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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Sägeschablone nach dem Oberbegriff
der unabhängigen Ansprüche.
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Im
Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf eine Sägeschablone für ein chirurgisches
Sägeblatt mit
einem Grundkörper,
welcher mit zumindest einer schlitzartigen Ausnehmung zur Durchführung und passgenauen
Führung
eines im Wesentlichen plattenförmigen
Sägeblatts
versehen ist, wobei die schlitzartige Ausnehmung zwei einander gegenüberliegende
Führungsflächen aufweist.
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Chirurgische
Sägeblätter werden
verwendet, um während
Operationen Knochen zu trennen. Typische Anwendungszwecke sind das
Einsetzen von künstlichen
Gelenken, beispielsweise von Kniegelenken. Die Sägeblätter werden mittels Schablonen
geführt,
um einen möglichst
passgenauen und präzisen Schnittverlauf
zu realisieren.
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Die
Schablonen sind mit Fixierungs- oder Halteelementen versehen, die
entweder in den Knochen eingesetzt oder an dem Knochen verankert werden,
sodass sich eine exakte Zuordnung der Sägeführung ergibt. Demgemäß sind auch
die schlitzartigen Ausnehmungen der Schablonen passgenau auf die
Sägeblätter abgestimmt,
um möglichst
wenig Spiel und damit eine hohe Maßgenauigkeit des Sägeschnitts
zu erreichen.
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Durch
diese relativ engen Passungen ergeben sich jedoch ungünstige Reibungsverhältnisse, welche
zu einem nicht unbeachtlichen Abtrag von Material sowohl von dem
Sägeblatt
als auch von der Schablone führen.
Dieser Abrieb ist aus medizinischen Gründen in hohem Maße unerwünscht, da
die Metallpartikel sich in der Wunde festsetzen und zu allergischen
Problemen, zu Problemen bei der Heilung und zu weiteren sonstigen
medizinischen Komplikationen führen
können.
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Erschwerend
kommt hinzu, dass unter den Operationsbedingungen keine ausreichende
Spülung
oder Schmierung möglich
ist. Zusätzlich
setzen sich die Knochensplitter und das Knochenmehl in dem Spalt
zwischen dem Sägeblatt
und der Schablone fest und erhöhen
hierdurch zusätzlich
den Verschleiß.
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Die
DE 38 42 645 A1 beschreibt
ein Sägelehrensystem
zur Verwendung bei chirurgischen Operationen, wobei ein chirurgisches
Sägeblatt
in einer schlitzartigen Ausnehmung des Grundkörpers der Sägelehre geführt ist.
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Aus
der
DE 82 36 932 U1 ist
eine Gehrungslade mit Führungsstiften
bekannt, mittels derer ein Sägeblatt
zum Zuschneiden von Leisten oder Ähnlichem geführt werden
kann. Dabei sind die Führungsstifte
in den seitlichen Wänden
der U-förmigen Gehrungslade
angeordnet, um seitlich des Führungsblatts
zu führen.
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Die
DE 35 09 515 C2 bezieht
sich auf eine Stichsäge
allgemeiner Art, welche für
chirurgische Zwecke nicht einsetzbar ist. Dabei ist ein verschleißfestes
Material vorgesehen, um das Sägeblatt
zu führen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Sägeschablone für ein chirurgisches
Sägeblatt der
eingangs genannten Art zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau
und kostengünstiger
Herstellbarkeit die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und
insbesondere den Materialabrieb reduziert.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs gelöst, die
Unteransprüche
zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Erfindungsgemäß werden
somit Maßnahmen
geschaffen, die in höchst
wirksamer Weise die Reibung und damit den Abrieb vermindern. Dabei
ist es insbesondere möglich,
handelsübliche,
dem Stand der Technik entsprechende Sägeblätter zu verwenden, ohne dass
diese einer Modifikation bedürfen.
