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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Schwenkmechanismus für eine Fahrzeugsonnenblende,
einen Schwenk- und Ausziehmechanismus für eine Fahrzeugsonnenblende
und eine Fahrzeugsonnenblende.
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Aus
der DE-A-198 16 657 ist ein Schwenk- und Ausziehmechanismus für eine Fahrzeugsonnenblende
bekannt. Dieser sieht einen Schwenkmechanismus vor mit einer zylindrischen
Hülse,
die insgesamt aus Metall oder Kunststoff hergestellt ist. Die Innenbohrung
der Hülse
ist dabei nicht rund, sondern bildet zusammen mit der Außenform
eines Haltestabs eine verdrehsichere Gleitpassung für den Ausziehmechanismus.
Im Bereich der Mantelfläche
der Hülse
sind gegenüberliegend
Abflachungen einer Schlüsselweite ähnlich angeordnet.
Diese Abflachungen wirken zusammen mit einem Federelement, um die
Sonnenblende in der Ruhestellung rückfedernd zu arretieren.
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Bei
dem bekannten Schwenk- und Ausziehmechanismus ergeben sich Probleme
in Bezug auf den enthaltenen Schwenkmechanismus und insbesondere
in Bezug auf die Hülse.
Sofern diese insgesamt aus Metall oder einem anderen harten Material gefertigt
ist, bewirkt die Oberflächenreibung
zu einem ebenfalls metallischen Federelement dessen vorzeitigen
Verschleiß.
Wird hingegen die Hülse
aus einem Kunststoff gefertigt, tritt zwar praktisch kein Verschleiß an dem
Federelement auf. Jedoch kriecht der Kunststoff während der
Gebrauchsdauer unter der dauernden Last des vorgespannten Federelements. In
der Folge ändert
die Durchgangsbohrung der Hülse
ihre Gestalt, was die Ausziehfunktion des Schwenk- und Ausziehmechanismus
beeinträchtigt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Schwenkmechanismus
zu schaffen, an dem die vorbeschriebenen Schwierigkeiten nicht zu beobachten
sind.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Schwenkmechanismus mit den Merkmalen des Anspruch 1.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind
in den Unteransprüchen
angegeben.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen
beschrieben. Darin zeigen:
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1 Eine
Teilschnittansicht einer Fahrzeugsonnenblende mit einem Schwenkmechanismus
gemäß der vorliegenden
Erfindung;
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2 Eine
perspektivische Ansicht auf die Hülse aus dem Schwenkmechanismus
gemäß 1;
und
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3 Eine
perspektivische Teilschnittansicht von der Hülse mit dem Federelement aus
dem Schwenkmechanismus gemäß 1.
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1 zeigt
eine Fahrzeugsonnenblende 1 mit einem Sonnenblendenkörper 2,
der beispielsweise aus einem geschäumten Kunststoffmaterial hergestellt
ist. In dem Sonnenblendenkörper 2 ist
ein Verstärkungsrahmen 3 enthalten,
der insbesondere als ein mit einem Kunststoff umspritzter Drahtbügel ausgebildet
ist. Der Sonnenblendenkörper 2 wird durch
einen Haltestab 4, vorzugsweise aus einem gebogenen starken
Metalldraht, am Fahrzeughimmel oder der Fahrzeugkarosserie gehalten.
Der Haltestab 4 verläuft
innerhalb des Sonnenblendenkörpers 2 abschnittsweise
durch eine Bohrung in einer Hülse 5 hindurch
und bildet mit dieser den Schwenk- und Ausziehmechanismus der Fahrzeugsonnenblende 1. Die
besondere Gestalt der Querschnitte von Haltestab 4 und
Hülse 5 erlaubt
in bekannter Weise ein Verschieben, verhindert jedoch ein Verdrehen
der Teile untereinander. Beispielsweise kann ein quadratischer Querschnitt,
ein Sechskant oder ein Querschnitt in der Form einer angeschnittenen
Kreisscheibe gewählt
werden. Im Gebrauch lässt
sich die Fahrzeugsonnenblende 1 um die Achse des im Sonnenblendenkörper 2 verlaufenden
Abschnitts des Haltestabs 4 schwenken. In der Ruhelage,
d.h. bei Nichtgebrauch, liegt der Sonnenblendenkörper 2 nahezu horizontal
am Dachhimmel des Fahrzeugs an. Aus dieser Lage kann der Sonnenblendenkörper 2 nach
unten in das vordere Blickfeld geschwenkt werden. Zur Abdeckung
des seitlichen Blickfelds lässt
sich die gesamte Fahrzeugsonnenblende 1 um die karosserieseitige
Anbindung des Haltestabs 4 um eine im wesentlichen vertikale
Achse vor ein Seitenfenster schwenken. Die Abdeckung des Seitenfensters
lässt sich
durch ein Verschieben des Sonnenblendenkörpers 2 auf dem Haltestab 4 an
den jeweiligen Lichteinfall anpassen. Ein Federclip 8 wirkt
mit einer Nut 9 an dem Haltestab 4 zusammen und
begrenzt den Auszug des Sonnenblendenkörpers 2.
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Die
Hülse 5 ist
in einer Aussparung 6 in dem Verstärkungsrahmen 3 drehbar
aufgenommen. Ein in dem Verstärkungsrahmen 3 drehfest
gehaltenes Federelement 7 greift außen an der Hülse 5 an.
