aufbereitungsbehälter 34 stattfindet.
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Die
Regelung der Menge des Mediums M im Aufbereitungsbehälter 34 zwischen
den beiden Grenzwerten Bmax und Bmin erlaubt eine Echtzeitaufbereitung ohne
Zwischenlagerung der Wirkstofflösung
und eine praktisch sofortige Zudosierung zum Schlamm der aufbereiteten
Wirkstofflösung.
Dadurch weist die zum Zeitpunkt des Einsatzes noch sehr junge Wirkstofflösung L eine
gegenüber
dem Stand der Technik im Mittel deutlich erhöhte Wirksamkeit W auf, die
sehr nahe bei der maximalen (relativen) Wirksamkeit Wmax von
100 % gehalten werden kann und typischerweise in einem Bereich zwischen
Wmax = 100 % und einer minimalen (relativen)
Wirksamkeit Wmin = 90 % = 0,9 Wmax,
vorzugsweise sogar zwischen Wmax = 100 %
und Wmin = 95 % = 0,95 Wmax gehalten
werden kann. Durch diese hohe Wirksamkeit W der dem Aufbereitungsbehälter 34 entnommenen
Wirkstofflösung
L kann eine erhebliche Menge an Polymeren von bis zu 30 % eingespart
werden. Ferner ist eine Mischwasser-Einsparung von bis zu 90 % möglich. Die
Wirksamkeit W der Wirkstofflösung
L wird zweckmäßigerweise
anhand des unmittelbaren Ergebnisses der Schlammbehandlung ermittelt
oder gemessen. Insbesondere kann als Maß für die Wirksamkeit W der Wirkstofflösung L der
Trocknungsgrad oder Entwässerungsgrad
oder Feststoffgehalt des im Filter verbliebenen Schlammrestes oder
Trockenschlammes oder Filterkuchens herangezogen werden. Je weniger
Restwasser der Filterkuchen enthält, desto
wirksamer ist die Wirkstofflösung
L gewesen. Alternativ oder zusätzlich
kann aber auch das sogenannte Zeta-Potential der Polymere oder Polyelektrolyte
als Maß für die Wirksamkeit
W herangezogen und gemessen werden.
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Alternativ
zu dem beschriebenen Durchlaufbetrieb kann aber auch wie beim eingangs
beschriebenen Stand der Technik in einem sogenannten „batch"-Betrieb eine vorgegebenen Menge Wirkstofflösung L in
dem Aufbereitungsbehälter 34 aufbereitet werden
und dann die gesamte Menge der Wirkstofflösung L komplett entnommen werden,
bis der Aufbereitungsbehälter 34 leer
ist. Anschließend
wird der Aufbereitungsbehälter 34 wieder
gefüllt
und erneut Wirkstofflösung
L aufbereitet. Für
eine solche Betriebsweise werden typischerweise nur die Füllstandssensoren 39 für die Maximalbefüllung und 41 für den Leerzustand
eingesetzt.
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Die
Aufbereitungsanlage kann nun im Durchlaufbetrieb insbesondere wie
folgt betrieben werden:
Beim Anlagen-Neustart mit leerem Aufbereitungsbehälter 34 wird
zuerst eine Grundwassermenge an Wasser H ohne Polymerzugabe in den
Aufbereitungsbehälter 34 bis
zum durch den Füllstandsensor 41 bestimmten
Füllpegel
aufgefüllt.
Sobald dieser „Leer-Sensor" „bedeckt" meldet, schaltet sich das Förderwerkzeug 35 mit
dem Antrieb 38 sowie die Zudosiereinrichtung für das Wirkstoffpulver
P und ggf. den Flüssigwirkstoff
F hinzu. Die Zudosierung der Polymermischung beginnt und die Umlauf-Mischung im
Aufbereitungsbehälter 34 durch
die beiden Zonen Z1 und Z2 setzt ein.
