Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, eine Vorrichtung zum schnellen Schalten
einer Elektrodenanordnung an einer Hochspannungsquelle zu schaffen,
welche die oben beschriebenen Nachteile beseitigt und einen weitgehend
störungsfreien
Betrieb der Elektrodenanordnung mit geringen Produktionsunterbrechungen
gewährleistet.
Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst, Weiterbildungen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
definiert.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
umfasst einen Schalter, der zwischen der Hochspannungsquelle und
der Elektrodenanordnung angeordnet ist und mit dem ein schnelles
und optimiertes Schalten ermöglicht
wird. Um dieses Schalten zu gewährleisten,
ist in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ferner eine Detektionseinrichtung und eine Steuereinrichtung vorgesehen.
Der Schalter, die Detektionseinrichtung und die Steuereinrichtung übernehmen
die folgenden Aufgaben:
- – Die Detektionseinrichtung
dient zur Erkennung eines Überschlags
an einer Elektrodenanordnung, wobei die Detektionseinrichtung beim
Auftreten eines Überschlags
ein Triggersignal ausgibt;
- – die
Steuereinrichtung dient zum Empfang des Triggersignals von der Detektionseinrichtung
und zur Erzeugung von Steuersignalen zum Schalten des Schalters,
insbesondere von definierten Betriebszuständen zum Steuern des Schalters;
- – der
Schalter ist mittels der Steuersignale von der Steuereinrichtung
von einem ersten Zustand, in dem die Hochspannungsquelle an der
Elektrodenanordnung anliegt, in einen zweiten Zustand schaltbar,
in dem die an der Elektrodenanordnung anliegende Spannung gegen
Erde abgeführt
wird.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
zeichnet sich durch folgende weitere Merkmale aus:
- – Der
Schalter umfasst einen oder mehrere Halbleiterschalter zum Schalten
von dem ersten Zustand in den zweiten Zustand und umgekehrt;
- – der
oder die Halbleiterschalter sind derart angeordnet, dass beim Schalten
von dem ersten in den zweiten Zustand die Hochspannungsquelle von der
Elektrodenanordnung getrennt wird und die an der Elektrodenanordnung
anliegende Spannung abgeführt
wird, wobei die Hochspannungsquelle auf ihrer Arbeitsspannung bleibt.
Dadurch,
dass in der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die Hochspannungsquelle von der Elektrodenanordnung getrennt wird,
kann die Hochspannungsquelle auf ihrer Arbeitsspannung bleiben,
so dass beim Zuschalten der Hochspannungsquelle die Arbeitsspannung
sofort wieder zur Verfügung
steht. Darüber
hinaus wird durch die Halbleiterschalter ein schnelles Ab- und Zuschalten
der Hochspannungsquelle gewährleistet.
Als Halbleiterschalter werden in der erfindungsgemäßenAnordnung
vorzugsweise IGBT-Transistoren (IGBT = Insulated Gate Bipolar Transistor)
und/oder MOSFET-Transistoren (Metal-Oxide Semiconductor Field Effect
Transistor) verwendet, welche Schaltzeiten im Nanosekundenbereich
aufweisen. Die Halbleiterschalter weisen hierbei sehr schnelle Schaltgeschwindigkeiten
im Nanosekundenbereich auf, insbesondere unter 200 Nanosekunden.
Es wird hierdurch ein Spannungsanstieg bzw. Spannungsabfall von
beispielsweise 200 KV/mikrosec gewährleistet. Ein weiterer Vorteil
der Anordnung besteht darin, dass das Auftreten von Überschwingern
vermieden wird, da beim Zuschalten der Hochspannungsquelle kein
Regelvorgang stattfindet, durch den solche Überschwinger verursacht werden können.
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann ergänzend
bzw. alternativ zu der oben beschriebenen Ausführungsform derart ausgestaltet
sein, dass die Steuereinrichtung nach dem mittels des Schalters verursachten
Trennen der Elektrodenanordnung von der Hochspannungsquelle die
Elektrodenanordnung eine vorbestimmte Abschaltzeit auf einem bestimmten
Potential, vorzugsweise auf Erde lässt und anschließend die
Hochspannungsquelle über
den Schalter zumindest mittelbar wieder zuschaltet. Auf diese Weise
wird verhindert, dass erneut in den leitfähigen Kanal zugeschaltet wird.
