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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Stabilisatorzusammensetzung,
die aus mindestens einem, unter Standardbedingungen festen UV-Absorber
aus der Gruppe der Diphenylcyanacrylate mit einem Molekulargewicht
von wenigstens 500 g/mol und mindestens einem, bei 50 °C und Standarddruck
flüssigen
UV-Absorber besteht und deren Verwendung zur Stabilisierung von
Polymerzusammensetzungen. Außerdem
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten durch Umsetzung von Polyisocyanaten
mit gegenüber
Isocyanaten reaktiven mehrwertigen Verbindungen, wobei die Umsetzung
in Gegenwart einer solchen Stabilisatorzusammensetzung erfolgt.
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Die
mechanischen, chemischen und/oder ästhetischen Eigenschaften von
unbelebtem organischem Material, insbesondere Kunststoffen, werden
bekanntermaßen
durch die Einwirkung von Licht, insbesondere dem in Tageslicht enthaltenen
Anteil an ultravioletter Strahlung (UV) verschlechtert. Damit der
UV-Anteil des Sonnenlichts nicht zu einer Versprödung, Verblassung der Farbe
oder Vergilbung führt,
können
Kunststoffe mit mindestens einem UV-Absorber stabilisiert. Als geeignete
UV-Absorber sind eine große
Anzahl verschiedener fester und flüssiger Verbindungen bekannt,
beispielsweise aus der Gruppe der Benzotriazole, Diphenylcyanacrylate,
Zimtsäureester,
Hydroxybenzophenone oder Hydroxyphenyltriazine.
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Es
ist bekannt, feste UV-Absorber, z. B. 2-Cyanacrylsäureester
mit hohem Molekulargewicht zur Stabilisierung organischer Materialien,
wie Kunststoffe, einzusetzen. Es hat sich gezeigt, dass das Einarbeiten und
die homogene Verteilung fester UV-Absorber in Kunststoffformmassen
bisweilen schwierig ist. Flüssige UV-Absorber
weisen diese Nachteile in der Regel nicht auf.
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Allerdings
weisen flüssige
UV-Absorber den anwendungstechnischen Nachteil einer relativ hohen Flüchtigkeit
auf. Da sie außerdem
mit vielen Kunststoffen nur bedingt verträglich sind, neigen sie insbesondere unter
Wärmeeinwirkung
zur Migration und zeigen Ausschwitzeffekte. Dies führt zu einem
Verlust an Stabilisierung und einer ungewollten Freisetzung des
UV-Absorbers. Die aus dem Kunststoff austretenden Substanzen schlagen
sich beispielsweise als nebliger Belag auf der Innenseite von Windschutzscheiben
nieder. Dieser Effekt wird als "Fogging" bezeichnet. Der
Niederschlag beeinträchtigt
die Durchsicht, insbesondere bei direkter Sonneneinstrahlung oder nachts
durch Blendwirkung von Scheinwerfern entgegenkommender Fahrzeuge.
Es besteht daher Bedarf an UV-Stabilisatorzusammensetzungen, welche
die zuvor genannten Nachteile vermeiden.
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Die
WO 96/15102 beschreibt hochmolekulare 2-Cyanacrylsäureester,
die sich u.a. zur Stabilisierung von Kunststoffen eignen. Ganz allgemein,
ohne Beleg durch ein Ausführungsbeispiel,
wird auch eine mögliche Kombination
der hochmolekularen 2-Cyanacrylsäureester
mit weiteren Lichtstabilisatoren wie Derivate der α-Cyanozimtsäure, 2-Hydroxybenzophenonen
und 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazolen
erwähnt.
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Die
US 6,297,300 beschreibt
Carbonatpolymere, die als Lichtstabilisatorzusammensetzung mindestens
zwei, aus verschiedenen Gruppen ausgewählte UV-Lichtstabilisatoren
mit einem Molekulargewicht von jeweils wenigstens 400 g/mol enthalten.
Geeignete Gruppen sind Cyanacrylate, Hydroxyphenylbenzotriazole und
Hydroxyphenyltriazine. Als geeignetes hochmolekulares Cyanacrylat
wird 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
genannt.
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Die
WO 01/57125 beschreibt ein mit Benzotriazolen stabilisiertes Kerzenwachs.
Zusätzlich
können weitere
UV-Stabilisatoren wie s-Triazine, Benzoate, α-Cyanacrylate, Benzophenone,
Malonate, Oxanilide und Salicylate eingesetzt werden.
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Die
US 5,821,292 beschreibt
die Verwendung von 3-Arylacrylsäureestern
als Lichtstabilisatoren. Diese können
in Kombination mit weiteren Lichtstabilisatoren wie 2-(2-Hydroxyphenyl)-benzotriazolen,
2-Hydroxybenzophenonen, Arylestern von Hydroxybenzoesäuren, Derivaten
der α-Cyanozimtsäure, Benzimidazolcarboxaniliden,
Nickelverbindungen und Oxaniliden eingesetzt werden. Sie finden
unter anderem Verwendung zur Stabilisierung von Polyurethanen.
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Die
EP 1 323 743 beschreibt
eine Harzzusammensetzung, die ein Gemisch von UV-Absorbern enthält, das ein Cyanacrylat und
ein Benzotriazol umfasst.
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Die
EP 0 992 533 beschreibt
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte, die einen kovalent gebundenen Farbstoff
und mindestens einen UV-Absorber, ausgewählt aus der Gruppe der Benztriazole,
Zimtsäureester, Diphenylcyanacrylate
und Benzophenone, mindestens ein Antioxidans und mindestens einen
Radikalfänger, enthalten.
Ein bevorzugter UV-Absorber ist u.a. 2-Ethylhexyl-p-methoxycinnamat.
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Die
DE 100 58 290 beschreibt
die Verwendung von unter Cyanacrylaten, Diphenylbutadienen, Benzophenonen
und Zimtsäureestern
ausgewählten
Lichtstabilisatoren zum Stabilisieren von Polyolefinen. Ausführungsbeispiele
für eine
Kombination von mehreren Lichtstabilisatoren fehlen.
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Die
US 4,935,275 offenbart eine
Stabilisatorzusammensetzung zur Stabilisierung von Polyurethanen, wobei
die Stabilisatorzusammensetzung ein ternäres System aus einem sterisch
gehinderten Amin, einem 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-C
2-C
8-alkylester wie
2-Ethylhexyl-2-cyan-3,3-diphenylacrylat und einem sterisch gehinderten
Phenol ist.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neue Stabilisatorzusammensetzung
mit guten anwendungstechnischen Eigenschaften zur Verfügung zu
stellen. Die Zusammensetzung soll insbesondere eine hohe Schutzwirkung
gegen die schädigende
Einwirkung von Licht aufweisen und in einer Form vorliegen, die
leicht in das zu stabilisierende Material eingearbeitet und homogen
verteilt werden kann. Dabei sollen die speziell zuvor genannten
Nachteile, insbesondere das Fogging aus dem Kunststoff, vermieden
werden. Die Stabilisatorzusammensetzung soll besonders wirksam zur
Stabilisierung von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten und Polyvinylchlorid
geeignet sein.
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Die
Aufgabe wird überraschenderweise
gelöst
durch eine Stabilisatorzusammensetzung (S), bestehend aus:
- (i) wenigstens einem, unter Standardbedingungen
festen UV-Absorber aus der Gruppe der Diphenylcyanacrylate mit einem
Molekulargewicht von wenigstens 500 g/mol und
- (ii) wenigstens einem, bei 50 °C und Standarddruck flüssigen UV-Absorber.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist daher eine Stabilisatorzusammensetzung
(S) wie zuvor definiert und deren Verwendung in einer Polymerzusammensetzung,
die wenigstens ein Polymer enthält,
das vorzugsweise ausgewählt
ist unter Polyestern, Polycarbonaten, Polyamiden, Polyolefinen,
Polyvinylacetalen, Polystyrol, Copolymeren des Styrols oder α-Methylstyrols
mit Dienen und/oder Acrylderivaten, halogenhaltigen Polymeren, Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten
und Mischungen davon.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten durch Umsetzung
von Polyisocyanaten mit gegenüber
Isocyanatgruppen reaktiven Verbindungen, wobei die Umsetzung in
Gegenwart der Stabilisatorzusammensetzung (S), wie zuvor definiert,
erfolgt.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht man unter dem Begriff "Polyisocyanat-Polyadditionsprodukt" oligomere und polymere
Verbindungen, die bei der Umsetzung von zwei- oder mehrwertigen
Isocyanaten mit Verbindungen erhalten werden, die mindestens zwei
gegenüber
NCO-Gruppen reaktive Gruppe aufweisen. Die erhaltenen oligomeren
und polymeren Verbindungen können
somit je nach eingesetzten Ausgangsmaterialien und Reaktionsführung, Polyurethan-
und gegebenenfalls Polyisocyanuratstrukturen, Polyharnstoffstrukturen,
Polyallophanatstrukturen und Polybiuretstrukturen enthalten.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht man unter dem Begriff "Standardbedingungen" eine Standardtemperatur
von 25 °C
= 298,15 K und einen Standarddruck von 101325 Pa.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung versteht man unter dem Begriff "flüssig" rheologische Eigenschaften,
die von dünnflüssig über pastös/salbenartig
bis hin zu gelförmig
reichen. "Gelförmige Konsistenz" zeigen Verbindungen
oder Zusammensetzungen, die eine höhere Viskosität als eine
Flüssigkeit
aufweisen und die selbsttragend sind, d.h. die eine ihnen verliehene
Form ohne formstabilisierende Umhüllung behalten. Im Gegensatz
zu festen Verbindungen oder Zusammensetzungen lassen sich gelförmige Verbindungen
oder Zusammensetzungen jedoch unter Anwendung von Scherkräften deformieren.
Synonym für
den Begriff "flüssig" kann im Rahmen der
vorliegenden Erfindung auch der Begriff "fließfähig" verwendet werden.
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Für den Zweck
der Erläuterung
der vorliegenden Erfindung umfasst der Ausdruck "Alkyl" geradkettige oder verzweigte Kohlenwasserstoffreste.
Vorzugsweise handelt es sich dabei um geradkettiges oder verzweigtes
C1-C20-Alkyl und
besonders bevorzugt C1-C12-Alkylgruppen.
Beispiele für
Alkylgruppen sind insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
n-Butyl, Isobutyl, sec.-Butyl, tert.-Butyl, n-Pentyl, 2-Pentyl,
3-Pentyl, 2-Methylbutyl,
3-Methylbutyl, 1,2-Dimethylpropyl, 1,1-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl,
n-Hexyl, 2-Hexyl, 2-Methylpentyl, 3-Methylpentyl, 4-Methylpentyl,
1,2-Dimethylbutyl, 1,3-Dimethylbutyl, 2,3-Dimethylbutyl, 1,1-Dimethylbutyl,
2,2-Dimethylbutyl, 3,3-Dimethylbutyl,
1,1,2-Trimethylpropyl, 1,2,2-Trimethylpropyl, 1-Ethylbutyl, 2-Ethylbutyl,
1-Ethyl-2-methylpropyl, n-Heptyl, 2-Heptyl, 3-Heptyl, 4-Heptyl,
n-Octyl, 2-Ethylhexyl, 2-Propylheptyl, 1,1,3,3-Tetramethylbutyl,
Nonyl, Decyl, n-Undecyl, n-Dodecyl, n-Tridecyl, iso-Tridecyl, n-Tetradecyl,
n-Hexadecyl, n-Octadecyl und n-Eicosyl.
