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Die
Erfindung betrifft ein Arbeitsfahrzeug, welches insbesondere in
der Landwirtschaft oder in der Bauwirtschaft nutzbar ist, beispielsweise
einen Radlader.
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STAND DER TECHNIK
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Aus
der Druckschrift
DE
39 33 935 C1 ist ein als Traktor ausgebildetes Arbeitsfahrzeug
bekannt, bei welchem eine Fahrerkabine um eine in Richtung der Fahrzeuglängsachse
orientierte Schwenkachse verschwenkbar ist. In einer Betriebsstellung
des Traktors ruht die Fahrzeugkabine auf vier Entkopplungselementen
in Form von Kabinenlagern, die an den vier Ecken des Bodens der
Fahrerkabine befestigt sind und Dämpfungsglieder enthalten. Die Schwenkachse
wird durch zwei Scharniere gebildet, die jeweils aus zwei Scharnierteilen
und einem Scharnierbolzen bestehen. Um die Dämpfungswirkung der Dämpfungsglieder
in den Kabinenlagern nicht zu beeinträchtigen, werden die Scharnierbolzen in
die zugehörigen Öffnungen
der Scharnierteile nur dann eingesteckt, wenn ein Verschwenken der
Fahrzeugkabine beabsichtigt ist. Verbindungen zwischen Aggregaten
und Bedieneinrichtungen wie Schalteinrichtungen (Seilzüge), Hydrauliksysteme
(Lenkung, Bremsen, Steuergeräte),
Lüftungs-,
Heizungs- und Klimaanlage und elektrische Systeme (Kabelbäume) sind
flexibel angeordnet, so dass diese eine Verschwenkung der Fahrerkabine
ermöglichen,
ohne dass die vorgenannten Verbindungen gelöst werden müssen. Zum Kippen ist zwischen
einem Fahrzeugrahmen und der Fahrerkabine eine Hebevorrichtung eingesetzt,
welche gemäß dem in
der genannten Druckschrift gewürdigten
Stand der Technik als Wagenheber mit scherenförmigen Hubgliedern oder als Spindelanordnung
ausgebildet ist, welche über
eine Handkurbel manuell betätigbar
ist. Die Kippvorrichtung verfügt über einen
Anschlag, der den Kippvorgang begrenzt. Weiterhin ist eine Stützstrebe
vorgesehen, welche die Kippscharniere unterstützt. Für ein Verschwenken der Fahrerkabine
ist die Demontage eines Fahrzeugrades des Traktors erforderlich.
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Aus
der Druckschrift
DE
102 32 909 A1 ist ebenfalls ein Traktor bekannt, bei welchem
die Fahrerkabine um eine Schwenkachse verschwenkt wird, welche parallel
zur Fahrzeuglängsachse
orientiert ist. Hierbei ist die Schwenkachse starr gegenüber einem
Zwischenrahmen angeordnet, welcher über passive Feder-Dämpfer-Elemente
oder über
aktive Stellelemente gegenüber
einem Fahrzeugrahmen abgestützt
ist.
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Aus
der Druckschrift
DE
198 20 377 C1 ist ein Arbeitsfahrzeug bekannt, bei welchem
eine Fahrerkabine um eine Fahrzeugquerachse verschwenkbar ist.
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US 2,699,223 betrifft ein
Nutzfahrzeug in Form eines Trucks, der eine stirnseitige Haube aufweist,
die um eine horizontal orientierte Achse verschwenkbar ist und Ausnehmungen
besitzt für
eine Kühleinrichtung
und stirnseitige Fahrzeuglichter. In hoch geschwungenem Zustand,
in dem die Haube über
eine Strebe sicherbar ist, ist die Arbeit an dem Kühler, den
Lichtern, einem Lufttrockner, elektrischen Verbindungen, einem Druckluft-Bremsventil
und ähnlichem
möglich.
Weiterhin kann die Motorhaube in eine weitere Position verschwenkt
werden, in der diese über
ein Seil sicherbar ist. Für
den Fall, dass ein Zugang zu dem Motor oder Getriebe erforderlich
ist, kann die Kabine des Trucks entgegen der Schwenkrichtung der
Haube nach vorne verschwenkt werden.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Arbeitsfahrzeug vorzuschlagen,
bei dem ein vereinfachter Zugang für eine Wartung, eine Reparatur, einen
Austausch und/oder eine Reinigung von einem Fahrzeugrahmen zugeordneten
Komponenten, insbesondere Teilen des Antriebsstranges, gewährleistet
werden kann.
