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Die
folgende Erfindung betrifft die Verwendung der TGFbeta-aktivierten
Kinase 1 (TAK1) zur Identifizierung pharmazeutischer Substanzen.
Weitere Aspekte der vorliegenden Erfindung betreffen Verfahren zur
Identifizierung der Substanzen und die Verwendung eines Inhibitors
gegen TAK1 als Arzneimittel.
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Bei
der Osteoporose (OP) handelt es sich um eine generalisierte progressive
Reduzierung der Knochendichte (Knochenmasse pro Volumeneinheit),
wodurch eine Schwächung
des Skeletts verursacht wird, obwohl das Verhältnis von Mineralien zu organischen
Elementen unverändert
ist. Somit ist die Nettogeschwindigkeit der Knochenresorption größer als
die Knochenbildungsgeschwindigkeit, was zu einer Abnahme der Knochenmasse
ohne einen Defekt in der Knochenmineralisierung führt. Im
Jahre 2003 sind etwa 8 Millionen Frauen und 2 Millionen Männer in
den USA von OP betroffen. Die hauptsächlichen klinischen Anzeichen
für Osteoporose
sind chronische Schmerzen verursachende Knochenfrakturen. Bis zum
Alter von etwa 30 Jahren wird mehr Knochen gebildet als abgebaut;
danach überholt
der Abbau langsam die Knochenbildung, was zu einer Abnahme der Knochendichte
führt.
Ist der Körper
nicht dazu in der Lage, die Knochenbildung auf einem ausreichenden
Niveau zu halten, so verlieren die Knochen weiterhin an Dichte und
werden zunehmend brüchig, was
schließlich
zu Osteoporose führt.
Aufgrund der verminderten Knochendichte können OP-Patienten Frakturen
ohne oder nur mit geringem Trauma erleiden. Aufgrund des Älterwerdens
der Bevölkerung sieht
man sich einer ständig
steigenden Zahl an OP-Patienten gegenüber, deren Lebensqualität stark beeinträchtigt ist.
Darüber
hinaus bringt OP eine enorme sozioökonomische Last mit hohen direkten und
indirekten Kosten mit sich.
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Somit
besteht ein großer
Bedarf an neuen pharmazeutischen Substanzen zur Vorbeugung und/oder
Behandlung von OP.
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Es
ist somit eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Mittel zur
Identifizierung von bei der Vorbeugung und/oder Behandlung von Knochenschwund
wirksamen Substanzen bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch Verwendung eines TAK1-Proteins, eines funktionellen Derivats
oder Fragments davon oder einer für das Protein, Derivat oder
Fragment codierenden Nukleinsäure zur
Identifzierung von bei der Vorbeugung oder Behandlung von Knochenschwund
wirksamen Substanzen.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf überraschenden erfindungsgemäßen Ergebnissen,
mit denen erstmals Beweise für
die Beteiligung der durch den transformierenden Wachstumsfaktor
(transforming growth factor, TGF)-Beta aktivierten Kinase 1 (TAK1)
an den dem Knochenschwund zugrundeliegenden krankhaften Vorgängen, vor
allem Osteoarthrose (OP),. vorgelegt werden. Bisher lagen noch keine
Kenntnisse über
eine mögliche
Beteiligung von TAK1 an OP vor.
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Bei
der durch Tumorwachstumsfaktor aktivierten Kinase (TAK) 1 handelt
es sich um ein Mitglied der Familie der MAPK-Kinase-Kinasen. Sie
wird durch verschiedene Cytokine aktiviert, einschließlich IL1β, IL18, TNF
und RANKL (Rezeptor-Aktivator des NFkB-Liganden) (Ninomiya-Tsuji,
J. et al., Nature 1999; Irie, T. et al., FEBS Lett. 2000; Wald,
D. et al., Eur. J. Immunol. 2001; Mizukami, J. et al., Mol. Cell. Biol.,
2002). Nach Bindung von IL1β an
IL1RI bilden MyD88, ITAK1 (IL1-Rezeptorassoziierte Kinase) sowie
TRAF (TNF-Rezeptor-assoziierter Faktor) einen Komplex. TAB (TAK1-Bindungsprotein)
2 bindet an diesen Komplex und rekrutiert TAK1 und TAB (TAK1-Bindungsprotein)
1 (Mizukami, J. et al., Mol. Cell. Biol., 2002; Takaesu, G. et al.,
Mol Cell., 2000; Takaesu, G. et al. Mol. Cell. Biol., 2001). Tab1
ist wichtig für
die Aktivierung der TAK1 (Shibuya, H. et al., 1996). TAK1 phosphoryliert
und aktiviert MKK3, MKK4, MKK6 und MKK7 MAPKK, durch die wiederum
JNK und p38 aktiviert werden können
(Moriguchi, T. et al., J. Biol. Chem. 1996; ShiTAK1abe, K. et al., J.
