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Technisches
Gebiet
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Die
Erfindung betrifft eine Temperatursensor-Vorrichtung zur Messung
und Übermittlung
eines Raumlufttemperaturwertes an eine Regelschaltung zur Regelung
der Raumlufttemperatur auf einen Sollwert, enthaltend
- (a) einen Temperatursensor zur Messung der Raumlufttemperatur,
- (b) eine Sendeeinrichtung zur Übertragung eines den gemessenen
Temperaturwert repräsentierenden
Funksignals an eine Empfangseinrichtung der Regelschaltung,
- (c) Steuermittel zur Steuerung des Temperatursensors und der
Sendeeinrichtung,
- (d) Solarzellen zur Energieversorgung der Sendeeinrichtung und
der Steuermittel mit elektrischer Energie, und
- (e) zusätzlich
zu der Solarzelle einen Energiespeicher, welcher über die
Solarzelle auffüllbar
ist.
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Raumlufttemperaturwerte
werden mittels eines Temperatursensors aufgenommen. Sie werden an
eine Regelschaltung übertragen,
welche zum Beispiel Ventile von Heizkörpern beeinflusst. Üblicherweise
wird das Temperatursignal über
eine fest verlegte Leitung an die Regelschaltung übertragen.
Die Regelschaltung kann dabei über
ein BUS-System mit weiteren
Regelschaltungen und einer zentralen Steuerzentrale für das Gebäudemanagement
verbunden sein. Die Regelschaltung ist zum Beispiel in einer abgehängten Decke
oder dergleichen versteckt. Der Temperatursensor ist an einer Wand
oder einer anderen geeigneten Stelle innerhalb des Raumes montiert.
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Der
Temperatursensor überträgt das Temperatursignal üblicherweise
in regelmäßigen Abständen an
die Regelschaltung. Ändert
sich die Raumlufttemperatur, so wird ein entsprechendes Signal an
ein zugehöriges
Heizungsventil gesendet. Bei sinkender Raumlufttemperatur öffnet das
Heizungsventil und die Raumlufttemperatur steigt an. Bei steigender Raumlufttemperatur
wird das Heizungsventil geschlossen.
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Die
Regelschaltung regelt dabei die Raumlufttemperatur auf einen eingestellten
Temperatur-Sollwert. Der Sollwert kann durch die zentrale Steueranlage
vorgegeben werden. Häufig
wird der Sollwert am Wochenende aus Energiespargründen niedriger
eingestellt, als zum Beispiel an Werktagen innerhalb der Woche.
Der Sollwert kann zusätzlich manuell
an einem Einstellmittel an dem Temperatursensor verstellt werden.
Das zugehörige
Signal wird dann zusammen mit dem Temperaturwert an die Regelschaltung übermittelt.
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Normalerweise
wird ein Temperatursensor fest mit der Regelschaltung verdrahtet. Über die
Verbindungsleitung erfolgt die Energieversorgung und der Informationsfluß. Solche
fest verlegten Verbindungsleitungen sind in einigen Fällen unvorteilhaft. So
ist es aufwendig, Gebäude
mit Temperatursensoren nachzurüsten,
weil dann unter Umständen
die Wände
geöffnet
werden müssen,
um die Leitungen unter Putz zu legen. Ein einmal installierter Temperatursensor
kann nicht mehr ohne weiteres versetzt werden. Insbesondere bei
wandelbaren Gebäuden, bei
denen die Aufteilung und die Funktion der Räumlichkeiten während der
Bauphase noch nicht feststeht oder sich während der Nutzungsphase ändert, ist
dies nachteilig.
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Aus
der Veröffentlichung „Funken
ohne Batterie" von
Peter Pernsteiner in Elektronik 6 (2003) S.38-42 ist ein Temperatursensor
bekannt, bei welchem das Temperatursignal über Funk an die Regelschaltung übertragen
wird. Der Temperatursensor ist weiterhin mit einer Solarzelle versehen,
welche das Bauteil mit Energie versorgt. Dadurch kann der Temperatursensor
kabellos installiert werden. Nachteilig bei dieser Anordnung ist
es, daß die
Funktionsfähigkeit
nur dann gewährleistet
ist, wenn Licht auf die Solarzelle fällt. Wird der Raum abgedunkelt
oder in der Nacht kann eine solche Anordnung keine Temperaturwerte
an die Regelschaltung senden.
