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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern einer Kommunikationseinrichtung,
eine Kommunikationseinrichtung, ein mobiles Kommunikationsgerät und ein
Kommunikations- und Infotainmentsystem.
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Bei
einer üblichen
Kommunikationseinrichtung, die zum Empfang und zur Darstellung eines
Audio- und/oder Video-Datenstroms eingerichtet ist, beispielsweise
einem Personal Computer (PC) mit einer Fernsehsignal-Empfangseinheit,
einem Autotelefon mit einer Rundfunksignal-Empfangseinheit oder einem
Mobilfunktelefon, das zum Empfang digitaler Videodaten gemäß dem Kommunikationsstandard DVB-H
(European Telecommunications Standards Institute: Digital Video
Broadcasting, Transmission System for Handheld Terminals, ETSI-Dokument
EN 302 304) eingerichtet ist, kann der Benutzer, wenn er die Kommunikationseinrichtung
zeitweise nicht zum Durchführen
einer Kommunikation benutzt, entscheiden, dass ein Audio- und/oder
Video-Datenstrom empfangen und ihm dargestellt wird. Die Darstellung des
Audio- und/oder Video-Datenstroms erfolgt mittels derselben Darstellungseinheit
oder -einheiten, wie beispielsweise Lautsprecher oder Bildschirm,
die auch zum Bearbeiten und Generieren einer Kommunikationsanforderung
und zum Durchführen
einer Kommunikation verwendet werden.
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Ferner
ist aus der
DE 4408131
A1 eine Vorrichtung zur lediglich zeitversetzten Wiedergabe
von Fernsehsignalen während
noch laufenden Fernsehsendungen bekannt. Gemäß
DE 4408131 A1 erfolgt ab
einer diesbezüglich
zweckbestimmten Schaltungsbetätigung
durch den Fernsehzuschauer eine Videoaufzeichnung der empfangenen
Fernsehsignale und bei erneuter diesbezüglich zweckbestimmter anderer
Schaltungsbetätigung
durch den Fernsehzuschauer erscheint diese Videoaufzeichnung von
ihrem Beginn an entsprechend zeitversetzt auf dem Bildschirm, während das
unmittelbar empfangene Fernsehsignal unabhängig davon gesondert weiterhin
aufgezeichnet wird.
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Wenn
bei einer Kommunikationseinrichtung, von der ein Audio- und/oder Video-Datenstrom
empfangen und dem Benutzer dargestellt wird, gleichzeitig eine Kommunikationsanforderung
bearbeitet oder generiert werden soll, entsteht ein Konflikt um
die Darstellungseinheiten und um die Aufmerksamkeit des Benutzers.
Unter einer Kommunikationsanforderung ist insbesondere ein ankommender
oder abgehender Wunsch zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung
oder eine ankommende oder abgehende Nachricht zu verstehen.
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Beispielsweise
kann der Benutzer durch einen Anruf gestört werden, während er
ein Fernsehprogramm verfolgt. Nimmt er den Anruf an, verpasst er
möglicherweise
wesentliche Programminhalte. Nimmt er den Anruf nicht an, verpasst
er möglicherweise
ein wichtiges Telefonat. Dabei kollidiert bereits das Signalisieren
eines ankommenden Telefonats beispielsweise über Lautsprecher und/oder Bildschirm
mit der Darstellung des Audio- und/oder Video-Datenstroms. In einem
weiteren Beispiel stelle man sich vor, dass der Benutzer ein dringendes
Telefonat führen
möchte,
das nicht bis nach dem Ende der laufenden Fernsehsendung warten
kann. Hier kollidiert bereits das Suchen und Wählen einer im Telefon gespeicherten
Telefonnummer mit der Darstellung des Audio- und/oder Video-Datenstroms.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Umgang mit diesem Konflikt
möglichst
benutzerfreundlich zu gestalten.
