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Stand der
Technik
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur zeitlichen Zuordnung
eines Signals einer Lambdasonde bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren
Zylindern zu einem der Zylinder, wobei ein Zeitintervall gemessen
von einem Referenzzeitpunkt t0 bis zu einem
Zeitraum, in dem das Signal der Lambdasonde einem der Zylinder zugeordnet
wird, bestimmt wird.
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Bei
heutigen Brennkraftmaschinen mit Benzineinspritzung wird vielfach
eine einzige Lambdasonde zur Bestimmung des Gas/Luftgemisches im Ansaugtrakt
beziehungsweise in den Zylindern vor Zündung des Gemisches aus einer
Messung der Abgaszusammensetzung verwendet. Die Lambdasonde ist
dabei stromab in den Auspuffkrümmer
nach der Zusammenführung
der einzelnen Auspuffstutzen der einzelnen Zylinder angeordnet.
An der Lambdasonde strömt
also ein Gemisch aus Abgasen aller Zylinder vorbei. Soll der Lambdawert
jedes einzelnen Zylinders geregelt werden, so ist aus dem Abgasgemisch auf
den Lambdawert einzelner Zylinder zurück zuschließen. Dies geschieht üblicherweise
dadurch, dass von einem zeitlichen Nullpunkt aus, beispielsweise
dem Erreichen des oberen Todpunktes eines der Kolben in einem der
Zylinder, Zeiträume
bestimmt werden, in denen das Abgasgemisch, welches an der Lambdasonde
vorbeiströmt,
hauptsächlich
durch das Abgas eines der Zylinder bestimmt wird. Da bei ist eine
Verschiebung dieses Zeitraumes um ein oder mehrere Arbeitsspiele
nicht notwendig zu messen. Nach dem Stand der Technik sind Verfahren
bekannt, aus denen zum Beispiel im Versuch diese Zeiträume drehzahlabhängig aber über der
Zeit konstant bestimmt und in der Motorsteuerung abgelegt werden.
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Aus
der
US 638198 ist beispielsweise
eine Einzylinderregelung (EZR) basierend auf einer Applikation der
Todzeiten zur Zuordnung der Abtastwerte des Lambdasondensignals
zu einzelnen Zylindern bekannt. Die Zeiten sind gemessen vom Zündzeitpunkt
beziehungsweise einem bestimmten Kurbelwellenwinkel bis zum sichtbar
werden des von dem Zylinder ausgestoßenen Gases im Lambdasondensignal.
Um die Zeiten zu messen, werden die einzelnen Zylinder bewusst vertrimmt,
das heißt
ihre Einspritzzeit wird so verändert,
dass das Lambda dieses Zylinders nicht mit dem Lambda-Mittelwert übereinstimmt.
Dieser bewusst aufgeprägten
Vertrimmung kann eine so genannte intrinsische Vertrimmung des Zylinders,
das heißt
eine Abweichung des Zylinder individuellen Lambda vom Lambda-Mittelwert
aufgrund von beispielsweise Toleranzen des Einspritzventils, überlagert
sein, die durch die Einzylinderregelung zu korrigieren ist.
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Aus
der
DE 10206402 ist
ein Verfahren zur Bestimmung des Lambdas der einzelnen Zylinder durch
Vorgabe von zwei unterschiedlichen Vertrimmungen einzelner Zylinder
nacheinander in zwei Zeitabschnitten bekannt.
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Probleme des
Standes der Technik
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Nachteilig
am bekannten Verfahren ist, dass die Totzeiten, mithin die Gaslaufzeiten
und die Zeit zur Signalgenerierung in der Lambdasonde, bekannt sein
müssen.
Bei Änderung dieser
Totzeiten über
die Lebensdauer der Brennkraftmaschine oder bei Änderung von Betriebsbedingungen
kann die Zuordnung der Signal-Abtastwerte zu einzelnen Zylindern
fehlerhaft sein und die Einzylinderregelung instabil werden. Bei
einer starken intrinsischen Vertrimmung ist die Bestimmung des Lambdas
eines einzelnen Zylinders nicht mehr möglich, da das Signal der Lambdasonde nur
noch teilweise in dem Messfenster gelegen sein kann.