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Aus
der
DE 37 36 244 C2 ist
eine Klimaregelvorrichtung bekannt, bei welcher Steuersignale optisch
auf eine lokale Regelschaltung übertragen
werden. Die lokale Regelschaltung arbeitet mit Batterien oder einem
Solarwandler zur Ladung eines Akkumulators. Zur Minimierung des
Strombedarfs wird die Versorgungsspannung nur dann „freigeschaltet", wenn tatsächlich Strom
benötigt
wird. Durch diese bedarfsweise Stromversorgung lässt sich der Strombedarf stark
reduzieren. Das Energiemanagement richtet sich also nach der Energienachfrage.
Die Zeitabstände,
zu denen die Versorgungsspannung überhaupt einschaltet, sind
fest.
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Aus
der
DE 101 05 959
A1 ist eine Anordnung bekannt, mit der Heizungs- und Kühleinrichtungen
miteinander und mit einer Steuereinrichtung kommunizieren. Die Kommunikation
erfolgt dabei mittels Datenfunk- oder Bluetooth. Die einzelnen Module
werden mit Batterien betrieben. Das Energiemanagement eines Moduls
erfolgt derart, daß der
Energiebedarf gesenkt wird, in dem der Datenaustausch in festen,
vorgegebenen oder wählbaren
Zeitabständen
erfolgt oder nur dann, wenn eine hinreichende Änderung von Meßdaten bzw.
Eigenschaftsdaten gegenüber
den Vorwerten vorliegt. Bei allen bekannten Vorrichtungen besteht
das Problem, daß die
Funktionsfähigkeit
nicht mehr gewährleistet
ist, wenn die Energieversorgung erschöpft ist.
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Aus
der
DE 101 50 128
C2 ist eine Anordnung mit einem drahtlosen Sensor und einer
Solarzelle bekannt, bei welcher eine Timer-Schaltung vorgesehen
ist, welche eine Aussendung eines Sendetelegramms aktiviert. Die
Timerschaltung ist in Abhängigkeit
von einem Spannungsniveau des Energiespeichers triggerbar.
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Aus
der
DE 197 29 575
A1 ist ein Raumtemperaturregler mit drahtloser Messwertübertragung bekannt.
Die Temperaturmessvorrichtung wird von einer Solarzelle mit Energie
versorgt. Zur Senkung des Energieverbrauchs wird vorgeschlagen,
den letzten gesendeten Messwert zu speichern und einen Messwert
nur dann zu senden, wenn sich dieser um einen minimalen Betrag vom
letzten Meßwert
unterscheidet.
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Offenbarung
der Erfindung
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine kabellose Temperatursensor-Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, die mit einfachen Mitteln
dauerhaft einen kontinuierlichen Einsatz erlaubt. Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe dadurch gelöst,
daß Mittel
zum Senden gemessener Temperaturwerte in Intervallen variabler Dauer
an die Empfangseinrichtung der Regelschaltung vorgesehen sind, wobei
jeweils ein Sendevorgang erst dann auslösbar ist, wenn ΔT ≤ |Σ Δτ|, mit ΔT einem vorgegebenen
Wert für
eine Temperaturänderung
und Δτ die nach
einem festen Zeitintervall δt
ermittelte Temperaturdifferenz zu einem vorhergehenden Wert.
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Entsprechend
der Erfindung werden die Temperaturdifferenzen zu einem vorhergehenden Wert
nach einem kleinen Zeitintervall δt
gemessen und zum Beispiel in einem Summenspeicher hinterlegt. Nach
einem weiteren Zeitintervall δt
wird erneut gemessen. Dieser Wert wird zu dem Wert in dem Summenspeicher
hinzu addiert. Dabei werden auch die Vorzeichen berücksichtigt
und nicht nur die absoluten Werte. Erst wenn eine Vielzahl von Temperaturdifferenzen
in die gleiche Richtung erfolgen, überschreitet die Summe den
Schwellenwert ΔT
und ein Sendevorgang wird ausgelöst.