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Der
Ausdruck Alkyl umfasst auch Alkyl, dessen Kohlenstoffkette durch
eine oder mehrere nicht benachbarte Gruppen, die ausgewählt sind
unter -O-, -S-, -NR10- (worin R10 für Wasserstoff
oder C1-C4-Alkyl steht),
-CO- und/oder -SO2- unterbrochen sein kann,
d.h. die Termini der Alkylgruppe werden durch Kohlenstoffatome gebildet.
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Die
vorstehenden Ausführungen
gelten auch für
alle Alkylteile in Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Cycloalkoxycarbonyl,
Alkylamino und Dialkylamino.
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Der
Ausdruck "Alkenyl" umfasst im Sinne
der vorliegenden Erfindung geradkettige und verzweigte Alkenylgruppen,
die in Abhängigkeit
von der Kettenlänge
eine oder mehrere Doppelbindungen tragen können. Bevorzugt sind C2-C20-, besonders
bevorzugt C2-C10-Alkenylgruppen, wie
Vinyl, Allyl oder Methallyl. Der Ausdruck "Alkenyl" umfasst auch substituierte Alkenylgruppen,
welche z. B. 1, 2, 3, 4 oder 5 Substituenten tragen können. Geeignete
Substituenten sind z. B. Cycloalkyl, Heterocycloalkyl, Aryl, Heteroaryl,
Cyano, Halogen, Amino, Mono- oder Di-(C1-C20-alkyl)amino.
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Der
Ausdruck "Cycloalkyl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unsubstituierte als auch substituierte
ein- oder mehrkernige Cycloalkylgruppen, vorzugsweise C3-C10-Cycloalkylgruppen
wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, Cycloheptyl,
Cyclooctyl, Cyclononyl, Cyclodecyl, Hydrindanyl, Dekalinyl, Bicyclo[2.2.1]hept-1-yl,
Bicyclo[2.2.1 ]hept-2-yl, Bicyclo[2.2.1 ]hept-7-yl, Bicyclo[2.2.2]oct-1-yl,
Bicyclo[2.2.2]oct-2-yl,
Bicyclo[3.3.0]octyl und Bicyclo[4.4.0]decyl. Die Cycloalkylgruppen
können
im Falle einer Substitution einen oder mehrere, beispielsweise eine,
zwei, drei, vier oder fünf
unter C1-C20-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
tragen.
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Der
Ausdruck "Cycloalkenyl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unsubstituierte als auch substituierte
ein- oder mehrkernige Cycloalkenylgruppen, vorzugsweise C3-C10-Cycloalkenylgruppen
wie Cyclopropenyl, Cyclobutenyl, Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cycloheptenyl,
Cyclooctenyl, Cyclononenyl, Cyclodecenyl, Indenyl oder Tetralinyl.
Die Cycloalkenylgruppen können
eine oder mehrere, beispielsweise 1, 2, 3 oder 4 Doppelbindungen
enthalten. Die Cycloalkenylgruppen können im Falle einer Substitution
einen oder mehrere, beispielsweise eine, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C20-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
tragen.
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Der
Ausdruck "Aryl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung ein- oder mehrkernige aromatische Kohlenwasserstoffreste,
beispielsweise ein-, zwei oder dreikernige aromatische Kohlenwasserstoffreste, die
unsubstituiert oder substituiert sein können. Im Falle einer Substitution
kann die Arylgruppe im Allgemeinen 1, 2, 3, 4 oder 5, vorzugsweise
1, 2 oder 3 Substituenten tragen, die unter C1-C20-Alkyl und C1-C6-Alkoxy ausgewählt sind Der Ausdruck "Aryl" steht vorzugsweise
für Phenyl,
Tolyl, Xylyl, Mesityl, Duryl, Naphthyl, Fluorenyl, Anthracenyl,
Phenanthrenyl oder Naphthyl, besonders bevorzugt für Phenyl
oder Naphthyl.
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Aryl,
das unsubstituiert ist oder einen oder mehrere Reste trägt, die
unabhängig
voneinander ausgewählt
sind unter C1-C20-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy,
steht beispielsweise für
2-, 3- und 4-Methylphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Dimethylphenyl,
2,4,6-Trimethylphenyl,
2-, 3- und 4-Ethylphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Diethylphenyl,
2,4,6-Triethylphenyl,
2-, 3- und 4-Propylphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Dipropylphenyl,
2,4,6-Tripropylphenyl,
2-, 3- und 4-Isopropylphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Diisopropylphenyl,
2,4,6-Triisopropylphenyl, 2-, 3- und 4-Butylphenyl, 2,4-, 2,5-,
3,5- und 2,6-Dibutylphenyl,
2,4,6-Tributylphenyl, 2-, 3- und 4-Isobutylphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Diisobutylphenyl,
2,4,6-Triisobutylphenyl, 2-, 3- und 4-sec-Butylphenyl, 2,4-, 2,5-,
3,5- und 2,6-Di-sec-butylphenyl, 2,4,6-Tri-sec-butylphenyl, 2-,
3- und 4-tert-Butylphenyl,
2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Di-tert-butylphenyl und 2,4,6-Tri-tert-butylphenyl;
2-, 3- und 4-Methoxyphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Dimethoxyphenyl,
2,4,6-Trimethoxyphenyl,
2-, 3- und 4-Ethoxyphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Diethoxyphenyl, 2,4,6-Triethoxyphenyl,
2-, 3- und 4-Propoxyphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Dipropoxyphenyl,
2-, 3- und 4-Isopropoxyphenyl, 2,4-, 2,5-, 3,5- und 2,6-Diisopropoxyphenyl
und 2-, 3- und 4-Butoxyphenyl.
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Der
Ausdruck "Heterocycloalkyl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung nichtaromatische, ungesättigte oder
vollständig
gesättigte,
cycloaliphatische Gruppen mit im Allgemeinen 5 bis 8 Ringatomen, vorzugsweise
5 oder 6 Ringatomen, in denen 1, 2 oder 3 der Ringkohlenstoffatome
durch Heteroatome, ausgewählt
unter Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und einer Gruppe -NR10- (worin R10 die
zuvor genannten Bedeutungen aufweist) ersetzt sind und das unsubstituiert
ist oder mit einer oder mehreren, beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5 oder
6 C1-C20-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy substituiert
ist. Beispielhaft für
solche heterocycloaliphatischen Gruppen seien Pyrrolidinyl, Piperidinyl,
2,2,6,6-Tetramethyl-piperidinyl, Imidazolidinyl, Pyrazolidinyl,
Oxazolidinyl, Morpholidinyl, Thiazolidinyl, Isothiazolidinyl, Isoxazolidinyl,
Piperazinyl-, Tetrahydrothiophenyl, Dihydrothienyl, Tetrahydrofuranyl,
Dihydrofuranyl, Tetrahydropyranyl, Isoxazolinyl, Oxazolinyl und
Dioxanyl genannt.
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Der
Ausdruck "Heteroaryl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung unsubstituierte oder substituierte, heteroaromatische,
ein- oder mehrkernige Gruppen mit im Allgemeinen 5 bis 14 Ringatomen,
vorzugsweise 5 oder 6 Ringatomen, in denen 1, 2 oder 3 der Ringkohlenstoffatome
durch Heteroatome, ausgewählt
unter Sauerstoff, Stickstoff, Schwefel und einer Gruppe -NR10- (worin R10 die
zuvor genannten Bedeutungen aufweist) ersetzt sind und das unsubstituiert
ist oder mit einer oder mehreren, beispielsweise 1, 2, 3, 4, 5 oder
6 C1-C20-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy substituiert
ist. Beispielhaft für
solche Heteroarylgruppen seien die Gruppen Furyl, Thienyl, Oxazolyl,
Isoxazolyl, Thiazolyl, Isothiazolyl, Benzofuranyl, Benzothiophenyl,
Pyridyl, Chinolinyl, Acridinyl, Pyridazinyl, Pyrimidinyl, Pyrazinyl,
Pyrryl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Indolyl, Purinyl, Indazolyl, Benzotriazolyl,
1,2,3-Triazolyl, 1,2,4-Triazolyl und Carbazolyl, wobei diese heterocycloaromatischen
Gruppen im Falle einer Substitution im Allgemeinen 1, 2 oder 3 Substituenten,
tragen können,
genannt. Die Substituenten sind ausgewählt unter C1-C6-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy.
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Der
Ausdruck "Acyl" umfasst im Rahmen
der vorliegenden Erfindung Alkanoyl-, Hetaroyl- und Aroylgruppen
mit im Allgemeinen 1 bis 11, vorzugsweise 2 bis 8 Kohlenstoffatomen,
beispielsweise die Formyl-, Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Pentanoyl-,
Hexanoyl-, Heptanoyl-, 2-Ethylhexanoyl-, 2-Propylheptanoyl-, Benzoyl-
oder Naphthoyl-Gruppe.
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Der
Begriff "Halogen" umfasst Fluor, Chlor,
Brom und Iod, vorzugsweise Chlor und Brom.
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Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) liegt vorzugsweise unter Standardbedingungen als viskose Flüssigkeit
vor und kann daher leicht in das zu stabilisierende Material eingearbeitet
und homogen verteilt werden. Vorzugsweise handelt es sich bei der
erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) um eine bei Standardbedingungen viskose Flüssigkeit, die eine kinematische
Viskosität
im Bereich von 10–6 m2s–1 bis
etwa 200 000 mm2s–1,
insbesondere 10 mm2s–1 bis
150 000 mm2s–1,
ganz besonders bevorzugt 1 000 mm2s–1 bis
120 000 mm2s–1,
wie beispielsweise 50 000 bis 110 000 mm2s–1,
bestimmt mit einem Kapillarviskosimeter nach DIN 51562-1 bei 20 °C, aufweist.
Bei der erfindungsgemäßen, unter
Standardbedingungen flüssigen
Stabilisatorzusammensetzung (S) kann es sich um eine Lösung oder
Dispersion handeln. Bevorzugt sind Lösungen.
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Als
Komponente i) eignen sich prinzipiell alle Diphenylcyanacrylate
mit einem Molekulargewicht von wenigstens 500 g/mol. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Komponente i) nur solche
Verbindungen, die ein Molekulargewicht von wenigstens 650 g/mol,
insbesondere wenigstens 800 g/mol und ganz besonders bevorzugt wenigstens
1000 g/mol aufweisen.
