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Die
Leistungsfähigkeit
moderner Mobilfunksysteme ist wesentlich von der Qualität der zur
Signalverarbeitung erforderlichen Filter abhängig. Insbesondere für Bandpassfilter
sind eine Reihe von Anforderungen zu erfüllen, die unterschiedlich sein
können
und vom jeweiligen Mobilfunksystem beziehungsweise dem Standard
vorgegeben sind.
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Bandpassfilter
können
in unterschiedlichen Techniken verwirklicht werden. Bekannt sind
zum Beispiel Filter, die aus konkreten LC-Gliedern aufgebaut sind.
Weiterhin sind Mikrowellen-Keramikresonatoren bekannt. Besonders
weit entwickelt und variationsreich bezüglich der damit erzielbaren
Eigenschaften sind mit Akustischen Oberflächenwellen arbeitende Filter,
sogenannte SAW-Filter.
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Neuere
Entwicklungen zeigen, dass auch mit Volumenwellen arbeitende Filter,
die aus Volumenwellenresonatoren aufgebaut sind, erhebliches technisches
Potential besitzen, das sie zu einer bevorzugten Filtertechnik machen
kann.
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Neben
dem reinen Übertragungsverhalten
eines Filters, welches sich anhand der Übertragungskurve, üblicherweise
als S-Parameter
der Streumatrix dargestellt, ersehen lässt, können in einem Filter auch weitere elektrische
Funktionen integriert sein, beispielsweise die Umformung eines unsymmetrischen
(single-ended) Signals in einsymmetrisches oder balanced Signal.
Möglich
ist es auch, zwischen Filterein- und -ausgang eine Impedanztransformation
im Filter selbst vorzunehmen.
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Überhaupt
ist es für
das optimale Funktionieren eines Filters wichtig, in welcher elektrischen
und schaltungstechnischen Umgebung das Filter eingesetzt wird. Wichtig
ist auch, in welcher Form ein zu filterndes Signal am Eingang des
Filters vorliegt, ob es unsymmetrisch oder symmetrisch ist und wie
das am Ausgang des Filters anliegende gefilterte Signal an die nächste Verarbeitungsstufe
in einem System weitergegeben wird beziehungsweise wie es von der
nächsten
Stufe benötigt
wird. Völlig
unproblematisch sind Filter herzustellen, bei denen sowohl der Ein-
als auch der Ausgang des Filters unsymmetrisch ist, bei denen also
ein einziges „heißes" bzw. informationstragendes
Potential verarbeitet wird, welches als Referenz immer gegen Masse
bestimmt wird.
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Schwieriger
wird es, ein solches unsymmetrisches Signal in ein symmetrisches
umzusetzen, oder gar ein symmetrisches Signal zu verarbeiten und
auch symmetrisch am Ausgang wieder zur Verfügung zu stellen. Solche Filter,
die beidseitig balanced betrieben werden, sind insbesondere bei
mit Volumenwellen arbeitenden Filtern nur schwer zu realisieren.
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Beidseitig
symmetrisch betreibbare Filter mit Volumenwellenresonatoren zeigen
meist ein unbefriedigendes Filterverhalten im Passband, welches
eine zu hohe Welligkeit aufweist, unter der die Einfügedämpfung leidet
und die das Filterverhalten stört.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein beidseitig symmetrisch
betreibbares Filter mit Volumenwellenresona toren anzugeben, welches
bezüglich
seines Filterverhaltens insbesondere im Passband verbessert ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
ein Filter mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind weiteren Ansprüchen zu entnehmen.
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Das
erfindungsgemäße Filter
ist aus Volumenwellenresonatoren aufgebaut. Es besitzt ein elektrisches Eingangstor
und ein elektrisches Ausgangstor, die beide symmetrisch betreibbar
sind. Dementsprechend weist das Filter zwei Signalpfade auf, die
sich jeweils von einem Anschluss des Eingangstors zu einem Anschluss des
Ausgangstors erstrecken. Bezüglich
dieser Signalpfade sind die Volumenwellenresonatoren elektrisch symmetrisch
zueinander angeordnet. Jeder der beiden Signalpfade ist mit einer
komplexen Impedanz verschaltet.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Filter
werden gegenüber
bekannten mit akustischen Volumenwellen arbeitenden symmetrischen
Filtern wesentlich verbesserte Übertragungseigenschaften
erhalten. Insbesondere weist ein erfindungsgemäßes Filter ein geglättetes Passband
auf, welches gegenüber
dem bekannten Filter eine geringere Einfügedämpfung besitzt. In einer alternativen
Darstellung weist ein erfindungsgemäßes Filter im Smith-Diagramm
wesentlich geringere Abweichungen von dem optimalen Anpasspunkt
auf und bewegt sich gut im optimalen Bereich. Damit zeigt das Filter
eine optimale elektrische Anpassung, die in der Folge zur verringerten
Einfügedämpfung,
zur geringeren Welligkeit und zum verbesserten Filterverhalten führt. Durch Variation
der komplexen Impedanzen ist es möglich, das Filter an eine beliebige äußere Umgebung
optimal anzupassen.
