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Die
Erfindung betrifft eine chirurgische Sägeschablone mit einem Führungskörper, der
eine Vorderseite zur Anlage an einer Körperstruktur und eine gegenüberliegende
Rückseite
sowie einen diesen von der Rückseite
zur Vorderseite durchsetzenden, seitlich begrenzten Führungsschlitz
für ein
Sägeblatt aufweist.
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Bei
chirurgischen Operationen ist es oft notwendig, einen Knochen für die Anlage
eines Gelenkersatzimplatates vorzubereiten. So ist es üblich, mittels
einer oszillierenden Säge
Teile des Knochens zu entfernen, um ebene Anlageflächen für das Implantat zu
schaffen. Dabei ist es außerordentlich
wichtig, daß die
Sägeblätter bei
diesen Schnitten exakt geführt werden.
Um dies zu erreichen, werden Sägeschablonen
der gattungsgemäßen Art
eingesetzt, bei denen die Sägeblätter durch
den Führungsschlitz
hindurchragen und an der Oberseite und an der Unterseite des Führungsschlitzes
anliegend in diesem geführt werden.
Um eine zuverlässige
Führung
sicherzustellen, ist es notwendig, daß der Abstand zwischen der Vorderseite
und der Rückseite
des Führungskörpers möglichst
groß ist,
so daß sich
ein tiefer Schlitz ergibt, der das Sägeblatt der oszillierenden
Säge über eine
möglichst
große
Länge führt.
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Andererseits
führt diese
große
Tiefe des Führungsschlitzes
dazu, daß die
seitliche Verschwenkbarkeit des Sägeblattes eingeschränkt wird und
damit der Bereich des Knochens, der von dem Sägeblatt erreicht werden kann.
Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn, beispielsweise bei
minimalinvasiven Operationstechniken, das Instrumentarium verkleinert
werden soll, wenn also beispielsweise ein schmalerer Führungskörper eingesetzt
werden soll.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine gattungsgemäße Sägeschablone so auszugestalten,
daß mit ihr
einerseits eine zuverlässige
Führung
des Sägeblattes
gewährleistet
ist, während
andererseits ein möglichst
großer
Bereich an der Rückseite
der Sägeschablone
von einem im Führungsschlitz
geführten Sägeblatt
erreicht werden kann.
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Diese
Aufgabe wird bei einer chirurgischen Sägeschablone der eingangs beschriebenen
Art erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß der
Führungsschlitz
auf der Vorderseite des Führungskörpers mindestens
an einem Ende seitlich offen ist.
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Die
seitliche Öffnung
des Führungsschlitzes ermöglicht es,
das Sägeblatt
durch diese seitliche Öffnung
an der Vorderseite der Sägeschablone
austreten zu lassen, so daß der
Schwenkbereich größer wird,
der von dem Sägeblatt überstrichen
werden kann. Trotzdem bleibt dabei eine gute Führung des Sägeblattes erhalten, da die
Tiefe des Sägeschlitzes durch
die seitliche Öffnung
des Sägeschlitzes
gar nicht oder nur geringfügig
herabgesetzt wird.
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Es
kann vorgesehen sein, daß sich
die seitliche Öffnung
am Ende des Führungsschlitzes
mindestens über
30 % der Tiefe des Führungsschlitzes erstreckt,
in besonders vorteilhaften Fällen
kann dies auch einen größeren Anteil
der Tiefe des Führungsschlitzes
ausmachen, beispielsweise bis zu 60 %.
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Die
seitliche Öffnung
am Ende des Führungsschlitzes
kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
durch einen Rücksprung
des Führungskörpers gebildet
sein.
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Dieser
kann in seiner Höhe
der Höhe
des Führungsschlitzes
entsprechen, in diesem Falle ist der Führungsschlitz im Bereich der
seitlichen Öffnung
bis an die Außenkontur
des Führungskörpers ausgedehnt,
wobei die Außenkontur
des Führungskörpers sonst über die
gesamte Höhe
unverändert bleibt.
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Es
ist aber auch möglich,
daß die
Höhe des Rücksprunges
größer ist
als die Höhe
des Führungsschlitzes,
insbesondere kann sich der Rücksprung über die
gesamte Höhe
des Führungskörpers erstrecken.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Rücksprung
durch eine Stufe in der Vorderseite des Führungskörpers gebildet wird. Bei einer
solchen Ausgestaltung weist der Führungskörper über seine gesamte Breite eine
relativ große
Materialstärke
und damit eine gleichbleibend große Tiefe des Führungsschlitzes
auf, lediglich an den seitlichen Randbereichen wird der Führungsschlitz
durch den stufigen Rücksprung
geöffnet,
nur in diesem Bereich ist die Materialstärke des Führungskörpers reduziert. Aufgrund der über die
gesamte Breite des Führungsschlitzes
mit Ausnahme der Randbereiche gleichbleibenden Tiefe des Führungsschlitzes
ist dadurch auch eine zuverlässige
Führung
des Sägeblattes
im Führungsschlitz über die
gesamte Breite gewährleistet.
