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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Brennkraftmaschine, bei dem Kraftstoff mittels einer Einspritzvorrichtung
in einen Brennraum eines Zylinders der Brennkraftmaschine eingespritzt
wird, wobei eine einzuspritzende Kraftstoffmenge in Abhängigkeit
von individuellen Eigenschaften der Einspritzvorrichtung ermittelt
wird, und bei dem eine Funktionsüberwachung
durchgeführt
wird, bei der auf Basis von Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
ein Istdrehmoment ermittelt und auf eine Abweichung von einem zulässigen Drehmoment überwacht
wird.
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Ferner
betrifft die vorliegende Erfindung ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine sowie
ein Computerprogramm für
ein derartiges Steuergerät.
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Im
Rahmen herkömmlicher
Betriebsverfahren wird aus verschiedenen Betriebsgrößen der Brennkraftmaschine
wie z.B. einer Einspritzdauer und einem Einspritzdruck, mit dem
der Kraftstoff in den Brennraum eingespritzt wird, das von der Brennkraftmaschine
tatsächlich
abgegebene Istdrehmoment ermittelt. Mithilfe dieses Istdrehmoments
wird ein sicherer Betrieb der Brennkraftmaschine überwacht.
Falls das in vorstehend beschriebener Weise ermittelte Istdrehmoment
beispielsweise einen vorgebbaren Schwellwert überschreitet, kann ein Fehler in
einem die Brennkraftmaschine steuernden Steuergerät eingetragen
oder sogar die Einspritzvorrichtung über einen eigens hierfür vorgesehenen
Abschaltpfad deaktiviert werden. Als Schwellwert bzw. Vergleichswert
für eine Überwachung
des Istdrehmoments wird z.B. auch ein zulässiges Drehmoment herangezogen,
das beispielsweise von einem zur Ansteuerung der Brennkraftmaschine
dienenden Solldrehmoment abgeleitet ist.
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Eine
vergleichbare Berechnung des Istdrehmoments ist beispielsweise aus
der
DE 103 00 194 A1 bekannt,
die hiermit zum Bestandteil der Offenbarung der vorliegenden Beschreibung
erklärt
wird.
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Allerdings
sind die herkömmlichen
Betriebsverfahren mitunter sehr ungenau hinsichtlich der Ermittlung
des Istdrehmoments, was u.a. auf eine große Streuung der individuellen
Eigenschaften der Einspritzvorrichtungen zurückzuführen ist. Unter individuellen
Eigenschaften der Einspritzvorrichtung werden in diesem Zusammenhang
z.B. ein Durchmesser einer Düsenöffnung und
andere charakteristische physikalische Größen verstanden, welche die
Funktion der Einspritzvorrichtung zu beeinflussen imstande sind,
sowie z.B. ein Alterungsverhalten und dergleichen.
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Diese
Streuung ist zumeist fertigungsbedingt und beeinflusst im vorliegenden
Fall u.a. den Zusammenhang zwischen der Einspritzdauer, dem Einspritzdruck
und einer tatsächlich
in den Brennraum eingespritzten Kraftstoffmenge, von der wiederum das
Istdrehmoment abhängt.
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Demgemäß ist es
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gattungsgemäßes Betriebsverfahren sowie
ein Steuergerät
und ein Computerprogramm für
ein Steuergerät
dahingehend weiterzuentwickeln, dass eine zuverlässigere Ermittlung des Istdrehmoments
und damit eine verbesserte Überwachung
der Brennkraftmaschine möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Betriebsverfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die individuellen Eigenschaften der Einspritzvorrichtung bei
der Ermittlung des Istdrehmoments berücksichtigt werden.
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Vorteile der
Erfindung
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Dadurch
ist eine genauere Ermittlung des Istdrehmoments möglich, und
für eine Überwachung der
Brennkraftmaschine mittels des Istdrehmoments, z.B. im Rahmen eines
Vergleichs des Istdrehmoments mit einem von dem zur Ansteuerung
der Brennkraftmaschine vorgesehenen Solldrehmoment abgeleiteten
zulässigen
Drehmoment, können
geringere Toleranzschwellen festgelegt werden, wodurch die Überwachung
ebenfalls verbessert wird, weil Fehler schneller erkannt werden
können.