Biol. Chem. 1997; Yamaguchi, T. et al.; Science 1995), wobei TAK1
ebenfalls IKKs (Inhibitor der kB-Kinase) aktiviert (Ninomiya-Tsuji,
J. et al., Nature 1999). Somit reguliert TAK1 die Aktivierung verschiedener
Transkriptionsfaktoren über
die Regulierung der Aktivität
von MAPK JNK, p38 und IKK.
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Die
Sequenz des menschlichen TAK1-Gens ist im Stand der Technik bekannt.
Dabei kennt man vier Isoformen der codierenden Sequenz. Im Rahmen
der vorliegenden Anmeldung kann sich TAK1 sowohl auf die eine als
auch auf die andere Isoform beziehen. Die codierenden Polynukleotidsequenzen der
Isoformen stehen unter den folgenden Eingangsnummern bei der NCBI-Nukleotiddatenbank
zur Verfügung:
NM_003188 (Isoform A; Sequenz-ID Nr.1), NM_145331 (TAK1-Isoform
B; SequenzID Nr.2), NM_145332 (TAK1-Isoform C; Sequenz-ID Nr.3), NM_145333
(TAK1-Isoform D;
Sequenz-ID Nr.4). Die Proteinsequenzen stehen unter den folgenden
Eingangsnummern bei der NCBI-Nukleotiddatenbank zur Verfügung: NP_003179
(Isoform A; Sequez-ID Nr.5), NP_663304 (TAK1-Isoform B; Sequenz-ID Nr.6),
NP_663305 (TAK1-Isoform C; Sequenz ID Nr.7), NP_663306 (TAK1-Isoform
D; Sequenz-ID Nr.8). NCBI ist das National Center for Biotechnology Information
(Postanschrift: National Center for Biotechnology Information, National
Library of Medicine, Building 38A, Bethesda, MD 20894, USA; Internetadresse:
www.ncbi.nhm.nih.gov).
Die Klonierung des menschlichen TAK1-Gens wird von Kondo, M., et
al., Int. J. Cancer (1998) beschrieben.
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Beim
Knochenumbau muß ein
Gleichgewicht zwischen den Aktivitäten der Osteoblasten (den knochenbildenden
Zellen) und der Osteoklasten (multinukleäre Riesenzellen, deren physiologische Rolle
in der Knochenresorption besteht) eingehalten werden, um die Skelett-
und Calcium-Homöostase aufrechtzuerhalten.
Ein Ungleichgewicht zwischen Knochenbildung und Resorption führt zu einem
Netto-Knochenschwund
und somit zu Osteoporose.
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Bei
TNF handelt es sich um ein Skelettabbau-Agens, das die Osteoklastogenese
bei gleichzeitiger Hemmung der Osteoblastenfunktion stimuliert. TNFa
wird zusammen mit RANKL zur Stimulierung der Osteoklastogenese benötigt (Übersichtsartikel von
Nanes, 2003). TNF stimuliert ebenso Osteoblasten, und zwar in einer
Weise, durch die ihre knochenbildende Wirkung behindert wird. TNF
unterdrückt die
Rekrutierung von Osteoblasten aus Vorläuferzellen, hemmt die Expression
von Matrixprotein-Genen und stimuliert die Expression von Osteoklastogenese verstärkenden
Genen. Bei TNFR1 handelt es sich um die funktionelle Form des TNF-Rezeptors
sowohl in Osteoblasten als auch in Osteoklasten. Sowohl aus Abu-Amer
(2000) et al. als auch aus Roggia (2001) et al. ist bekannt, daß TNF die
Osteoklastogenese in Mäusen
mit TNFR1-Rezeptor-Knockout
(R1-/-) nicht stimulieren kann. Die TNFa-Signalisierung
wird von TRAFs vermittelt.
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Bei
RANKL und seinen Rezeptor RANK handelt es sich um die Hauptregulatoren
der Osteoklastenentwicklung, wobei eine Hemmung der RANKL-Funktion
den Knochenschwund bei der postmenopausalen Osteoporose verhindert
(Übersichtsartikel
von Nakashima et al., 2003). TRAF 6, der durch den Rezeptor-Aktivator von NFkB
(RANK) aktiviert wird, stimuliert die Osteoklastogenese (Galibert
et al., 1998, Darnay et al., 1999 und Kaji et al., 2001). RANKL
aktiviert AP1 und NFkB.