Schwankungen mit positivem Vorzeichen und negativen Vorzeichen kompensieren
sich. Die Summe bleibt daher unterhalb des Schwellenwerts ΔT. Bei dieser
Vorrichtung ist nur ein Summenwertspeicher erforderlich. Aufwendige
Auswertungen entfallen.
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Vorzugsweise
sind Speichermittel zum Speichern einer Zahl vorgesehen, welche
die maximale Anzahl von Sendevorgängen während einer Dunkelphase repräsentiert,
Zählmittel
zum Zählen
der bereits erfolgten Sendevorgänge
während
einer Dunkelphase, und Mittel zum Unterdrücken eines Sendevorgangs während der
Dunkelphase, wenn die Anzahl der bereits erfolgten Sendevorgänge die
maximale Anzahl überschreitet.
Diese maximale Zahl kann zum Beispiel so berechnet sein, daß nur z.B. 90%
der Energie verbraucht wird. Es versteht sich, daß auch äquivalente
Mittel vorgesehen sein können,
bei welchen zum Beispiel rückwärts bis
Null herunter gezählt
wird, kein Zähler,
sondern eine andere Größe beobachtet
wird, welche die Anzahl der möglichen
Sendevorgänge
repräsentiert
oder dergleichen.
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Auf
diese Weise wird erreicht, daß der
Temperatursensor auch dann arbeitsfähig bleibt, wenn kein Licht
auf die Solarzelle fällt.
Die Vorrichtung ist vollständig
autonom. Der Speicher wird von der Solarzelle aufgefüllt, wenn
wieder Licht auffällt
und braucht daher, im Gegensatz zum Beispiel zu einer Batterie,
nicht erneuert oder ausgetauscht zu werden. Die variablen Sendeintervalle
ermöglichen
auch das Überbrücken langer
Dunkelphasen, da nur bei Bedarf, d.h. bei echten Temperaturänderungen,
die ein normales Rauschen übersteigen,
tatsächlich
gesendet wird. Die Zeiträume
zwischen den Messungen sind fest, aber die Intervalldauern, zu denen
gesendet werden, sind – im
Gegensatz zu bekannten Anordnungen nach dem Stand der Technik – abhängig von
der Summe der Temperaturschwankungen.
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Die
Einstellgröße zum Aktivieren
des nächsten
Sendevorgangs ist somit die gemessene Temperatur. Wenn sich die
Temperatur nicht oder nur wenig ändert,
ist eine Übertragung
des Temperaturwertes an die Regelschaltung nicht erforderlich. Entsprechend
können
dann die Intervalle lang sein. Eine Übertragung erfolgt bei gleichbleibender
Temperatur nur, um das Bestehen des Kommunikationsweges zu bestätigen.
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Vorzugsweise
ist der Energiespeicher ein Kondensator hoher Kapazität, insbesondere
ein Gold-Cap-Speicher. Ein solcher Speicher ist klein, leistungsfähig und
daher besonders gut geeignet für einen
Temperatursensor.
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Die
Intervalldauer für
das Senden eines Temperaturwertes an die Regelschaltung kann folgendermaßen geregelt
sein. Die Vorrichtung umfasst Mittel zur Messung der Beleuchtungsstärke an der
Solarzelle und das Zeitintervall δt
ist größer, wenn
die Beleuchtungsstärke
während
einer Dunkelphase einen vorgegebenen Schwellwert unterschreitet.
Das bedeutet, daß der
Temperaturwert häufiger
oder weniger häufig
gesendet wird, je nachdem, welche Umgebungsbedingungen vorliegen.
Da der Sendevorgang mit hohem Energieverbrauch verbunden ist, wird
die Intervalldauer so eingestellt, daß Temperaturwerte nur so häufig gesendet
werden, wie dies erforderlich ist. Wenn zum Beispiel nachts keine
Energie von der Solarzelle geliefert wird, muß die Energie dem Energiespeicher
entnommen werden. Dann wird die Intervalldauer größer. Das
schont den Energievorrat. Wenn dagegen viel Licht vorhanden ist,
kann der Speicher geladen und der Temperaturwert häufiger gesendet
werden, da jederzeit Energie vorhanden ist. Dies geschieht dadurch,
daß nachts
weniger Werte Δτ pro Zeiteinheit
aufaddiert werden. Dadurch wird der Wert ΔT erst zu einem späteren Zeitpunkt
erreicht, als bei vergleichbaren Temperaturverläufen während guter Beleuchtung der
Solarzelle.
