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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern der Energieversorgung
mindestens einer datentechnischen Einrichtung.
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Es
ist üblich,
dass Datenverarbeitungseinrichtungen, wie beispielsweise Personal
Computer, über
ein Daten-Netzwerk datentechnisch miteinander vernetzt sind. Über das
Daten-Netzwerk werden die Daten gemäß einem standardisierten Protokoll ausgetauscht,
beispielsweise gemäß dem Ethernet Protokoll.
In vielen Anwendungsfällen
sind die Daten-Netzwerke hierarchisch aufgebaut mit einem oder mehreren
Netzwerkknoten, an denen sogenannte Client-Computer angeschlossen
sind, bei denen es sich üblicherweise
um Arbeitsplatzrechner handelt, oder so genannte Server-Computer, die in der
Regel eine höhere
Leistungsfähigkeit
aufweisen als die Client-Computer.
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In
vielen Anwendungsfällen
sind die Client-Computer räumlich
beabstandet voneinander lokalisiert, beispielsweise in unterschiedlichen
Räumen
eines Gebäudes,
in unterschiedlichen Gebäuden
an einem Standort und/oder auch an unterschiedlichen Standorten.
Insbesondere in einem Unternehmensumfeld kann es dabei vorkommen,
dass die Datenverarbeitungseinrichtungen mehrere hundert oder sogar
mehrere tausend Kilometer voneinander beabstandet angeordnet sind.
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Im
Rahmen der Wartung und der Systempflege kann es erforderlich sein,
dass auf eine, mehrere oder alle Datenverarbeitungseinrichtungen,
die miteinander datentechnisch vernetzt sind, zugegriffen wird.
In der Regel erfolgt dies durch einen so genannten Systemadministrator,
der autorisiert ist über das
Daten-Netzwerk von dem Server-Computer oder einem der Client-Computer
auf die Datenverarbeitungseinrichtungen zuzugreifen und die erforderlichen
Maßnahmen
durchzuführen.
Dies kann beispielsweise ein Update der auf dem Server-Computer
oder den Client-Computern installierten Software sein, ein Abgleichen
des Datenbestandes auf dem Server-Computer oder den einzelnen Client-Computern
oder dergleichen. Hierzu ist es erforderlich, dass die anzusprechenden
Datenverarbeitungseinrichtungen in Betrieb sind. Erforderlichenfalls
muss eine Person dafür
abgestellt werden, die anzusprechenden Datenverarbeitungseinrichtungen
in den erforderlichen Betriebszustand zu setzen. Dies ist mit einem
erheblichen Zeit- und damit Kostenaufwand verbunden.
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Andererseits
kann es insbesondere aus Energieeinsparungsgründen, zur Gewährleistung
der Datensicherheit oder auch zum Schutz der Datenverarbeitungseinrichtung
beispielsweise gegen Blitzeinschlag in das Energieversorgungsnetz
oder sonstige Überspannung
wünschenswert
sein, die Datenverarbeitungseinrichtungen außerhalb vorgebbarer Tageszeiten,
während
einer Betriebsruhe oder ereignisbedingt von dem Energieversorgungsnetz
zu trennen. Auch hierzu bedarf es nach dem Stand der Technik einer
Betätigung
durch eine Bedienperson vor Ort.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung bereitzustellen,
welche die Nachteile des Standes der Technik überwindet.
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Diese
Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 bestimmte Vorrichtung gelöst. Besondere
Ausführungsarten
der Erfindung sind in den Unteransprüchen bestimmt.
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Das
Problem ist gelöst
durch eine Vorrichtung zum Steuern der Energieversorgung mindestens
einer datentechnischen Einrichtung wie beispielsweise eines Computers,
eines Monitors, eines Druckers oder dergleichen, wobei die Vorrichtung über eine
Energieversorgungsleitung mit der datentechnischen Einrichtung verbindbar
ist und eine Schnittstelleneinheit aufweist, mittels der die Vorrichtung über ein
Netzwerk mit einem Controller verbindbar ist, und wobei die Vorrichtung
in dem Netzwerk eine dem Controller bekannte Datenadresse besitzt und
unter Verwendung dieser Datenadresse über das Netzwerk Steuersignale
zum Steuern der Energieversorgung der angeschlossenen datentechnischen
Einrichtung von dem Controller empfängt.