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Das
der Erfindung zugrunde liegende Problem ist daher, die Erkennung
von Abweichungen eines zylinderindividuellen Lambda-Wertes auch
bei großen
Abweichungen zu ermöglichen
und eine sichere Zuordnung eines Abtastzeitpunktes zu einem Zylinder
zu gewährleisten.
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Vorteile der
Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur zeitlichen Zuordnung eines Signals einer Lambdasonde
bei einer Brennkraftmaschine mit mehreren Zylindern zu einem der
Zylinder, wobei ein Zeitintervall tZ gemessen
von einem Referenzzeitpunkt t0 bis zu einem
Zeitraum tLambda_Z, in dem das Signal der
Lambdasonde einem der Zylinder zugeordnet wird, bestimmt wird, bei
dem das Zeitintervall mittels folgender Verfahrensschritte bestimmt
wird:
- – Vertrimmung
eines Zylinders um einen ersten Wert •λ1 während eines
ersten Zeitraumes •t1 und Erfassen des Signals der Lambdasonde
IP1 während
des Zeitraumes
- – Vertrimmung
des Zylinders um einen zweiten Wert •λ2 während eines
zweiten Zeitraumes •t2 und Erfassen des Signals der Lambdasonde
IP2 während
des Zeitraumes
- – Bestimmung
eines Differenzsignals IPB = IP1 – IP2
- – Ermittlung
des Zeitpunktes tM eines lokalen Maximums
des Differenzsignals IPA
- – Bestimmung
des Zeitintervalls tZ aus der Zeitdifferenz tM – t0.
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Der
Referenzzeitpunkt t0 kann dabei willkürlich gewählt sein,
beispielsweise ein gewisser Kurbelwellenwinkel. Der Zeitraum tLambda z ist der
Zeitraum, in dem an der Lambdasonde ein Signal gemessen wird, das
hauptsächlich
durch Abgas erzeugt wird, das von dem Zylinder Z herstammt, der dem
Zeitraum tLambda z zugeordnet
ist. Es erfolgt also eine zeitliche Aufteilung in Messfenster, wobei
ein Messfenster dem gerade betrachteten Zylinder Z zugeordnet ist.
Das Zeitintervall tz ist der Zeitraum zwischen
dem Referenzzeitpunkt und dem Beginn des Zeitraumes tLambda z Unter Vertrimmung wird hier die Veränderung
des Lambda-Wertes eines Zylinders zu größeren oder kleineren Werten
gegenüber
einem Sollwert oder Normalwert für
den jeweiligen Betriebszustand verstanden. Die Signale der Lambdasonde während der
unterschiedlichen betrachteten Zeiträume liegen als Zeitreihen vor,
vorzugsweise mit äquidistantem
Zeitinkrement. Die Zeiträume •t1 und •t2 sind dabei vorzugsweise gleich lang. Das
Differenzsignal IPA ist somit eine Differenz
beider Zeitreihen und selbst wieder eine Zeitreihe.
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Es
werden in dem Verfahren also einzelne Zylinder zur Markierung des
zugehörigen
Abtastzeitpunktes im Sondensignal vertrimmt. Um ein robustes Verfahren
zu erhalten, wobei unter robustem Verfahren ein gegenüber Störeinflüssen unempfindliches Verfahren
gemeint ist, ist es notwendig, die Markierung zeitnah oder gleichzeitig
mit dem Ablauf der Korrektur des zylinderindividuellen Lambda zu
setzen: Das erfindungsgemäße Verfahren
bietet den Vorteil, dass auch bei wechselnden Betriebszuständen oder
durch Alterung und damit einhergehende Veränderung der Totzeiten, insbesondere
der Gaslaufzeiten, die Einzylinderregelung stabil bleibt, da die
Zuordnung von Abtastzeitpunkten des Sondensignals zum Zylinder häufig bestimmt
wird und damit jeweils aktuell ist.
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Innerhalb
des Zeitraumes tLambda _ Z gibt es einen Zeitpunkt tM an
dem die Vertrimmung λ1/λ2 am deutlichsten im Sondensignal bemerkbar
ist. tM ist daher der optimale Abtastzeitpunkt
innerhalb des Teitraumes tLambda_Z um eine
Vertrimmung des Zylinders festzustellen.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass eine
intrinsische Vertrimmung die Bestimmung der Totzeit nicht beeinträchtigt.
