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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb eines Münzprüfer-Geldwechslers für einen
Automaten nach dem Patentanspruch 1 oder 2.
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Münzautomaten
weisen bekanntlich einen Münzprüfer auf,
der die eingeworfenen Münzen
auf Echtheit überprüft. Zwecks
Wechselgeldrückgabe
ist auch bekannt, dem Münzprüfer bzw.
dem Automaten einen Geldwechsler zuzuordnen. Es ist bekannt, einen
Geldwechsler durch Münztuben
zu realisieren, welche die Münzen
unterschiedlicher Wertigkeiten aufnehmen. Üblich sind derzeit sogenannte
4-Tuben-Geldwechsler. Es ist ferner bekannt, die Münztuben
zu einer Einheit zusammenzufassen (Kassette), die als Ganzes ausgebaut
und wieder eingebaut werden kann.
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Zur
Entnahme der Münzen
aus den Münztuben
ist es möglich,
diese über
die Auszahlmöglichkeit herauszuholen.
Jeder Münztube
ist ein Auszahlmechanismus zugeordnet, der die vorgegebene Anzahl von
Münzen
aus den Tuben herausgibt. Dieses Verfahren ist relativ umständlich.
Daher ist es auch üblich,
zur Entnahme der Münzen
die Tubenkassette aus dem Automaten herauszunehmen und von Hand zu
leeren.
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Damit
nach dem Leeren der Münztuben
sofort Wechselgeld zur Verfügung
steht, ist auch bekannt, die geleerten Münztuben auf einen bestimmten
Pegel wieder aufzufüllen
(float-level). Dieser
Pegel bestimmt sich nach verschiedenen Gegebenheiten, auf die hier
im einzelnen nicht eingegangen werden soll. Es ist jedoch auch üblich, die
Münztuben nicht
teilweise wieder zu befüllen,
sondern die Befüllung über den
Automatenbetrieb erfolgen zu lassen. Dies hat zur Folge, daß die ersten
Benutzer nach dem vollständigen
Leeren nicht die Möglichkeit
der Wechselgeldrückgabe
haben, sondern mit dem „Exaktpreisverhalten" des Automaten zufrieden
sein müssen.
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Damit
angezeigt wird, ob in einer Münztube zuviel
oder zuwenig Münzen
enthalten sind, ist bekannt, den Münztuben Sensoren zuzuordnen.
Aus
EP 0074640 ist bekannt,
jeder Münztube
einen Voll- und einen Leersensor zuzuordnen. Der Vollsensor sorgt
dafür,
daß beim
Erreichen der Münzsäule des Niveaus
des Vollsensors weitere Münzen
in die Kasse gelenkt werden. Bei Erreichen des Leersensors erfolgt
eine Anzeige, so daß die
Serviceperson, falls üblich,
eine teilweise Auffüllung
der entsprechenden Tube vornimmt. Es ist ferner aus dieser Druckschrift bekannt
geworden, mit Hilfe dieser Sensoren den Füllstand zu korrigieren, der
von einem Tubenzähler ermittelt
wird. Es ist nämlich
ferner bekannt, jede in eine Münztube
eingegebene und ausgegebene Münze über einen
internen Tubenzähler
zu zählen.
Der Tubenzähler
ist Bestandteil der Software der elektronischen Steuerung des Münzprüfer-Geldwechslers. Er
zählt über die
vom Münzprüfer kommenden
Signale die in die Tuben eingespeicherten Münzen und über die Signale von der Geldausgabevorrichtung
die ausgegebenen Münzen.
Daher sollte bei einem normalen Betrieb die Anzahl der Münzen in
den Tuben dem Zählerstand
der Tubenzähler
entsprechen. Dies ist in der Praxis häufig nicht der Fall. Mit Hilfe
des Leersensors oder auch des Vollsensors läßt sich eine Korrektur vornehmen.
Erreicht nämlich
die Münzsäule in der
Tube z.B. das Niveau des Leersensors, kann dieses Signal mit dem
Stand im Tubenzähler
verglichen werden. Weicht der Stand im Tubenzähler von derjenigen Zahl der
Münzen
ab, welche durch das Signal des Leersensors angegeben ist, erfolgt
eine Korrektur des Zählerstandes
im Tubenzähler.
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Aus
DE 203 05 319 U1 ist
nicht nur bekannt, eine Tubenkassette vorzusehen, die ein- und ausbaubar ist,
sondern diese auch mit mehreren Sensoren pro Tube auszustatten.
