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Die
Erfindung betrifft einen Getriebering eines Spannungswellengetriebes,
welcher mit Zähnen und
Zahnlücken
zum Kämmen
mit dem Flexspline des Spannungswellengetriebes ausgebildet ist.
Die Erfindung betrifft ferner ein solches Spannungswellengetriebe.
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Technologischer Hintergrund
und Stand der Technik
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Zahnräder dienen
der Übertragung
von Drehmomenten und Drehbewegungen von einer Welle auf eine andere
Welle, in dem ein auf der einen Welle festgelegtes Zahnrad mit seinen
Zähnen
nacheinander in die Zähne
eines anderen, auf der anderen Welle fixierten Gegenzahnrades eingreifen.
Um eine möglichst
gleichmäßige Bewegungsübertragung
zu gewährleisten,
muss die Zahnform der miteinander kämmenden Zahnräder entsprechend
aufeinander abgestimmt sein. Eine solche Abstimmung ist beispielsweise
bei der Evolventenverzahnung und der Zykloidenverzahnung verwirklicht,
welche aufgrund ihrer weiten Verbreitung heute quasi einen Standard
darstellen. Heute übliche
Zahnräder
gehen beispielsweise aus der
DE 40 04 757 C2 ,
GB 2 275 318 A ,
DE 200 12 228 U1 und
DE 397 646 A hervor.
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Unter
Zahnräder
werden im Zuge dieser Anmeldung Zahnräder mit einer Innenverzahnung und/oder
einer Außenverzahnung
sowie zylindrische Ringe mit einer Innenverzahnung und/oder Außenverzahnung
verstanden.
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Bekannt
ist es, zur Verbesserung der Übertragungseigenschaften
und zur Vereinfachung der Herstellung der Verzahnungen von den vorstehenden
Standardverzahnungen im Bereich des Zahnfußes und/oder des Zahnkopfes
abzuweichen. Solche Verzahnungen sind beispielsweise die sogenannte Kreisbogenverzahnung,
die Hybridverzahnung oder die IH-Verzahnung. Letztgenannte Verzahnung
ist besonders für
Spannungswellengetriebe, im Folgenden auch Harmonic-Drive-Getriebe
genannt, geeignet, da sie speziell auf die Kinematik des Harmonic Drive-Getriebes
optimiert ist.
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Bekannt
ist es ferner, von den Standardverzahnungen in der Weise abzuweichen,
dass die Zahndicke des einen Zahnrades erhöht und die Zahndicke des mit
dem Zahnrad kämmenden
Gegenzahnrades soweit verringert wird, dass ein gleichförmiges Einlaufen
des Zahnradpaares erzielt und Stöße sowie
ein Einklemmen aufgrund statischer Überbestimmtheit der Verzahnung
vermieden ist. Das Vergrößern der
Zahndicke ist jedoch nur begrenzt möglich. Dies ist darauf zurückzuführen, dass mit
Zunahme der Zahndicke die Elastizität des Zahnes abnimmt, so dass
beim Kämmen
der Zahnräder höhere mechanische
Spannungen in den kämmenden
Zähnen
auftreten. Diese Spannungen können derart
hohe Werte annehmen, dass es zu einer Zerstörung des Zahnrades kommt.
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Aus
DEGEN, R.; MICHEL, F.: Das Harmonic Drive® der
Micromotion GmbH: Ein Präzisionsmikrogetriebe
für Positionieraufgaben.
In: F & M. Carl
Hanser Verlag, München,
2001, Jg. 109, Heft 6, S. 48–50 ist
ein Getriebering der hier angesprochenen Art bekannt, welcher nämlich Teil
eines Spannungswellengetriebes ist und darüber hinaus zum Kämmen mit dem
Flexspline des Spannungswellengetriebes ausgebildet ist.
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Aufgabenstellung
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Getriebering mit den
eingangs genannten Merkmalen zu schaffen, welcher zum Kämmen mit
dem Flexspline des Spannungswellengetriebes ausgebildet ist und
durch den eine Gestaltung des Flexsplines mit größeren Zahnlücken als bisher realisierbar
ist.
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Erfindung und vorteilhafte
Wirkungen
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass der Getriebering in wenigstens einer Zahnlücke mindestens eine sich in
den Grundkörper
des Getrieberings erstreckende Hinterschneidung aufweist, die in
radialer Richtung im Bereich des Fußkreises liegt und deren Tiefe
kleiner als die Zahnhöhe
ist.
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Unter
einer Hinterschneidung, die im Folgenden auch als Hinterschnitt
bezeichnet wird, ist im Sinne der Erfindung eine hinter einer Eintrittsöffnung befindliche
Kontur zu verstehen, welche größer als
die Eintrittsöffnung
ist. Durch den Hinterschnitt lassen sich Spannungen im Zahnrad,
insbesondere im Zahnfuß beziehungsweise
Zahnkopf, minimieren. Durch den Hinterschnitt wird der wirksame
Teil der Zahnflanke nicht verändert,
so dass die Tragfähigkeit des
Zahnrades beziehungsweise die Verzahnung vollständig erhalten bleibt. Dadurch
unterscheidet sich der Hinterschnitt wesentlich von dem „gefährlichen" Unterschnitt, welcher
ungewollt durch die Werkzeugbewegung hervorgerufen wird und den wirksamen
Teil des Fußes
beziehungsweise der Fußflanke
verkürzt.
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Der
Getriebering kann als Circular Spline oder Dynamic Spline des Spannungswellengetriebes oder
als ringförmiges
Planetenrad des Wave Generators des Spannungswellengetriebes ausgebildet sein.
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Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Zähne im Bereich
des Zahnkopfes mindestens eine Hinterschneidung aufweisen. Mittels
der Hinterschneidung im Zahnkopfbereich ist es möglich, die Elastizität des Zahnkopfes
zu erhöhen,
so dass beim Auftreten von Stößen während der
Bewegungsübertragung
diese durch elastische Deformation des Zahnkopfes quasi federnd
aufgenommen werden können
und damit die Gefahr der Zerstörung
des Zahnkopfes durch die Stöße vermindert
ist.