Der Betriebsbereich mit aktiver Einzylinderregelung kann zudem vergrößert werden.
Wird die Markierung genügend
zeitnah zur Korrektur des zylinderindividuellen Lambdas durchgeführt und ändern sich
in der eventuell verbleibenden Zwischenzeit die Gaslaufzeiten nicht,
so kann auf die Applikation und die Speicherung der Totzeiten verzichtet
werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
einer Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass zusätzlich ein
Summensignal IPA = IP1 +
IP2 als Referenzsignal bestimmt wird. Das
Summensignal wird aus der Summe der einzelnen Messzeitpunkte der
Zeitreihen IP1 und IP2 bestimmt.
Im Idealfall sollte das Summensignal einen konstanten Wert ergeben.
Bei einer intrinsischen Vertrimmung des Lambdawertes wird jedoch
auch das Summensignal lokale Maxima aufweisen. Die Bestimmung der
lokalen Maxima liefert einen Wert zur Identifizierung der intrinsischen
Vertrimmung.
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Bei
einer großen
intrinsischen Vertrimmung eines Zylinders kann es vorteilhaft sein,
wenn der Zylinder zusätzlich
in einem dritten Zeitraum •t3 unvertrimmt betrieben wird und das in diesem
Zeitraum gemessene Signal der Lambdasonde IP3 als
Referenzsignal verwendet wird es wird also ein Referenzsignal bei
unvertrimmtem Zylinder herangezogen.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass in einem weiteren Verfahrensschritt der Zeitpunkt
des Auftretens eines Lokalen Maximums und/oder Minimums des Referenzsignals
bestimmt wird. Vorteilhaft wird der Zeitpunkt des Auftretens eines
Lokalen Maximums bzw. Minimums des Referenzsignals als Maß für eine intrinsische
Vertrimmung des Zylinders herangezogen.
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In
eine Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der Lambdawert λZ für den unvertrimmten
Normalbetrieb des Zylinders (Z) nach der Beziehung λZ – λmit tel + 2 •λ (IP (Z) – IPMittel)/(IP1(Z) – IP2(Z)) bestimmt wird . Die bewusst aufgeprägte Vertrimmung
des Lambdawertes wird auf diese Weise aus der Zeitreihe wieder herausgerechnet,
man erhält
den Lambdawert für
den unvertrimmten Normalbetrieb des betrachteten Zylinders.
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Bei
einem Mehrzylindermotor kann das Zeitintervall tz für jeden
Zylinder aus der Messung des jeweiligen einzelnen Zylinders bestimmt
werden oder alternativ aus den unterschiedlichen Gaslaufzeiten, die
hauptsächlich
durch die Länge
des Auspuffkrümmers
zwischen Auslass und der Anordnung der Lambdasonde bestimmt wird,
relativ zu einem einzelnen der Zylinder über zum Beispiel den Kurbelwellenwinkel
als konstanter Wert abgespeichert sein. Im ersten Fall wird das
Verfahren für
jeden einzelnen Zylinder angewandt, im zweiten Fall wird nur ein
Zylinder betrachtet und die anderen Zylinder mit zum Beispiel einer
drehzahlabhängigen
Zeitverschiebung betrachtet.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist vorgesehen, dass der Wert •λ1 den
gleichen Betrag wie der Wert •λ2 bei umgekehrtem
Vorzeichen hat. In diesem Fall ergibt sich insbesondere für das Summensignal
bei nicht vorhandener intrinsischer Vertrimmung ein konstantes Signal,
so dass sich das Zeitintervall tz allein
aus der Ermittlung eines lokalen Maximums des Differenzsignals ermitteln
lässt.
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Zeichnungen
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Dabei
zeigen:
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1 eine
Skizze eines Zylinders einer Brennkraftmaschine;
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2 eine
Darstellung des Signals der Lambdasonde sowie die Vertrimmung eines
Zylinders über
der Zeit;
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3a–3c eine
Darstellung des Differenzsignals sowie der beiden möglichen
Referenzsignale.
