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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kompressionszündungs-Verbrennungsmotoren mit einer Abgasrezirkulation,
die in ihrem Betrieb zwischen einem Abgasrezirkulationsmodus (EGR-Modus)
und einem nicht-EGR-Modus (Boost-Modus) wechseln können, wobei
eine Motorsteuerung die Betriebsbedingungen überwacht und eine kritische
Einlasskrümmertemperatur
unter den Betriebsbedingungen als eine Funktion eines ausgewählten Satzes
von Einflussfaktoren berechnet, um eine Kondensation vorauszusagen, wobei
wenn die Betriebsbedingungen während
des EGR-Modus eine Kondensation in dem Einlasskrümmer zur Folge haben würden, der
Motor im nicht-EGR-Modus betrieben wird.
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Die
Kondensation ist ein Problem, das bei Motoren mit einer Abgasrezirkulation
(EGR) auftritt. Das heiße
Abgas von Dieselmotoren umfasst eine Mischung aus Wasserdampf aus
dem verbrannten Kraftstoff und aus der Umgebungsluft. EGR-Motoren rezirkulieren
eine begrenzte Menge von Abgas zurück zu dem Einlasskrümmer, um
nicht genutzten Kraftstoff und Nebenprodukte zu verbrennen. Wegen der
niedrigeren Temperatur der Einlassluft am Einlasskrümmer kann
eine Kondensation in dem Krümmer
auftreten, wenn das Abgas mit der frischen Luft in dem Einlasskrümmer gemischt
wird. Bei einer bestimmten Betriebsbedingung (bei fixem Luft/Kraftstoff-Verhältnis, variablem
Rezirkulationsgrad und Einlasskrümmerdruck)
und bei bestimmten Umgebungsbedingungen wie etwa der Umgebungstemperatur
und der relativen Feuchtigkeit kondensiert der Wasserdampf bei einer
Taupunkttemperatur. Die Taupunkttemperatur wird als die kritische Einlasskrümmmertemperatur
(IMT Critical) definiert und wird durch viele Bedingungen beeinflusst.
Das Kondensat ist aufgrund des Vorhandenseins von Stickstoff- und Schwefelverbindungen
aus dem Kraftstoff sauer. Weiterhin werden der Motor und die umgebenden Einrichtungen
in breiten Umgebungstemperaturbereichen von beispielsweise zwischen –25 Grad
Celsius und 50 Grad Celsius und in breiten Bereichen der relativen
Feuchtigkeit zwischen 0% und 100 betrieben.
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Die
Verwendung und die Variation des EGR-Betriebs ließe sich
entsprechend steuern, wenn alle Einflüsse gleichzeitig erfasst werden
könnten. Aber
einige der Einflussbedingungen oder -parameter können nicht einfach oder wirtschaftlich
in der Betriebsumgebung festgestellt werden, die insbesondere bei
Fahrzeugen verschiedene Umgebungsbedingungen und Betriebsmodi umfasst.
Wenn zum Beispiel die relative Feuchtigkeit nicht gemessen werden
kann, muss eine fixe relative Feuchtigkeit je nach dem erforderlichen
Schutzgrad angenommen werden. Es kann zum Beispiel ein Überschutz
vorteilhaft sein, wobei in diesem Fall ein hoher Feuchtigkeitswert
angenommen wird, wobei der Eintritt in den EGR-Modus beschränkt wird,
um den Motor zu schützen.
Alternativ hierzu kann ein Unterschutz eine niedrige Feuchtigkeit
annehmen, sodass der Eintritt in den EGR-Modus gefördert wird,
um Emissionen zu reduzieren, wobei dies aber das Risiko einer verkürzten Motorlebensdauer
mit sich bringt.
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Die
vorliegende Erfindung beseitigt die oben genannten Nachteile, indem
sie eine neue Möglichkeit
zum Berechnen der kritischen Einlasskrümmertemperatur (IMT Critical)
angibt. Dieses Verfahren verwendet eine Gleichung, die IMT Critical
als eine Funktion eines ausgewählten
Satzes von Motorbetriebsparametern definiert, obwohl tatsächlich viele verschiedene
Motorbetriebsparameter den Wert IMT Critical beeinflussen. Die Erfindung
reduziert die Anzahl der in der Steuerung verarbeiteten Parameter und
reduziert dadurch die Komplexität
bei der Verarbeitung der Parameter, die IMT Critical beeinflussen. Das
Verfahren gibt weiterhin eine Gleichung an, die der Motorsteuereinheit
eine genaue Berechnung einer Voraussage für IMT Critical ermöglicht,
die dann in Steueralgorithmen verwendet werden kann.