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IL-1
kann ebenfalls die Osteoklastogenese stimulieren, wobei die Stimulierung
der Osteoklastogenese ebenso eine Assoziierung von TRAF6 mit dem
IL1R erfordert [Cao et al., 1996].
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Es
konnte gezeigt werden, daß zusätzlich zu NFkB-Aktivierung
das TRAFs-Signal über
Jun-Kinase (JNK), p38-Kinase sowie Inhibitoren der p38-MAP-Kinase
(MAPK) die Stimulierung der Osteoklastogenese durch TNF verringern
[Kumar et al., 20011. Desweiteren deuteten Untersuchungen darauf
hin, daß IL-1
in Osteoblasten, Fibroblasten und Chondrozyten die Synthese von
Kollagenase-1 und -3, den für
den Abbau von Typ-I-Kollagen hauptsächlich verantwortlichen Kollagenasen,
stimuliert.
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Bei
TAK1 (Tumorwachstumsfaktor-aktivierte Kinase 1) handelt es sich
um eine MAP3K (mitogenaktivierte Proteinkinase-Kinase-Kinase), die
von verschiedenen Zytokinen, wie z.B. TNF (Tumornekrosefaktor),
RANKL (Rezeptor des aktivierten NFkB-Liganden) und IL (Interleukin)-1,
aktiviert wird und die Aktivität
der MAPKs p38 und JNK sowie des Transkriptionsfaktors und NFkB reguliert.
Durch TAK1-Gensuppression
in der menschlichen Chondrosarkom-Zelllinie SW1353 wurde von den
Erfindern überraschend
festgestellt, daß es
sich bei TAK1 um einen wichtigen Vermittler der IL-1-stimulierten
Gensuppression, z.B. der IL-1-induzierten Expression von Kollagenase
3 und TNF, handelt. Durch dieses Ergebnis wird zum ersten Mal gezeigt,
daß TAK1-Hemmung
den Einfluß proinflammatorischer Zytokine
auf die Zelle verringert.
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TNF,
RANKL und IL1 aktivieren TRAF. TRAF aktivieren NFkB und p38 und
JNK durch Rekrutierung von TAK1 über
TAB2 (TAK1-Bindungsprotein 2). TAK1 reguliert p38-, JNK- und NFkB-Aktivitiät. Die Aktivierung
von p38, JNK und NFkB führt
zur Expression von matrixabbauenden Enzymen, wie z.B. Kollagenase
3, wobei die Hemmung von p38 die TNF-stimulierte Osteoklastogenese
reduziert. Somit verspricht die Hemmung der TAK1 eine Verringerung der
Knochenresorption durch Reduktion der Osteoklastogenese und Expression
proteolytischer Enzyme.
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Es
ist weiterhin bekannt, daß Prostaglandine an
der Regulation des Knochenumsatzes beteiligt sind. Die Produktion
von mit Knochenschwund im Zusammenhang stehenden Prostaglandinen
wird vorwiegend über
den COX-2 Weg vermittelt. COX2 wird durch IL-1 und TNF stimuliert.
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Erfindungsgemäß stellte
sich überraschend heraus,
daß die
TAK1-Gensuppression die IL-1-Signalweiterleitung hemmt sowie die
TNF-Freisetzung reduziert. Somit würde eine Hemmung der TAK1 die COX2-vermittelte
Prostaglandinsynthese reduzieren und läßt sich somit zur Verringerung
z.B. des Prostaglandin-assoziierten Knochenschwunds einsetzen.
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Die überraschenden
erfindungsgemäßen Ergebnisse
zeigen die Relevanz der TAK1 bei der Vermittlung extrazellulärer Signale,
die durch proinflammatorische Zytokine, insbesondere IL1, induziert werden,
was zur Aktivierung von AP1 und NFkB, zur Induktion von MMPs, wie
z.B. Kollagenase 3, und Zytokinen, wie z.B. TNF, führt. Somit
darf erwartet werden, daß Inhibitoren
der TAK1 den pathologischen Einfluß von IL-1, TNF und RANKL auf
den Knochen bei Knochenschwund, vor allem Osteoporose, verringern.
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Zu
den Molekülen,
auf die zur Zeit zur Hemmung der Knochenresorption abgezielt wird,
gehören das
OPG/RANKL/RANK-System, Cathepsin-K-Inhibitoren, Vitronectinrezeptor-Antagonisten, Östren, das
Interleukin-6 und gp-130-System, Zytokine sowie Wachstumsfaktoren.
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Ein
TAK1-Inhibitor könnte
zahlreiche bei dem Krankheitsbild der Osteoporose auftretende Effekte reduzieren.
