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Die
Erfindung betrifft eine implantierbare Gefäßstütze, die als Stützhülse im Bereich
einer insbesondere mittels Ballonkatheter aufgeweiteten oder aufweitbaren
Verengung einer Körperhöhle, insbesondere
in einem Blutgefäß, einsetzbar
ist, wobei die Gefäßstütze in radialer
Richtung zumindest bereichsweise dadurch bleibend aufweitbar ist,
dass ihre Wandung wenigstens stellenweise dehnbar ist, wobei die
Gefäßstütze in zumindest
zwei zeitlich beabstandeten Schritten auf zunehmende Umfänge aufweitbar
ist.
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Eine
derartige Gefäßstütze ist
aus
DE 101 05 160
A1 bekannt und hat sich bewährt. Diese vorbekannte Gefäßstütze ist
entlang einer Längsseite durchgehend
offen oder unterbrochen und an dieser Unterbrechung mittels Halteelementen
zusammengehalten, die nachträglich
durch Selbstauflösung oder
mit Hilfe eines chirurgischen Werkzeugs entfernt werden können. Somit
kann diese Gefäßstütze zunächst bei
miteinander verbundenen Längsseiten in
einem ersten Schritt gedehnt werden und ferner kann sie nach Auflösen oder
Entfernen der Halteelemente durch eine Bewegung der Längsränder voneinander
weg erneut in ihrem Umfang vergrößert, also
in einem zweiten Schritt auf einen größeren Umfang aufgeweitet werden.
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Der
Erfindung liegt dem gegenüber
die Aufgabe zu Grunde, eine Gefäßstütze der
eingangs definierten Art zu schaffen, die auch nach wenigstens zwei
Dehnungsschritten einen im Wesentlichen geschlossenen Umfang behält.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist die Gefäßstütze erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass wenigstens ein Wandbereich der Gefäßstütze während einer
ersten Dehnung gegen eine Aufweitung oder Ausdehnung blockiert und
festgelegt ist und dass diese Blockierung für zumindest einen zweiten Dehnungsschritt
lösbar
oder gelöst
ist.
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Auf
diese Weise ergibt sich eine Gefäßstütze, die
zunächst
in einem ersten Schritt aufgeweitet werden kann, wobei aber der
blockierte Wandbereich auf Grund der Blockade nicht aufgeweitet
werden kann. Ist die Blockierung – insbesondere später – gelöst, kann
auch dieser Wandbereich gedehnt werden, sodass sich auch nach dem
zweiten Dehnungsschritt eine Gefäßstütze ergibt,
die einen geschlossenen Umfang hat, bei welcher also im zweiten
Dehnungsschritt keine Längsränder voneinander
entfernt werden und dann einen gegenseitigen Abstand haben. Eine
derartige auch nach dem letzten Aufweitungsschritt mit geschlossenem
Umfang versehene Gefäßstütze behält also
eine größere Steifigkeit
und eine gute Stützwirkung
an ihrem gesamten Umfang.
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Für eine effektive
Dehnung auch im zweiten Schritt ist es zweckmäßig, wenn sich der zunächst blockierte
Wandbereich über
die gesamte axiale Ausdehnung der Gefäßstütze erstreckt und in Umfangsrichtung
insbesondere eine gleichbleibende Breite hat. Zwar könnte sich
die Breite des zunächst
blockierten Bereichs auch ändern,
um bei einem zweiten Dehnungsschritt im Verlauf der Gefäßstütze unterschiedliche
Umfänge
zu erzielen, jedoch ist eine gleichbleibende Breite über die
gesamte Erstreckung der Gefäßstütze für die üblichen
Anwendungsfälle
zu bevorzugen.
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Der
zunächst
gegen Aufweitung blockierte Wandbereich ist zweckmäßigerweise
ebenfalls aufweitbar und die Aufweitbarkeit kann mittels einer oder mehrerer
Halteelemente aus biologisch absorbierbarem oder sich im Körper eines
Patienten selbst auflösendem
Werkstoff blockiert sein. Dies stellt eine besonders vorteilhafte
Ausgestaltung der Erfindung von erheblicher Bedeutung dar, weil
eine derartige Gefäßstütze zunächst implantiert
und in einem ersten Schritt aufgeweitet werden kann. Eine zweite
Aufdehnung kann dann zu einer beliebigen späteren Zeit erfolgen, wenn die
Blockierung von selbst dadurch beendet ist, dass die Halteelemente
sich aufgelöst haben.
