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Die
Erfindung bezieht sich auf einen Verteiler-bzw. Zustellerwagen,
bestehend aus einem aus Rahmenholmen und Quertraversen gebildeten
und über
wenigstens eine um eine vertikale Achse schwenkbare Lenkrolle sowie
zwei Bockrollen gegen den Boden abgestützten Wagenchassis und einem an
dieses angeschlossenen aufragenden Griffbügel, wobei jeder der beiden
Rollen eines Rollenpaares (Bock-oder Lenkrollen) ein getriebelos
integrierter, unter Last anlaufender, drehrichtungs-umkehrbarer Elektromotor
zugeordnet ist, dessen Energieversorgung durch eine Steuereinrichtung
beherrscht ist, welche zwei zueinander beabstandete, die durch je eine
der beiden Hände
einer Bedienperson auf den Schiebebügel des Wagens ausgeübte Zug-oder Schubkraft
erkennende und in Steuersignale umwandelnde Sensoren, insbesondere
Kraftmesser, und eine die Energieversorgung der Elektromotoren beherrschende
Steuer-und Regeleinheit umfaßt,
wobei zur Erzeugung von Lenkkräften
jeder der beiden Elektromotoren entsprechend der durch die zugeordnete
Hand der Bedienperson auf den Schiebebügel ausgeübten Zug-oder Schubkraft mit
Energie beaufschlagt wird.
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Um
die Zustellung bzw. Verteilung größerer Mengen an eine Vielzahl
von Empfängern
zuzustellender bzw. zu verteilender Materialien und dergl. bei geringstmöglicher
körperlicher
Belastung der Zustell- oder Verteilerperson zu bewerkstelligen ist
in der DE-OS 195
05 309 eine erste Ausführungsform
eines motorgetriebenen Verteiler-bzw. Zustellerwagens vorgeschlagen
worden. Diese Ausführungsform
eines Zustell-bzw. Verteilerwagens entlastet die Bedienperson von
dem für
das Bewegen eines mit einem erheblichen Gewicht belasteten Wagens
erforderlichen Kraftaufwand, wobei die in Abhängigkeit von der durch die
Bedienperson am Griffbügel
ausgeübten
Zug-bzw. Schubkraft geregelte Energieversorgung des Antriebsmotors
nicht nur eine Anpassung der Antriebsleistung an die von der Bedienperson
beabsichtigte Fahrgeschwindigkeit und zwar unabhängig vom Umfang der Beladung,
d.h. dem momentanen Gesamtgewicht, des Wagens und unabhängig von
Steigungs-oder Gefällestrecken,
sondern auch einen sparsamen Energieverbrauch gewährleistet. Bei
dieser bekannten Ausfüh rungsform
eines Verteiler-bzw. Zustellerwagens ist der Griffbügel nach
Art eines Fahrradlenkers ausgebildet und über eine durch einen einzigen
Holm gebildete Verbindung mit dem Wagenchassis verbunden, wobei
für die
Steuerung der Energieversorgung der Elektromotoren ein die Verformung
eines den Lenker mit dem Wagenchassis verbindenden Holmes nach Richtung
und Größe erkennender
Sensor verwendet wird. Diese Ausbildung erfordert einen hohen technischen
und wirtschaftlichen Aufwand und begrenzt zugleich auch noch die
Möglichkeiten
zur Festlegung einer Einschaltschwelle für den Wagenantrieb erheblich.
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Aus
einem späteren
Vorschlag nach
DE-OS 197 23
973 ist ein gattungsgemäßer Verteiler-
bzw. Zustellerwagen bekannt, bei dem jeder der beiden Rollen eines
Rollenpaares (Bock-oder Lenkrollen) ein getriebelos integrierter,
unter Last anlaufender, drehrichtungs-umkehrbarer Elektromotor zugeordnet ist,
wobei die Energieversorgung jedes der beiden Elektromotoren durch
eine Steuereinrichtung beherrscht ist, welche wenigstens einen die
auf den Wagen ausgeübte
Zug-oder Schubkraft bzw. Lenkkraft erkennenden und in ein Steuersignal
umsetzenden Sensor, insbesondere einen Kraftmesser, eine Steuer-und
Regeleinrichtung zur Energieversorgung der Elektromotoren im Verhältnis zu
der jeweils durch jede der beiden Hände der Bedienperson auf den Wagen
ausgeübten
Schub-oder Zugkraft sowie einen Schalter zur Stillegung der Hilfskrafteinrichtung
des Wagens umfaßt.
