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Drahtloses
Informationssystem und Verfahren zur Ermittlung, zum Austausch und
zur Bereitstellung von nutzersituationsbezogenen, orts- und zeitrelevanten
Informationen mit mobilen Endgeräten,
die örtlich
und/oder personell zugeordnet sind, zum Zwecke der Führung und
Unterstützung
von Benutzern über
Nahbereichsender mit wenigen Metern Reichweite in einer Infrastruktur,
die ohne den Einsatz zentraler Einrichtungen (Server) und ohne ein
zentrales Abrechnungssystem auskommt mit den Strukturelementen stationärer und
mobiler Endgeräte,
einheitlichen Datenstrukturen in diesen Endgeräten und mit den Verfahrensschritten
zur Initiierung, Sammlung, Verwaltung, Austausch, Ermittlung, Bezug
und Bereitstellung der nutzersituationsbezogenen, orts- und zeitrelevanten
Informationen.
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Beschreibung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein drahtloses Informationssystem
und ein Verfahren zur Ermittlung und dezentralen Sammlung von nutzersituationsbezogenen,
orts- und zeitrelevanten Informationen mit Endgeräten, die örtlich und/oder
personell fest zugeordnet sind, und der kontinuierlichen örtlichen
Aktualisierung der mobilen Endgeräte mittels drahtlosem Datenaustausch
zum Zwecke der Führung
und Unterstützung
von Benutzern. Das Verfahren nutzt Nahbereichsender mit wenigen
Meter Reichweite und die Vorteile aus diesem Ortsbezug in einer
Infrastruktur, die ohne den Einsatz zentraler Einrichtungen (Server),
insbesondere ohne ein zentrales Abrechnungssystem auskommt. Die
Erfindung stützt
sich auf gleichartig aufgebaute Stationen mit einheitlichen Datenstrukturen,
die stationär
oder mobil betrieben werden sowie auf die Verfahrensschritte Sammlung,
Verwaltung, Austausch, Ermittlung/Bezug und Bereitstellung der nutzersituationsbezogenen,
orts- und zeitrelevanten Informationen.
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Am
Anfang steht der Initialschritt durch die Teilnahme des Nutzers
an einer Aktion, z. B. eine Reisebuchung mit bestimmten Etappen/Zielen.
Er hat die Möglichkeit,
weitere individuelle Etappen und Wünsche hinzuzufügen. Beim
unbewussten Durchschreiten von Funkbereichen werden die für ihn relevanten
Daten auf seinem Endgerät
automatisch aktualisiert und auf Grund seiner Vorgeschichte, seines Profils,
seiner geplanten Ziele und aus der Kombination von Nutzeridentität, Ort und
Zeit Schlüsse
zur aktuellen Lebenssituation gezogen, aus denen eine für ihn nützliche
Ausgabe, Anzeige oder sonstige geeignete Information abgeleitet
wird.
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Das
Grundprinzip des Verfahrens kann anhand der Zeichnung 1 wie folgt
beschrieben werden: Mit (A) ist eine Gruppe von mobilen Endgeräten, z.
B. nahbereichsfunkfähige
PDAs und Mobiltelefone, bezeichnet, die den Nutzern Informationen
anzeigen oder anderweitig übermitteln
können
und, im Zusammenhang mit dieser Erfindung, untereinander nicht in Verbindung
stehen. Mit (B) ist eine Gruppe von stationären Geräten, z. B. Standard-PCs mit
Funkmodul, bezeichnet, die, im Zusammenhang mit dieser Erfindung,
ebenfalls untereinander nicht in Verbindung stehen, aber bei Bedarf
mit einem lokalen PC, bezeichnet mit (D), verbunden sein können. Die
Funkreichweite aller Geräte
ist in der Regel auf einige wenige Meter und so eng begrenzt, dass
es typisch nicht zu Überlappungen
von Funkbereichen kommt.