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Durch
die Hinterschneidung können
Deformationen des Zahnrades bzw. Getrieberinges, insbesondere im
Bereich der Zähne,
welche beispielsweise beim Kämmen
der Zahnräder
auftreten, aufgenommen werden. Mit anderen Worten wird durch die Hinterschneidung
die Elastizität
des Zahnrades, insbesondere im Bereich der Zähne beziehungsweise des Zahnfußes, erhöht, da die
Zahndicke aufgrund des Hinterschnitts verkleinert ist. Dadurch werden beim
Kämmen
der Zahnräder
mechanische Spannungen weitgehend vermieden beziehungsweise soweit
herausgenommen, dass die auftretenden Spannungswerte unterhalb des
kritischen, zu einer Zerstörung
des Zahnrades führenden
Spannungsbereichs bleiben. Durch die Hinterschneidung ist es somit möglich, die
Zahndicke der Zahnräder
auf solche Werte zu vergrößern, welche
bisher beim Kämmen der
Zahnräder
zu Schäden
geführt
haben. Durch die Hinterschneidung können also die Federeigenschaften
des Zahnrades, insbesondere in radialer Richtung, weitgehend unabhängig von
der Zahngeometrie festgelegt werden.
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Die
Hinterschneidung ist dazu geeignet, eine Verzahnung bereit zu stellen,
bei der einerseits das die Hinterschneidungen aufweisende Zahnrad
eine große
Zahndicke besitzt und das mit diesem kämmende Gegenzahnrad eine entsprechend
große Zahnlückenweite
und Zähne
mit einer geringen Zahndicke aufweist. Beispielsweise ist es möglich, dass
der Zahnkopf stark zurückgenommen
und der Winkel, in dem das Gegenzahnrad nicht mehr geführt ist,
extrem verkleinert wird. Dadurch ist der Überdeckungsgrad zwischen dem
Zahnrad und dem Gegenzahnrad erheblich vergrößert, so dass dadurch bereits
bei der Getriebeauslegung definiert werden kann, ab welchem Eingriffswinkel
eine Zahnführung beziehungsweise
Zahneingriff erfolgt beziehungsweise nicht mehr gegeben ist. Bereits
durch die Getriebeauslegung kann somit ein so großes Zahnkopfspiel
vorgegeben werden, dass ein gleichförmiges Einlaufen der Zahnradpaare
erzielt und Stöße sowie ein
Klemmen aufgrund statischer Überbestimmtheit vermieden
wird. Darüber
hinaus ist durch die kleinere Zahngestaltung beim Gegenzahnrad der
Volumenanteil des Grundkörpers,
relativ zum Zahnvolumen vergrößert, so
dass der Grundkörper
im Vergleich zu einem Zahnrad ohne die erfindungsgemäßen Hinterschneidungen
steifer ist und dadurch höhere
Kräfte überträgt.
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Indem
die Hinterschneidung in der Zahnlücke sich in den Grundkörper des
Zahnrades erstreckt, kommt es durch die Hinterschneidung somit auch
im Grundkörper,
zumindest in dem von der Hinterschneidung erreichten Bereich des
Grundkörpers, zu
einer Verringerung der mechanischen Spannungen.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Hinterschneidung in axialer Richtung
des Getrieberings als Durchgangsöffnung
ausgebildet ist. Die Hinterschneidung ist dadurch in einfacher Weise,
beispielsweise durch Stanzen aber auch Ätzen, herstellbar.
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Ferner
kann es vorgesehen sein, dass die Hinterschneidung in der Zahnlücke symmetrisch
bezüglich
der Mittelachse der Zahnlücke
und die Hinterschneidung im Bereich des Zahnkopfes symmetrisch bezüglich der
Mittelachse des Zahnes ausgebildet ist. Dadurch kann trotz dem Vorhandensein
der Hinterschneidung eine gleichmäßige Last- beziehungsweise
Spannungsverteilung im Zahnrad gewährleistet werden. Darüber hinaus
ist durch die Maßnahme die
Gefahr einer durch die Hinterschneidung erzeugten Unwucht vermieden.
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Je
nach Anwendungsfall kann vorgesehen sein, dass die Hinterschneidung
im Querschnitt eckig, rund oder als Freiformfläche ausgebildet ist. Vorzugsweise
ist die Hinterschneidung im Querschnitt als Viereck, Polygon oder
kreisförmig
zu gestalten, da diese Formen in einfacher Weise herstellbar sind.
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Ferner
kann bei einem als Circular Spline oder Dynamic Spline ausgebildeten
Getriebering mit mindestens einer im Querschnitt runden Hinterschneidung
der Radius der Hinterschneidung einen Wert von 0,12 mal Verzahnungsmodul
aufweisen, wobei die Erstreckung der Hinterschneidung in den Grundkörper zwischen
0,2 und 0,35 mal dem Verzahnungsmodul und die Größe der Eintrittsöffnung der Hinterschneidung
in den Grundkörper
zwischen 0,15 und 0,3 mal dem Verzahnungsmodul beträgt.
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Nach
einem Ausführungsbeispiel
ist vorgesehen, dass die Hinterschneidung eine Vielzahl von Kapillaren,
beispielsweise zum Bevorraten von Gleitmittel beziehungsweise Schmierstoff,
aufweist. Unter Kapillaren sind kapillare Hohlräume zu verstehen, bei denen
durch Wirken von Adhäsionskräften ein
sich im Hohlraum befindlicher Schmierstoff festgehalten wird. Anstelle
von Schmierstoff können
alternativ beliebige andere flüssige
Medien verwendet werden. Die Kapillare bilden quasi eine Depot für den Schmierstoff.
Beim Kämmen
kommt es aufgrund der im kämmenden
Zahnbereich auftretenden Deformationen auch zu einer Deformation
der Kapillaren, wodurch der dort deponierte Schmierstoff aus den
Kapillaren nach und nach herausgedrückt wird und in den kämmenden
Verzahnungsbereich gelangt. Mittels der Kapillaren kann somit die
Verzahnung während des
Kämmens
der Zahnräder
mit Schmierstoff versorgt werden. Die Kapillare können als
Röhrchen ausgebildet
sein. Ebenso ist eine spaltförmige
Ausbildung des kapillaren Hohlraumes möglich.
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Es
empfiehlt sich, die Kapillaren so anzuordnen, dass sie sich von
dem Hohlraum der Hinterschneidung radial nach außen erstrecken. Durch diese
Maßnahme
kann eine besonders wirkungsvolle Schmierung der Verzahnung bei
Rotation der Zahnräder
erreicht werden. Die Kapillare können
beispielsweise an eckigen wie auch an runden Querschnitten des Hohlraumes
angrenzen.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Hinterschneidung
in der Zahnlücke
sich mit einem Abschnitt bis in den Zahnfuß erstreckt. Durch diese Maßnahme kann
die Elastizität
des Zahnrades im Bereich des Zahnfußes weiter erhöht werden.