Auf diese Weise kann im Betrieb des Geldwechslers häufig eine
Korrektur des Zählerstandes
im Tubenzähler
vorgenommen werden. In dem genannten Dokument ist auch beschrieben,
die Sensoren durch eine optische Strecke zu realisieren, wobei Sendeelement
und lichtempfindliches Empfangselement auf einer Seite der Tube
angeordnet sind, während
auf der gegenüberliegenden Seite
der Tube eine Reflexionsfläche
vorgesehen ist, die das Licht des Sendeelements auf das Empfangselement
zurückwirft.
Befindet sich eine Münze
im Bereich der Lichtstrecke, erzeugt das Empfangselement kein Signal.
Bei der bekannten Kassette ist die Reflexionsfläche Teil der Münztube.
Diese besteht aus einem durchsichtigen Material. Durch Entnahme der
Kassette wird auch die Reflexionsfläche entfernt, so daß die Reflexion
unterbleibt.
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Aus
US 5,997,396 ist auch bekannt,
ein sogenanntes Tubenmanagement bei einem Geldwechsler durchzuführen und
ein Signal zu erzeugen, wenn die Kassette aus dem Automaten entfernt
wird.
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Bei
bekannten Tubenkassetten ist der Leersensor auf einem Niveau angeordnet,
das in einem gewissen Abstand zum Boden der Münztube liegt. So können z.B.
noch 13 Münzen
in einer Münztube
vorhanden sein, wenn der Leersensor bereits anspricht. Es kann daher
aus der Tube noch Wechselgeld ausgezahlt werden, bis diese endgültig leer
ist. Wenn aber der Zählerstand
des Tubenzählers
nicht den richtigen Stand entsprechend der Anzahl der verbliebenen
Münzen
in der Tube anzeigt, kann es geschehen, daß kein Wechselgeld mehr zur
Verfügung steht,
obwohl nach dem aktuellen Stand des Tubenzählers dies noch der Fall sein
müßte. Wird
nämlich eine
Tube komplett geleert und nicht wieder aufgefüllt, dann ist der Tubenzählerstand
der gleiche wie vor dem Entfernen der Tubenkassette aus dem Automaten,
weil bekanntlich die Tubenzählerstände ständig in
der Software der Steuerung des Münzprüfers gespeichert
werden. Eine manuelle Entleerung der Münztuben bei entnommener Kassette
kann naturgemäß von den
Tubenzählern
nicht ermittelt werden. Zwar ist es möglich, durch Detektieren der
Füllstände in den
Tuben mit einem Sensor den Tubenzähler zu korrigieren, dies ist
aber erst möglich,
wenn die Münzsäule mindestens
den Leersensor erreicht.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb
eines Münzprüfer-Geldwechslers anzugeben,
mit dem eine Fehlauszahlung vermieden wird.
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Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale der Patentansprüche 1 oder 2 gelöst.
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Es
wurde bereits erwähnt,
daß es
durchaus üblich
ist, die Münztuben
einer Kassette vollständig zu
leeren und nicht teilweise wieder aufzufüllen (float-level). Es ist
ferner üblich,
Münztuben,
die z.B. doppelt vorhanden sind, d.h. für eine Münzsorte sind zwei Speichertuben
vorgesehen, nach dem Leeren nur eine teilweise wieder aufzufüllen. Auch
hier kann der Tubenzähler
einen falschen Stand aufweisen, da er bei entnommener Kassette die
Entnahme der Münzen
nicht erfaßt.
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Beim
erfindungsgemäßen Verfahren
nach Anspruch 1 wird die Tatsache ausgenutzt, daß die optischen Sensoren bei
Entnahme einer Kassette sämtlich
ein Signal erzeugen, das dem Zustand entspricht, in dem die Strecke
bei eingebauter Kassette durch eine Münze unterbrochen ist. Bei der
Erfindung wird mithin ein erstes Steuersignal erzeugt, wenn alle Sensoren
aller Münztuben
ein solches Signal erzeugen. Das Signal zeigt an, daß eine Kassette
entfernt wurde. Dieses Steuersignal wird in der erfindungsgemäßen Steuervorrichtung
gespeichert. Wird anschließend
die Kassette wieder eingebaut und zeigt ein Leersensor an, daß keine
Münze in
seiner Erfassungsstrecke liegt, wird erfindungsgemäß der Tubenzähler auf
den Wert Null zurückgesetzt.