Nach dieser Auflösung
der Halteelemente kann zu einem beliebigen Zeitpunkt eine zweite
Dehnung durchgeführt
werden. Somit lässt
sich auch durch die Wahl des Werkstoffs der Halteelemente steuern,
ab wann eine zweite Dehnung möglich
ist.
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Eine
konkrete erfindungsgemäße Ausführungsform
kann vorsehen, dass die Gefäßstütze – an sich
bekannte – verform-
und in radialer Richtung dehnbare Gitter- oder Schlaufenelemente
oder -strukturen aufweist und dass der zunächst blockierte Teil ihrer
Wandung mindestens teilweise ebenfalls aus Gitter- oder Schlaufenelementen
oder -strukturen gebildet ist. Solche Gitterstrukturen haben sich bei
Gefäßstützen bewährt und
können
in der erfindungsgemäßen Gefäßstütze ebenfalls
in allen Wandbereichen zur Anwendung kommen, wobei ein Teil dieser
Gitter- oder Schlaufenelemente zunächst an einer Dehnung durch
die Halteelemente gehindert ist und nach der Auflösung dieser
Halteelemente bei einem zweiten Dehnungsschritt dann gegenüber den schon
gedehnten Wandbereichen entsprechend gut in Umfangsrichtung vergrößert werden
kann.
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Die
aus biologisch absorbierbarem Werkstoff bestehenden Halteelemente
können
chirurgisches Nahtmaterial sein, in Umfangsrichtung über den
zunächst
gegen Aufweiten blockierten Wandbereich der Stützhülse verlaufen und beidseits
dieses Wandbereichs an der Stützhülse angreifen
oder befestigt sein. Dabei verlaufen diese Halteelemente zweckmäßigerweise
an der Außenseite
der Gefäßstütze und etwa
in deren Umfangsrichtung und werden bei dem ersten Schritt der Aufweitung
mit Zug belastet, dem sie aber dadurch gewachsen sind, dass sie
eine größere Zugkraft
aufnehmen können,
als sie zum Dehnen der nicht blockierten Wandbereiche benötigt wird.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung von ganz erheblicher Bedeutung
kann darin bestehen, dass ein Teil des Umfangs der Gefäßstütze in ihrer
Ausgangslage in Umfangsrichtung überlappend ausgebildet
und durch biologisch absorbierbare Haltelemente, insbesondere durch
chirurgisches Nahtmaterial oder dergleichen, festgelegt ist und
dass nach der Auflösung
der Halteelemente die Überlappungsbereiche
in Umfangsrichtung auseinandergleiten, bis die Überlappung ganz oder teilweise
aufgehoben ist und dass der ursprünglich überlappende Bereich nach dem
Auseinanderbewegen gegebenenfalls zusätzlich in Umfangsrichtung dehnbar
ist.
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Bei
einer derartigen Ausführungsform
kann also ein erster Dehnungsschritt darin bestehen, die Überlappung
ganz oder teilweise aufzuheben, was bereits zu einer Vergrößerung des
Umfangs der Gefäßstütze führt. Ist
dabei der ursprünglich überlappende
Bereich, insbesondere zumindest einer der überlappenden oder auch beide
sich ursprünglich überlappenden
Teile ebenfalls in Umfangsrichtung dehnbar, kann gewissermaßen ein
dritter Aufweitungsschritt durchgeführt werden, der auch mit dem zweiten
Schritt kombiniert sein kann. Durch eine in Ausgangsstellung vorgesehene Überlappung
zweier allerdings auch in Endstellung nicht voneinander gelöster Randbereiche
kann also die gesamte Dehnbarkeit entsprechend vergrößert werden,
nämlich
um wenigstens einen Teil des Maßes
der Überlappung und
außerdem
kann dadurch ein dritter Aufweitungsschritt ermöglicht werden.