Auch empfiehlt es sich, den Zahnfußabschnitt bezüglich seiner
Höhe flach
auszubilden, um eine ausreichend tragende Zahnfußfläche realisieren zu können.
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Nach
einer Weiterbildung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Hinterschneidung
kreissegmentförmig
ausgebildet ist. Dadurch ist es je nach Wölbungsrichtung des Kreissegments
möglich,
die Hinterschneidung zum einen von der Zahnlücke bis in den Zahn, zumindest
bis in den Zahnfuß,
zu erstrecken. Zum anderen ist es bei entgegengesetzter Wölbungsrichtung
möglich,
dass die Hinterschneidung nicht in den Zahn, sondern in den unterhalb
des Zahnes liegenden Bereich des Grundkörpers verläuft.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform
ist es vorgesehen, dass die Hinterschneidung sich vom Zahnfuß entlang
der Zahnflanke in Richtung des Zahnkopfes erstreckt. Die Hinterschneidung
hinterläuft
dadurch mindestens einen Teilbereich der Zahnflanke, so dass dadurch
die Zahnflanke selbst federnde Eigenschaften erhält. Eine solche federnde Zahnflankengeometrie
ist insbesondere im Bereich des Zahnfußes von Vorteil, da es dort
beim Kämmen
zu einem Anstoßen
der Zähne
des Gegenzahnrades kommt, welches nun durch die Hinterschneidung
beziehungsweise die dadurch erzeugte federnde Zahnflanke vermieden
ist.
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Um
die Federwirkung im Bereich der Zahnflanke zu verbessern, empfiehlt
es sich, die Hinterschneidung im Bereich des seitlichen Endes des Zahnfußabschnittes
zu erweitern. Dadurch ist die Zahnflanke im Bereich des Zahnfußes soweit
hinterschnitten, dass sie einen in Richtung des Zahninneren elastisch
federnder Steg bildet, dessen Ende eine Seite der Öffnung der
Hinterschneidung bildet.
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Auch
kann alternativ oder ergänzend
dazu die Hinterschneidung im Zahnkopf entlang der Zahnflanke angeordnet
sein, so dass dadurch die Zahnflanke im Bereich des Zahnkopfes als
elastisch federnder Steg vorliegt. Mittels der federnden Zahnflanken
beziehungsweise der federnden Stege ist in einfacher Weise ein Ausgleich
von etwaigen Herstellungs- und Montagetoleranzen bei den Verzahnungen
möglich.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, dass in dem Hohlraum der Hinterschneidung
wenigstens ein Sensor, insbesondere ein Drucksensor, ein Temperatursensor, ein
Strömungssensor,
ein Schwingungssensor, ein Drehzahlsensor und/oder ein Beschleunigungssensor,
angeordnet ist. Es wird die Hinterschneidung also als Bauraum für Sensoren
genutzt, wobei je nach Anwendungsfall die Hinterschneidungsgeometrie
direkt ein Bestandteil der Sensorgeometrie sein kann. Durch den
Sensor ist eine Erfassung unterschiedlicher Betriebsparameter im
Betrieb möglich.
Mittels des Drucksensors kann beispielsweise die Zahnbelastung bestimmt werden.
Als Drucksensoren können
hierfür
zum Beispiel Dehnungsmessstreifen verwendet werden. Mittels des
Temperatursensors ist beispielsweise die Bestimmung der Schmierstofftemperatur
und/oder der Zahnflankentemperatur möglich. Die Verwendung des Strömungssensors
ermöglicht
eine Erfassung der Schmierstoffdosierung. Mittels des Schwingungssensors
ist eine Geräuschanalyse
möglich, das
heißt
es können
geräuschentwickelnde
Schwingungen im Zahnbereich bestimmt werden. Dadurch ist wiederum
eine Überwachung
des Zahnrades auf mögliche
Störungen
und Alterungserscheinungen durchführbar, so dass Hinweise auf
bevorstehende Wartungen des Zahnrades bzw. Getriebes gegeben werden
können.
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Die
Drehzahlbestimmung durch des Drehzahlsensors kann beispielsweise
mittels optische, kapazitive und/oder induktive Verfahren durchgeführt werden,
bei denen beispielsweise die Zahneingriffe gezählt werden. Die Übertragung
der Messwerte der Sensoren auf ein Datenerfassungssystem kann beispielsweise
kontaktlos durch Oberflächenwellen,
das heißt
auf der Materialoberfläche
sich ausbreitenden akustischen Wellen (survey acustic way-Prinzip), oder
Funk erfolgen.
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Nach
einer Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Sensor als kapazitiver Sensor
ausgebildet ist mit einem, sich innerhalb des Hohlraums erstreckenden
und zu Schwingungen anregbaren Wandungsabschnitt des Zahnrades und
einem in Abstand dazu angeordneten, gegenüber dem Zahnrad elektrisch
isolierten Plattenteil, zwischen welchen gegebenenfalls ein Dielektrikum
angeordnet sein kann. Der Sensor ist in diesem Ausführungsbeispiel
als Kondensator ausgebildet. Durch den Sensor können beispielsweise Schwingungen
des Zahnrades im Bereich der Zähne
sowie die Beschleunigung der Schwingungen beim Kämmen erfasst werden. Dies geschieht
in der Art und Weise, dass durch die Getriebe- oder Zahnrad-Schwingungen der Wandabschnitt
des Sensors seinerseits zu Schwingungen angeregt wird und die dadurch
hervorgerufenen Abstandsänderungen
des Wandabschnittes zum Plattenteil als Kapazitätsänderungen erfasst werden. Die
Messsignale des Sensors können
dabei beispielsweise kontaktlos durch Oberflächenwellen oder Funk an ein
Datenerfassungssystem übermittelt
werden. Um die Kondensatorwirkung des Sensors sicherzustellen, ist
das Plattenteil aufzuladen. Dies kann beispielsweise durch eine
außerhalb
des Zahnrades liegende Spannungsversorgung oder durch eine im Zahnrad
angeordnete Spannungsversorgung erfolgen. Auch ist es möglich, dass
das Plattenteil permanent aufgeladen ist.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist es vorgesehen, dass die äußere Begrenzung der Hinterschneidung
einen Biegebalken bildet. Mittels der äußeren Begrenzung ist es möglich, Deformationen
im Zahnbereich, insbesondere im Bereich der Zahnflanke zu erfassen.