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Zur
weiteren Regelung kann es sinnvoll sein, daß der vorgegebene Wert für eine Temperaturänderung ΔT bei Temperaturanstieg
ein anderer ist als bei Temperaturabfall. Bei sinkender Temperatur
kann zum Beispiel ein kleineres ΔT
vorgegeben werden, so daß ein
Temperaturabfall schneller erfasst wird, als ein Temperaturanstieg.
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Die
Vorrichtung kann folgendermaßen
betrieben werden: Bestimmung der Anzahl der bei vollem Energiespeicher
möglichen
Sendevorgänge,
Ermitteln der Beleuchtungsstärke
an der Solarzelle, und Auslösen
von Sendevorgängen,
solange die Beleuchtungsstärke
einen vorgegebenen Schwellwert erreicht oder wenn dies nicht der
Fall ist, bis ein vorgegebener Prozentsatz der maximal möglichen
Sendevorgänge
erreicht ist.
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Je
mehr die Energiemenge absinkt, um so mehr muß Energie „gespart" werden, um die Funktionsfähigkeit
der Vorrichtung zu gewährleisten.
Liegen nur noch z.B. 10% der Energie des Energiespeichers vor, so
wird kein Sendevorgang mehr ausgelöst. Dann ist morgens, wenn
die Beleuchtungsstärke wieder
ausreichend ist, noch genügend
Energie für die
sofortige Aktivierung vorhanden.
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Vorzugsweise
sind Mittel zur eindeutigen Identifizierung des Funksignals mit
der Temperatursensor-Vorrichtung vorgesehen. Dann können mehrere
Temperatursensor-Vorrichtungen
gleichzeitig verwendet werden. Die Identifizierungsmittel ermöglichen
die eindeutige Zuordnung eines Signals zu einem bestimmten Sensor.
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Vorzugsweise
ist ein Stellmittel zur Änderung des
Temperatursollwertes vorgesehen, der zusammen mit dem gemessenen
Temperaturwert an die Empfangseinrichtung der Regelschaltung übertragbar
ist. Für
die Übertragung
des Temperatursollwerts können
dann die gleichen Übertragungswege
angewendet werden, wie für
die Übertragung
des aktuell gemessenen Temperaturwertes. Es kann der Übertragung
des Temperatursollwertes aber auch eine höhere Priorität eingeräumt werden.
Dann wird die Übertragung
des Temperaturwertes erzwungen.
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Das
Gerät kann
auch als Tischgerät
ausgeführt
sein.
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Ausgestaltungen
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Ein Ausführungsbeispiel ist
nachstehend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Raumlufttemperatur-Regelung.
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2 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Temperatur und der Übertragungszeitpunkte bei
im wesentlichen konstanter Temperatur
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3 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Temperatur und der Übertragungszeitpunkte bei
veränderlicher
Temperatur
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4 zeigt
schematisch den zeitlichen Verlauf der Temperatur und der Übertragungszeitpunkte bei
einer Änderung
des Temperatur-Sollwerts
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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In 1 ist
eine allgemein mit 10 bezeichnete Temperatursensor-Vorrichtung
dargestellt. Die Temperatursensor-Vorrichtung 10 umfasst
ein Gehäuse 12.
Das Gehäuse
ist kabellos an einer Wand in einem Raum befestigt. Außerhalb
des Gehäuses 12 ist
eine Solarzelle 14 an dem Gehäuse angeordnet. Bei der Solarzelle 14 handelt
es sich um eine sogenannte Indoor-Solarzelle, deren spektrale Empfindlichkeit
an das Emissionsspektrum von Kunstlicht angepasst ist. Die Vorrichtung 10 umfasst
weiterhin einen Temperaturfühler 16,
einen Energiespeicher 18, einen Prozessor 20 und
eine Sendeeinheit 22. Die Solarzelle 14 versorgt
die Sendeeinheit 22, den Prozessor 20 und den
Energiespeicher 18 mit Strom. Dies ist durch Pfeile 24, 26 und 28 dargestellt.