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LÖSUNG
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Die
Aufgabe der Erfindung wird erfindungsgemäß durch ein Arbeitsfahrzeug
mit den Merkmalen des unabhängigen
Patentanspruchs 1 gelöst.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei
dem erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeug,
bei welchem es sich vorzugsweise um ein landwirtschaftliches oder
bauwirtschaftliches Fahrzeug, einen Schlepper, einen Mähdrescher
eine Erntemaschine oder einen Lader, einen Bagger, einen Radlader
oder einen Kran handelt, ist eine Fahrerkabine verschwenkbar um
eine erste Fahrzeugquerachse gelagert. Weiterhin ist eine Motorhaube
vorgesehen, welche verschwenkbar um eine zweite Fahrzeugquerachse
gelagert ist. Bei nicht verschwenkter Fahrerkabine ist die Motorhaube
von einer geschlossenen Betriebsstellung in eine erste Wartungsstellung
verschwenkbar. Somit ist die Lage der Fahrerkabine in der ersten
Wartungsstellung gegenüber
der Lage in der Betriebsstellung weitestgehend unverändert. In
der ersten Wartungsstellung ist das Antriebsaggregat zumindest teilweise
zugänglich,
so dass in einem gewissen Umfang eine Wartung, eine Reparatur, eine
Begutachtung von Bauteilen, ein Austausch von Bauteilen und/oder
eine Reinigung von Bauteilen (im Folgenden gemeinsam als ”Wartung” bezeichnet) möglich ist.
Verbindungen der Fahrerkabine mit einem Fahrzeugrahmen müssen zur
Herbeiführung der
ersten Wartungsstellung nicht zwingend verändert werden. Leitungen und
Kabel zwischen der Fahrerkabine und übrigen Teilen des Arbeitsfahrzeugs
müssen
nicht gelöst,
verändert
oder verformt werden, wodurch die Zahl der erforderlichen Schritte zur
Herbeiführung
der Wartungsstellung minimiert ist und die mechanische Beaufschlagung
der Verbindungen sowie der Kabel und Leitungen infolge einer Herbeiführung der
Wartungsstellung minimiert ist. Hierdurch kann die Betriebssicherheit
erhöht
werden und die Lebensdauer erhöht
werden. Für
den Fall, dass sich zeigt, dass eine umfangreichere Wartung erforderlich
ist, die Bauteile umfasst, die in der ersten Wartungsstellung nicht
zugänglich
sind infolge einer Abdeckung oder Beschränkung des Zugangs durch die
Fahrerkabine, kann ausschließlich
für derartige Sonderfälle der
Wartungsarbeiten die Fahrerkabine von der ersten Wartungsstellung
gemeinsam mit der Motorhaube in eine zweite Wartungsstellung verschwenkt
werden. In der zweiten Wartungsstellung werden sich unterhalb der
Fahrerkabine erstreckende Bauteile freigegeben, so dass auch für diese
eine Wartung erfolgen kann. Erfindungsgemäß ist somit ermöglicht,
dass je nach Umfang der durchzuführenden
Arbeiten diese in der Betriebsstellung, in der ersten Wartungsstellung
und in der zweiten Wartungsstellung durchgeführt werden können.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeuges
ist die erste Wartungsstellung durch ein Öffnen der Motorhaube von Hand herbeiführbar. Eine
derartige Öffnung
kann mit oder ohne zusätzliche
Werkzeuge von einer Wartungsperson oder dem Fahrer des Arbeitsfahrzeugs
bedarfsgerecht während
eines Arbeitseinsatzes oder in einer Werkstatt durchgeführt werden.
In der ersten Wartungsstellung ist eine Stelleinrichtung von außen zugänglich.
Die Stelleinrichtung ist in der Betriebsstellung von der Motorhaube
abgedeckt, so dass diese aus ästhetischen
Gesichtspunkten von außen
nicht sichtbar ist sowie durch die Motorhaube gegenüber einer
Fehlbedienung und einer Verschmutzung geschützt ist. Mittels der Stelleinrichtung
ist die zweite Wartungsstellung herbeiführbar. Externe Hilfsmittel, wie
beispielsweise ein Kran zum Anheben der Fahrerkabine, sind erfindungsgemäß nicht
erforderlich. Vielmehr wird der Fahrer oder die die Wartung durchführende Person
durch die Stelleinrichtung unterstützt. Dadurch, dass die Stellein richtung
innerhalb der Motorhaube auch während
des Betriebes des Arbeitsfahrzeuges mitgeführt werden kann, ist eine Wartung
auch in der zweiten Wartungsstellung jederzeit während eines Betriebseinsatzes
des Arbeitsfahrzeuges möglich.