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Gemäß 2 und 3 wird
das Federelement 7 vorzugsweise in der Form einer Federklemme ausgeführt, beispielsweise
als ein u-förmig
gebogenes Stück
von flachem Federmaterial. In dieser Ausführungsart erfolgt der Kontakt
der Federklemme 7 mit der Hülse 5 vorzugsweise
entlang eines zylindrischen Abschnitts mit zwei einander im wesentlichen gegenüberliegende
Abflachungen 51, 52. Der Kontakt beschränkt sich
vorzugsweise auf einen mittleren Teil der gesamten Längserstreckung
der Hülse 5. Dadurch
verbleiben an den äußeren Enden
noch vollständig
zylindrische Bereiche 53, 54, die der vorbeschriebenen
Lagerung der Hülse 5 in
der Aussparung 4 des Verstärkungsrahmens 3 dienen
können.
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In
der Ruhelage bei Nichtgebrauch der Sonnenblende liegen die Schenkel 71, 72 der
Federklemme 7 im wesentlichen flach auf den Abflachungen 51, 52 an
der Hülse 5 auf.
Das Verdrehen des mit dem Federelement 7 verbundenen Sonnenblendenkörpers 2 aus
dieser Ruhelage heraus erfordert das Überwinden einer durch die zunehmende
Aufweitung der Federklemme 7 ansteigenden Kraft. Nach dem Aufgleiten
der Schenkel 71, 72 auf die zylindrischen Abschnitte 57, 58 der
Hülse 5 steht
einer weiteren Verdrehung nur noch die Haft- bzw. Gleitreibungskraft
an den Kontaktstellen entgegen. Zudem ist im Bereich der Ruhelage
die Arretierung in einem geringen Schwenkwinkel der Sonnenblende
in die Ruhelage rückfedernd,
wodurch ein langsames Kriechen der Sonnenblende in eine andere Lage
aufgrund von Vibrationen ausgeschlossen ist.
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Die
Hülse 5 weist
gemäß 3 eine
innere Struktur 55 aus einem harten und stabilen Material auf.
Das Material der inneren Struktur 55 ist so gewählt, dass
ein Kriechen und Verformen unter einer dauernden Last nicht erfolgt.
Insbesondere kann die innere Struktur 55 aus Metall, beispielsweise
aus einem Sintermaterial gefertigt sein. Die innere Struktur 55 ist
zumindest abschnittsweise mit einem Kunststoffmaterial überzogen
oder bedeckt. Dies betrifft insbesondere die für den Kontakt mit dem Federelement 7 außerhalb
der Ruhelage vorgesehenen Oberflächenabschnitte 57, 58.
Im den weiteren, abgeflachten Oberflächenabschnitten, auf denen
die Schenkel 71, 72 des Federelements 7 in
der Ruhelage aufliegen, nämlich
an den Abflachungen 51, 52, tritt hingegen das
harte Material der inneren Struktur 55 bis an die Oberfläche. Durch
diesen Aufbau der Hülse 5 wird
vermieden, dass unter der dauernden Vorspannung des Federelements 7 im
Bereich der Kontaktstellen der Ruhelage 53, 54 vorhandenes Kunststoffmaterial
im Lauf der Zeit kriecht und ein exakter Rastpunkt der Arretierung
dadurch verloren geht. Andererseits bewirkt das Kunststoffmaterial
im übrigen
Bereich der Kontaktflächen
eine Verschleißminderung
vor allem an dem Federelement 7. Ein Materialabtrag an
dem Federelement 7 beim Gebrauch der Sonnenblende ist dadurch
bedeutend verringert. Eine Schwächung
des Federelements 7 mit der Folge eines Bruchs an den Stellen
eines Materialabtrags ist im Ergebnis auch bei langer Gebrauchsdauer
verhindert.
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Um
eine besonders exakte Arretierung der Hülse 5 gegenüber der
Federklemme 7 in der vorgesehenen Ruhelage zu erreichen,
kann in einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Schwenkmechanismus wenigstens
ein Paar der korrespondierenden Oberflächen 71, 72 an
der Federklemme 7 und der daran anliegenden Abflachung 51, 52 an
der Hülse 5 geeignet
ausgestaltet sein, um einen echten Zweipunktkontakt zu ergeben.
Die gegenüberliegenden Kontaktstelle
wird dann vorzugsweise als Einpunktkontakt ausgestaltet.
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Ferner
können
zusätzlich
Kunststoffflächen im
Bereich der Durchgangsbohrung 56 zur leichtgängigen Lagerung
des Haltestabs 4 vorgesehen sein. vorzugsweise wird hierbei
in Abschnitten an den beiden Enden der Durchgangsbohrung 56 ein
umlaufender Kunststoffüberzug
oder eine in die Hülse 5 eingeformte
Kunststoffbuchse vorgesehen.
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Die
Kunststoffüberzüge auf der
Hülse 5 können beispielsweise
im Spritzgießverfahren
hergestellt werden. Dazu wird die innere Struktur 55 der Hülse 5 in
die Kavität
eines Spritzgießwerkzeugs
eingelegt. Die Bereiche der Oberfläche der inneren Struktur 55,
auf denen kein Kunststoffüberzug
vorgesehen ist, werden dabei die Wand der Werkzeugskavität direkt
berühren.
Die übrigen
Abschnitte der Oberfläche
der inneren Struktur 55 werden zur Wand der Werkzeugkavität beabstandet
sein. Um eine besonders gute Haftung des Kunststoffüberzugs
auf der inneren Struktur zu erzielen, kann deren Oberfläche mit
einem Haftvermittler versehen sein. Alternativ oder zusätzlich kann
die Verbindung zwischen dem Material der inneren Struktur 55 und
dem Kunststoffüberzug
verbessert werden, indem die zu überziehenden
Oberflächenabschnitte
der inneren Struktur 55 rau oder porös ausgeführt sind.
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Dünne Kunststoffüberzüge können alternativ auch
durch Aufsprühen
des Kunststoffmaterials oder durch Pulverbeschichtung erhalten werden.