Vorzugsweise
wird die Abschaltzeit über eine
in der Steuereinrichtung integrierte Zeitschaltung erfasst, wobei
die Zeitschaltung in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
mit einer Zeitverstellung verbunden ist, mit der die Abschaltzeit
je nach den vorliegenden Bedingungen entweder manuell oder automatisiert
verändert
werden kann.
Wird
die erfindungsgemäße Vorrichtung
in einer elektrostatischen Anlegeeinheit zum Anlegen von Folienbahnen
an Walzen verwendet, ist in einer besonders bevorzugten Ausführungsform
die vorbestimmte Abschaltzeit mit der Abzugsgeschwindigkeit korreliert,
mit der die Folienbahn auf die Walze abgezogen wird. Da bei höheren Abzugsgeschwindigkeiten
der leitfähige
Kanal aufgrund des Zuführens
von neuem Folienmaterial kürzere
Zeit besteht, ist die Abschaltzeit deshalb bei höheren Abzugsgeschwindigkeiten
vorzugsweise kürzer
zu wählen
als bei geringeren Abzugsgeschwindigkeiten.
Die
Steuereinrichtung umfasst vorzugsweise eine Empfangseinheit für das Triggersignal,
wobei die Empfangseinheit mit einer Signalaufbereitungseinheit verbunden
ist, welche das Triggersignal in einen Triggerpuls mit einer definierten
Pulsform aufbereitet, wobei der Triggerpuls gleichzeitig eine Flip-Flop-Schaltung
und die Zeitschaltung triggert. Vorzugsweise wird ein Ausgang der
Flip-Flop-Schaltung
bei Empfang eines Triggerpulses auf SET gesetzt, wodurch zumindest
mittelbar die Elektrodenanordnung über den Schalter von der Hochspannungsquelle
getrennt wird und kurzgeschlossen wird, wobei die Hochspannungsquelle
auf ihrer Arbeitsspannung bleibt und die Signalaufbereitungseinheit
für weitere
Triggerpulse gesperrt wird. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass keine erneute Triggerung der Steuereinrichtung durch weitere
Triggerpulse ausgelöst
wird.
In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
wird die Flip-Flop-Schaltung nach Ablauf der vorbestimmten Abschaltzeit
zurückgesetzt,
wodurch die Sperrung der Signalaufbereitungseinheit aufgehoben wird
und zumindest mittelbar der Schalter die Elektrodenanordnung wieder
der Hochspannungsquelle zuschaltet.
In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Steuereinrichtung eine Anzeigeeinheit, welche eine Meldung
ausgibt, wenn die Elektrodenanordnung von der Hochspannungsquelle
getrennt wird. Bei Eintritt einer oder mehrerer Überschlagsmeldungen kann insbesondere
die Position der Elektrodenanordnung und/oder die Arbeitsspannung
der Hochspannungsquelle manuell und/oder automatisiert verändert werden.
Wird die Vorrichtung in einer elektrostatischen Anlegeeinheit zum
Anlegen von Folienbahnen an Walzen verwendet, kann die Abzugsgeschwindigkeit
der Walzen manuell und/oder automatisiert verändert werden. Vorzugsweise
umfasst die Steuereinrichtung ferner eine Temperaturüberwachungseinheit,
welche ein Warnsignal ausgibt, wenn die Temperatur in der Steuereinrichtung
und/oder im Schalter einen vorgegebenen Wert überschreitet.
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Hochspannungsquelle
mit einer ersten Umpoleinrichtung verbunden, mit der in Abhängigkeit von
der Polarität
der Hochspannungsquelle die Verschaltung des Schalters umgepolt
werden kann.
Darüber hinaus
umfasst die Detektionseinrichtung vorzugs weise eine zweite Umpoleinrichtung zum
Umpolen der Detektionseinrichtung in Abhängigkeit von der Polarität der Hochspannungsquelle. Die
erste und/oder die zweite Umpoleinrichtung umfassen vorzugsweise
ein oder mehrere Hochspannungsrelais und/oder Halbleiterschalter.
Mit Hilfe der ersten und zweiten Umpoleinrichtung wird gewährleistet,
dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
für unterschiedliche
Polaritäten
der Hochspannungsquelle betrieben werden kann. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
wird in Abhängigkeit
von den Produktionsbedingungen die Polarität der Hochspannungsquelle durch
einen Bediener über
einen Polaritätsschalter
eingestellt, wobei beim Umschalten des Polaritätsschalters Steuersignale erzeugt werden,
die bewirken, dass die Polarität
der Hochspannungsquelle verändert
wird und dass die erste und zweite Umpoleinrichtung jeweils den
Schalter und die Detektionseinrichtung umpolen.