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In
einem Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass an zumindest einer
Führungsfläche zumindest
ein erhabener Bereich ausgebildet ist, der mit dem Sägeblatt
in Anlage bringbar ist. Hierdurch vermindert sich die Auflagefläche, was
wiederum zu einer verminderten Reibung führt. Somit verringert sich entsprechend
auch der Abrieb.
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Besonders
günstig
ist es, wenn an den beiden einander zugewandeten Führungsflächen jeweils
zumindest ein erhabener Bereich vorgesehen ist.
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Der
erhabene Bereich kann bevorzugterweise in Form einer länglichen
Rippe oder einer sonstigen Erhebung ausgebildet sein, sodass die
Führung des
Sägeblatts
nicht beeinträchtigt
wird. Die Erhebung kann dabei die unterschiedlichen Orientierungen
des Sägeblatts
während
des Schnittverlaufs oder Sägeverlaufs
berücksichtigen,
sodass ein Verklemmen oder Verkanten des Sägeblatts ausgeschlossen wird.
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Erfindungsgemäß kann der
erhabene Bereich durch Materialauftrag auf die Führungsoberfläche oder
durch Materialabtrag benachbarter Bereiche der Führungsoberfläche gebildet
werden.
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Bei
einem Materialauftrag können
beispielsweise Schichten aus reibungsarmem oder verschleißfestem
Material aufgeklebt oder durch andere Fügeverfahren oder sonstige Verfahren
aufgebracht werden. Der Materialabtrag kann beispielsweise mechanisch
oder chemisch erfolgen.
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Im
Rahmen der Erfindung können
die erhabenen Bereiche aus demselben Material wie der Grundkörper der
Sägeschablone
gefertigt werden. Es ist jedoch auch möglich, andere Materialen, wie bereits
oben angedeutet, vorzusehen.
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In
einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest
der die Führungsflächen bildende
Bereich des Grundkörpers
aus einem verschleißfesten
Material gefertigt ist. Dabei kann erfindungsgemäß entweder der gesamte Grundkörper aus
dem verschleißfesten
Material gefertigt werden oder es kann ein Einsatzkörper aus
einem verschleißfesten
Material verwendet werden, der an dem Grundkörper befestigt ist.
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Als
verschleißfestes
Material kann beispielsweise Hartmetall oder Keramik, beispielsweise
Zirkonoxid-Keramik verwendet werden. Es ist auch möglich, einen
hochfesten Kunststoff vorzusehen, aus dem entweder der gesamte Grundkörper oder
der Einsatzkörper
hergestellt sind. Es sind im Rahmen der Erfindung auch Kombinationen
dieser Werkstoffe möglich.
Als verschleißmindernde
Beschichtungen können
beispielsweise DLC, Titan-Nitrid, Titan-Carbid, Teflon oder Ähnliches
verwendet werden.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine
schematische Seitenansicht eines Sägeblatts,
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2 eine
perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sägeschablone,
und
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3 eine
perspektivische Teil-Schnittansicht eines Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sägeschablone.
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Die 1 zeigt
zur Verdeutlichung ein aus dem Stand der Technik vorbekanntes chirurgisches Sägeblatt,
welches einen plattenförmigen
Grundkörper 1 umfasst,
an dessen einem Bereich eine Verzahnung bzw. Zähne 2 vorgesehen sind,
während
der gegenüberliegende
Bereich als Einspannbereich 3 ausgebildet ist. Die Dimensionierung,
Ausgestaltung und Herstellung derartiger chirurgischer Sägeblätter ist
aus dem Stand der Technik bekannt, sodass auf weitere Beschreibungen
verzichtet werden kann. Es ist lediglich darauf hinzuweisen, dass
der plattenförmige
Grundkörper über seine
gesamte Länge
eine gleich bleibende Dicke aufweist, sodass eine passgenaue Führung in
einer schlitzartigen Ausnehmung einer Sägeschablone gewährleistet
ist.
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Die 2 zeigt
eine perspektivische Darstellung einer Ausgestaltungsform einer
Sägeschablone zur
Verwendung bei dem in 1 gezeigten Sägeblatt.