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Unter
der komplexer Impedanz wird im Sinne der Erfindung ein einzelnes
reales, mit einer Impedanz behaftetes Schaltungselement verstanden,
ebenso aber auch eine Kombination von idealisierten realen einzelnen,
mit einer Impedanz behafteten Komponenten.
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Die
Volumenwellenresonatoren können
herkömmliche
einzelne Volumenschwinger sein. Die Volumenwellenresonatoren können jedoch
auch als Dünnschichtresonatoren
ausgebildet sein. Vorzugsweise ist das gesamte Filter als integrierte
Anordnung von Dünnschichtresonatoren
ausgebildet, bei denen Strukturierungen der einzelnen Dünnschichtresonatoren
und deren Verschaltung integriert beim Herstellungsprozess mittels
Dünnschicht-
und Strukturierungstechniken erfolgt. Im Idealfall sind alle Volumenwellenresonatoren
auf einem einzigen gemeinsamen Substrat angeordnet. Möglich ist
es jedoch auch, die Komponenten des Filters auf unterschiedlichen
Substraten aufzubauen und diese in geeigneter Weise miteinander
zu verschalten.
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In
jedem Signalpfad ist zumindest eine komplexe Impedanz vorzusehen,
wobei die Verschaltung mit dem Filter an einem der elektrischen
Tore oder an beiden elektrischen Toren erfolgen kann. Dies schließt nicht aus,
dass innerhalb des Filters an anderen Schaltungsstellen weitere
komplexe Impedanzen vorgesehen sind, die weitere Vorteile entfalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist jeder Anschluss jeden Tores mit einer komplexen
Impedanz verschaltet.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird jeder Signalpfad seriell mit einer komplexen
Impedanz verschaltet, so dass diese Impedanz Teil des jeweiligen
Signalpfades ist. In einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind
beide Signalpfade parallel mit einer komplexen Impedanz verschaltet.
Die Impedanz kann dabei in einem Querzweig angeordnet sein, der
die beiden Signalpfade verbindet.
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Das
Filter kann auch als Reaktanznetzwerk von Resonatoren ausgebildet
werden, wobei die Resonatoren in seriellen und in parallelen Zweigen
angeordnet sein können.
In diesen Fällen
ist es auch möglich,
die komplexe Impedanz in einem der parallelen Zweige vorzusehen,
die die beiden Signalpfade überbrücken.
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Eine
weitere Variationsmöglichkeit
der Erfindung besteht darin, die beiden Anschlüsse eines Tores seriell mit
einer komplexen Impedanz zu verschalten, die beiden Anschlüsse des
anderen Tores dagegen parallel mit einer weiteren komplexen Impedanz
zu verschalten. Bezüglich
der in einem Filter realisierten unterschiedlichen Verschaltungsarten
komplexer Impedanzen mit den Signalpfaden gelten die bereits genannten
Variationsmöglichkeiten
für jede
der beiden Möglichkeiten.
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Die
Volumenwellenresonatoren können
erfindungsgemäß in einer
Ladder-Type-Anordnung verschaltet werden. Möglich ist es auch, die Volumenwellenresonatoren
in einer Lattice-Anordnung zu verschalten. Ein besonders platzsparendes
beziehungsweise mit wenigen Volumenwellenresonatoren auskommendes
Filter umfasst Volumenwellenresonatoren in Stacked-Anordnung, die
auch als CRF-Anordnung (coupled Resonator Filter) bezeichnet wird.
Derartige CRF-Filter bestehen aus in einem Stapel übereinander
erzeugter Dünnschichtresonatoren,
wobei im Stapel benachbarte Resonatoren eine gemeinsame mittlere
Elektrode aufweisen können.