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Wenn
die Helligkeit in dem Raum zu gering ist, werden die Sendeeinheit 22 und
der Prozessor 20 mit Energie aus dem Energiespeicher 18 versorgt. Dies
ist durch Pfeile 30 und 32 dargestellt. Der Prozessor 20 steuert
die innerhalb der Vorrichtung 10 ablaufenden Vorgänge. Der
Temperaturfühler 16 misst
die Raumlufttemperatur T. Der Wert der Raumlufttemperatur wird mittels
des Prozessors 20 an die Sendeeinheit 22 übertragen.
Dies ist durch Pfeil 38 und 40 dargestellt. Die
Sendeeinheit 22 sendet den Wert der Raumlufttemperatur
an einen Empfänger 34.
Dies ist durch einen Pfeil 36 dargestellt. Die Funkverbindung
erfolgt in einem Frequenzband um 868 MHz. Für die Zuordnung des Funksignals
ist jedes Signal mit einer Sensor-spezifischen Codierung versehen.
Aufgrund der Codierung kann zwischen den Signalen unterschiedlicher
Sensor-Vorrichtungen 10 unterschieden werden. Der Empfänger 34 ist
Teil einer Regelschaltung 44, die als solche bekannt ist
und daher nicht näher
beschrieben werden braucht.
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Die
Regelschaltung 44 (Raumregler) verwendet den Temperaturwert
zur Regelung eines Heizungsventils 46 einer Heizung 50.
Das ist durch einen Pfeil 48 dargestellt. Über ein
BUS-System 52 ist die Regelschaltung 44 mit einer
zentralen Steuereinheit und weiteren Regelschaltungen verbunden.
Statt einer festen Leitung kann auch die Übermittlung der Daten an das
Heizungsventil 46 mittels einer Funkverbindung erfolgen.
Dann muß in
der Regelschaltung 44 ein Sender vorgesehen sein. Von der
zentralen Steuereinheit werden die allgemeinen Regelungsdaten für die Regelung
der Heizung eingestellt. Die für
alle angeschlossenen Regelschaltungen 44 geltenden Regelungsdaten
werden von der zentralen Steuereinheit übertragen. Weiterhin ist an
der Temperatursensor-Vorrichtung 10 ein Einstell-Drehknopf 54 vorgesehen.
Mit dem Einstellknopf 54 kann der Temperatursollwert (absolut)
oder eine Differenz zu dem Temperatursollwert verändert werden.
Der Einstellwert des Knopfes 54 wird über den Prozessor 20 verarbeitet
und zusammen mit dem Temperaturwert an die Regelschaltung gesendet.
Damit kann eine individuelle Einstellung für einen Raum, die von den allgemeinen
Regelungsdaten abweicht, vorgenommen werden.
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Die Übertragung
der Temperaturwerte, der Codierung und ggf. des Temperatursollwerts
erfolgt nach folgendem Schema, welches graphisch in 2 bis 4 dargestellt
ist. Dabei ist zu berücksichtigen,
daß die
hier dargestellten zeitlichen Temperaturverläufe lediglich der Veranschaulichung
dienen und zumindest teilweise stark von den tatsächlichen
Verhältnissen
abweichen.
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Wenn
tagsüber
ausreichend Licht auf die Solarzelle fällt, wird in regelmäßigen Zeitintervallen
im Bereich von etwa zwei Minuten ein Temperaturwert gemessen und
ggf. gesendet. Die Übertragung
per Funk erfordert dabei einen Strom in der Größenordnung von einigen 10 mA,
während
der Prozessor lediglich wenige Mikroampere benötigt. Die Übertragung von Daten braucht
also um mehrere Größenordnungen
mehr Energie als der Prozessor zur Steuerung der internen Abläufe innerhalb
der Sensor-Vorrichtung.
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Um
die erforderliche Energiemenge insgesamt und damit die Solarzelle
klein zu halten, erfolgt eine Funk-Übertragung nur, wenn dies erforderlich ist.
Auch der Prozessor 20 arbeitet nur, wenn dies erforderlich
ist. Während
der übrigen
Zeit befindet sich der Prozessor in einem sogenannten Schlafmodus. In
diesem Modus ist er nahezu inaktiv und braucht besonders wenig Energie.