Dafür ist
es vorgesehen, dass der Biegebalken auf seiner Innenseite mit piezoresistivem Material
beschichtet ist. Mittels dieses Materials wird die mechanische Verformung
des Biegebalkens in ein elektrisches Signal umgewandelt, welches
einem Datenerfassungssystem zuleitbar ist.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
es vorgesehen, dass die Hinterschneidung wenigstens zwei ineinander
greifende Kammelemente zur Erfassung von Zahndeformationen aufweist.
Um Deformationen des Zahnes beim Kämmen erfassen zu können, sind
die Kammelemente in der Weise in der Hinterschneidung angeordnet,
dass eine Deformation des Zahnes mit einer Änderung des Abstandes der Kammelemente
zueinander einhergeht. Dadurch sind die sich verändernden Abstände der
beiden Kammelemente zueinander oder die Veränderung des Überlappungsbereiches
der beiden Kammelemente als Maß für die Deformation
des Zahnes zu verwenden.
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Nach
einem anderen Ausführungsbeispiel
ist es vorgesehen, dass die Hinterschneidung wenigstens ein Kammelement
mit Kammfingern unterschiedlicher Länge aufweist. Das Kammelement
ist hier in der Weise in der Hinterschneidung angeordnet, dass durch
eine Deformation des Zahnes die Kammfinger zu Schwingungen angeregt
werden. Aufgrund der unterschiedlichen Längen der Kammfinger werden
diese, abhängig
von ihrer Eigenfrequenz, unterschiedlich stark angeregt, so dass
auf diese Weise beispielsweise eine Frequenzanalyse erfolgen kann.
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Es
ist vorgesehen, dass das Kammelement beziehungsweise die Kammelemente
mit piezoresitivem Material und/oder kapazitivem Material beschichtet
ist beziehungsweise sind Hierdurch ist es möglich, die mechanisch erfasste
Verformung des Zahnes beim Kämmen
in ein elektrisches Signal umzuwandeln und dann, beispielsweise
kontaktlos durch Oberflächenwellen
oder Funk, an ein Datenerfassungssystem weiterzugeben.
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Von
Vorteil ist, wenn die Kammelemente im Zahnfuß und/oder entlang der Zahnflanke
angeordnet sind. Sie sind dort unmittelbar den Orten des Zahnes
zugeordnet, welche beim Kämmen
eine hohe Belastung erfahren und deren Überwachung sich daher besonders
anbietet.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass die Öffnung
durch einen als Diaphragma ausgebildeten Steg geschlossen ist. Unter einem
Diaphragma ist eine elastisch verformbare dünne Wand (Steg) zu verstehen.
Das Diaphragma kann aus dem Zahnrad gebildet sein, so dass es in diesem
Fall einstückig
mit den die Öffnung
begrenzenden Seitenwänden
verbunden ist. Dadurch, dass das Diaphragma durch das Kämmen der
Zahnräder regelmäßig elastisch
deformiert wird, bietet sich deren Einsatz als Antriebselement an.
Beispielsweise kann durch die Bewegung des Diaphragmas eine Strömungsbewegung
von Schmierstoff erzeugt werden. In diesem Fall nimmt das Diaphragma
quasi die Funktion einer Ölpumpe
ein. Auch kann beispielsweise die Diaphragmabewegung zur Erzeugung
einer elektrischen Spannung genutzt werden, in dem durch die Diaphragmabewegung
ein Druck auf einen Piezosensor ausgeübt wird, beispielsweise um
eine Spannungsversorgung für
in der Hinterschneidung angeordnete Sensoren bereit zu stellen.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass die Hinterschneidung mindestens ein durch Druck
betätigbares
Durchlasselement aufweist, um beispielsweise während des Kämmens Schmierstoff aus einem
Schmierstoffdepot in die Verzahnung zu führen. Durch diese Ausgestaltung
der Hinterschneidung kann in einfacher Weise ein Schmierstoffversorgungssystem
für die
Verzahnung bereit gestellt werden.
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Gemäß eines
weiteren Ausführungsbeispiels ist
vorgesehen, dass die Hinterschneidung eine Verstelleinrichtung zum
Verändern
des Flankenwinkels aufweist. In diesem Fall bildet die Hinterschneidung den
Bauraum für
ein separates Antriebselement, also ein Antriebselement, welches
nicht aus dem Material des Zahnrades selbst gebildet ist. Durch
die Verstelleinrichtung ist es möglich,
die Verzahnungseigenschaften an das jeweils benötigte Antriebsverhalten aktiv
anzupassen, in dem beispielsweise zur Steigerung der Steifigkeit
des Zahnes der Flankenwinkel vergrößert wird. Auch ist dadurch
eine Nachregelung der Zahnflankenkontur zum Ausgleich von Verschleißerscheinungen
von außerhalb
aktiv möglich. Schließlich kann
mittels der Verstelleinrichtung die Position der Zähne zumindest
geringfügig
verändert werden
(Feinpositionierung), so dass eine gezielte Ausrichtung jedes einzelnen
Zahnes in der Verzahnung im Hinblick auf optimale Laufeigenschaften möglich ist.
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Es
ist vorgesehen, dass die Verstelleinrichtung einen Antrieb, vorzugsweise
Piezoantrieb, und mindestens ein mit diesem wirkverbundenes Verstellelement
aufweist. Es ist ferner vorgesehen, dass der Antrieb im Bereich
des Zahnfußes
und das Verstellelement entlang der Zahnflanke angeordnet sind.
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Gemäß einem
weiteren Ausführungsbeispiel ist
vorgesehen, dass die Hinterschneidung elektrische, optische, magnetische
und/oder isolierende Schichten aufweist. Durch das Vorhandensein
von magnetischen Schichten ist es beispielsweise möglich, Partikel
mit magnetischen Eigenschaften, wie beispielsweise Abriebartikel
oder Schmutzpartikel, in der Hinterschneidung zu binden.
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Auch
ist es nach einem weiteren Ausführungsbeispiel
vorgesehen, dass die Hinterschneidung als Angussstelle, beispielsweise
bei der Herstellung des Zahnrades durch Spritzgießen ausgebildet
ist. Dadurch kann beim Spritzgießen des Zahnrades sichergestellt
werden, dass der Anguss unterhalb des Zahneingriffes gezielt innerhalb
des Bereichs der Hinterschneidung abbricht. Die Hinterschneidung
ermöglicht
es, dass das Zahnrad radial angespritzt werden kann, wodurch das
Formfüllverhalten – gerade
bei sehr dünnen
Wandstärken
des Zahnrades und hohem Aspektverhältnis aufgrund der kurzen Fließwege verbessert
ist. Unter Aspektverhältnis
wird vorliegend das Verhältnis
von der Zahnbreite (Zahnausdehnung in axialer Richtung) zur Ringdicke
bezüglich
der Stirnfläche
des Zahnrades verstanden.