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine mit der Hochspannungsquelle
verbundene Entkopplungseinheit vorgesehen, welche die Hochspannungsquelle
von der Elektrodenanordnung entkoppelt und die Arbeitsspannung der
Hochspannungsquelle stützt.
Die Entkopplungseinheit umfasst hierbei vorzugsweise ein RC-Glied.
Zusätzlich zu
den oben beschriebenen erfindungsgemäßen Merkmalen bzw. als Alternative
kann die Detektionseinrichtung der erfindungsgemäßen Vorrichtung derart mit
der Elektrodenanordnung verschaltet sein, dass die zeitliche Spannungsänderung an
der Elektrodenanordnung, insbesondere die Richtung der zeitlichen
Spannungsänderung,
detektiert wird, wobei ab einem bestimmten und/oder einstellbaren
Spannungsgradienten ein Triggersignal ausgegeben wird.
Vorzugsweise
umfasst die Detektionseinrichtung eine Sendeeinheit, welche das
Triggersignal an eine Empfangseinheit der Steuereinrichtung sendet. Die
Sendeeinheit umfasst insbesondere eine Transmitter-LED, mit der
eine Diode zur Differenzierung der Richtung der zeitlichen Spannungsänderung
parallel geschaltet ist. Auf diese Weise kann unterschieden werden,
ob sich die Spannung aufgrund eines Überschlags oder eines Zuschaltens
der Hochspannungsquelle ändert.
Insbesondere leuchtet die Transmitter-LED nur dann, wenn ein bestimmter und/oder
einstellbarer Spannungsgradient überschritten
wird und die Richtung des Spannungsgradienten einem Überschlag
an der Elektrodenanordnung entspricht. Vorzugsweise liegt die Transmitter-LED auf Erdpotential,
wodurch ein sogenanntes Floating-Potential,
wie es im Stand der Technik auftritt, vermieden wird.
Ferner
ist die Transmitter-LED vorzugsweise über einen Lichtwellenleiter
mit einer auf Erdpotential liegenden Empfangs-LED in der Steuereinrichtung verbunden.
Das Lichtsignal der Transmitter-LED beim Auftreten eines Überschlags
stellt somit das Triggersignal dar, wobei durch die isolierte Ansteuerung über den
Lichtwellenleiter Erdschleifen vermieden werden.
In
einer weiteren Ausführungsform
umfasst die Detektionseinrichtung eine Zeitanpassungseinheit, mit
der die zeitliche Spannungsänderung
einstellbar ist.
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung sind an der Elektrodenanordnung Zusatzelektroden vorgesehen,
wobei die Arbeitsspannung der Hochspannungsquelle auf die Zusatzelektroden nach
Trennung der Hochspannungsquelle von der Elektrodenanordnung aufgeschaltet
werden kann und nach einer vorbestimmten Zeit wieder auf die Elektrodenanordnung
zurück
geschaltet wird. Auf diese Weise wird die Funktionalität der Elektrodenanordnung
auch während
des Überschlags über die Zusatzelektroden
sichergestellt. Ferner kann die Position der Elektrodenanordnung
und/oder die Arbeitsspannung der Hochspannungsquelle manuell und/oder
automatisiert verändert
werden.
Wird
die Vorrichtung in elektrostatischen Anlegeeinheiten zum Anlegen
von Folienbahnen an Walzen verwendet, kann nach einem oder mehreren Überschlägen die
Abzugsgeschwindigkeit, mit der die Folienbahn auf die Walze abgezogen
wird, manuell und/oder automatisiert verändert werden.
In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist an der Elektrodenanordnung
ferner eine Löschanordnung
angeordnet, mit der ein bei einem Überschlag auftretender Funke
mittels Löschgasen, insbesondere
mittels SF6, gelöscht werden kann.
Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden nachfolgend detailliert anhand der beigefügten Figuren
beschrieben.