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Vorzugsweise
ist die Stelleinrichtung eine Handpumpe-Stellzylinder-Einheit. Derartige
Handpumpe-Stellzylinder-Einheiten können infolge hydraulischer
Verstärkung
eine gute Übersetzung
von manuell aufgebrachten Kräften
gewährleisten.
Weiterhin können über geeignete
Sicherheitsventile Druckeinbrüche
zuverlässig
ausgeschlossen werden, wodurch insbesondere Verletzungen infolge
eines unerwünschten
Rückschwenkens
der Fahrerkabine vermieden werden können. Hydraulikmittel sind oftmals
in Arbeitsfahrzeugen für
verschiedenste Aggregate vorgesehen, so dass sich eine hydraulische Handpumpe-Stellzylinder-Einheiten in die üblichen Konzepte
und ansonsten übliche
Wartungsarbeiten einfügt.
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Nach
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind zwischen die Fahrerkabine
und einen Fahrzeugrahmen Entkopplungselemente, insbesondere Feder-
und/oder Dämpferelemente,
zwischengeschaltet. Bei den Entkopplungselementen kann es sich beispielsweise
um aktive oder passive Entkopplungselemente handeln, deren Ausgestaltung
insbesondere der Offenlegungsschrift
DE 102 32 909 A1 zu entnehmen ist. Im Betrieb
des Arbeitsfahrzeuges wirken beispielsweise durch Unebenheiten des
Fahrweges des Arbeitsfahrzeuges, durch den Betrieb des Antriebsstranges
und/oder den Betrieb von mit dem Arbeitsfahrzeug verbundenen Arbeitswerkzeugen verursachte
unerwünschte
Kräfte
auf die Fahrerkabine. Die erfindungsgemäßen Entkopplungselemente dienen
dazu, eine Übertragung
dieser Kräften
und von Schwingungen auf die Fahrerkabine zu verringern bzw. zu
vermeiden.
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Vorzugsweise
weisen die Entkopplungselemente eine nichtlineare Charakteristik
auf, beispielsweise eine nichtlineare Dämpfung und/oder eine nichtlineare
Federsteifigkeit. Die Nichtlinearität ist hierbei vorzugsweise
richtungsabhängig
und/oder amplitudenabhängig.
Durch derartige nichtlineare Charakteristiken kann das Schwingungsverhalten gezielt
beeinflusst werden und können
nichtlineare Schwingungseffekte effektiv eingesetzt werden. Sind die
mechanischen Kenngrößen der
Entkopplungselemente für
unterschiedliche Raumrichtungen unterschiedlich, so kann gezielt
den in die Raumrichtung wirkenden Spektren der Kräfte, beispielsweise
hinsichtlich Anregungsfrequenzen und Anregungsamplituden, Rechnung
getragen werden.
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Nach
einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist die Fahrerkabine in der
zweiten Wartungsstellung über
eine Sicherheitsstütze
abgestützt.
Hierdurch kann die Sicherheit für
die die Wartung durchführende
Person während
der Wartungsarbeiten erhöht
werden. Die Sicherheitsstütze
kann dabei beispielsweise über
eine konstante Länge
verfügen
und in der zweiten Wartungsstellung manuell zwischen Fahrerkabine
und Fahrzeugrahmen zwischengeschaltet werden. Alternativ ist es
möglich,
dass die Sicherheitsstütze über eine
variable Länge
verfügt und
mit der Fahrerkabine von der ersten Wartungsstellung in die zweite
Wartungsstellung bewegt wird, wobei die Sicherheitsstütze in sämtlichen
Zwischenstellungen arretiert. Demgemäß wird unabhängig von dem
Betriebszustand und einem Versagen der Stelleinrichtung die Position
der Fahrerkabine gesichert. Alternativ ist es ebenfalls möglich, dass
die Sicherheitsstütze
lediglich in der Endstellung arretiert.