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In
der bevorzugten Ausführungsform
ist IMT Critical als eine lineare Funktion der spezifizierten Parameter
definiert, um die komplexen Verarbeitungs- und Speicheranforderung
für Gleichungen
höherer
Ordnung zu vermeiden. Der Typ und die Anzahl der Parameter der linearen
Funktion werden derart ausgewählt,
um eine optimale Kurvenannäherung (R2) zu erhalten. Die Kombination aus einer
reduzierten Anzahl von Parametern wird derart gewählt, das die
optimale R2 (Maß für die Annäherungsqualität) erhalten
wird, weil zum Beispiel das Luft/Kraftstoff-Verhältnis und der variable Rezirkulationsgrad
direkt von der Luftmasse abhängen,
und die Luftmasse nicht direkt gemessen wird. Außerdem üben einige Faktoren einen größeren Einfluss
auf den Taupunkt aus als andere.
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Ein
bevorzugtes Beispiel der Gleichung für IMT_Critical ist.
IMT_Critical
= x1·V1
+ x2·V2
+ x3·V3
+ x4·V4
+ x5·V5 +
x6·V1·V1 + x7·V2·V2 + x8·V3·V3 + x9·V4·V4 + x10·V5·V5 + x11·V1·V2 + x12·V1·V3 + x13·V1·V4 + x14·V1·V5 + x19·V3·V5 + x20·V4·V5 + x21 wobei
x1, x2,... x21 zu bestimmende Konstanten sind, und V1, V2,... V5
gemessene Motorparameter sind.
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Diese
Gleichung kann in der elektronischen Motorsteuereinheit verwendet
werden, um eine Voraussage für
IMT_Critical zu berechnen. Die Kondensationsgleichung bestimmt IMT_Critical
auf der Basis der erforderlichen Parameter, die berechnete, festgestellte
oder angenommene Werte sein könne,
wobei die kombinierten Parameter ein verbessertes Ergebnis ohne
aufwändige
Verarbeitung oder unsichere Annahmen ohne Bezug auf die tatsächlichen
Bedingungen bieten. Wenn also die gemessene Einlasskrümmertemperatur
im EGR-Modus höher
als IMT_Critical ist, kann die Steuerung veranlassen, dass der Motor
im Abgasrezirkulationsmodus betrieben wird, ohne dass eine schädliche Kondensation am
Einlasskrümmer
auftritt. Dieses Verfahren wird vorzugsweise nur bei stabilen Fahrbedingungen
des Fahrzeugs angewendet, weil eine Verweilzeit Voraussetzung für das Auftreten
der Kondensation ist.
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Die
vorliegende Erfindung wird durch die folgende ausführliche
Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform mit Bezug auf die
beigefügten Zeichnungen
verdeutlicht, in denen gleiche Bezugszeichen auf ähnliche
Teile verweisen.
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1 ist eine schematische
Ansicht eines Fahrzeugs oder einer Maschine und umfasst eine perspektivische
Ansicht eines Motors mit einer Motorsteuerung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2 ist eine schematische
Ansicht eines Steuersystems für
die Steuerung einer Abgasrezirkulation in dem Motor von 1.
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3 ist ein Blockdiagramm
einer Analyse in einem Motorsteuerverfahren zum Feststellen des Taupunkts
in einem Krümmer
gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1 ist eine perspektivische
Ansicht eines Kompressionszündungs-Verbrennungsmotors 20, der
verschiedene Merkmale der Motorsteuerung gemäß der vorliegenden Erfindung
umfasst. Wie dem Fachmann deutlich sein sollte, kann der Motor 20 in verschiedenen
Einrichtungen 11 etwa für
Lastkraftwägen,
Baufahrzeuge, Schiffe und Generatoren verwendet werden. Der Motor 20 umfasst
eine Vielzahl von Zylindern, die unter einer entsprechenden Abdeckung
angeordnet sind und allgemein durch das Bezugszeichen 12 angegeben
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist der Motor 20 ein
Mehrzylinder-Kompressionszündungs-Verbrennungsmotor wie
etwa ein Dieselmotor mit 4, 6, 8, 12, 16 oder 24 Zylindern. Außerdem ist
zu beachten, dass die vorliegende Erfindung nicht auf einen besonderen
Typ von Motor oder Kraftstoff beschränkt ist.