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Das
Problem wird durch ein Verfahren zum Steuern einer Kommunikationseinrichtung,
eine Kommunikationseinrichtung, eine mobiles Kommunikationsgerät und ein
Kommunikations- und Infotainmentsystem mit den Merkmalen gemäß den jeweiligen
unabhängigen
Patentansprüchen
gelöst.
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Bei
einem Verfahren zum Steuern einer Kommunikationseinrichtung, die
zum Empfang und zur Darstellung eines Audio- und/oder Video-Datenstroms eingerichtet
ist, wird von der Kommunikationseinrichtung der Audio- und/oder
Video-Datenstrom empfangen und einem Benutzer dargestellt. Es wird
bestimmt, ob eine Kommunikationsanforderung bearbeitet oder generiert
werden soll oder nicht bearbeitet bzw. nicht generiert werden soll.
Für den
Fall, dass eine Kommunikationsanforderung bearbeitet oder generiert
wird, wird der empfangene Audio- und/oder Video-Datenstrom zumindest
teilweise zwischengespeichert. Nach der Bearbeitung oder Generierung
der Kommunikationsanforderung wird der zwischengespeicherte Audio-
und/oder Video-Datenstrom zeitversetzt zumindest teilweise dargestellt.
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Eine
Kommunikationseinrichtung, welche Mittel zum Empfang und zur Darstellung
eines Audio- und/oder Video-Datenstroms hat, weist eine Steuereinheit
auf, von der die Bearbeitung oder Generierung von Kommunikationsanforderungen
gesteuert wird, und einen Speicher, der mit der Steuereinheit gekoppelt
ist. Es ist eine Umschalteinheit vorgesehen, die mit den Mitteln
zum Empfang und zur Darstellung des Audio- und/oder Video-Datenstroms, dem
Speicher und der Steuereinheit gekoppelt ist, wobei in Abhängigkeit
von Signalen oder Befehlen der Steuereinheit der empfangene Audio-
und/oder Video-Datenstrom zur Darstellung gebracht wird, der empfangene
Audio- und/oder Video-Datenstrom zwischengespeichert wird, und der
zwischengespeicherte Audio- und/oder Video-Datenstrom zur Darstellung gebracht
wird.
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Die
Erfindung kann anschaulich darin gesehen werden, dass bereits durch
das Bearbeiten oder Generieren einer Kommunikationsanforderung die zeitversetzte
Darstellung nach der Bearbeitung oder Generierung bewirkt wird,
und zwar unabhängig
von der Art der Kommunikationsanforderung. Die Zwischenspeicherung
kann z.B. stets im Hintergrund zyklisch statt finden, beim Bearbeiten
oder Generieren einer Kommunikationsanforderung wird dann lediglich
der zeitversetzt wiederzugebende Inhalt definiert. Durch das Bearbeiten
oder Generieren einer Kommunikationsanforderung wird ein Timeshift-Modus aktiviert,
das empfangene Programm wird aufgezeichnet und nach der Bearbeitung
oder Generierung der Kommunikationsanforderung wird der Programminhalt
dem Benutzer dargestellt.
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Der
Benutzer hat daraus den Vorteil, dass in allen relevanten Fällen, wo
es zu einem Konflikt um die Darstellungseinheiten und um die Aufmerksamkeit
des Benutzers kommen kann, von der Erfindung gewährleistet wird, dass er keine
wesentlichen Inhalte des Audio- und/oder Video-Datenstroms verpasst, ohne
dass er gezwungen wäre,
sich selbst aktiv um die Zwischenspeicherung und zeitversetzte Darstellung
zu kümmern.