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Entsprechend
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Arbeitsfahrzeugs ist in
der Fahrerkabine eine untere Durchbrechung vorgesehen. Durch diese
sind flexible Leitungen und/oder Kabel oder Kabelbäume hindurchgeführt, die
die Fahrerkabine mit dem Fahrzeugrahmen und dem Fahrzeugrahmen zugeordneten
Bauteilen verbinden. Hierbei kann es sich z. B. um Hydraulikleitungen
handeln, mittels welchen Fahrerwünsche
von einer Bedieneinheit an zugeordnete Aggregate übermittelt
werden. Gleiches gilt für
Elektrikleitungen zwischen elektrischen Schaltern und elektrischen
Aggregaten oder von und zu geeigneten Steuereinrichtungen. Dadurch,
dass die Leitungen und Kabel flexibel ausgebildet sind, ist gewährleistet,
dass auch bei einer Verschwenkung der Fahrerkabine die Leitungen
und Kabel nicht gelöst werden
müssen.
Damit sind auch sämtliche
Bedienelemente, welche der Fahrerkabine zugeordnet sind, in der
zweiten Wartungsstellung verwendbar, beispielsweise für einen
Probebetrieb des Antriebsstranges oder einzelner Aggregate während der
Wartung.
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Es
ist insbesondere vorteilhaft, wenn zwischen ein zweites Auspuffrohr,
welches mit der Fahrerkabine gekoppelt ist, insbesondere fest mit
einer Zwischenplatte oder einem Hilfsrahmen verbunden ist, und einem
ersten Auspuffrohr, welches dem Antriebsaggregat zugeordnet ist,
ein radiales Spiel vorgesehen ist, so dass sich Schwingungen des
ersten Auspuffrohres nicht auf die Fahrerkabine fortpflanzen können. In
der zweiten Wartungsstellung ist das zweite Auspuffrohr von dem
ersten Auspuffrohr (automatisch infolge der Bewegung der Fahrerkabine)
gelöst.
Hierdurch erübrigt
sich eine Demontage des zweiten Auspuffrohres von der Fahrerkabine, wenn
die zweite Wartungsstellung herbeigeführt werden soll.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist zwischen die Motorhaube oder einem
Haubenträger der
Motorhaube und die Fahrerkabine ein Kopplungselement zwischengeschaltet.
Das Kopplungselement weist zwei unterschiedliche Funktionsstellungen
auf: außerhalb
der Betriebsstellung, insbesondere in der zweiten Wartungsstellung,
stellt das Kopplungselement eine Verbindung oder Kopplung zwischen
Fahrerkabine und Motorhaube her, welche vergrößert ist gegenüber der
Verbindung oder Kopplung zwischen Fahrerkabine und Motorhaube durch das.
Kopplungselement in der Betriebsstellung. Die kleine Kopplung in
der Betriebsstellung bewirkt, dass über die Motorhaube und ggf.
einen Haubenträger keine
Kräfte
oder nur Kräfte
in geringem Umfang auf die Fahrerkabine übertragen werden. Bei vergrößerter Kopplung
für eine
Stellung außerhalb
der Betriebsstellung kann über
die Kopplung eine Anbindung der Motorhaube an die Fahrerkabine erfolgen, so
dass diese gemeinsam mit der Fahrerkabine verschwenkt werden kann.
Demgemäß kann erfindungsgemäß gezielt
die Kopplung entsprechend den jeweiligen Anforderungen in den verschiedenen
Stellungen beeinflusst werden. Eine Schaltung des Kopplungselementes
kann hierbei über
aktive Elemente, wie beispielsweise eine Hydrauliksteuerung oder
ein geeignet angesteuertes elektrisches Aggregat erfolgen. Alternativ
ist es möglich,
dass die Verbindung oder Kopplung des Kopplungselements bewegungsgesteuert
nach Maßgabe
der Bewegung der Fahrerkabine herstellbar ist. Hierbei ist es möglich, dass
die Bewegung der Fahrerkabine selbst die Verbindung oder Kopplung
des Kopplungselementes herstellt, beispielsweise über einen
formschlüssigen Eintritt
oder ein Anlegen eines Teiles des Kopplungselements in oder an ein
anderes Teil des Kopplungselements mit der Bewegung der Fahrerkabine.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den
Zeichnungen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiels
weiter erläutert
und beschrieben.
