DE102004027300B4 - Rotierendes Dentalinstrument - Google Patents
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Abstract
Rotierendes
Dentalinstrument mit einem an einem Schaft (1) befestigten Arbeitsteil
(2), wobei der Schaft (1) und/oder das Arbeitsteil (2) zumindest
zum Teil aus Kunststoff gefertigt sind, wobei abrasive Partikel auf
der Oberfläche
des Arbeitsteils (2) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass
zumindest der Arbeitsteil (2) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff
gefertigt ist und dass die abrasiven Partikel mittels eines galvanischen
Verfahrens auf der Oberfläche
des Arbeitsteils (2) fixiert sind.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein rotierendes Dentalinstrument mit einem an einem Schaft befestigten Arbeitsteil, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
- Dentalinstrumente der beschriebenen Art werden sowohl für die zahnärztliche Präparationstechnik als auch für Arbeiten im zahntechnischen Labor eingesetzt. Es handelt sich üblicherweise um Diamant-Schleifinstrumente, welche hinsichtlich ihres Arbeitsteils unterschiedlich geformt und dimensioniert sind.
- Gemäß dem Stand der Technik werden derartige Dentalinstrumente aus Metall gefertigt, wobei der Arbeitsteil mit Diamant-Schleifkörnern belegt wird. Diese werden entweder galvanisch abgeschieden oder aber durch einen Lötprozess befestigt, sodass sich eine Metallbindung ergibt.
- Der Arbeitsteil kann kugelig, zylindrisch, spitz oder in sonstiger Form ausgestaltet werden, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist.
- Der Stand der Technik kennt weiterhin so genannte gesinterte Schleifinstrumente, bei welchen die abrasiven Partikel (Schleifkorn) durch ein Bindematerial, wie etwa Metall, Kunstharz oder Silikon befestigt sind.
- Die vorbekannten Dentalinstrumente sind üblicherweise für einen Mehrfacheinsatz konzipiert. Sie werden nach dem Einsatz den erforderlichen Hygienemaßnahmen unterzogen, beispielsweise desinfiziert, sterilisiert oder in sonstiger Weise gereinigt. Diese Maßnahmen sind, da sie manuell durchgeführt werden, relativ teuer und bergen die Gefahr in sich, dass die Maßnahmen nicht mit der erforderlichen Sorgfalt durchgeführt werden, sodass sich ein nicht unerhebliches Infektionsrisiko ergeben kann.
- Ein Nachteil der traditionell gefertigten Dentalinstrumente besteht darin, dass diese einen erheblichen Herstellungsaufwand erfordern, sowohl zur Fertigung des Instruments selbst, als auch zur Belegung mit den abrasiven Partikeln.
- Die
DE 695 24 368 T2 beschreibt eine Spitze für ein Gerät zum Entfernen von Zahnstein. Die Spitze wird mit Ultraschall angeregt und ist aus einem Kunststoff-Grundmaterial mit organischen Füllstoffen gefertigt. Zusätzlich können abrasive Partikel vorgesehen sein, die in das Matrix-Grundmaterial eingeschlossen und dort einheitlich verteilt sind oder in Form einer dünnen Schicht auf die Oberfläche des aus dem Kunststoff-Grundmaterial und dem Füllstoff gebildeten, geformten Produkts angebracht sind. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Dentalinstrument der eingangs genannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau kostengünstig gefertigt werden kann und die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile vermeidet.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination des Hauptanspruchs gelöst, die Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Das erfindungsgemäße Dentalinstrument zeichnet sich durch eine Reihe erheblicher Vorteile aus.
- Durch die Fertigung aus Kunststoff ist es möglich, das Dentalinstrument sehr kostengünstig herzustellen. Bei der Verwendung hochbelastbarer Kunststoffe ist es möglich, das Instrument durch Spritzgießen oder Spritzen herzustellen. Dabei kann auf eine Nachbearbeitung im Wesentlichen verzichtet werden. Es ist jedoch auch möglich, ein Kunststoffteil kostengünstig zerspanend zu fertigen oder nach dem Spritzgießen spanend nachzubearbeiten.
- In günstiger Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Dentalinstrument vollständig aus Kunststoff gefertigt ist.