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Das
Netzwerk, über
welches die Vorrichtung die Steuersignale von dem Controller erhält, kann
dabei hinsichtlich des Protokolls und/oder der Topographie wie ein
herkömmliches
Daten-Netzwerk aufgebaut sein. Die Schnittstelleneinheit in der
Vorrichtung bildet dabei eine Art Client innerhalb des Steuer-Netzwerks.
Die Schnittstelleneinheit und weitere Komponenten der Vorrichtung
können
beispielsweise auf einer Platine der Vorrichtung angeordnet sein. Vorzugsweise
ist die Vorrichtung in einem gegenüber der angeschlossenen datentechnischen
Einrichtung separaten Gehäuse
angeordnet. Alternativ hierzu kann die Vorrichtung auch als Einbau-
oder Anbaukomponente an die datentechnische Einrichtung vorgesehen
sein.
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Vorzugsweise
besitzt die Vorrichtung in dem Netzwerk eine eindeutige und nur
einmal vergebene Datenadresse. Auch die an die Vorrichtung anschließbare datentechnische
Einrichtung kann eine eindeutige und vorzugsweise nur einmal im
Netzwerk vergebene Datenadresse aufweisen, sodass dem Controller
auch bekannt ist, welche datentechnische Einrichtung von der Vorrichtung
mit Energie versorgt wird. Die Adressen der Vorrichtung und/oder
der datentechnischen Einrichtung können so aufgebaut sein, dass
eine gruppenweise Zuordnung der anschließbaren datentechnischen Einrichtungen
möglich
ist, beispielsweise eine Zuordnung zur Gattung Computer, Drucker,
Monitor usw. Dadurch können beispielsweise
Monitore oder Drucker außerhalb
vorgebbarer Betriebszeiten von der Energieversorgung getrennt werden,
während
die zugehörigen
Computer weiterhin mit Energie versorgt werden, beispielsweise um
im Rahmen eines netzweiten Updates während der Nachtzeit eine Aktualisierung
der auf dem Computer gespeicherten Anwendungsprogramme zu aktualisieren.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung mindestens einen Steckplatz für eine Steckverbindung
mit einer Energieversorgungsleitung der datentechnischen Einrichtung
auf. Bei dem Steckplatz kann es sich beispielsweise um eine entsprechend
den jeweiligen nationalen Standards übliche Steckdose für eine Niederspannungs-Energieversorgungsleitung
handeln. Dadurch ist keinerlei Umbau an der datentechnischen Einrichtung
vorzunehmen, sondern die erfindungsgemäße Vorrichtung wird lediglich
zwischen die datentechnische Einrichtung und das Niederspannungs-Energieversorgungsnetz
geschaltet.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung eine Schalteinheit auf, mittels der die Energieversorgung
der datentechnischen Einrichtung unterbrochen und wieder hergestellt
werden kann. Die Unterbrechung erfolgt dabei vorzugsweise auf allen
Phasen der Energieversorgungsleitung. Vorzugsweise erfolgt die Unterbrechung
durch eine vollständige
galvanische Trennung, beispielsweise mittels eines elektromagnetisch
betätigbaren
Schalters wie etwa ein Relais. Zusätzlich kann eine Sicherung
vorgesehen sein, insbesondere in Reihe mit der galvanischen Trennung
geschaltet sein, beispielsweise eine Schmelzsicherung oder eine
wieder rücksetzbare
elektronische Sicherung gegen Überstrom oder Überspannung.
Dadurch ist die datentechnische Einrichtung zuverlässig gegen Überspannungen
geschützt,
die im Energieversorgungsnetz beispielsweise infolge eines Blitzeinschlages
auftreten können.
Außerdem
ist der Energieverbrauch der angeschlossenen datentechnischen Einrichtung
gegenüber
dem Stand-by-Betrieb nochmals reduziert.