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1 zeigt
ein erfindungsgemäßes Arbeitsfahrzeug
in einer Betriebsstellung,
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2 zeigt
das Arbeitsfahrzeug gemäß 1 in
einer ersten Wartungsstellung,
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3 zeigt
das Arbeitsfahrzeug gemäß 1 in
einer zweiten Wartungsstellung,
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4 zeigt
ein vorderes Schwenklager zwischen einer Fahrerkabine und einem
Fahrzeugrahmen für
das in 1 dargestellte Arbeitsfahrzeug,
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5 zeigt
für das
in 1 dargestellte Arbeitsfahrzeug eine elastische
Abstützung
der Fahrerkabine über
eine Zwischenplatte an einem Fahrzeugrahmen in der Betriebsstellung
bzw. ersten Wartungsstellung,
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6 zeigt
für das
in 1 dargestellte Arbeitsfahrzeug die Fahrerkabine
mit Zwischenplatte für
eine Stellung außerhalb
der Betriebsstellung und
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7 zeigt
eine räumliche
Darstellung des in 1 dargestellten Arbeitsfahrzeuges
in erster Wartungsstellung mit Fahrerkabine, Motorhaube, Antriebsaggregat
und hydraulischer Handpumpen-Stellzylinder-Einheit.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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1 zeigt
ein als Radlader ausgebildetes Arbeitsfahrzeug 10. Das
Arbeitsfahrzeug 10 verfügt über einen
Fahrzeugrahmen 11, welcher als tragende Einheit zur Abstützung von
Fahrzeugrädern 12, Werkzeugen
wie eine Schaufeleinheit 13, eines Antriebsstranges 14,
einer Fahrerkabine 15 und einer Motorhaube 16 dient.
Die Abstützung
erfolgt hierbei unmittelbar oder mittelbar unter Zwischenschaltung weiterer
Bauteile.
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Fest
mit der Fahrerkabine 15 verbunden oder gegenüber dieser
abgestützt
sind in den Figuren nicht dargestellte Bedienelemente für den Antriebsstrang
und für
die Werkzeuge wie die Schaufeleinheit 13, eine Konsole,
Anzeigeinstrumente, Informationssysteme, ein Fahrersitz, eine Lenksäule und ähnliches.
Die vorgenannten Bestandteile der Fahrerkabine 15 sind über Verbindungen
und Kabel oder Kabelstränge
mit dem Fahrzeugrahmen 11 oder außerhalb der Fahrerkabine gegenüber dem
Fahrzeugrahmen 11 abgestützten Bauteilen verbunden.
Die Leitungen und Kabel sind flexibel ausgebildet und durch eine untere
Durchbrechung der Fahrerkabine 15 hindurchgeführt.
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1 zeigt
das Arbeitsfahrzeug 10 in einer Betriebsstellung, in welcher
dieses arbeitsbereit ist, von einem Fahrer bewegt werden kann und
in der Werkzeuge wie die Schaufeleinheit 13 betätig bar sind.
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Von
der in 1 dargestellten Betriebsstellung ist die Motorhaube 16 bei
ansonsten im Wesentlichen 1 entsprechender
Konfiguration um eine horizontal orientierte zweite Fahrzeugquerachse 17 nach
oben verschwenkbar. Eine Verschwenkung der Motorhaube 16 um
einen Schwenkwinkel von 40° bis 75°, insbesondere
50° bis
60°, vorzugsweise
55° aus der
Betriebsstellung nach oben entspricht einer ersten Montagestellung
(2), in welcher von der rückwärtigen Seite oder der Seite
des Arbeitsfahrzeugs 10 Bauteile desselben zugänglich sind,
welche in der Betriebsstellung von der Motorhaube 16 zumindest teilweise
eingeschlossen sind. Hierbei handelt es sich insbesondere um ein
Antriebsaggregat 18 und dem Antriebsaggregat 18 zugeordnete
Zusatzaggregate.
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Die
Sicherung der Haube in der ersten Wartungsstellung erfolgt durch
die Haltekraft einer Gasfeder. Darüber hinaus ist die Gasfeder
so ausgelegt, dass diese in der Betriebsstellung eine schließende Kraft
ausübt.
Beim Öffnen
der Motorhaube muss also erst ein Todpunkt der Gasfeder überwunden
werden. Ab einem Öffnungswinkel
der Motorhaube von 15°–20° unterstützt die
Gasfeder den Öffnungsvorgang.
In der Betriebsstellung kann die Motorhaube zusätzlich durch einen Schließmechanismus
gesichert sein. Für
das Ende der Verschwenkbewegung in Richtung der ersten Montagestellung
kann weiterhin ein Anschlag vorgesehen sein. Für eine Gewährleistung der Schwenkbewegung
der Motorhaube 16 gegenüber
der Fahrerkabine 15 ist mindestens ein Schwenklager oder
ein Scharnier vorgesehen, welches die Motorhaube 16 mit
einem Haubenträger 31 verbindet.