Des Weiteren braucht der Benutzer nicht darauf zu achten, welcher
Art eine Kommunikationsanforderung ist und ob ihre Bearbeitung oder
Generierung die Darstellung des Audio- und/oder Video-Datenstroms
und dessen Verfolgung durch den Benutzer mehr oder weniger stören würde, und
er braucht auch nicht zu entscheiden, ob die Zwischenspeicherung
und zeitversetzte Darstellung jeweils aktiviert werden soll, wenngleich
eine Kontrolle durch den Benutzer, ob und wie diese Verfahrensschritte
ausgeführt
werden sollen, durchaus im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens
und mit der erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung möglich ist.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei
einer ersten vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung wird die zeitversetzte Darstellung des zwischengespeicherten
Audio- und/oder Video-Datenstroms vorübergehend unterbrochen und wieder
aufgenommen. Somit können
nach einer ersten Komunikationsanforderung auch weitere Komunikationsanforderungen
ebenfalls ohne Konflikt um die Darstellungs einheiten und um die
Aufmerksamkeit des Benutzers bearbeitet oder generiert werden.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass für den Fall, dass eine Kommunikationsanforderung
bearbeitet oder generiert wird, die Zwischenspeicherung des empfangenen
Audio- und/oder Video-Datenstroms
und/oder die Darstellung des zwischengespeicherten Audio- und/oder
Video-Datenstrom automatisch durchgeführt werden. Anschaulich bedeutet das,
die Zwischenspeicherung und/oder zeitversetzte Darstellung erfolgen
ohne Eingriff des Benutzers der Kommunikationseinrichtung. Dies
ermöglicht
einen automatischen Ablauf der Timeshift-Funktion, der in äußerst benutzerfreundlicher
Weise gestaltet werden kann, sei es durch eine Ausführung komplett im
Hintergrund oder indem dem Benutzer zwar Informationen dargestellt
werden, von ihm aber keine zusätzliche
Interaktion erwartet wird.
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Mit
Vorteil wird auch eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
eingesetzt, bei der eine Kommunikationsanforderung empfangen wird
und entschieden wird, ob die Kommunikationsanforderung angenommen
werden soll, da eine empfangene Kommunikationsanforderung häufig unerwartet
kommt und den Benutzer in der Verfolgung eines Audio- oder Videoprogramms
besonders stört.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich, wenn in dem
Verfahren eine Kommunikationsanforderung auf eine oder mehrere der folgenden
Arten bearbeitet oder generiert wird:
- – eine Kommunikationsverbindung
wird hergestellt
- – ein
ankommender Wunsch zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung wird
signalisiert
- – ein
abgehender Wunsch zum Aufbau einer Kommunikationsverbindung wird
gesendet
- – eine
eingetroffene Nachricht wird signalisiert
- – eine
eingetroffene Nachricht wird ausgegeben
- – eine
abzusendende Nachricht wird verfasst oder gesendet
- – die
Kommunikationseinrichtung wartet auf eine Benutzerbestätigung nach
der Bearbeitung oder Generierung einer Kommunikationsanforderung
- – ein
Benutzerzugriff auf die Kommunikationseinrichtung erfolgt
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Das
sind besonders praxisrelevante Vorgänge, bei denen ein Konflikt
mit der Darstellung eines empfangenen Audio- und/oder Video-Datenstroms und um die
Aufmerksamkeit des Benutzers auf die Kommunikationsanforderung entstehen
kann, der aber durch die Erfindung in benutzerfreundlicher Weise
aufgelöst
wird. Eine Nachricht kann z.B. eine Sprach-, Bild-, Video- oder
Textnachricht sein, eine Kommunikationsverbindung z.B. eine bidirektionale Audio-
oder Videoverbindung.
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Bevorzugt
wendet man die Erfindung für
den Fall an, dass die Kommunikationsverbindung eine Sprach- und/oder
Video-Telefonverbindung
ist. Hier kann ein besonders kritischer Ressourcenkonflikt um die
Darstellungseinheiten, z.B. Lautsprecher und Bildschirm, und um
die Aufmerksamkeit des Benutzers benutzerfreundlich gestaltet werden.
