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Die
Erfindung betrifft eine Umlenkvorrichtung für einen Sicherheitsgurt in
einem Fahrzeug, mit einem Umlenkbeschlag, der gegenüber einem
fahrzeugfesten Bauteil permanent drehfest fixiert ist.
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Gewöhnlich sind
Umlenkbeschläge
für Sicherheitsgurte
im Fahrzeug über
einen Schraubbolzen in einer Achse drehbar montiert. Dadurch wird versucht,
den Gurtbanddurchlauf bei unterschiedlichen Winkeln, die das Gurtband
zum Umlenkbeschlag einnehmen kann, z.B. für das Aufwickeln bei abgelegtem
Gurt, den Gurtbandauszug beim Anlegen des Gurtes oder einer Bewegung
des Fahrzeuginsassen bei angelegtem Gurt, zu optimieren. Andererseits
hat sich gezeigt, daß eine
drehfeste Fixierung des Umlenkbeschlags z.B. ein Umschlagen des
Gurtbands im Umlenkbeschlag erfolgreich verhindern kann. Eine Umlenkvorrichtung
mit einem drehfest fixierten Umlenkbeschlag ist in der gattungsgemäßen
EP 0 142 986 A2 gezeigt.
Die dort verwendete Befestigung des Umlenkbeschlags erfolgt über zwei
zusätzliche
Befestigungselemente, die während oder
nach der Montage des Umlenkbeschlags angebracht werden müssen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, die drehfeste Fixierung des Umlenkbeschlags
in einer oben genannten Umlenkvorrichtung deutlich zu vereinfachen und
Bauteile und Montagezeit einzusparen.
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Dies
wird bei einer oben genannten Umlenkvorrichtung erreicht, indem
zur drehfesten Fixierung des Umlenkbeschlags wenigstens ein Fixierhaken vorgesehen
ist, der in eine Ausnehmung am fahrzeugfesten Bauteil oder am Umlenkbeschlag
eingreift. Die Hauptlast, die auf den Umlenkbeschlag wirkt, kann
nach wie vor über
einen konventionellen Schraubbolzen aufgenommen werden. Da der Fixierhaken
lediglich die Verdrehsicherung bewirkt, werden an ihn keine besonderen
Stabilitätsanfordernisse gestellt.
Der Fixierhaken, der in die Ausnehmung eingreift, läßt sich
in einem Arbeitsschritt mit der Befestigung des Umlenkbeschlages
positionieren, ohne daß zusätzliche
Bauteile benötigt
werden.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausführungsform
ist der Fixierhaken einstückig
mit dem Umlenkbeschlag ausgebildet. Der Umlenkbeschlag kann z.B.
einen aus Blech geformten Körperabschnitt
aufweisen und der Fixierhaken davon abgebogen sein. In diesem Fall
ist auch die Herstellung des Umlenkbeschlags mit dem Fixierhaken
sehr rationell. Z.B. kann der Körperabschnitt
des Umlenkbeschlags aus Blech ausgestanzt und anschließend umgeformt werden.
In diesem Fall kann zumindest der ausgestanzte Bereich mit Kunststoff
umspritzt sein. Der Umlenkbeschlag kann aber auch aus Stahl, Aluminium
oder anderen geeigneten Werkstoffen gefertigt sein.
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Bei
der ersten bevorzugten Ausführungsform ist
die Ausnehmung am fahrzeugfesten Bauteil ausgebildet, z.B. an einer
Fahrzeugsäule
wie der B- oder der C-Säule, an
der der Umlenkbeschlag befestigt ist.
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Es
ist auch möglich,
die Anordnung des Fixierhakens am fahrzeugfesten Bauteil und die
Ausnehmung am Umlenkbeschlag vorzusehen.
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In
einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Höhenversteller
vorgesehen, der eine fahrzeugfeste Schiene und einen gegenüber der
Schiene in deren Längsrichtung
verschiebbaren Schlitten aufweist. Außerdem ist ein gegenüber der
Schiene permanent drehfest fixiertes Verbindungsteil vorgesehen.
An dem Verbindungsteil ist der Fixierhaken angeordnet, wobei die
Ausnehmung, in die der Fixierhaken eingreift, am Umlenkbeschlag
ausgebildet ist. Somit ist der Umlenkbeschlag gegenüber dem
Schlitten permanent drehfest fixiert. Gegenüber der ersten Ausführungsform
ist also das Befestigungsprinzip umgekehrt.
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Durch
die Verwendung des Verbindungsteils kann der Umlenkbeschlag eine
einfache geometrische Form haben, die kostengünstig herstellbar ist.
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Bevorzugt
ist das Verbindungsteil ein von Schlitten und Schiene separates
Bauteil und weist einen Führungsabschnitt
auf, der am Schlitten und/oder an der Schiene anliegt und eine Verdrehung des
Verbindungsteils gegenüber
der Schiene verhindert. Das Verbindungsteil kann, ebenso wie der
Umlenkbeschlag, ein Blechformteil sein. Jedes der einzelnen Bauteile
ist für
sich kostengünstig
zu fertigen, was die Gesamtkosten für die Umlenkvorrichtung gering
hält.