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Bei
steigender Befüllung
des Aufbereitungsbehälters 34 wird
nun als nächstes
die Min-Sonde oder der untere Füllstandsensor 40 zuerst
bedeckt und nach einer Menge Bmax – Bmin, insbesondere 20 l, weiterer Fluidzufuhr
schließlich
auch die Max-Sonde oder der obere Füllstandssensor 39,
womit die Exstbefüllung
beendet ist und sich die Mischwasser- und Polymerdosierzugabe ausschalten.
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Nach
jeder Wirkstoffzugabe startet für
das Förderwerkzeug 35 eine
einstellbare Grundmischzeit, nach der sich das Förderwerkzeug 35 abschaltet,
wenn keine Lösung
mehr vom Filtersystem angefordert wird. Ohne Dosierentnah me von
Wirkstofflösung
L schaltet sich dagegen das Förderwerkzeug 35 und
dessen Antrieb 38 fortlaufend im Intervall für eine Minute
lang ein, damit sich die Wirkstofflösung in dieser Wartezeit nicht
im Aufbereitungsbehälter 34 absetzt.
Fertig aufbereitete Polymerlösung
L kann nun dem Aufbereitungsbehälter 34 zum
Eindosieren in den Schlamm im Rohrstück 1 entnommen werden.
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In
normalen Filterbetrieb des Schlammes läuft bei Startsignal die Mischeinrichtung
mit dem Förderwerkzeug 35 im
Aufbereitungsbehälter 34 sowie
die Lösungspumpe 8 an
und zur Schlammkonditionierung oder -behandlung wird dem Aufbereitungsbehälter 34 die
Menge Mmax – Mmin an
Wirkstofflösung
L entnommen, bis der Minimalmengensensor unterfahren wird und ein
neuer Nachdosierzyklus beginnt.
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Das
Wasserventil 17 im Wasserzuführsystem 12 gemäß 1 ist
ein spezielles Magnet-Sperrventil und vorzugsweise mit dem Ausgang
des Schlammfilters verbunden oder verbindbar, so dass ausschließlich oder
wenigstens teilweise auch Filtratwasser des filtrierten Schlammes
beim Wirkstofflösungsansatz
verwendet werden kann und somit eine sehr sparsame Schlammkonditionierung
vollkommen oder teilweise ohne Frischwasser-Einspeisung durch das
Recycling des Filtratwassers ermöglicht
wird.
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Der
Füllstandsensor 41 dient
als Leer-Sensor für
die Mischeinrichtung und die Lösungspumpe. Beim
Unterschreiten dieses Minimalniveaus werden der Antrieb 38 und
der Antrieb der Lösungspumpe 8 wegen
der Trockenlaufschutz-Funktion stillgesetzt. Zugleich wird vorzugsweise
auch der Filterprozess an der Filtermaschine solange gesperrt, bis
der Aufbereitungsbehälter 34 neu
aufgefüllt
und wieder mit seinem Gesamtvolumen bis zum oberen Füllstandssensor 39 zur
Verfügung
steht.
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Das
Aufbereitungssystem zum Aufbereiten von Konditioniermittel oder
Wirkstofflösung
für die Behandlung
eines Schlammes gemäß der Erfindung, insbesondere
gemäß den dargestellten
Ausführungsbeispielen,
hat noch den weiteren Vorteil, dass über die Zahl der während der
Regelung durchlaufenden Zyklen innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls
und die bekannte Differenz Bmax – Bmin, die der Nachfüllmenge während eines Zyklus ent spricht,
die das gesamte System durchlaufende Menge an Wirkstofflösung L oder
die zudosierte Menge des Wassers H berechnet werden kann.