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Die
mobilen Geräte
(A) werden durch die Funkbereiche der Geräte (B) bewegt, so dass kurzzeitig
Funkkontakt besteht. Die mobilen Geräte (A) enthalten eine Datenstruktur
mit nutzerbezogenen Informationen. Die stationären Geräte (B) enthalten eine gleichartige
Datenstruktur, die für
den jeweiligen Ort spezifische ortsbezogene, u. U. auch zeitbezogene,
sowie ergänzende
Informationen enthält.
Während
des kurzzeitigen Funkkontaktes zwischen einem mobilen Gerät (A) und
einem stationären
Gerät (B)
werden in einem Abgleichverfahren alle relevanten Inhalte zwischen
den Datenstrukturen ausgetauscht. Durch die Ergänzung um lokale Informationen
in der mobilen Station werden die für den Nutzer gewünschten
nutzerrelevanten Informationen generiert.
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Ein
vereinfachtes Schema für
den Betrieb eines solchen Informationssystems zeigt die Zeichnung
2: Die Initiierung zur Teilnahme am System erhält ein Nutzer an einem von
mehreren möglichen stationären Geräten (B/Init).
Dabei erhält
der Nutzer die initiale Datenstruktur mit ersten nutzerbezogenen Daten
auf seinem mobilen Gerät
(A). Im Verlauf des Betriebs passiert er nacheinander in beliebiger
Reihenfolge die Funkbereiche lokaler stationärer Geräte (B) und erhält dabei
wie oben beschrieben die orts- und zeitbezogenen Daten für die nutzerrelevanten
Informationen. In einem solchen System bewegen sich viele Nutzer
unabhängig
voneinander. Es kann auch mehrere solche Systeme parallel für verschiedene Gruppen
von Nutzern geben.
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Stand der Technik
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Es
sind Verfahren zum drahtlosen Austausch von Daten mit Endgeräten bekannt,
die mobile Endgeräte
mit Internet-, Unternehmens- oder Navigations-Daten auf der Basis
von GPS oder in Kommunikationssystemen wie GSM oder UMTS versorgen und
- – zwischen
Server und Client unterscheiden,
- – bei
denen die Server notwendigerweise miteinander vernetzt sind,
- – die
Server Datenbanken enthalten und/oder zentral mit Daten gespeist
werden,
- – bei
denen die Teilnehmer im System zentral angemeldet sind,
- – bei
denen die Nutzer typisch selbst Anforderungen aktiv eingeben (z.
B. Internetadressen),
- – über Funk
erhaltene Daten und Schaltflächen zur
Selektion von Informationen im Display darstellen.
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Kritik am Stand der Technik
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Dabei
erweist es sich als nachteilig, dass
- – Nutzer
bewusst einen Funkbereich (Hotspot) aufsuchen müssen um einen gewünschten
Dienst zu erhalten,
- – Nutzer
längere
Zeit kontinuierlich im Funkbereich (Hotspot) verweilen müssen, weil
der angebotene Dienst nur so lange verfügbar ist, wie sich der Nutzer
im Funkbereich aufhält,
- – die
Benutzer den Datentransfer aktiv durch eine bewusste Aktion veranlassen
müssen
- – diese
Verfahren entweder nur unscharf ortsbezogen sind (meist mehr als
5 m) oder keinen ausgeprägten
Nutzen aus dem Ortsbezug ziehen,
- – zentrale
Systeme systembedingt störanfälliger und
Zentralen aufwändig
und teuer sind,
- – Dienste
in großen
Infrastrukturen kritisch auf den Ausfall von Einzelkomponenten reagieren,
- – die
Nutzer angemeldete Teilnehmer in einem Netz sind und dass zentral
verwaltet und abgerechnet wird,
- – Server
und Clients unterschiedlich aufgebaut sind,
- – Verträge mit jedem
Nutzer gemacht werden müssen,
- – das
System organisatorisch relativ schwerfällig und in seinem Wachstum
behindert ist
- – für die Konfiguration
des Systems spezifische Tools benötigt werden, die womöglich auch
zentral verwaltet werden müssen,
- – Daten
laufend gepflegt, insbesondere wieder gelöscht werden müssen, um
Datenmüll
zu vermeiden,
- – neue
Dienste nur unflexibel über
den Zentralenbetreiber eingebracht werden können.