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Zur
Optimierung der Lastaufnahme sind bevorzugt zwei Fixierhaken und
zwei Ausnehmungen vorgesehen.
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In
beiden Ausführungsformen
ist es zur Führung
des Gurtbands vorteilhaft, wenn der Umlenkbeschlag einen Gurtbandschlitz
mit einer Gurtbandauflagefläche
aufweist, wobei die Gurtbandauflagefläche zwei in einer Längsrichtung
des Gurtbandschlitzes aneinander anschließende, gegeneinander um einen
bestimmten Winkel verkippte Abschnitte hat. Auf diese Weise sind
zwei unterschiedliche Ausrichtungen vorgegeben, die das Gurtband
einnehmen kann, je nachdem, ob der Sicherheitsgurt sich in einem
angelegten oder abgelegten Zustand befindet. Bei dieser Ausbildung ändert das
Gurtband seine Position im Gurtbandschlitz des Umlenkbeschlags. Konventionell
wird die Änderung
der Winkelausrichtung des Gurtbands durch eine Drehbewegung des Umlenkbeschlags
ausgeglichen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele
in Verbindung mit den beigefügten
Zeichnungen. In diesen zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Umlenkvorrichtung gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 den
Umlenkbeschlag mit durchgeführtem
Gurtband in 1 im abgelegten Zustand des Sicherheitsgurts;
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3 den
Umlenkbeschlag in 2 im angelegten Zustand des
Sicherheitsgurts;
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4 eine
perspektivische Darstellung des Umlenkbeschlags aus 3;
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5 eine
perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Umlenkvorrichtung gemäß einer zweiten
Ausführungsform
der Erfindung; und
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6 eine
Explosionsdarstellung der Umlenkvorrichtung aus 5.
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1 zeigt
eine Umlenkvorrichtung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform.
Ein Umlenkbeschlag 12 ist drehfest an einem fahrzeugfesten
Bauteil 14, z.B. einer B-Säule oder einer C-Säule eines Kraftfahrzeugs
befestigt. Der Umlenkbeschlag 12 hat einen Körperabschnitt 20,
von dem ein Fixierhaken 18 absteht. Im fahrzeugfesten Bauteil 14 ist
eine Ausnehmung 16 ausgebildet, in die der am Körperabschnitt 20 des
Umlenkbeschlags 12 angeordnete Fixierhaken 18 eingreift.
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Der
Körperabschnitt 20 des
Umlenkbeschlags 12 ist ein Blechformteil, an dem auch der
Fixierhaken 18 angeformt ist.
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Der
Fixierhaken 18, der in die Ausnehmung 16 eingreift,
verhindert eine Drehbewegung des Umlenkbeschlags 12 gegenüber dem
fahrzeugfesten Bauteil 14. Der Umlenkbeschlag 12 hat
also unabhängig
von der Stellung des Sicherheitsgurtes stets die gleiche Ausrichtung
bezüglich
des fahrzeugfesten Bauteils 14. Der Umlenkbeschlag 12 ist über einen
Schraubbolzen 22 lasttragend mit dem fahrzeugfesten Bauteil 14 verbunden,
der durch eine am oberen Ende des Körperabschnitts 20 vorgesehene
Befestigungsöffnung 30 hindurchragt.
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Im
Körperabschnitt 20 des
Umlenkbeschlags 12 ist auf bekannte Weise ein Gurtbandschlitz 24 ausgebildet,
durch den ein Gurtband 26 eines Sicherheitsgurtes verläuft, der
zur Rückhaltung
eines Fahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz dient. Die auf das
Gurtband 26 ausgeübte
Kraft wird über
den Schraubbolzen 22 auf das fahrzeugfeste Bauteil 14 übertragen.
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Die
vom Gurtband abgewandte Seite des Gurtbandschlitzes 24 ist
durch ein auf den Umlenkbeschlag 12 aufgesetztes Bauteil 28,
z.B. eine Kunststoffschale, abgedeckt, das die Höhe des Gurtbandschlitzes 24 begrenzt.
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Die 2 bis 4 zeigen
nur den Umlenkbeschlag 12 mit dem durch den Gurtbandschlitz 24 laufenden
Gurtband 26.
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Der
Fixierhaken 18 ist mittig am oberen Ende des Umlenkbeschlags 12 angeordnet.
Darunter befindet sich die Befestigungsöffnung 30, durch die
der Schraubbolzen 22 hindurchgeführt ist.