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Gemäß einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden den individuellen Eigenschaften
der Einspritzvorrichtung entsprechende Abgleichwerte bei der Ermittlung
des Istdrehmoments verwendet. Solche Abgleichwerte geben für eine bestimmte
Einspritzvorrichtung beispielsweise eine Abweichung eines Durchmessers einer
Düsenöffnung von
einem statistisch über
mehrere Einspritzvorrichtungen gemittelten Wert für den Durchmesser
der Düsenöffnung an
und erlauben auf diese Weise, unter gleichzeitiger Kenntnis des
statistisch Bemittelten Werts und des Abgleichwerts, den Düsendurchmesser
der betrachteten Einspritzvorrichtung zu bestimmen und somit deren
zumeist fertigungsbedingte Toleranzen zumindest teilweise auszugleichen.
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Selbstverständlich können die
Abgleichwerte z.B. je nach Art der Einspritzvorrichtung auch andere physikalische
Größen wie
z.B. eine Temperaturabhängigkeit
usw. umfassen, die von Vorrichtung zu Vorrichtung schwanken, z.B.
aufgrund fertigungsbedingter Toleranzen oder dergleichen.
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Die
Abgleichwerte können
beispielsweise direkt bei der Fertigung, z.B. im Rahmen einer Qualitätskontrolle,
ermittelt und den jeweiligen Vorrichtungen zugeordnet werden oder
auch nachträglich
bestimmt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es gemäß einer
weiteren Variante der vorliegenden Erfindung, die Abgleichwerte
in einem vorzugsweise nicht-flüchtigen Speicher
eines Steuergeräts
der Brennkraftmaschine abzulegen. Auf diese Weise können die
Abgleichwerte einmalig in den Speicher geschrieben werden und über die
gesamte Betriebsdauer der Brennkraftmaschine bei Bedarf aus diesem
ausgelesen oder zwischenzeitlich, wie z.B. bei einer Wartung, modifiziert werden.
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Eine
weitere sehr vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass bei der Ermittlung des Istdrehmoments
dieselben Abgleichwerte verwendet werden, wie bei der Ermittlung
der einzuspritzenden Kraftstoffmenge, die z.B. im Rahmen einer Ansteuerung
der Brennkraftmaschine durchgeführt wird.
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Eine
andere vorteilhafte Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Abgleichwerte von vorzugsweise
außerhalb
der Funktionsüberwachung realisierten
Funktionen, insbesondere aus einer Ansteuerung der Brennkraftmaschine übernommen werden.
Auf diese Weise müssen
die Abgleichwerte nicht in der Funktionsüberwachung aus einem EEPROM
gelesen oder anderweitig ermittelt werden, sondern können direkt
aus entsprechenden Größen von
beispielsweise für
die Ansteuerung der Brennkraftmaschine zuständigen Funktionen kopiert werden,
wodurch Ressourcen des Steuergeräts
wie z.B. RAM, ROM und Laufzeit eingespart werden können.
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Eine
weitere Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass die übernommenen
Abgleichwerte plausibilisiert werden, vorzugsweise unter Verwendung
theoretischer Maximalwerte und/oder eines Einspritzdrucks und/oder
eines eingespritzten Kraftstoffvolumens. Dadurch ist eine gesteigerte
Sicherheit bei der Ermittlung des Istdrehmoments gegeben, die eine
noch zuverlässigere
Funktionsüberwachung
der Brennkraftmaschine ermöglicht.
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Eine
weitere Lösung
der Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist durch ein Steuergerät für eine Brennkraftmaschine
gemäß Anspruch
7 und ein Computerprogramm für
das Steuergerät
gemäß Anspruch
9 gegeben.
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Von
besonderer Bedeutung ist hierbei die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens
in Form des Computerprogramms, das Programmcode aufweist, der dazu
geeignet ist, das erfindungsgemäße Verfahren
durchzuführen,
wenn er auf einem Computer ausgeführt wird. Weiterhin kann der
Programmcode auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert sein, beispielsweise
auf einem sog. Flash-Memory. In diesen Fällen wird also die Erfindung
durch das Computerprogramm realisiert, so dass dieses Computerprogramm
in gleicher Weise die Erfindung darstellt, wie das Verfahren, zu
dessen Ausführung
das Computerprogramm geeignet ist.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren
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Zeichnungen
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1 zeigt
ein schematisches Blockschaltbild eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Brennkraftmaschine,
und
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2 zeigt
schematisch einen zeitlichen Verlauf des Istdrehmoments der Brennkraftmaschine,
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3 zeigt
den Drehmomentverlauf aus 2 mit einer
Schwelle a, und
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4 zeigt
den Drehmomentverlauf aus 2 unter
Annahme eines Fehlers.