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Der
Motor 20 umfasst ein Motorsteuermodul (ECM) 28.
Das ECM 28 kommuniziert mit verschiedenen Motorsensoren
und Aktuatoren über
assoziierte Kabel oder Drähte,
die allgemein durch das Bezugszeichen 18 angegeben werden,
um eine Steuereinrichtung 25 (2) zum Steuern des Motors 20 in der
Einrichtung 11 vorzusehen. Außerdem kommuniziert eine Steuereinrichtung 26 mit
dem Bediener über
assoziierte Leuchten, Schalter, Anzeigen und ähnliches wie in 2 gezeigt. In einem Fahrzeug
ist der Motor 20 über
eine Schwungscheibe 16 mit einem Getriebe verbunden. Dem
Fachmann sollte deutlich sein, dass viele Getriebe eine Zapfwellenkonfiguration
umfassen, in der eine Hilfswelle mit einer assoziierten Hilfseinrichtung
verbunden werden kann, die durch den Motor und das Getriebe mit
einer relativ konstanten Drehgeschwindigkeit unter Verwendung des
Verstellreglers des Motors angetrieben wird. Die Hilfseinrichtung
kann eine Hydraulikpumpe für
eine Baumaschine, eine Wasserpumpe für ein Feuerwehrauto, ein Generator
oder ein anderes Gerät
mit Drehantrieb sein. Gewöhnlich
wird der Zapfwellenmodus nur verwendet, während das Fahrzeug steht. Die
vorliegende Erfindung ist jedoch unabhängig von dem speziellen Betriebsmodus
des Motors und weiterhin unabhängig
davon, ob das Fahrzeug steht oder fährt, wenn der Motor in einem
Fahrzeug mit einem Zapfwellenmodus verwendet wird.
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Wie
besser in 2 zu erkennen,
kann das ECM 28 der Steuereinrichtung 25 mit verschiedenen Fahrzeug-Ausgabeeinrichtungen
wie etwa Statusanzeigen/-leuchten 96, analogen Anzeigen 98,
digitalen Anzeigen 100 und verschiedenen analogen/digitalen Messanzeigen 102 kommunizieren.
In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet das ECM 28 eine Standard-Datenverbindung 104,
um verschiedene Status- und/oder
Steuermeldungen zu senden, die Angaben zu der Motorgeschwindigkeit, der
Gaspedalposition, der Fahrzeuggeschwindigkeit und ähnliches
enthalten können.
Vorzugsweise entspricht die Datenverbindung 104 den Standards
SAE J1939 und SAE J1587, um verschiedene Service-, Diagnose- und Steuerinformationen
zu anderen Motorsystemen, Subsystemen und verbundenen Einrichtungen
wie etwa der Anzeige 100 zu geben. Vorzugsweise umfasst
das ECM 28 eine Steuerlogik, um aktuelle Betriebsbedingungen
und Umgebungsbedingungen des Motors wie etwa EGR-Kondensationsbedingungen
festzustellen und den Motor entsprechend zu steuern, um eine EGR-Kondensation zu
vermeiden. Wie weiter unten ausführlicher
beschrieben, überwacht
das ECM 28 vorzugsweise die Motorgeschwindigkeit und -last,
die Umgebungstemperatur, den EGR-Fluss (%) und die EGR-Temperatur, den Ladedruck
und/oder den Krümmerdruck
und das Luft/Kraftstoff-Verhältnis,
um einen Schwellwert für
die Aktivierung von Kondensationsverhinderungsstrategien zu bestimmen,
die das wahlweise Umleiten von wenigstens einem Teil des EGR-Flusses
um den EGR-Kühler
umfassen können,
um die Einlasskrümmertemperatur
zu erhöhen
und eine Kondensation des rezirkulierten Abgases zu reduzieren bzw.
zu beseitigen. Entsprechend kann wenigstens ein Teil der Ladeluft
wahlweise um den Ladeluftkühler
umgeleitet werden.
