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Die
Erfindung betrifft eine Lichtquelle zur Innenraumbeleuchtung. Innenraumbeleuchtung
ist seit dem Beginn des industriellen Zeitalters eine sich stets
an den neuesten technischen Möglichkeiten
orientiertes Feld.
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Nachdem
Ende des 19. Jahrhunderts das Gasglühlicht eine deutliche Steigerung
der Lichtausbeute und neuen Auftrieb für die Gasbeleuchtung brachte,
wurde die Elektrifizierung durch Werner von Siemens Anfang des 20.
Jahrhunderts sehr schnell auch bis in ländliche Regionen vorangetragen.
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Als
Stand der Technik ist die
DE
103 44 213 A1 (nachveröffentlicht)
zu nennen, die wie auch die
DE 101 31 598 C1 eine Beschattungsvorrichtung
beschreibt, bei der zumindest eine Seite der Vorrichtung mit einer
lichtemittierenden Halbleiter/Leuchtdiodenschicht versehen ist.
Weiter sind die
DE
199 14 081 A1 für
einen zweidimensionalen Elektrolumineszenz-Leuchtkörper und
die
JP 2001082058
A für
eine Solarleuchte in Form einer Jalousie zu nennen.
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Aufgrund
seiner einfachen Handhabbarkeit ist das Glühlicht – insbesondere seit dem mit
langlebigen Wolfram-Glühfäden gearbeitet
wird – noch heute
ein Standardlicht. Die später
entwickelten Hochdrucklampen, Quecksilber- und Natriumdampflampen
sind in den letzten Jahrzehnten aufgrund des geringeren Energieverbrauches,
aber ihrer leider nicht weißen
Lichtabgabe im wesentlichen als Straßenbeleuchtung eingesetzt worden.
Weiße
Leuchtstofflampen, die eine noch günstigere Energiebilanz aufweisen,
wurden insbesondere dort eingesetzt, wo großflächige wartungsarme und billige
Beleuchtung gewünscht
war.
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Im
letzten Viertel des 20. Jahrhunderts haben sich durch technische
Fortschritte auch die Nachteile dieses Leuchtstofflichts durch bessere Elektronik,
optimierte Gasgemische und neue Bauformen beheben lassen. Als Energiesparlampen
mit einem E27-Sockel oder sogenannte Tageslichtröhren hielten sie in der letzten
Dekade auch in Wohnräume Einzug.
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Gleichzeitig
wurden die seit den 60er Jahren insbesondere in der Kraftfahrzeugtechnik
benutzten Halogenlampen vermehrt in Wohnräumen eingesetzt, weil insbesondere
die geringen Abmessungen der Halogenlampen und die Niedervolt Stromversorgung
gestalterisch genutzt werden konnten.
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Daneben
existierten auch bereits leistungsstarke Lampen, wie z. B. Metalldampflampen
für besondere
Zwecke, beispielsweise die Ausleuchtung von Theatern und Filmszene.
Einige dieser lichtstarken Lampen sind auch in der Beleuchtung von
Architektur im öffentlichen
Raum im Einsatz.
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Daneben
kamen Ende des 20. Jahrhunderts durch die Entwicklung der LED – insbesondere
seitdem seit 1997 auch weiße
LEDs mit breitem Spektrum und guter Farbwidergabe verfügbar sind,
für Zwecke,
in denen der niedrige Energieverbrauch wichtig ist, auch LED-Leuchten zum Einsatz.
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Weiter
ist eine bisher nur wenig eingesetzte Technik bekannt, bei der Lumineszens
durch ein elektrisches Feld aufgebaut wird. Sogenannten EL-Folien
(EL steht für
Elektrolumnineszenz) werd zur Zeit insbesondere in der Hintergrundbeleuchtung von
Anzeigen und Displays (z. B. beim TFT-LCD-Monitor) eingesetzt.
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Weiter
zeichnen sich bereits OLED-Folien als weitere Alternative ab, bei
denen organische hocheffiziente, selbstleuchtende flexible Displays möglich werden.
