Bekannt
ist, dass in den Fruchtkörpern
von Baumpilzen antimikrobielle Inhaltsstoffe mit Steroidstruktur vorkommen.
So wurden beispielsweise ein Lanostanoid in Fomitopsis pinicola
als 3α-(4-Carboxymethyl-3-hydroxy-3-methylbutanoyloxy)-lanosta-8,24-dien-21-oic
acid identifiziert. Weitere Triterpene, die Polyporenic acid C,
3 α-Acetyloxylanosta-8,24-dien-21-oic
acid, Ergosta-7,22-dien-3β-ol,
21-hydroxylanosta-8,24-dien-3-one, Pinicolic acid A, Trametenolic
acid B and Pachymic acid wurden aufgefunden.
(Keller
AC, Maillard MP, Hostettmann K : Antimicrobial steroids from the
fungus Fomitopsis pinicola. Phytochemistry. 1996, 41, 1041-6).
Auch
in Extrakten, gewonnen aus Piptoporus betulinus (Birkenporling)
wurden antibiotisch wirkende Substanzen wie das Antibiotikum Piptamin
(Schlegel B, Luhmann U, Haertl A and Gräfe U: Piptamine, a New Antibiotic
Produced by Piptoporus betulinus Lu 9-1. Japanese Journal of Antibiotics
2000, 973p) und aus Polyporus benzoinus (Marcus S : Antibacterial
activity of the triterpenoid acid (polyporenic acid C) and of ungulinic acid,
metabolic products of Polyporus benzoinus (Wahl.). Fr. Biochem J.
1952, 50, 516-7) isoliert.
In
den Fruchtkörpern
des Birkenporlings konnten außerdem
antiinflammatorisch Inhaltsstoffe des Lanostan-Typs nachgewiesen.
Sie wurden als Polyporenic acid A and C, als Derivate der Polyporenic
acid A und als (+)-12α,28-dihydroxy-3α-(3'-hydroxy-3'-methylglutaryloxy)-24-methyllanosta-8,24(31)-dien-26-oic
acid charakterisiert. Sie wirken dem durch 12-O-Tetradecanoylphorbol-13-acetate
(TPA)-induzierten Ödem
im Ohr der Maus entgegen (Kamo T, Asanoma M, Shibata H, Hirota M
: Antiinflammatory lanostane-type triterpene acids from Piptoporus
betulinus. J Nat Prod. 2003, 66, 1104-6). In Piptoporus betulinus
wurden Hydrochinon (E)-2-(4-hydroxy-3-methyl-2-butenyl)-hydroquinone und die
Polyporenic acid C mit einer Wirkung als Inhibitoren der Matrix-Metalloproteinase
charakterisiert (Kawagishi H, Hamajima K, Inoue Y : Novel hydroquinone
as a matrix metallo-proteinase inhibitor from the mushroom, Piptoporus
betulinus. Biosci Biotechnol Biochem. 2002, 66, 2748-50). Die Polyporenic
acid A weist eine hormonähnliche
Wirkung auf (Ratsimamanga AR, Pasich B, Boiteau P, Nigeon-Dureuil
M: Hormonal properties of the adrenal corticoid type, of a triterpenic
acid, polyporenic acid. A. C R Seances Soc Biol Fil. 1962, 156,
1552-4.
In
Piptoporus betulinus wurden in vorher methylierten Extrakten die
Methylester-Derivate
der bisher nicht beschriebenen Acetylpolyporenic acid A und der
(25S)-(+)-12α-Hydroxy-3α-methylcarboxyacetate-24-methyllanosta-8,24(31)-diene-26-oic
acid (II) nachgewiesen (Bryce TA, CampBell IM and McCorkindale N
: Metabolites of the Polyporaceae – Novel Conjugates of polyporenic
acid A from Piptoporus betulinus. Tetrahedron Lett. 23, 1967, 3427 – 3434).