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Alternativ
oder zusätzlich
kann die Zeitdauer tA der Abnehmphasen der Aufbereitungszyklen gemessen
werden und daraus der Entnahme-Volumenstrom
Bmax – Bmin/tA der Wirkstofflösung L bestimmt werden, der
der von der Lösungspumpe 8 aktuell
geförderten
Fördermenge
entspricht. Ferner wird entsprechend die Zeitdauer tZ der Zudosierphase
in jedem Aufbereitungszyklus gemessen und zu dem entsprechenden
Volumenstrom Bmax – Bmin/tZ
der Entnahme-Volumenstrom Bmax – Bmin/tA hinzuaddiert, um den Zudosier-Volumenstrom
für das
Wasser H und die Wirkstoffe FH und P zu erhalten. Diese Bestimmung
des aktuellen Zudosier-Volumenstroms erfolgt praktisch in Echtzeit
und ist wesentlich genauer als bekannte induktive Durchflussmesssysteme.
Durch diese fortlaufende rechnerische Ermittlung der Volumenströme, insbesondere
des Volumenstroms des zugegebenen Wassers H, ist ein Wasserzähler oder sonstiges
Mengenmessgerät
nicht mehr erforderlich. Der Entnahme-Volumenstrom liegt typischerweise zwischen
200 l/h und 2500 l/h, der Zudosiervolumenstrom während der Zudosierphasen entsprechend höher.
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Ferner
ist sogar eine vollautomatische Förderkennlinie-Ermittlung der
Lösungspumpe 8,
die im allgemeinen eine Exzenterschneckenpumpe ist, bei unterschiedlichem
Filtergegendruck, der typischerweise zwischen 0 und 16 bar je nach
Fortschreiten der Behandlungsphase beträgt, möglich. Dazu wird erfasst oder
gemessen, wie oft die Pumpe sich in einem vorbestimmten Zeitintervall
dreht, und über
die derart ermittelte Frequenz oder Drehzahl der Lösungspumpe 8 und
die aus der Regelung und der Zahl der durchgeführten Nachfüllzyklen ermittelte Fördermenge
pro Zeiteinheit, insbesondere des Fördervolumen pro Zeiteinheit
ermittelt, wie leistungsstark die Pumpe noch ist. Damit kann eine
Alterung der Lösungspumpe 8 festgestellt
werden, um vorab einen möglicherweise
erforderlichen Austausch der Lösungspumpe 8 erkennen
zu können.
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Im
Aufbereitungsbehälter 34 befindet
sich in der Regel eine Mischung aus einer bereits praktisch vollständig aufgeschlossenen
Wirkstofflösung
L und einer vergleichsweise geringen Menge FH + P einer noch nicht
aufgeschlossenen Mischung aus Lösemittel
oder Lösung
aus Lösemittel
und Flüssig- Wirkstoff FH einerseits
und Wirkstoffpulver P andererseits. Da das Verhältnis aus der Mischung FH +
P und der Wirkstofflösung
L im Aufbereitungsbehälter 34 unter 0,2
oder sogar 0,15 liegt, wird die Qualität der entnommenen Wirkstofflösung L auch
bei den relativ geringen Aufbereitungszeiten von wenigen Minuten
im Aufbereitungsbehälter 34 nicht
wesentlich negativ beeinträchtigt.
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In
allen Ausführungsformen
kann die Zudosiereinrichtung auch alternativ oder zusätzlich zu
der Zudosierung von festem Wirkstoffpartikeln P auch bereits flüssige Wirkstoffzudosierlösung zudosieren. Dazu
kann in einer besonders vorteilhaften, modularen Ausführungsform
einfach in der Öffnung 53 ein Zudosiertrichter
angeordnet oder ausgebildet werden, in dem eine nach unten an der
Innenwand entlang strömende
Lösemittelströmung, insbesondere Wasserströmung, erzeugt
wird, auf die das Wirkstoffpulver P aus dem Pulverdosierer 30 gestreut
wird. Beispielsweise kann das Lösemittel
an einem oberen doppelwandigen Rand des Zudosiertrichters über einen
Zulaufstutzen einströmen
und zwischen den beiden Wänden
des Randes dann nach unten austreten, wo dann das Wirkstoffpulver
P aufgebracht wird. Das derart bereits vorbereitete Gemisch, Suspension
und Lösung
von Lösemittel
und Wirkstoffpulver wird dann als Wirkstoffzudosierlösung durch
den Zudosiertrichter nach unten auf die Oberfläche des Mediums M im Aufbereitungsbehälter aufgebracht.