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Ein
Servicewerkzeug 106 kann periodisch über eine Datenverbindung 104 angeschlossen
werden, um ausgewählte
Parameter in dem ECM 20 zu programmieren und/oder Diagnoseinformationen
von dem ECM 28 zu empfangen. Entsprechend kann ein Computer
mit der entsprechenden Software und Hardware über die Datenverbindung 104 verbunden werden,
um Informationen zu dem ECM 28 zu übertragen und verschiedene
Informationen zu dem Betrieb des Motors 12, des Fahrzeugs 14 und
den Steuerverfahren der vorliegenden Erfindung zu empfangen.
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Der
Motor 20 enthält
einen Einlasskrümmer 22,
einen Abgaskrümmer 24 und
ein Abgasrezirkulationssystem (EGR-System), das allgemein durch das Bezugszeichen 26 angegeben
wird. Ein Motorsteuermodul (ECM) 28 enthält gespeicherte Daten,
die Befehle und Kalibrierungsinformation für die Steuerung des Motors 20 wiedergeben.
Das ECM 28 kommuniziert mit verschiedenen Sensoren und
Aktuatoren, die EGR-Sensoren wie etwa einen EGR-Flusssensor 30 und
einen EGR-Temperatursensor 32 umfassen. Das
ECM 28 steuert das EGR-System 26 über Aktuatoren
wie etwa ein EGR-Ventil 34, ein EGR-Kühler-Bypassventil 36 (BPVEGR) und optional eines oder mehrere Ladeluftkühler-Bypassventile
(BPVCAC) 38, 40. Außerdem steuert
das ECM 28 vorzugsweise eine variable Düse oder einen Turbolader mit
variabler Geometrie (VGT) 42 und überwacht einen assoziierten
Turbogeschwindigkeitssensor 44 und einen Turboladesensor.
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Das
EGR-System 26 umfasst vorzugsweise einen EGR-Kühler 50,
der mit dem Motorkühlkreis 52 verbunden
sein kann. Der EGR-Kühler 50 ist
vorzugsweise ein Vollfluss-Kühler,
der in Reihe mit dem Motorkühlsystem
verbunden ist, wobei aber auch andere Anordnungen und Typen von
EGR-Kühlern
verwendet werden können,
ohne dass dadurch der Umfang der vorliegenden Erfindung verlassen
wird. Der EGR-Kühler 50 kann
direkt mit einer entsprechenden Wasser- oder Kühlmittelpumpe 54 verbunden
sein, oder kann je nach der besonderen Anwendung an einer anderen
Position im Motorkühlkreis
angeordnet sein. Außerdem
ist der EGR-Kühler 50 vorzugsweise ein
Zweilauf-Kühler
mit einem ersten Lauf 56 und einem zweiten Lauf 58 für das durch
den Kern hindurchgehende rezirkulierte Abgas.
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Das
EGR-Kühler-Bypassventil
(BPVEGR) 36 kann wahlweise durch
das ECM 28 betrieben werden, um die Temperatur des EGR-Flusses zu steuern,
indem kein, ein Teil oder der gesamte Fluss um den EGR-Kühler 50 auf
der Basis von aktuellen Umgebungs- und Motorbetriebsbedingungen
umgeleitet wird. Das Ventil 36 kann ein Solenoid-betätigtes Ein/Aus-Ventil
sein, sodass ein Teil oder der gesamte EGR-Fluss bei Umgebungs-
oder Motorbetriebsbedingungen, die eine Kondensation fördern, um
den EGR-Kühler 50 herum
geleitet wird. Ein modulierendes Bypassventil kann für einige
Anwendungen nützlich
sein, ist aber nicht erforderlich, weil die Modulation des EGR-Ventils 34 zur
Steuerung des EGR-Flusses verwendet werden kann. Entsprechend können eine
oder mehrere Ladeluft-Bypassventile (BPVCAC) 38, 40 vorgesehen
werden, um wahlweise die Ladelufttemperatur und folglich die Einlasskrümmertemperatur
zu erhöhen.
Wie gezeigt, leitet das Ladeluft-Bypassventil 40 wahlweise
keine, einen Teil oder die gesamte Ladeluft um den Ladeluftkühler 74 herum.