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Eine
ebenfalls vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich durch
eine Kommunikationseinrichtung, bei welcher ein Antenneneingang
mit einem Eingang eines Tuners/Demodulators gekoppelt ist, ein Ausgang
des Tuners/Demodulators mit einem Eingang der Umschalteinheit gekoppelt
ist, ein Ausgang der Umschalteinheit mit einem Eingang eines Audio-/Video-Decoders gekoppelt
ist, und ein Ausgang des Audio-/Video-Decoders mit einem Eingang einer Darstellungseinheit
gekoppelt ist. Die Umschalteinheit liegt im Signalpfad des Audio-
und/oder Video-Datenstroms zwischen einem Tuner/Demodulator und
einem Audio-/Video-Decoder und kann somit den demodulierten Datenstrom,
der eine relativ geringe Datenrate aufweist, in den Speicher umleiten bzw.
aus dem Speicher wieder auslesen.
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Diese
Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung
eignet sich bevorzugt auch für
den Fall, dass der Tuner/Demodulator zur Demodulierung eines Audio-
und/oder Video-Datenstroms gemäß einem
DVB-Standard eingerichtet ist, und besonders bevorzugt für den Fall,
dass der Tuner/Demodulator zur Demodulierung eines Audio- und/oder
Video-Datenstroms
gemäß dem Standard DVB-H
eingerichtet ist. Der demodulierte, aber noch nicht dekodierte Datenstrom
kann bei DVB-H mit einer Datenrate von bis zu 384 Kb pro Sekunde übertragen
werden, wohingegen der empfangene modulierte Datenstrom sowie der
dekodierte Datenstrom wesentlich höhere Datenraten benötigen. Folglich
ist der Speicherplatzbedarf für
eine Speicherung des demodulierten, aber noch nicht dekodierten
Datenstroms geringer als für
eine Speicherung des nicht demodulierten oder des bereits dekodierten
Datenstroms.
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Weitere
bevorzugte Varianten der Erfindung sind ein mobiles Kommunikationsgerät mit einer
erfindungsgemäßen Kommunikationseinrichtung
sowie ein derartiges mobiles Kommunikationsgerät, das als Mobilfunktelefon,
Mobilfunkmodem, WLAN-Modem, Persönlicher
Digitaler Assistent, Notebook-PC oder Schnurlostelefon oder als
eine Kombination von mindestens zwei dieser Gerätearten eingerichtet ist. Der
Notebook-PC kann ein Laptop oder ein Notepad oder ein ähnliches
Gerät sein.
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Eine
besonders bevorzugte Dimensionierung des Speichers ist bei einem
derartigen mobilen Kommunikationsgerät möglich, indem der Speicher zumindest
teilweise aus einem Teilbereich eines in dem mobilen Kommunikationsgerät vorhandenen Datenspeichers
gebildet wird. Da in modernen mobilen Kommunikationsgeräten häufig relativ
große
Datenspeicher z.B. zum Ausführen
von Multimedia-Anwendungen bereits vorhanden sind, wird kein oder nur
ein kleinerer Speicher zusätzlich
benötigt.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausführungsform der
Erfindung stellt ein Kommunikations- und Infotainmentsystem zur
Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
in einem Automobil, Schiff oder Flugzeug dar, wobei das Kommunikations-
und Infotainmentsystem eine erfindungsgemäße Kommunikationseinrichtung
oder ein erfindungsgemäßes mobiles
Kommunikationsgerät
enthält.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Figuren dargestellt und wird im folgenden
näher erläutert.
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Es
zeigen
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1 eine
allgemeine Darstellung der Kopplung einer Kommunikationseinrichtung
mit einem Kommunikationsnetzwerk und einer Quelle eines Audio- und/oder
Videodatenstroms;
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2 ein
Mobilfunktelefon, das zum Empfang und zur Darstellung eines Audio-
und/oder Videodatenstroms eingerichtet ist, der gemäß dem Kommunikationsstandard
DVB-H übertragen
wird, als Blockschaltbild;
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3 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens bei einem eingehenden
Anruf bei dem Mobilfunktelefon aus 2;
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4 ein
Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens beim Suchen
einer gespeicherten Telefonnummer und beim Verfassen und Senden einer
Nachricht gemäß dem Mobilfunkdienst
SMS (Short Message Service) bei dem Mobilfunktelefon aus 2.