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Es
ist vorgesehen, dass die Hinterschneidung im Bereich des Zahnkopfes
wie auch die Hinterschneidung in der Zahnlücke durch photolithographische
Verfahren, Ätzverfahren,
Räumverfahren,
Erodierverfahren, Stanzen und/oder Urformverfahren hergestellt wird.
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Der
Getriebering findet Anwendung in einem Spannungswellengetriebe mit
mindestens einem solchen Getriebering.
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Dabei
bietet es sich an, dass der Circular Spline, der Dynamic Spline
und die beiden Planetenräder
des Wave Generators des Spannungswellengetriebes jeweils als Hinterschneidungen
aufweisender Getriebering ausgebildet sind, wobei die Hinterschneidungen
des Circular Splines und des Dynamic Splines jeweils sich im Querschnitt
rund und die Hinterschneidungen der Planetenräder im Querschnitt länglich mit
jeweils in Richtung des Zahnfußes
erstreckendem Ende ausgebildet sind.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere
Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung.
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Es
zeigen:
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1 bis 21 verschiedene
Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Zahnrades anhand
einer schematischen Darstellung des Zahnprofils,
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22 ein
Spannungswellengetriebe mit den erfindungsgemäßen Zahnrädern in schematischer Darstellung
und
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23 das
Zahnprofil der Zahnräder
gemäß dem Ausführungsbeispiel
nach 22.
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1 zeigt
das Zahnprofil eines außenverzahnten
Zahnrades 1. Dargestellt sind mehrere am Umfang des Grundkörpers 2 des
Zahnrades 1 nebeneinander angeordnete Zähne 3. Das Zahnrad 1 weist
jeweils zwischen den Zähnen 3 eine
Zahnlücke 4 auf,
in der eine Hinterschneidung 5 symmetrisch bezüglich der
Mittelachse 6 der Zahnlücke 4 angeordnet
ist. Die Hinterschneidung 5 weist eine Eintrittsöffnung 7 in
der Zahnlücke 4 auf,
welche ebenfalls symmetrisch bezüglich
der Mittelachse 6 der Zahnlücke 4 angeordnet ist.
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Die
Hinterschneidung 5 ist in axialer Richtung als (hier nicht
dargestellte) gleichförmige
Durchgangsöffnung
ausgebildet, das heißt
sie ist in axialer Richtung an den beiden (hier nicht dargestellten) Endseiten
offen. Die Eintrittsöffnung 7 ist
in axialer Richtung über
die gesamte Länge
der Hinterschneidung 5 ausgebildet. Bei dem hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel
erstreckt sich die Hinterschneidung 5 in den Grundkörper 2,
wobei der Querschnitt der Hinterschneidung 5 als Viereck 8 ausgebildet
ist.
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2 zeigt
das Ausführungsbeispiel
gemäß 1,
wobei das Zahnrad hier ein innenverzahntes Zahnrad 1' ist. Bauteile,
die mit denen der 1 gleich sind, werden mit gleichen
Bezugszeichen versehen; insoweit wird auf die Beschreibung zu 1 verwiesen.
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Die 3 bis 8 zeigen
weitere Querschnittsformen der Hinterschneidung 5 jeweils
für das
außenverzahnte
Zahnrad 1 und das innenverzahnte Zahnrad 1'. So kann die
Hinterschneidung 5 im Querschnitt beispielsweise als Polygon 12 (3 und 4)
oder kreisförmig
(5 und 6) ausgebildet sein. Auch ist
eine Gestaltung der Hinterschneidung 5 quasi als Freiformfläche in einer
beliebig wählbaren
Querschnittsform möglich.
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Gemäß der 7 und 8 kann
eine solche Freiformfläche
beispielsweise kreissegmentförmig
ausgebildet sein. In diesem Fall erstreckt sich die Hinterschneidung 5 mit
seinen beiden von der Mittelachse 6 ausgehenden Abschnitten 9 und 10 jeweils von
der Zahnlücke 4 bis
in den Bereich des (gestrichelt dargestellten) Zahnfußes 11.
Die im Querschnitt kreissegmentförmige
Hinterschneidung 5 ist nach außen gewölbt ausgebildet, das heißt der äußere Teil des
jeweiligen Abschnitts 9, 10 der Hinterschneidung 5 ist
nach innen gerichtet. Die Hinterschneidung 5 ist mit den
Abschnitten 9 und 10 im Grundkörper 2 angeordnet,
wobei sie jeweils im Bereich des seitlichen Endes 15 beziehungsweise 16 den
Zahnfuß 11 quasi unterläuft. Die
Abschnitte 9 beziehungsweise 10 sind jeweils bezüglich ihrer
Höhe 14 flach
ausgebildet.
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Die 9 und 10 zeigen
ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Zahnrades 1 beziehungsweise 1'. Die Hinterschneidung 5 weist
hier eine Vielzahl von Kapillaren 17 auf. Im Querschnitt
des Zahnrades 1 gesehen, erstrecken sich die Kapillaren 17 von
dem durch die Hinterschneidung 5 gebildeten Hohlraum 18 radial
nach außen.
In axialer Richtung sind die Kapillare 17 als (hier nicht
dargestellte) Durchgangsöffnung
ausgebildet. Dadurch weist jede Kapillare 17 eine sich
in axialer Richtung erstreckende Schlitzform auf.
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Die
Kapillaren 17 ermöglichen
eine Speicherung von Schmierflüssigkeit,
welche beim Kämmen aufgrund
der durch die Hinterschneidung 5 stattfindenden Deformation
des Zahnes 3 aus den Kapillaren 17 herausgedrückt wird
und zum Schmieren der Verzahnung im gerade kämmenden Bereich dient.
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Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
des Zahnrades 1 beziehungsweise 1' zeigen die 11 und 12.
Die in der Zahnlücke 4 angeordnete
Hinterschneidung 5 erstreckt sich hier vom Zahnfuß 11 entlang
der Zahnflanke 19 in Richtung des Zahnkopfes 20.
Die Zahnflanke 19 ist durch die Hinterschneidung 5 quasi
in Richtung des Zahnfußes 11 als
elastisch federnder Steg 33 ausgebildet, dessen freies
Ende eine Seite der Eintrittsöffnung 7 der
Hinterschneidung 5 bildet. Zusätzlich zu der Hinterschneidung 5 in der
Zahnlücke 4 weist
der Zahn 3 eine Hinterschneidung 5' im Bereich des Zahnkopfes 20 auf.