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In
einer besonderen Ausführungsart
ist die Energieversorgung mehrerer datentechnischer Einrichtungen
von der Vorrichtung steuerbar. Hierzu weist die Vorrichtung vorzugsweise
für jede
anschließbare
datentechnische Einrichtung, beispielsweise für jeden Steckplatz, eine Schalteinheit
auf, mittels der die Energieversorgung der anschließbaren datentechnischen
Einrichtungen individuell steuerbar ist. Dadurch kann beispielsweise
bei einer Arbeitsplatzstation mit einem Computer, einem Monitor und
einem Drucker, die mit einer gemeinsamen Vorrichtung verbunden sind,
während
der Nachtzeit der Monitor und der Drucker vollständig von der Energieversorgung
getrennt werden, während
der Computer weiterhin mit Energie versorgt wird, sodass über ein parallel
bestehendes Daten-Netzwerk Wartungsarbeiten oder eine Softwareaktualisierung
durchgeführt werden
können.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung einen Überspannungsschutz
für die anschließbaren datentechnischen
Einrichtungen auf. Dadurch können
Schäden
an den angeschlossenen datentechnischen Einrichtungen auch in jenem
Betriebszustand verhindert werden, in dem die Energieversorgung
zu den datentechnischen Einrichtungen durchgeschaltet ist. Der Überspannungsschutz
kann beispielsweise durch spannungsabhängige Widerstände realisiert
sein, die bei einer Überspannung
in einen niederohmigen Zustand übergehen
und die Überspannungen
dadurch ableiten.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung eine unterbrechungsfreie Stromversorgung für die anschließbare datentechnische
Einrichtung auf. Abhängig
von der Dimensionierung der unterbrechungsfreien Stromversorgung
und dem Leistungsbedarf der angeschlossenen datentechnischen Einrichtungen
können
Unterbrechungen in der Energieversorgung im Bereich von wenigen
Sekunden bis zu einigen zehn Minuten abgepuffert werden. Soweit
die erfindungsgemäße Vorrichtung
auch noch über
eine Datenleitung mit der angeschlossenen datentechnischen Einrichtung
verbunden ist, kann beim Auftreten einer Unterbrechung der Energieversorgung
außerdem
die datentechnische Einrichtung in einen sicheren Betriebszustand überführt werden, beispielsweise
in einen Stand-by-Betrieb oder gesteuert heruntergefahren werden
und anschließend ausgeschaltet
werden.
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In
einer besonderen Ausführungsart
der Erfindung kann die datentechnische Einrichtung nach vorgebbaren
Regeln wieder eingeschaltet werden, nachdem die Energieversorgung
wieder gewährleistet
ist, insbesondere kann die Energieversorgung gesteuert von dem Controller
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wieder an die datentechnische Einrichtung durchgeschaltet werden.
Durch die vorgebbaren Regeln kann beispielsweise gewährleistet werden,
dass eine erste datentechnische Einrichtung vor einer zweiten datentechnischen
Einrichtung wieder mit Energie versorgt wird und hochgefahren wird. Die
unterbrechungsfreie Stromversorgung kann hierzu mehrere sogenannte
Ports aufweisen, an denen jeweils eine oder mehrere datentechnische
Einrichtungen anschließbar
sind, wobei jeder Port individuell von dem Controller ansteuerbar
ist.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung eine Messeinrichtung auf zum mindestens qualitativen
Messen des Energieflusses über
die Vorrichtung in die datentechnische Einrichtung. Eine nur qualitative
Messung kann beispielsweise eine Klassifizierung des Betriebszustandes
der angeschlossenen datentechnischen Einrichtung in „ausgeschaltet", „Stand-by" und „in Betrieb" umfassen. Der gemessene
Energiefluss kann von der Vorrichtung über das Netzwerk an den Controller übermittelt
werden. Dadurch ist bei dem Controller die Information vorhanden,
welche der an den Vorrichtungen angeschlossenen datentechnischen
Einrichtungen in Betrieb sind oder sich im Stand-by-Modus befinden. Die
entsprechenden Informationen können auch
protokolliert werden und gegebenenfalls an einen Administrator weitergeleitet
werden. Auf diese Weise kann auch ein unberechtigter Datenzugriff
ermittelt werden, wenn beispielsweise ein Energieverbrauch an einer
angeschlossenen datentechnischen Einrichtung außerhalb der Betriebszeit registriert wird. Über die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist es außerdem
möglich,
gesteuert vom Controller die betreffende datentechnische Einrichtung
von der Energieversorgung zu trennen.
