DE102004027868B3 - Vorrichtung zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen im Bereich von Durchführungen - Google Patents
Vorrichtung zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen im Bereich von Durchführungen Download PDFInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen im Bereich von Durchführungen mit einem die langgestreckten Elemente umgebenden Grundkörper (1) aus elastischem Material sowie einer Verriegelungseinrichtung (4), mit der der Grundkörper an einem die Durchführung begrenzenden Wandungsteil entgegen der Montagerichtung (M) lösbar verrastbar ist. Um bei einfachem Aufbau eine problemlose Montage und eine absolut sichere Verrastung zu gewährleisten, ist die Verriegelungseinrichtung (4) erfindungsgemäß als ein separates in den Grundkörper (1) einsteckbares Verriegelungsteil ausgestaltet, welches an seinem freien Ende eine mit dem Wandungsteil (15) verrastbare Rasthakenanordnung aufweist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen im Bereich von Durchführungen
- – mit einem die langgestreckten Elemente umgebenden Grundkörper aus elastischem Material,
- – sowie
einer lösbaren
Verriegelungseinrichtung (
4 ), mit der der Grundkörper an einem die Durchführung begrenzenden Wandungsteil (15 ) in Montagerichtung (M) verrastbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung (4 ) ein separates, in den Grundkörper einsteckbares Verriegelungsteil (5 ) aufweist, welches an seinem freien Ende eine mit dem Wandungsteil (15 ) verrastbare Rasthakenanordnung (6 ) aufweist. - Im technischen Sprachgebrauch werden Vorrichtungen dieser Art allgemein (und im Folgenden) als „Tüllen" bezeichnet. Diese Tüllen dienen zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen in Form von Kabeln, Kabelbündeln, Kabelbäumen, Schläuchen o.dgl., die durch Abtrennelemente, wie Wandungen oder dergleichen, hindurchgeführt werden sollen.
- Die Tüllen bestehen meist aus einem elastischen Material wie Gummi oder einem geeigneten Kunststoff, der die langgestreckten Elemente in einem kurzen Abschnitt vollständig umgibt und auf seiner Außenseite der Form der Durchführung angepasst ist.
- Tüllen der beschriebenen Art können ihre Funktion nur dann zufriedenstellend erfüllen, wenn sie zum einen exakt in der vorgegebenen Lage in der Durchführung angeordnet und zum anderen in dieser Lage im Betrieb auch über einen längeren Zeitraum sicher gehalten werden. Ist dies nicht gewährleistet, kommt es zu Undichtigkeiten und Beschädigungen, die häufig erst nach einer gewissen Zeit auftreten und deshalb besonders aufwändige Nach- und Reparaturarbeiten erfordern.
- Um die Tüllen exakt und sicher in ihrer endgültigen Lage zu halten und die oben beschriebenen Nachteile zu vermeiden, sind bereits verschiedenste Verriegelungseinrichtungen geschaffen und eingesetzt worden.
- So ist es bekannt, die Tüllen über eine leichte Klemmung im Bereich der Durchführung zu halten oder mit angeformten, d.h. integralen Rastelementen (vgl. beispielsweise US 2003/0000726; Rasthakenanordnung 61) auszustatten, die in entsprechende Aussparungen im Bereich der Durchführung (oder dem sogenannten Fügepartner) einrasten.
- Insbesondere bei langgestreckten Elementen in Form von Kabelbäumen oder Schlauchleitungen, bei denen zum Teil bei der Montage enorme Rückstellkräfte auftreten, werden spezielle Verriegelungseinrichtungen, wie Niederhalter, Spangen oder dergleichen separate Montageteile eingesetzt, um die exakte Endlage der Tüllen sicherzustellen.
- Ein derartiges separates Montageteil in Form einer speziell geformten Verriegelungsspange wird beispielsweise bei der Konstruktion nach der JP 2-9318 A eingesetzt. Die Verriegelungsspange ist bei dieser bekannten gattungsbildenden Konstruktion mit zwei komplex gestalteten Federstahlzungen ausgestattet, die über einen Federstahlsteg (vgl.