Nach einem Sendevorgang (Zeitpunkt 0 in 2) befindet
sich der Prozessor im Schlafmodus. Dieser wird alle 8 Sekunden unterbrochen
und es wird überprüft, ob das
Zeitintervall von zwei Minuten bereits verstrichen ist. Nach zwei Minuten
wird der mit 60 bezeichnete Temperaturwert T des Temperaturfühlers 16 ausgelesen.
Der aktuelle Temperaturwert wird nun mit dem vorhergehenden Temperaturwert
verglichen und die Differenz Δτ gebildet.
Dieser ist an diesem Punkt gerade Null. Die Temperaturdifferenz
wird in einem Summenspeicher gespeichert. Der Prozessor überprüft nun,
ob der Absolutbetrag dieses aktuellen, gespeicherten Summenwerts Σ Δτ größer ist
als ein vorgegebener Wert für eine
Temperaturänderung ΔT. An dem
mit 62 bezeichneten Punkt ist die Temperaturdifferenz positiv, aber
recht gering. Nach jeweils weiteren zwei Minuten wird der Vorgang
wiederholt 64, bis die Bedingung erfüllt ist. In der Zwischenzeit
ist eine Übertragung
des Temperaturwertes nicht erforderlich. Eine Übertragung des Temperaturwertes
erfolgt erst, wenn der Summenwert größer als die vorgegebene Temperaturänderung
ist. In 2 rauscht die gemessene Temperatur
um den Wert TS, ist aber im Mittel nicht
veränderlich.
Der Summenwert schwankt daher um Null. Dementsprechend wird kein
Temperaturwert gesendet.
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In 3 ist
der Fall dargestellt, bei dem sich die Temperatur ändert. Zunächst steigt
die mit 68 bezeichnete Temperatur an. Der mit 66 bezeichnete
Differenzwert Δτ ist hier
bereits etwas größer, bleibt
aber nach zwei Minuten noch kleiner als ΔT. Entsprechend braucht der
Wert noch nicht gesendet werden. Nach weiteren zwei Minuten wird
jedoch eine weitere positive, recht große Temperaturänderung
bei 70 gemessen. Die Summe der beiden Werte bei 66 und 70 ist größer als ΔT. Der Temperaturwert 70 wird
daher zusammen mit der Codierung an den Empfänger 34 der Regelschaltung 44 übertragen
(1). Dies ist durch einen Pfeil 72 angedeutet.
Die Regelschaltung 44 überträgt ein Signal
an das Heizungsventil 46. Danach sinkt die Temperatur wieder
ab. Auch bei 74 ist die Temperaturdifferenz zwischen vorhergehenden Wert
und aktuellem Wert größer. Entsprechend
erfolgt auch hier eine Sendung. Danach bleibt die Temperatur wieder
im wesentlichen konstant.
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Die
Zeit zwischen den erfolgten Übertragungen
ist also nicht konstant, sondern richtet sich nach der Raumlufttemperatur,
bzw. ihrer Änderung.
Bei geringen Temperaturänderungen
kann so der Energieverbrauch der Temperatursensor-Vorrichtung wesentlich
gesenkt werden.
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In 4 ist
der Fall dargestellt, bei dem die Soll-Temperatur TS mittels
des Einstellknopfes 54 auf einen neuen Temperaturwert TSn eingestellt wurde. Der erste Temperaturwert
nach zwei Minuten wird nicht gesendet, da er innerhalb des vorgegebenen Schwankungsbereichs
liegt (s.oben). Zum Zeitpunkt tn wurde der
Sollwert verstellt. Dieser Zeitpunkt liegt zwischen zwei Übertragungszeitpunkten,
nämlich
bei zwei Minuten und vier Minuten. Der Sollwert wird nicht unmittelbar
an die Regelschaltung 44 übertragen, sondern erst mit
Ablauf des Intervalls, hier bei vier Minuten. Der Temperaturwert 76 braucht
nicht übertragen
werden. Trotzdem erfolgt nun eine Übertragung, nämlich des
neuen Sollwerts unabhängig von
der Übertragung
des Temperaturwerts. Dies ist durch einen Pfeil 78 angedeutet.