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Abgrenzung zum Stand der Technik
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Verbreitet
gibt es WLAN-Hotspots, in denen Besitzer eines mobilen Gerätes mit
Nahbereichsfunk drahtlos Verbindung mit dem Internet aufnehmen und nutzen
können.
Dies machen diese Nutzer bewusst während des Aufenthalts im Hotspot-Bereich,
nachdem sie sich eingewählt,
angemeldet und identifiziert haben. Sie surfen typisch aktiv wie
am fest angebundenen Desktop-PC, indem sie Webadressen und Abfragen
eingeben.
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Geplant
sind im Umfeld von UMTS auch ortsbezogene Datendienste. Auch diese
erfolgen ungeachtet der Lebenssituation des Benutzers durch aktive
Eingaben und Anfragen an Zentralinstanzen.
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Mit
Bluetooth gibt es heute schon die Möglichkeit, als Drahtersatz
drahtlose Verbindungen zwischen zwei Geräten aufzubauen. Der Datenaustausch
erfolgt durch bewusste Aktionen des Nutzers, z. B. um Visitenkarten
abzurufen oder Texte auszudrucken.
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In
sogenannten Ad-Hoc-Netzwerken wird versucht, aus vielen mobilen
Geräten
mit Nahbereichsfunk ein geschlossenes Netzwerk aufzubauen, das Daten
von Knoten zu Knoten über
größere Entfernungen
transportieren kann.
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Alle
diese vorhandenen Techniken unterscheiden sich in wichtigen Merkmalen
von der vorliegenden Erfindung, wie nachfolgend gezeigt wird.
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Aufgabenbeschreibung
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Die
Aufgabe für
die Erfindung besteht dann, durch eine geeignete Einrichtung und
geeignete Verfahren von der Lebenssituation des Nutzers auf sein Informationsbedürfnis zu
schließen
und ihm die aus dem Umfeld ermittelbaren Informationen mittels einer Infrastruktur
so anzubieten, dass er davon einen unmittelbaren Nutzen hat, ohne
selbst aktiv werden zu müssen.
Das Verfahren muss dem Benutzer eines mobilen Endgerätes nutzerspezifische
Daten alleine dadurch geben, dass dieser das Gerät mit sich führt und
sich und das Gerät
dabei unbemerkt durch Funkbereiche bewegt. Datenerfassung, Abgleich
und Organisation der Datenstrukturen müssen im Sinne der aufgabengerechten
Selektion und Präsentation
auf dem mobilen Endgerät
abgestimmt sein. Außerdem besteht
die Aufgabe darin, behindernde technische und/oder organisatorische
Zentralstrukturen zu vermeiden.
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Lösung
der Aufgabenstellung
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Einrichtung von voneinander logisch und räumlich getrennten Funkbereichen
mit jeweils eng begrenzter Funkreichweite zu mobilen Endgeräten gelöst, so dass
die Endgeräte
in der Benutzung nur kurzzeitig miteinander in Verbindung stehen,
aber in dieser Zeit alle relevanten Daten für die Ermittlung der nutzersituationsrelevanten
Daten für
eine zeitentkoppelte spätere
Benutzeranzeige austauschen können
und durch einheitliche Datenstrukturen in den Geräten, die
in allen beteiligten Stationen gleichartig aufgebaut sind und aus
den Bereichen Identifikation, Ortsdaten, Organisationsdaten, Benutzer- Etappen-Beschreibung,
aktuelles Nahziel und aktuelle Display-Informationen bestehen. Je
nach Bedarf der konkreten Anwendung können weitere Bereiche in das
System eingefügt
werden.