2 ) miteinander verbunden sind. - Häufig dienen als derartige Montageteile auch Verschlussdeckel oder dergleichen Elemente, die bei spezieller Gestaltung und Anordnung ein Herausgleiten oder Verlagern der langgestreckten Elemente aus bzw. in den Durchführungen vermeiden.
- Bekannt sind ferner Rastelemente aus Federstahl, die bei der Herstellung der Tüllen mit in das Tüllenmaterial eingebettet, d.h. umspritzt werden (vgl. beispielsweise
JP 2003087944 - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Tülle mit einer vollkommen neuartigen Verriegelungseinrichtung zu schaffen, die technisch einfach aufgebaut ist, eine problemlose Montage ermöglicht und eine absolut sichere Verrastung gewährleistet.
- Diese Aufgabe wird bei einer Tülle der gattungsgemäßen Art erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Verriegelungsteil mit mindestens einem als Stift mit pilz- oder kugelförmigem Kopf ausgestalteten Vorsprung ausgebildet ist, der in eine hinterschnittene Bohrung in den Grundkörper quer zur Montagerichtung einsteckbar ist.
- Gegenüber herkömmlichen Rastelementen, beispielsweise solchen, die als Federstahlzungen ausgebildet sind, haben Rasthakenanordnungen den Vorteil, dass sie eine absolut sichere Verrastung ermöglichen, welche nur durch eine unsachgemäße, meist zu einer Zerstörung führende Krafteinwirkung wieder aufgehoben werden kann. Ein besonderer Vorteil ist dabei, dass die sichere Verrastung sowohl optisch – und bei entsprechender Materialwahl – auch akustisch auf einfache Weise fehlerfrei überwacht werden kann.
- Da das Verriegelungsteil erfindungsgemäß als separates Teil vorliegt, kann beispielsweise bei Kabelbäumen mit aufgespritzter Tülle die Anordnung des Verriegelungsteiles erst kurz vor dem eigentlichen Montagevorgang erfolgen, wodurch die Anlieferung vereinfacht und etwaige, durch den Versand und die Handhabung bedingte Schäden an den systembedingt stets hervorstehenden Verriegelungsteilen vermieden werden.
- Das Anbringen des jeweiligen Verriegelungsteiles kurz vor der Montage hat auch den Vorteil, dass beim vorgeschalteten Einführen von langgestreckten Elementen in eine Tülle keine störenden Verriegelungsteile vorhanden sind, was auch diesen Vorgang vereinfacht.
- Auch ist die Anordnung der Verriegelungsteile an der jeweiligen Tülle sehr einfach, da es hierzu lediglich eines einfachen Handgriffes durch Einstecken bedarf. Umgekehrt ist das Lösen der Verriegelungsteile unproblematisch, da es hierzu keinerlei Werkzeuge bedarf, was im Reparaturfalle, bei einem etwaigen Auswechseln oder bei der Entsorgung Vorteile bietet.
- Zur Übertragung von größeren Kräften und zur Sicherstellung einer vorgegebenen Ausrichtung an der Tülle ist es zweckmäßig, jedes Verriegelungsteil mit zwei als Stift mit pilz- oder kugelförmigem Kopf ausgestatteten Vorsprüngen auszustatten.
- Wesentlich für die Verrastung des Verriegelungsteiles in der Tülle ist eine Ausrichtung des oder der jeweiligen Stifte quer zur Montagerichtung. Eine besonders gute Zugänglichkeit und Überwachungsmöglichkeit ergibt sich jedoch, wenn jeder Stift parallel zur Erstreckungsrichtung des langgestreckten Elementes in die Tülle einsteckbar ist.
- Rasthakenanordnungen können in der verschiedensten Art gestaltet sein. Wesentlich ist lediglich, dass sie mindestens einen entgegen der Montagerichtung wirksamen Widerhaken aufweisen. Eine besonders vorteilhafte Anordnung ergibt sich jedoch, wenn die Rasthakenanordnung zwei entgegen der Montagerichtung wirksame Widerhaken aufweist, die beide das zugeordnete Wandungsteil hintergreifen.
- Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verriegelungsteiles ergibt sich im übrigen, wenn der bzw. die Stifte in einem Winkel von 90° zur Erstreckungsrichtung der Rasthakenanordnung an dem Verriegelungsteil angeordnet werden.
- Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung ist deren vielseitige Einsetzbarkeit. So kann es für Sonderfälle erforderlich sein, dass ein Verriegelungsteil zur Aufnahme der eingangs beschriebenen Rückstellkräfte nicht ausreicht. In einem solchen Fall können (bei entsprechender Gestaltung der Tülle) auch zwei oder mehrere Verriegelungsteile durch einfaches Einstecken an der Tülle angeordnet werden.
- Im Folgenden ist zur weiteren Erläuterung und besseren Verständnis ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben und erläutert.
-
1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein klassisches Ausführungsbeispiel einer Tülle sowie ein Verriegelungsteil vor dem Einsteckvorgang, -
2 zeigt die Tülle gemäß1 mit eingestecktem Verriegelungsteil, -
3 zeigt die Tülle gemäß2 vor der Montage im Bereich einer Durchführung eines Gehäuses, -
4 zeigt die Anordnung gemäß3 mit in der Durchführung angeordneten und über das Verriegelungsteil mit einem Wandungsteil des Gehäuses verrasteter Anordnung, und -
5 zeigt eine Unteransicht der4 in Richtung des Pfeils V der4 . - Die in den
1 bis4 dargestellte Tülle besteht aus einem etwa rechteckigen Grundkörper1 , der mit einem rohrförmigen Fortsatz2 ausgestattet ist. Der Grundkörper1 und der rohrförmige Fortsatz2 sind einstückig miteinander verbunden und bestehen aus einem elastischen Material. Durch den Grundkörper1 und den rohrförmigen Fortsatz2 erstreckt sich eine Durchgangsöffnung3 , durch die sich die langgestreckten Elemente (Kabel, Kabelbündel, Kabelbäume, Schläuche o.dgl.) hindurch erstrecken. Der Grundkörper1 und rohrförmiger Fortsatz2 können auf die langgestreckten Elemente aufgeschoben werden. Um eine sogenannte „Längswasserdichtigkeit" zu erreichen, ist es auch bekannt, den Grundkörper1 und den rohrförmigen Fortsatz durch Umspritzen unmittelbar auf die langgestreckten Elemente aufzubringen, wie dies beispielsweise bei Kabelbäumen seit langem gebräuchlich ist. - Wie aus
1 ersichtlich, ist die Verriegelungseinrichtung4 als separates Verriegelungsteil5 ausgebildet. Das Verriegelungsteil5 besitzt eine Rasthakenanordnung6 , die im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus zwei voneinander getrennten Rasthaken besteht, welche jeweils mit einem Widerhaken7 ausgestattet sind. - Wie aus
1 ebenfalls erkennbar, besitzt das Verriegelungsteil5 zwei Stifte8 , die jeweils mit einem pilz- oder kugelförmigen Kopf9 ausgestattet sind. Die beiden Stifte8 erstrecken sich in einem Winkel von 90° zur Erstreckungsrichtung der Rasthakenanordnung6 . - Wie aus
1 ferner erkennbar, besitzt der Grundkörper1 der Tülle zwei Bohrungen10 , die einen Abstand zueinander aufweisen, der dem Abstand der Stifte8 des Verriegelungsteiles5 entspricht. Die Bohrungen10 sind im Inneren des Grundkörpers1 zur Aufnahme des Kopfes9 der Stifte hinterschnitten (nicht dargestellt) ausgebildet. - Zur Verbindung der Rasthakenanordnung
6 mit dem Grundkörper1 wird die Rasthakenanordnung6 mit den Stiften8 in die Bohrungen10 des Grundkörpers1 eingeschoben, wie dies in2 in der Endstellung dargestellt ist. In dieser Stellung gelangt der Kopf9 jedes Stiftes8 in den hinterschnittenen Teil der Bohrung10 , so dass die Rasthakenanordnung6 mit dem Grundkörper1 wirksam verrastet ist. - In den