Alternativ ist es möglich,
dass die Gasfeder in der Schließstellung
keine schließende
Kraft ausübt
und vielmehr in der Schließstellung
ausschließlich
das Eigengewicht wirkt.
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3 zeigt
das Arbeitsfahrzeug 10 in einer zweiten Montagestellung.
Bei einer Bewegung der Fahrerkabine 15 in die dargestellte
zweite Montagestellung bewegen sich Fahrerkabine 15 und
Motorhaube 16 gemeinsam, so dass während dieser Bewegung eine
Verschwenkung der Motorhaube 16 um die zweite Fahrzeugquerachse 17 gegenüber der Fahrerkabine 15 ausgeschlossen
ist. Die Verschwenkung der Fahrerkabine 15 gegenüber dem
Fahrzeugrahmen 11 erfolgt um eine horizontale erste Fahrzeugquerachse 19,
welche von mindestens einem vorderen Schwenklager 20 vorgegeben
ist, wobei das Schwenklager 20 einerseits an den Fahrzeugrahmen 11 und
andererseits an die Fahrerkabine 15 angelenkt ist. Der
maximale Verschwenkwinkel der Fahrerkabine 15 gegenüber dem
Fahrzeugrahmen 11 beträgt
zwischen 15° und
40°, insbesondere
20° und
30°, vorzugsweise
23°.
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In
der zweiten Wartungsstellung ist die Position der Fahrerkabine 15 mit
Motorhaube 16 über eine
Sicherungsstütze 21 gesichert,
welche sich in einem Endbereich gegenüber der Fahrerkabine 15 abstützt und
in dem anderen Endbereich gegenüber dem
Fahrzeugrahmen 11.
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Gemäß 4 ist
das Schwenklager 20 mit zwei parallelen und in Fahrzeuglängsrichtung
orientierten und ca. unter 45° nach
oben orientierten Trägern 22 gebildet,
zwischen welchen mindestens ein fest mit der Fahrerkabine 15 verbundener
Lagerkörper 23 aufgenommen
ist. Ein koaxial zu der ersten Fahrzeugquerachse 19 orientierter
Lagerbolzen 24 stützt
sich gegenüber
den Trägern 22 ab.
Zwischen Lagerbolzen 24 und Lagerkörper 23 ist ein Entkopplungselement 25 zwischengeschaltet,
welches federnde und/oder dämpfende
Eigenschaften hat. Das Entkopplungselement 25 ist vorzugsweise
mit einer radial außenliegenden
Buchse ausgebildet, welche von dem Lagerkörper 23 aufgenommen
ist, sowie mit einer radial innenliegenden Buchse, welche spielfrei den
Lagerbolzen 24 aufnimmt. Die radial innenliegende Buchse
und die außenliegende
Buchse sind über
radial orientierte Stege miteinander verbunden, insbesondere aus
einem Elastomermaterial. Über
die Verteilung der Stege über
den Umfang kann ein anisotropes Steifigkeitsverhalten des Entkoppelelementes 25 erzielt
werden, indem in Richtungen, in welchen eine kleine Steifigkeit
gewünscht
ist, wenige Stege und/oder Stege kleineren Durchmessers vorgesehen
werden, während
in Richtungen mit großer gewünschter
Steifigkeit viele Stege oder Stege mit großem Querschnitt vorgesehen
werden. Insbesondere ist die Steifigkeit des Entkoppelelements in Richtung
der ersten Fahrzeugquerachse 19 kleiner ausgebildet als
die Steifigkeit in Richtung der Fahrzeughochachse, welche wiederum
kleiner ausgebildet ist als die Steifigkeit in Richtung der Fahrzeuglängsachse.
Weiterhin kann zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften das
Schenklager 20 eine Silikonfüllung aufweisen.
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5 zeigt
ein hinteres Lager der Fahrerkabine 15, über welches
sich diese sowohl in der Betriebsstellung als auch in der ersten
Wartungsstellung gegenüber
dem Fahrzeugrahmen 11 abstützt. Die Fahrerkabine 15 weist
einen Abstützträger 26 auf.