Die Hinterschneidung 5' ist
in axialer Richtung – wie
die Hinterschneidung 5 – als (hier nicht dargestellte)
Durchgangsöffnung
ausgebildet. Die Eintrittsöffnung 7' der Hinterschneidung 5' ist nach außen gerichtet,
das heißt
sie zeigt vom Zahn 3 weg. Die Hinterschneidung 5' ist symmetrisch
bezüglich
der Mittelachse 21 des Zahnes 3 ausgebildet und
weist im Querschnitt eine runde Form auf.
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Die
Hinterschneidung 5' erstreckt
sich bei diesem Ausführungsbeispiel
entlang der Zahnflanke 19, so dass quasi durch die Hinterschneidung 5' ein von der
Mitte der Zahnflanke 19 zum Zahnkopf 20 sich erstreckender
elastisch federnder Steg 34 gebildet ist, dessen Ende eine
Seite der Eintrittsöffnung 7' bildet. Es
ist somit durch die Hinterschneidung 5 beziehungsweise 5' ein Zahn 3 geschaffen,
dessen Zahnflanke 19 im Bereich des Zahnkopfes 20 sowie im
Bereich des Zahnfußes 11 elastisch
federnde Eigenschaften aufweist (spielfreie Verzahnung).
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13 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Zahnrades 1,
bei dem die Hinterschneidung 5 einen Teil eines Sensors 23 bildet.
Die Hinterschneidung 5 erstreckt sich hier vom Zahnfuß 11 entlang
der Zahnflanke 19 bis etwa in die Hälfte der Höhe des Zahnes 3, so
dass im Bereich des Zahnfußes 11 der
elastisch federnde Steg 33 quasi als Biegebalken gebildet
ist. Dabei wird die Deformation des Steges 33 durch eine
piezoresistive Schicht 35 erfasst, welche auf der der Zahnflanke 19 zugewandten
Seite der Hinterschneidung 5 aufgebracht ist.
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14 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Hinterschneidung 5 – wie in dem Ausführungsbeispiel
gemäß 13 – ein Bestandteil
der Sensorgeometrie ist. In diesem Fall ist der Sensor 23 als
kapazitiver Sensor ausgebildet. Der Sensor 23 weist einen
sich innerhalb des Hohlraumes 18 erstreckenden und zu Schwingungen
anregbaren Wandungsabschnitt 37 und einen in Abstand dazu
angeordneten Plattenteil 38 auf. Zwischen dem Plattenteil 38 und
der Hinterschneidung 5 ist eine elektrische Isolatorschicht 39 zur
Abschirmung des Plattenteils 38 gegenüber dem Zahnrad 1 angeordnet.
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Eine
weiteres Ausführungsbeispiel
des Zahnrades 1 ist in den 15 und 16 dargestellt,
in denen zwei ineinandergreifende Kammelemente 26 in der
Hinterschneidung 5 angeordnet sind. Die Kammelemente 26 sind
aus dem Zahn 3 gebildet, das heißt jeweils einstückig mit
dem Zahn 3 verbunden.
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Die
Kammelemente 26 sind in 15 im
Bereich des Zahnfußes 11 entlang
der Zahnflanke 19 angeordnet, so dass durch sie die Bewegung
des elastisch federnden Steges 33 erfasst werden kann. Dazu
sind die Kammfinger 71 der Kammelemente 26 jeweils
etwa in rechtem Winkel zur Zahnflanke 19 angeordnet. Bei
einer elastischen Bewegung des Steges 33 kommt es zu einem
relativen Verschieben der Kammfinger 71 des einen Kammelementes 26 gegenüber den
Kammfingern 71 des anderen Kammelementes 26, so
dass beispielsweise durch die Veränderung der Abstände zwischen
den Kammelementen 26 der Grad der Deformation der Zahnflanke 19 ermittelt
werden kann.
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In 16 erstreckt
sich die Hinterschneidung 5 weitgehend nur in dem Bereich
des Zahnfußes 11.
In der Hinterschneidung 5 ist ein Kammelement 26' angeordnet,
dessen Kammfinger 71' jeweils eine
unterschiedliche Länge
aufweisen. Die Längen der
einzelnen Kammfinger 71' sind
in der Weise gestaltet, dass die Kammfinger 71' in der Mittelachse 6 der
Zahnlücke 4 am
kürzesten
und an dem Ende 15, 16 des Abschnittes 9, 10 der
Hinterschneidung 5 am längsten
sind und über
die Länge
der Abschnitte 9, 10 ein quasi kreissegmentförmiges Kammprofil
erzeugen, welches eine radial nach innen gerichtete Wölbung aufweist.
Beim Kämmen
des Zahnrades 1 werden die Kammfinger, abhängig ihrer
Resonanzfrequenz, 71' unterschiedlich
stark zu Schwingungen angeregt, so dass auf diese Weise eine Frequenzanalyse
erfolgen kann.
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In 17 ist
ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem die Eintrittsöffnung 7 der Hinterschneidung 5 durch
einen als Diaphragma ausgebildeten Steg 27 geschlossen
ist. Die Hinterschneidung 5 erstreckt sich bis in den Bereich
des Zahnfußes 11.
Dadurch kommt es beim Kämmen
zu einer elastischen Deformation des Zahnfußes 11 im Bereich
der Hinterschneidung 5, wodurch das Diaphragma eine Bewegung
erfährt.
Diese Bewegung kann beispielsweise dazu benutzt werden, Schmierstoff
zu fördern.
In diesem Fall nimmt das Diaphragma quasi die Funktion einer Ölpumpe ein.
Auch kann das Diaphragma zur Erzeugung einer elektrischen Spannung
genutzt werden, beispielsweise um eine Spannungsversorgung für in der
Hinterschneidung 5 angeordnete Sensoren bereit zu stellen.
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18 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Hinterschneidung 5 durch Druck betätigbare Durchlasselemente 28 aufweist.