Alternativ oder in Kombination damit leitet das Bypassventil 40 keine,
einen Teil oder die gesamte Ladeluft vom Ausgang des Turboladeverdichter 70 zu
dem Eingang, um die Einlasslufttemperatur zu erhöhen. Vorzugsweise betreibt
das ECM-Ventil 28 die Ventile 36 und/oder 38 und/oder 40,
um die EGR-Temperatur auf der Basis der aktuellen Umgebungs- und
Betriebsbedingungen zu steuern, um die Kondensation des rezirkulierten
Abgases in dem EGR-Kreis und in dem Einlasskrümmer zu reduzieren oder zu
beseitigen. Wie weiter unten beschrieben, kann die Steuerstrategie
die Umgebungstemperatur, die relative Feuchtigkeit, die Einlasskrümmertemperatur
und den Einlasskrümmerdruck,
das Luft/Kraftstoff-Verhältnis
und den variablen Rezirkulationsgrad verwenden, um zu bestimmen,
wann das EGR-Ventil 34 und
eines oder mehrere der Bypassventile 36, 38, 40 zu
steuern sind, um die Kondensation zu reduzieren oder zu beseitigen.
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Im
Betrieb steuert das ECM 28 das EGR-System 26 und
den Turbolader mit variabler Geometrie (VGT) 42 auf der
Basis der aktuellen Umgebungs- und Betriebsbedingungen sowie auf
der Basis von Kalibrierungsinformationen, um das rezirkulierte Abgas über den
Mischer 62, der vorzugsweise eine Rohrverbindung ist, mit
Ladeluft zu mischen. Die Kombination aus der Ladeluft und dem rezirkulierten
Abgas wird dann über
den Einlasskrümmer 22 zu
dem Motor 20 geführt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Motor 120 ein 6-Zylinder-Kompressionszündungs-Verbrennungsmotor, wobei
jedoch die Anzahl der Zylinder und der Typ des Motors variiert werden
können,
ohne dass dadurch der Erfindungsumfang verlassen wird. Das ECM 28 umfasst eine
Steuerlogik zum Überwachen
der aktuellen Umgebungsbedingungen wie etwa der Temperatur und optional
der Feuchtigkeit sowie der Motorsteuerparameter und Motorbetriebsbedingungen,
um das EGR-System 26 zu steuern. Während des Betriebs des Motors 20 geht
Einlassluft durch den Verdichterteil 70 des Turboladers
mit variabler Geometrie (VGT) 42, der durch einen Turbinenteil 72 mittels
heißer
Abgase betrieben wird. Die verdichtete Luft geht durch den Ladeluftkühler 74 hindurch,
der vorzugsweise ein durch Staudruckluft 76 gekühlter Luft-zu-Luft-Kühler ist.
Die Ladeluft geht durch den Kühler 74 zu
dem Mischer 62, der vorzugsweise eine Rohrverbindung ist,
wo die Ladeluft auf der Basis von aktuellen Motorbetriebsbedingungen
mit rezirkuliertem Abgas kombiniert wird. Das durch den Abgaskrümmer 24 austretende
Abgas geht durch das EGR-Ventil 34, wo ein Teil des Abgases
wahlweise durch den EGR-Kühler 50 umgeleitet
werden kann. Das Bypassventil 36 wird wahlweise betätigt, um
einen Teil (kein, einen Teil oder alles) des umgeleiteten Abgases
um den Kühler 50 zu
leiten, um die Temperatur des rezirkulierten Abgases einzustellen.
Die EGR-Gase fließen an dem
EGR-Flusssensor 30 und dem Temperatursensor 32 vorbei
zu dem Mischventil 62, wo sie mit verdichteter Ladeluft
kombiniert werden. Die verbleibenden Abgase, die nicht durch das EGR-Ventil 34 umgeleitet
werden, gehen durch den Turbinenteil 72 des Turboladers
mit variabler Geometrie (VGT) 42 und den Auspuff 80 hindurch,
bevor sie in die Atmosphäre
ausgestoßen
werden. Der EGR-Kühler 50 kühlt das
erhitzte Abgas unter Verwendung des Motorkühlkreises 44. Das
Motorkühlmittel
wird wiederum über
einen Kühlventilator 84 und
einen Kühler 86 gekühlt.
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Wie
oben beschrieben, können
eines oder mehrere Bypassventile zu der Einlassseite des Motors 20 vor
dem Ladeluftkühler
(CRC) 74 hinzugefügt werden,
um wahlweise einen Teil, alles oder keine Ladeluft von dem Verdichterteil 70 des
Turboladers mit variabler Geometrie 42 umzuleiten. Das
bzw. die Ladeluftkühler
(CAC)-Bypassventil(e) werden wahlweise ähnlich wie das EGR-Bypassventil
unter Umgebungs- und Betriebsbedingungen betrieben, die eine Kondensation
in dem Einlasskrümmer
wie beschrieben und gezeigt fördern
können.