Der Abstützträger 26 ist über ein
Entkopplungselement 27 mit einer Zwischenplatte 28 verbunden. Das
Entkopplungselement 27 ist elastisch und dämpfend in
Richtung der Fahrzeuglängsachse,
der Fahrzeugquerachse und der Fahrzeughochachse ausgebildet. In
der in 5 dargestellten Stellung ist die Zwischenplatte 28 über Befestigungselemente,
hier Befestigungsschrauben 29, 30, mit dem Fahrzeugrahmen 11 starr
verbunden. Fest mit der Zwischenplatte 28 ist der Haubenträger 31 verschraubt,
an welchem schwenkbar die Motorhaube 16 gelagert ist.
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Für eine Herbeiführung der
zweiten Wartungsstellung werden die Befestigungsschrauben 29, 30 gelöst, so dass
sich die Zwischenplatte 28 nach oben bewegen kann und sich
die Fahrerkabine 15 um die erste Fahrzeugquerachse 19 entgegen
dem Uhrzeigersinn verschwenken lässt.
Während
der Verschwenkbewegung ist die Zwischenplatte 28 weiterhin über das
Entkopplungselement 27 mit dem Abstützträger 26 und damit mit
der Fahrerkabine 15 verbunden.
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Außerhalb
der ersten Wartungsstellung ist die Zwischenplatte 28 mit
dem Haubenträger 31 und der
Motorhaube über
das Entkopplungselement 27 an der Fahrerkabine 15 gehalten.
Infolge der Elastizität
des Entkopplungselementes könnte
es zu unerwünschten
Schwingungen oder Bewegungen der Motorhaube kommen. Um diese zu
vermeiden, ist fest mit dem Abstützträger 26 ein
Fanghaken 32 verbunden, welcher in Richtung des Haubenträgers 31 aus
dem Abstützträger 26 hervortritt.
Der Haubenträger 31 verfügt in einem
entsprechenden Bereich über einen
korrespondierend ausgebildeten Fanghaken 33. Die Fanghaken 32, 33 weisen
in der Betriebsstellung ein Spiel auf, so dass Vibrationen der Motorhaube 16,
welche auf den Haubenträger 31 übertragen werden, über die
Fanghaken 32, 33 nicht auf den Abstützträger 26 und
die Fahrerkabine 15 übertragen werden
können.
Mit einem Anheben der Fahrerkabine 15 aus der ersten Montagestellung
in Richtung der zweiten Montagestellung verschwenken infolge der Elastizität des Entkopplungselementes 27 die
Zwischenplatte 28, der Haubenträger 31 und die Motorhaube 16 geringfügig im Uhrzeigersinn
um das Entkopplungslager 27. Dies hat eine (geringfügige) Verschiebung
der Fanghaken 32, 33 gegeneinander zur Folge,
so dass diese zumindest in eine Richtung formschlüssig ineinandergreifen
oder aneinander zur Anlage kommen. Die Fanghaken 32, 33 lagern
somit lediglich außerhalb
der Betriebsstellung und ersten Wartungsstellung zusätzlich zu
dem Entkopplungslager 27 den Haubenträgers 31 und die Motorhaube 16.
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Die
Bewegung der Fahrerkabine 15 in die zweite Montagestellung
erfolgt mittels einer Stelleinrichtung. In den Figuren ist die Stelleinrichtung
als eine hydraulische Handpumpen-Stellzylinder-Einheit ausgebildet,
wobei die Handpumpe 34 im Bereich des Antriebs aggregates 18 und
im Inneren der Motorhaube 16 an den Fahrzeugrahmen 11 angelenkt ist
und in der ersten Wartungsstellung für einen Bediener zugänglich ist. Über eine
Bewegung eines Handhebels 36 der Handpumpe 34 kann
ein Druck aufgebaut werden, welcher über entsprechende Leitungen
an einen Stellkolben weitergegeben werden kann. Über eine angepasste Verstärkung werden
von dem Stellkolben Kräfte
auf die Fahrerkabine 15 ausgeübt, um diese in die zweite
Montagestellung zu verschwenken.
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Mit
der Fahrerkabine 15 verschwenkt wird ein zweites Auspuffrohr 37,
welches in der Betriebsstellung und der ersten Montagestellung zur
Führung der
Abgase in fluidischer Verbindung mit einem nicht dargestellten ersten
Auspuffrohr steht. Das erste Auspuffrohr ist fest mit dem Antriebsaggregat 18 verbunden.