Die
Strukturen von zwei neuen 3,4-seco-Lanostane-Type-Triterpenen, welche
im Sklerotium von Poria cocos vorkommen, als 16α-Hydroxy-3,4-seco-lanosta-4(28),8,24-triene-3,21-dioic
acid (Poricoic acid G) und 16α-Hydroxy-3,4-seco-24-methyllanosta-4(28),8,24(24(1))-triene-3,21-dioic
acid (Poricoic acid H) auf der Grundlage spektroskopischer Daten
bestimmt. Sie zeigen eine inhibitorische Wirkung gegenüber der
Epstein-Barr Virus Antigen (EBV-EA) – Aktivierung, hervorgerufen durch
12-O-Tetradecanoylphorbol-l3-acetat (TPA) (Ukiya M, Akihisa T, Tokuda
H, Hirano M, Oshikubo M, Nobukuni Y, Kimura Y, Tai T, Kondo S, Nishino
H : Inhibition of tumor-promoting effects by poricoic acids G and
H and other lanostane-type triterpenes and cytotoxic activity of
poricoic acids A and G from Poria cocos. J Nat Prod. 2002, 65, 462-5)
Bekannt
ist auch, dass verschiedene antiallergene Arzneimittel gegenüber der
tierischen Hyaluronidase eine Inhibitor-Aktivität aufweisen. Als spezifische
Hemmer der mikrobiellen Hyaluronatlyase (EC 4.2.2.1) ist bisher
aber nur die Ascorbinsäure
die nicht die Hyaluronidasen hemmt, bekannt geworden (Okorukwu ON, Vercruysse
KP : Effects of ascorbic acid and analogs on the activity of testicular
hyaluronidase and hyaluronan lyase on hyaluronan. J Enzyme Inhib
Med Chem. 2003, 18, 377-82). Der Turgor der Haut wird in erster
Linie durch den Gehalt an der mit Wasser stark quellbaren Hyaluronsäure bestimmt.
Ihre negativ geladenen Polyanionen stossen sich wegen der gleichsinnigen
Ladung voneinander ab und erzeugen so den Hautturgor, der die Prallheit
der Haut und damit auch das jugendliche Aussehen bestimmt. Ein hoher
Gehalt an Hyaluronsäure ist
für jugendliches
Aussehen verantwortlich während
der Alterszustand der Haut durch ein Defizit an Hyaluronsäure chrakterisiert
ist. Der Hyaluronsäuregehalt
der Haut ist auch sehr wesentlich für ihre Eigenschaft, als Penetrationsbarriere
zu wirken, verantwortlich.
Die
Hyaluronsäure
in der Haut und in der Schleimhaut unterliegt einem turn-over. Durch
körpereigene Enzyme
wird die Hyaluronsäure
synthetisiert und durch körpereigene
Hyaluronidasen wieder abgebaut. Der physiologische Hyaluronsäuregehalt
der Haut bildet sich als Ergebnis eines Gleichgewichtszustandes
zwischen den aufbauenden und abbauenden Prozessen aus. Negativ wirken
sich Faktoren aus, die eine zusätzliche
bzw. exogen induzierte Abbaureaktion hervorrufen. Zu diesen Faktoren
gehören
die durch die Hautflora exkretierten Hyaluronatlyasen, welche sehr
schnell in die Haut und Schleimhaut penetrieren und sie durchlässiger machen.
Nicht
nur die erwähnten,
vergleichsweise harmlosen kosmetischen Probleme sind mit der mikrobiellen Besiedlung
der Haut und Schleimhaut verbunden, sondern auch akute Erkrankungen
wie Sepsis, Akne, Wundinfektionen, Mykosen, Dermatitis, Soor, Konjunktivitis,
Intoxikationen und Allergien haben ihren Ursprung in der mikrobiellen
Besiedlung der Haut und Schleimhaut. Mikrobielle Toxine und Pyrogene
können
leichter durch die Einwirkung von Hyaluronatlyase durchlässig gemachte
Haut diffundieren. Die Besiedlung der Haut mit Bakterien und Pilze
kann zu tiefgehenden Gewebenekrosen führen. Besonders bei Gram-positiven
Mikroorganismen der Gattung Staphylococcus wie Staphylococcus epidermidis
sowie Propionibacterium acnes und von Pilze; wie die verschiedenen
Candida-Arten, Aspergillen und Fusarien stellt die exkretierte Hyaluronalyase
einen Pathogenitätsfaktor
dar. Besonders gefährlich
ist das im Zusammenhang mit der Verwendung von Tampons erstmalig
beobachtete toxische Shock-Syndrom, hervorgerufen durch massenhafte
Besiedlung mit Staphylococcen aureus.