Eine Hemmung der TAK1 würde
die Knochenresorption über
eine Hemmung der durch RANKL, TNF und IL-1 stimulierten Osteoklastogenese
reduzieren. Weiterhin würde
eine Hemmung der TAK1 den Prostaglandin-assoziierten Knochenschwund
reduzieren. Und die Hemmung der TAK1 würde den Abbau der Matrix und
die Chronizität über eine
Reduzierung der durch IL-1, TNF und RANKL induzierten Exrpession
von proteolytischen Enzymen und proinflammatorischen Zytokinen reduzieren.
Da TNF knochenbildende Vorgänge
behindert, würde
die Hemmung der TAK1 weiterhin knochenbildende Vorgänge der
Osteoblasten verstärken.
Zudem würde
die Hemmung der TAK1 aufgrund der Wirkung von TAK1 auf COX2 die
Schmerzen im Zusammenhang mit Osteoporose verringern.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung bezeichnet der Ausdruck Behandlung
eine entweder gegen die Ursachen oder die Symptome oder sowohl die
Ursachen als auch die Symptome gerichtete Maßnahme. Die Behandlung kann
entweder zu einer (vollständigen
oder teilweisen) Rückbildung
der Krankheit führen
oder ihr Fortschreiten verhindern oder verzögern.
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem Knochenschwund
um alle Vorgänge,
bei denen die Knochendichte abnimmt, oder alle Zustände, bei
denen die Knochendichte unterhalb des normalen Durchschnitts liegt.
Ein bevorzugtes Beispiel des Knochenschwunds ist die Osteoporose.
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Zwei
Hauptarten der OP können
unterschieden werden: die primäre
OP, die spontan auftritt (in Form der postmenopausalen, senilen
oder idiopathischen OP) und die sekundäre OP, die durch eine andere
Krankheit (z.B. chronische Niereninsuffizienz, Hormonstörungen)
oder die Einnahme von Arzneistoffen (z.B. Kortikosteroiden, Barbituraten,
Antikonvulsiva) verursacht wird. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung
umfaßt
der Ausdruck OP sämtliche
der obigen OP-Arten.
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Bei
einem TAK1-Fragment kann es sich um ein beliebiges Polypeptid oder
Polynukleotid handeln, das kürzer
als der entsprechende Wildtyp ist, z.B kürzer als die TAK1 aus Homo
Sapiens (hs) gemäß einer
der Sequenzen unter den Zugangsnummern NP_003179 (SEQ ID Nr.5),
NP_663304 (SEQ ID No. 6), NP_663305 (SEQ ID No.7, NP_663306 (SEQ
ID No. 8) bzw. kürzer
als ein Polynukleotid gemäß einer
der folgenden Zugangsnummern: NM 003188 (Isoform A; Sequenz-ID Nr.1),
NM_145331 (TAK1-Isoform B; Sequenz-ID Nr. 2), NM_145332 (TAK1-Isoform
C; Sequenz-ID Nr.3), NM_145333 (TAK1-Isoform D; Sequenz-ID Nr.4).
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Bei
einem funktionellen TAK1-Fragment kann es sich um ein beliebiges
Fragment (entweder Polypeptid oder Polynukleotid) handeln, das zumindest
dazu in der Lage ist, den Phosphorylierungszustand eines Substrats
(vorzugsweise eines TAK1-Substrats)
zu modulieren und besonders bevorzugt noch wenigstens eine, vorzugsweise
mehr als eine und ganz besonders bevorzugt alle funktionellen Eigenschaften
des Vollängen-Enzyms
aufweist (siehe oben und unten). In bezug auf ein Polynukleotidfragment
bedeutet dies, daß das
von dem Polynukleotidfragment codierte Polypeptid die obigen Eigenschaften
aufweist. Bevorzugte Beispiele funktioneller TAK1-Fragmente umfassen
oder bestehen aus der Kinasedomäne
(siehe z.B. Dempsey, C.E., et al., Biochim. Biophys. Acta. 2000).
Noch stärker
bevorzugt ist ein funktionelles Fragment, das ein Polypeptid mit
einer Sequenz gemäß SEQ ID
No.9 oder ein für
das Polypeptid codierendes Polynukleotid umfaßt oder daraus besteht.