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Bevorzugte
UV-Absorber, die als Komponente i) der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) geeignet sind, weisen die allgemeine Formel (I) auf:
worin
R
1a,
R
1b, R
1c, R
1d, R
1e, R
2a, R
2b, R
2c, R
2d und R
2e jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Halogen, Cyano, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino,
Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Cycloalkyl, Cycloalkoxycarbonyl,
Cycloalkenyl, Aryl, Heteroaryl oder Heterocycloalkyl stehen;
n
für eine
ganze Zahl von 3 bis 10 steht; und
X für einen n-wertigen aliphatischen
oder cycloaliphatischen Rest mit 3-20 Kohlenstoffatomen steht, wobei
ein cycloaliphatischer Rest auch durch 1 bis 2 und ein aliphatischer
Rest durch 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 oder 9 nicht benachbarte Sauerstoffatome,
Schwefelatome, Imino- oder C
1-C
4-Alkyliminogruppen
unterbrochen sein kann.
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Wenn
wenigstens einer der Reste R1a, R1b, R1c, R1d, R1e, R2a, R2b, R2c, R2d und R2e für
Alkyl steht, so handelt es sich vorzugsweise um C1-C20-Alkyl. Alkenyl steht vorzugsweise für C2-C10-Alkenyl. Halogen
steht vorzugsweise für
Chlor oder Brom. Monoalkylamino steht vorzugsweise für Mono(C1-C4-alkyl)amino.
Dialkylamino steht vorzugsweise für Di(C1-C4-alkyl)amino. Acyl steht vorzugsweise für C1-C8-Acyl. Acyloxy
steht vorzugsweise für
C1-C8-Acyloxy. Alkoxy
steht vorzugsweise für
C1-C18-Alkoxy. Alkoxycarbonyl
steht vorzugsweise für
C1-C12-Alkoxycarbonyl.
Cycloalkyl steht vorzugsweise für
C3-C10-Cycloalkyl,
das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
Cycloalkoxycarbonyl steht vorzugsweise für C3-C6-Cycloalkoxycarbonyl, das unsubstituiert
ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter C1-C10-Alkyl und C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten trägt. Cycloalkenyl
steht vorzugsweise für C3-C10-Cycloalkenyl,
das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
Aryl steht vorzugsweise für
Phenyl oder Naphthyl, das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei,
vier oder fünf
unter C1-C10-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy
ausgewählte
Substituenten trägt.
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Ganz
besonders bevorzugt sind solche Diphenylcyanacrylate (I), worin
R1a, R1b, R1c, R1d, R1e, R2a, R2b, R2c, R2d und R2e jeweils
für Wasserstoff
stehen.
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In
Formel (I) steht X für
einen n-wertigen aliphatischen oder cycloaliphatischen Rest. Dabei
leitet sich X von den entsprechenden n-wertigen aliphatischen oder
cycloaliphatischen Alkoholen durch Entfernen der OH-Gruppierung
ab. Diese Alkohole können
linear oder verzweigt sein, und ihre Kohlenstoffketten können durch
ein oder mehrere Sauerstoff- oder Schwefelatome, durch Iminogruppen
oder C1-C4-Alkyliminogruppen unterbrochen
sein.
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Die
Gruppierung X leitet sich vorzugsweise von folgenden bekannten Polyolen
ab:
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Derartige
Diphenylcyanacrylate sind beispielsweise aus WO 96/15102 und
DE 44 40 055 bekannt, auf deren
Offenbarung hiermit im vollen Umfang Bezug genommen wird. Diphenylcyanacrylate
der Formel (I), in denen R
1a, R
1b,
R
1c, R
1d, R
1e, R
2a, R
2b, R
2c, R
2d und R
2e eine andere
Bedeutung aufweisen, können
nach entsprechenden Verfahren hergestellt werden.
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Ein
besonders bevorzugtes Diphenylcyanacrylat ist 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
(CAS-Nr. [178671-58-4],
das im Handel beispielsweise als Uvinul® 3030
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich ist.
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Als
Komponente ii) sind prinzipiell alle UV-Absorber geeignet, die bei
50 °C unter
Standarddruck flüssig
sind. Vorzugsweise ist die Komponente ii) ausgewählt aus der Gruppe der Benzotriazole,
Diphenylcyanacrylate, Zimtsäureester,
Hydroxybenzophenone, Hydroxyphenyltriazine und Gemischen davon.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung umfasst die Komponente ii) nur solche UV-Absorber, die
bei Standardbedingungen flüssig
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfasst die Komponente ii) UV-Absorber
der allgemeinen Formel (II)
worin
R
3 für Wasserstoff
oder für
eine Gruppe A
steht,
worin # die Verknüpfungsstelle
mit dem Acrylgerüst
ist und
R
3a, R
3b,
R
3c, R
3d und R
3e jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Halogen, Cyano, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino,
Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Cycloalkyl, Cycloalkoxycarbonyl,
Cycloalkenyl, Aryl, Heteroaryl oder Heterocycloalkyl stehen;
R
4a, R
4b, R
4c, R
4d und R
4e jeweils unabhängig voneinander für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Halogen, Cyano, Nitro, Amino, Monoalkylamino, Dialkylamino,
Hydroxy, Acyl, Acyloxy, Alkoxy, Alkoxycarbonyl, Cycloalkyl, Cycloalkoxycarbonyl,
Cycloalkenyl, Aryl, Heteroaryl oder Heterocycloalkyl stehen;
R
5 für
Wasserstoff oder Cyano steht;
R
6 für OR
7 oder NR
8R
9 steht,
worin
R
7 für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aryl, Heteroaryl, Heterocycloalkyl
oder (CH
2CH
2-O)
o-R'' steht;
R
8, R
9 jeweils unabhängig voneinander
für Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aryl, Heteroaryl, Heterocycloalkyl
oder (CH
2CH
2-O)
o-R'' stehen,
worin
R'' für
H, Alkyl oder eine Gruppe B
steht,
worin
##
das terminale Sauerstoffatom der Polyetherkette kennzeichnet;
R
3, R
4a, R
4b, R
4c, R
4d, R
4e und R
5 die zuvor genannten Bedeutung aufweisen;
und
o für
eine ganze Zahl von 1 bis 10 steht.
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Wenn
wenigstens einer der Reste R3a, R3b, R3c, R3d, R3e, R4a, R4b, R4c, R4d und R4e für
Alkyl steht, so handelt es sich vorzugsweise um C1-C20-Alkyl. Alkenyl steht vorzugsweise für C2-C20-Alkenyl. Halogen
steht vorzugsweise für
Chlor oder Brom. Monoalkylamino steht vorzugsweise für Mono(C1-C4-alkyl)amino.
Dialkylamino steht vorzugsweise für Di(C1-C4-alkyl)amino. Acyl steht vorzugsweise für C1-C8-Acyl. Acyloxy
steht vorzugsweise für
C1-C8-Acyloxy. Alkoxy
steht vorzugsweise für
C1-C18-Alkoxy. Alkoxycarbonyl
steht vorzugsweise für
C1-C12-Alkoxycarbonyl.
Cycloalkyl steht vorzugsweise für
C3-C10-Cycloalkyl,
das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
Cycloalkoxycarbonyl steht vorzugsweise für C3-C6-Cycloalkoxycarbonyl, das unsubstituiert
ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter C1-C10-Alkyl und C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten trägt. Cycloalkenyl
steht vorzugsweise für C3-C10-Cycloalkenyl,
das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
Aryl steht vorzugsweise für
Phenyl oder Naphthyl, das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei,
vier oder fünf
unter C1-C10-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy
ausgewählte
Substituenten trägt.
-
Des
Weiteren, wenn R7 oder wenigstens einer
der Reste R8 oder R9 für Alkyl
steht, so handelt es sich vorzugsweise um C1-C20-Alkyl, dessen Kohlenstoffkette durch eine
oder mehrere nicht benachbarte Gruppen, die ausgewählt sind
unter -O-, -S-, -NR10- (worin R10 für Wasserstoff
oder C1-C4-Alkyl
steht), -CO- und/oder -SO2- unterbrochen
sein kann. Alkenyl steht vorzugsweise für C2-C10-Alkenyl. Cycloalkyl steht vorzugsweise für C3-C10-Cycloalkyl,
das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei, vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
Cycloalkenyl steht vorzugsweise für C3-C10-Cycloalkenyl, das unsubstituiert ist oder
ein, zwei, drei, vier oder fünf
unter C1-C10-Alkyl
und C1-C6-Alkoxy
ausgewählte
Substituenten trägt.
Aryl steht vorzugsweise für
Phenyl oder Naphthyl, das unsubstituiert ist oder ein, zwei, drei,
vier oder fünf unter
C1-C10-Alkyl und
C1-C6-Alkoxy ausgewählte Substituenten
trägt.
-
Vorzugsweise
steht R3 für einen Rest der Formel A,
worin bis zu drei, besonders bevorzugt einer der Reste R3a, R3b, R3c, R3d und R3e für
C1-C12-Alkyl, C1-C12-Alkoxy oder
Di(C1-C4-alkylamino)
stehen und die übrigen
dieser Reste für
Wasserstoff stehen. Insbesondere steht R3c für C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder
Di(C1-C4-alkyl)amino,
speziell Methyl, Ethyl, Methoxy oder Dimethylamino und die übrigen dieser
Reste für
Wasserstoff. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stehen R3a, R3b,
R3c, R3d und R3e jeweils für Wasserstoff.
-
Gleichermaßen bevorzugt
sind Verbindungen II, worin R3 für Wasserstoff
steht.
-
In
Formel II stehen bevorzugt bis zu drei, besonders bevorzugt einer
der Reste R4a, R4b,
R4c, R4d und R4e für
C1-C12-Alkyl, C1-C12-Alkoxy oder
Di(C1-C4-alkylamino)
und die übrigen
dieser Reste stehen für
Wasserstoff. Insbesondere steht R4c für C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy oder
Di(C1-C4-alkyl)amino,
speziell Methyl, Ethyl, Methoxy oder Dimethylamino und die übrigen dieser
Reste stehen für
Wasserstoff. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung stehen R4a, R4b,
R4c, R4d und R4e jeweils für Wasserstoff.
-
In
einer bevorzugen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht R5 für Cyano.
Gleichermaßen bevorzugt
sind Verbindungen II, worin R5 für Wasserstoff
steht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht R
6 für OR
7 oder für NR
8R
9, worin R
7 beziehungsweise R
8 und
R
9 unabhängig
voneinander vorzugsweise für
C
4-C
18-Alkyl, insbesondere
C
4-C
12-Alkyl steht,
dessen Kohlenstoffkette durch ein, zwei, drei, vier, fünf, sechs
oder sieben nicht benachbarte Sauerstoffatome, Iminogruppen oder
C
1-C
4-Alkyliminogruppen
unterbrochen sein kann. Besonders bevorzugt sind verzweigte C
4-C
18-Alkylgruppen
sowie Ketten, die durch die allgemeine Formel (CH
2CH
2-O)
o-R'' beschrieben werden, worin R'' für
Wasserstoff, Alkyl, vorzugsweise C
1-C
18-Alkyl oder einen Rest der Formel B,
steht, worin ## das terminate
Sauerstoffatom der Polyetherkette kennzeichnet, R
3,
R
4a, R
4b, R
4c, R
4d, R
4e und R
5 die zuvor
genannten und insbesondere die bevorzugten Bedeutungen aufweisen
und o für
eine Zahl von 1 bis 10, vorzugsweise 2 bis 8 steht.