Mit
der vorliegenden Erfindung verbindet sich die Absicht, den Gehalt
der Haut und Unterhaut an hochmolekularer Hyaluronsäure bei
Mensch und Tier zu stablisieren sowie Haut- und Gesundheitsschädigungen als
Folge der erhöhten
Hautpenetration zu verringern. Es soll erreicht werden, dass sich
der Turgor und damit die Straffheit des Hautgewebes verbessert sowie
das Auftreten von Infektionen der Haut und der Schleimhaut begrenzt
wird.
Aufgabengemäß wird dieses
Ziel dadurch erreicht, dass die Haut mit Formulierungen behandelt
wird, die spezifisch wirkende Inhibitoren der mikrobiellen Hyaluronatlyase,
nicht jedoch Inhibitoren der körpereigenen
Hyaluronidasen enthalten.
Wirkstoffe
für topisch/epidermaler
Anwendung werden häufig
in Standardformulierungen eingebracht, die auf langjährigen Erfahrungen
(Kosmetik, Entwicklung, Herstellung und Anwendung kosmetischer Mittel, hrsg.
von W. Umbach, 2. Auflage Georg Thieme Verlag Stuttgart, New York
1995) basieren.
Überraschend
wurde gefunden, dass Inhaltsstoffe bzw. Extrakte des Fruchtkörpers des
Baumschwammes Piptoporus betulinus gegenüber dem mikrobiellen Enzym
Hyaluronatlyse eine spezifische Hemmwirkung ausüben. Hyaluronidasen (EC 3.2.1.35/36)
werden dagegen nicht gehemmt.
Erfindungsgemäß enthalten
die Formulierungen Bestandteile oder Extrakte, die aus diesem Pilz
gewonnen werden. Als inhibitorisch wirksame Inhaltsstoffe wurden
Lanostanoide nachgewiesen, die mindestens eine freie Carboxyl-Gruppe
enthalten. Erfindungsgemäß sind deshalb
alle Formulierungen, die Inhibitoren der Hyaluronatlyase dieses
Verbindungstyps unabhängig
von ihrer Herkunft enthalten. Diese Formulierungen werden bevorzugt
topisch epidermal, mit kosmetischen und therapeutischen Zielstellungen
angewendet.
Piptoporus
betulinus ist ein an Birken parasitischer Baumschwamm. Der Fruchtkörper wächst über Aststummel
in den Stamm ein. Sie sind weißgrau
bis graubraun, knollenförmig
und von zäher
Konsistenz, meist faustgroß,
gelegentlich bis tellergroß und
wachsen mit kurzem Stiel aus dem Holz.
Die
Fruchtkörper
werden gesammelt und anschließend
in kleiner Stücke
geschnitten, getrocknet und anschließend fein gemahlen. Das Pulver
wird mehrfach mit einem Lösemitteln
extrahiert, die Extrakte vereinigt und das Lösemittel entfernt. Die Lanostanoide
können
auch mit mit einer verdünnten
wässrigen
Pufferlosungen bei einer Azidität
zwischen pH 4,0 und pH 7,0 aus den Pflanzenmaterialien extrahiert
werden. Der feste Rückstand
wird wieder gelöst
und einem Inhibitortest für
Inhibitoren des Enzym Hyaluronatlyase und zu Vergleichszwecken auch
mit dem Enzym Hyaluronidase unterworfen. Die Extrakte besitzen eine
inhibitorische Wirkung auf das Enzym Hyaluronatlyase, nicht jedoch
gegenüber
dem Enzym Hyaluronidase. Die Extrakte werden nach Entfernung der
Lösemittel
in einer Ausführung
der
Erfindung
den Formulierungen zugesetzt.