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Ein
solcherart ausgestatteter Verteiler- bzw. Zustellerwagen kann durch
Ausübung
von Zug- oder Schubkräften
am Schiebebügel
mit zug- oder schubkraftabhängiger
Geschwindigkeit in Vorwärtsfahrt oder
Rückwärtsfahrt
bzw. bei an beiden Kraftmessern unterschiedlich angewendeten Zug-
oder Schubkräften
in Kurvenfahrt bewegt werden, wird jedoch noch nicht allen im praktischen
Betrieb solcher Wagen möglicherweise
auftretenden Anforderungen gerecht, da insbesondere auf längeren Transportstrecken
auftretende willkürliche
oder unwillkürliche Verhaltensweisen
einer Bedienperson nicht zu einer adäquaten Steuerung des Wagenantriebes
führen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde einen Zustell-bzw. Verteilerwagen
der eingangs genannten Bauart dahingehend zu verbessern, daß er hinsichtlich
einer adäquaten
Steuerung des Wagenantriebes dem tatsächlichen, willkürlichen oder
unwillkürlichen,
Verhalten einer Bedienperson optimal angepaßt ist.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Verteiler-bzw. Zustellwagen der eingangs
genannten Bauart erfindungsgemäß im Wesentlichen
dadurch gelöst,
daß in Verbindung
mit den beiden voneinander beabstandet am Schiebebügel angeordneten
Sensoren, insbesondere Kraftmessern, zur Ableitung von Steuersignalen
aus den durch jede der beiden Hände
einer Bedienperson auf den Schiebebügel ausgeübten Zug-oder Schubkräften in
die Energieversorgung der beiden Elektromotoren eine erste Schalteinrichtung integriert
ist, welche wenigstens bei stillstehendem Wagen eine Energieversorgung
beider Elektromotoren unterbindet, falls einer der am Schiebebügel angeordneten
Sensoren kein Signal für
das Anliegen einer Hand der Bedienperson liefert und daß in die
Energieversorgung der beiden Elektromotoren eine zweite Schalteinrichtung
integriert ist, welche bei in Bewegung befindlichem Wagen die Energieversorgung
beider Elektromotoren auf gleiche Größe, d.h. auf absolute Geradeausfahrt,
einregelt, falls einer der am Schiebebügel angeordneten Sensoren,
insbesondere Kraftmesser, kein Signal für das Anliegen einer Hand der
Bedienperson liefert.
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Aus
der Maßnahme
in die Energieversorgung beider Elektromotoren zumindest eine erste, das
Lösen einer
Sicherheitsbremse und das Einschalten der Energieversorgung an die
Bedingung des Anliegens bzw. der Kraftausübung beider Hände einer
Bedienperson am Schiebebügel
knüpfende Schalteinrichtung
resultiert zunächst
der Vorteil, daß ein
unachtsamer Umgang von Bedienpersonen mit einem gattungsgemäßen Verteiler-bzw.
Zustellerwagen unbedingt ausgeschlossen ist. Die weitere Maßnahme in
die Energieversorgung beider Elektromotoren eine zweite Schalteinrichtung
einzufügen,
welche bei in Bewegung befindlichem Wagen die Energieversorgung
beider Elektromotoren auf gleiche Größe, d.h. auf Geradeausfahrt,
einregelt, falls einer der am Schiebebügel angeordneten Sensoren kein
Signal für
das Anliegen einer Hand der Bedienperson liefert, gewährleistet
eine gefahrlose, weil auf Geradeausfahrt eingere gelte Weiterfahrt
des Wagens auch dann wenn die Bedienperson, aus welchen Gründen auch
immer, beispielsweise in einer Reflexbewegung auf einen äußeren oder
körperlichen
Reiz, oder zum Beiseiteschieben von Vorhängen, insbesondere kurzfristig
eine Hand von Schiebebügel
nimmt. Zugleich bewirkt diese weitere Maßnahme aber auch bei längeren Geradeausfahrten,
sei es in Vorwärts-oder
in Rückwärtsfahrt
eine beträchtliche
Entlastung für
die Bedienperson, da die Gewährleistung einer
absoluten Geradeausfahrt des Wagens die Bedienperson von der sonst
erforderlichen Steuerung des Wagens weitgehend entlastet, was insbesondere bei
mehr oder minder stark unebener Fahrbahn oder in langen und engen
Gängen
von erheblicher Bedeutung sein kann. m Übrigen schließt das zeitweise
Anliegen lediglich einer Hand am Schiebebügel Lenkbewegungen des Wagens
nicht aus, da eine beliebige Lenkbewegung jederzeit mittels einer,
insbesondere auch kurzfristigen Kraftausübung, nach Anlegen auch der
zweiten Hand der Bedienperson an den Schiebebügel erreicht werden kann. Ein
besonderer Vorteil der zweiten Schalteinrichtung wird darin gesehen,
daß die
Energieversorgung beider Elektromotoren zwar auf gleiche Größe aber
nicht auf eine vorbestimmte Größe eingeregelt
wird, mit der Folge, daß der
Wagen auch bei Einhandbedienung mit, innerhalb ohnehin vorgegebener
Grenzen, beliebiger Geschwindigkeit, die auch die Fahrgeschwindigkeit
null einschließt,
sowohl in Vorwärts-
als auch in Rückwärtsfahrt
betrieben werden kann.