Eines der Auspuffrohre, insbesondere das zweite Auspuffrohr, verfügt über einen
in Richtung des anderen Auspuffrohres offenen Trichter. Zwischen
erstem und zweitem Auspuffrohr ist im Übergangsbereich ein radiales
Spiel vorgesehen, so dass Vibrationen des Antriebsaggregates und
damit des ersten Auspuffrohres nicht auf das zweite Auspuffrohr übertragen
werden können.
Der Trichter gewährleistet
hierbei einen weitestgehend vollständigen Übertritt der Abgase zwischen
den Auspuffrohren. Das zweite Auspuffrohr stützt sich, insbesondere unter
Zwischenschaltung weiterer Bauteile, an der Zwischenplatte 28 ab,
so dass etwaige Vibrationen des zweiten Auspuffrohres über das
Entkopplungselement von der Fahrerkabine 15 ferngehalten
werden. Bei dem zweiten Auspuffrohr 37 handelt es sich beispielsweise
um ein Endrohr, während
das erste Auspuffrohr einen Schalldämpfer beinhalten kann.
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Zur
Gewährleistung
einer Verschwenkung der Fahrerkabine 15 kann ein einziges
Schwenklager 20 vorgesehen sein. Alternativ ist es ebenfalls
möglich,
dass über
die erste Fahrzeugquerachse 19 verteilt mehrere Schwenklager 20 vorgesehen
sind. Für die
Anordnung der den Fahrzeugrahmen 11 und die Fahrerkabine 15 verbindenden
Leitungen und Kabel ist es vorteilhaft, diese möglichst nahe der ersten Fahrzeugquerachse 19 anzuordnen,
so dass die Leitungen und Kabel möglichst kleine Wege und Winkel bei
einer Verschwenkung der Fahrerkabine 15 zurücklegen,
wodurch die Beanspruchung der Kabel und Leitungen vermindert ist.
Für die
Begrenzung der Verschwenkung der Motorhaube 16 um die zweite Fahrzeugquerachse 17 sowie
der Fahrerkabine 15 um die erste Fahrzeugquerachse 19 können die
Verschwenkung begrenzende Anschläge
vorgesehen sein.
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Beispielsweise
aus Gründen
einer Vereinfachung der Konstruktion und/oder aus Bauraumanforderungen
kann das Schwenklager 20 lediglich ein Lagerelement oder
mehrere Lagerelemente aufweisen, welche die Fahrerkabine 15 und
die Anbauteile in Richtung der Fahrzeugquerachse exzentrisch von dem
gemeinsamen Schwerpunkt der Fahrerkabine 15 und der Anbauteile
lagern. Infolge der elastischen Abstützung kann es daher zu einer
Verkippung oder einem Versatz der Fahrerkabine 15 mit den
Anbauteilen kommen, wenn sich diese außerhalb der Betriebsstellung
und der ersten Wartungsstellung befindet. Um dennoch eine Rückschwenkung
der Fahrerkabine 15 und eine Verbindung mit dem Fahrzeugrahmen 11 bzw.
der Zwischenplatte 28 zu gewährleisten, erfolgt mit dem
Absenken eine Zentrierung der Fahrerkabine 15 über Zentrierelemente 38.
Eine derartige Zentrierung erfolgt beispielsweise durch kegelförmige, nach
untern geöffnete
Ausnehmungen in der Zwischenplatte 28, in die die Befestigungsschrauben 29, 30 beim
Absenken der Zwischenplatte 28 im Bereich des Zentrierelementes 38 eintreten und
die damit die Zwischenplatte 28 und die Fahrerkabine 15 zentrieren.
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- 10
- Arbeitsfahrzeug
- 11
- Fahrzeugrahmen
- 12
- Fahrzeugräder
- 13
- Schaufeleinheit
- 14
- Antriebsstrang
- 15
- Fahrerkabine
- 16
- Motorhaube
- 17
- Fahrzeugquerachse
- 18
- Antriebsaggregat
- 19
- Fahrzeugquerachse
- 20
- Schwenklager
- 21
- Sicherungsstütze
- 22
- Träger
- 23
- Lagerkörper
- 24
- Lagerbolzen
- 25
- Entkopplungselement
- 26
- Abstützträger
- 27
- Entkopplungselement
- 28
- Zwischenplatte
- 29
- Befestigungsschraube
- 30
- Befestigungsschraube
- 31
- Haubenträger
- 32
- Fanghaken
- 33
- Fanghaken
- 34
- Handpumpe
- 36
- Handhebel
- 37
- Zweites
Auspuffrohr
- 38
- Zentrierelement