-
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung steht R7 für C3-C8-Cycloalkyl,
das gegebenenfalls ein oder zwei unter C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy
ausgewählte
Substituenten trägt.
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Derartige
Diphenylcyanacrylsäureesteroder-amide
beziehungsweise Phenylacrylsäureester
oder -amide sind beispielsweise aus der
US 5,821,292 ,
DE 10058290 ,
EP 1323743 und
US 4,935,275 bekannt oder können in
Anlehnung an die darin beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
-
Als
Phenylacrylsäureester
der allgemeinen Formel II sind 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester
(Verbindung II, worin R4a, R4b,
R4c, R4d und R4e jeweils für Wasserstoff, R3 für Phenyl,
R5 für
Cyano und R6 für 2-Ethylhexyloxy stehen und
p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester
(Verbindung II, worin R4a, R4b,
R4d und R4e jeweils
für Wasserstoff,
R4c für
Methoxy, R3 für Wasserstoff, R5 für Wasserstoff
und R6 für
2-Ethylhexyloxy
stehen) ganz besonders bevorzugt. Ebenfalls bevorzugt ist p-Methoxyzimtsäureisoamylester
(Verbindung II, worin R4a, R4b,
R4d und R4e jeweils
für Wasserstoff,
R4c für
Methoxy, R3 für Wasserstoff, R5 für Wasserstoff und
R6 für
Isoamyl stehen).
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2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester
ist beispielsweise im Handel als Uvinul® 3039
der BASF AG erhältlich.
p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester
ist beispielsweise im Handel als Uvinul® 3088
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich. p-Methoxyzimtsäureisoamylester ist beispielsweise
als Neo Heliopan® E1000 von Symrise erhältlich.
-
Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) kann als Komponente ii) auch Benzotriazole umfassen. Ein geeignetes
Benzotriazol ist beispielsweise 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-6-dodecyl-4-methylphenol, das
im Handel als Tinuvin® 571 der Ciba Specialty
Chemicals, Inc. erhältlich
ist.
-
Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) kann als Komponente ii) auch 2-Hydroxybenzophenone umfassen.
Ein geeignetes 2-Hydroxybenzophenon ist beispielsweise 2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon,
das im Handel als Uvinul® 3008 der Fa. BASF AG,
Ludwigshafen erhältlich
ist.
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Zur
Herstellung der Stabilisatorzusammensetzung (S) bringt man die feste
Komponente i) in innigen Kontakt mit der flüssigen Komponente ii), beispielsweise
durch Mischen. Geeignete Mischvorrichtungen zur Herstellung von
Gemischen aus flüssigen/festen
Edukten bzw. unter Standardbedingungen festen Edukten sind dem Fachmann
bekannt. Dazu zählen
beispielsweise Mischvorrichtungen auf Basis von statischen oder dynamischen
Mischern, wie Rührkessel,
Dispergiermaschinen, Ultraschall- oder Hochdruckhomogenisatoren. Hierzu
kann man beispielsweise eine der Komponenten i) oder ii) teilweise
vorlegen und die übrige(n)
Komponente(n) nach üblichen
Verfahren zugegeben. Vorzugsweise wird die flüssige Komponente ii) zumindest
teilweise vorgelegt. Die Zugabe der festen Komponente i) kann dann
beispielsweise kontinuierlich oder portionsweise erfolgen.
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Das
in Kontakt bringen kann beispielsweise bei Umgebungstemperatur oder
unter Zufuhr von Wärme erfolgen.
Beispielsweise kann man die Komponenten i) und ii) gemeinsam erwärmen und
danach abkühlen lassen
oder man erwärmt
die Komponente ii) und fügt
dann zu der flüssigen
Komponente ii) die feste Komponente i) zu. Die Herstellung der Stabilisatorzusammensetzung
(S) erfolgt in der Regel bei einer Temperatur oberhalb Umgebungstemperatur,
vorzugsweise bei Temperaturen im Bereich von 25 °C bis 200 °C, insbesondere zwischen 100 °C und 180 °C. Je nach
Löslichkeit
der Komponente i) in der Komponente ii) entstehen Lösungen oder
Dispersionen.
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Sofern
die Komponente i) vollständig
in der Komponente ii) löslich
ist, kann auf den Einsatz von Hilfsstoffen bei der Herstellung der
erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) in der Regel verzichtet werden. Das gilt im Allgemeinen auch
für die
Herstellung von stabilen Stabilisatordispersionen. Hierzu reicht es
in der Regel aus, die Komponenten i) und ii) ausreichend starken
Scherkräften
auszusetzen um stabile disperse Mischungen, vorzugsweise molekulardisperse
Mischungen zu erzeugen.
-
In
einer geeigneten Vorgehensweise wird zur Herstellung der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) wenigstens ein Lösungsmittel
als Hilfsmittel eingesetzt. Bevorzugte Lösungsmittel sind solche, die
leichter flüchtig
sind als die flüchtigste
Komponente der Stabilisatorzusammensetzung (S). Dazu zählen aliphatische,
cycloaliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe wie Pentan,
Hexan, Petrolether, Cyclohexan, Toluol, Ether wie Diethylether,
tert-Butylmethylether, Tetrahydrofuran, Ketone wie Aceton, Diethylketon
oder Methylethylketon, Carbonsäurealkylester
wie Ethylacetat oder halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Dichlormethan
oder Trichlormethan. Bei der Herstellung eingesetzte Lösungsmittel
können
durch übliche,
dem Fachmann bekannte Verfahren nach Herstellung der Stabilisatorzusammensetzung
(S) entfernt werden, z. B. durch Verdampfen unter vermindertem Druck.
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Vorzugsweise
enthalten die fertigen erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen
(S) im Wesentlichen kein Lösungsmittel,
d. h. der Anteil an Lösungsmittel
liegt unter 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Stabilisatorzusammensetzung
(S). Weitere geeignete Hilfsstoffe bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) sind Emulgatoren, Schutzkolloide und Dispergiermittel. Bevorzugt
enthalten die erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen
(S) keine zusätzlichen
Hilfsstoffe.
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Insbesondere
bevorzugt sind Stabilisatorzusammensetzungen (S), worin die Komponente
i) 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
ist und die Komponente ii) ausgewählt ist unter 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester,
p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester,
2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon,
p-Methoxyzimtsäureisoamylester
und 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-6-dodecyl-4-methylphenol
und Gemischen davon.
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Ganz
besonders bevorzugt sind solche Stabilisatorzusammensetzungen (S),
worin die Komponente i) 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan und die
Komponente ii) 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester
ist. Gleichermaßen
besonders bevorzugt sind solche Stabilisatorzusammensetzungen (S),
worin die Komponente i) 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
und die Komponente ii) p-Methoxyzimtsäure-2-ethylhexylester ist.
Gleichermaßen
besonders bevorzugt sind solche Stabilisatorzusammensetzungen (S),
worin die Komponente i) 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
und die Komponente ii) 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-6-dodecyl-4-methylphenol ist. Gleichermaßen besonders
bevorzugt sind solche Stabilisatorzusammensetzungen (S), worin die
Komponente i) 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
und die Komponente ii) 2-Hydroxy-4-octoxybenzophenon ist. Gleichermaßen besonders
bevorzugt sind solche Stabilisatorzusammensetzungen (S), worin die
Komponente i) 1,3-Bis[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan
und die Komponente ii) p-Methoxyzimtsäureisoamylester ist.
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Die
Stabilisatorzusammensetzung (S) besteht, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Komponenten i) und ii) vorzugsweise aus 0,001 bis 50 Gew., insbesondere
0,1 bis 40 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 1 bis 30 Gew.-% an
Komponente i) und aus 50 bis 99,999 Gew.-%, insbesondere 60 bis
99,9 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt 70 bis 99 % an Komponente
ii).
-
Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) eignet sich zur Stabilisierung von unbelebtem organischen und
belebtem organischen Material, insbesondere zur Stabilisierung von
unbelebtem organischen Material wie Kunststoffe.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft daher Polymerzusammensetzung,
enthaltend eine Stabilisatorzusammensetzung (S), wie zuvor definiert,
und wenigstens ein Polymer, das ausgewählt ist unter Polyestern, Polycarbonaten,
Polyamiden, Polyolefinen, Polyvinylacetalen, Polystyrol, Copolymeren des
Styrols oder α-Methylstyrols mit
Dienen und/oder Acrylderivaten, halogenhaltigen Polymeren, Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten
und Mischungen davon.
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Üblicherweise
enthält
die Polymerzusammensetzung 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 5 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 2 Gew. % der Stabilisatorzusammensetzung
(S), bezogen auf das Gewicht der Polymerzusammensetzung. Unter dem
Gewicht der Polymerzusammensetzung versteht man das Gewicht der Polymerzusammensetzung,
einschließlich
zugefügter
Additive, Stabilisatoren, Hilfs- oder Zusatzstoffe.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung der vorliegenden Erfindung enthält die Polymerzusammensetzung
als Polymer wenigstens einen Polyester, vorzugsweise wenigstens
einen linearen Polyester. Geeignete Polyester und Copolyester sind
in der EP-A-0678376,
EP-A-0 595 413 und
US 6,096,854 beschrieben,
worauf hiermit Bezug genommen wird. Polyester sind bekanntermaßen Kondensationsprodukte
aus einem oder mehreren Polyolen und einer oder mehreren Polycarbonsäuren. In
linearen Polyestern ist das Polyol ein Diol und die Polycarbonsäure eine
Dicarbonsäure.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung ein Polycarbonat als Polymer. Polycarbonate
entstehen z. B. durch Kondensation von Phosgen oder Kohlensäureestern
wie Diphenylcarbonat oder Dimethylcarbonat mit Dihydroxyverbindungen.
Geeignete Dihydroxyverbindungen sind aliphatische oder aromatische
Dihydroxyverbindungen. Als aromatische Dihydroxyverbindungen seien
beispielsweise Bisphenole wie 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A),
Tetraalkylbisphenol-A, 4,4-(meta-Phenylendiisopropyl)diphenol (Bisphenol
M), 4,4-(para-Phenylendiisopropyl)diphenol, 1,1-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan
(BP-TMC), 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-2-phenylethan, 1,1- Bis-(4-hydroxyphenyl)-cyclohexan
(Bisphenol-Z) sowie gegebenenfalls deren Gemische genannt. Die Polycarbonate
können
durch Verwendung geringer Mengen an Verzweigern verzweigt werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung wenigstens ein Polyamid als Polymer.