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Das
Verfahren zur Lösung
der Aufgabe sind die Erfassung der Teilnahme des Nutzers an einer Aktion,
z. B. einer Reise mit Informationssystem, bestehend aus dem Initiieren
einer Beschreibungsstruktur in seinem Endgerät mit seiner Identifikation, Informationen
zu geplanten Aktionen, besonders zu Etappen, Zielen, Zeiten und
Orte, die er zu besuchen plant. Durch ein Selektionsverfahren kann
der Benutzer weitere Wünsche
und Etappen vorgeben. Auf dem weiteren Weg des Benutzers erhalten
die beteiligten Stationen per Funk beim Durchschreiten eines Funkbereichs
nach einem positiven Vergleich von Identifikations-Attributen ortsaktuelle
Daten für
ihre jeweiligen Datenstrukturen, so dass die Datenstrukturen anschließend gemäß einem
Identifikations-relevanten Filter aktualisiert sind. Ein Verfahren
im Endgerät
zieht dann logische Schlüsse
aus den abgelegten Informationen in den Datenstrukturen, also unter
Beachtung der Vorgeschichte, der Benutzerwünsche, der zur aktuellen Aktion
angelegten Ziele und Etappen, diverser Handlungen und der Weghistorie.
Diese werden aktuell und individuell auf die Situation spezifiziert
zur Weitergabe an den Benutzer aufbereitet. Der Benutzer gibt zum
Zeitpunkt der Anzeige typisch nichts mehr aktiv in sein Gerät ein, insbesondere
muss er nichts aktiv abrufen, weil die Ausgabe bereits auf seine
individuelle Lebenssituation zugeschnitten ist. Das Verfahren erfordert
nicht, dass jeder Funkbereich durch den Benutzer auch tatsächlich passiert
wird.
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Vorteile
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Ein
mit der Erfindung erzielter Vorteil besteht insbesondere darin,
dass der Benutzer nichts aktiv eingeben muss, um die für ihn relevanten
Informationen zu erhalten. Die ihm angezeigten Informationen werden überwiegend
aus dem Kontext, d. h., aus den Eigenschaften des benutzten Gerätes, Informationen über den
Gerätebesitzer,
die Vorgeschichte, Zeit und Ort gewonnen. Benutzereingaben können diese
Vorgaben erweitern.
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Weitere
durch die Erfindung erreichten Vorteile sind, dass es keine zentrale
Datenverwaltung gibt, insbesondere, dass die ortsfesten Stationen nicht
miteinander vernetzt sein müssen,
dass der Benutzer die genutzten Dienste nicht direkt bezahlt, also auch
kein Abrechnungsverfahren abgewickelt werden muss und dass auch
die ortsfesten Stationen lokal verteilt organisiert mit Daten versorgt
werden können.
Damit ist das Verfahren ohne besonderen Organisationsaufwand flexibel
international ausbaubar und erlaubt dezentrale Finanzierungsmodelle.
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Einen
weiteren wichtigen Vorteil bietet die Erfindung dadurch, dass, da
alle Stationen zu einem Zeitpunkt kommunikativ immer nur 2-er-Beziehungen eingehen,
das System auch ohne dauerhafte Verbindung zwischen den Stationen
voll funktionstüchtig
ist und durch seinen Charakter fehlender Verbindungen zwischen den
Stationen systembedingte Instabilitäten vermeidet. Störungen durch
den Ausfall einzelnen Komponenten sind systembedingt nicht möglich.
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Ein
besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Funktionstüchtigkeit
des Systems nicht davon abhängt,
wie viele ortsfeste Nutzer teilnehmen und dass es irrelevant für das System
ist, wenn ein Serviceanbieter dazukommt oder wenn einer ausfällt. Erfindungsgemäß wird dies
alles lokal ohne zentrale Instanz verwaltet.
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Ein
bevorzugter Vorteil der Erfindung besteht darin, dass das System
offen und jederzeit erweiterbar ist, ohne dass eine zentrale Instanz
technischer oder organisatorischer Art eingeschaltet werden muss.