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Eine
Brennkraftmaschine 1 gemäß 1 eines
Kraftfahrzeuges, das als solches nicht näher dargestellt ist, umfasst
einen Kolben 2, der in einem Zylinder 3 hin- und
herbewegbar ist. Übliche
Brennkraftmaschinen 1 umfassen eine Mehrzahl an Kolben 2 und
Zylindern 3. nachfolgend wird nur ein Zylinder dargestellt
um die verwendeten begriffe zu verdeutlichen. In der Regel wird
die Brennkraftmaschine 1 mehrere Zylinder umfassen. Der
Zylinder 3 umfasst einen Brennraum 4, der unter
anderem durch den Kolben 2, ein Einlassventil 5 und
ein Auslassventil 6 begrenzt ist. Mit dem Einlassventil 5 ist
ein Ansaugrohr 7 und mit dem Auslassventil 6 ist
ein Abgasrohr 8 gekoppelt. Im Bereich des Einlassventils 5 und
des Auslassventils 6 ragen ein Einspritzventil 9 und
eine Zündkerze 10 in
den Brennraum 4. Über
das Einspritzventil 9 kann Kraftstoff in den Brennraum 4 eingespritzt
werden. Mit der Zündkerze 10 kann
der Kraftstoff in dem Brennraum 4 entzündet werden. In dem Ansaugrohr 7 ist
eine drehbare Drosselklappe 11 untergebracht, über die
dem Ansaugrohr 7 Luft zuführbar ist.
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Stromauf
oder auch stromab der Drosselklappe 11 ist ein Luftmassensensor 15 angeordnet. Die
Menge der zugeführten
Luft ist abhängig
von der Winkelstellung der Drosselklappe 11. In dem Abgasrohr 8 ist
eine Lambda-Sonde 13 zur Messung des λ-Wertes der Kraftstoffverbrennung
in dem Brennraum 4 angeordnet. Stromab der Lambda-Sonde 13 ist
ein Katalysator 12 untergebracht, der der weiteren chemischen
Umsetzung von in den Abgasen enthaltenen Schadstoffen dient.
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Der
Kolben 2 ist über
ein schematisch dargestelltes Pleuel 14 verbunden mit einer
hier nicht dargestellten Kurbelwelle des Verbrennungsmotors. Der Kolben 2 wird
durch die Verbrennung des Kraftstoff/Luft-Gemisches in dem Brennraum 4 während eines
Arbeitstaktes in Bewegung versetzt, diese Bewegung wird mittels
des Pleuels 14 und der Kurbelwelle in bekannter Art und
Weise in eine Drehbewegung umgesetzt. Ein Steuergerät 18 ist
von Eingangssignalen 19 beaufschlagt, die mittels Sensoren gemessene
Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 darstellen. Beispielsweise ist das
Steuergerät 18 mit
dem Luftmassensensor 15, dem Lambdasensor 13,
einem Drehzahlmesser, einem Lufttemperatursensor und dergleichen
verbunden. Des Weiteren ist das Steuergerät 18 mit einem Fahrpedalsensor
verbunden, der ein Signal erzeugt, das die Stellung eines von einem
Fahrer betätigbaren
Fahrpedals und damit das angeforderte Drehmoment angibt. Das Steuergerät 18 erzeugt
Ausgangssignale 20, mit denen über Aktoren bzw. Steller das
Verhalten der Brennkraftmaschine 1 beeinflusst werden kann.
Beispielsweise ist das Steuergerät 18 mit
dem Einspritzventil 9, der Zündkerze 10 und der
Drosselklappe 11 und dergleichen verbunden und erzeugt
die zu deren Ansteuerung erforderlichen Signale.
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Unter
anderem ist das Steuergerät 18 dazu vorgesehen,
die Betriebsgrößen der
Brennkraftmaschine 1 zu steuern bzw. zu regeln. Beispielsweise wird
die von dem Einspritzventil 9 in den Brennraum 4 eingespritzte
Kraftstoffmasse von dem Steuergerät 18 insbesondere
im Hinblick auf einen geringen Kraftstoffverbrauch und/oder eine
geringe Schadstoffentwicklung gesteuert bzw. geregelt. Zu diesem Zweck
ist das Steuergerät 18 mit
einem Mikroprozessor versehen, der in einem Speichermedium wie z.