Diese können
zur Beschichtung von dreidimensionalen Oberflächen eingesetzt werden. Den
letztgenannten modernen Lichtquellen ist die Eigenschaft gemein,
dass sie bisher vergleichsweise wenig Leistung pro Flächeneinheit
abstrahlen. Andererseits sind sie pro Flächeneinheit vergleichsweise günstig zu
realisieren.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zu schaffen,
mit der die jetzt verfügbaren
Lichtquellen zur guten Ausleuchtung eines Wohnraumes verwandt werden
können.
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Erfindungsgemäß wird dies
durch eine Lichtquelle mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Die
Unteransprüche
geben vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung wieder.
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Vorteilhaft
an der vorgeschlagenen Anordnung ist die Anordnung einer lichtabgebenden
Folie auf den Lamellen einer gängigen
Horizontal-Jalousie oder auch einer vertikalen Jalousie (auch als
Lamellen-Vorhang bekannt) dabei insbesondere dadurch, dass die Lichtquelle
dort angeordnet werden kann, wo üblicherweise
in Wohnräumen
Licht durch die Fenster hereinkommt, also erwünschter Weise also ein heller
auszuleuchtender Bereich vorgesehen ist.
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Dadurch,
dass bei Vorsehung einer Jalousie gleichzeitig Licht von außen eindringen
kann und durch die eingeschaltete Lichtquelle zusätzlich Licht erzeugt
wird, kann bei ungünstigen
Witterungsverhältnissen
ein Mischlicht erzeugt werden, das nach wie vor aus einer Richtung
kommt.
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Dennoch
lässt sich
die Jalousie bei Nichtgebrauch beispielsweise zum Öffnen der
Fenster üblicher
Weise aus dem Weg bewegen.
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Auch
kann die Jalousie an anderem Ort eingesetzt werden, beispielsweise
um in der Mitte des Raumes einen Raumteiler zu schaffen. Dadurch, dass
gleichzeitig Licht abgegeben wird, wird der durch die Jalousie ansonsten
erzeugte Abschattungseffekt (nämlich
dadurch, daß das
Licht von einem Fenster oder einer zentralen Deckenleuchte abgeschattet
wird), der sonst einen dunklen Teilraum auf einer Seite der Jalousie
zur Folge haben könnte, vermieden.
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Damit
eignet sich die erfindungsgemäße Lichtquelle
nicht nur dazu, vorhandene Raumgeometrien auszuleuchten, sondern
auch neue Raumgeometrien zu schaffen, ohne dass diese separat einer Ausleuchtung
bedürfen.
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Da
Jalousien üblicherweise
im Bereich der Decke angeordnet werden, kann in einfacher Wiese die
elektrische vorhandene Installation für Deckenleuchten zu ihrem Anbringungsort
weitergeführt
werden, so dass keine aufwendigen zusätzlichen Schalter notwendig
sind, die Bedienung also nach wie vor über vorhandene, beispielsweise
im Türbereich
vorgesehen Schalter, erfolgen kann.
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Dennoch
kann natürlich,
z. B. durch eine Fernbedienung ein separater Schalter vorgesehen werden,
der auch dazu dienen kann, eine ggf. in der Lichtfarbe variierbare
Lichtquelle entsprechend mit der gewünschten Farbstimmung zu versehen.
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Da
EL-Folien nur in einer Richtung Licht abgeben (sie bestehen aus
einer in der Mitte lichtundurchlässigen
Schicht) wird vorgeschlagen, in einer bevorzugten Ausführungsform
beide Seiten einer Jalousie mit der Folie zu beschichten.
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Jedenfalls
sollte in einer bevorzugten Ausführungsform
die üblicherweise
nach innen weisende konvexe Oberseite beschichtet werden, so dass durch
Einstellung des Winkels der Jalousie auch die Lichtverteilung von
einer Abstrahlung zur Decke hin zu einer Abstrahlung quer in den
Raum variiert werden kann. In einer beiderseitigen Variante, wobei jede „Seite" separat angesteuert
werden kann, kann gleichzeitig Licht nach außen abgegeben werden, um beispielsweise
eine Architekturbeleuchtung vorzunehmen.
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Bei
der Verwendung einer Jalousie stellt sich zudem das Problem, wie
die einzelnen Lamellen angesteuert werden. Dies kann zum einen durch
zusätzliche
Ansteuerkabel erfolgen, die neben einem Tragseil, das die Jalousie
trägt,
analog zu den bisher vorhandenen, die einzelnen Lamellen gleichförmig bewegenden
Verkettungsseilen vorgesehen werden.