Möglich
ist es jedoch auch, zwischen den beiden übereinander angeordneten Dünnschichtresonatoren
eine Koppelschicht vorzusehen. In Abhängigkeit von der Dicke und
dem Material der Koppelschicht wird der Anteil der akustischen Kopplung
zwischen erstem und zweitem übereinander
angeordneten Resonator bestimmt. Ein solches Filter aus nur zwei
gestapelten und akustisch miteinander gekoppelten Dünnschichtresonatoren
kann beidseitig symmetrisch betrieben werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Filter
kann auch zwei miteinander in Serie verschaltete Teilanordnungen
von Volumenwellenresonatoren umfassen, wobei jede der Teilanordnungen
unabhängig
voneinander einer der bereits genannten Typen von Volumenwellenresonatorfilteranordnungen
entspricht. Zur Verschaltung werden ein erstes Tor der ersten Teilanordnung
mit einem zweiten Tor der zweiten Anordnung verbunden. Möglich ist
es dabei auch, im Rahmen der Verschaltung zwischen den beiden Teilanordnungen
komplexe Impedanzen vorzusehen.
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In
einer bevorzugten Ausführung
umfasst die komplexe Impedanz eine Induktivität. Eine solche Induktivität ist besonders
einfach herzustellen und lässt
sich in Abhängigkeit
von dem erforderlichen Induktivitätswert z.B. in Form von einfachen
Leiterbahnen, elektrischen Verbindungen und auch Bumps realisieren.
Größere Induktivitäten werden
in Form von Spulen oder mäandrierten
Leiterbahnabschnitten hergestellt, die auch als integrierte passive
Komponenten realisiert ein können.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Volumenwellenresonatoren des erfindungsgemäßen Filters
auf einem gemeinsamen Substrat angeordnet, das Substrat wiederum
auf einem mehrschichtigen Träger
befestigt. Im mehrschichtigen Träger
sind Schaltungsstrukturen und passive Komponenten vorgesehen, die
die komplexen Impedanzen und darüber
hinaus weite re Schaltungselemente umfassen können. Auf diese Weise wird
ein besonders kompaktes Bauelement erhalten, welches außer der
Dünnschichtresonatoranordnung
auf dem Substrat kein weiteres diskretes Bauelement aufweist. Bei
diesem Bauelement sind alle übrigen
erforderlichen passiven Komponenten in den Träger oder gegebenenfalls zusätzlich auch
in das Substrat der Dünnschichtresonatoranordnung
integriert.
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Wird
das Substrat, auf dem die Volumenwellenresonatoren angeordnet sind,
aus einem Halbleiter ausgebildet, so können die komplexen Impedanzen
zumindest zum Teil auch in dem Halbleitersubstrat integriert realisiert
sein. Es können
in an sich bekannter Weise im Halbleiter auch beliebige Schaltungsstrukturen
und passive und aktive Komponenten realisiert werden.
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Zur
genauen Ausgestaltung und Bemessung der komplexen Impedanz, insbesondere
der eine Induktivität
umfassenden Impedanz ist die genaue Verschaltung der Impedanz maßgeblich.
Für eine
seriell verschaltete Impedanz wird beispielsweise eine Induktivität im Bereich
von 0,1 bis 10 nH gewählt.
Eine parallel verschaltete Impedanz kann beispielsweise mit einer
Induktivität
im Bereich zwischen 10 und 100 nH ausgebildet werden, um eine optimale
Anpassung an eine äußere Schaltungsumgebung
zu erreichen.
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Optimal
angepasste, erfindungsgemäß beidseitig
symmetrisch betreibbare Filter haben neben den verbesserten Filtereigenschaften
den weiteren Vorteil, dass sie sich in Verschaltungen mit anderen
ebenfalls balanced/balanced betreibbaren Filtern unproblematisch
verhalten und es zu nahezu keiner Beeinflussungen der beiden Filter
gegenseitig kommt, sofern diese in unterschiedlichen Frequenzbändern arbeiten.
Dies ist möglich,
da der Bereich der einzelnen Durchlassbereiche erfin dungsgemäßer Filter
im Smith-Diagramm nur jeweils eine kleine Fläche einnimmt, was gleichzusetzen
ist mit einer exzellenten Anpassung. So werden z.B. bei einem eingangsseitigen
Diplexer nur noch sehr wenige zusätzliche Elemente benötigt.
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Aufgrund
der guten Verschaltbarkeit mit anderen gleichartig ausgebildeten
Filtern können
auf diese Weise Filterbänke
realisiert werden, beispielsweise kaskadierte Anordnungen von Diplexern,
wobei die beiden Einzelfilter des hierarchisch an oberster Stelle
stehenden Diplexers einer solchen Kaskade mit einem gemeinsamen
Anschluss fest verbunden sein können.