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Der
Ausdruck "funktionelles
Derivat" der TAK1
umfaßt
alle Arten der Modifikation von TAK1 in bezug auf die natürlich vorkommende
Form (entweder Polypeptid oder Polynukleotid), die zumindest dazu
in der Lage sind, den Phosphorylierungszustand eines Substrats zu
modulieren und bevorzugt noch wenigstens eine, vorzugsweise mehr
als eine und ganz besonders bevorzugt alle funktionellen Eigenschaften
des Vollängen-Enzyms
aufweisen (siehe oben und unten). In bezug auf ein Polynukleotidfragment
bedeutet dies, daß das
von dem Polynukleotidfragment codierte Polypeptid die obigen Eigenschaften
aufweist. Die vorliegende Erfindung umfaßt ebenso funktionelle Derivate
von TAK1-Fragmenten.
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In
der folgenden Liste, die nicht als limitierend zu verstehen ist,
sind verschiedene Funktionen der TAK1 aufgeführt: Autophosphorylierung,
Phosphorylierung und Aktivierung von MKK3, MKK4, MKK6 und MKK7 MAPKK;
Aktivierung des IKKs-Inhibitors
der kB-Kinase; Regulation verschiedener Transkriptionsfaktoren über die
Regulierung der Aktivität der
MAPK JNK, p38 und IKK (siehe auch oben); die Fähigkeit zur Wechselwirkung
mit bestimmten Polypeptiden, beispielsweise einem der obenerwähnten, gehört ebenso
zu den Funktionen der TAK1.
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Testverfahren
zur Analyse der Proteinaktivität
sind im Stand der Technik allgemein bekannt, z.B. Messung der Phosphorylierungsaktivität, der Wechselwirkung
mit gewissen Zielpolypeptiden oder Fragmenten davon oder der Fähigkeit
der TAK1, die obigen Polypeptide zu aktivieren oder die durch die
obigen Transkriptionsfaktoren regulierte Transkription zu modulieren, über Standardverfahren.
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Das überraschende
Ergebnis der funktionellen Beteiligung der TAK1 an bei der OP stattfindenden
degenerativen Prozessen gestattet das Auffinden aktiver Substanzen
zur Vorbeugung oder Behandlung von Knochenschwund, vor allem OP,
indem die Wirkung potentieller aktiver Substanzen auf die Aktivität und/oder
das "Steady State"-Niveau der TAK1
mittels Standardtestverfahren getestet wird. Die ursächliche
Beteiligung der TAK1 an degenerativen Prozessen im Knochen ermöglicht erstmals
die Durchführung
eines spezifischen Screening auf aktive Substanzen für die kausale
und nicht nur symptomatische Therapie von Knochenschwund.
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Somit
betrifft ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein Verfahren
zur Identifizierung von bei der Vorbeugung oder Behandlung von Knochenschwund
wirksamen Substanzen, bei dem man:
- a. ein TAK1-Polypeptid
mit einem putativen Antagonisten/Inhibitor in Kontakt bringt; und
- b. bestimmt, ob der putative Antagonist/Inhibitor die Aktivität des TAK1-Polypeptids hemmt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Identifizierung von bei der Vorbeugung oder Behandlung von Knochenschwund
wirksamen Substanzen, bei dem man
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- a. eine für
ein TAK1-Protein, ein Derivat oder Fragment davon codierende Nukleinsäure mit
einer Substanz in einem transkriptionsaktiven System in Kontakt
bringt;
- b. die in dem System in Gegenwart der Substanz produzierte Menge
an für
das TAK1-Protein, -Derivat oder -Fragment codierender mRNA bestimmt;
- c. die in dem System in Abwesenheit der Substanz produzierte
Menge an für
das TAK1-Protein, -Derivat oder -Fragment codierender mRNA bestimmt;
- d. bestimmt, ob die Substanz zur Reduzierung der in dem System
produzierten Menge an TAK1-mRNA fähig ist.
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Bei
einem transkriptionsaktiven System handelt es sich um ein beliebiges
System (z.B. biochemisch oder zellulär), das zur Transkription eines
gegebenen Gens oder geeigneten Vektors fähig ist; Beispiele solcher
Systeme sind im Fachgebiet bekannt.
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Gemäß einem
anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Identifizierung von bei der Vorbeugung oder Behandlung von Knochenschwund
wirksamen Substanzen, bei dem man
- a. eine für ein TAK1-Protein,
ein Derivat oder Fragment davon codierende Nukleinsäure mit
einer Substanz in einem transkriptionsaktiven System in Kontakt
bringt;
- b. die in dem System in Gegenwart der Substanz produzierte Menge
an TAK1-Protein, -Derivat oder -Fragment bestimmt;
- c. die in dem System in Abwesenheit der Substanz produzierte
Menge an TAK1-Protein, -Derivat oder -Fragment bestimmt;
- d. bestimmt, ob die Substanz zur Reduzierung der in dem System
produzierten Menge an TAK1-Protein, -Derivat oder -Fragment fähig ist.