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Es
ist jedoch auch möglich,
und dies stellt eine weitere bevorzugte Ausführungsform dar, die EL-Folie
durchlaufen zu lassen, d. h. die Lamellen mit einer Folie durchgehend
zu belegen, die an jedem Lamellenende eine Schlaufe zu einer benachbarten Lamelle
bildet. Ein Knicken der Folie ist zu vermeiden, da die Materialeigenschaften
von EL-Folien dies zur Zeit nicht zulassen.
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Vorteilhafterweise
wird dann aufgrund des einseitigen Charakters der EL-Folie eine
gedrehte Schlaufe vorgesehen, die sicherstellt, dass jeweils die
Oberseite der EL-Folie, die auf einer Lamelle vorgesehen wird, auch
auf der nächsten
Lamelle wieder auf der Oberseite seitenrichtig angeordnet wird.
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Statt
einer Schlaufe kann auch vorgesehen werden, eine viertel Drehung
bis zu einem Knick vorzusehen, der dann im wesentlichen vertikal
verläuft. Um
die Schlaufenbildung zu erleichtern, wird vorgeschlagen, eine Verjüngung im
Schlaufenbereich vorzusehen, indem ein Kreissegment aus der mit
Lamellenbreite vorgesehenen EL-Folie ausgespart wird. Bei einer
Belegung von Ober- und Unterseite gleichzeitig, kann diese Aussparung
auf den beiden aneinander verklebten EL-Folien erfolgen, die auf
jeweils der nächsten
Lamelle wieder aufgespalten, einmal die Unterseite und einmal die
Oberseite der Lamelle bedecken.
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Es
ist auch denkbar, eine schmale EL-Folie zu verwenden, bei der auf
einer Lamelle der Jalousie mehrere parallele Streifen angeordnet
sind. Hierbei würde
sich anbieten, verschiedenfarbige EL-Folien zu verwenden, die unterschiedlich
angesteuert werden können,
um den Farbcharakter zu ändern.
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Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der
beigefügten
Zeichnung. Dabei zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Jalousie, bei der über Ansteuerkabel
unter Beibehaltung der üblichen
Jalousieanordung eine Mehrzahl von einzelnen EL-Folien angesteuert
wird,
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2 eine
Schnittdarstellung der Jalousie nach 1,
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3 eine
schematische Darstellung einer in üblicher Ausbildung gewölbt ausgebildeten
Lamelle mit einer oben und einer unten angesetzten EL-Folie,
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4 eine
der 1 entsprechende Darstellung einer alternativen
Ausbildung, bei der statt die einzelnen Elemente verbindenden Ansteuerkabel eine
oder zwei durchgehende EL-Folien sich über alle Lamellen erstrecken,
wobei jeweils Schlaufen an den Lamellenenden die durchgehende EL-Folie
ermöglichen,
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5 eine
Detaildarstellung einer Schlaufe, die um ein beabstandet dem Lamellenende
vorgesehenes Randseil herumgeführt
ist.
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6 eine
schematische Darstellung, wie eine mit jeweils Dioden umfassenden
Aufsatzkappen versehene Horizontallamellen-Jalousie ausgebildet sein
kann,
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7 eine
Darstellung einer Horizontal-Jalousie für die in der 5 dargestellte
mit einer Aussparung versehenen Schlaufe, die um ein Randseil herumgeführt ist,
und
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8 den
Aufbau der Aufsetzkappen aus 6.
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Die
in der 1 dargestellte Jalousie besteht aus einer Mehrzahl
von Lamellen 10, die an ihrem unteren Ende mit einem schwereren,
die Jalousie abschließenden,
balkenähnlichen
Element 12 abgeschlossen sind, wobei auf den die Lamellen
zusammenhaltenden mit einzelnen Lamellenblättern an den Seiten verbundenen
Längsträgern 14 zusätzlich ein
Steuerkabel 18 vorgesehen ist. Steuerelektronik und dergleichen
kann in dem oberen zur Befestigung der Jalousie dienenden Anschluss-Balkenelement 16 vorgesehen
werden.