Es
zeigen:
1:
ein Diagramm; welches die zeitliche Entwicklung der Spannung nach
dem Auftreten eines Überschlags
in einer Elektrodenanordnung mit einer Steuerung gemäß dem Stand
der Technik wiedergibt;
2:
ein Diagramm, welches die zeitliche Entwicklung der Spannung nach
dem Auftreten eines Überschlags
in einer Elektrodenanordnung mit der erfindungsgemäßen Steuerung
wiedergibt;
3:
eine geschnittene Seitenansicht einer Anlegeeinheit zum Anlegen
von Folienbahnen an eine Walze, wobei die Anlegeeinheit mit der
erfindungsgemäßen Steuerung
gesteuert wird;
4:
ein Schaltbild, welches die Verschaltung einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Steuerung
zeigt;
4A:
ein vereinfachtes Schaltbild zur Erläuterung des mit der erfindungsgemäßen Steuerung durchgeführten Schaltvorgangs;
5:
ein Schaltbild, welches die Komponenten der in 4 mit
CON bezeichneten Steuereinrichtung wiedergibt;
6:
ein Schaltbild, welches die Komponenten der in 4 als
DET bezeichneten Detektionseinrichtung wiedergibt;
6A und 6B:
vereinfachte Schaltbilder, anhand derer die Funktionsweise der in 6 gezeigten
Detektionseinrichtung erläutert
wird.
1 wurde
bereits in der Beschreibungseinleitung diskutiert, so dass auf die
dortigen Ausführungen
verwiesen wird. 2 zeigt ein Diagramm, welches
die zeitliche Entwicklung der an einer Elektrodenanordnung anliegenden
Spannung in einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
beim Auftreten eines Überschlags
wiedergibt. Man erkennt, dass nach Auftreten des Überschlags
zum Zeitpunkt I die an der Elektrodenanordnung anliegende Spannung
gegen Erde geschaltet wird und über
einen einstellbaren Zeitraum (zwischen 0 und mehreren Mikrosekunden)
auch auf 0 bleibt. Die Zeitspanne ist hierbei so wählbar, dass nach
Ablauf der Zeitspanne kein leitfähiger
Kanal mehr vorhanden ist. Es ist ferner ersichtlich, dass die Spannung
sehr schnell wieder ihr Ausgangsniveau erreicht, was insbesondere
durch die Verwendung von Halbleiterschaltern mit schnellen Schaltzeiten
ermöglicht
wird. Ferner erkennt man, dass es nicht zu Überschwingern beim Hochfahren
der Spannung kommt, da die Hochspannungsquelle einfach zugeschaltet
und nicht hochgeregelt wird.
3 zeigt
eine Breitschlitzdüse 1,
durch die ein Vorfilm bei der Herstellung einer thermoplastischen
Flachfolie extrudiert wird. Der Film tritt als Folienbahn 2 aus
der Düse
und legt sich entlang einer Anlegelinie P an eine Kühlwalze 3,
die in eine Abzugsrichtung A gedreht wird. 3 zeigt
hierbei einen Schnitt senkrecht zur Rotationsachse der Kühlwalze 3,
wobei die Anlegelinie P im Wesentlichen parallel zu der Rotationsachse
verläuft.
Um ein schnelles Auskristallisieren der Folienbahn auf der Kühlwalze
sowie einen guten Wärmeübertrag
zwischen Folienbahn und Kühlwalze
ohne Lufteinschlüsse
zu gewährleisten,
wird eine elektrostatische Anlegeeinheit in der Form einer Pinning-Elektrode 4 verwendet,
an die eine Hochspannung angelegt wird, so dass auf der Folienbahn
Flächenladungskräfte erzeugt
werden, wodurch ein Anlegen der Folienbahn an die Kühlwalze
bewirkt wird. Die Pinning-Elektrode erstreckt sich hierbei parallel
zur Rotationsachse der Kühlwalze
im Wesentlichen über
die ganze Breite der Kühlwalze.
Die Pinning-Elektrode 4 wird durch die im Folgenden erläuterte erfindungsgemäße Steuereinrichtung
angesteuert, welche bei Überschlägen zwischen
Pinning-Elektrode und Folienbahn die mit der Elektrode verbundene
Hochspannungsquelle abkoppelt und die Hochspannung an der Elektrode
abführt. Um
ein schnelles Löschen
des Überschlagsfunkens zu
gewährleisten,
können
gegebenenfalls auch noch Löschgase,
z.B. SF6, in den Koronaraum zwischen Pinning-Elektrode
und Folienbahn eingespritzt werden.