Das Signal wird dann entsprechend seiner Wellenlänge vom entsprechenden Filter
der hierarchisch untersten Stufe am Ausgangstor zur Verfügung gestellt.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der dazugehörigen Figuren näher erläutert. Die
Figuren dienen allein dem besseren Verständnis der Erfindung und sind
daher nur schematisch und nicht maßstabsgetreu ausgeführt. Gleiche
oder gleichwirkende Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
ein bekanntes symmetrisches Filter.
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2 zeigt die Durchlasskurve für dieses
Filter.
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3 zeigt
das Smith-Diagramm für
das bekannte Filter.
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4 zeigt verschiedene erfindungsgemäße Filter.
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5 zeigt Bestandteile erfindungsgemäßer Filter.
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6 zeigt
mögliche
Ausgestaltungen erfindungsgemäßer Filter.
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7 zeigt die Durchlasskurve und das Smith-Diagramm
eines weiteren erfindungsgemäßen Filters.
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8 zeigt Durchlasskurve und Smith-Diagramm
eines weiteren erfindungsgemäßen Filters.
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9 zeigt einen Diplexer, der mit zwei erfindungsgemäßen Filtern
ausgebildet ist sowie allgemein kaskadierte Strukturen.
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10 zeigt
ein auf einem Substrat befestigtes Filter mit integrierter komplexer
Impedanz.
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1 zeigt
ein beispielsweise aus der
EP1
017 170 A2 bekanntes Filter, das eine bezüglich der
Signalpfade SP1 und SP2 symmetrische Anordnung von Volumenwellenresonatoren
RS, RP umfasst. Die beiden Signalpfade SP1, SP2 verbinden die beiden
Anschlüsse
eines ersten Tors T1 mit den beiden Anschlüssen eines zweiten Tors T2.
Legt man beispielsweise an das erste Tor T1 ein symmetrisches Signal
an, dessen beide Komponenten bei gleicher Amplitude einen Phasenunterschied
von 180 Grad aufweisen, so können
am zweiten Tor T2 die gefilterten Signale ebenso symmetrisch mit
optimalem Phasenunterschied von 180 Grad und Amplitudengleichheit
erhalten werden. Die Volumenwellenresonatoren sind in Lattice-Anordnung
verschaltet und umfassen in den Signalpfaden angeordnete serielle
Resonatoren RS und in – die
seriellen Pfade SP miteinander verbindenden – Querzweigen QZ angeordnete
parallele Resonatoren RP. Ein Grundglied einer Lattice-Anordnung
besteht aus je einem seriellen Resonator RS1,1, RS2,1 in jedem der beiden
Signalpfade SP und aus zwei sich kreuzenden Querzweigen QZ1, QZ2,
in denen ebenfalls je ein paralleler Resonator RP1, RP2 angeordnet
ist. Das bekannte Filter 1 weist hier zwei Grundglieder auf.
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Verwirklicht
man mit einer solchen Anordnung ein an 100 Ohm angepasstes GSM-Filter,
so erhält
man eine Übertragungskurve,
deren Streuparameter in der 2 dargestellt
sind. 2a zeigt den gesamten Verlauf
des Parameters S2,1, während 2b in
vergrößerter Darstellung
ausschnittsweise den Bereich des Passbandes zeigt. Es ist deutlich
zu erkennen, dass das bekannte Filter trotz Optimierung im Durchlassbereich eine
hohe Welligkeit aufweist und in der Mitte des Passbandes einen ausgeprägten Einbruch,
einen sogenannten DIP, der für
schlechte Filtereigenschaften und eine mäßige Einfügedämpfung verantwortlich ist. 3 zeigt die
beiden Streuparameter S11 und S22 im Smith-Diagramm, anhand derer
sich die schlechten Filtereigenschaften und die schlechte Anpassung
anhand der relativ großen
Kringel in der Mitte des Charts erkennen lassen.
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4 zeigt dagegen unterschiedlichen Ausführungen
für ein
erfindungsgemäßes Filter,
welche bezüglich
der Filtereigenschaften gegenüber
den in den 1 bis 3 dargestellten
bekannten Filter wesentlich verbessert sind.
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4a zeigt
eine erste Ausführung
der Erfindung mit einer Resonatoranordnung RA, die mit einem ersten
Tor T1 und einem zweiten Tor T2 verschaltet ist. Die Verschaltung
der beiden Tore T über
die Resonatoranordnung erfolgt über
zwei Signalpfade SP1, SP2, in denen Volumenwellenresonatoren angeordnet
sind. Jeder der beiden Signalpfade ist außerdem mit einer Impedanz Z
verschaltet, die hier zwischen der Resonatoranord nung RA und dem
jeweiligen Tor angeordnet ist. 4a zeigt
eine Ausführung,
bei der vier komplexe Impedanzen Z11, Z12, Z21, Z22 in Serie mit
der Resonatoranordnung RA verschaltet sind.