Dann werden wieder Übertragungen
ausgelöst,
wie dies bereits bei 3 beschrieben wurde. Hier bildet
die Summe jedoch einen negativen Wert.
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Wenn
die Energieversorgung der Vorrichtung nicht durch die Solarzelle,
sondern durch den Energiespeicher erfolgt, weil die Solarzelle nicht mehr
ausreichender Helligkeit ausgesetzt ist, werden die Zyklen wie folgt
geregelt:
Da tagsüber
z.B. ausreichend Licht auf die Solarzelle fällt, kann auch bei kleineren
Temperaturschwankungen, d.h. häufiger
ein Temperaturmesswert gesendet werden. Während der Dunkelphasen, insbesondere nachts,
darf jedoch nicht so häufig
gesendet werden. Das wird dadurch erreicht, daß ein größerer Wert für δτ vorgegeben
wird, wenn die Beleuchtungsstärke
an der Solarzelle einen Schwellwert unterschreitet. Durch Messung
der Beleuchtungsstärke
wird die Dunkelphase erkannt und dieser größere Schwellwert verwendet.
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Der
Prozessor 20 überprüft also
zunächst, ob
die Solarzelle Energie liefert. Er kennt die Anzahl der noch möglichen
Sendevorgänge.
Ist ausreichend Energie vorhanden, wird geprüft, ob eine Übertragung
erforderlich ist. Dabei wird jedoch das Basisintervall von zwei
Minuten erhöht.
Wie sehr das Basisintervall verlängert
wird, ist festgelegt. Die Verlängerung
des Basisintervalls vermeidet das mit Energieverbrauch verbundene
Auslesen der Temperatur und die Rechnerleistung bei der Berechnung
der Summe und dem Vergleich mit dem vorgegebenen Wert.
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Je
nach Anforderungen an die Qualität
der Temperaturregelung können
hier entsprechend die Rahmenbedingungen für die Sendebedingungen festgelegt
werden.
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Der
Energiespeicher 18 setzt sich aus mindestens zwei Goldcap-Speichern
zusammen. Bei diesen Speichern handelt es sich um hochkapazitive Kondensatoren.
Zwei Speicher mit großem
Speicherinhalt sind für
die Versorgung des Senders 22 vorgesehen. Ein dritter Speicher
dient der Versorgung des Prozessors 20. Er ist nicht mit
dem Sender 22 verbunden. Dadurch ist gewährleistet,
daß der
Prozessor zur Steuerung der internen Vorgänge auch dann noch arbeitsfähig ist,
wenn die Energie nicht mehr zum Senden von Daten ausreicht. Eine
Reservevorhaltung ist dabei berücksichtigt.
Da der Prozessor sehr viel weniger Energie verbraucht, kann es entsprechend
im schlimmsten Fall dazu kommen, daß keine Temperaturwerte mehr
gesendet werden. Trotzdem bleibt die Arbeitsfähigkeit auch über lange Zeiträume erhalten.
Sobald wieder Licht auf die Solarzelle fällt, kann die Vorrichtung wie
gewohnt arbeiten, auch wenn zwischendurch zu wenig Energie für eine Übertragung
vorhanden war. Insbesondere nachts und am Wochenende können auf
diese Weise längere
lichtarme Zeiträume überbrückt werden.
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Es
besteht weiterhin die Möglichkeit,
den Prozessor in einen noch tieferen low-power-Mode zu versetzen, bei dem der Energieverbrauch
gegenüber dem
Schlafmodus weiter gesenkt wird. Dieser Modus ist besonders geeignet
für den
Zeitraum zwischen der Herstellung und der Inbetriebnahme der Temperatursensor-Vorrichtung,
damit sofort eine Arbeitsbereitschaft hergestellt werden kann.
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Wenn
absehbar ist, daß die
Energie des Energiespeichers auch nicht mehr zur Versorgung des Prozessors
ausreicht, so kann ein „Notsignal„ gesendet
werden. Mit diesem Notsignal wird eine Lichtquelle aktiviert, die
die Solarzelle beleuchtet.
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Die
gesamte Anordnung ist kabellos ausgestaltet und kann daher an jeder
geeigneten Stelle an der Wand oder an der Decke befestigt werden.