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Ein
vorteilhafte Vervollständigung
der erfindungsgemäßen zusätzlichen
Schalteinrichtungen zur vom Verhalten der Bedienperson abhängigen Regelung
der Energieversorgung der Elektromotoren eines Verteiler-bzw. Zustellerwagens
wird ferner darin gesehen, daß in
die Energieversorgung der Elektromotoren zusätzlich eine übergeordnete
Not-Schalteinrichtung integriert ist, welche bei in Bewegung befindlichem
Wagen die Energieversorgung beider Elektromotoren unterbindet bzw.
gegebenenfalls das Einfallen der Sicherheitsbremse bewirkt, falls
bei in Bewegung befindlichem Wagen keiner der beiden am Schiebebügel angeordneten
Sensoren ein Signal für
das Anliegen einer Hand der Bedienperson liefert. Ausgehend von
dem Umstand, daß bei
abgeschalteter Energieversorgung für beide Elektromotoren und eingerückter Sicherheitsbremse
eine erneute Inbetriebnahme des Wagens nur durch Anlegen beider Hände der
Bedienperson an den Schiebebügel
möglich
ist, wird hierdurch jedweder, möglicherweise
aus einer unkontrollierten Weiterfahrt des Wagens zu befürchtender
Schaden mit Sicherheit verhindert.
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Hinsichtlich
der gegenständlichen
Ausbildung bzw. Anordnung der die Energieversorgung der beiden Elektromotoren
beherrschenden Schalteinrichtungen kann vorgesehen sein, daß diese
wenigstens teilweise durch mittels der Signale der Sensoren, insbesondere
Kraftmesser, ansteuerbare mechanische Schaltmittel gebildet sind.
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Es
kann aber selbstverständlich
auch vorgesehen sein, daß die
die Energieversorgung der beiden Elektromotoren beherrschenden Schalteinrichtungen
ausschließlich
durch elektronische Schaltmittel gebildet sind.
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Zur
Erläuterung
der Erfindung sind in der Zeichnung zwei Ausführungsformen von Verteiler-bzw.
Zustellerwagen dargestellt.
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In
der Zeichnung zeigt die
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1 eine
schaubildliche Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Verteiler- bzw. Zustellerwagens;
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2 eine
schaubildliche Darstellung einer zweiten Ausführungsform eines Verteiler- bzw. Zustellerwagens;
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3 eine
ausschnittsweise schaubildliche Darstellung des Bockrollenantriebes
eines Verteiler-bzw. Zustellerwagens;
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4 eine
schaubildliche Prinzipdarstellung eines am Schiebebügel eine
Verteiler- bzw.
Zustellerwagens angeordneten Handgriffes.
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Die
in den 1 und 2 der Zeichnung mehr oder minder
schematisch dargestellten Verteiler-bzw. Zustellerwagen bestehen
im Wesentlichen aus einem im allgemeinen mit 1 bezeichneten
Chassis, welches einen eine Ladefläche 2 umgrenzenden Rahmen 3 und
starre Träger 4 für hintere
Bockrollen 5 sowie um vertikale Achsen schwenkbare Joche 6 für vordere
Lenkrollen 7 umfaßt.
In beiden Ausführungsformen
ist mit jeder der hinteren Bockrollen 5 jeweils ein drehrichtungsumkehrbarer,
unter Last anlaufender Elektromotor 8 (sh. 3)
drehsicher verbunden. Im Übrigen
sind die beiden Bockrollen 5 auf einer starren Achse 9 angeordnet.
Die für
die Energieversorgung der beiden jeweils einer Bockrolle 5 zugeordneten
Elektromotoren 8 erforderlichen Akkumulatoren 10 sind
auswechselbar in einer unterhalb der Ladefläche 2 angeordneten
Aufnahme 11 gelagert.
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Bei
jeder der beiden gezeigten Ausführungsformen
eines Verteiler-bzw. Zustellerwagens ist ein dem Chassis 1 gegenüber aufragend
angeordneter, zwei aufragende Holme 13 und eine diese untereinander
verbindende Traverse 14 umfassender Schiebebügel 12 vorgesehen,
wobei der Schiebebügel 12 bei
dem in der 1 dargestellten Verteiler-bzw.
Zustellerwagen als einfacher aufragender U-förmiger Rohrmaterialbügel ausgebildet
ist, während
der Schiebebügel 12 bei
dem in der Ausführungsform nach 2 dargestellten
Verteiler-bzw. Zustellerwagen mit zusätzlichen, die Traverse 14 überragenden Handgriffen 15 ausgestattet
ist.
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Bei
der in der 2 dargestellten Ausführungsform
sind gemäß der Einzeldarstellung
gemäß 4 in
den Handgriffen 15 Sensoren, insbesondere Kraftmesser 16,
angeordnet, die von einer Bedienungsperson an einem oder an jedem
der Handgriffe 15 ausgeübte
Kräfte,
insbesondere Zug- oder Schubkräfte,
in entsprechende Steuersignale einerseits für eine, in der Zeichnung nicht
im einzelnen gezeigte, beherrschend in die Energieversorgung für die drehrichtungsumsteuerbaren
Elektromotoren 8 eingeschaltete Steuer-und Regeleinheit
und andererseits für
gleichfalls nicht im Einzelnen gezeigte mechanische oder elektronische
Schalteinrichtungen, z.B. für eine
Einhandbedienung des Verteiler-bzw. Zustellerwagens umwandeln.