Polyamide können
beispielsweise durch Polykondensation aus Diaminen, beispielsweise
Hexamethylendiamin, und Dicarbonsäuren wie Adipinsäure hergestellt
werden. Polyamide sind ebenfalls durch Polykondensation aus Aminosäuren oder
durch ringöffnende
Polymerisation aus Lactamen, z. B. Caprolactam erhältlich.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung wenigstens ein Polyolefin als Polymer.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung umfasst der Begriff "Polyolefin" alle Polymere, die
aus Olefinen ohne weitere Funktionalität aufgebaut sind, wie Polyethylen
niedriger oder hoher Dichte, Polypropylen, lineares Polybuten-1
oder Polyisobutylen oder Polybutadien sowie Copolymerisate von Mono-
oder Diolefinen. Bevorzugte Polyolefine sind die Homopolymere und
Copolymere des Ethylens, sowie die Homopolymere und Copolymere des
Propylens.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung als Polymer wenigstens ein Polyvinylacetal.
Polyvinylacetale sind die Umsetzungsprodukte von Polyvinylalkohol
mit Aldehyden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung als Polymer wenigstens ein Copolymer
des Styrols oder des α-Methylstyrols mit
Dienen und/oder Acrylderivaten. Geeignete Copolymere des Styrols
oder des α-Methylstyrols
sind beispielsweise Styrol-Butadien-Copolymere, Styrol-Acrylnitril-copolymere
(SAN), Styrol-Ethylmethacrylat-Copolymere, Styrol-Butadien-Ethylacrylat-Ccopolymere,
Styrol-Acrylnitril-Methacrylat-Copolymere, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere
(ABS) oder Methylmethacrylat-Butadien-Styrol-Copolymere (MBS).
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In
einer weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung enthält
die Polymerzusammensetzung als Polymer wenigstens ein halogenhaltiges
Polymer wie Copolymere von Ethylen und chloriertem Ethylen, Polymere
aus halogenierten Vinylverbindungen wie z. B. Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Polyvinylfluorid, Polyvinylidenfluorid sowie
deren Copolymere wie Vinylchlorid/Ethylen/Vinylacetat-Propfcopolymere,
Acrylester/Vinylchlorid-Propfcopolymere, Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymere,
Vinylchlorid/Styrol-Copolymere, Vinylchlorid/Acrylnitril-Copolymere,
Vinylchlorid/Vinyliden-Copolymere.
-
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist das halogenhaltige Polymer Polyvinylchlorid
(PVC). PVC entsteht durch radikalische Polymerisation von Vinylchlorid.
Polyvinylchlorid wird üblicherweise
nach dem Emulsionspolymerisations-, Suspensionspolymerisations-
und die Massepolymerisationsverfahren hergestellt. Die Polymerisation
wird häufig
durch Peroxide initiiert.
-
Polyvinylchlorid
wird mit unterschiedlichem Gehalt an Weichmachern eingesetzt, mit
einem Gehalt an Weichmachern von 0–12 % als Hart-PVC, von mehr
als 12 % als Weich-PVC beziehungsweise mit sehr hohem Gehalt an
Weichmachern als PVC-Paste.
Die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) kann dem fertigen Polyvinylchlorid zugefügt werden. Das Zufügen erfolgt
in üblicher
Weise. Alternativ kann man die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) dem Monomer zufügen
und die Mischung aus Monomer und erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) polymerisieren oder die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) während
der Polymerisation des Polyvinylchlorid zufügen. Weiterhin kann die Zugabe
der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) zusammen mit einem Weichmacher erfolgen. Gegebenenfalls kann
es von Vorteil sein, die Mischung vor der Zugabe zu erwärmen, beispielsweise
auf Temperaturen oberhalb 50 °C.
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Besonders
bevorzugt sind Polymerzusammensetzungen, worin das Polymer ausgewählt ist
unter Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten (Polyurethanen).
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Geeignete
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte sind beispielsweise zellige
Polyurethane, z.B. harte oder weiche Polyurethanschaumstoffe, kompakte
Polyurethane, thermoplastische Polyurethane (TPU), duromere oder
elastische Polyurethane oder Polyisocyanurate. Diese sind allgemein
bekannt und ihre Herstellung ist vielfach beschrieben. Sie erfolgt üblicherweise
durch Umsetzung von zwei- und höherwertigen
Isocyanaten oder von entsprechenden Isocyanatanaloga mit gegenüber Isocyanaten
reaktiven Verbindungen. Die Herstellung erfolgt nach üblichen
Verfahren, beispielsweise im one-shot-Verfahren oder nach dem Prepolymerverfahren,
z.B. in Formen, in einem Reaktionsextruder oder auch einer Bandanlage.
Ein spezielles Herstellverfahren stellt das Reaction-Injection-Moulding-(RIM-)Verfahren
dar, das bevorzugt zur Herstellung von Polyurethanen mit einem geschäumten oder
kompakten Kern und einer überwiegend
kompakten, nichtporösen
Oberfläche angewandt
wird. Die erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzungen
(S) eignen sich in vorteilhafterweise für alle diese Verfahren.
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Polyurethane
sind im Allgemeinen aufgebaut aus wenigstens einem Polyisocyanat
und wenigstens einer Verbindung mit wenigstens zwei gegenüber Isocyanatgruppen
reakti ven Gruppen pro Molekül.
Geeignete Polyisocyanate besitzen vorzugsweise 2 bis 5 NCO-Gruppen.
Die gegenüber
Isocyanatgruppen reaktiven Gruppen sind vorzugsweise ausgewählt unter
Hydroxyl-, Mercapto-, primären
und sekundären
Aminogruppen. Dazu zählen
vorzugsweise zwei- oder höherwertige
Polyole.
-
Geeignete
Polyisocyanate sind aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische
und aromatische Isocyanate. Geeignete aromatische Diisocyanate sind
beispielsweise 2,2'-,
2,4'- und/oder 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat
(MDI), 1,5-Naphthylendiisocyanat (NDI), 2,4- und/oder 2,6-Toluylendiisocyanat
(TDI), Diphenylmethandiisocyanat, 3,3'-Dimethyl-diphenyl-diisocyanat,
1,2-Diphenylethandiisocyanat und/oder Phenylendiisocyanat. Aliphatische
und cycloaliphatische Diisocyanate umfassen beispielsweise Tri-,
Tetra-, Penta-, Hexa-, Hepta- und/oder Oktamethylendiisocyanat,
2-Methylpentamethylen-1,5-diisocyanat, 2-Ethylbutylen-1,4-diisocyanat,
1-Isocyanato-3,3,5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(Isophoron-diisocyanat, IPDI), 1,4- und/oder 1,3-Bis(isocyanatomethyl)cyclohexan
(HXDI), Cyclohexan-1,4-diisocyanat, 1-Methyl-2,4- und/oder 2,6-cyclohexandiisocyanato
und/oder 4,4'-,
2,4'- und/oder 2,2'-Dicyclohexylmethan-diisocyanat. Zu den
bevorzugten Diisocyanaten zählen
Hexamethylendiisocyanat (HMDI) und Isophorondiisocyanat. Beispiele
für höherfunktionelle
Isocyanate sind Triisocyanate, z. B. Triphenylmethan-4,4',4''-triisocyant, weiterhin die Cyanurate
der vorgenannten Diisocyanate, sowie die durch partielle Umsetzung
von Diisocyanaten mit Wasser erhältlichen
Oligomere, z. B. die Biurethe der vorgenannten Diisocyanate, ferner
Oligomere, die durch gezielte Umsetzung von semiblockierten Diisocyanaten
mit Polyolen, die im Mittel mehr als 2 und vorzugsweise 3 oder mehr
Hydroxy-Gruppen aufweisen, erhältlich
sind.
-
Als
Polyolkomponenten werden dabei für
Polyurethanhartschaumstoffe, die gegebenenfalls Isocyanuratstukturen
aufweisen können,
hochfunktionelle Polyole, insbesondere Polyetherpolyole auf Basis
hochfunktioneller Alkohole, Zuckeralkohole und/oder Saccharide als
Startermoleküle
eingesetzt. Für
flexible Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte, z.B. Polyurethanweichschaumstoffe
oder RIM-Werkstoffe, sind 2- und/oder 3-funktionelle Polyetherpolyole
auf Basis von Glyzerin und/oder Trimethylolpropan und/oder Glykolen
als Startermoleküle
als Polyole und 2- und/oder 3-funktionelle Polyestherpolyole auf
Basis von Glyzerin und/oder Trimethylolpropan und/oder Glykolen
als zu veresternde Alkohole als Polyole bevorzugt. Thermoplastische
Polyurethane basieren üblicherweise
auf überwiegend
difunktionellen Polyesterpolyalkoholen und/oder Polyetherpolyalkoholen,
die bevorzugt eine mittlere Funktionalität von 1,8 bis 2,5, besonders
bevorzugt 1,9 bis 2,1, aufweisen.
-
Die
Herstellung der Polyetherpolyole erfolgt dabei nach einer bekannten
Technologie. Geeignete Alkylenoxide zur Herstellung der Polyole
sind beispielsweise 1,3-Propylenoxid, 1,2- bzw. 2,3-Butylenoxid,
Styroloxid und vorzugsweise Ethylenoxid und 1,2- Propylenoxid. Die Alkylenoxide können einzeln,
alternierend nacheinander oder als Mischungen verwendet werden.
Bevorzugt werden Alkylenoxide verwendet, die zu primären Hydroxylgruppen
im Polyol führen.
Besonders bevorzugt werden als Polyole solche eingesetzt, die zum Abschluss
der Alkoxylierung mit Ethylenoxid alkoxyliert wurden und damit primäre Hydroxylgruppen
aufweisen. Weitere geeignete Polyetherole sind Polytetrahydrofurane
und Polyoxymethylene. Die Polyetherpolyole besitzen eine Funktionalität von vorzugsweise
2 bis 6 und insbesondere 2 bis 4 und Molekulargewichte von 200 bis
10000, vorzugsweise 200 bis 8000.
-
Geeignete
Polyesterpolyole können
beispielsweise aus organischen Dicarbonsäuren mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise aliphatischen Dicarbonsäuren mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen,
und mehrwertigen Alkoholen, vorzugsweise Diolen, mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 2 bis 6 Kohlenstoffatomen, hergestellt werden. Die
Polyesterpolyole besitzen vorzugsweise eine Funktionalität von 2
bis 4, insbesondere 2 bis 3, und ein Molekulargewicht von 480 bis
3000, vorzugsweise 600 bis 2000 und insbesondere 600 bis 1500.
-
Weiterhin
kann die Polyol-Komponente auch Diole oder höherwertige Alkohole umfassen.
Geeignete Diole sind Glykole mit vorzugsweise 2 bis 25 Kohlenstoffatomen.