Diese Strategie kann auf einer gemessenen, geschätzten oder berechneten Temperatur
für die
Ladeluft oder auf der kombinierten Ladung nach dem Mischen mit dem EGR-Fluss
am Mischer 62 gemäß der vorliegenden Erfindung
basieren.
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Ein
Blockdiagramm zu dem Betrieb einer Ausführungsform für ein System
oder ein Verfahren zum Steuern eines Motors zur Vermeidung einer EGR-Kondensation
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist in 3 gezeigt.
Dem Fachmann sollte deutlich sein, dass das Blockdiagramm von 3 eine Steuerlogik wiedergibt,
die durch Hardware, Software oder eine Kombination aus Hardware
und Software implementiert werden kann. Die verschiedenen Funktionen
werden vorzugsweise durch einen programmierten Mikroprozessor vorgesehen,
der etwa in dem DDEC-Controller von der Detroit Diesel Corporation,
Detroit, Michigan hergestellt wird. Natürlich kann die Steuerung des
Motors/Fahrzeugs kann eine oder mehrere Funktionen umfassen, die
durch dedizierte Elektrik, Elektronik oder integrierte Schaltungen
implementiert werden. Wie dem Fachmann deutlich sein sollte, kann
die Steuerlogik unter Verwendung einer Anzahl von bekannten Techniken
und Strategien zur Programmierung und Verarbeitung implementiert
werden und ist nicht auf die dargestellte Reihenfolge bzw. Sequenz
beschränkt.
Zum Beispiel wird gewöhnlich
eine Unterbrechungs- oder
Ereignis-gesteuerte Verarbeitung in Echtzeit-Steueranwendungen wie zum Beispiel der
Steuerung eines Motors oder Fahrzeugs und keine rein sequentielle Strategie
verwendet. Entsprechend kann ein System und ein Verfahren mit Parallelverarbeitung,
Multi-Tasking oder Multi-Threading verwendet werden, um die Zielsetzungen,
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung zu bewerkstelligen.
Die Erfindung ist unabhängig
von der besonderen Programmiersprache, dem Betriebssystem, dem Prozessor
oder dem Schaltungsaufbau, die zur Entwicklung und/oder Implementierung
der gezeigten Steuerlogik verwendet werden. Entsprechend können in
Abhängigkeit
von der besonderen Programmiersprache und der Verarbeitungsstrategie
verschiedene Funktionen in der gezeigten Sequenz im wesentlichen
gleichzeitig oder in einer anderen Sequenz durchgeführt werden,
um die Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung zu bewerkstelligen.
Die gezeigten Funktionen können modifiziert
oder in einigen Fällen ausgelassen
werden, ohne dass dadurch der Erfindungsumfang verlassen wird.
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In
verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung wird die gezeigte Steuerlogik primär durch
Software implementiert und in Computer-lesbaren Speichermedien in
dem ECM gespeichert. Wie dem Fachmann deutlich sein sollte, können verschiedene
in dem ECM gespeicherte Steuerparameter, Befehle und Kalibrierungsinformationen wahlweise
durch den Fahrzeugbesitzer/den Fahrer modifiziert werden, während andere
Informationen nur für
autorisiertes Service- oder Werkspersonal zugänglich sind. Die Computer-lesbaren
Speichermedien können
auch verwendet werden, um Motor/Fahrzeug-Betriebsinformationen für Fahrzeugbesitzer/Fahrer
und Diagnoseinformationen für
Wartungs-/Servicepersonal zu speichern. Obwohl nicht gezeigt, können verschiedene
Schritte oder Funktionen wiederholt in Abhängigkeit von dem Typ der verwendeten
Verarbeitung durchgeführt
werden.
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In
der beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung von 3 werden
in Block 80 aktuelle Umgebungsbedingungen bestimmt oder überwacht.
Umgebungsbedingungen können
unter Verwendung von entsprechenden Sensoren bestimmt oder je nach
der besonderen Anwendung geschätzt,
abgeleitet oder angenommen werden. Vorzugsweise umfasst der Block 80 wenigstens
eine Bestimmung der Umgebungslufttemperatur in Block 82. Es
wird wenigstens eine von fünf
Betriebsbedingungen, vorzugsweise aus der Gruppe, die Umgebungstemperatur,
Einlasskrümmertemperatur,
EGR-Massenrate, Motorgeschwindigkeit und Einlasskrümmer umfasst,
wird erfasst, wobei aber auch andere Betriebsbedingungen überwacht
werden können.