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4b zeigt
eine zweite Ausführung,
bei der ebenfalls zwei Tore T1, T2 mit einer Resonatoranordnung
RA von Volumenwellenresonatoren über
zwei Signalpfade SP miteinander verschaltet sind. Beide Signalpfade
sind im Bereich der beiden Tore mit je einer komplexen Impedanz
Z1, Z2 verschaltet, die allerdings parallel zu den Signalpfaden
angeordnet ist. 4b zeigt eine Ausführung, bei
der die komplexen Impedanzen in einem die beiden Signalpfade im
Bereich des Tores verbindenden Querzweige angeordnet sind.
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4c zeigt
eine weitere Ausführungsform
der Erfindung, bei der hier vier komplexe Impedanzen Z11, Z12, Z21,
Z22 parallel zu den Signalpfaden verschaltet sind und den Signalpfad
mit einem Masseanschluss verbinden.
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Mit
Hilfe der komplexen Impedanzen, die in erfindungsgemäßer Weise
mit der Anordnung von Volumenwellenresonatoren verschaltet sind,
wird eine wesentliche Verbesserung sowohl im Durchlassbereich als auch
bei der elektrischen Anpassung des Filters erzielt. Die Verbesserungen
lassen sich z.B. im Durchlassbereich erkennen, das eine verminderte
Welligkeit und außerdem
keinen Einbruch in der Mitte aufweist. Im Smith-Chart werden verkleinerte "Kringel" beobachtet.
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5A zeigt
in verallgemeinerter summenförmiger
Auflistung eine Resonatoranordnung RA, wie sie in erfindungsgemäßen Filtern
eingesetzt werden kann. Die Resonatoranordnung RA kann zum Beispiel
vier unterschiedliche Teilstrukturen TS1, TS2, TS3 und TS4 umfassen,
die in beliebiger Abfolge und Unterkombination hintereinander so
verschaltet sein können,
dass sich zwei zueinander symmetrische Signalpfade ergeben. Jede
der Teilstrukturen TS kann mehrfach auftreten, wobei der Index m,
der die Anzahl der als Ladder-Type Struktur ausgebildeten ersten
Teilstruktur TS1, und der Index p für die als Lattice-Anordnung ausgebildete dritte
Teilstruktur TS3 unabhängig
voneinander Werte von 0 bis circa 100 annehmen können. Für die Summe (m + n + p + q)
gilt, dass sie in einem Filter größer gleich 1 sein muss. Die
zweite Teilstruktur TS2 umfasst ein Paar serieller Volumenwellenresonatoren
RS1, RS2, für
deren Index n gilt: 0 kleiner gleich n kleiner gleich 100. Die dritte
Teilstruktur TS3 enthält
einen parallelen Resonator RP1. Eine für erfindungsgemäße Filter
einsetzbare Resonatoranordnung kann daher sowohl gleiche als auch
unterschiedliche Teilstrukturen umfassen, die in beliebiger Anzahl
und Abfolge miteinander kombiniert sein können.
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Gute
Eigenschaften für
ein Filter werden jedoch bereits mit einer oder zwei Teilstrukturen
erhalten.
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5b zeigt
eine weitere Variante einer Resonatoranordnung, die in erfindungsgemäßen Filtern
eingesetzt werden kann. Die Resonatoranordnung umfasst einen Stapel
von akustisch miteinander gekoppelten Volumenwellenresonatoren,
einen sogenannten CRF-Filter (Coupled Resonator Filter), bei der
ein erster Stapelresonator SR1 und ein zweiter Stapelresonator SR2
jeweils zwischen zwei Elektrodenschichten SE1, SE2, bzw. SE3, SE4 übereinander
angeordnet sind, wobei zwischen ersten und zweiten Stapelresonator
eine Koppelschicht KS angeordnet ist, deren Material und Dicke den
Grad der Kopplung zwischen den beiden gestapelten Resonatoren SR1,
SR2 bestimmt. Auch diese Resonatoranordnung RA kann symmetrisch
be trieben werden, wenn die beiden Elektroden SE1 und SE2 des ersten
Stapelresonators SR1 mit dem ersten Tor und die beiden Elektroden
SE3, SE4 des zweiten Stapelresonators SR2 mit dem zweiten Tor symmetrisch
verbunden werden.