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Der
Abstand zwischen Vorderseite und Rückseite kann bei einer bevorzugten
Ausführungsform
der Sägeschablone
zu den seitlichen Enden des Führungsschlitzes
hin kleiner sein als im mittleren Bereich des Führungsschlitzes. Dies kann
beispielsweise dadurch erreicht werden, daß die Vorderseite des Führungskörpers zu
den seitlichen Rändern
desselben hin in Richtung auf die Rückseite hin verläuft, beispielsweise
durch eine seitliche Abschrägung
des Führungskörpers.
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Die
nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung
dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
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1:
eine perspektivische Ansicht einer Sägeschablone mit einem seitlich
teilweise geöffneten
Führungsschlitz;
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2:
eine perspektivische Ansicht der Sägeschablone der 1 in
Richtung des Pfeiles A in 1;
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3:
eine Schnittansicht längs
Linie 3-3 in 1;
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4:
eine perspektivische Ansicht eines weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
einer Sägeschablone;
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5:
eine perspektivische Ansicht der Sägeschablone der 4 in
Richtung des Pfeiles B in 4 und
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6:
eine Schnittansicht längs
Linie 6-6 in 5.
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Die
in den 1 bis 3 dargestellte Sägeschablone 1 weist
einen massiven Führungskörper 2 auf,
der im wesentlichen quaderförmig
ausgebildet ist und eine gebogene Vorderseite 3 sowie eine im
wesentlichen parallel dazu verlaufende gebogene Rückseite 4 aufweist.
Die Vorderseite 3 und die Rückseite 4 gehen über gebogene
Seitenwände 5, 6 ineinander über, die
Oberseite 7 und die Unterseite 8 sind im wesentlichen
parallel zueinander verlaufend und eben ausgebildet, wobei bei dem
Ausführungsbeispiel
der 1 bis 3 die Unterseite einseitig eine
Abschrägung 9 aufweist,
während
an der Oberseite 7 ein Haltezapfen 10 nach oben
absteht, auf den ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Markierelement
eines Navigationssystems aufgesteckt werden kann. Mit Hilfe dieses
Navigationssystems kann die Lage und Orientierung der Sägeschablone 1 im Raum
in an sich bekannter Weise bestimmt werden.
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Den
Führungskörper 2 durchsetzt
ein Führungsschlitz 11,
der sich von der Rückseite 4 zur
Vorderseite 3 hin im wesentlichen über den gesamten Führungskörper 2 erstreckt
und der parallel zur Oberseite und zur Unterseite verläuft. Dieser
Führungsschlitz
ist im Bereich der abgerundeten Seitenwände 5, 6 zur
Seite hin teilweise geschlossen und teilweise offen.
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An
einer Seite des in den 1 bis 3 dargestellten
Ausführungsbeispieles
erstreckt sich eine geschlossene Seitenwand 12 des Führungsschlitzes 11 im
wesentlichen über
den gesamten Führungskörper 2,
der Führungskörper 2 ist
aber in seinem Randbereich durch einen stufigen Rücksprung 13 in
der Vorderseite 3 in seiner Materialstärke reduziert, so daß im Bereich
der Stufe eine seitliche Öffnung 14 für den Führungsschlitz 11 entsteht (linke
Seite der Sägeschablone 1 in 3).
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Wie
sich aus der Darstellung der 3 auf der
linken Seite ergibt, kann ein durch den Führungsschlitz 11 hindurchgestecktes
und in ihm durch Anlage an der Oberseite und an der Unterseite des
Führungsschlitzes 11 geführtes Sägeblatt 15 durch
die seitliche Öffnung 14 unter
einem größeren Winkel
gegenüber
der Sägeschablone 1 durch
den Führungsschlitz 11 hindurchgeführt wer den,
dies wird durch das mit gestrichelten Linien dargestellte Sägeblatt 15 repräsentiert.