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Weiterhin
kann die relative Feuchtigkeit in Block 84 unter Verwendung
eines Sensors (Block 86) bestimmt oder auf einen vorbestimmten
Wert gesetzt werden (Block 88). Anstelle eines Feuchtigkeitssensors
kann die vorliegende Erfindung zum Beispiel einen fixen hohen Wert
für die
relative Feuchtigkeit verwenden, wie etwa 100%, was eine sehr konservative Kalibrierung
wiedergibt. Dies bietet den größten Schutz
bzw. die größte Fehlerspanne
für den
Betrieb ohne EGR-Kondensation am Einlasskrümmer. Natürlich können auch niedrigere gespeicherte
Feuchtigkeitswerte verwendet werden, um zu bestimmen, ob der EGR-Kühler und/oder
der Ladeluftkühler
umgangen werden sollen, wobei jedoch niedrigere Werte wahrscheinlicher
zu einer Kondensation unter bestimmten Umgebungs- und Betriebsbedingungen führen.
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Die
aktuellen Motorbetriebsbedingungen werden in Block 90 überwacht
oder bestimmt. Dies kann die Feststellung der Einlasskrümmertemperatur (Block 92),
der Motorgeschwindigkeit und -last (Block 94), des Einlasskrümmerdrucks
(Block 96) und des EGR-Flusses (%) (Block 98)
umfassen. Alternativ hierzu kann das Luft/Kraftstoff-Verhältnis oder
die Ladung auf andere Weise bestimmt werden, wobei aber die kombinierten
Eingaben des Einlasskrümmerdrucks
(IMP) und des EGR-Flusses (%) einen praktischen Ersatz für diese
Parameter bieten. Der EGR-Fluss (Block 98) und das Luft/Kraftstoff-Verhältnis (Block 120)
können
je nach der besonderen Anwendung auf der Basis von Tabellenwerten
oder auf der Basis von tatsächlich
festgestellten Werten bestimmt werden. Die in den Blöcken 80 und 90 festgestellten
aktuellen Umgebungs- und Betriebsbedingungen werden dann verwendet,
um zu bestimmen, ob die Bedingungen eine EGR-Kondensation im Einlasskrümmer fördern (Block 122).
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Natürlich kann
die vorausgesagte kritische Temperatur des Einlasskrümmers (IMT_Critical)
sehr genau auf der Basis der zahlreichen Parameter berechnet werden,
die einen Einfluss auf die Temperatur haben. Wie in dem Diagramm
von 3 gezeigt, haben
die Umgebungstemperatur, die relative Feuchtigkeit, das Luft/Kraftstoff-Verhältnis, der EGR-Prozentsatz
und der Einlasskrümmerdruck
einen wesentlichen Effekt auf die Einlasskrümmertemperatur, wenn in den
Abgasrezirkulationsmodus eingetreten wird. Wenn zum Beispiel die
relative Feuchtigkeit nicht gemessen werden kann, dann kann eine fixe
relative Feuchtigkeit in Abhängigkeit
davon angenommen werden, ob ein Überschutz
oder ein Unterschutz erforderlich ist. Weil das fixe Luft/Kraftstoff-Verhältnis und
der EGR-Prozentsatz direkt von der Luftmasse abhängen, und die Luftmasse nicht
direkt gemessen wird, kann eine andere Möglichkeit zur Berechnung von
IMT_Critical genutzt werden.
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Durch
empirische Tests im Labor hat die Erfindung die Anzahl der Parameter
reduziert, die erforderlich sind, um eine relativ genaue Angabe
von IMT_Critical vorzusehen. Zum Beispiel konnte empirisch bestimmt
werden, dass Motorbetriebsbedingungen wie etwa die Kraftstoffmasse,
die Kraftstofftemperatur und die EGR-Auslasstemperatur einen geringen
Einfluss auf die vorausgesagte kritische Temperatur des Einlasskrümmers (IMT_Critical)
im Vergleich zu anderen Eingangs-/Ausgangsparametern wie etwa die
Turbinentemperaturen oder die Abgastemperaturen haben. Es können andere
Parameter, die einfach gemessen werden können, verwendet werden, um
eine relativ genaue Voraussage zu machen. Wie in 3 gezeigt bieten die Umgebungstemperatur,
die Einlasskrümmertemperatur,
die EGR-Massenrate, die Motorgeschwindigkeit und der Einlasskrümmerdruck
einen bevorzugten Satz von Parametern, sodass die Gleichung begrenzt
werden kann, um nützliche
Anpassungen am Betrieb und der Steuerung der Abgasrezirkulation
vorzunehmen.