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In
einer besonderen Ausführungsart
weist die Vorrichtung ein manuell betätigbares Steuerelement auf,
bei dessen Betätigung
die angeschlossene datentechnische Einrichtung mit Energie versorgt wird,
unbeachtlich der von dem Controller empfangenen Steuersignale. Dadurch
kann beispielsweise in dringenden Fällen auf eine datentechnische
Einrichtung zugegriffen werden, auch wenn der Controller vorgegeben
hat, die Energieversorgung zu trennen. Bei dem Steuerelement kann
es sich im einfachsten Fall um eine Taste handeln. Es können auch
zusätzliche
Sicherheitsmaßnahmen
vorgesehen sein, damit das Steuerelement nur von einer hierzu autorisierten Person
betätigt
werden kann, beispielsweise kann das Steuerelement die Eingabe eines
Codes erfordern oder eines Kennworts, mittels dem die betätigende
Person zu einer entsprechenden Handlung autorisiert ist.
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Vorzugsweise
ist das Steuer-Netzwerk galvanisch getrennt und/oder unabhängig von
der Energieversorgung der datentechnischen Einrichtung, wobei allerdings
die Energiespeicher einer unterbrechungsfreien Stromversorgung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
von der Energieversorgung der datentechnischen Einrichtung gespeist
sein können. Selbst
bei einer galvanischen Trennung ist eine Speisung des Steuer-Netzwerks durch die
Energieversorgung der datentechnischen Einrichtung möglich, beispielsweise
durch kontaktlose Übertragung
von Energie durch elektromagnetische Kopplung.
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Die
Erfindung betrifft auch ein System aufweisend mindestens eine Vorrichtung
zum Steuern der Energieversorgung einer datentechnischen Einrichtung
wie vorstehend beschrieben und weiter aufweisend ein Daten-Netzwerk, mittels
dem mindestens ein Teil der an die Vorrichtung anschließbaren datentechnischen
Einrichtungen miteinander vernetzt ist, wobei der Controller auch
mit dem Daten-Netzwerk verbunden ist. Bei dem Daten-Netzwerk kann
es sich beispielsweise um ein Local Area Network (LAN), ein Wireless
Local Area Network (WLAN) oder auch ein Wide Area Network (WAN) handeln.
Innerhalb des Daten-Netzwerks können
die datentechnischen Einrichtungen als Clients angeordnet sein.
Der Controller übermittelt
seine über
das Steuer-Netzwerk, über
das er mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
verbunden ist, empfangenen oder gesendeten Daten vorzugsweise an
einen Server innerhalb des Daten-Netzwerks.
Der Controller selbst kann in einer datentechnischen Einrichtung angeordnet
sein, die ihrerseits einen Knoten innerhalb des Daten-Netzwerks
bildet.
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Das
Daten-Netzwerk, über
welches die Datenverarbeitungseinrichtungen miteinander datentechnisch
vernetzt sind, kann dabei galvanisch getrennt ausgeführt sein
gegenüber
dem Netzwerk, mit dem die erfindungsgemäße Vorrichtung mit dem Controller
verbunden ist. Eine derartige Ausführungsart der Erfindung hat
den Vorteil, dass die Datenübertragungsgeschwindigkeit
für den
Datenverkehr auf dem Daten-Netzwerk
nicht durch den Datenverkehr zwischen der Vorrichtung und dem Controller herabgesetzt
ist. Darüber
hinaus kann auf diese Weise mit einfachen Mitteln eine Energieversorgung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung über das
Netzwerk bereitgestellt werden.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung sind das Daten-Netzwerk
und das Netzwerk für
die Verbindung zwischen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und dem Controller
in einem gemeinsamen Netzwerk integriert. Ein solches gemeinsames
Netzwerk kann beispielsweise auf einem bereits standardisierten
Netzwerkprotokoll aufbauen, beispielsweise dem Ethernet-Protokoll,
und lediglich um die Funktionalitäten der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erweitert werden. Auch in diesem Fall kann die Energieversorgung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
unabhängig
von der Energieversorgung der Datenverarbeitungseinrichtung erfolgen,
insbesondere über
das gemeinsame Netzwerk erfolgen. Alternativ hierzu kann die Energieversorgung
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
auch über
das Niederspannungs-Energieversorgungsnetz erfolgen, mit dem die
angeschlossenen datentechnischen Einrichtungen verbindbar sind.