Da
bei Auftreten eines Überschlags
die Hochspannung von der Pinning-Elektrode getrennt wird, wirken
keine Flächenladungskräfte mehr
auf die Folie, was eventuell zum Abheben der Folienbahn 2 führen könnte. Deshalb
kann in 3 die Hochspannung nach dem
Trennen von der Pinning-Elektrode auf zwei benachbart zu der Pinning-Elektrode
angeordnete Zusatzelektroden 5 geschaltet werden. Hierdurch
wird gewährleistet,
dass auch beim Auftreten eines Überschlags
weiterhin Flächenladungskräfte über die
Zusatzelektroden erzeugt werden, wodurch ein Abheben der Folienbahn
von der Kühlwalze
verhindert wird. Die Verwendung dieser Zusatzelektroden 5 ist
jedoch optional.
4 zeigt
ein Schaltbild, welches den prinzipiellen Aufbau einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Steuerung
für die
Pinning-Elektrode 4 wiedergibt. Es ist hierbei eine Hochspannungsquelle
in der Form eines Netzgerätes
HV vorgesehen, die an die Pinning-Elektrode 4 angelegt wird.
Die Hochspannungsquelle liefert eine stabilisierte Gleichspannung
im Hochspannungsbereich und ihre Polarität ist umschaltbar. Zwischen
dem Ausgang O der Hochspannungsquelle und dem Erdpotential ist eine
Entkopplungseinheit E geschaltet. Die Entkopplungseinheit umfasst
einen Widerstand R1 und einen Kondensator C1. Der Widerstand R1
entkoppelt in der Zeit des Überschlags
bis zum Wegschalten durch den nachfolgend noch näher beschriebenen Gegentaktschalter
S das Hochspannungsnetzgerät
HV von dem Kurzschluss (Überschlag)
innerhalb von weniger als 500 Nanosekunden. Der Spannungsabfall
an R1 wird mit einer stromkompensierten Spannungsmessung ausgeglichen.
In Abhängigkeit
des Stroms wird die Spannung nachgeregelt. Der Kondensator stützt die
eingestellte Arbeitsspannung der Hochspannungsquelle im Überschlagsfall.
An
die Entkopplungseinheit E schließt sich eine Umpoleinrichtung
UP1 an, welche dazu dient, bei unterschiedlichen Polaritäten der
Hochspannungsquelle den Schalter S richtig zu verschalten. Mit Hilfe
der Hochspannungsrelais k1 und k2 oder entsprechenden Halbleiterschaltern
kann dies realisiert werden. Die zugehörige Steuerspannung für die Umschaltung
wird von der Steuereinrichtung CON erzeugt. R2 dient als reiner
Schutzwiderstand, um die Spitzenströme im Überschlag so zu begrenzen,
dass kein Schaden angerichtet werden kann. Die Umschaltung der Umpoleinrichtung
UP1 wird durch ein Polaritätssignal
pol von der Steuereinrichtung CON ausgelöst.
An
die Umpoleinrichtung schließt
sich der Schalter S an. Der Schalter ist ein Gegentakt-(Push-Pull-)Schalter,
der von der Steuereinrichtung CON über Steuersignale CS1 bzw.
CS2 angesteuert wird. Beim Auftreten eines Überschlags findet eine schnelle
Trennung der Spannungsquelle HV von der Elektrode 4 über eine
isolierte Ansteuerung statt. Die beiden Schalter S1 und S2 sind
zur korrekten Ansteuerung jeweils mit Dioden D1 bzw. D2 sowie Widerständen R3
bzw. R4 verschaltet. Bei den beiden Schaltern S1 und S2 handelt
es sich um MOSFETs, welche sehr geringe Ab- und Zuschaltzeiten von
weniger als 200 nanosec aufweisen. Auf diese Weise kann eine sehr
schnelle Trennung der Elektrode von der Hochspannungsquelle erfolgen.
Ebenso kann die Hochspannungsquelle sehr schnell wieder zugeschaltet
werden, so dass die Hochspannung unmittelbar der Elektrode 4 wieder
zur Verfügung
steht.
Die
Steuerung der 4 umfasst ferner eine Detektionseinrichtung
DET, mit der auftretende Überschläge durch
Messung des Spannungsgradienten an der Elektrodenanordnung detektiert
werden. Wird ein Überschlag
durch die Einrichtung DET erfasst, sendet diese über eine Transmitter-Diode
D3 ein Lichtsignal L aus, welches über einen Lichtwellenleiter
LWL von einer Diode D4 in der Steuereinrichtung CON erfasst wird.