In
einer anderen Variante der Ausführung
wird der Pulver des gemahlen Fruchtkörpers direkt den Formulierungen
untergemischt.
Es
wurde weiterhin gefunden, dass nur die im Fruchtkörper von
Piptoporus betulinus vorkommenden Lanostanoide, die eine freie Carboxylgruppe
aufweisen bzw. in der nichtveresterten Form vorliegen, die inhibierende
Wirkung aufweisen. Als aktive Lanostanoide wurde 3α-Acetylpolyporenic
acid A (1) und/oder (25S)-(+)-12α-Hydroxy-3α-methylcarboxyacetate-24-methyllanosta-8,24(31)-diene-26-oic
acid (2) charakterisiert. Die Verbindungen (1) und (2) sind neu.
Ihre Methylester wurden aber bereits beschrieben (Bryce et al. 1967)
Außerdem wurde
gefunden, dass die Verbindungen (25S,3'S)-(+)-12α-Hydroxy-3α-(3'-hydroxy-4'methoxycarbonyl-3'-methylbutyryloxy)-24-methyllanosta-8,24(31)-dien-26-oic acid (3) und
die Polyporenic acid C (4) in dem Pilz vorhanden sind. (3) und (4)
sind bereits beschrieben worden (Ukiya et al. 2002).
Die
erfindungsgemäßen Formulierungen
enthalten in einer Ausführung
der Erfindung, bei der eine Verstärkung einer antimikrobiellen
Wirkung angestrebt wird, zusätzliche
antibakterielle und antimykotische Wirkstoffe.
Dies
ist der Fall beim Einsatz als antimykotische Formulierungen mit
Wirkung gegen Hautpilze und Schuppenerkrankungen die auf Pilzbefall
zurückzuführen sind
sowie bei bakterieller Besiedlung der Haut, wie bei Auftreten von
Akne.
Die
Formulierungen, die antimikrobiell wirkende Substanzen wie Triclosan,
Harnstoff, Salizylsäure
Allantoin, Antibiotika oder Konservierungsmittem enthalten, können ebenfalls
zur Reinigung und Pflege der Haut, zur Pflege der unreinen Haut,
Lichtschutzmittel, Deodorantien, Hautpflegemittel, Mittel gegen
Schuppen, Mittel gegen Akne, Fußpflegemittel,
Intimpflegemittel oder Lichtschutzmittel angewendet werden. Die
o.g. Formulierungen können
in Form von Cremes, Lotions, Milche, Gelen, Ölen, Salben oder Polysaccharid/Tensid-Mischungen
zubereitet werden. Sie können
können
als W/O oder O/W-Mischungen vorliegen.
Die
Lanostanoide können
weiterhin als Inhaltsstoffe in Pflaster, Lippenstifte oder Hygieneprodukte
wie Tampons eingebracht und produktgemäß angewendet werden werden.
Um
den Hyaluronsäuregehalt
der Haut zusätzlich
zu erhöhen,
enthalten in einer weiteren Ausführungen
der Erfindung die Formulierungen außer den erfindungsgemäßen Lanostanoiden
zusätzlich
Hyaluronsäure
oder leicht penetrierende Abbauprodukte der Hyaluronsäure, wie
die ungesättigten
Hyaluronsäure-Uronide mit
Molmassen kleiner als 50 kD.
Vorteilhaft
an den erfindungsgemäß hergestellten
Formulierungen auf der Grundlage der Inhaltsstoffe von Piptoporus
betulinus als auch der reinen Lanostanoide ist, dass sie auch eine
an sich bekannte antiinflammatorische Aktivität aufweisen.