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Sowohl
das Daten-Netzwerk als auch das Netzwerk zwischen der Vorrichtung
und dem Controller können
in Reinform oder Mischform der unterschiedlichen Netzwerktypen realisiert
sein. Grundsätzlich
unterscheidet man zwischen Peer-to-Peer-Netzwerken und Client-Server-Netzwerken. Peer-to-Peer-Netzwerke
sind eine einfache Möglichkeit,
mehrere Computer miteinander zu verbinden, wobei in der Regel die
einzelnen Datenverarbeitungseinrichtungen in einem Peer-to-Peer-Netzwerk gleichberechtigt
sind. Der Benutzer der Datenverarbeitungseinrichtung bestimmt selbst,
welche Daten und Geräte
er für
den Zugriff anderer freigibt. Auch hier gilt, dass die Ressourcen
einer Datenverarbeitungseinrichtung nur nutzbar sind, wenn sie sich im
eingeschalteten Zustand befindet.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung werden die Netzwerke vorzugsweise
als Client-Server-Netzwerk ausgebildet sein, das im Gegensatz zum
Peer-to-Peer-Netzwerk hierarchisch aufgebaut ist. In einem Client-Server-Netzwerk übernimmt
ein so genannter Server-Computer zentrale Aufgaben, z. B. die Verwaltung
der Netzwerkressourcen wie Festplatten, Drucker, Modem, Scanner
und dergleichen sowie das Anbieten von Dienstleistungen wie beispielsweise
von Rechenleistung. In der Regel bedient ein Server-Computer mehrere
Client-Computer gleichzeitig. Die Netzwerke können in unterschiedlichen Topologien
ausgebildet sein, beispielsweise Stern-, Ring-, Bus-, Baum- und
Maschentopologie, wobei auch Mischformen möglich sind.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf
die Zeichnungen mehrere Ausführungsbeispiele
im Einzelnen beschrieben ist. Dabei können die in den Ansprüchen und
in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich
oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein.
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1 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
einer Vorrichtung,
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2 zeigt
eine alternative Anordnung,
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3 zeigt
eine weitere mögliche
Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen,
und
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4 zeigt
eine detailreichere Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die 1 zeigt
eine erfindungsgemäße Anordnung
einer Vorrichtung 1 zum Steuern der Energieversorgung einer
ersten datentechnischen Einrichtung 2, bei der es sich
im dargestellten Ausführungsbeispiel
um einen Computer handelt. Die Vorrichtung 1 ist über eine
Energieversorgungsleitung 72 mit der Einrichtung 2 verbunden
und weist eine Schnittstelleneinheit 68 auf, mittels der
die Vorrichtung 1 über
ein Netzwerk 16 mit einem Controller 14 verbunden
ist. In dem Netzwerk 16 besitzt die Vorrichtung 1 eine
Datenadresse, mittels der Steuerdaten von dem Controller 14 auf
das Netzwerk 16 gegeben werden können und von der Vorrichtung 1 empfangbar
sind. Umgekehrt kann die Vorrichtung 1 über die Schnittstelleneinheit 68 und
das Netzwerk 16 Daten an den Controller 14 senden,
beispielsweise betreffend den Status der angeschlossenen Einrichtung 2 oder
Bestätigung über erhaltene
Steuersignale. Bei der Energieversorgungsleitung 72 kann
es sich um das übliche
Netzanschlusskabel der Einrichtung 2 handeln, das in eine
entsprechende Steckbuchse oder Steckdose an der Vorrichtung 1 einsteckbar
ist. Über
die Anschlussleitung 78 ist die Vorrichtung 1 mit dem
Energieversorgungsnetz 70 verbunden, bei dem es sich um
das zweiphasige oder dreiphasige Niederspannungsversorgungsnetz
handelt.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei weitere Vorrichtungen 1 über jeweils eine Energieversorgungsleitung 74, 76 mit
datentechnischen Einrichtungen 4, 6 verbunden,
bei denen es sich beispielsweise um einen Monitor und einen Drucker
handelt. Auch die weiteren Vorrichtungen 1 sind an das
Netzwerk 16 angeschlossen und mit dem Controller 14 verbunden.