Anschließend
werden in der Steuereinrichtung die entsprechenden Steuersignale
zum Schalten des Schalters S ausgelöst. Beim Wechsel der Polarität der Hochspannungsquelle
muss auch eine Umpolung in der Detektionseinrichtung erfolgen. Dies
wird durch ein Polaritätssignal
pol ausgelöst, welches
von der Steuereinrichtung CON an die Detektionseinrichtung DET bei
einem Wechsel der Polarität
gesendet wird.
Die
Steuereinrichtung CON dient dazu, die richtigen Schaltaktionen für den Push-Pull-Schalter
S mit Hilfe von Steuersignalen CS1 bzw. CS2 auszulösen. Ebenso
werden Polaritätssignale
für die
Umpoleinrichtung UP1 und die Detektionseinrichtung DET erzeugt,
um bei Wechsel der Polarität
entsprechende Umschaltvorgänge
auszulösen.
Darüber
hinaus umfasst die Steuereinrichtung eine Zeitschaltung, wobei nach
dem Auslösen
des Schaltvorgangs bei einem Überschlag
mit Hilfe der Zeitschaltung eine vorbestimmte Abschaltzeit gewartet
wird, bis weitere Steuersignale von der Steuereinrichtung CON an
den Schalter S ausgesendet werden, um die Hochspannungsquelle wieder
zuzuschalten. Die Abschaltzeiten liegen typischerweise in einem
Bereich zwischen 0 und 200 mikrosec. Innerhalb dieses Zeitfensters wird
die Elektrodenanordnung abgeerdet.
4A zeigt
ein vereinfachtes Schaltbild, anhand dessen die in dem Schalter
S ausgelösten Schaltvorgänge erläutert werden.
Es wird hierbei der Fall gezeigt, dass am Ausgang O positive Spannung anliegt.
Im umgekehrten Fall, wenn an dem Ausgang O negative Spannung anliegt,
ist der Schaltungsaufbau analog.
In 4A ist
ein die Widerstände
R' und R'' umfassender Messteiler zur Regelung
der Hochspannungsquelle HV dargestellt. Der Messteiler ist in den
Regelkreis der Hochspannungsquelle integriert. Beim Auftreten eines Überschlags
tritt am Widerstand R1 ein Spannungsabfall auf, welcher über eine stromkompensierte
Spannungsmessung ausgeglichen wird. Im Normalbetrieb ist der Schalter
S1 geschlossen und der Schalter S2 ist geöffnet. Es liegt somit Hochspannung
an der Elektrode 4. Beim Auftreten eines Überschlags,
der mit der Detektionseinrichtung DET der 4 detektiert
wurde, wird über die
Steuereinrichtung CON ein Schaltvorgang ausgelöst, bei dem der Schalter S1
geöffnet
wird und der Schalter S2 geschlossen wird. Durch das Schließen des
Schalters S2 wird die Elektrodenanord nung gegen Erde kurzgeschlossen
und durch das Öffnen
des Schalters S1 wird die Hochspannungsquelle HV von der Elektrodenanordnung
getrennt. In der Übergangszeit
zwischen Auftreten des Überschlags
und dem Auslösen
des Schaltvorgangs dienen der Widerstand R1 und der Kondensator
C1 als Entkopplungseinheit. Nach einer definierten Zeit wird der
Schalter S1 wieder geschlossen und der Schalter S2 geöffnet. Hierdurch
wird die Hochspannungsquelle HV wieder der Elektrodenanordnung 4 zugeschaltet
und steht sofort zur Verfügung,
da die Hochspannungsquelle – im
Gegensatz zum Stand der Technik – nicht abgeerdet wurde.