3 und4 ist dann der eigentliche Montagevorgang dargestellt. Der Grundkörper1 soll dabei in eine Durchführung11 eines Gehäuses12 eingesetzt werden. Der Grundkörper1 besitzt hierzu im Bereich von drei Seiten seines Umfanges eine Nut13 , die der Form der Durchführung11 zur Ausbildung einer dichten Verbindung genau angepasst ist. Die Innenkontur der Nut13 ist in den1 und3 schematisch durch eine gestrichelte Linie14 angedeutet. - Das Gehäuse
12 ist im Bereich seines in den3 und4 erkennbaren unteren Endes mit einem balkonartigen Wandungsteil15 ausgestattet, welches einen Schlitz16 besitzt, der an die Rasthakenanordnung6 angepasst ist. - Wird der Grundkörper
1 dann zur eigentlichen Montage in Montagerichtung M (vgl.3 ) in die Durchführung11 des Gehäuses12 eingeschoben, so gelangt die Rasthakenanordnung6 in dem Bereich des Schlitzes16 . Wird dann Druck auf den Grundkörper1 in Montagerichtung ausgeübt, tritt die Rasthakenanordnung6 durch den Schlitz16 hindurch. Die Rasthakenanordnung6 ist dabei derart bemessen, dass die beiden Rasthaken beim Durchdringen des Schlitzes6 elastisch federnd in Richtung aufeinander zu ausweichen. Befindet sich der Grundkörper1 dann an seiner richtigen und endgültigen Stelle in der Durchführung11 , schnappen die Widerhaken7 hinter die untere Kante des Schlitzes16 , wie dies in5 erkennbar ist. Diese Verrastung ist gut sichtbar und im Falle einer entsprechenden Materialwahl durch ein Klick-Geräusch auch akustisch wahrnehmbar, so dass eine absolut sichere Verriegelung gewährleistet ist.
Claims (6)
- Vorrichtung zum Schutz und zur Abdichtung von langgestreckten Elementen im Bereich von Durchführungen (
11 ) – mit einem die langgestreckten Elemente umgebenden Grundkörper (1 ) aus elastischem Material – sowie einer lösbaren Verriegelungseinrichtung (4 ), mit der der Grundkörper an einem die Durchführung begrenzenden Wandungsteil (15 ) in Montagerichtung (M) verrastbar ist, wobei die Verriegelungseinrichtung (4 ) ein separates, in den Grundkörper einsteckbares Verriegelungsteil (5 ) aufweist, welches an seinem freien Ende eine mit dem Wandungsteil (15 ) verrastbare Rasthakenanordnung (6 ) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das Verriegelungsteil (5 ) mit mindestens einem als Stift (8 ) mit pilz- oder kugelförmigem Kopf (9 ) ausgestalteten Vorsprung ausgebildet ist, der in eine hinterschnittene Bohrung (10 ) in den Grundkörper quer zur Montagerichtung (M) einsteckbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Verriegelungsteil (
5 ) mit zwei Stiften (8 ) ausgestattet ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stift (
8 ) parallel zur Erstreckungsrichtung des langgestreckten Elementes in den Grundkörper einsteckbar ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasthakenanordnung (
6 ) einen entgegen der Montagerichtung wirksamen Widerhaken (7 ) aufweist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Rasthakenanordnung (
6 ) zwei entgegen der Montagerichtung wirksame Widerhaken (7 ) aufweist. - Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stifte (
8 ) in einem Winkel von 90° zur Erstreckungsrichtung der Rasthakenanordnung (6 ) an dem Verriegelungsteil (5 ) angeordnet sind.
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- 2004-06-08 DE DE200410027868 patent/DE102004027868B3/de not_active Expired - Fee Related
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