Teilnehmer müssen
sich nicht explizit anmelden. Teilnehmer müssen beteiligten Stationen
nicht zuvor bekannt gemacht werden.
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Ein
Vorteil der Erfindung ist außerdem,
dass eine Vielzahl von Nutzern mit jeweils nutzerbezogenen und damit
unterschiedlichen Informationen versorgt werden können, ohne
dass hierfür
ein besonderer organisatorischer Aufwand nötig ist.
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Ein
wirtschaftlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, dass keine
Verbindungs- oder Nutzungsdaten erfasst werden müssen.
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Die
Funkbereiche werden in der Regel an solchen Stellen installiert,
die der Benutzer zwangsläufig
passiert oder an denen bereits baulich eine Verkehrsführung der
Teilnehmer stattfindet. Damit wird der Vorteil erzielt, dass der
Benutzer die Funkbereiche nicht bewusst anlaufen muss, oder gar
zusätzliche
Wege zurücklegt,
sondern unbemerkt – im
Vorübergehen – den Funkbereich
passiert, in dem die Daten seines Endgerätes aktualisiert werden.
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Ausgestaltung/Merkmale
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Eine
wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass Stationen zu
einem Zeitpunkt immer nur 2-er-Beziehungen eingehen und die Sendereichweite
möglichst
gering gehalten wird, damit ein scharfer Ortsbezug gegeben ist.
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Ein
wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, dass die Stationen nur
kurzzeitig und für
den Benutzer unbemerkt miteinander in Verbindung treten und dass
sie in dieser kurzen Zeit die relevanten Informationen austauschen,
um sie dann erst nachfolgend dem Benutzer darzustellen.
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Eine
weiteres vorteilhaftes Merkmal der Erfindung ist es, dass der Betrieb
des Systems auf einer bestimmten einheitlichen Datenstruktur in
allen Endgeräten
basiert und diese Struktur die Bereiche Identifikation, Ortsdaten,
Organisationsdaten, Benutzer-Etappen-Beschreibung, aktuelles Nahziel
und aktuelle Display-Informationen enthält.
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Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht die symmetrische
Ausführung
der Datentransportwege vor, so dass die Ergänzung von Daten beim stationären Gerät wie beim
mobilen Gerät
in gleicher Weise möglich
ist.
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Ein
Merkmal der Erfindung ist es, dass der Eintritt eines Benutzers
mit seiner Station ins System durch die Übergabe der Struktur initiiert
wird mit dem Vorteil, dass der Benutzer sich hiermit implizit zur Teilnahme
am System bereit erklärt.
Sein persönlicher
Bedarf und die Kenntnis seiner Lebenssituation ergeben sich damit
zum wichtigen Teil bereits aus der Teilnahme am System.
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Ein
Merkmal der Erfindung ist es, dass eine oder mehrere Stationen (z.
B. im Reisebüro,
am Fahrkartenschalter) zum initiieren der Geräte neuer Teilnehmer verwendet
werden.
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Ein
weiteres wichtiges Merkmal ist, dass die nutzerspezifischen Daten
nicht zentral gespeichert, sondern alleine im mobilen Gerät des Nutzers
gehalten werden.
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Ein
wichtiges Merkmal der Erfindung ist es, dass die für den Benutzer
relevanten Informationen nicht durch seine Eingabe, sondern im wesentlichen durch
lokales, Weg- und zeitabhängig
gesammeltes Wissen implizit gewonnen werden. Der Benutzer muss typisch
keine aktiven Anfragen stellen, bzw. das Gerät kaum bedienen. Sein Informationsbedürfnis wird
aus dem Kontext abgeleitet, der anderweitig ermittelt wird.