Es versteht sich, dass auch andere Dimensionierungen sowohl der
Schablone als auch von Sägeblättern im
Rahmen der Erfindung umfasst sind.
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Die
Sägeschablone
umfasst einen Grundkörper 5,
an welchem mehrere schlitzartige Ausnehmungen 4 ausgebildet
sind. Diese entsprechen hinsichtlich ihrer Neigung, ihrer Breite
sowie ihrer sonstigen Dimensionierungen dem jeweiligen Anwendungszweck.
Für unterschiedliche
Schnittführungen sind
somit unterschiedliche Sägeschablonen
zu verwenden. Die mehreren schlitzartigen Ausnehmungen 4 einer
Sägeschablone
dienen beispielsweise dazu, eine Vortrennung und eine anschließende Feinsägung eines
Knochenendes zu realisieren.
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Die
Sägeschablone
umfasst weiterhin mehrere Fixationselemente 6, die bolzenförmig oder
zapfenförmig
ausgebildet sind und entsprechend der Anatomie des Patienten und
dem Anwendungsgebiet gefertigt sind. Auch hierbei handelt es sich
um Anpassungen und Dimensionierungen, die dem Stand der Technik
entsprechen. Gleiches gilt für
die Dimensionierung der Sägeschablone
sowie die Anordnung und Ausrichtung der schlitzartigen Ausnehmungen 4.
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Erfindungsgemäß ist somit
bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel
der gesamte Grundkörper 5 aus
einem verschleißmindernden
oder verschleißfesten
Material gefertigt, beispielsweise aus Hartmetall, Keramik oder
aus einem hochfesten Kunststoff.
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Bei
dem in 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine Sägeschablone
mit nur einer schlitzartigen Ausnehmung 4, welche in dem
Grundkörper 5 vorgesehen
ist, gezeigt. Die schlitzartige Ausnehmung 4 weist zwei
einander gegenüberliegende
Führungsflächen 7 auf,
welche jeweils mit erhabenen Bereichen 8 versehen sind.
Die erhabenen Bereiche 8 können leistenförmig oder
streifenförmig
sein. Sie können
durch zusätzlich
aufgebrachtes reibungsarmes Material gefertigt sein. Es ist jedoch
auch möglich,
benachbarte Bereiche zu den erhabenen Bereichen 8 abzutragen,
um auf diese Weise die gezeigte leistenförmige oder rippenförmige Ausgestaltung
zu erzielen. Bei einer Aufbringung der erhabenen Bereiche 8 können diese
aus einem verschleißmindernden
oder reibungsarmen Material gefertigt sein. Bei einer Herstellung
der erhabenen Bereiche 8 durch Materialabtrag ist der Grundkörper 5 selbst
aus einem verschleißfesten,
reibungsarmen Material gefertigt, wie beispielsweise aus Hartmaterial,
Keramik, Kunststoff oder ähnlichem.
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Die
erhabenen Bereiche führen
zu dem zusätzlichen
Vorteil, dass zusätzlicher
Spanraum geschaffen wird, welcher gespült werden kann und durch welchen
Knochenspäne
und Knochenmehl abtransportiert werden können. Hierdurch wird verhindert,
dass sich das Sägeblatt
in der Sägeschablone verklemmt.
Dies ist auch im Hinblick darauf wichtig, da bei derartigen Operationen
die Sägespäne oder das
Knochenmehl durch Blut und andere Flüssigkeiten verkleben oder verklumpen.
Insgesamt ergibt sich hiermit ein weitaus verbessertes Sägeverhalten als
bei den aus dem Stand der Technik bekannten Sägeschablonen.
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- 1
- Plattenförmiger Grundkörper
- 2
- Verzahnung/Zähne
- 3
- Einspannbereich
- 4
- Schlitzartige
Ausnehmung
- 5
- Grundkörper
- 6
- Fixationselement
- 7
- Führungsfläche
- 8
- Erhabener
Bereich