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Die überlappenden
Bereiche können
Haken und Ösen
aufweisen, die beim Auseinandergleiten der Überlappung in einer Endposition
die Gefäßstütze in Umfangsrichtung
zusammenhalten. Dies stellt eine besonders zweckmäßige Möglichkeit
dar, den Umfang der Gefäßstütze auch
nach der Beseitigung der Blockierung stabil und im Wesentlichen
geschlossen zu halten.
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Eine
weitere zumindest in vielen Anwendungsfällen zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung
kann vorsehen, dass der in einem ersten Schritt dehnbare Umfangsbereich
und/oder der zunächst gegen
Dehnung blockierte Wandbereich der Gefäßstütze aus Memory-Metall (Nitinol)
bestehen.
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Besteht
der zuerst dehnbare Wandbereich aus Memory-Metall, nimmt die Gefäßstütze nach
der Implantation automatisch ihre dem ersten Dehnungsschritt entsprechende
Position ein. Ist der dabei "blockierte" Wandbereich mechanisch
dehnbar, hat es der Benutzer in der Hand, wann dieser zweite Dehnungsschritt
durchgeführt
werden soll, so dass es gegebenenfalls keiner mechanischen Blockade
durch Halteelemente bedarf.
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Besteht
der zunächst
blockierte Wandbereich aus Memory-Metall, ist es davon abhängig, wie lange
die Auflösung
des die Blockade bewirkenden Werkstoffs dauert, bis dann automatisch
eine wenigstens zweite Dehnung stattfindet. Beide Möglichkeiten
können
dabei auch kombiniert sein.
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Es
kann also der zuerst aufweitbare Wandbereich der Gefäßstütze aus
einer mechanisch aufweitbaren Gitter- oder Schlaufenstruktur und
der zunächst
blockierte Wandbereich aus Memory-Metall bestehen oder der zunächst aufweitbare
Wandbereich kann aus Memory-Metall und der nachträglich aufdehnbare
Wandbereich aus einer mechanisch aufweitbaren Gitter- oder Schlaufenstruktur
gebildet sein, wobei in letzterem Fall auf Halteelemente des mechanisch
z.B. mittels Ballonkatheter aufweitbaren Wandbereichs verzichtet
werden kann und die "Blockade" dieses Bereichs
durch die Werkstoffwahl erfolgt.
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Die
dehnbaren Bereiche können über die
gesamte axiale Erstreckung der Gefäßstütze verlaufen und die Grenze
zwischen dem zuerst aufweitbaren Wandbereich und dem oder den nachträglich aufweitbaren,
gegebenenfalls sich überlappenden Wandbereichen
kann etwa entlang einer Meridianlinie oder parallel zur Mittelachse
der im Wesentlichen zylindrischen Gefäßstütze verlaufen. Denkbar sind allerdings
auch Gefäßstützen mit
einer von der Zylinderform etwas abweichenden Kontur, bei denen
aber ebenfalls dann die erwähnten
Grenzen entlang von Meridianlinien verlaufen können.
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Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung kann darin bestehen, dass die
Gefäßstütze aus
wenigstens zwei in axialer Richtung mittels beweglicher, nachgiebiger
und/oder elastischer Verbindungselemente zusammengehaltenen, einzelnen, insbesondere
zylindrischen Gefäßstützenteilen
zusammengesetzt ist. Somit können
mehrere Gefäßstützen der
erfindungsgemäßen Art
zur Erhöhung
der Flexibilität
im Verlauf eines Gefäßes hintereinander
angeordnet sein, wobei gegebenenfalls nicht alle in axialer Richtung
verbundenen Gefäßstützen mehrfach
aufweitbar sein müssen,
sondern dies gegebenenfalls für wenigstens
eine dieser Gefäßstützen zutrifft.
Dabei können
dann diese Gefäßstützen in
einer Reihenanordnung bei Bedarf auch selektiv gedehnt werden, d.h.
die eine Gefäßstütze kann
mehr oder öfter
als die axial benachbarte Gefäßstütze delatiert
werden. Ferner können
auf diese Weise auch Gefäßverzweigungen
mit entsprechend sich fortsetzenden Teil-Gefäßstützen versehen
und behandelt werden.