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Bei
einem translationsaktiven System handelt es sich um ein beliebiges
System (z.B. biochemisch oder zellulär), das zur Translation eines
gegebenen Gens oder geeigneten Vektors fähig ist; Beispiele solcher
Systeme sind im Fachgebiet bekannt.
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Die
Beobachtung, ob die TAK1-Aktivität
in Gegenwart einer potentiell aktiven Substanz verglichen mit der
TAK1-Aktivität
in Abwesenheit der Substanz abnimmt, läßt sich gemäß analytischen Standardverfahren
durchführen.
Zu diesen gehören
beispielsweise Verfahren, die die Fähigkeit der TAK1 zur Autophosphorylierung
und zur Phosphorylierung natürlich
vorkommender oder synthetischer (z.B. synthetischer Peptide, Fragmente
oder Derivate natürlich
vorkommender Substrate) TAK1-Substrate
aufzeigen. Zu den bevorzugten Substraten gehören MEK3, MEK4, MEK6, MEK7
und IKK, ebenso wie generische Substrate, wie z.B. das auf Myelin
basierende Protein (MBP). Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit
der TAK1 zur Modulation der Transkription verschiedener Zielgene,
indem die Aktivität
gewisser Transkriptionsfaktoren moduliert wird. Gemäß noch einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Identifizierung
der Substanzen in Gegenwart eines oder mehrerer Aktivatoren der
TAK1 durchgeführt
(d.h. eines der erfindungsgemäßen Verfahren umfaßt die Verwendung
eines oder mehrerer (entweder natürlich vorkommender, siehe oben,
oder synthetischer) TAK1-Aktivatoren
zumindest für
eine beschränkte
Zeitdauer oder in wenigstens einem der Verfahrensschritte).
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Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung betrifft die TAK1-Aktivität alle Funktionen
der TAK1; dabei kann es sich entweder um eine vollständige oder eine
teilweise (d.h. eine Abnahme, die ausreicht, einen gewünschten
therapeutischen Effekt herbeizuführen)
Hemmung dieser Funktionen durch potentielle aktive Substanzen handeln,
wobei die Funktionen durch potentiell aktive Substanzen auf allen
die TAK1-Proteinfunktion beeinflussenden Ebenen gehemmt werden können (z.B.
durch direkte Wechselwirkung mit der Kinasendomäne; Modulation der die TAK1-Aktivität beeinflussenden
posttranslationalen Modifikation; Modulation der Faltung des TAK1- Proteins; Modulation
der Funktion natürlicher
Inhibitoren (positiv) oder Aktivatoren (negativ) der TAK1, usw.).
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Die
Menge an TAK1 betrifft das Steady-State-Niveau der TAK1, vorzugsweise
aktiven TAK1, in einem gegebenen System, z.B. in einer Zelle oder
einer biochemischen Probe, zu einer gegebenen Zeit. Die TAK1-Menge
kann auf einer beliebigen Ebene der TAK1-Expression oder des TAK1-Abbaus
moduliert werden (z.B. Transkription einschließlich Transkript-Prozessierung
und -export aus dem Nukleus, Translation, die Proteinstabilität beeinflussende
posttranslationale Modifikation, usw.).
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Geeignete
analytische Verfahren oder analytische Systeme, sogenannte Assays,
die zur Messung der Aktivität
oder Konzentration definierter Zielmoleküle (sogenannter "Targets", hauptsächlich Proteine
oder Nukleinsäuren)
als Parameter für
die Wirksamkeit einer potentiellen pharmazeutischen Verbindung verwendet
werden, sind im Stand der Technik allgemein bekannt. Bei den Assays
kann es sich beispielsweise um biochemische Analyseverfahren oder um
Systeme mit isolierten oder teilweise isolierten Bestandteilen,
die zu einem Reaktionsgemisch räumlich
und zeitlich definiert zusammengegeben werden, handeln, in denen
sich die Wirksamkeit der potentiellen pharmazeutischen Verbindungen
testen läßt. Assays
umfassen weiterhin beispielsweise biochemische Analyseverfahren
oder Systeme, in denen sich die Aktivität des Zielmoleküls sowie
die Wirksamkeit eines Potentials zur Beeinflussung dieser Aktivität in einer
Zelle bestimmen lassen.