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Gurtbandseitig
ist der Gurtbandschlitz 24 durch eine Gurtbandauflagefläche 32 begrenzt,
die in einer Längsrichtung
L des Gurtbandschlitzes 24, also in Querrichtung des Gurtbands 26 in
zwei aneinander angrenzende Abschnitte 34, 36 unterteilt
ist. Die beiden Abschnitte 34, 36 sind um einen
Winkel W gegeneinander verkippt. Die gesamte Gurtbandauflagefläche 32 hat
in etwa die anderthalbfache Breite des Gurtbands. Diese Ausbildung
des Gurtbandschlitzes 24 sorgt dafür, daß das Gurtband 26 zwei bevorzugte
Ausrichtungen einnehmen kann. Im abgelegten Zustand des Sicherheitsgurtes,
in dem sich das Gurtband 26 im wesentlichen parallel zum
fahrzeugfesten Bauteil 14 erstreckt, liegt das Gurtband 26 hauptsächlich auf
dem Abschnitt 34 auf (2). Im angelegten
Zustand, in dem sich das Gurtband in einem Winkel vom fahrzeugfesten
Bauteil 14 weg erstreckt, verschiebt sich das Gurtband 26 im
Gurtbandschlitz 24, so daß es nun hauptsächlich auf
dem Abschnitt 36 aufliegt (3). Der
Winkel W kann individuell an die jeweilige Fahrzeuggeometrie angepaßt werden.
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Zur
Anpassung an individuelle Fahrzeuggeometrien ist es auch möglich, die
Umlenkvorrichtung 10 so zu gestalten, daß im fahrzeugfesten
Bauteil 14 oder in einem fest damit zu verbindenden Einsatz 38 mehrere
Ausnehmungen 16, 16' an
unterschiedlichen Positionen vorgesehen sind (siehe 1).
Dies ermöglicht,
die Ausrichtung des Umlenkbeschlags 12 rasterartig zu variieren,
indem bei der Montage der Umlenkbeschlag 12 so ausgerichtet
wird, daß der
Fixierhaken 18 in die jeweils ausgewählte Ausnehmung 16, 16' eingreift.
Ist der Umlenkbeschlag 12 am fahrzeugfesten Bauteil 14 montiert,
kann er dann gegenüber
diesem nicht mehr verdreht werden.
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Die 5 und 6 zeigen
eine zweite Ausführungsform
einer Umlenkvorrichtung 100. Hier ist ein Höhenversteller
zur individuellen Justierung der Vertikalposition des Umlenkbeschlags 112 entlang des
fahrzeugfesten Bauteils 14 vorgesehen. Der Höhenversteller
umfaßt
eine fahrzeugfeste Schiene 150, die fest mit dem fahrzeugfesten
Bauteil 14 verbunden ist und dies auch permanent bleibt.
In der Schiene 150 ist ein Schlitten 152 geführt, der
gegenüber
der Schiene 150 in deren Längsrichtung verschiebbar ist.
Der Schlitten 152 ist an bestimmten Positionen in der Schiene 150 arretierbar,
wobei diese Mechanik dem Fachmann geläufig ist und hier nicht dargestellt
ist.
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Zwischen
dem Schlitten 152 und dem Umlenkbeschlag 112 ist
ein Verbindungsteil 154 angeordnet. Am Verbindungsteil 154 sind
zwei Fixierhaken 118 ausgebildet, die in zwei Ausnehmungen 116, die
aus dem Körperabschnitt 120 des
Umlenkbeschlags 112 ausgestanzt sind, eingreifen. Die Ausnehmungen 116 liegen
mit gleicher Orientierung symmetrisch zu beiden Seiten einer Befestigungsöffnung 30,
die mittig im oberen Bereich des Körperabschnitts 120 angeordnet
ist. Das Verbindungsteil 154 weist außerdem zwei Führungsabschnitte 156 auf, die,
wie in 5 zu erkennen ist, den Schlitten 152 und
die Schiene 150 umgreifen und so eine Verdrehung des Verbindungsteils 154 gegenüber dem
fahrzeugfesten Bauteil 14 verhindern. Durch den Eingriff der
beiden Fixierhaken 118 in die Öffnungen 116 im Körperabschnitt 120 des
Umlenkbeschlags 112 und die Anlage der Führungsabschnitte 156 an
der Schiene 152 und/oder dem Schlitten 152 ist
der Umlenkbeschlag 112 nur linear drehfest gegenüber der
fahrzeugfesten Bauteil 114 fixiert. Bei der Höhenverstellung
bewegt sich der Umlenkbeschlag 112 nur linear entlang der
Längsrichtung
der Schiene 150, seine Winkelausrichtung gegenüber der
Schiene 150 ändert
sich jedoch nicht.
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Das
Verbindungsteil 154 ist ein vom Schlitten 152 und
der Schiene 150 separates Bauteil, das z.B. als Blechstanzteil
ausgebildet sein kann.
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Die
lasttragende Befestigung des Umlenkbeschlags 112 am Schlitten 152 erfolgt,
wie in 6 zu erkennen ist, über einen Schraubbolzen 122,
der durch die Befestigungsöffnung 30 und
auch durch eine Öffnung 158 im
Verbindungsteil 154 hindurchgreift. Der Schraubbolzen 122 fixiert
ebenfalls das den Gurtbandschlitz 24 verengende Bauteil 28. Gleichzeitig
ragt der Schraubbolzen 122 durch eine Öffnung 160 im Schlitten 152 und
fixiert diesen an einem in der Schiene 150 aufgenommenen
Schlittenträger 162.
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Der
Gurtbandschlitz 24 und das Bauteil 28 sind wie
in der ersten Ausführungsform
beschrieben ausgeführt.
Auch die Ausrichtung des Gurtbands 26 im Gurtbandschlitz 24 entspricht
der oben beschriebenen.