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Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
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In
der 1 ist eine Brennkraftmaschine 1 eines
Kraftfahrzeugs dargestellt, bei der ein Kolben 2 in einem
Zylinder 3 hin- und herbewegbar ist. Der Zylinder 3 ist
mit einem Brennraum 4 versehen, der unter anderem durch
den Kolben 2, ein Einlassventil 5 und ein Auslassventil 6 begrenzt
ist. Mit dem Einlassventil 5 ist ein Ansaugrohr 7 und
mit dem Auslassventil 6 ist ein Abgasrohr 8 gekoppelt.
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Im
Bereich des Einlassventils 5 und des Auslassventils 6 ragt
ein Einspritzventil 9 in den Brennraum 4, über das
Kraftstoff in den Brennraum 4 eingespritzt werden kann.
In dem Abgasrohr 8 ist ein Katalysator 12 untergebracht,
der der Reinigung der durch die Verbrennung des Kraftstoffs entstehenden Abgase
dient.
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Das
Einspritzventil 9 ist über
eine Druckleitung mit einem Kraftstoffspeicher 13 verbunden.
In entsprechender Weise sind auch die Einspritzventile der anderen
Zylinder der Brennkraftmaschine 1 mit dem Kraftstoffspeicher 13 verbunden.
Der Kraftstoffspeicher 13 wird über eine Zuführleitung
mit Kraftstoff versorgt. Hierzu ist eine vorzugsweise mechanische Kraftstoffpumpe
vorgesehen, die dazu geeignet ist, den erwünschten Druck in dem Kraftstoffspeicher 13 aufzubauen.
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Weiterhin
ist an dem Kraftstoffspeicher 13 ein Drucksensor 14 angeordnet,
mit dem der Druck in dem Kraftstoffspeicher 13 messbar
ist. Bei diesem Druck handelt es sich um denjenigen Druck, der auf den
Kraftstoff ausgeübt
wird, und mit dem deshalb der Kraftstoff über das Einspritzventil 9 in
den Brennraum 3 der Brennkraftmaschine 1 eingespritzt
wird.
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Im
Betrieb der Brennkraftmaschine 1 wird Kraftstoff in den
Kraftstoffspeicher 13 gefördert. Dieser Kraftstoff wird über die
Einspritzventile 9 der einzelnen Zylinder 3 in
die zugehörigen
Brennräume 4 eingespritzt.
Durch Verbrennung des in den Brennräumen 3 vorherrschenden
Luft/Kraftstoffgemischs werden die Kolben 2 in eine Hin-
und Herbewegung versetzt werden. Diese Bewegungen werden auf eine
nicht-dargestellte Kurbelwelle übertragen
und üben
auf diese ein Drehmoment aus.
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Ein
Steuergerät 15 ist
von Eingangssignalen 16 beaufschlagt, die mittels Sensoren
gemessene Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das
Steuergerät 15 mit
dem Drucksensor 14, einem Luftmassensensor, einem Drehzahlsensor
und dergleichen verbunden. Des Weiteren ist das Steuergerät 15 mit
einem Fahrpedalsensor verbunden, der ein Signal erzeugt, das die
Stellung eines von einem Fahrer betätigbaren Fahrpedals und damit
das angeforderte Drehmoment angibt. Das Steuergerät 15 erzeugt
Ausgangssignale 17, mit denen über Aktoren bzw. Steller das
Verhalten der Brennkraftmaschine 1 beeinflusst werden kann.
Beispielsweise ist das Steuergerät 15 mit
dem Einspritzventil 9 und dergleichen verbunden und erzeugt
die zu deren Ansteuerung erforderlichen Signale.