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Bei
einem Assay handelt es sich um eine beliebige Art eines Analyseverfahrens
oder Systems zur Überwachung
eines biologischen Vorgangs. Geeigneterweise werden molekulare Kaskaden
und Mechanismen, die Teile physiologischer Stoffwechselwege, aber
auch krankhafter Zustände,
darstellen, in zellulären
oder biochemischen (In-Vitro-)Systemen reproduziert. Die pharmakologische
Aktivität
einer potentiellen pharmazeutischen Verbindung läßt sich somit gemäß ihrer
Fähigkeit
zur Störung
oder Modulation dieser Kaskaden oder Mechanismen bestimmen.
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Zur
Verwendung beim Arzneistoff-Screening, insbesondere dem Screening
mit hohem Durchsatz nach neuen pharmazeutischen Verbindungen, ist
der Assay vorzugsweise reproduzierbar und vorzugsweise ebenfalls
skalierbar und robust. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet
ein Screen mit hohem Durchsatz, daß ein erfindungsgemäßes Verfahren
in einem sehr kleinen Maßstab durchgeführt wird,
z.B. auf 96-, 386- oder 1536-Loch-Platten in Proben mit sehr kleinem
Volumen im Bereich von wenigen Millilitern bis zu wenigen Nanolitern
oder noch weniger. Somit läßt sich eine
sehr hohe Anzahl an Proben innerhalb kurzer Zeit analysieren.
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Das
Screening mit hohem Durchsatz umfaßt hauptsächlich das Screening von beispielsweise
ungefähr
500.000 verschiedenen Verbindungen auf eine gewünschte Fähigkeit mittels eines einzigen
Assays. Vorzugsweise ist der Assay zum Hochdurchsatz-Screening chemischer
Substanzen auf ihre Fähigkeit
zur Modulation der Aktivität
des zu untersuchenden Zielmoleküls
geeignet. Die Art des Assays hängt
beispielsweise von der Art des verwendeten Zielmoleküls (z.B.
Polypeptid oder Polynukleotid) sowie dem „Read Out" ab, d.h. dem Parameter, gemäß dem die
Aktivität
des Zielmoleküls
bestimmt wird (siehe unten).
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Unterschiedliche
Arten solcher Assays sind im Stand der Technik allgemein bekannt
und kommerziell von kommerziellen Zulieferfirmen erhältlich.
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Mit
den Assays sollten vorzugsweise die folgenden Fragen angegangen
werden: (1) Kann eine Verbindung die Aktivität der Kinase in einem homogenen
Assay blockieren oder hemmen? (2) Ist die Verbindung hinreichend
selektiv bei der Blockierung der Signalisierung des gewünschten
Zielmoleküls? (3) Übt die Verbindung
die gewünschte
biologische Wirkung auf eine lebende Zelle aus? Um diese Fragestellung
anzugehen, existieren verschiedene Techniken, einschließlich „Scintillation
Proximity Assay" (SPA,
FlashPlate), Filtration, homogene zeitaufgelöste Fluoreszenz (TR-FRET),
Fluoreszenzpolarisierung (FP), Elektrochemilumineszenz (ECL), ALPHAScreen
(AS) und DELFIA.
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Geeignete
Assays für
unterschiedliche Zwecke umfassen Radioisotopen- oder Fluoreszenz-Assys,
beispielsweise Fluoreszenzpolarisationsassays (wie z.B. die von Panvera
kommerziell angebotenen) oder Packard BioScience (HTRF; ALPHAScreenTM) zur Messung der Wechselwirkung eines
markierten Mitglieds mit einem nichtmarkierten Mitglied (z.B. der Wechselwirkung
markierter Proteinrezeptoren mit ihren nichtmarkierten Liganden).
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Zur
Bestimung der Proteinphosphorylierung, z.B. Kinaseaktivität, eignen
sich Fluoreszenzpolarisationsassays, die beispielsweise kommerziell
von Panvera erhältlich
sind; angewendet werden können außerdem HTRF
(„Homogeneous
Time Resolved Fluorescence, Cis Bio), LANCE-Assays (Perkin Elmer
Life Science) oder der Amplified Luminescence Proximity Homogeneous
Assay (ALPHAScreenTM von Packard BioScience).