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Bei
dem beschriebenen Aufbereitungsverfahren zum Aufbereiten von Polymer-Wirkstofflösung aus
Polymerpulver und/oder Flüssig-Polymer-Produkt
kann auf der Basis eines verbrauchsmengengeführten Vermischens einer variablen
polymeren Wirkstoffmenge mit einer mengenproportionalen Wasserzugabe
ohne Gebrauchslösungstank-Zwischenlagerung
gearbeitet werden. Die aus dem Stand der Technik bekannte Wirksubstanzalterung
durch die Speichertanklagerung entfällt bei diesem Verfahren praktisch
vollständig,
weil die doch noch junge Lösung
sofort restlos zum Eindosieren in den Schlamm verwendet wird. Nur
alleine mit einer veränderten
Parametereinstellung kann man sich eine Vielzahl von Mixlösungen auswählen, um
wirkungsvollere und sparsamere Entwässerungsergebnisse zu erzielen.
Es ist auch möglich,
besondere Mixlösungen
auf kritische Schlämme
festzulegen, ohne dass man Restmengen noch vorhandener Lösung im
Tank berücksichtigen muss
wie beim Stand der Technik. Das gegenüber dem Stand der Technik geringe
Volumen des Aufbereitungsbehälters
kommt dieser Anwendung sehr entgegen ebenso wie die sehr einfache
Einstellung der Wirkstoffkonzentration. Bei diesem Verfahren wird
in einen verhältnismäßig kleinen
Mischtank mit beispielsweise zwischen 150 l und 900 l, z.B. 750
l, Inhalt über
ein Wasserventil, eine Pulverdosierschleuse und/oder eine Flüssig-Dosierpumpe in einem
vorwählbarem
Mischungsverhältnis
Polymer-Produkt eingebracht, wobei zur intensiven Verbindung der
Komponenten eine neuartige Zweizonen-Umlaufmischung und neue Oberflächenströmungsführung eingesetzt
wird.
-
- 1
- Rohrstück
- 2
- Pfeil
- 3
- Impfeinrichtung
- 4
- Verteilerkopf
- 5
- Antrieb
- 6
- Messgerät
- 7
- Steuereinheit
- 8
- Lösungspumpe
- 9
- Zuleitung
- 10
- Sperrventil
- 11
- Wasservorrat
- 12
- Wasserzuleitungssystem
- 13
- Sperrhahn
- 17
- Wasserventil
- 23
- Flüssigwirkstoffvorrat
- 24
- Sperrhahn
- 25
- Sperrhahn
- 26
- Dosierpumpe
- 27
- Zuleitung
- 29
- Pulvervorrat
- 30
- Pulverdosierer
- 31
- Eintrittbereich
- 32
- Austrittsbereich
- 33
- Halterung
- 34
- Aufbereitungsbehälter
- 35
- Förderwerkzeug
- 36
- Wandung
- 37
- Drehwelle
- 38
- Antrieb
- 39
- Füllstandssensor
- 40
- Füllstandssensor
- 41
- Füllstandssensor
- 50
- Behälterwandung
- 51
- Behälterdecke
- 52
- Behälterboden
- 53
- Öffnung
- 54
- Auslass
- 55
- Einlass
- 60
- Oberfläche
- 63
- Aufbringbereich
- 64
- Strömungsweg
- 65
- Oberfläche
- 66
- Oberfläche
- 70
- Trichter
- 84
- Drucktransmitter
- 85
- Durchflussmesseinrichtung
- 86
- Zuführsystem
- 100
- Mischstation
- H
- Wasser
- F
- Flüssigwirkstoff
- FH
- Lösung
- L
- Lösung
- M
- Medium
- P
- Wirkstoffpulver
- S
- Stromlinien
- A
- Drehachse
- x
- Füllhöhe
- Z1
- erste
Zone
- Z2
- zweite
Zone