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Die
eventuelle Zusammensetzung mehrerer Gefäßstützenteile kann dabei so ausgeführt sein,
wie es aus
DE 101
05 160 A1 bekannt ist.
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Vor
allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen
Merkmale und Maßnahmen
ergibt sich eine Gefäßstütze, die
mit zeitlichem Abstand wenigstens zweimal gedehnt werden kann, sodass
sie gegenüber
einer Ausgangslage in ihrem Umfang wenigstens zweimal vergrößert werden
kann, ohne dass nach einer zweiten oder weiteren Vergrößerung eine
Längsseite
dieser Gefäßstütze offen
ist, sodass sich also eine Gefäßstütze ergibt, die
auch nach der mehrfachen Dehnung eine große Steifigkeit und Druckfestigkeit
behält.
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Nachstehend
sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt in
zum Teil erheblich schematisierter Darstellung:
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1 eine
Seitenansicht eines ersten Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Gefäßstütze in Ausgangstellung
vor jeglicher Dehnung,
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2 eine
Seitenansicht der Gefäßstütze gemäß 1 nach
Aufdehnung ihrer nicht gegen eine Dehnung blockierten Wandbereiche,
wobei gemäß 1 und 2 ein
Wandbereich durch etwa in Umfangsrichtung orientierte Halteelemente
aus biologisch absorbierbarem oder sich im Körper eines Patienten selbst
auflösenden
Werkstoff gegen eine Aufweitung gesperrt ist,
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3 eine
Seitenansicht der Gefäßstütze gemäß der 1 und 2 nach
Auflösung
der blockierenden Haltelemente und Aufweitung des zunächst blockierten
Wandbereichs,
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4 eine
der 1 entsprechende Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Gefäßstütze, bei
welcher ein gegen eine erste Aufweitung oder Dehnung blockierter Wandbereich
in Umfangsrichtung überlappend
ausgebildet ist,
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5 einen
Teilquerschnitt der Gefäßstütze gemäß 4 entsprechend
der Schnittlinie A-A mit dem sich überlappenden und gegen eine
Aufweitung blockierten Wandbereich,
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6 eine
Seitenansicht der Gefäßstütze gemäß der 4 und 5 nach
dem Aufweiten des nicht blockierten Wandbereichs,
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7 eine
Seitenansicht der Gefäßstütze gemäß 4 bis 6 nach
der Auflösung
der Halteelemente und der Aufweitung zumindest um den ursprünglichen Überlappungsbereich,
wobei ein in diesem Überlappungsbereich
befindlicher ebenfalls aufdehnbarer Bereich noch ungedehnt ist,
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8 eine
Seitenansicht der Gefäßstütze gemäß der 4 bis 7 nach
dem Afweiten des nach 7 noch nicht gedehnten Wandbereichs,
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9 eine
Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform einer Gefäßstütze mit
sich zunächst überlappenden
Wandbereichen, die in dieser Position durch Halteelemente blockiert
sind,
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10 eine
der 9 entsprechende Darstellung nach Auflösung der
Halteelemente und nach einem Auseinandergleiten der ursprünglichen Überlappung,
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11 einen
Teilquerschnitt der Überlappung
gemäß der Schnittlinie
B-B in 10, d.h. nach einem teilweisen
Auseinandergleiten der Überlappung,
bis an den sich überlappenden
Randbereichen eingestanzte Haltezungen miteinander verhakt sind und
den geschlossenen Umfang der Gefäßstütze fixieren,
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12 eine
etwa 9 entsprechende Darstellung einer abgewandelten
Ausführungsform,
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13 die
Seitenansicht der Ausführungsform
nach 12, nach der Auflösung der Haltelemente,
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14 einen
Teilquerschnitt gemäß der Schnittlinie
C-C, wobei die Überlappung