Der Controller 14 kann über das
Netzwerk 16 Steuersignale an die Vorrichtungen 1 senden,
beispielsweise dahingehend, dass die Vorrichtungen 1 die
Energieversorgung der Einrichtungen 2, 4, 6 unterbrechen,
wobei die Unterbrechung vorzugsweise vollständig mit galvanischer Trennung erfolgt,
beispielsweise durch Verwendung eines Relais.
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Der
Controller 14 kann hierzu die Einrichtungen 2, 4, 6 individuell über die
jeweils zugehörige
erfindungsgemäße Vorrichtung 1 und
die diesen Vorrichtungen 1 zugeordnete Datenadresse ansprechen,
wobei die zugehörige
Steuerung vorzugsweise eine gruppenweise Ansteuerung der zugehörigen Vorrichtungen 1 ermöglicht und
es daher nicht erforderlich ist, die einzelnen Adressen der abzuschaltenden
Einrichtungen 2, 4, 6 einzugeben oder
diese anderweitig individuell zu identifizieren.
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Die
datentechnischen Einrichtungen 2, 4, 6 sind
darüber
hinaus an einem Daten-Netzwerk 12 angeschlossen, an dem
auch der Controller 14 angeschlossen ist. Weiterhin ist
ein Server-Computer 10 an das Netzwerk 12 angeschlossen,
der auch eine Steuerung des Controllers 14 übernehmen
kann. Insbesondere ist es möglich,
dass der Server-Computer 10 über das Daten-Netzwerk 12 an
dem Controller 14 die Instruktion sendet, eine, mehrere
oder alle datentechnischen Einrichtungen 2, 4, 6 von
der Energieversorgung zu trennen. Dies kann beispielsweise durch
eine entsprechende Administrationssoftware erfolgen oder durch eine
mit Administratorrechten ausgestattete Bedienperson, die sich an
dem Server-Computer 10 oder
an einem der Client-Computer mit Administratorrechten in das Daten-Netzwerk 12 einbucht.
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Sowohl
das Daten-Netzwerk 12 als auch das Netzwerk 16 weisen
im dargestellten Ausführungsbeispiel
eine Ringtopologie auf. Die 2 zeigt
eine alternative Anordnung, bei welcher die Vorrichtungen 1 über ein
Daten-Netzwerk 112 mit Bustopologie miteinander sowie mit
dem Server 10 und dem Controller 14 verbunden
sind. Die Topologie des Netzwerkes 116, mit dem der Controller 14 mit
den Vorrichtungen 1 verbunden ist, ist dagegen sternförmig, wobei
ein aktiver Verteiler 18, beispielsweise ein so genannter Hub
oder ein Switch, zwischen dem Controller 14 und den Vorrichtungen 1 eingeschaltet
ist. Die Energieversorgung der Vorrichtungen 1 kann entweder über die
Anschlussleitungen 78 aus dem Energieversorgungsnetz 70 erfolgen
oder über
das Netzwerk 116.
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Die 3 zeigt
eine weitere mögliche
Anordnung der erfindungsgemäßen Vorrichtungen 1,
wobei in diesem Ausführungsbeispiel
das Daten-Netzwerk 212 und das Netzwerk 216 in
einem gemeinsamen Netzwerk integriert sind, sodass eine separate
Verdrahtung für
das Netzwerk 216 nicht erforderlich ist. Das gemeinsame
Netzwerk 212, 216 ist mit einer Bustopologie realisiert,
wobei die datentechnischen Einrichtungen 2, 4, 6 linear über ein
gemeinsames Kabel, das den Bus bildet, verbunden sind. Das Kabel kann
hierzu an der jeweiligen Einrichtung 2, 4, 6 sowie
an dem Controller 14 geteilt werden und eine erste Anschlussleitung 20a kann
der vorhandenen Netzwerkkarte der Einrichtung 2 zugeführt werden,
während
eine zweite Anschlussleitung 20b der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zugeführt wird.
Für beide
Anschlussleitungen 20a, 20b können eigene Anschlusselemente,
beispielsweise Stecker, vorgesehen sein.