Dies, obwohl noch Münzen
unterhalb des Leersensors in der Münztube vorhanden sein können. Da
dies aber für den
weiteren Betrieb des Automaten nicht festgestellt werden kann, ist
es sicherer, so lange Exaktpreisbetrieb anzuzeigen, bis der Leersensor
ein Ausgangssignal abgibt. Dadurch wird verhindert, daß es zu
einer oben beschriebenen Fehlauszahlung kommt.
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Bei
der Lösung
nach Patentanspruch 2 wird unterstellt, daß die Entnahme der Tubenkassette
bei ausgeschaltetem Automaten erfolgt. In diesem Fall ist es nicht
möglich, über die
Signale der Tubenfüllstandssensoren
zu erfassen, daß die
Kassette entfernt wurde. Um gleichwohl diesen Zustand zu ermitteln,
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
daß auch
die Ausgangssignale der Sensoren gespeichert werden. Ergibt sich
zwischen den Signalen der Füllstandssensoren
vor dem Ausbau und nach dem Wiedereinbau einer Tubenkassette ein
Unterschied im Hinblick auf mindestens eine Münztube oder vorzugsweise zwei
Münztuben,
dann ist dies ein Indiz dafür,
daß diese Änderung
nicht auf einem normalen Geldwechselbetrieb mit Münzannahme
oder -rückgabe
beruht. Erfindungsgemäß wird ferner
der Tubenzähler
einer Münztube
auf Null zurückgesetzt,
wenn nunmehr der zugehörige
Leersensor keine Münze
anzeigt. Hierbei ergibt sich dann der gleiche Betrieb, wie er in
Verbindung mit Patentanspruch 1 bereits erörtert wurde.
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Die
Rücksetzung
des Tubenzählers
kann bei den beschriebenen Verfahren automatisch erfolgen. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, die Rücksetzung des Tubenzählers von
einem weiteren Ereignis abhängig
zu machen, etwa der Betätigung
einer Rückgabetaste,
einer Wahlbetätigung
im Automaten oder einem Münzeinwurf.
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Die
Erfindung soll nachfolgen anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.
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1 zeigt äußerst schematisch
ein Blockschaltbild eines Geldwechslers zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung.
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2a–2d zeigen unterschiedliche Füllstände in den
vier Tuben eines Geldwechslers.
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In 1 ist
eine Münztube 10 eines
nicht weiter dargestellten Geldwechslers schematisch dargestellt.
Die Münztube 10 ist
eine von vier Münztuben,
mit denen ein Geldwechsler normalerweise ausgestattet ist (die übrigen Tuben
sind nicht gezeigt). Die Münztuben
sind zu einer Kassette zusammengefaßt. Die Münztuben befinden sich unterhalb
eines Münzprüfers und
einer Sortiervorrichtung, über
welche die für
echt befundenen Münzen
nach Sorten getrennt in die Tuben gelangen. Geldwechsler dieser Art
sind allgemein bekannt. Nachfolgend wird der Betrieb bezüglich der
Münztube 10 beschrieben,
stellvertretend für
den Betrieb der drei übrigen
Münztuben,
die hier nicht gezeigt sind.
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Der
Münztube
10 sind
vier Füllstandssensoren
A bis D zugeordnet. A ist ein Vollsensor und D ein Leersensor. Die
Sensoren B und C erfassen dazwischen liegende Füllstände. Die Sensoren sind als
optische Strecken aufgebaut, wobei entsprechend
DE 203 05 319 U1 Sende-
und Empfangselement auf einer Seite der Tube angeordnet sind und
der Tube eine Reflektionsfläche
zugeordnet ist zum Reflektieren des Lichtstrahls des Sendeelements
auf das Empfangselement. Dies bedeutet, daß das Empfangselement kein reflektiertes
Licht erhält,
wenn durch eine Münze
abgedeckt. Ein Lichtstrahl wird vom lichtempfindlichen Empfangselement
auch dann nicht erhalten, wenn die Reflektionsfläche entfernt ist, was beim
Ausbau der Münztube
bzw. der Kassette der Fall ist. In
1 ist eine
Münzsäule
12 dargestellt, wobei
die oberste Münze
unterhalb des Niveaus des Leersensors D liegt.