soweit aufgehoben ist, dass eine in eine Öffnung des einen Randbereichs
eingreifende Zunge des anderen Randbereichs eine weitere Öffnung der
Gefäßstütze verhindert,
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15 eine
Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gefäßstütze, bei
welcher der zuerst ausdehnbare oder aufweitbare Wandbereich aus
Memory-Metall besteht,
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16 eine
Gefäßstütze gemäß 15 in ihrer
nach dem Einsetzen in ein Blutgefäß automatisch eingenommenen
Position, in der der aus Memory-Metall
bestehende Wandbereich sich automatisch aufgeweitet hat,
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17 die
Gefäßstütze gemäß 15 und 16 nach
dem Auflösen
der Halteelemente und der daraus resultierenden teilweise Aufhebung
einer ursprünglichen Überlappung
etwa gemäß 5 oder 11 oder 14,
wobei ein ursprünglich
innerhalb der Überlappung
befindlicher Wandbereich mechanisch aufweitbar ist, aber noch nicht
gedehnt wurde,
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18 die
Gefäßstütze gemäß 17 nach dem
Aufweiten des zunächst
ungedehnten Wandbereichs,
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19 bis 22 eine
etwa dem Ausführungsbeispiel
gemäß 15 bis 18 entsprechende
erfindungsgemäße Gefäßstütze, bei
welcher ein zuerst dehnbarer Wandbereich mechanisch dehnbar ist,
während
der zuletzt aufweitbare Wandbereich aus Memory-Metall (Nitinol)
besteht und eine automatische Aufweitung ermöglicht, sowie
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23 bis 26 ein
den 15 bis 18 oder
den 19 bis 22 entsprechendes Ausführungsbeispiel,
bei welchem sowohl der zuerst dehnbare Wandbereich als auch der
zuletzt dehnbare Wandbereich aus Memory-Metall (Nitinol) bestehen.
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Bei
der nachfolgenden Beschreibung der verschiedenen Ausführungsbeispiele
erhalten übereinstimmende
Teile oder Bereiche auch bei unterschiedlicher Gestaltung, aber
analoger Funktion übereinstimmende
Bezugszahlen.
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Eine
im Ganzen mit 1 bezeichnete implantierbare Gefäßstütze ist
in bekannter, in den Figuren nicht dargestellter Weise, als Stützhülse im Bereich einer
insbesondere mittels eines Ballonkatheters aufgeweiteten oder aufweitbaren
Verengung einer Körperhöhle, bevorzugt
in einem Blutgefäß einsetzbar, um
eine erneute Verengung des Gefäßes an dieser Stelle
zu vermeiden. Dabei ist die Gefäßstütze 1 in noch
zu beschreibender Weise in radialer oder Umfangsrichtung zumindest
bereichsweise dadurch bleibend aufweitbar, dass ihre Wandung 2 wenigstens stellenweise
dehnbar ist wobei die Gefäßstütze 1 in zumindest
zwei zeitlich beabstandeten Schritten auf zunehmende Umfänge aufweitbar
ist, wie es in den 1 bis 3 oder in
den 4 bis 8 oder in den 9 bis 11 oder
den 12 bis 14 oder
den 15 bis 18, den 19 bis 22 und
den 23 bis 26 jeweils
dargestellt ist.
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In
allen Ausführungsbeispielen
ist vorgesehen, dass wenigstens ein Wandbereich 3 der Gefäßstütze 1 während ihrer
ersten Dehnung gegen eine Aufweitung oder Ausdehnung blockiert oder
festgelegt ist und das diese Blockierung für zumindest einen zweiten Dehnungsschritt
(Bsp. 3) lösbar oder
gelöst
ist. In erwünschter
Weise wird also eine zweimalige Dehnung möglich, ohne dass die Gefäßstütze 1 an
einer Längsseite
unterbrochen sein muss, da sie in Umfangsrichtung die erwähnten beiden Wandbereiche
hat, die zeitlich beabstandet aufgeweitet werden können.
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Dabei
erkennt man in allen Ausführungsbeispielen,
dass sich der blockierte Wandbereich 3 über die gesamte axiale Ausdehnung
der Gefäßstütze 1 erstreckt
und in Umfangsrichtung eine etwa gleichbleibende Breite hat. Gleichzeitig
erkennt man, dass dieser zunächst
blockierte Wandbereich 3 eine geringere Umfangsabmessung
als der den größten Teil des
Umfangs ausmachende, zuerst aufdehnbare Wandbereich 4 hat,
der bis auf den Wandbereich den Umfang der Stützhülsen 1 bildet.