Die Hinterschneidung 5 erstreckt sich hier von der Zahnlücke 4 bis
in die Zahnflanke 19, wobei sie durch eine Trennwand 49 in
zwei radial hintereinander liegende Kammern 50, 51 geteilt
ist. DassDurchlasselement 28 ist zum einen in der Trennwand 49 vorgesehen
und zum anderen als zweites Durchlasselement im Bereich der Eintrittsöffnung 7,
wobei durch das zweite Durchlasselement 28 die Kammer 50 nach
außen
hin verschließbar
ist. Die Kammer 51 dient bei diesem Ausführungsbeispiel
als Depot für
Schmierstoff. Die beim Kämmen
des Zahnrades 1 deformierte Hinterschneidung 5 bewirkt
ein Öffnen
der Durchlasselemente 28, so dass der Schmierstoff aus
der Kammer 51 in die Kammer 50 gelangt und von
dort nach außen
in die Verzahnung durchgelassen wird. Eine Schmierstoffversorgung
der Verzahnung kann dadurch sichergestellt werden.
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19 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Hinterschneidung 5 sich von der Zahnlücke 4 entlang
der Zahnflanke 19 bis in den Zahnkopf 20 erstreckt.
In dem durch die Hinterschneidung 5 geschaffenen Hohlraum 18 ist
eine Verstelleinrichtung 30 angeordnet. Sie weist einen
Antrieb 52 auf, der hier als mehrere Piezoschichten aufweisender
Piezoantrieb ausgebildet ist und der sich im Bereich des Zahnfußes 11 der
Hinterschneidung 5 befindet. Dieser Antrieb 52 erzeugt
eine translatorische Bewegung, hier beispielsweise aufgrund einer
hervorgerufenen Dickenänderung
der Piezoschichten. Mittels des Piezoantriebes und seiner Anordnung
im Bereich des Zahnfußes
kann die Verstelleinrichtung 30 betätigt werden, ohne dass eine
separate Spannungsversorgung des Antriebes 52 von außerhalb
des Zahnrades zu erfolgen hat. Die Spannungsversorgung erfolgt hier
alleine aufgrund des Piezoprinzips, bei dem die mechanische Deformation
des Zahnrades ausgenutzt wird. Die Verstelleinrichtung 30 weist
ferner ein Verstellelement 53 auf, welches mit dem Antrieb 52 verbunden
ist. Das Verstellelement 53 ist baumartig aufgebaut, das
heißt
an einem verschiebbaren Hauptträger 54 befinden
sich jeweils auf beiden Seiten in Reihe angeordnete Verstellstege 55,
welche gelenkig mit dem Hauptträger 54 verbunden
sind. Über
den Antrieb 52 wird der Hauptträger 54 translatorisch
in Richtung des Zahnkopfes 20 verschoben, wobei dadurch
die sich gegen die Seitenwandungen der Hinterschneidung 5 abstützenden
Verstellstege 55 in ihrem Winkel zum Hauptträger 54 derart
verändert
werden, dass es zu einem Aufrichten der Verstellstege 55 gegenüber dem
Hauptträger 54 kommt und
sich die Zahndicke vergrößert. In
gleicher Weise ist durch entsprechendes Bewegen des Hauptträgers 54 in
die andere Richtung ein Schrägstellen
der Verstellstege 55 zum Hauptträger 54 möglich, wodurch sich
die Zahndicke verringert.
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Nach
einem weiteren Ausführungsbeispiel kann
es vorgesehen sein, dass die Hinterschneidung 5 gleichzeitig
eine Kombination aus elektrisch, optisch oder magnetisch leitenden
und isolierenden Schichten enthält.
Das Ausführungsbeispiel
gemäß 20 zeigt
beispielsweise eine in der Hinterschneidung 5 angeordnete
Schicht 32, welche sich aus zwei aufeinander liegenden
Einzelschichten 56, 57 zusammensetzt, von denen
die eine Einzelschicht 56 elektrisch leitend und die andere
Einzelschicht 57 elektrisch isolierend wirkt. Die Hinterschneidung 5 ist hier
entlang der Zahnflanke 19 bis in den Zahnkopf 20 ausgebildet.
In der Hinterschneidung 5 ist jeweils auf der der Zahnflanke 19 zugewandten
Seite wie auch auf der gegenüberliegenden
Seite eine solche Schicht 32 angeordnet, wobei die elektrisch
isolierende Einzelschicht 57, jeweils mit der Wandung der Hinterschneidung 5 in
Berührungskontakt
steht, so dass sich die elektrisch leitenden Einzelschichten 56 gegenüberstehen.
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21 zeigt
ein Ausführungsbeispiel,
bei dem die Hinterschneidung 5 als Angussstelle, beispielsweise
bei einer Herstellung des Zahnrades durch Spritzgießen, ausgebildet
ist. Mittels der Hinterschneidung 5 wird in diesem Fall
beim Spritzgießen
des Zahnrades 1 sichergestellt, dass der Anguss unterhalb
des Zahneingriffes gezielt im Bereich der Hinterschneidung 5 abbricht,
also dort ein Angussabriss 70 erzeugt wird.
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22 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Zahnrades
in einem Harmonic Drive-Getriebe beziehungsweise Spannungswellengetriebe 80.
Das Spannungswellengetriebe 80 weist einen Circular Spline 40 und
einen Dynamic Spline 41 auf, wobei der Circular Spline 40 gehäusefest
und der Dynamic Spline 41 mit einer (hier nicht dargestellten)
Abtriebswelle verbindbar ist. Ferner weist das Spannungswellengetriebe 80 einen
Flexspline 42 auf, der mit einer Außenverzahnung 45 und
einer Innenverzahnung 46 versehen ist und bei dem ein Außenumfangsabschnitt 43 jeweils
mit dem Circular Spline 40 und dem Dynamic Spline kämmt.
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Weiterhin
weist das Spannungswellengetriebe 80 einen Wave Generator 44 auf,
welcher ein mit einer (hier nicht dargestellten) Antriebswelle verbindbares
Sonnenrad 47 und zwei über
den Umfang des Sonnenrades 47 angeordnete Planetenräder 48 enthält, wobei
die Planetenräder 48 zum
Erzeugen einer umlaufenden Welle jeweils mit dem Sonnenrad 47 und
dem Flexspline 42 kämmen.
-
Der
Flexspline 42 ist ein dünnwandiger,
verformbarer Ring mit Außenverzahnung.
Der Circular Spline 40 ist ein zylindrischer Ring mit Innenverzahnung,
der mehr Zähne
besitzt als der außenverzahnte
Flexspline 42. Der Dynamic Spline 41 ist schließlich ein
zylindrischer Ring mit Innenverzahnung, der die gleiche Zähnezahl
wie der Flexspline 42 hat.