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Ein
zentrales Merkmal der Erfindung ist die Verwendung einer Datenstruktur,
die in jedem mobilen Endgerät
individuelle, nutzerbezogene Informationen enthält (z. B. Eigentumsinformation
der Station, beobachtete Vorgänge
wie Buchungen, Käufe, örtliche
Bewegung, Wegstrecke und andere Vorgänge im Lebenslauf der Station
und ihres Benutzers), und eine gleichartige Datenstruktur in jeder
stationären Stationen,
die für
den jeweiligen Ort spezifische ortsbezogene, je nach Anwendung darüber hinausgehend
auch zeitbezogene, Informationen enthält (z. B. Wegbeschreibungen,
aktuelle Abfahrtsorte von Zügen
und Bussen oder beispielsweise Kennzeichen, Farbe und aktueller
Standort eines Mietwagens, Speisekarten, aktuelle Angebote und vieles
mehr) und ein Verfahren, das bei kurzzeitigem Kontakt einen Abgleich
und eine gegenseitige Ergänzung
der Inhalte zwischen Datenstrukturen der mobilen und stationären Endgeräte ausführt. Durch
diese Ergänzung
werden insbesondere die nutzerbezogenen Informationen in den mobilen
Stationen durch die lokalen Informationen implizit zum richtigen
Zeitpunkt und am richtigen Ort so nutzerrelevant aufgewertet, dass dem
Nutzer ein unmittelbarer Vorteil daraus entsteht.
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Ein
weiteres Merkmal der Erfindung sieht vor, dass die Lebensdauer von
Daten systembedingt orts- und zeitbezogen begrenzt ist, d. h., dass
die nicht mehr benötigten
Daten automatisch gelöscht werden,
wenn Ortsbezug oder Zeitbezug nicht mehr gegeben sind. Bestimmte
Daten können
aber auch gespeichert und gesammelt werden.
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Eine
weitere wichtige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die
Datenstrukturen anhand von Attribut-Sätzen die Gegenstellen und relevante Informationen
identifizieren und dass relevante Teile der ausgetauschten Informationen
in der Datenstruktur der Gegenstelle abgelegt werden, so dass diese Informationen
für das
weitere Selektionsverfahren genutzt werden können.
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Eine
ausgesprochen vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist es, dass
für die
Konfiguration des Systems keine speziellen Tools nötig sind,
sondern diese alleine mit den gleichen Geräten erfolgen kann, die auch
von den Anwendern des Systems benutzt werden, weil das Laden der
Datenstruktur oder von Inhalten der Datenstruktur (z. B. bei Änderungen der
Daten in stationären
Endgeräten)
dem Verfahren im normalen Betriebsablauf entspricht.
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Ein
Merkmal der Erfindung sieht vor, dass eine Aktualisierung der Daten
auch bei Endgeräten erfolgt,
die im Ruhezustand sind bzw. deren Display abgeschaltet ist.
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Ausführungsbeispiel
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles mit Bezug
auf die beiliegende Zeichnung 2 näher erläutert, wobei die Abbildung
zwei an sich symmetrische Endgeräte
zeigt mit den Komponenten Sender/Empfänger (1), die in der Lage
sind, automatisch zeitlich begrenzte Funkverbindungen zu Gegenstellen
aufzunehmen und Daten mit geringer Bandbreite auszutauschen. Ein Adress-Vergleichsmittel
(2) kann anhand mehrerer, über Funk ausgetauschter Identifikationsattribute
erkennen, ob die Gegenstelle zum System gehört und relevante Daten enthält. Ein
Daten-Selektions-Mittel (3) übernimmt die für das Endgerät relevanten
Daten gemäß der Einträge in der
eigenen Datenstruktur aus der Gegenstelle zur Ergänzung der
eigenen Datenstruktur (4). Ein Ausgabe-Interpretations-Mittel
(5) leitet aus der ergänzten
Datenstruktur nutzersituationsspezifische Informationen ab und stellt
diese in einem geeigneten Ausgabemittel (6) dem Nutzer überwiegend
unaufgefordert zur Verfügung.