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Dieser
zunächst
gegen Aufweitung blockierte Wandbereich 3 ist in noch zu
beschreibender Weise ebenfalls aufweitbar, wobei diese Aufweitbarkeit mittels
mehrerer Halteelemente 5 aus biologisch absorbierbarem
oder sich im Körper
eines Patienten selbst auflösenden
Werkstoff blockiert ist. Zunächst kann
also der Wandbereich 3 nicht gedehnt werden, weil dies
durch die Halteelemente 5 verhindert wird.
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Haben
diese sich nach einer je nach Werkstoffwahl unterschiedlicher Zeit
von selbst aufgelöst, kann
zu einer späteren
beliebigen Zeit der bis dahin blockierte Wandbereich 3 ebenfalls
mehr oder weniger aufgedehnt werden. Dennoch bleibt der Umfang der
Gefäßstütze 1 geschlossen,
sodass diese einer entsprechend große Steifigkeit und Stabilität in Umfangsrichtung
hat.
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In
den 1 bis 8 ist dargestellt, dass die
Gefäßstütze 1 verform-
und in radialer Richtung dehnbare Gitterstrukturen aufweist, wie
sie bei solchen Gefäßstützen an
sich bekannt sind. Auch der zunächst
blockierte Wandbereich 3 ist zumindest teilweise ebenfalls
aus einer solchen Gitterstruktur gebildet, die besonders deutlich
in den 3 und 8 und außerdem auch in 18 erkennbar
ist.
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Die
aus biologisch absorbierbarem Werkstoff bestehenden Halteelemente 5 können chirurgisches Nahtmaterial
sein und gemäß 1 und 2, 4 und 6, 9, 12, 15 und 16, 19 und 20 sowie 23 und 24 in
Umfangsrichtung der Gefäßstütze 1 über den
zunächst gegen
Aufweiten blockierten Wandbereich 3 verlaufen und beidseits
dieses Wandbereichs 3 an der Stützhülse, beispielsweise an Ösen 6,
angreifen oder befestigt sein. Dabei sind in axialer Richtung nebeneinander
mehrere derartige Halteelemente 5 parallel zueinander angeordnet
und es leuchtet ein, dass diese beim ersten Aufweiten, also beim
Aufweiten des Wandbereichs 4, die Dehnung des Wandbereichs 3 verhindern,
da ihre Zugfestigkeit größer als
die zum Dehnen des Wandbereichs 4 aufzubringenden Kräfte ist.
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Während 1 bis 3 ein
Ausführungsbeispiel
zeigt, bei welchem zwei zeitlich versetzte Dehnungsschritte möglich sind,
zeigen weitere Ausführungsbeispiele
einen zusätzlichen
Aufweitungsschritt dadurch, dass ein Teil des Umfangs der Gefäßstütze 1 in
ihrer Ausgangslage in Umfangsrichtung überlappend ausgebildet und
durch die biologisch absorbierbaren Halteelemente 5, insbesondere durch
chirurgisches Nahtmaterial oder dergleichen festgelegt sind. Dies
ist in 5, 11 und 14 angedeutet.
Nach der Auflösung
der Haltelemente 5 können
zunächst
die Überlappungsbereiche 8 und 9 in
Umfangsrichtung auseinandergleiten, bis die Überlappung ganz oder teilweise
aufgehoben ist, wobei in den Ausführungsbeispielen eine geringfügige Überlappung
bestehen bleibt, um den Umfang der entsprechenden Gefäßstütze 1 auch
nach diesem weiteren Dehnungsschritt geschlossen zu halten.