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Unter
anderem ist das Steuergerät 15 dazu vorgesehen,
die Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 zu steuern und/oder zu regeln. Beispielsweise
wird die von dem Einspritzventil 9 in den Brennraum 4 eingespritzte
Kraftstoffmasse von dem Steuergerät 15 insbesondere
im Hinblick auf einen geringen Kraftstoffverbrauch und/oder eine
geringe Schadstoffentwicklung gesteuert und/oder geregelt. Zu diesem
Zweck ist das Steuergerät 15 mit
einem Mikroprozessor versehen, der in einem Speichermedium, insbesondere
in einem Flash-Memory ein Computerprogramm abgespeichert hat, das
dazu geeignet ist, die genannte Steuerung und/oder Regelung durchzuführen.
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Ebenfalls
in dem Steuergerät 15 implementiert
ist eine Funktionsüberwachung
der Brennkraftmaschine 1, die auf einer Ermittlung des
von der Brennkraftmaschine 1 abgegebenen Drehmoments beruht,
das nachfolgend als Istdrehmoment bezeichnet wird.
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Das
Istdrehmoment wird aus von dem Steuergerät 15 erfassten Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 rechnerisch in dem Steuergerät 15 ermittelt.
Solche Betriebsgrößen sind
beispielsweise eine Einspritzdauer, d.h. die Länge eines Zeitintervalls, über das
Kraftstoff in den Brennraum 4 eingespritzt wird und ein
Einspritzdruck, d.h. der mithilfe des Drucksensors 14 ermittelte
Druck im Kraftstoffspeicher 13, mit dem der Kraftstoff
in den Brennraum 4 eingespritzt wird.
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Beispielhaft
ist in 2 der zeitliche Verlauf des Istdrehmoments M wiedergegeben.
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Zur Überwachung
der Brennkraftmaschine wird das Istdrehmoment M vorzugsweise periodisch mit
einem zulässigen
Drehmoment M_z verglichen, das im Steuergerät 15 basierend auf
einem Solldrehmoment gebildet wird, das wiederum einen Ausgangswert
für die
Ansteuerung der Brennkraftmaschine 1 darstellt. In Abhängigkeit
dieses Solldrehmoments werden beispielsweise der Einspritzdruck und
die Einspitzdauer geregelt.
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Das
Solldrehmoment hängt
seinerseits von verschiedenen Größen ab,
u.a. auch von einem Drehmomentenwunsch eines Fahrers, der das von ihm
angeforderte Drehmoment beispielsweise mittels des bereits erwähnten Fahrpedalsensors
an das Steuergerät 15 signalisiert.
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Das
zulässige
Drehmoment ergibt sich beispielsweise aus dem Solldrehmoment und
einem zu dem Solldrehmoment addierten Schwellwert.
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Die
Funktionsüberwachung
der Brennkraftmaschine 1 mittels des Istdrehmoments M wird
insbesondere dazu durchgeführt, um
eine unerlaubte Steigerung des Istdrehmoments M zu verhindern, wie
sie im Fehlerfall auftreten kann. Falls bei dem vorstehend erwähnten Vergleich
zwischen dem zulässigen
Drehmoment und dem Istdrehmoment M eine Abweichung festgestellt
wird, kann die Brennkraftmaschine 1 dementsprechend aus
Sicherheitsgründen
beispielsweise deaktiviert werden oder es wird zumindest ein Fehlereintrag
in einem Fehlerspeicher des Steuergeräts 15 vorgenommen.
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Aufgrund
der fertigungsbedingten Toleranzen bei dem Einspritzventil 9 kann
es bei herkömmlichen
Betriebsverfahren vorkommen, dass bereits ohne Fehlfunktion bei
der Steuerung der Brennkraftmaschine 1 eine erhebliche
Abweichung zwischen dem Solldrehmoment und dem Istdrehmoment M auftritt.
Diese Abweichung rührt
daher, dass bei den herkömmlichen
Verfahren für
eine Ansteuerung des Einspritzventils 9 Abgleichwerte im
Rahmen einer auch als Injektormengenabgleich bezeichneten Funktion
verwendet werden, die exemplarweise schwankende individuelle Eigenschaften
des Einspritzventils 9 ausgleichen, nicht aber für eine Ermittlung
des Istdrehmoments.