Die
Wirkung der Lanostanoide mit einer freien Säuregruppe als Inhibitoren der
mikrobiellen Hyaluronatlyase als auch ihre Anwendung spezifischer
Inhibitoren der Hyaluronatlyase ist bisher nicht beschrieben worden.
Die erfindungsgemäßen Lanostanoide
stellen einen neuen Typ von spezifisch wirkenden Inhibitoren der
Hyaluronatlyase dar.
1. Beispiel
1
kg der Fruchtkörper
von Piptoporus betulinus wurden in einem Wald in Thüringen (Deutschland)
gesammelt, in kleine Stücke
geschnitten, getrocknet und zu einem Pulver zermahlen. Das Pulver
wird dann mit 2 Liter Ethylacetat einen Tag lang extrahiert. Nach
Entfernen des Ethylacetats werden 3 g einer braunen Feststoffes
erhalten. Der Feststoff wird einer Silica-Gel Chromatografie (Silca
Gel 60, Merck, 0.063 ~ 0.1 mm, Säule
4 × 60
cm) unter Anwendung eines Gradienten von CHCl3-MeOH (v/v = 9:1,
8:2, 1:1) als Eluent unterworfen. Die Eluate werden entsprechend
den Ergebnissen der Hyaluronatlyase-Teste in Fraktionen mit auffälliger Inhibitorwirkung
geteilt. Die Massenspektroskopie wies auf vier Verbindungen mit
m/z = 529, 587, 645 und 483 in der mit Protonen-angelagerten Form
hin.
Mit
präparativer
HPLC (Spherisorb ODS-2 RP18, 5 μ (Promochem),
250 × 25
mm, Acetonitril/H2O, v/v = 83/17; Flußrate: 10
ml/min, UV-Detektion bei 210 nm) werden 8 mg einer Substanz (I),
15 mg von (2), 40 mg von (3) und 30 mg von (4) erhalten. (1) ist
ein farbloses Öl
([α]22 D + 30°; MeOH, c
= 0.18). Die molekulare Formel wird mit HR-EIMS m/z 551.3701 [M+Na]+, in Übereinstimmung
mit den Daten der 1H- und 13C-NMR
(Tabelle 1) als C33H52O5 bestimmt. Das 1H-NMR
Spektrum von (1) zeigt 50 nicht-austauschbare Protonen, einschließlich zweier
olefinischen Protonen und sieben Methylgruppen.
Die
Auswertung der 13C-NMR, DEPT 135 und HMQC
Spektren von (1) zeigt die Anwesenheit von acht Methyl-Kohlenstoffatomen
und zehn Methylen-Kohlenstoffatomen.
Eines der Methylen-Kohlenstoffatome ist sp2 hybridisiert.
Weiter werden sechs Methin-Kohlenstoffatome, davon zwei mit Sauerstoff
verbunden, sechs quarternäre
Kohlenstoffatome, davon zwei sp2 hybridisiert,
ein Carbonyl- und ein Carboxyl-Kohlenstoffatom mit δ 171.0 ppm
und δ 178.7
ppm nachgewiesen.
Die
Anwesenheit der Carbonylgruppe wird durch das IR Spektrum bestätigt, welches
eine starke Absorption bei 1708 cm-1 aufweist. 1H-1H COSY Spektren
halfen bei der Identifikation der Koppelsysteme H15/H16/H17/H20;
H21/H20/H22/H23/H31, H6/H7 und H1/H2/H3. Mit Hilfe der C,H – Long Range
Coupled NMR Spektren (HMBC) werden alle Wechselwirkungen zwischen
Protonen und Kohlenstoffatomen identifiziert. Die Korrelation von
H31 (δ 4.93
ppm, 4.97 ppm) mit C24 (δ 148.1
ppm) und C23 (δ 31.8
ppm), die Korrelation of H25 (δ 3.16
ppm) mit C26 (δ 178.7
ppm), C27 (δ 16.2
ppm), C23 (δ 31.8
ppm), C24 und C31 (δ 111.4
ppm) und die Korrelation von H27 (δ 1.30 ppm) mit C24 (δ 148.1 ppm),
C25 (δ 45.1
ppm) und C26 weisen eindeutig auf einen Zusammenhang des Carboxyl-Kohlenstoff
zum C25 hin.