Würde die
seitliche Öffnung 14 fehlen, sich
der Führungsschlitz 11 also
längs der
gestrichelten Linie 16 entsprechend dem Verlauf der Vorderseite 3 ohne
Rücksprung 14 bis
zum Punkt C erstrecken, könnte
das Sägeblatt 15 seitlich
weniger weit ausgeschwenkt werden und würde daher seitlich einen kleineren
Bereich des Knochens erreichen, an den die Sägeschablone 1 mit
der Vorderseite 3 angelegt ist. Dies ist in 3 durch
das Sägeblatt
mit gepunkteten Linien repräsentiert.
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Durch
das Vorsehen des Rücksprunges 13 und
die dadurch bedingte Erzeugung der seitlichen Öffnung 14 des Führungsschlitzes 11 wird
es also für den
Operateur möglich,
bei gleichbleibend guter Führung
des Sägeblattes
im Führungsschlitz
seitlich einen größeren Bereich
des anliegenden Knochens zu erreichen.
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Die
seitliche Öffnung
des Führungsschlitzes 11 wird
bei dem Ausführungsbeispiel
der 3 auf der einen Seite durch einen sich über die
gesamte Höhe
des Führungskörpers 2 erstreckenden
Rücksprung 13 erreicht.
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Auf
der gegenüberliegenden
Seite ist ebenfalls eine seitliche Öffnung 14a vorgesehen,
diese wird jedoch dadurch gebildet, daß sich der Führungsschlitz 11 über etwa
die Hälfte
der Materialstärke
des Führungskörpers 2 selbst
bis an die Seitenwand 6 erstreckt, die den Führungsschlitz 11 an
dieser Seite begrenzende Seitenwand 17 verläuft also
nur von der Rückseite 4 des
Führungskörpers 2 bis
etwa zu dessen Mitte. Die Dicke des Führungskörpers 2 und damit
die Führungsmöglichkeit
des Führungsschlitzes 11 bleiben
in diesem Falle unverändert.
Trotzdem kann durch die seitliche Öffnung 14a in ähnlicher Weise wie
am gegenüberliegenden
Ende des Führungsschlitzes 11 ein
Sägeblatt
seitlich einen weiteren Bereich des Knochens erreichen als bei einer Seitenwand 17,
die sich über
die gesamte Tiefe des Führungsschlitzes 11 erstrecken
würde.
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Bei
dem Ausführungsbeispiel
einer Sägeschablone 1 gemäß den 4 bis 6 ist
ein prinzipiell ähnlicher
Aufbau gewählt,
einander entsprechende Teile tragen daher dieselben Bezugszeichen. Der
Führungskörper 2 weist
bei dieser Sägeschablone 1 eine
größere Höhe auf,
die Vorderseite 3 ist weitgehend eben ausgebildet, und
die Rückseite 4 verläuft nur
im mittleren Bereich parallel zur Vorderseite 3, während die
Seitenbereiche 18 abgeschrägt sind, so daß die Materialstärke des
Führungskörpers 2 an
den seitlichen Rändern
geringer ist als in der Mitte (6).
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Über die
Höhe verteilt
sind in diesem Führungskörper 2 mehrere
Führungsschlitze 11 angeordnet,
die zum Teil parallel zur Oberseite und zur Unterseite verlaufen,
zum Teil aber auch derart geneigt sind, daß ein in diesen Führungsschlitzen
geführtes
Sägeblatt
schräg
nach oben oder schräg nach
unten zeigt.
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Im
Randbereich des Führungskörpers 2 weist
dieser auf beiden Seiten jeweils einen stufigen Rücksprung 13 auf,
so daß sich
dadurch für
alle Führungsschlitze 11 eine
seitliche Öffnung 14 ergibt, ähnlich wie
auf der linken Seite des Ausführungsbeispiels
der 1 bis 3. Dadurch sind alle Führungsschlitze 11 seitlich
und zur Vorderseite 3 des Führungskörpers 2 hin offen,
während
sie auf ihrer Rückseite 4 geschlossen
sind. Diese Ausgestaltung führt
wieder dazu, daß ein
in den Führungsschlitz
eingeführtes
Sägeblatt
einen größeren Bereich
des an der Vorderseite anliegenden Knochens überstreichen kann.
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Durch
die schräg
verlaufenden Seitenbereiche 18 an der Rückseite 4 des Führungskörpers 2 wird
dieser Effekt noch verstärkt,
eine solche Ausgestaltung ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
nur im Bereich des obersten Führungsschlitzes 11 vorgesehen,
in diesem Bereich ist also die Materialstärke des Führungskörpers 2 im zentralen
Bereich wesentlich größer als
im Randbereich, so daß sich dort
eine Führung
des Sägeblattes über eine
noch größere Tiefe
ergibt als in den Randbereichen.