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Auch
eine solche Resonatoranordnung lässt
sich kaskadieren, wobei die Anordnung mehrfach hintereinander in
Serie geschaltet wird. Die als CRF ausgebildete Resonatoranordnung
RA ist vorzugsweise auf einem großflächigen Substrat in Form von
Dünnschichtresonatoren
ausgebildet.
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5C zeigt
verschiedene Anordnungen komplexer Impedanzen, die als serielle
oder parallele Impedanzen Zs, Zp ausgeführt sein
können.
Wie bei der Resonatoranordnung können
auch hier die Teileinheiten in beliebiger Anzahl und Reihenfolge
auftreten, wobei r die Anzahl der seriellen Einheiten und s die
Anzahl der parallelen Einheiten angibt. Zusammen ergibt sich bei
beliebiger Variation von r und s zwischen 0 und 100 die erfindungsgemäße komplexe
Impedanz. Da die Impedanzen immer symmetrisch vorliegen bzw. im
Filter symmetrisch angeordnet sind, werden eine solche zusammengesetzte
komplexe Impedanz im folgenden auch in allgemeiner Schreibweise
als Matchingeinheit MA dargestellt.
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6 zeigt
in allgemeiner Schreibweise verschiedene Möglichkeiten, wie zwei Resonatoranordnungen
RA1, RA2 unter Dazwischenschaltung von komplexen Impedanzen Z bzw.
der daraus gebildeten Matchingeinheit MA miteinander verschaltet
werden können
und Teil erfindungsgemäßer Filter
sein können.
Prinzipiell lässt
sich ein Fall A und ein Fall B unterscheiden. Im Fall A sind zwei
Resonatoranordnungen RA1, RA2 über serielle
Impedanzen Z1, Z2 in einem Signalpfad zwischen den beiden Resonatoranordnungen
verschaltet. Für diesen
Fall gilt r=1 und s=0. Im Fall B sind zwei Resonatoranordnungen
RA1, RA2 über
eine parallele Impedanzen Z im Querzweig zwischen den Signalpfaden
und zwischen den beiden Resonatoranordnungen verschaltet. Für diesen
Fall gilt r=0 und s=1.
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Die
in 6 dargestellten Verschaltungen können auch
mit den in 4 dargestellten Ausführungen verschaltet
werden. Auf diese Weise wird die Variationsvielfalt erfindungsgemäßer Resonatoranordnungen weiter
erhöht,
wobei im Einzelfall vorteilhafte Eigenschaften solcher Ausgestaltungen
erhalten werden können.
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Ein
erfindungsgemäßes Filter
weist in der Regel eine symmetrische Anordnung von Resonatoren und von
Impedanzen Z auf. Die Symmetrie bezieht sich dabei insbesondere
auf die beiden Signalpfade, in denen die Anordnung zueinander symmetrisch
ausgestaltet ist. Die Symmetrie kann sich darüber hinaus jedoch auch auf
die beiden Tore T1, T2 beziehen, so dass die Verschaltung des ersten
Tores T1 symmetrisch zu der Verschaltung des zweiten Tores T2 sein
kann. Möglich
ist es jedoch auch, am ersten Tor T1 eine andere Verschaltung mit
Impedanzen vorzunehmen als am zweiten Tor T2 und beispielsweise
serielle Impedanzen am ersten Tor mit parallelen Impedanzen am zweiten
Tor zu kombinieren.
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7 zeigt exemplarisch anhand der Streuparameter
S11 und S22 die mit der Erfindung erzielte Verbesserung bezüglich des
Filterverhaltens. Dargestellt ist in 7a und 7b die
Durchlasskurve eines erfindungsgemäßen Filters als Verlauf des
Streuparameters S21. 7c zeigt die dazugehörigen Smith-Diagramme.
Dargestellt sind die Eigenschaften eines gemäß 4a ausgebildeten
Filters, bei dem die Resonatoranordnung gemäß 5 ausgebildet
ist, wobei die Parameter m gleich n gleich 0 und p gleich 2 eingestellt
sind. In den Diagrammen der 7 ist
neben der Kurve N für
das erfindungsgemäße Filter
noch eine Kurve B dargestellt, die dem bereits in 2 und 3 gezeigten
Verhalten eines bekannten Filters entspricht. Durch Übereinanderlegen
der beiden Kurven B und N werden die Vorteile erfindungsgemäßer Filter
besonders deutlich. 7b zeigt das wesentlich verbesserte
und hier vergrößert dargestellte
Passband des Filters.