- Als alternative Ausgestaltung kann es jedoch auch vorteilhaft sein, das Dentalinstrument mit einer Verstärkung zu versehen, beispielsweise aus Metall. Da derartige Dentalinstrumente häufig auch in zahnärztlichen Turbinen mit relativ hohen Drehzahlen eingesetzt werden, kann auf diese Weise die Stabilität erhöht werden. Die metallische Verstärkung kann in Form eines Metallkerns oder in Form eines aus Metall gefertigten Teilbereiches bestehen.
- Besonders günstig ist es, wenn der Schaft und der Arbeitsteil mittels eines Halses verbunden sind. Auch der Hals kann zumindest zum Teil aus Kunststoff gefertigt sein. Die oben beschriebene Verstärkung kann sowohl den Schaft, als auch den Arbeitsteil und/oder den Hals verstärken.
- Erfindungsgemäß sind die abrasiven Partikel auf der Oberfläche des Arbeitsteils befestigt. Diese Befestigung erfolgt mittels eines galvanischen Verfahrens, welches die abrasiven Partikeln auf der Oberfläche des Arbeitsteils fixiert. Hierzu ist zumindest der Arbeitsteil aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff gefertigt. Die Leitfähigkeit kann sich aus der Zusammensetzung des Kunststoffs ergeben. Es jedoch auch möglich, zusätzlich zunächst eine leitende Schicht mittels eines galvanischen Verfahrens aufzubringen, beispielsweise aus Kupfer, Nickel, Chrom oder Titan. Die abrasiven Partikel können dann auf dieser Zusatzschicht fixiert werden.
- Das erfindungsgemäße Dentalinstrument kann entweder aus einem Kunststoffmaterial bestehen, aus welchem der Schaft, der Hals und das Arbeitsteil gefertigt werden. Es ist jedoch auch möglich, für das Arbeitsteil ein elektrisch leitendes Kunststoffmaterial einzusetzen, während beispielsweise der Hals aus einem nicht-elektrisch leitfähigen Kunststoff hergestellt wird. Hierdurch kann darauf verzichtet werden, Isoliermaßnahmen beim galavanischen Aufbringen der abrasiven Partikel zu ergreifen. Auch hierdurch ergibt sich eine ganz erhebliche Kosteneinsparung, da derartige Isolierüberzüge manuell aufgebracht werden müssen und nach dem Galvanik-Bad aufwendig entfernt werden müssen.
- Durch die Möglichkeit, eine metallische Verstärkung in Form eines Metallkerns vorzusehen, ist es möglich, bei einem elektrisch leitfähigen Kunststoff des Arbeitsteils diesen elektrisch leitend mit dem Schaft zu verbinden, der entweder aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff oder aus einem isolierenden Kunststoff gefertigt sein kann. Sofern der Hals ebenfalls aus einem nicht-elektrisch leitfähigen Kunststoff besteht, erfolgt das galvanische Abscheiden der abrasiven Partikel ausschließlich an dem Arbeitsteil, ohne dass hierzu weitere Maßnahmen erforderlich wären.
- Als Alternative zur Belegung des Arbeitsteils mit den abrasiven Partikeln durch ein galvanisches Verfahren ist es auch möglich, die abrasiven Partikel mechanisch an der Oberfläche des Arbeitsteils zu befestigen, beispielsweise durch Einwalzen oder Einpressen. Es ist auch möglich, die abrasiven Partikel mittels eines Fügeverfahrens mit dem Arbeitsteil zu verbinden, beispielsweise zu verkleben. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann es günstig sein, dem Kunststoff des Arbeitsteils die abrasiven Partikel beizumischen, sodass dieser aus einem Kunststoff besteht, welcher die abrasiven Partikel bereits enthält.