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In 1 ist
eine Kommunikationseinrichtung 100 gezeigt, die mit einem
durch eine Netzwerkanschlusseinheit 101 repräsentierten
Kommunikationsnetzwerk gekoppelt ist. Ferner ist die Kommunikationseinrichtung 100 mit
einer Quelle eines Audio- und/oder
Videodatenstroms 102 gekoppelt. Gemäß dem Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist die Kommunikationseinrichtung 100 ein Mobilfunktelefon,
das zum Empfang, zur Dekodierung und zur Darstellung eines Audio-
und/oder Videodatenstroms eingerichtet ist, der gemäß dem Kommunikationsstandard DVB-H
kodiert und übertragen
wird.
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Die
Netzwerkanschlusseinheit 101 ist als Mobilfunkbasisstation
ausgeführt,
die über
eine Mobilfunkverbindung 103 mit dem Mobilfunktelefon verbunden
ist. Die Quelle eines Audio- und/oder
Videodatenstroms 102 ist als Fernsehsignalsender zur Übertragung
von Fernsehsignalen gemäß DVB-H ausgeführt. Die
Fernsehsignale werden über
eine Fernsehfunkverbindung 104 zum Mobilfunktelefon übertragen.
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Bezugnehmend
auf 2 wird im folgenden ein Mobilfunktelefon, das
zum Empfang, zur Dekodierung und zur Darstellung eines Audio- und/oder Videodatenstroms
eingerichtet ist, der gemäß dem Kommunikationsstandard
DVB-H kodiert und übertragen
wird, näher
beschrieben.
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Summarisch
als ein Schaltbildblock sind Mittel 200 zur Realisierung üblicher
Funktionen eines Mobilfunktelefons, beispielsweise Benutzerschnittstellensteuerung,
Frequenz- und Taktsynchronisierung, Kanalmessung, Sprachkodierung/-dekodierung,
Kanalkodierung/-dekodierung, Hochfrequenzsignalverarbeitung, gezeigt.
Zur Veranschaulichung separat dargestellt sind eine Sende- und Empfangsantenne 201 zur
Funkkommunikation mit einer Mobilfunkstation sowie ein Lautsprecher 202 und
ein Bildschirm 203. Mit dem Lautsprecher 202 erfolgt
die Wiedergabe der Sprachsignale bei einer Sprach-Telefonverbindung
sowie die Wiedergabe vom Telefon erzeugter akustischer Signale,
beispielsweise der akustischen Signalisierung eines Anrufs oder
von Hinweis- und Quittungstönen
bei der Bedienung des Telefons. Mit dem Bildschirm 203 werden
dem Benutzer vom Telefon erzeugte optische Signale dargestellt wie
z.B. die optische Signalisierung eines Anrufs oder Informationen
bei der Bedienung des Telefons, etwa Bedienmenüs oder gespeicherte Telefonnummern.
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Eine
Antenne 204 zum Empfang von DVB-H-Fernsehsignalen ist mit
einem DVB-H-Tuner/Demodulator 205 gekoppelt, welcher den
empfangenen Fernsehdatenstrom demoduliert. Die demodulierten Fernsehsignale
werden einem Eingang einer Umschalteinheit 206 zugeführt und
gelangen von einem Ausgang der Umschalteinheit 206 in einen Audio-/Video-Decoder 207,
der sie dekodiert und für die
audiovisuelle Darstellung aufbereitet. Dem Benutzer wird der empfangene
und aufbereitete Fernsehdatenstrom mit dem Lautsprecher 202 und
dem Bildschirm 203 dargestellt, die bereits in dem Gerät vorhanden
sind. Die Eigenschaften der Darstellungseinheiten 202 und 203 sind
zweckmäßigerweise
für die
Darstellung von Fernsehsignalen gemäß DVB-H angepasst. Der Lautsprecher 202 kann
auch als Lautsprecherpaar für
stereophone Wiedergabe und/oder als Ohr- bzw. Kopfhörer ausgeführt sein.