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Einsatzgebiete
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Die
Einsatzgebiete für
das Verfahren zur Ermittlung, zum Austausch und zur Bereitstellung
von nutzersituationsbezogenen, orts- und zeitrelevanten Informationen
mit mobilen Endgeräten
sind sehr vielfältig.
Lokale Funkbereiche für
den Informationsaustausch können
in geschlossenen Räumen
oder Gebäudekomplexen,
aber auch im Freien eingerichtet werden. Es eignen sich hierfür vor allem
Bereiche, die die Benutzer zwangsläufig durchschreiten oder anlaufen.
Dies können
unter anderem Ausgangs- oder Eingangsbereiche in Bahnhöfen, Flughäfen, Busterminals,
Check-In Schalter, Kassenbereiche oder meeting points sein. Geeignet
sind auch Bereiche, in denen eine Verkehrsführung entweder gezielt oder
baulich bedingt stattfindet, wie z. B. Flure, Treppen, Türen, Gehwege
oder Bahnsteige. Lokale Funkbereiche können auch an Zielpositionen
sinnvoll eingerichtet werden, zu denen der Benutzer durch die Informationsübernahme
geleitet wird.
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In
der praktischen Anwendung des Verfahrens können damit sehr unterschiedliche
Anwendungsmodelle realisiert werden. Dies könnte z. B. ein flexibles und
auf die persönliche
Entscheidung des Benutzers reagierendes Informations- und Führungssystem
bei einer Stadtbesichtigung sein. Angedacht ist auch der Einsatz
in Form eines Reiseinformationssystems, bei dem nicht nur lokal
und regional, sondern international eine Urlaubs- oder Geschäftsreise mit
den für
den einzelnen Reisenden relevanten Informationen bei den verschiedenen
Reiseetappen begleitet wird. Bei einem solchen System könnte durch
den Einsatz des vorliegend beschriebenen Verfahrens ein hoher Grad
an Individualität
für die Benutzer
und ein hohes Maß an
Anpassungsmöglichkeit
und ein wirtschaftlicher Einsatz für einzelne Betreiber und viele
Anbieter von Informationen erzielt werden.
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Denkbar
wäre auch
ein praktischer Einsatz in Form eines Kongress- oder Messeleitsystems. Selbst
betriebliche oder überbetriebliche
Steuerungs-, Leit- und Informationssysteme, z. B. für den Einsatz
von Außendienstmitarbeitern
oder Mitarbeitern mit wechselnden Einsatzstellen, können mit
dem vorliegenden Verfahren umgesetzt werden.
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Die
Nutzung des Verfahrens erlaubt durch seinen dezentralen Charakter
auch die Realisierung von Pauschalregelungen für Gebühren, Eintrittspreise oder
Kostenabrechnungen. Dies könnte
auch als Teilaspekt in andere Anwendungsmodelle integriert werden.
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Durch
die Flexibilität
des Verfahrens und die Möglichkeit
eines lokalen Ausbaus ohne auf zentrale Strukturen zurückgreifen
zu müssen,
sind Systemen, die mit dem vorliegenden Verfahren betrieben werden,
kaum Grenzen in der Anwendbarkeit gesteckt. Die Anwendungssysteme
können
auch innerhalb des Betriebes unterschiedliche Ausbaustufen und Anwendungsschwerpunkte
aufweisen, ohne den Gesamtbetrieb dadurch in Gefahr zu bringen oder
zu stören.
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Die
Einsatzmöglichkeit
wird auch dadurch noch verbessert, dass eine Anpassung, Veränderung oder
auch der Wechsel von Anwendungsmöglichkeiten
sowohl für
ein installiertes Gesamtsystem, aber auch für Teilbereiche und lokal begrenzte
Einsatzgebiete möglich
wird. Die Flexibilität
und lokale Unabhängigkeit
des Verfahrens wird auch innerhalb eines Anwendungseinsatzes vollständig erhalten.
Damit kann jederzeit auf notwendige Veränderungen reagiert werden und
der Wert der Investition wird bei einem Einsatz auf Dauer erhalten.