B. einem Read-Only-Memory (ROM) ein Programm abgespeichert hat,
das die zuvor genannten Verfahrensschritte steuert.
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In
einer ersten Betriebsart, einem so genannten Homogenbetrieb der
Brennkraftmaschine 1, wird die Drosselklappe 11 in
Abhängigkeit
von dem gewünschten
bzw. angeforderten Drehmoment teilweise geöffnet bzw. geschlossen. Der
Kraftstoff wird von dem Einspritzventil 9 während einer
Ansaugphase des Kolbens 2 in den Brennraum 4 eingespritzt.
In der Ansaugphase befindet sich der Kolben 2 in einer Abwärtsbewegung
auf die Kurbelwelle zu, Das Einlassventil 5 ist geöffnet und
das Auslassventil 6 ist geschlossen. Der Kolben saugt also
Verbrennungsluft in den Brennraum ein, die eingespritzte Kraftstoffmenge
wird durch die Gasströmung
verwirbelt und verdampft. Der über
das Einspritzventil 9 eingespritzte Kraftstoff wird im
Brennraum 4 im Wesentlichen gleichmäßig verteilt. Mit der auf den
Ansaugtakt folgenden Aufwärtsbewegung
des Kolbens 2 wird das Kraftstoff-Luftgemisch verdichtet
und in bekannter Weise kurz vor, während oder nach Erreichen des oberen
Totpunktes des Kolbens 2 durch die Zündkerze 10 entzündet. Danach
schließt
sich der Arbeitstakt des Zylinders an, bei dem durch das Gas mittels
der aus der Verbrennung des Kraftstoffs entstehenden Wärme und
damit einhergehenden Druckerhöhung Arbeit
an dem Kolben verrichtet wird.
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Das
von der Brennkraftmaschine 1 erzeugte Drehmoment im Homogenbetrieb
hängt im
Wesentlichen von der Stellung der Drosselklappe 11 ab.
Im Hinblick auf eine geringe Schadstoffentwicklung wird das Kraftstoff/Luft-Gemisch
möglichst
auf Lambda gleich eins (λ=1)
oder Lambda kleiner eins (λ<1) eingestellt.
Die sogenannte Luft-Zahl Lambda (λ)
bezeichnet den Quotienten aus der zugeführten Luftmenge zu der theoretisch
erforderlichen Luftmenge bei stöchiometrischer
Verbrennung des in den Zylinder eingespritzten Kraftstoff/Luftgemisches.
Bei einem Wert Lambda größer 1 liegt
also ein Luftüberschuss
vor, es ist mehr Sauerstoff in dem Kraftstoff/Luft-Gemisches des
Zylinders enthalten als zur Verbrennung des Kraftstoffes notwendig
wäre, bei
einem Wert Lambda kleiner 1 ist zu wenig Sauerstoff in dem Kraftstoff/Luft-Gemisch
enthalten, um eine vollständige
Verbrennung des eingespritzten Kraftstoffes zu gewährleisten.
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In
einer zweiten Betriebsart, einem so genannten homogenen Magerbetrieb
der Brennkraftmaschine 1, wird der Kraftstoff wie bei dem
homogenen Betrieb während
der Ansaugphase in dem Brennraum 4 eingespritzt. Im Unterschied
zum Homogenbetrieb kann das Kraftstoff/Luft-Gemisch jedoch auch
mit Lambda größer 1 (λ>1) gefahren werden.
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In
einer dritten Betriebsart, einem so genannten Schichtbetrieb der
Brennkraftmaschine 1, wird die Drosselklappe 11 weit
geöffnet.
Der Kraftstoff wird von dem Einspritzventil 9 während der
Verdichtungsphase des Kolbens 2, mithin bei Aufwärtsbewegung
des Kolbens 2 und geschlossenem Einlassventil 5 und
Auslassventil 6, in den Brennraum 4 eingespritzt.
Das Einspritzen des Kraftstoffes in den Brennraum 4 erfolgt örtlich in
die unmittelbare Umgebung der Zündkerze 10 sowie
zeitlich in geeignetem geringem Abstand vor dem Zündzeitpunkt.