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Eine
separat von den Mitteln 200 dargestellte Steuereinheit 208 ist
mit diesen Mitteln sowie der Umschalteinheit 206 und einem
Speicher 209 gekoppelt. Sie steuert die Bearbeitung oder
Generierung von Kommunikationsanforderungen und kann in dieser Funktion
als übliche
Komponente eines Mobilfunktelefons angesehen werden. Ferner steuert
sie die Umschalteinheit 206 und den Speicher 209,
wobei in Abhängigkeit
von ihren Signalen oder Befehlen der empfangene Fernsehdatenstrom
zur Darstellung gebracht wird, der empfangene Fernsehdatenstrom im
Speicher 209 zwischengespeichert wird und der zwischengespeicherte
Fernsehdatenstrom zur Darstellung gebracht wird. Für den Fall,
dass eine Kommunikationsanforderung weder bearbeitet noch generiert
wird, kann der empfangene Fernsehdatenstrom direkt zur Darstellung
gebracht werden. Die demodulierten Fernsehsignale werden von der
Umschalteinheit 206 zum Audio-/Video-Decoder 207 geleitet.
Dies ist in 2 mit einem ersten Pfeil 210 symbolisiert.
Für den
Fall, dass eine Kommunikationsanforderung bearbeitet oder generiert
wird, wird der empfangene Fernsehdatenstrom zwischengespeichert.
Die demodulierten Fernsehsignale werden von der Umschalteinheit 206 in
den Speicher 209 geleitet. Dies ist in 2 mit
einem zweiten Pfeil 211 symbolisiert. Nach der Bearbeitung
oder Generierung einer Kommunikationsanforderung wird der zwischengespeicherte
Fernsehdatenstrom zur Darstellung gebracht. Die Fernsehsignale aus
dem Speicher 209 werden von der Umschalteinheit 206 dem
Audio-/Video-Decoder 207 zugeführt. In 2 ist das durch
einen dritten Pfeil 212 symbolisiert.
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Der
Speicher 209 ist in dem Ausführungsbeispiel realisiert als
ein reservierter Speicherbereich eines in üblichen Mobilfunktelefonen
enthaltenen DRAM- (Dynamic Random Access Memory) oder Flash-Speichers,
der z.B. im Hinblick auf Multimediaapplikationen relativ groß dimensioniert
zur Verfügung
steht. Er ist so organisiert, dass der empfangene Fernsehdatenstrom
weiterhin zwischengespeichert werden kann, während der zwischengespeicherte
Fernsehdatenstrom bereits ausgelesen und zur Darstellung gebracht
wird. Falls die Daten nach dem Auslesen im Speicher 209 gelöscht bzw.
zum Überschreiben
freigegeben werden, ist der benötigte Speicherplatz
unabhängig
von der Dauer der zeitversetzten Wiedergabe, sondern wird bestimmt
durch die Zeit, während
der eine Kommunikationsanforderung bearbeitet oder generiert wird.
Zweckmäßigerweise
wird die Größe des reservierten
Speicherbereichs dynamisch angepasst, entsprechend dem Bedarf und
der Priorität
der zeitversetzten Fernsehwiedergabe gegenüber anderen Funktionen des
Mobilfunktelefons. Bei drohendem oder stattgefundenem Überlauf
des Speichers 209 wird der Benutzer gewarnt bzw. informiert.