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7c zeigt
das entsprechende Smith-Diagramm, wobei links der Streuparameter
S11 und rechts der Streuparameter S22 dargestellt sind. Auch hier
zeigt sich an der Messkurve N, dass die "Klingel" eines erfindungsgemäßen Filters wesentlich kleiner
sind und damit zentraler angeordnet sind als diejenigen des bekannten
und in Kurve B dargestellten Filters.
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8 zeigt, dass sich auch mit einem erfindungsgemäßen Filter,
das gemäß 4b ausgebildet
ist und dessen Resonatoranordnung gemäß 5 mit
den dazugehörigen
Parametern m gleich n gleich 0 und p gleich 2 ausgebildet ist. Auch
hier sind die mit N bezeichneten Messkurven des erfindungsgemäßen Filters
der Messkurve B des bereits bekannten Filters gegenübergestellt.
Die vorteilhaften Eigenschaften dieses Filters sind insbesondere
in der 8b im Bereich des flachen Passbandes
ohne Einbruch und in der 8c dargestellt,
wobei letztere die erfindungsgemäß verbesserte
Anpassung des Filters besonders gut zum Ausdruck bringt.
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9 zeigt eine aufgrund der verbesserten
elektrischen Anpassung erfindungsgemäßer Filter besonders vorteilhafte
Verwendung erfindungsgemäßer Filter
in Diplexerschaltungen. In einem Diplexer gemäß 9A sind
zwei Filter F1, F2 parallel zueinander verschaltet, wobei das erste
Filter F1 das Tor T1 mit dem zweiten Tor T2 verbindet, das Filter
F2 dagegen das erste Tor T1 mit dem dritten Teiltor T3. Beide Filter
umfassen Resonatoranordnungen RA1, RA2 und sind erfindungsgemäß mit komplexen
Impedanzen verschaltet, die in der Figur als Matchingeinheit MA
dargestellt sind. In einem Fall a) sind z.B. seriell in den Signalpfaden angeordnete
Impedanzen vorgesehen, wobei für
MA11 und MA21 gilt: r=1 und s=0. Bei MA3 sind r und s gleich 0.
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Ein
möglicher
Fall b) ist ähnlich,
nur sind hier z.B. für
die vorgeschaltete Matchingeinheit MA3 sind r und s gleich 2.
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Ein
Diplexer kann besonders gut aus der Parallelverschaltung zweier
erfindungsgemäßer Filter
realisiert werden, da diese sehr gut angepasst sind. Durch die gute
Anpassung erfindungsgemäßer Filter
kann eine Kaskade erfindungsgemäßer Filter,
die praktisch einer Filterbank aus insgesamt vier Filtern entspricht,
ohne Störungen
zwischen den Einzelfiltern realisiert werden. Auf diese Weise kann
beispielsweise in einem Endgerät
für den
Mobilfunk ein Eingangssignal rein passiv ohne Schalter auf vier
Empfangsfilter (RX-Filter) auf symmetrische Art und Weise gediplext
werden, wobei die vier Filterendstufen beispielsweise den GSM-Bändern GSM850,
GSM900, GSM1800 und GSM 1900 zugeordnet sein können. Die Verschaltung der
Filter gelingt ohne zusätzliche
Schalter durch Direktverschaltung wie beispielsweise in 9A gezeigt.
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In 9c ist
eine weitere Kaskade erfindungsgemäßer Filter vorgestellt, die
ein Eingangstor T1 mit insgesamt vier Toren T2 bis T5 verbindet.
Die Indices für
die Struktureinheiten gemäß 5 können
in einem konkreten Beispiel wie folgt gewählt werden:
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9B zeigt
eine vereinfachte Möglichkeit,
komplexe Verschaltungen erfindungsgemäßer Filter darzustellen, wobei
aus zwei Matchingeinheiten MA1 und MA2 samt dazwischen verschalteter
Resonatoranordnung RA eine kombinierte Resonator/Matchingeinheit
RM wird, deren Indices beliebig in den angegebenen Grenzen gewählt werden
können
und auch Null betragen können.
Mit Hilfe dieser Vereinfachung lässt
sich z.B. eine komplexe Verschaltung wie in
9D einfach
beschreiben. Die dargestellte Kaskade aus 6 kombinierten Resonator/Matchingeinheiten
RM fächert
ein Eingangstor durch zwei Stufen in 4 Ausgangstore auf. Die Indices
für die
Struktureinheiten können
gemäß
5 in einem konkreten Beispiel wie folgt
gewählt
werden:
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Mit
diesen Variablen wird genau die Struktur von 9C erhalten.