Danach wird mittels der Zünd kerze 10 das
Kraftstoff/Luft-Gemisch entzündet,
so dass der Kolben 2 in der nunmehr folgenden Arbeitsphase
durch die Ausdehnung des entzündeten
Kraftstoff/Luft-Gemisches angetrieben wird. Das entstehende Drehmoment
in dem Schichtbetrieb hängt
weitgehend von der eingespritzten Kraftstoffmasse ab. Im Wesentlichen
ist der Schichtbetrieb für
den Leerlaufbetrieb und den Teillastbetrieb der Brennkraftmaschine 1 vorgesehen.
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In
einer vierten Betriebsart, einem so genannten Homogen-Schicht-Betrieb der
Brennkraftmaschine 1 erfolgt eine Doppeleinspritzung in
demselben Arbeitsspiel. Es wird Kraftstoff vor dem Einspritzventil 9 während der
Ansaugphase und während
der Verdichtungsphase in den Brennraum 4 eingespritzt.
Der Homogen-Schicht-Betrieb verknüpft die Eigenschaften des Schichtbetriebes
und des Homogenbetriebes. Mit Hilfe des Homogen-Schicht-Betriebes
kann beispielsweise ein weicher Übergang von
dem Schichtbetrieb in den Homogenbetrieb und umgekehrt erreicht
werden.
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Zwischen
den beschriebenen Betriebsarten der Brennkraftmaschine 1 kann
hin und her bzw. umgeschaltet werden. Derartige Umschaltungen werden
von dem Steuergerät 18 durchgeführt. Die
Auslösung
einer Umschaltung erfolgt durch einen Betriebszustand der Brennkraftmaschine 1 bzw.
durch dessen ausführende
Funktion des Steuergeräts 18.
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2 zeigt
am Beispiel eines Vierzylindermotors in der untersten Reihe einer
Darstellung des Signals der Lambdasonde IP über der Zeit t. Darüber ist
dargestellt der Wert einer Vertrimmung •Lambda über der
Zeit. Unter Vertrimmung ist hier eine beabsichtigte oder unbeabsichtigte
Verstellung des Lambda-Wertes eines Zylinders gegenüber dem
Sollwert zu verstehen. Über
der Vertrimmung dargestellt ist, die Zuordnung der einzelnen Zeitabschnitte
zu den Arbeits takten der einzelnen Zylinder Z, hier am Beispiel
eines Vierzylindermotors der Zylinder 1 bis 4. Das vorliegende Beispiel
basiert auf einem Vierzylindermotor, bei einer davon abweichenden
Zylinderzahl sind entsprechend mehr oder weniger Zylinder bezüglich ihrer
Arbeitstakte zu betrachten. Im Beispiel der 2 wird dem
ersten Zylinder während seines
ersten Arbeitstaktes eine Vertrimmung •Lambda aufgeprägt, wobei
dies in einem ersten Abschnitt •t1 um einen positiven Wert •Lambda 1 geschieht, in einem zweiten Abschnitt •t2 ist die Vertrimmung •Lambda 2 negativ gewählt. Im vorliegenden Beispiel
werden also die Zylinder 2 bis 4 mit einem für den jeweiligen Betriebszustand
ausgewählten
Lambda betrieben, der Zylinder 1 wird mit einem zu einem höheren oder niedrigeren
Wert um •Lambda verschobenen Wert, je nach Zeitraum •t1 oder •t2 betrieben. Das Sondensignal IP ist für zwei unterschiedliche
Fälle aufgezeichnet.
Die durchgezogene Linie ist das Signal der Lambdasonde ohne eine
intrinsische Vertrimmung, die gestrichelte Linie ist das Signal
der Lambdasonde mit einer intrinsischen Vertrimmung. Eine intrinsische Vertrimmung
ist eine ungewollte systematische meist dauerhafte Vertrimmung z.B.
durch Alterung oder Ungenauigkeiten in der Fertigung der Einspritzdüse oder
anderer Bauteile. Durch die intrinsische Vertrimmung wird das Signal
der Lambdasonde auf der Zeitachse verschoben. Da sich die Abgaszusammensetzung,
die die Lambdasonde über
der Zeit misst, ändert,
sobald das an der Lambdasonde vorbeiströmende Gas hauptsächlich aus
Gas des mit der Vertrimmung beaufschlagten Zylinders ausgestoßenen Verbrennungsgases
besteht, ist zu diesen Zeitpunkten jeweils ein abweichendes Sondensignal
der Lambdasonde zu erkennen. Im vorliegenden Beispiel wird dies
durch eine Erhöhung
des von der Sonde gelieferten Sondensignals dargestellt.