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Dieser
Sachverhalt wird nachfolgend mit Bezug auf 2, 3 erläutert, wobei
stets davon ausgegangen wird, dass kein Fehlerfall vorliegt. Je nach
Stärke
des Injektormengenabgleichs kann das ermittelte Istdrehmoment zwischen
einem unteren Drehmoment M u und einem oberen Drehmoment M_o liegen,
die ein d+b (2) breites Drehmomentband um
das im Idealfall mit dem Solldrehmoment identische Istdrehmoment
M herum definieren.
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Um
bei z.B. durch die o.g. Toleranzen verursachten Abweichungen von
diesem Idealfall nicht bereits eine Fehlerreaktion auszulösen, muss
das zulässige
Drehmoment so gewählt
werden, dass ein Istdrehmoment innerhalb des Intervalls b+d roch
nicht zu einem Fehlereintrag führt.
D.h., der Schwellwert zur Fehlererkennung zwischen dem Solldrehmoment und
dem zulässigen
Drehmoment muss – in
Richtung steigender Drehmomente – mindestens b betragen. Aus
Sicherheitsgründen
ist primär
eine Abweichung des Istdrehmoments in Richtung größerer Drehmomente
zu überwachen.
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Komponenten
der Funktionsüberwachung, die
nicht den Injektormengenabgleich betreffen, liefern ihrerseits Ungenauigkeiten
bei der Istdrehmomentberechnung, welchen durch die applizierbare Schwelle
a Rechnung getragen wird, so dass Drehmomentwerte innerhalb des
Intervalls a noch als erlaubt angesehen werden. Dies ist vereinfacht
in 3 dargestellt. Bei dem Diagramm nach 3 findet
kein Injektormengenabgleich statt, sondern es wird bei der Überwachung
des Istdrehmoments M nur die Schwelle a zur Berücksichtigung sonstiger Ungenauigkeiten
auf das Istdrehmoment M aufgeschlagen. Erst wenn das ermittelte
Istdrehmoment M diese Schwelle a und das dadurch definierte zulässige Drehmoment überschreitet,
wird ein Fehler erkannt.
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Zur
gleichzeitigen Berücksichtigung
des Injektormengenabgleichs und der weiteren Ungenauigkeiten (3)
ergibt sich somit in 2 eine Schwelle c = a + b, ausgehend
von einem im Idealfall mit dem Solldrehmoment übereinstimmenden Istdrehmoment
M. Erst wenn das ermittelte Istdrehmoment diese Schwelle c und damit
das zulässige
Drehmoment M_z überschreitet
wird ein Fehler erkannt.
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In
einem ungünstigen
Szenario gemäß 4 befindet
sich das ermittelte Istdrehmoment M bei dem herkömmlichen Betriebsverfahren
beispielsweise im Bereich des kleinsten zulässigen Drehmoments M_u. Dies
kann aufgrund der Nichtberücksichtigung
des Injektormengenabgleichs bei der Ermittlung des Istdrehmoments
M der Fall sein, obwohl das tatsächlich
von der Brennkraftmaschine 1 abgegebene Drehmoment z.B.
im Bereich des Drehmoments M_o liegt.
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Um
bei Auftreten eines Fehler diesen auch wirksam erkennen zu können, müsste das
ermittelte Istdrehmoment M in diesem Fall erst das zulässige Drehmoment
M_z überschreiten,
d.h. erst wenn das Istdrehmoment aufgrund eines. Fehlers um einen Betrag
von etwa a+b+d größer wäre als das
kleinste zulässige
Drehmoment M_u würde
ein Fehler erkannt werden, obwohl das tatsächlich von der Brennkraftmaschine 1 abgegebene
Drehmoment aufgrund des Fehler bereits deutlich größer als
M_z ist.
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Das
erfindungsgemäße Betriebsverfahren sieht
eine Berücksichtigung
von Abgleichwerten analog zu dem Injektormengenabgleich auch für die Ermittlung
des Istdrehmoments M vor. Das bedeutet, dass auch bei der Ermittlung
des Istdrehmoments im Rahmen der Funktionsüberwachung der Brennkraftmaschine 1 die
individuellen Eigenschaften des Einspritzventils 9 berücksichtigt
werden und der Istdrehmomentwert dadurch genauer berechnet werden kann.