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In 5 ist
die Überlappung
der Gefäßstütze 1 gemäß 4 in
Ausgangstellung dargestellt. Es leuchtet ein, dass nach dem Auflösen der
in 5 nicht erkennbaren Haltelemente 5 ein
Auseinandergleiten der Überlappungsbereiche 8 und 9 möglich ist,
sodass die Gefäßstütze die
in 7 gezeigte Position erhält. Dabei kann in unterschiedlicher
Weise verhindert werden, dass die Überlappungsbereiche 8 und 9 vollständig auseinandergleiten,
sodass der in diesem Überlappungsbereich
befindliche Wandbereich 3 anschließend gemäß 8 ebenfalls
auf gedehnt werden kann. Im Ausführungsbeispiel
nach 4 bis 8 ergeben sich also insgesamt
drei Aufdehnungsschritte.
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Die Überlappungsbereiche 8 und 9 gemäß 9 bis 11 können an
ihren Enden jeweils einwärts
bzw. auswärts
ausgestanzte Zungen 10 und 11 haben, die gemäß 11 ein
gegenseitiges Verhaken der Überlappungsbereiche 8 und 9 nach
der Auflösung
der Haltelemente 5 bewirken, sodass die Aufweitung der
Gefäßstütze 1 aus
ihrer Ausgangslage gemäß 9 in
die der 10 dennoch einen geschlossenen
Umfang der Gefäßstütze 1 ergibt.
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Gemäß 12 bis 14 kann
der eine Überlappungsbereich 8 eine schlitzartige Öffnung haben,
in welche eine teilausgestanzte Zunge 12 des Überlappungsbereichs 9 zunächst nur
mit ihrem ersten Anfang 12a eingreift und die nach dem
Auflösen der
Halteelemente 5 in die 14 schematisiert
dargestellte Lage gleitet, wodurch die Überlappungsbereiche 8 und 9 bis
zu dieser Sperrung auseinandergleiten können.
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Die überlappenden
Bereiche 8 und 9 weisen also eine Art Haken und Ösen oder
Zungen und Schlitze auf, die beim Auseinandergleiten der Überlappungen
in einer Endposition die Gefäßstütze 1 in Umfangsrichtung
zusammenhalten, wobei in den dargestellten Ausführungsbeispielen noch eine
geringfügige Überlappung
erhalten bleibt.
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In
den 15 bis 26 sind
Ausführungsbeispiele
dargestellt, bei denen der in einem ersten Schritt dehnbare Umfang
oder Wandbereich 4 und/oder der zunächst gegen Dehnung blockierte Wandbereich 3 der
Gefäßstütze aus
Memory-Metall (Nitinol) bestehen, welches bekanntermaßen eine automatische
Dehnung ermöglicht.
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In
den 15 bis 18 ist
eine Gefäßstütze 1 dargestellt,
bei welcher der zunächst
aufweitbare Wandbereich 4 aus Memory-Metall und der nachträglich aufdehnbare
Wandbereich 3, der zunächst durch
Halteelemente 5 blockiert ist, aus einer mechanisch aufweitbaren
Gitter- oder Schlaufenstruktur gebildet ist, wie es vor allem anhand
der 18 deutlich wird. Dabei ist in diesem Ausführungsbeispiel gleichzeitig
auch noch eine Überlappung
vorgesehen, sodass insgesamt drei Dehnungsschritte möglich sind.
Wird eine derartige Gefäßstütze eingesetzt, dehnt
sie sich zunächst
gemäß 16 in
ihrem Wandbereich 4 automatisch auf. Nach dem Auflösen der
Halteelemente 5 können
dann die weiteren Dehnungsschritte in der schon beschriebenen Weise durchgeführt werden.
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Dabei
könnte 17 auch
als eigenständige Gefäßstütze 1 angesehen
werden, bei welcher die Wandbereiche 4 aus Memory-Metall bereits automatisch
in einem ersten Schritt aufgedehnt wurden, während der nachträglich aufweitbare
Wandbereich 3 noch ungedehnt ist, weil er aus einer mechanisch aufweitbaren
Struktur gebildet ist, die gegen die automatische erste Aufweitung
von selbst blockiert ist. Die "Blockade" des Wandbereichs 3 kann
auf einfache Weise beispielsweise mit Hilfe eines Ballonkatheters überwunden
werden, ohne dass es dabei unbedingt der Halteelemente 5 bedarf.