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In
der 2 sind die an der Jalousie angeordneten EL-Folien 20, 24 auf
den Trägerlamellen 22 sowie
die Ansteuerkabel 26 (jeweils getrennt für obere
und untere EL-Folie im Detail dargestellt. Bezugszeichen 28 bezeichnet
Anschlüsse
der Ansteuerkabel 26 auf den Folien.
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In
der 3 ist nochmals der biegsame Charakter der EL-Folien 34, 36,
die oben und unten auf einem Lamellenträger einer Jalousie aufgebracht wird,
verdeutlicht. Der Lamellenträger
ist mit dem Bezugszeichen 32 bezeichnet.
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In
der 4 wird anders als in der 1 nicht
mehr die Verkettung der einzelnen Jalousieblätter zur elektrischen Versorgung
mittels eines Ansteuerkabels benutzt, sondern lediglich die oberste
Lamelle ist, wie durch Bezugszeichen 44 angedeutet, mit
einer Inverter oder Steuerelektronik gekoppelt. Die einzelnen Lamellen
sind dann über
schlaufenförmige
En den 42, die sich einmal um 180° in sich drehen, so daß die oberen
EL-Folie wieder auf der nächsten
Lamelle auf der Oberseite anschließen, verkettet. Dabei drehen
sie sich um ein zur Beabstandung dienendes Randseil 46.
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7 zeigt
eine bevorzugte Ausführungsform
der in der 5 dargestellten Lamelle, die
die Drehung der EL-Folien von Ober- und Unterseite einer Jalousie
nochmals perspektivisch darstellt. Bei der erfindungsgemäßen Lichtquelle
mit einem flächigen,
lichtabstrahlenden Belag, kann dieser auch in Form von Diodenkappen
(siehe beispielhaft 6) auf den Jalousieflächen gebildet
werden. Bevorzugt wird eine flexible EL-Folien wenigstens auf der
einen im wesentlichen konvexen Oberseite der Jalousielamellen aufgebracht.
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Ansteuerkabel
können
in der Verkettung der Lamellen zum einzelnen kontaktieren jeder
Lamelle vorgesehen werden, oder lediglich die erste Lamelle wird
mit der Ansteuerelektronik gekoppelt und an jedem Ende einer Lamelle
ist eine elektrische Verbindung zur nächsten Lamelle gebildet. Bei
einer solchen Variante wird vorgeschlagen die die Lamellen bedeckende
EL-Folie in einer um ein Randseil der Jalousie reichenden Schlaufe
bis auf die nächstfolgende
Jalousie zu führen,
wobei die EL-Folie eine Halbdrehung in sich zur Erreichung der gleichen Oberseitenausrichtung
auf der nächsten
Schlaufe beschreibt.
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Sofern
zwei EL-Folien (je eine für
Ober- und Unterseite jeder Lamelle) vorgesehen sind, kann zu beiden
Seiten der Jalousie im geschlossenen Zustand „geleuchtet" werden und eine
besonders vorteilhafte „Lichtmischung" mit Tageslicht ist
möglich. Die
Jalousie wird nicht mehr dunkel und störend wahrgenommen, sondern
bevorzugt taghell und somit fast nicht existent.
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In
einer weiteren Ausführungsform
können lichtabstrahlende
Dioden oder Diodenketten an den Rändern der Jalousiefläche vorgesehen
werden und Licht diffus abstrahlende Mikroprismenbeschichtungen
auf den zur Lichtabgabe über
die gesamten Jalousiefläche
bestimmten horizontalen oder vertikalen Jalousieflächen.
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Bevorzugt
werden lichtabstrahlende Dioden dazu in aufsetzbaren Kappen 48 an
den Enden der aus lichtleitendern Material gefertigten Lamellen 32 vorgesehen,
und auf der der Mikroprismenbeschichtung gegenüberliegenden Seite wird weitere
eine reflektierende Beschichtung angeordnet. 8 zeigt den
inneren Aufbau einer solchen Diodenkappe beispielhaft. Die Ansteuerung
kann wie in dem Ausführungsbeispiel
der 1 durch Steuerkabel 18 erfolgen, die
in die Verkettung 14 integriert sind.