Hierzu zählen
1,2-Ethandiol, 1,2-Propandiol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, 1,5-Pentandiol,
1,6-Hexandiol, 1,10-Decandiol, Diethylenglykol, 2,2,4-Trimethylpentandiol-1,5,
2,2-Dimethylpropandiol-1,3,
1,4-Dimethylolcyclohexan, 1,6-Dimethylolcyclohexan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan
(Bisphenol A), 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)butan (Bisphenol B) oder 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-3,3,5-trimethylcyclohexan
(Bisphenol C). Geeignete höherwertige
Alkohole sind z. B. dreiwertige (Triole), vierwertige (Tetrole)
und/oder fünfwertige
Alkohole (Pentole). Sie weisen in der Regel 3 bis 25, vorzugsweise
3 bis 18 Kohlenstoffatome auf. Hierzu zählen Glycerin, Trimethylolethan,
Trimethylolpropan, Erythrit, Pentaerythrit, Sorbit und deren Alkoxylate.
-
Zur
Modifizierung der mechanischen Eigenschaften, z.B. der Härte, kann
sich jedoch der Zusatz von Kettenverlängerungsmitteln, Vernetzungsmitteln,
Abstoppern oder gegebenenfalls auch Gemischen davon als vorteilhaft
erweisen. Die Kettenverlängerungs-
und/oder Vernetzungsmittel weisen beispielsweise ein Molekulargewicht
von 40 bis 300 auf. In Betracht kommen beispielsweise aliphatische,
cycloaliphatische und/oder araliphatische Diole mit 2 bis 14, vorzugsweise
2 bis 10 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Ethylenglykol, 1,3-Propandiol,
1,2-Propandiol, 1,10-Decandiol-, 1,2-, 1,3-, 1,4-Dihydroxycyclohexan, Diethylenglykol,
Dipropylenglykol und vorzugsweise Ethylenglykol, 1,4-Butandiol,
1,6-Hexandiol und Bis-(2-hydroxyethyl)-hydrochinon, Triole, wie
1,2,4-, 1,3,5-Trihydroxycyclohexan, Glycerin, Trimethylolpropan,
Triethanolamin und niedermolekulare hydroxylgruppenhaltige Polyalkylenoxide
auf Basis Ethylen- und/oder 1,2-Propylenoxid und den vorgenannten Diolen
und/oder Triolen als Startermoleküle.
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Geeignete
Abstopper umfassen beispielsweise monofunktionelle Alkohole oder
sekundäre
Amine.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren
zur Herstellung von Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten durch Umsetzung
von Isocyanaten mit gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, wobei die Umsetzung in Gegenwart
einer Stabilisatorzusammensetzung (S), wie zuvor definiert, erfolgt.
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Bezüglich geeigneter
Isocyanate und geeigneter gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen wird auf das zuvor Gesagte Bezug
genommen.
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Zur
Herstellung der Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte werden die Isocyanate
und die gegenüber Isocyanaten
reaktiven Verbindungen bevorzugt in solchen Mengen zur Umsetzung
gebracht, dass das Äquivalenzverhältnis von
NCO-Gruppen der Isocyanate zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome
der gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen 0,85 bis 1,25 : 1, vorzugsweise
0,95 bis 1,15 : 1 und insbesondere 1 bis 1,05 : 1, beträgt. Falls
insbesondere die Polyurethanhartschaumstoffe zumindest teilweise
Isocyanuratgruppen gebunden enthalten, wird üblicherweise ein Verhältnis von
NCO-Gruppen zur Summe der reaktiven Wasserstoffatome von 1,5 bis
60 : 1, vorzugsweise 1,5 bis 8 : 1, angewandt.
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In
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann die Stabilisatorzusammensetzung (S) der Isocyanat-Komponente,
der gegenüber
Isocyanat reaktiven Komponente oder sowohl der Isocyanat-Komponente
als auch der gegenüber
Isocyanat reaktiven Komponente zugesetzt werden. Die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) wird in dem erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise der gegenüber
Isocyanaten reaktiven Komponente, der sogenannten Polyol-Komponente
zugefügt.
Vorteilhaft erwärmt
man die Stabilisatorzusammensetzung (S) vor der Zugabe, beispielsweise
auf eine Temperatur oberhalb 50 °C.
Auf diese Weise lässt sich
in der Regel die Stabilisatorzusammensetzung problemlos homogen
in der gegenüber
Isocyanaten reaktiven Komponente verteilen. Das Vermischen der Stabilisatorzusammensetzung
(S) mit der Polyol-Komponente kann beispielsweise in einem Rührbehälter erfolgen.
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Zusätzlich zu
der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) kann man der Polyol-Komponente oder der Isocyanat-Komponente
weitere Stabilisatoren zufügen.
Geeignete zusätzliche
Stabilisatoren umfassen wenigstens ein Antioxidans, das ausgewählt ist
aus der Gruppe der Phosphite, der Sulfite, Phenothiazin, aromatischen
Amine, Benzofuranone und/oder Dilauryl-3,3'-thiodipropionat und Gemischen davon.
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Geeignete
Phosphite sind beispielsweise Trisnonylphenylphosphit, Triphenylphosphit,
Didecylphenylphosphit und Tris-(2,4-di-tert-butylphenyl)-phosphit
und Gemische davon.
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Ein
geeignetes aromatisches Amin ist beispielsweise Di-(4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenylamin
(beispielsweise als Irganox® 5077, der Fa. Ciba Specialty
Chemicals, Inc., erhältlich).
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Geeignete
Benzofuranone sind beispielsweise 3-[4-(2-Acetoxyethoxy)phenyl]-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on,
5,7-Di-tert-butyl-3-[4-(2-stearoyloxyethoxy)phenyl]benzofuran-2-on,
3,3'-Bis[5,7-di-tert-butyl-3-(4-[2-hydroxyethoxy]phenyl)benzofuran-2-on], 5,7-Di-tert-butyl-3-(4-ethoxyphenyl)benzofuran-2-on, 3-(4-Acetoxy-3,5-dimethylphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on,
3-(3,5-Dimethyl-4-pivaloyloxyphenyl)-5,7-di-tert-butyl-benzofuran-2-on
und Gemische davon.
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Besonders
bevorzugte Antioxidantien sind Trisnonylphenylphosphit, Triphenylphosphit,
Phenothiazin, Tris-(2,4-di-tert.-butylphenyl)-phosphit, Didecylphenylphosphit
und/oder Dilauryl-3,3'-thiodipropionat
und Gemische davon.
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Bei
Mitverwendung wenigstens eines Antioxidans beträgt der Anteil an Antioxidans,
bezogen auf das Gewicht der Polymerzusammensetzung 0,0001 bis 10
Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%.
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Die
Umsetzung zwischen der Polyol-Komponente und der Isocyanat-Komponente
kann zusätzlich
in Gegenwart wenigstens einer weiteren Komponente, die ausgewählt ist
unter Costabilisatoren, Treibmitteln, Katalysatoren, Farbmitteln
und Zusatzstoffen, erfolgen.
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Geeignete
Costabilisatoren umfassen sterisch gehinderte Amine und sterisch
gehinderte Phenole.
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Geeignete
sterisch gehinderte Amine sind beispielsweise Diphenylamin, Bis-(4-octylphenyl)amin, Bis(2,2,6,6-tetramethylpiperidyl)sebacat,
Bis(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidyl)sebacat,
Bis(1,2,2,6,6-pentamethylpiperidyl)ester, N,N'-Bis(formyl)-bis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-1,6-hexandiamin,
das Kondensationsprodukt von 1,4-Dihydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin
und Bernsteinsäure,
das Kondensationsprodukt von N,N'-(2,2,6,6-Tetramethylpiperidyl)hexamethylendiamin
und 4-tert-Octylamino-2,6-dichlor-1,3,5-s-triazin,
Poly[3-(Eicosyl/Tetracosyl)-1-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidinyl)-2,5-pyrrolidindion],
Tris(2,2,6,6-tetramethylpiperidyl)nitrilotriacetat, Tetrakis(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)-1,2,3,4-butantetracarbonsäure, 1,1'-(1,2-Ethandiyl)bis(3,3,5,5-tetramethylpiperazinon),
Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-1- octoxypiperidyl)sebacyt
(beispielsweise im Handel unter dem Namen Tinuvin® 123
der Fa. Ciba Specialty Chemicals, Inc. erhältlich), das Kondensat von 4-Amino-2,2,6,6-tetramethylpiperidinen
und Tetramethylolacetylenediharnstoffen und Gemische davon. Bei Mitverwendung
wenigstens eines sterisch gehinderten Amins beträgt der Anteil an sterisch gehindertem
Amin, bezogen auf das Gewicht der Polymerzusammensetzung 0,0001
bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung führt
man die Umsetzung sowohl in Gegenwart wenigstens eines sterisch
gehinderten Amins als auch in Gegenwart wenigstens eines Antioxidans
durch.
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Geeignete
sterisch gehinderte Phenole sind beispielsweise 2,6-Di-tert.-butyl-4-methylphenol, n-Octadecyl-β-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenol)-propionat,
1,1,3-Tris(2-methyl-4-hydroxy-5-tert.-butylphenyl)-butan, 1,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol,
1,3,5-Tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-isocyanurat, 1,3,5-Tris-[β-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionyl-ethyl]-isocyanurat, 1,3,5-Tris-(2,6-di-methyl-3-hydroxy-4-tert.-butylbenzyl)-isocyanurat
und Pentaerythrit-tetrakis-[β-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxy)-propionat].
Bevorzugte sterisch gehinderte Phenole sind Triethylenglykol-bis[3-(5-tert-butyl-4-hydroxy-m-tolyl)propionat]
(beispielsweise als Irganox® 245 der Fa. Ciba Specialty Chem.,
Inc. erhältlich)
Bis-(2-[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxy-phenyl)-propionyloxy]-ethyl)-sulfid
(beispielsweise als Irganox®1035 der Fa. Ciba Specialty
Chemicals, Inc. erhältlich),
Octadecyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat (beispielsweise
als Irganox®1076
der Fa. Ciba Specialty Chemicals, Inc. erhältlich), N,N-Hexamethylene-bis-(3,5-di-t-butyl-4-hydroxyphenyl)-proprionamid
(beispielsweise als Irganox®1098 der Fa. Ciba Specialty
Chemicals, Inc. erhältlich),
Isooctyl-3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-propionat (beispielsweise als Irganox®1135
der Fa. Ciba Specialty Chemicals, Inc. erhältlich), 2',3-Bis-[[3-(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionyl]]propionohydrazid
(beispielsweise als Irganox® MD 1024 der Fa. Ciba
Specialty Chemicals, Inc. erhältlich)
Bei Mitverwendung wenigstens eines sterisch gehinderten Phenols
beträgt
der Anteil an sterisch gehindertem Phenol, bezogen auf das Gewicht
der Polymerzusammensetzung 0,0001 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,01
bis 1 Gew.-%.