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Beim
Ausführungsbeispiel
gemäß 19 bis 22 besteht
der zuerst aufweitbare Wandbereich 4 der Gefäßstütze 1 aus
einer mechanisch aufweitbaren Gitter- oder Schlaufenstruktur und
der zunächst
blockierte Wandbereich 3 aus Memory-Metall (Nitinol). In
diesem Falle ist also die Gefäßstütze 1 bei
ihrer ersten Aufweitung mechanisch gezielt aufweitbar, d.h. der
Operateur hat es in der Hand, wie weit dieser erste Dehnungsschritt
gehen soll. Haben sich die Halteelemente 5 aufgelöst, erfolgt
die weitere Aufdehnung autmatisch.
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Im
Ausführungsbeispiel
nach 23 bis 26 ist
schließlich
dargestellt, dass alle aufweitbaren Wandbereiche 3 und 4 aus
Memory-Metall oder Nitinol bestehen können, sodass alle Dehnungsschritte
jeweils automatisch erfolgen.
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Dabei
ist allen Ausführungsbeispielen
gemäß den 1 bis 26 gemeinsam,
dass die dehnbaren Wandbereiche 3 und 4 über die
gesamte axiale Erstreckung der Gefäßstütze 1 verlaufen und die
Grenze zwischen dem zuerst aufweitbaren Wandbereich 4 und
dem durch den nachträglich
aufweitbaren, zunächst
blockierten, gegebenenfalls sich überlappenden Wandbereich 3 entlang
einer Meridianlinie bzw. parallel zur Mittelachse der in diesen Ausführungsbeispielen
im Wesentlichen zylindrischen Gefäßstützen 1 verlaufen.
Dies führt
zu gleichmäßigen Umfängen und
Umfangsvergrößerungen, wie
sie vor allem in Blutgefäßen zu bevorzugen
sind.
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Es
sei noch erwähnt,
dass in nicht dargestellter Weise etwa analog den
9 bis
12 der
DE 101 05 160 A1 die
Gefäßstütze
1 aus
wenigstens zwei in axialer Richtung mittels beweglicher, nachgiebiger
und/oder elastischer Verbindungselemente zusammen gehaltenen, einzelnen,
insbesondere zylindrischen Gefäßstützenteilen
zusammengesetzt sein könnte,
um auch über
längere
Gefäßbereiche
eine entsprechend flexible Anordnung zu ermöglichen, wobei nicht alle Gefäßstützenteile
mehrfache Dehnungsschritte ermöglichen
müssen
aber zweckmäßigerweise
erlauben.
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Die
implantierbare Gefäßstütze 1,
die als Stützhülse im Bereich
einer insbesondere mittels Ballonkatheter aufgeweiteten oder aufweitbaren
Verengung einer Körperhöhlung, insbesondere
eines Blutgefäßes, einsetzbar
ist, ist in radialer Richtung durch Dehnung ihrer Wandung aufweitbar.
Dabei ist diese Aufweitung der Gefäßstütze 1 in wenigstens zwei
zeitlich beabstandeten Schritten dadurch durchführbar, dass wenigstens ein
Umfangs- oder Wandbereich 3 dieser Gefäßstütze 1 während der
ersten Dehnung selbst gegen eine Aufweitung blockiert oder festgelegt
ist, wobei zum festlegen dieses zunächst undehnbaren Wandbereichs 3 Halteelemente 5 aus
biologisch absorbierbarem oder im Körper eines Patienten von selbst
auflösbaren
Material vorgesehen sind. Die Gefäßstütze 1 kann also zunächst aufgeweitet
werden, wobei der blockierte Wandbereich 3 ungedehnt bleibt,
weil die Halteelemente 5 dessen Aufweitung verhindern.
Je nach Wahl des Werkstoffs der Haltelemente 5 dauert es
eine vorbestimmte Zeit bis diese von selbst aufgelöst oder
absorbiert sind, sodass dann der bisher blockierte Wandbereich 3 ebenfalls
geweitet werden kann, wobei die Gefäßstütze einen geschlossenen Umfang und
eine entsprechend große
Festigkeit und Stützwirkung
vor allem in Umfangsrichtung behalten kann.