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Die
Signale der Sensoren A bis D werden auf eine elektronische Steuervorrichtung 14 gegeben, die
auch mit einem Münzprüfer 16 üblichen
Aufbaus verbunden ist. Unterhalb der Münztube befindet sich eine Auszahlvorrichtung 18,
die von der Steuervorrichtung 14 angesteuert die vorgegebene
Anzahl von Münzen
aus der Münztube 10 auszahlt.
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In
dem Block 14 sind gestrichelt gezeigt vier Tubenzähler 20, 22, 24 und 26.
Jeder Münztube
ist einer der Tubenzähler
zugeordnet, wobei der Münztube 10 z.B.
der Tubenzähler 20 zugeordnet
ist. Er wird hochgezählt
durch den Münzprüfer 16 und
heruntergezählt
durch die Ausgabe der Münzen über die Auszahlvorrichtung 18.
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Normalerweise
sollte die Anzahl der Münzen in
der Münztube 10 mit
dem Zählerstand
des Tubenzählers 20–26 übereinstimmen.
Es kann aus vielen Gründen
zu einer Differenz kommen, zum Beispiel nach einer manuellen Entnahme.
Erreicht die Münzsäule 12 eine
Strecke der Sensoren A bis D, kann dann eine entsprechende Korrektur
vorgenommen werden, weil bekannt ist, wie viele Münzen in
der Münztube 10 enthalten
sind, wenn einer der Sensoren A bis D anspricht.
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Werden
die Münztuben
bzw. wird die Kassette aus dem nicht gezeigten Automaten ausgebaut, verbleiben
die optischen Strecken (bis auf die Reflexionsflächen) im Automaten und erzeugen
Zustandsignale, die in Wahrheit durch Münzen nicht erzeugt sind. Dies
kann als Signal dafür
genommen werden, daß die
Kassette ausgebaut wurde. Dieser Fall ist in 2d zu
erkennen.
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In
den Spalten von 2d zu den Tuben 1 bis 4 ist
zu allen Sensoren A bis D ein x eingezeichnet. Da ein solcher Zustand
im normalen Betrieb eines Geldwechslers nicht vorkommt, ist dies
ein Anzeichen dafür,
daß die
Kassette entnommen wurde. Wird nun beim Wiedereinbau der Kassette
vom Leersensor D ein Signal erzeugt, deutet dies darauf hin, daß entweder
die Münztube
vollständig
leer ist oder aber eine Anzahl von Münzen enthält, die unterhalb des Niveaus
des Leersensors liegt. Da der Tubenzähler dies nicht weiß, wird
in der Steuervorrichtung 14 dafür gesorgt, daß der entsprechende
Tubenzähler
auf Null gesetzt wird. Dieser Fall ist in 2 nicht dargestellt.
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2a zeigt einen beliebigen Zustand der Münztuben 1 bis 4 einer
Tubenkassette vor ihrer Entnahme. Es sei unterstellt, daß beim Ausbau
der Kassette der Automat abgeschaltet ist. Die Entfernung der Tubenkassette,
wie sie anhand von 2d beschrieben
wurde, kann auf diese Weise nicht festgestellt werden. Daher werden
die Füllstände gemäß der Sensoren
nach 2a in der Steuervorrichtung 14 gespeichert.
Ergibt sich beim Wiedereinbau der Tubenkassette ein Bild gemäß 2b oder 2c,
dann ist eine Differenz festzustellen im Hinblick auf den Sensor
B in 2b und in 2c bezüglich der
Sensoren B und C der Tuben 4 und 3. Dies ist ein
Anzeichen dafür,
daß die Änderung
des Füllstands
in den Tuben 1 bis 4 nicht auf einen üblichen
Betrieb des Geldwechslers zurückgeht,
sondern anderweitig eine Veränderung
vorgenommen wurde, etwa durch manuelles Entleeren der Münztuben.
Wird in einem solchen Fall beim Wiedereinbau der Tubenkassette von einem
Leersensor einer Münztube
die Abwesenheit einer Münze
gemeldet, erfolgt wiederum die Rücksetzung
des zugehörigen
Tubenzählers 20 bis 26 in der
Steuervorrichtung 14. Es findet dann insoweit ein Exaktpreisverhalten
des Automaten statt, bis in dieser Münztube die Münzsäule den
Leersensor erreicht und mit Hilfe des Signals des Leersensors der
Füllstand
des zugehörigen
Tubenzählers
korrigiert werden kann.