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Als
Treibmittel, insbesondere zur Herstellung von Polyurethanschaumstoffen,
können übliche chemisch,
beispielsweise Wasser, und/oder physikalisch wirkende Treibmittel
verwendet werden. Geeignet sind als solche physikalisch wirkenden
Treibmittel Flüssigkeiten,
welche gegenüber
den organischen, gegebenenfalls modifizierten Polyisocyanaten, inert
sind und Siedepunkte unter 100 °C,
vorzugsweise unter 50 °C,
insbesondere zwischen –50 °C und 30 °C bei Standarddruck
aufweisen, so dass sie unter dem Einfluss der exothermen Polyadditionsreaktion
verdampfen. Beispiele derartiger, vorzugsweise verwendbarer Flüssigkeiten sind
Alkane, wie Heptan, Hexan, n- und iso-Pentan, vorzugsweise technische Gemische
aus n- und iso-Pentanen, n- und iso-Butan und Propan, Cycloalkane, wie Cyclopentan
und/oder Cyclohexan, Ether, wie Furan, Dimethylether und Diethylether,
Ketone, wie Aceton und Methylethylketon, Carbonsäurealkylester, wie Methylformiat,
Dimethyloxalat und Ethylacetat und halogenierte Kohlenwasserstoffe
wie beispielsweise übliche
Fluorkohlenwasserstoffe und/oder Chlorkohlenwasserstoffe, wie beispielsweise
Dichlormethan. Auch Gemische dieser niedrigsiedenden Flüssigkeiten
untereinander und/oder mit anderen substituierten oder unsubstituierten Kohlenwasserstoffen
können
verwendet werden. Geeignet sind ferner organische Carbonsäuren, wie
z.B. Ameisensäure,
Essigsäure,
Oxalsäure,
Ricinolsäure
und carboxylgruppenhaltige Verbindungen. Die Treibmittel werden üblicherweise
den gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen zugesetzt. Sie können jedoch der
Isocyanatkomponente oder als Kombination sowohl der Polyolkomponente
als auch der Isocyanatkomponente oder Vormischungen dieser Komponenten
mit den übrigen
Aufbaukomponenten zugesetzt werden. Die eingesetzte Menge des physikalischen
wirkenden Treibmittels liegt bevorzugt bei 0 bis 25 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 15 Gew. %, jeweils bezogen auf das Gewicht der insgesamt eingesetzten
gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen. Wird Wasser als Treibmittel
verwendet, bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.-% Wasser,
besonders bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 7 Gew.-% Wasser,
jeweils bezogen auf das Gewicht der insgesamt eingesetzten gegenüber Isocyanaten
reaktiven Verbindungen, so wird es bevorzugt der Polyolkomponente
zugesetzt, wobei Wasser bevorzugt in Kombination mit mindestens
einem der genannten physikalischen Treibmittel, beispielsweise Cyclopentan,
n- und/oder iso-Pentan,
verwendet wird.
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Als
Katalysatoren können
allgemein bekannte Verbindungen eingesetzt werden, die die Reaktion
von Isocyanaten mit den gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen stark beschleunigen, wobei vorzugsweise
ein Gesamtkatalysatorgehalt von 0,001 bis 0,1 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der insgesamt eingesetzten gegenüber Isocyanaten reaktiven Verbindungen,
verwendet wird. Beispielsweise können
folgende Verbindungen verwendet werden: Triethylamin, Tributylamin,
Dimethylbenzylamin, Dicyclohexylmethylamin, Dimethylcyclohexylamin,
N,N,N',N'-Tetramethyl-diaminodiethylether,
Bis-(dimethylaminopropyl)-harnstoff, N-Methyl- bzw. N-Ethylmorpholin,
N-Cyclohexylmorpholin,
N,N,N',N'-Tetramethylethylendiamin,
N,N,N',N'-Tetramethylbutandiamin, N, N,N',N'-Tetramethylhexandiamin-1,6,
Pentamethyldiethylentriamin, Dimethylpiperazin, N-Dimethylaminoethylpiperidin,
1,2-Dimethylimidazol, 1-Azabicyclo-[2.2.0]-octan,
1,4-Diazabicyclo-[2.2.2]-octan (DABCO) und Alkanolaminverbindungen,
wie Triethanolamin, Triisopropanolamin, N-Methyl- und N-Ethyldiethanolamin,
Dimethylaminoethanol, 2-(N,N-Dimethylaminoethoxy)ethanol, N,N',N-Tris-(dialkylaminoalkyl)hexahydrotriazine,
z.B. N,N',N-Tris-(dimethylaminopropyl)-s- hexahydrotriazin,
Eisen(II)-chlorid, Zinkchlorid, Bleioctoat, Titansäureester
und vorzugsweise Zinnsalze, wie Zinndioctoat, Zinndiethylhexoat,
Dibutylzinndilaurat und/oder Dibutyldilaurylzinnmercaptid, 2,3-Dimethyl-3,4,5,6-tetrahydropyrimidin,
Tetraalkylammoniumhydroxide, wie Tetramethylammoniumhydroxid, Alkalihydroxide,
wie Natriumhydroxid, Alkalialkoholate, wie Natriummethylat und Kaliumisopropylat,
und/oder Alkalisalze von langkettigen Fettsäuren mit 10 bis 20 C-Atomen
und gegebenenfalls seitenständigen
OH-Gruppen.
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Unter
dem Begriff "Farbmittel" versteht man im
Rahmen der vorliegenden Erfindung sowohl Farbstoffe als auch anorganische
und organische Pigmente. Bei Mitverwendung eines Farbmittels beträgt der Anteil
an Farbmittel, bezogen auf das Gesamtgewicht der gegenüber Isocyananten
reaktiven Verbindungen in der Regel 1 bis 6 Gew.-%.
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Geeignete
Zusatzstoffe sind beispielsweise oberflächenaktive Substanzen, Schaumstabilisatoren, Zellregler,
Füllstoffe,
Flammschutzmittel, Hydrolyseschutzmittel, fungistatische und bakteriostatisch
wirkende Substanzen und Formtrennmittel.
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Als
oberflächenaktive
Substanzen kommen z.B. Verbindungen in Betracht, welche zur Unterstützung der
Homogenisierung der Ausgangsstoffe dienen und gegebenenfalls auch
geeignet sind, die Zellstruktur der Kunststoffe zu regulieren. Genannt
seien beispielsweise Emulgatoren, wie die Natriumsalze von Ricinusölsulfaten
oder von Fettsäuren
sowie Salze von Fettsäuren
mit Aminen, z.B. ölsaures
Diethylamin, stearinsaures Diethanolamin, ricinolsaures Diethanolamin,
Salze von Sulfonsäuren,
z.B. Alkali- oder
Ammoniumsalze von Dodecylbenzol- oder Dinaphthylmethandisulfonsäure und
Ricinolsäure;
Schaumstabilisatoren, wie Siloxanoxalkylen-Mischpolymerisate und
andere Organopolysiloxane, oxethylierte Alkylphenole, oxethylierte
Fettalkohole, Paraffinöle,
Ricinusöl-
bzw. Ricinolsäureester,
Türkischrotöl und Erdnussöl, und Zellregler,
wie Paraffine, Fettalkohole und Dimethylpolysiloxane. Zur Verbesserung
der Emulgierwirkung, der Zellstruktur und/oder Stabilisierung des
Schaumes eignen sich ferner die oben beschriebenen oligomeren Acrylate
mit Polyoxyalkylen- und Fluoralkanresten als Seitengruppen. Die
oberflächenaktiven
Substanzen werden üblicherweise
in Mengen von 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf 100 Gew.-% der insgesamt
eingesetzten gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, angewandt.
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Als
Füllstoffe,
insbesondere verstärkend
wirkende Füllstoffe,
sind die an sich bekannten, üblichen
organischen und anorganischen Füllstoffe,
Verstärkungsmittel,
Beschwerungsmittel, Mittel zur Verbesserung des Abriebverhaltens
in Anstrichfarben, Beschichtungsmittel usw. zu verstehen. Im einzelnen
seien beispielhaft genannt: anorganische Füllstoffe wie Kohle und insbesondere
Kohlefasern, silikatische Mineralien, beispiels weise Schichtsilikate
wie Antigorit, Serpentin, Hornblenden, Amphibole, Chrisotil und
Talkum, Metalloxide, wie Kaolin, Aluminiumoxide, Titanoxide und
Eisenoxide, Metallsalze, wie Kreide, Schwerspat und anorganische
Pigmente, wie Cadmiumsulfid und Zinksulfid, sowie Glas u.a. Vorzugsweise
verwendet werden Kaolin (China Clay), Aluminiumsilikat und Copräzipitate
aus Bariumsulfat und Aluminiumsilikat sowie natürliche und synthetische faserförmige Mineralien
wie Wollastonit, Metall- und insbesondere Glasfasern verschiedener Länge, die
gegebenenfalls geschlichtet sein können. Als organische Füllstoffe
kommen beispielsweise in Betracht: Melamin, Kollophonium, Cyclopentadienylharze
und Pfropfpolymerisate sowie Cellulosefasern, Polyamid-, Polyacrylnitril-,
Polyurethan-, Polyesterfasern auf der Grundlage von aromatischen
und/oder aliphatischen Dicarbonsäureestern.
Die anorganischen und organischen Füllstoffe können einzeln oder als Gemische verwendet
werden und werden der Reaktionsmischung vorteilhafterweise in Mengen
von 0,5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 1 bis 40 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht der Isocyanate und dem Gewicht der insgesamt eingesetzten
gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, einverleibt, wobei jedoch der
Gehalt an Matten, Vliesen und Geweben aus natürlichen und synthetischen Fasern
Werte bis 80 Gew.-% erreichen kann.
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Geeignete
Flammschutzmittel sind beispielsweise Trikresylphosphat, Tris-(2-chlorethyl)phosphat, Tris-(2-chlorpropyl)-phosphat,
Tris(1,3-dichlorpropyl)phosphat, Tris-(2,3-dibrompropyl)phosphat,
Tetrakis-(2-chlorethyl-ethylendiphosphat, Dimethylmethanphosphonat,
Diethanolaminomethylphosphonsäurediethylester
sowie handelsübliche
halogenhaltige Flammschutzpolyole. Außer den bereits genannten halogensubstituierten
Phosphaten können
auch anorganische oder organische Flammschutzmittel, wie roter Phosphor, Aluminiumoxidhydrat,
Antimontrioxid, Arsenoxid, Ammoniumpolyphosphat und Calciumsulfat,
Blähgraphit oder
Cyanursäurederivate,
wie z.B. Melamin, oder Mischungen aus mindestens zwei Flammschutzmitteln,
wie z.B. Ammoniumpolyphosphaten und Melamin sowie gegebenenfalls
Maisstärke
oder Ammoniumpolyphosphat, Melamin und Blähgraphit und/oder gegebenenfalls
aromatische Polyester zum Flammfestmachen der Polyisocyanat-polyadditionsprodukte
verwendet werden. Im allgemeinen hat es sich als zweckmäßig erwiesen,
5 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-%, der genannten Flammschutzmittel,
bezogen auf das Gewicht der insgesamt eingesetzten gegenüber Isocyanaten
reaktiven Verbindungen, zu verwenden.
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Geeignete
Hydrolyseschutzmittel sind beispielsweise Carbodiimide und Epoxide.