Die
beobachteten HMBC Korrelationen von H12 δ 4.00 ppm mit C9 (δ 132.9 ppm),
C11 (δ 32.5
ppm), C13 (δ 49.6
ppm) und C14 (δ 49.6
ppm) unterstützen
den Nachweis der Position der Hydroxymethine C12HOH. Die C,H Long
Range HMBC zeigt auch eine von H3 bei δ 4.65 ppm und H2' bei δ 2.06 ppm
mit der Carbonyl bei δ 171.0
ppm. Danach ist das Kohlenstoffatom C3 mit der Acetatgruppe verbunden.
Bei der Verbindung (1) handelt es sich um die die 3α-Acetylpolyporenic
acid A. Die alkalische Hydrolyse von (1) führt zu der bekannten Polyporenic
acid A. Somit hat (1) die gleich absolute Konfiguration.
Die 1H und 13C NMR Spektren
von (2), einem farblosen Öl
([α]22 D + 19.2°; MeOH, c
= 0.50), sind weitgehend identisch mit den Spektren von (1). Das
C3 Atom von (2) ist jedoch durch eine andere Gruppe als der Acetatgruppe
substituiert. Das 1H NMR Spektrum zeigt
die Anwesenheit von zwei zusätzlichen
Singuletts (2H) at δ 3.39
ppm und (3H) at δ 3.70
ppm. Im 13C NMR Spectrum werden zusätzliche
Signale bei δ 41.7
ppm (CH2), 52.3 pm (CH3O),
166.0 ppm (C=O) und 167.2 (C=O) beobachtet. Die C,H Long Range HMBC
Daten unterstützen
eine Korrelation der Protonen der zusätzlichen Methylengruppe mit
zwei zusätzlichen
Carbonylgruppen sowie Korrelation der Protonen der zusätzlichen
Methoxy-Gruppe mit den Carbonylgruppen bei δ 167.2 ppm. Der Substituent
am C3-Atom wird somit als Methylmalonatrest (-CO2CH2CO2CH3)
identifiziert. Das IR-Spektrum weist erwartungsgemäß eine starke
Bande bei 1722 cm-)auf und die MS-Werte
zeigen einen Pseudomolekularpeak bei m/z 609.3756 [M+Na]+. Deshalb kann die Verbindung (2) als (25S)-(+)-12α-Hydroxy-3α-methylcarboxyacetate-24-methyllanosta-8,24(31)-diene-26-oic
acid identifiziert werden.
Alle
physikochemischen und spektrometrischen Werte, die für die Verbindung
(3) und (4) erhalten wurden, sind kompatibel mit den Werten für die (25S,3'S)-(+)-12α-Hydroxy-3α-(3'-hydroxy-4'methoxycarbonyl-3'-methylbutyryloxy)-24-methyllanosta-8,24(31)-dien-26-oic
acid und für
die Polyporenic acid C.
2. Beispiel
Der
Inhibitor-Test gegenüber
Hyaluronatlyase wurde nach Di Ferrante et al. (DI FERRANTE N : Turbidimetric
Measurement of Acid Mucopolysaccharides und Hyaluronidase Activity.
J. Biol. Chem. 1956, 220 303306) durch spektrophotometrische Messung
der präzipitierbaren
nicht-verdauter Hyaluronsäure
mit N-Cetyl-N-trimethylammoniumbromid über Trübungsmessung (E600nm)
nachgewiesen.