5 zeigt
ein Prinzipschaltbild, welches den Aufbau der in 4 gezeigten
Steuereinrichtung CON wiedergibt. Die Steuereinrichtung umfasst
einen Empfänger
REC, welcher eine Empfangsdiode D4 aufweist. Diese Diode ist mit
einem Lichtwellenleiter LWL verbunden, der wiederum an die LED D3
in der Detektionseinrichtung DET ankoppelt. Beim Auftreten eines Überschlags
wird von der Transmitter-LED D3 ein Lichtsignal L ausgesendet und über den
Lichtwellenleiter LWL von der Diode D4 empfangen. Im Empfänger REC
wird das Lichtsignal in ein elektrisches Signal umgewandelt. Anschließend wird das
Signal von dem Empfänger
REC an eine Signalaufbereitung SIG-P weitergeleitet. In der Signalaufbereitung
wird das empfangene Signal in einen (digitalen) Triggerpuls mit
einer definierten Breite und ohne weitere Störungen umgewandelt. Der Triggerpuls
dient nunmehr zur gleichzeitigen Triggerung einer Flip-Flop-Schaltung
FF und einer Zeitschaltung TI, woraufhin der Ausgang der Flip-Flop-Schaltung auf
SET gesetzt wird. Dies hat zur Folge, dass in der mit dem Ausgang
verbundenen Connect-Baugruppe CT
ein Steuersignal zur Ansteuerung des Schalters S erzeugt wird. Das
in der Connect-Baugruppe CT er zeugte Signal wird schließlich an
einen Treiber DR weitergeleitet, der aus den Ansteuersignalen von
der Einheit CT die nötige
Leistung und Anpassung für
die Ansteuerung der Halbleiterschalter S1 und S2 des Schalters/Schaltereinrichtung
S erzeugt.
Durch
einen Polaritätsschalter
POL bestimmt ein Bediener die erwünschte Polarität der Spannungsversorgung
HV in Abhängigkeit
von dem verwendeten Verfahrensprozess bei der Herstellung der Folienbahn. Über diesen
Schalter wird ein Polaritätssignal
pol erzeugt, das zur Einstellung der richtigen Polarität intern
an die Baugruppe CT gesendet wird und extern sowohl an die Detektionseinrichtung DET
als auch an die Umpoleinrichtung UP1 weitergeleitet wird.
Der
Ausgang set der Flip-Flop-Schaltung FF ist darüber hinaus mit der Signalaufbereitungseinheit SIG-P
rückgekoppelt,
wobei nach Setzen des Ausgangs über
die Rückkopplung
eine Sperrung der Signalaufbereitungseinheit SIG-P erfolgt, so dass
keine Neutriggerung der Flip-Flop-Schaltung in der Zeit erfolgt,
in der der Ausgang set gesetzt ist. Gleichzeitig ist der Ausgang
set mit der Anzeigeeinheit HV-BREAK verbunden, wobei die Anzeigeeinheit dem
Bediener ein Signal liefert, wenn ein Überschlag auftritt. Hierzu
wird das Signal des Ausgangs set aus der Flip-Flop-Schaltung ausgewertet.
Die
Zeitschaltung TI ist mit der Signalaufbereitungseinheit SIG-P verbunden.
Beim Auftreten eines Überschlags
wird die Zeitschaltung TI durch ein Triggersignal von der Einheit
SIG-P getriggert. Daraufhin startet die Zeitschaltung TI eine Zeitmessung, wobei
nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne der Eingang reset des
Flip-Flops durch die Zeitschaltung TI gesetzt wird, woraufhin der
Ausgang set zurückgesetzt
wird und anschließend
weitere Steuersignale mit Hilfe der Einheiten CT und DR für den Schalter
S erzeugt werden, so dass der Schalter S die Hochspannungsquelle
HV wieder an die Elektrode ankoppelt und den Kurzschluss der Elektrode
aufhebt. Die vorbestimmte Zeitspanne entspricht somit der Abschaltzeit
der Hochspannungsquelle. Üblicherweise
wird die Zeitspanne derart gewählt,
dass der beim Überschlag
auftretende leitfähige
Kanal nicht mehr existiert. Hierdurch wird ein erneuter Überschlag,
welcher beim Zuschalten in den leitfähigen Kanal auftreten kann,
unterbunden. Die Abschaltzeit liegt üblicherweise in einem Bereich
von 0 bis 200 mikrosec, vorzugsweise von 20 mit 200 mikrosec. Die
Abschaltzeit ist hierbei über
eine mit der Zeitschaltung TI verbundene Zeitverstellung T-CH durch
den Bediener einstellbar. Es besteht auch die Möglichkeit, die Abschaltzeit
gegebenenfalls mit der Abzugsgeschwindigkeit der Folienbahn zu korrelieren.