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Geeignete
Formtrennmittel sind beispielsweise Silikone, Wachse, Metall-Salze
von Fettsäuren
wie Calcium-, Blei-, Magnesium-, Aluminium-, Zinkstearat, Fette,
Talk oder Glimmer.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
können
das gegebenenfalls mitverwendete Antioxidans und die gegebenenfalls
mitverwendete(n) weitere(n) Komponenten prinzipiell der Isocyanat-Komponente
und/oder der Polyol-Komponente zugesetzt werden. Die Zugabe kann
gleichzeitig mit der Zugabe, vor der Zugabe oder nach der Zugabe
der Stabilisatorzusammensetzung (S) zu der Isocyanat-Komponente
und/oder Polyol-Komponente
erfolgen.
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Die
Polyisocyanat-Polyadditionsprodukte werden vorteilhafterweise nach
dem oneshot-Verfahren, beispielsweise mit Hilfe der Hochdruck- oder
Niederdruck-Technik in offenen oder geschlossenen Formwerkzeugen,
beispielsweise metallischen Formwerkzeugen oder Reaktionsextrudern,
insbesondere zur Herstellung von thermoplastischen Polyurethanen,
hergestellt. Üblich
ist auch das kontinuierliche Auftragen des Reaktionsgemisches auf
geeigneten Bandstrassen zur Erzeugung von Paneelen.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, nach dem Zweikomponentenverfahren
zu arbeiten und die gegenüber
Isocyanaten reaktiven Verbindungen, die Stabilisatorzusammensetzung
(S) und gegebenenfalls das (die) Antioxidans (Antioxidantien), das
oder die Treibmittel, Katalysatoren, sterisch gehinderte(n) Amin(e),
sterisch gehinderte(n) Phenol(e), Farbmittel und Zusatzstoffe in
der Komponente (A) zu vereinigen und als Komponente (B) die Isocyanate
oder Mischungen aus den Isocyanaten und gegebenenfalls Treibmittel zu
verwenden.
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Die
Ausgangskomponenten A und B werden in Abhängigkeit vom Anwendungsfall
bei einer Temperatur von 0 bis 100 °C, vorzugsweise von 20 bis 60 ° C, gemischt
und in das offene oder gegebenenfalls unter erhöhtem Druck in das geschlossene
Formwerkzeug eingebracht oder bei einer kontinuierlichen Arbeitsstation auf
ein Band, das die Reaktionsmasse aufnimmt, aufgetragen. Die Vermischung
kann mechanisch mittels eines Rührers
oder einer Rührschnecke
durchgeführt
werden. Die Temperatur des Formwerkzeug bzw. falls keine Form verwendet
wird, die Temperatur, bei der die Umsetzung erfolgt, beträgt üblicherweise
wenigstens 30 °C,
bevorzugt 35 bis 110 °C.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung einer Stabilisatorzusammensetzung (S),
wie zuvor definiert, zur Stabilisierung von Polymerzusammensetzungen,
die wenigstens ein unter Polyestern, Polycarbonaten, Polyamiden,
Polyolefinen, Polyvinylacetalen, Polystyrol, Copolymeren des Styrols
oder α-Methylstyrols
mit Dienen und/oder Acrylderivaten, Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten,
halogenhaltigen Polymeren und Gemischen davon ausgewähltes Polymer
enthalten, gegen die Einwirkung von Licht.
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Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) eignet sich gut zur Stabilisierung von Formteilen aus Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten,
da sie sich problemlos in der gegenüber Isocyanaten reaktiven Komponente
lösen oder
dispergieren lässt
und so eine homogene Verteilung der Stabilisatorzusammensetzung
im Polyisocyanat-Polyadditionsprodukterzielt
werden kann. Gleichermaßen
geeignet ist die Stabilisierung von Formteilen aus Polyvinylchlorid.
Formteile aus Polyisocyanat-Polyadditionsprodukten, Polyvinylamid oder
Polyvinylchlorid finden zum Beispiel als Gehäuse, Abdeckungen oder Armaturenbrettern
in Transportmitteln Verwendung. Zu den Transportmitteln gehören beispielsweise
Straßenverkehrsmittel
wie Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Omnibusse, Schienenverkehrsmittel
wie Straßenbahnen,
Schwebebahnen, Eisenbahnen, Zahnradbahnen, Wasserverkehrsmittel
wie Schiffe und Luftkissenboote sowie Luftverkehrsmittel wie Flugzeuge
und Hubschrauber. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung werden die erfindungsgemäß stabilisierten Formteile
im Innenraum von Verkehrsmitteln eingesetzt.
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Vorzugsweise
werden die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung (S)
stabilisierten Formteile aus Polyvinylchlorid oder einem Polyisocyanat-Polyadditionsprodukt
zur Herstellung von Armaturenbrettern für Personen- und Lastkraftwagen,
für Flugzeuge
oder Schifte, insbesondere für Personen-
und Lastkraftwaten eingesetzt.
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Die
erfindungsgemäß stabilisierten
Polymerzusammensetzungen weisen niedrige Fogging-Werte im Vergleich
zu Polymerzusammensetzungen auf, die mit den aus dem Stand der Technik
bekannten Stabilisatoren oder Stabilisatorzusammensetzungen stabilisiert
sind. Bei der Bestimmung des Foggingverhaltens einer Polymerzusammensetzung
wird ermittelt, in welchem Anteil flüchtige Bestandteile einer Polymerzusammensetzung
kondensieren. In der Regel liegt der Foggingwert, bestimmt bei 100 °C über einen
Zeitraum von 16 Stunden gemäß DIN 75201,
bei einer erfindungsgemäß stabilisierten
Polymerzusammensetzung unter 1,5 mg, vorzugsweise unter 1,0 mg und
insbesondere unter 0,8 mg, bei einer eingesetzten Stabilisatorenkonzentration von
0,5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht der Polyolkomponente.
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Die
erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) zeichnet sich durch eine gute Verträglichkeit und Löslichkeit
in den oben genannten Polymerzusammensetzungen aus. Sie sind in
der Regel schwach gelblich und bei den üblichen Kunststoffverarbeitungstemperaturen
stabil und nicht flüchtig.
Die erfindungsgemäß stabilisieren
Polymerzusammensetzungen und die daraus hergestellten Formteile
zeichnen sich durch eine längere
Lebensdauer aus, da die erfindungsgemäße Stabilisatorzusammensetzung
(S) langsamer aus der Polymerzusammensetzung bzw. aus den daraus
herge stellten Formteilen ausdampft als die aus dem Stand der Technik
bekannten Lichtstabilisatoren.
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Die
Erfindung wird durch die nachfolgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Beispiele
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Beispiel 1: Herstellung
der Stabilisatorzusammensetzung (S1)
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4
Teile 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester,
das beispielsweise als Uvinul® 3039 der Fa. BASF AG,
Ludwigshafen erhältlich
ist, wurden auf 70°C
erwärmt.
Anschließend
gab man 1 Teil 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan,
das beispielsweise im Handel unter dem Namen Uvinul® 3030
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich ist, zu und erwärmte das Gemisch
auf 125-130 °C.
Die Suspension wurde gerührt,
bis sich die festen Teile aufgelöst
hatten und eine klare Lösung
entstanden war. Man erhielt eine amberfarbene, viskose Stabilisatorzusammensetzung
(S1). Die kinematische Viskosität,
bestimmt mit einem Kapillarviskosimeter bei 20 °C nach DIN 51562-1, betrug 98
200 mm2s–1.
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Beispiele 2-6: Einarbeitung
der Stabilisatoren in Polyurethan
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Der
0,5 Gew.-% Stabilisator bzw. 0,5 Gew.-% Stabilisatorzusammensetzung
(S1) wurde in der Polyolkomponente (Polyestherpolyol) des herzustellenden
Polyurethans gelöst
und anschließend
zusammen mit einem aliphatischen Isocyanat als Mischung mit einer
Spritzpistole nach dem Spray Technology Verfahren zu einer schwarz
gefärbten
Haut verarbeitet. In Beispiel 2 (Kontrolle) enthält das Polyurethan keinen Stabilisator. In
den Vergleichsbeispielen 3 (Stabilisator ist 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4,6-di-tert-pentylphenol, das
beispielsweise im Handel als Uvinul® 3028
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich ist) und 5 (Stabilisator
ist ein hochmolekulares Diphenylcyanacrylat, 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis{[2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl}propan,
das beispielsweise im Handel unter dem Namen Uvinul® 3030
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich ist) ist der Stabilisator
unter Standardbedingungen fest und im Vergleichsbeispiel 4 (Stabilisator
ist 2-Cyan-3,3-diphenylacrylsäure-2'-ethylhexylester,
das beispielsweise im Handel als Uvinul® 3039
der Fa. BASF AG, Ludwigshafen erhältlich ist) ist der Stabilisator
unter Standardbedingungen flüssig.
Die Photostabilität
der stabilisierten sowie einer unstabilisierte Haut wurden bestimmt
(6 Monate Florida, hinter Glas). Die Ergebnisse sind in Tabelle
1 zusammengefasst.
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Wie
man Tabelle 1 entnehmen kann, sind alle UV-Absorber geeignet, die
Photostabilität
der Polyurethane zu erhöhen.
Allerdings lassen sich nur flüssige
UV-Absorber bzw. flüssige
Stabilisatormischungen sehr gut verarbeiten.
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Beispiele 7-9: Foggingverhalten
der stabilisierten Polyurethane
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Gemäß DIN 75201
wurde der Fogging-Wert der stabilisierten Polyurethan-Häute aus
den Beispielen 3, 4 und 6 bestimmt. Dazu wurde der Probekörper auf
den Boden eines Normbechers aus Glas gebracht. Der Becher wird mit
einer Glasplatte abgedeckt, an der flüchtige Bestandteile aus dem
Probekörper
kondensieren können.
Diese Glasplatte wird gekühlt.
Der so vorbereitete Becher wird 16 Stunden in einen auf Prüftemperatur von
100 °C (± 0,3 °C) befindlichen
Badthermostaten gestellt. Die Menge des Fogging-Niederschlages auf
der Glasplatte wird durch Messung der 60°-Reflektometerwerte erfasst.
Als Bezug dienen dabei die 60°-Reflektometerwerte
derselben Glasplatte ohne Niederschlag, die vor dem Versuch sorgfältig gereinigt
wurde. In Tabelle 2 sind die gemessenen Foggingwerte angegeben.
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Die
Beispiele zeigen, dass eine erfindungsgemäße Stabilisatormischung (S)
ein deutlich geringeres Fogging aufweist als Stabilisatoren aus
dem Stand der Technik. Die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Stabilisatorzusammensetzung
(S) stabilisierten Polymerzusammensetzungen zeigen demnach deutlich verbesserte
Qualitätsmerkmale
im Vergleich zu Polymerzusammensetzungen, die mit herkömmlichen
UV-Absorber stabilisiert
sind. Der Stabilisator dampft aus dem erfindungsgemäß stabilisierten
Polymer in einem deutlich geringeren Ausmaß aus als die aus dem Stand
der Technik bekannten Stabilisatoren.