3. Beispiel
Die
Lanostanoide werden mit einem 0,5 Mol Acetatpuffer von einer Azidität zwischen
pH 4,0 und 7,0 durch eine eintägige
Einwirkung auf die Pflanzenteile extrahiert. Die wässrigen
Lösungen
werden durch Zugabe von Aktivkohle entfärbt und in dieser Form nach
Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes oder als Trockensubstanz
in die Formulierungen eingesetzt.
Durch
Adsorption an einen starken Anionen-Austauscher können die
Lanostanoide adsorbiert und anschließend desorbiert werden. Der
so zusätzlich
gereinigte Extrakt wird zur Trockne eingeengt und als Trockenszubstanz
in die Formulierungen eingebracht. 4.
Beispiel
O/W-Creme
zur Pflege unreiner Haut | (%,
w/w) |
Mit
Ethylacetat aus Piptoporus betulinus extrahierter Feststoff | 0,5 |
Schwefel,
gefällt | 5,0 |
Mittelkettige
Triglyzeride | 5,0 |
Laurinsäurehexylester | 20,0 |
Cetylstearylalkohol/Natriumcetylstearylsulfat | 15,0 |
Methyl-p-hydroxybenzoat | 0,2 |
Triclosan | 0,2 |
Allantoin | 0,2 |
Parfümöl | 0,2 |
Wasser | 53,7 |
5.
Beispiel
| (%,
w/w) |
Mit
Ethanol aus Piptoporus betulinus extrahierter Feststoff | 1,5 |
Mittelkettige
Triglyzeride | 5,0 |
Laurinsäurehexylester | 20,0 |
Cetylstearylalkohol/Natriumcetylstearylsulfat | 15,0 |
Methyl-p-hydroxybenzoat | 0,1 |
Ethyl-p-hydroxybenzoat | 0,1 |
Triclosan | 0,2 |
Allantoin | 0,2 |
Extrakt | 5,0 |
Wasser | 52,7 |
Parfümöl | 0,2 |
6.
Beispiel
O/W-Creme | (%,
w/w) |
mit
Ethylacetat aus Piptoporus betulinus extrahierter Feststoff, mit
Aktivkohle entfärbt | 3,0 |
Glycerinmonostearat | 2,0 |
Cetylalkohol | 3,0 |
Paraffinöl | 15,0 |
Vaseline | 3,0 |
Caprylcaprinsäuretriglycerid | 4,0 |
Octyldocanol | 2,0 |
Hydriertes
Kokosfett | 2,0 |
Cetylphosphat | 0,4 |
Glycerin | 3,0 |
Natriumhydroxid | 0,01 |
Parfümöl | 0,1 |
Konservierungsmittel | 0,3 |
Wasser | 62,19 |
7.
Beispiel
O/W-Lotion | (%,
w/w) |
Mit
Heißwasser
aus Piptoporus betulinus extrahierter Feststoff | 4,0 |
Stearinsäure | 1,5 |
Sorbitanmonostearat | 1,0 |
Sorbetanmonooleat | 1,0 |
Paraffinöl | 7,0 |
Cetylalkohol | 1,0 |
Polydimethylsiloxan | 1,5 |
Glycerin | 3,0 |
Polyacrylsäure | 0,15 |
Natriumhydroxid | 0,01 |
Parfümöl | 0,1. |
Konservierungsmittel | 0,1. |
Wasser | 79,64 |
8.
Beispiel
W/O
Lotion | (%,
w/w) |
mit
Ethylacetat aus Piptoporus betulinus extrahierter Feststoff, mit
Aktivkohle entfärbt | 2,2 |
Glycerinsorbitan-Fettsäureester | 2,0 |
Polyethoxy-Fettsäureester | 2,0 |
Ungesättigte Hyaluronsäure-Uronide,
Mm.: 20 kD | 5,0 |
Paraffinöl | 7,0 |
Isopropylpalmitat | 4,0 |
Triglycerid,flüssig | 3,0 |
Glycerin | 4,0 |
Magnesiumsulfat.7H2O | 0,7 |
Parfümöl | 0,1 |
Konservierungsmittel | 0,2 |
Wasser | 69,8 |