Hierdurch können
die Schwellen b, d (2) vermieden bzw. deutlich verringert
werden, weil die oben beschriebene Unschärfe bei der Ermittlung des Istdrehmoments
M, die bei herkömmlichen
Verfahren zu dem Drehmomentband b+d geführt hat, nicht mehr auftritt.
Das bedeutet, dass als einzige Schwelle zur Fehlererkennung nur
noch z.B. die Schwelle a aus 3 vorgesehen
werden muss. Das zulässige Drehmoment
M_z unterscheidet sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren daher nur noch
um die Schwelle a von dem Solldrehmoment.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung sind die Abgleichwerte für den Injektormengenabgleich
für jedes
Einspritzventil 9 der Brennkraftmaschine 1 in
einem EEPROM-Speicher des
Steuergeräts 15 abgelegt.
Von dort können
sie z.B. beim Start der Brennkraftmaschine eingelesen werden und
für die
nachfolgende Ermittlung des Istdrehmoments verwendet werden.
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Besonders
vorteilhaft werden für
die Ermittlung des Istdrehmoments dieselben Abgleichwerte verwendet
wie für
den Injektormengenabgleich bei einer Ansteuerung der Einspritzventile 9,
bei der eine einzuspritzende Kraftstoffmenge in Abhängigkeit
der Abgleichwerte berechnet wird.
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Bei
einer weiteren Variante der Erfindung muss eine Aufbereitung der
im EEPROM abgelegten Abgleichwerte für deren Berücksichtigung im Rahmen der
Funktionsüberwachung,
d.h. bei der Ermittlung des Istdrehmoments, nicht notwendig durchgeführt werden,
da eine derartige Aufbereitung z.B. bereits für die Ansteuerung der Brennkraftmaschine
erforderlich ist und von dort übernommen
werden kann.
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Es
ist auch möglich,
anstelle aller Abgleichwerte nur manche Abgleichwerte oder daraus
abgeleitete vereinfachte Abgleichwerte für die Ermittlung des Istdrehmoments
zu verwenden. Beispielsweise kann es bei zylinderindividuell abgelegten
Abgleichwerten ausreichen, diejenigen Abgleichwerte auszuwerten,
welche bei der betrachteten Brennkraftmaschine den Einspritzventilen
mit den maximalen Abweichungen ihrer individuellen Eigenschaften
entsprechen.
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D.h.
es wird beispielsweise nur der Abgleichwert des maximal vom statistischen
Mittel abweichenden Einspritzventils betrachtet und auch für die anderen
Einspritzventile zur Ermittlung des Istdrehmoments verwendet. Damit
ist eine sichere Abschätzung
des Istdrehmoments möglich,
die z.B. eine immer noch geringere Schwelle b (2)
erlaubt, gemessen an einer theoretisch maximalen Abweichung des
Einspritzventils, wie sie bei herkömmlichen Verfahren eingesetzt
wird.
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Eine
Mittelung über
die Abgleichwerte der einzelnen Einspritzventile ist ebenso denkbar.
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Bei
einer anderen Ausführungsform,
bei der im Rahmen der Funktionsüberwachung
zur Ermittlung des Istdrehmoments nicht auf die im EEPROM abgelegten
Abgleichwerte zurückgegriffen
werden kann, können
die Abgleichwerte oder von diesen abgeleitete Werte aus der Ansteuerung
der Brennkraftmaschine übernommen
werden, die ebenfalls in dem Steuergerät 15 realisiert ist.
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In
diesem Fall ist eine Plausibilisierung der übernommenen Werte besonders
vorteilhaft, die beispielsweise unter Verwendung der theoretisch
maximal möglichen
Abgleichwerte durchgeführt
werden kann.
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Die
Plausibilisierung kann auch vom Einspitzdruck und/oder vom Volumen
des eingespritzten Kraftstoffes abhängig gemacht werden.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist auch bei Betriebsarten möglich,
bei denen die Einspritzmenge nicht auf einmal sondern über mehrere
Teileinspritzungen verteilt in den Brennraum eingespritzt wird.
Prinzipiell ist das erfindungsgemäße Verfahren überall dort
einsetzbar, wo eine Funktionsüberwachung
der Brennkraftmaschine durchgeführt
wird und Größen zu überwachen
sind, bei deren Ermittlung bzw. Berechnung Abgleichwerte verwendet
werden.