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Anhand 3 wird
nachfolgend die Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei einem eingehenden Anruf bei dem Mobilfunktelefon gemäß 2 beschrieben.
In dem gezeigten Ablaufdiagramm symbolisiert ein Rechteck einen
Vorgang oder Zustand, und eine Raute einen Entscheidungsknoten mit
Pfaden für
mögliche
Fortsetzungen.
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Der
dargestellte Ablauf beginnt mit dem Vorgang 300, bei dem
ein empfangener, demodulierter und dekodierter Fernsehdatenstrom
dem Benutzer dargestellt wird (siehe Pfeil 210 in 2).
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Im
Knoten 301 wird entschieden, ob ein über die Sende- und Empfangsantenne 201 und
die Mittel 200 empfangener Telefonanruf dem Benutzer signalisiert
werden soll. Falls beispielsweise durch ein Anruffilter der Anrufer
einer Gruppe zugeordnet ist, deren Anrufe umgeleitet werden sollen,
wird der Anruf nicht signalisiert (Pfad 302) und der Vorgang 300 wird fortgesetzt.
Falls der Anruf signalisiert werden soll (Pfad 303), wird
der Ablauf mit dem Vorgang 304 fortgesetzt, bei dem über die
Darstellungseinheiten 202 und 203 der Anruf signalisiert
wird, und der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird (siehe Pfeil 211 in 2). Der Platzbedarf
im Speicher 209 ist bei einer Speicherung des demodulierten,
gemäß DVB-H
kodierten Datenstroms wesentlich geringer als bei einer Speicherung
des empfangenen modulierten Datenstroms oder des dekodierten Datenstroms.
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Im
Knoten 305 wird entschieden, ob der Anruf angenommen wird.
Diese Entscheidung kann sowohl vom Benutzer getroffen werden als
auch vom Gerät
aufgrund eingestellter Algorithmen und Parameter, z.B. der Zuordnung
zu Anrufergruppen oder der Benutzung eines Head-Sets mit Option
der automatischen Rufannahme. Falls entschieden wird, dass der Anruf
nicht angenommen wird (Pfad 306), wird der Ablauf mit dem
Vorgang 307 fortgesetzt, bei dem der zwischengespeicherte
Fernsehdatenstrom dekodiert und dem Benutzer mittels der Darstellungseinheiten 202 und 203 dargestellt
wird (siehe Pfeil 212 in 2), während weiterhin
der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird. Falls entschieden wird, dass der Anruf angenommen wird (Pfad 308),
wird der Ablauf mit Vorgang 309 fortgesetzt, bei dem eine
Telefonverbindung besteht, wobei die Wiedergabe der Sprachsignale des
Anrufers mit dem Lautsprecher 202 erfolgt, während weiterhin
der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird.
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Im
Knoten 310 wird entschieden, ob die Verbindung beendet
werden soll. Falls die Verbindung nicht beendet wird (Pfad 311),
wird der Vorgang 309 fortgesetzt. Falls die Verbindung
beendet wird (Pfad 312), wird der Ablauf mit dem Vorgang 307 fortgesetzt.
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Anhand 4 wird
nachfolgend die Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
beim Suchen einer gespeicherten Telefonnummer und beim Verfassen
und Senden einer Nachricht gemäß dem Mobilfunkdienst
SMS (Short Message Service) bei dem Mobilfunktelefon gemäß 2 beschrieben.
In dem gezeigten Ablaufdiagramm symbolisiert ein Rechteck einen
Vorgang oder Zustand, und eine Raute einen Entscheidungsknoten mit
Pfaden für mögliche Fortsetzungen.
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Der
dargestellte Ablauf beginnt mit dem Vorgang 400, bei dem
ein empfangener, demodulierter und dekodierter Fernsehdatenstrom
dem Benutzer dargestellt wird (siehe Pfeil 210 in 2).