-
Zur
Verdeutlichung der Zahnform der jeweiligen Zahnräder des Spannungswellengetriebes 80 ist in 23 jeweils
ein Segment der Zahnräder
des Spannungswellengetriebes 80 dargestellt. Die Zähne 3 des
Flexsplines 42 weisen eine geringe Zahndicke und eine große Zahnlückenbreite
auf. Dadurch ist die Ringdicke des Flexsplines 42 verstärkt und
der Flexspline 42 ist als Bauteil steifer, so dass größere Drehmomente über ihn übertragen
werden können.
-
Der
Circular Spline 40 und der Dynamic Spline 41 weisen
in jeder Zahnlücke 4 eine
Hinterschneidung 5 auf. Die Hinterschneidung 5 ist
jeweils im Querschnitt rund ausgebildet. Bei dem hier vorliegenden
Ausführungsbeispiel beträgt der Radius
des runden Hohlraums der Hinterschneidung 5 0,12 mal dem Verzahnungsmodul,
wobei die Breite der Hinterschneidung, das heißt der Abstand der von der
Mittelachse der Zahnlücke
ausgehenden Abschnittsenden, 0,23 mal dem Verzahnungsmodul beträgt. Darüber hinaus
liegt die Höhe
der Hinterschneidung 5, das heißt die Erstreckung der Hinterschneidung
in den Grundkörper 2,
in einem Bereich zwischen 0,2 mal Verzahnungsmodul und 0,35 mal
Verzahnungsmodul, wobei die Größe der Eintrittsöffnung zwischen 0,15
mal Verzahnungsmodul und 0,3 mal Verzahnungsmodul liegt.
-
Bei
dem mit der Innenverzahnung 46 des Flexsplines 42 kämmenden
Planetenrad 48 ist ebenfalls eine Hinterschneidung 5 in
der Zahnlücke 4 vorgesehen.
Die Hinterschneidung 5 ist hier im Querschnitt länglich ausgebildet
und erstreckt sich mit seinen Abschnitten in Richtung des Zahnfußes 11.
-
Dadurch,
dass die Zahnhöhe
der Flexspline vergrößert ist,
wird der Überdeckungsgrad
zwischen den Zähnen
des Flexsplines 42 und den Zähnen des Cirular Splines 40 sowie
zwischen den Zähnen
des Flexsplines 42 und den Zähnen des Dynamic Splines 41 verlängert. Es
sind somit mehr Zähne
im Eingriff, wodurch die Übertragungsgenauigkeit
und die Drehmomentkapazität
verbessert werden. Aufgrund der höheren Steifigkeit, des größeren Überdeckungsbereichs
und der größeren Zahnhöhe muss
der Flexspline 42 mit wesentlich höheren Kräften stärker deformiert werden, bis
er außer
Zahneingriff beim Dynamic Spline 41 oder dem Circular Spline 40 kommt.
Somit wird die Ratchetingkapazität,
das heißt die Überlastfähigkeit
des Getriebes gesteigert.
-
Durch
die geringe Zahndicke der Zähne
des Flexsplines 42 ergibt sich eine große Zahnlücke und ein kleinerer Pressungswinkel.
Dadurch kann die Ringdicke des Flexsplines 42 vergrößert werden,
wodurch wiederum seine Steifigkeit ansteigt und seine Drehmomentbelastbarkeit
zunimmt.
-
Durch
die lokale Zahnfußfreimachung
im Dynamic Spline 41 und im Circular Spline 40 kann
der Winkel, ab dem die Zähne
des Flexsplines 42 keine Berührung mit den Zähnen des
Circular Splines 40 und den Zähnen des Dynamic Splines 41 haben,
bestimmt und minimiert werden. Dadurch steigt der Überdeckungsgrad
zwischen Flexspline 42 und Dynamic Spline 41 beziehungsweise
zwischen Flexspline 42 und Circular Spline 40,
wodurch der Anteil an Zähnen,
der gleichzeitig in Zahneingriff ist, zunimmt. Es wird der Flexspline 42 in
einem größeren Bereich durch
den Circular Spline 40 und den Dynamic Spline 41 geführt und
somit die Geometrie der Deformation des Flexsplines 42 in
einem größeren Bereich
vorgegeben. Eine Zahnfußfreimachung
zwischen den kämmenden
Zahnrädern
ist notwendig, damit kein statisch überbestimmter Zustand entsteht
und der Zahnkopf des Flexsplines 42 nicht auf den Zahnfuß des Dynamic
Splines 41 beziehungsweise des Circular Splines 40 stößt.
-
- 1
- außenverzahntes
Zahnrad
- 1'
- innenverzahntes
Zahnrad
- 2
- Grundkörper
- 3
- Zahn
- 4
- Zahnlücke
- 5
- Hinterschneidung
- 5'
- Hinterschneidung
- 6
- Mittelachse
der Zahnlücke
- 7
- Eintrittsöffnung
- 7'
- Eintrittsöffnung
- 8
- Viereck
- 9
- Abschnitt
- 10
- Abschnitt
- 11
- Zahnfuß
- 12
- Polygon
- 13
- Kreis
- 14
- Höhe
- 15
- Ende
- 16
- Ende
- 17
- Kapillare
- 18
- Hohlraum
- 19
- Zahnflanke
- 20
- Zahnkopf
- 21
- Mittelachse
des Zahnkopfes
- 22
- Kreis
- 23
- Sensor
- 24
- piezoresistiver
Sensor
- 25
- seismischer
Sensor
- 26
- Kammelemente
- 26'
- Kammelement
- 27
- Steg,
Diaphragma
- 28
- Durchlasselement
- 29
- Schmierstoffdepot
- 30
- Verstelleinrichtung
- 31
- Flankenwinkel
- 32
- Schichten
- 33
- Steg
- 34
- Steg
- 35
- piezoresistive
Schicht
- 37
- Wandungsabschnitt
- 38
- Plattenteil
- 39
- Isolatorschicht
- 40
- Circular
Spline
- 41
- Dynamic
Spline
- 42
- Flexspline
- 43
- Außenumfangsabschnitt
- 44
- Wave
Generator
- 45
- Außenverzahnung
- 46
- Innenverzahnung
- 47
- Sonnenrad
- 48
- Planetenrad
- 49
- Trennwand
- 50
- Kammer
- 51
- Kammer
- 52
- Antrieb
- 53
- Verstellelement
- 54
- Hauptträger
- 55
- Verstellsteg
- 56
- Schicht
- 57
- Einzelschicht
- 70
- Angussabriss
- 71
- Kammfinger
- 71'
- Kammfinger
- 80
- Spannungswellengetriebe