Bei schnelleren Abzugsgeschwindigkeiten wird der beim Überschlag
gebildete leitfähige
Kanal durch das schnelle Nachführen
von neuem Folienmaterial früher
unterbrochen, so dass bei höheren
Abzugsgeschwindigkeiten die Abschaltzeit geringer eingestellt werden
kann. Nachdem der Ausgang set über
die Zeitschaltung TI wieder zurückgesetzt
wurde, wird ferner über
die Rückkopplung
des Ausgangs set mit der Signalaufbereitung SIG-P die Sperrung der
Signalaufbereitung aufgehoben, so dass nunmehr wieder eine Neutriggerung
beim Auftreten eines Überschlags
erfolgen kann. Hierdurch werden definierte Schaltbedingungen und
geregelte Funktionsabläufe geschaffen.
Die
Steuereinrichtung CON umfasst ferner eine Temperaturüberwachung
TEMP, welche dem Bediener ein gespeichertes potentialfreies Warnsignal
ausgibt, wenn in der Vorrichtung die Temperatur zu hoch wird oder
der Schalter S in seiner Leistung überfahren ist und hierdurch
zu heiß wird.
Darüber
hinaus ist eine Hilfsspannungsversorgung AHV vorgesehen.
6 zeigt
ein Prinzipschaltbild, welches den Aufbau der in 4 dargestellten
Detektionseinrichtung DET wiedergibt. Die Detektionseinrichtung DET
ist über
einen Schutzwiderstand R mit einem RC-Glied VD, das die Widerstände R5,
R6 und den Kondensator C2 umfasst, an die Hochspannungsleitung angebunden.
Die Einheit VD detektiert die zeitliche Änderung der Spannung an der
Elektrode, wohingegen im Stand der Technik eine Stromänderung erfasst
wird. Das RC-Glied VD ist wiederum mit einer Umpoleinheit UP2 verbunden,
welche mit Hilfe von Relais k3 und k4 in Abhängigkeit von der Polarität der Hochspannungsquelle
die Transmitter-LED D3 sowie eine zusätzliche Diode D5 richtig verschaltet,
so dass die LED D3 nur dann aufleuchtet, wenn ein Überschlag
auftritt. Die Umpoleinrichtung UP2 ist ferner mit einer Polaritätsansteuerung
POL-A verbunden, welche wiederum das Polaritätssignal pol von der Steuereinrichtung
CON empfängt
und mit der die Relais k3 und k4 entsprechend der Polarität angesteuert werden.
An
die Umpoleinheit UP2 schließt
sich eine Zeitanpassung TI-A an, welche einen parallel geschalteten
Kondensator C3 umfasst. Über
die Zeitanpassung kann der Spannungsgradient an die jeweiligen Bedingungen
angepasst werden, wodurch eingestellt werden kann, ab welchem Schwellenwert des
Spannungsgradienten über
die Transmitter-LED D3 ein Überschlag
gemeldet werden soll. Die Zeitanpassung TI-A ist mit den bereits
erwähnten
Dioden D3 und D5 verbunden, wobei die LED D3 beim Auftreten eines Überschlags
ein Lichtsignal L an den Empfänger
REC der Steuereinrichtung CON sendet.
6A und 6B zeigen
vereinfachte Schaltbilder, welche die Detektion des Spannungsgradienten
mittels der Detektionseinrichtung DET wiedergeben. Es wurde hierbei
auf die Darstellung der Umpoleinheit UP2 und der Zeitanpassung TI-A verzichtet. 6A zeigt
die Verschaltung bei positiver Polarität der Hochspannungsquelle,
wohingegen die 6B die analoge Verschaltung
bei negativer Polarität
der Hochspannungsquelle wiedergibt. In der Schaltung der 6A ist
die zeitliche Spannungsänderung
dU/dt beim Auftreten des Überschlags
negativ und beim Zuschalten der Hochspannungsquelle positiv. Demgegenüber ist
in 6B die zeitliche Spannungsänderung dU/dt beim Auftreten
eines Überschlags
positiv und beim Zuschalten der Hochspannungsquelle negativ. Die
Transmitter-LED D3 ist immer massiv auf Erdpotential gesetzt, so
dass kein Floating-Potential zwischen LED und Erde auftritt. Die
isolierte Meldung des Überschlags über ein
Lichtsignal mittels eines Lichtwellenleiters ist notwendig, damit
keine Erdschleifen entstehen.
Durch
die in der 6A und 6B gezeigte
Verschaltung der LED D3 und Diode D5 wird eine Differenzierung zwischen
dem Zuschalten der Hochspannungsquelle HV und dem Auftreten eines Überschlags
erreicht, was beim Stand der Technik nicht gewährleistet ist.