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Die 1 bis 3 zeigen
Ausführungsbeispiele
mit in Reinform ausgeführten
Netzwerktopologien. Erfindungsgemäß kann insbesondere für das Netzwerk 16 auch
eine Mischform aus Ringtopologie, Sterntopologie und Bustopologie
verwendet werden.
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Die 4 zeigt
eine detailreichere Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1.
Mittels der Schnittstelleneinheit 68 ist die Vorrichtung 1 über das
Netzwerk 16 mit dem Controller 14 verbunden. Der
Datenaustausch erfolgt bidirektional, d. h. es sind sowohl von dem
Controller 14 Steuerdaten zu empfangen als auch Daten von
der Vorrichtung 1 an den Controller 14 zu übertragen.
Die über
die Energieversorgungsleitung 72 mit der Vorrichtung 1 verbundene datentechnische
Einrichtung 2 ist mit anderen datentechnischen Einrichtungen 4, 6, 10 und
gegebenenfalls auch mit dem Controller 14 über ein
separates Daten-Netzwerk 12 verbunden. Die Vorrichtung 1 weist
einen Überspannungsschutz 80 auf,
sowie eine unterbrechungsfreie Stromversorgung 82. Wie
dies durch die gestrichelt gezeichnete Datenleitung 84 angedeutet
ist, kann die unterbrechungsfreie Stromversorgung 82 beim
Auftreten eines Energieausfalls über
die Datenleitung 84 ein Triggersignal an die datentechnische
Einrichtung 2 senden, damit diese in einen sicheren Betriebszustand überführt wird,
beispielsweise heruntergefahren und ausgeschaltet wird, um so einen
Datenverlust zu verhindern.
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Die
Schnittstelleneinheit 68 steuert ein erstes Schaltelement 86,
durch welches die Energieversorgung der Einrichtung 2 durch
das Energieversorgungsnetz 70 unterbrochen und wieder hergestellt werden
kann. Parallel hierzu ist ein zweites Schaltelement 88 angeordnet,
das über
ein von der Außenseite
der Vorrichtung 1 manuell betätigbares Steuerelement 90,
beispielsweise einen Taster oder einen Schalter, betätigt werden
kann und dadurch die Einrichtung 2 mit Energie versorgt
wird, unbeachtlich der vom Controller 14 über das
Netzwerk 16 empfangenen Steuersignale und insbesondere
unabhängig von
der Stellung des ersten Schaltelements 86.
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Durch
die parallele Anordnung der beiden Schaltelemente 86, 88 ist
es möglich,
die Einrichtung entweder durch ein Steuersignal der Vorrichtung 1 bzw.
des Controllers 14 mit Energie zu versorgen oder durch
das manuell betätigbare
Steuerelement 90. In einer alternativen Ausführungsart
sind die beiden Schaltelemente 86, 88 in Serie
geschaltet, sodass eine Unterbrechung der Energieversorgung der Einrichtung 2 sowohl über den
Controller 14 als auch über
das Steuerelement 19 erfolgen kann.
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Die
Vorrichtung 1 weist weiterhin eine Messeinrichtung 92 auf,
mittels welcher der Energiefluss von dem Energieversorgungsnetz 70 über die Vorrichtung 1 zu
der Einrichtung 2 mindestens qualitativ gemessen werden
kann. Insbesondere kann die Messeinrichtung 92 eine Unterscheidung
vornehmen, ob die Einrichtung 2 vollständig abgeschaltet ist, sich
im Stand-by-Modus
befindet oder in Betrieb ist. Alternativ oder ergänzend kann
die Messeinrichtung 92 auch den Energieverbrauch der Einrichtung 2 quantitativ
messen. Das Ausgangssignal der Messeinrichtung 92 kann über das
Schnittstellenmodul 68 und das Netzwerk 16 an
den Controller 14 übermittelt
werden. Für
einen Administrator ist daher auch an einem entfernten Ort ermittelbar,
ob die Einrichtung 2 ordnungsgemäß in Betrieb ist, sich im Stand-by-Modus
befindet oder vollständig
ausgeschaltet ist. Durch die genaue Ermittlung des Energieverbrauchs
der Einrichtung 2 und die Übermittlung des Messwertes
an den Controller 14 kann darüber hinaus eine Fernüberwachung
oder sogar eine Ferndiagnose betreffend die Einrichtung 2 durchgeführt werden.