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Das
Signal der Lambdasonde während
dem Abschnitt •t1 wird nun als IP1 bezeichnet,
entsprechend während
dem Zeitabschnitt •t2 als IP2 und während dem
Zeitabschnitt •t3 als IP3. Es wird
nun ein Summensignal IPA = IP1 +
IP2 sowie ein Differenzsignal IPB = IP1 – IP2 gebildet .
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In
dem Zeitraum •t3 wird der Zylinder Z, hier also als Beispiel
der Zylinder 1, unvertrimmt betrieben um so ein Referenzsignal
zu erzeugen.
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Das
in 3a dargestellte Summensignal IPA ist
im Wesentlichen konstant, wenn keine intrinsische Vertrimmung vorliegt.
Dies ist in 3a durch eine gerade Linie angedeutet.
Liegt eine intrinsische Vertrimmung vor, so weist das Summensignal
IPA lokale Maxima auf, wie durch eine strichgepunktete
Linie in 3a dargestellt ist. Das Differenzsignal
IPB gemäß 3b weist
in jedem Fall lokale Maxima Max auf, die mit der Vertrimmung des
Zylinders korrespondieren. Das Maximum des Differenzsignals IPB kann nun dem vertrimmten Zylinder zugeordnet werden.
Es lässt
sich also ein Zeitintervall tz zwischen dem
Abschluss des Arbeitstaktes des vertrimmten Zylinders, beispielsweise
gemessen von einem Referenzzeitpunkt t0 bei
der der zugehörige
Zylinder den oberen Todpunkt erreicht hat oder einen Referenzzeitpunkt
t0 zu dem das Gemisch gezündet wurde
um den Zeitpunkt des Auftretens des lokalen Maximums zu bestimmen.
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In
IPA ist die Markierung durch die Vertrimmung
des Zylinders im Idealfall nicht mehr enthalten, in der Regel wird
jedoch ein kleiner Rest der Markierung sichtbar bleiben, insbesondere
wenn die positive und negative Lambdamodulation nicht gleich groß sind oder
sich nicht linear in dem Signal der Lambdasonde wieder finden. Um
dieses Problem zu umgehen, kann der Abschnitt 3 eingeführt werden,
statt IPA wird dann die Zeitreihe IP3 als markierungsfreies Signal verwendet.
Das Signal IPB wird auch als Maximum ausgewertet.
Der Zeitpunkt des Maximums ist der optimale Abtastzeitpunkt für das Erkennen
des Lambda von Zylinder 1, dieser Zeitpunkt ist in 3b und 3c durch
einen Pfeil dargestellt, der auf eine Darstellung mit der Zündreichenfolge
3, 4, 1, 2 der Zylinder Z zeigt. Der optimale Abtastzeitpunkt für die anderen
Zylinder Z lassen sich abschätzen,
etwa indem diese äquidistant
gesetzt werden oder der zuvor dargestellte Verfahrensablauf für die anderen
Zylinder wiederholt wird. Der Lambdawert tLambda
z des jeweils betrachteten Zylinders z lässt sich quantitativ berechnen
durch λZ = λmittel + 2 •λ (IP(Z) – IPMittel)/(IP1(Z) – IP2(Z)). Dabei sind IP1 (Z)
die Werte von IP1 am Abtastpunkt für Zylinder
z, Ip2 (Z) die Werte von IP2 am
Abtastpunkt für
Zylinder z, IP (Z) die Werte von IPA beziehungsweise
von IP3 am Abtastzeitpunkt für Zylinder
Z, Lambdamittel und IPMittel die Mittelwerte
von Lambda und IPA beziehungsweise IP3 und •Lambda die beaufschlagte Lambda-Vertrimmungsamplitude.
Um ein Einschwingen des Systems auf eine neue gesteuerte Vertrimmung
zu erzielen, wird zu Beginn der Zeitabschnitte •t1 bis •t3 eine Wartezeit eingefügt, während der das Signal nicht
ausgewertet wird.