- Das erfindungsgemäße Dentalinstrument kann beispielsweise aus folgenden Kunststoffen gefertigt werden:
- PEEK
- (Polyetheretherketon)
- LCP
- (liquid crystalline polymers)
- POM
- (Polyoxymethylen)
- PVC
- (Polyvinylchlorid)
- PMMA
- (Polymethyl-Methacrylat)
- Im Nachfolgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
-
1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Dentalinstruments, und -
2 eine Schnitt-Darstellung des in1 gezeigten Dentalinstruments. - Das erfindungsgemäße Dentalinstrument umfasst einen Schaft (
1 ), welcher einstückig mit einem Hals (3 ) verbunden ist. An dem Hals (3 ) ist ein Arbeitsteil (2 ) einstückig fixiert. Das gesamte Dentalinstrument kann aus einem einheitlichen Kunststoff gefertigt sein. An dem Arbeitsteil (2 ) sind abrasive Partikel vorgesehen, welche in den Figuren im Einzelnen nicht dargestellt sind. Die2 zeigt eine Ausgestaltungsform, bei welcher zu Verstärkung ein stiftartiger Metallkern (4 ) eingelegt ist, welcher sich von dem freien Ende des Schaftes (1 ) aus bis in einen vorderen Bereich des Arbeitsteils (2 ) erstreckt. Der Metallkern (4 ) kann rund oder profiliert ausgebildet sein. - Bei dem in
2 gezeigten Ausführungsbeispiel kann der Schaft (1 ) aus einem leitenden Kunststoff bestehen, durch welchen eine für die galvanische Aufbringung der abrasiven Partikel erforderliche Stromzuführung zu dem Metallkern (4 ) möglich ist. Es ist jedoch auch möglich, den freien Endbereich des Metallkerns (4 ) direkt zu kontaktieren. Um eine Isolierung während des Galvanik-Prozesses zu erzielen, ist der Hals (3 ) aus einem nicht-leitenden Kunststoff gefertigt, während das Arbeitsteil (2 ) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff besteht. Durch den Metallkern (4 ) erfolgt somit eine Kontaktierung des Arbeitsteils (2 ) zur galvanischen Aufbringung der abrasiven Partikel.
Claims (7)
- Rotierendes Dentalinstrument mit einem an einem Schaft (
1 ) befestigten Arbeitsteil (2 ), wobei der Schaft (1 ) und/oder das Arbeitsteil (2 ) zumindest zum Teil aus Kunststoff gefertigt sind, wobei abrasive Partikel auf der Oberfläche des Arbeitsteils (2 ) befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Arbeitsteil (2 ) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff gefertigt ist und dass die abrasiven Partikel mittels eines galvanischen Verfahrens auf der Oberfläche des Arbeitsteils (2 ) fixiert sind. - Dentalinstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
1 ) und das Arbeitsteil (2 ) vollständig aus Kunststoff gefertigt sind. - Dentalinstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, das der Schaft (
1 ) und das Arbeitsteil (2 ) mittels eines zumindest zum Teil aus Kunststoff gefertigten Halses (3 ) verbunden sind. - Dentalinstrument nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
1 ), der Arbeitsteil (2 ) und/oder der Hals (3 ) mit Metall verstärkt sind. - Dentalinstrument nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (
1 ), der Arbeitsteil (2 ) und/oder der Hals (3 ) mit einem Metallkern (4 ) versehen sind. - Dentalinstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitsteil (
2 ) und der Schaft (1 ) aus einem elektrisch leitfähigen Kunststoff gefertigt sind. - Dentalinstrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hals (
3 ) aus einem elektrisch nicht leitfähigen Kunststoff gefertigt ist.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE102004027300A1 DE102004027300A1 (de) | 2005-12-29 |
DE102004027300B4 true DE102004027300B4 (de) | 2007-01-25 |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE200410027300 Expired - Fee Related DE102004027300B4 (de) | 2004-06-04 | 2004-06-04 | Rotierendes Dentalinstrument |
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Country | Link |
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DE (1) | DE102004027300B4 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US10321973B1 (en) | 2017-11-27 | 2019-06-18 | King Abdulaziz University | Composite restoration condenser with rolling ball tip |
Families Citing this family (1)
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WO2021018504A1 (en) * | 2019-07-26 | 2021-02-04 | Danmarks Tekniske Universitet | Polishing tool for high aspect ratio profiles |
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DE69524368T2 (de) * | 1994-12-29 | 2002-08-14 | Kazuko Himeno | Spitze für ein Gerät zum Entfernen von Zahnstein und Herstellungsmethode |
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2004
- 2004-06-04 DE DE200410027300 patent/DE102004027300B4/de not_active Expired - Fee Related
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