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Im
Knoten 401 wird entschieden, ob eine gespeicherte Telefonnummer
im Telefonbuch des Mobilfunktelefons gesucht werden soll. Dies ist
z.B. bedeutsam, falls der Benutzer einem bestimmten Adressaten eine
SMS-Nachricht senden möchte, aber
dessen Telefonnummer nicht auswendig kennt und nicht sicher ist,
ob sie im Telefonbuch seines Mobilfunktelefons gespeichert ist.
Falls entschieden wird, die Telefonnummer nicht zu suchen (Pfad 402), wird
Vorgang 400 fortgesetzt. Falls entschieden wird, die Telefonnummer
zu suchen (Pfad 403), wird der Ablauf mit dem Vorgang 404 fortgesetzt,
bei dem das auf dem Bildschirm 203 dargestellte Telefonbuch
des Mobilfunktelefons durchsucht wird und der empfangene und demodulierte
Fernsehdatenstrom zwischengespeichert wird (siehe Pfeil 211 in 2).
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Im
Knoten 405 wird entschieden, ob eine SMS-Nachricht verfasst
werden soll. Falls nein (Pfad 406), wird der Ablauf mit
dem Vorgang 407 fortgesetzt, bei dem der zwischengespeicherte
Fernsehdatenstrom dekodiert und dem Benutzer mittels der Darstellungseinheiten 202 und 203 dargestellt
wird (siehe Pfeil 212 in 2), während weiterhin
der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird. Falls ja (Pfad 408), wird der Ablauf mit Vorgang 409 fortgesetzt,
bei dem eine SMS-Nachricht verfasst wird und dies auf dem Bildschirm 203 dargestellt
wird, während
weiterhin der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird.
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Im
Knoten 410 wird entschieden, ob die verfasste SMS-Nachricht
gesendet werden soll. Falls die SMS-Nachricht nicht gesendet werden
soll (Pfad 411), wird der Ablauf mit dem Vorgang 407 fortgesetzt.
Falls die SMS-Nachricht gesendet werden soll (Pfad 412),
wird der Ablauf mit dem Vorgang 413 fortgesetzt, bei dem
die SMS-Nachricht gesendet und dem Benutzer eine entsprechende Information
mit dem Lautsprecher 202 und dem Bildschirm 203 dargestellt
wird, während
weiterhin der empfangene und demodulierte Fernsehdatenstrom zwischengespeichert
wird. Anschließend
wird der Ablauf mit dem Vorgang 407 fortgesetzt.
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- 100
- Kommunikationseinrichtung
- 101
- Netzwerkanschlusseinheit
- 102
- Quelle
eines Audio- und/oder Videodatenstroms
- 103
- Mobilfunkverbindung
- 104
- Fernsehfunkverbindung
- 200
- Mittel
für Funktionen
eines Mobilfunktelefons
- 201
- Sende-
und Empfangsantenne
- 202
- Lautsprecher
- 203
- Bildschirm
- 204
- Antenne
- 205
- DVB-H-Tuner/Demodulator
- 206
- Umschalteinheit
- 207
- Audio-/Video-Decoder
- 208
- Steuereinheit
- 209
- Speicher
- 210
- Erster
Pfeil
- 211
- Zweiter
Pfeil
- 212
- Dritter
Pfeil
- 300
- Vorgang
- 301
- Knoten
- 302
- Pfad
- 303
- Pfad
- 304
- Vorgang
- 305
- Knoten
- 306
- Pfad
- 307
- Vorgang
- 308
- Pfad
- 309
- Vorgang
- 310
- Knoten
- 311
- Pfad
- 312
- Pfad
- 400
- Vorgang
- 401
- Knoten
- 402
- Pfad
- 403
- Pfad
- 404
- Vorgang
- 405
- Knoten
- 406
- Pfad
- 407
- Vorgang
- 408
- Pfad
- 409
- Vorgang
- 410
- Knoten
- 411
- Pfad
- 412
- Pfad
- 413
- Vorgang