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Vorzugsweise
ist die kritische Temperatur de Einlasskrümmers (IMT_Critical) als eine
lineare Funktion der spezifizierten Parameter definiert, wobei die
Parameter der linearen Funktion durch statistische Werkzeuge/Software
optimiert werden, um eine optimale Kurvenannäherung zu erhalten. Es wird
eine Kombination der Parameter gewählt, die eine optimale Kurvenanpassung
(R2) durch die statistischen Werkzeuge/Software
zu erhalten.
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Die
bevorzugte Gleichung für
IMT_Critial ist:
IMT_Critical = x1·V1 + x2·V2 + x3·V3 + x4·V4 + x5·V5 + x&·V1·V1 + x7·V2·V2 + x8·V3·V3 + x9·V4·V4 + x10·V5·V5 + x11·V1·V2 + x12·V1·V3 + x13·V1·V4 + x14·V1·V5 + x19·V3·V5 + x20·V4·V5 + x21
wobei x1, x2,...
x21 zu bestimmende Konstanten sind, und V1, V2,... V5 gemessene
Motorparameter sind.
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Diese
Gleichung kann in die ECU (elektronische Motorsteuereinheit) integriert
werden, um die Berechnung einer vorausgesagten kritischen Temperatur
des Einlasskrümmers
(IMT_Critical) und das Verfahren zur Steuerung eines Motors oder
einer EGR-Steuerung zu vereinfachen.
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In
einer Ausführungsform
wird der Taupunkt (IMT_Critical) der kombinierten Mischung aus EGR und
Ladeluft in Block 124 bestimmt. Die Motorsteuerung bestimmt
dann, ob die vorausbestimmte IMT_Critical höher ist als die im Krümmer durch
den Sensor gemessene Temperatur des Einlasskrümmers (IMT_Measuered), um eine Änderung
in der Abgasrezirkulation anzuweisen, wie zum Beispiel einen Abgasbypass
um einen Kühler,
dessen Betrieb ansonsten eine Kondensation fördern würde. Vorzugsweise umfasst die
Steuerung des Motors auch wenigstens eine Modifikation des Ladeluftflusses oder
eine Modifikation des EGR-Flusses. Es können auch andere Methoden zum
Erhöhen
der Einlasskrümmertemperatur
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden. Vorzugsweise wird
ein Wechsel des Modus aufgeschoben, bis eine Stabilisierungszeit
abläuft,
während
welcher die Bedingungen in dem Krümmer erhalten werden. Diese
Kondensationsprüfung
wird gewöhnlich
nur während
eines stabilen Fahrzustands durchgeführt, weil eine Verweilzeit
Voraussetzung für
das Auftreten einer Kondensation ist.
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Die
Kombination aus den Werten, die durch Messungen und Annahmen erhalten
werden, wird dann bei der Verarbeitung der Daten in der Steuerung 26 durch
Algorithmen verwendet, nachdem die IMT_Critical-Gleichung einen
IMT_Critical-Wert bestimmt. Wie in 128 gezeigt,
wird die Einlasskrümmertemperatur
mit der Voraussage von IMT_Critical verglichen. Wenn die gemessene
Temperatur des Einlasskrümmers
größer als
die durch die Berechnung vorausgesagte kritische Temperatur des
Einlasskrümmers
ist, veranlassen Steuerbefehle in Block 130 eine Aktivierung
der Abgasrezirkulation. Wenn nicht, kann der Motor in Block 128 im Boost-Modus
gehalten werden. Andere Betriebsänderungen
können
durch die Steuerung 28 in Reaktion auf den Vergleich vorgesehen
werden.
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Es
wurden Ausführungsformen
der Erfindung gezeigt und beschrieben, wobei die Erfindung jedoch
nicht auf diese gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen beschränkt ist.
Die Beschreibung ist beispielhaft und nicht einschränkend, wobei verschiedene Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne dass deshalb der Erfindungsumfang verlassen wird.