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Möglich ist
auch, diese Kaskadierung über
weitere Stufen fortzuführen,
wobei im allgemeinsten Fall von x Eingangstoren auf y Ausgangstore
kaskadiert wird, wobei x,y natürliche
Zahlen sind und x < y.
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10 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung anhand eines schematischen
Querschnitts durch eine Anordnung, bei der die Volumenwellenresonatoren
in der gewünschten
symmetrischen Resonatoranordnung auf einem Substrat S angeordnet
beziehungsweise erzeugt sind. Das Substrat S ist in Flip Chip Bauweise über Bumps
BU mit einem Trägersubstrat
TS verbunden. Das Trägersubstrat
TS weist mehrere dielektrische Schichten auf, wobei auf, unter und
zwischen den Schichten zu Leiterbahnen und Schaltungsstrukturen
strukturierte Metallisierungsebenen vorgesehen sind. Auf diese Weise
gelingt es, auf oder in dem Trägersubstrat
Schaltungsstrukturen zu verwirklichen und insbesondere die erfindungsgemäße komplexe
Impedanz im Inneren des Trägersubstrats
TS integriert vorzusehen. Im dargestellten Querschnitt sind beispielsweise
zwei Impedanzen Z1, Z2 zu erkennen, die seriell in einem elektrischen
Signalpfad zwischen der Resonatoranordnung RA und einer auf der
Unterseite des Trägersubstrats
TS angeordneten Anschlussfläche
AF geschaltet sind. Die beiden Anschlussflächen AF1, AF2 können beispielsweise
einem der elektrischen Tore des erfindungsgemäßen Filters zugeordnet sein.
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Ist
die komplexe Impedanz beispielsweise als Induktivität ausgebildet,
so wird vorteilhaft bei der Bemessung der Induktivität die gesamte
Struktur berücksichtigt,
da die im Trägersubstrat
realisierten Durchkontaktierungen und Leiterab schnitte selbst mit
einer Induktivität
behaftet sind, die einen Beitrag zur Gesamtinduktivität zwischen
Resonatoranordnung RA und Anschlussfläche AF ausbildet. Die für ein erfindungsgemäßes Filter
optimale komplexe Impedanz ergibt sich dann aus der Summe der Impedanzen
der einzelnen Verschaltungsstrukturen bzw. Verschaltungsbestandteile
und den konkreten Impedanzelementen Z, die zusätzlich zu den vorhandenen Leitungen
im Inneren des Trägersubstrats
TS ausgebildet sind. Werden diese Impedanzen seriell in den Signalpfad
eingebaut und als Induktivität
verwirklicht, so genügen
für eine
Anpassung eines bei circa zwei Gigahertz arbeitenden Filters an
eine 100 Ohm Umgebung Induktivitäten
zwischen 0,1 und 10 nH, wobei zumindest die geringerenn Induktivitätswerte
bereits mit Bumps und den beispielsweise in 10 dargestellten
Durchkontaktierungen und Leiterbahnabschnitte realisiert werden
kann. Parallel verschaltete Induktivitäten, eingesetzt als erfindungsgemäße komplexe
Impedanzen, erfordern eine höhere
Induktivität
und sind daher vorzugsweise als konkrete impedanzbehaftete Strukturen
ausgebildet, beispielsweise als Spulen oder mäanderförmige Leiterbahnabschnitte.
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Obwohl
die Erfindung nur anhand weniger Ausführungsbeispiele dargestellt
werden konnte, ist sie nicht auf diese beschränkt. Die nicht näher ausgeführten komplexen
Impedanzen können
im einfachsten Fall Induktivitäten,
in einer realen Ausführung
jedoch eine beliebige Verschaltung unterschiedlicher impedanzbehafteter
Schaltungselemente darstellen. Die Volumenwellenresonatoren können in
an sich bekannter Weise ausgebildet sein und beispielsweise als
FBAR Resonatoren. Art und Anzahl für eine erfindungsgemäße Resonatoranordnung
verwendeter Teilstrukturen kann beliebig gewählt werden. Die Impedanzen
können
außerdem auf
der Oberfläche
des Substrats, auf der Oberfläche
des Trägersubstrats
oder als konkrete Kom ponenten außerhalb der beispielsweise
in 10 dargestellten Anordnung realisiert sein.
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Obwohl
erfindungsgemäße Filter
symmetrisch betreibbar sind, schließt dies nicht aus, sie auch
ein- oder beidseitig unsymmetrisch zu betreiben. Solche Filter können dann
beispielsweise balanced/unbalanced betrieben werden. Auch bei einer
solchen Betriebsweise ändert
sich nichts am vorteilhaften Filterverhalten erfindungsgemäßer Filter.