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Für den Nachweis
der Kinase/Phosphotase-Aktivität
existieren mehrere Readouts. Im folgenden ist eine (nicht als limitierend
zu verstehende) Liste der Kinase-Asssays angegeben, mit denen die Menge
an in einem Substrat eingebautem Phosphat quantitativ nachgewiesen
wird:
ISOTOPEN-READOUT: Für
einen radioaktiven Readout werden üblicherweise zwei Technologien
verwendet: der Scintillation Proximity Assay (SPA) und der FlashPlate-Assay. In diesen
Assays werden üblicherweise
Biotin/Avidin-Wechselwirkungen zum Einfangen der radioaktiv markierten
Substrate ausgenutzt (gelegentlich werden Protein-G- oder Protein-A-Platten
verwendet). Der Reaktionsansatz enthält die Kinase, ein biotinyliertes
Peptidsubstrat sowie Gamma-[33P]ATP. Nach der Reaktion werden die
biotinylierten Peptide durch Streptavidin eingefangen. Beim Scintillation
Proximity-Nachweis wird Streptavidin auf Szintillator-haltigen Kügelchen
gebunden, während
bei der FlashPlate-Technologie das Streptavidin an die Lochinnenseite
von Szintillator-haltigen Mikroplatten gebunden wird. Sobald das radioaktiv
markierte Substrat immobilisiert ist, ist der Abstand zum Szintillator
gering genug, um die Lichtemission zu stimulieren.
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Von
verschiedenen Firmen, einschließlich Sigma,
Oncogene Research Products und Pierce (Rockford, III, USA) werden
auf ELISA beruhende Kits angeboten. In diesen Kits werden Zufallspeptide eingesetzt,
die sich mit einer großen
Vielfalt von Kinasen phosphorylieren lassen. PK-haltige Proben werden
in einen Reaktionspuffer mit ATP und die benötigten Kationen verdünnt und
dann in die Plattenlöcher
gegeben. Die Reaktionen werden beendet, indem man einfach die Ansätze entfernt
und danach die Platten wäscht.
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Bei
DELFIA (Dissociation Enhanced Lanthanide Fluoro Immuno Assays) handelt
es sich um einen Festphasen-Assay mit Waschschritten. Der Antikörper wird
mit Europium (oder möglicherweise
mit einer anderen Lanthanidmarkierung) markiert. Diese Markierung
besitzt zwei einzigartige und wichtige Merkmale, die eine hohe Empfindlichkeit
garantieren: (1) eine außergewöhnlich große Stokes'sche Verschiebung,
d.h. den Unterschied zwischen Exitations- und Emissionswellenlängen, und
(2) eine sehr lange Fluoreszenzhalbwertszeit. Dieses letztere Merkmal
erlaubt den Nachweis der Europium-Fluoreszenz in einem zeitkontrollierten
Modus: und zwar zu einem Zeitpunkt, wenn die Hintergrundfluoreszenz
vollkommen verschwunden ist. Diese Unterscheidung zwischen gebundenem
und nichtgebundenem Europium wird durch die Waschschritte erreicht.
Nach dem Waschen wird eine „Verstärker"-Lösung zugegeben,
durch die das Lanthanidchelat dissoziiert und ein neues hochfluoreszierendes
Chelat in einer schützenden
Mizelle eingefangen wird. Für auf
DELFIA beruhende Kinaseassays stehen Europium-markierte Antikörper gegen
(P)-Tyr, (P)-Thr, (P)-Thr-Prolin
und (P)-Ser von Perkin Elmer und Packard zur Verfügung. Darüber hinaus
wird ein interessanter Satz markierter „Tag"-Antikörper (his-tag, myc-tag, GST
usw.) angeboten.
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Bei
der Fluoreszenzpolarisation (FP) wird polarisiertes Licht zur Anregung
fluoreszierender Substratpeptide in Lösung verwendet. Diese frei
in Lösung
vorliegenden Fluoreszenzpeptide werden darin verwirbelt, wodurch
das emittierte Licht depolarisiert wird. Bindet das Substratpeptid
an ein größeres Molekül, wie z.B.
(P)-Tyr, so nimmt seine Verwirbelungsgeschwindigkeit stark ab und
das emittierte Licht bleibt hochpolarisiert. Zur Durchführung eines FP-Kinase-Assays
gibt es zwei Möglichkeiten:
Ein
fluoreszierender Phosphopeptid-„Tracer" wird an einen (P)-spezifischen Antikörper gebunden.
Die Proteinphosphorylierungsprodukte verdrängen das fluoreszierende Phosphopeptid
vom Antikörper.
Dadurch wird eine Veränderung
der Polarisation von hoch zu niedrig herbeigeführt. Dieser Ansatz besitzt den
Vorteil, daß die
Phosphorylierung von Substraten >30kD
ebenfalls beurteilt werden kann. Direkter Nachweis der Phosphorylierung
eines fluoreszenzmarkierten Substratpeptids. Das phosphorylierte Substratpeptid
bindet an den phosphospezifischen Antikörper. Dabei verschiebt sich
als Ergebnis die Polarisation von niedrig zu hoch.
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Zeitaufgelöster Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(TR-FRET):
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Bei
diesem Assay wird der Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET)
zwischen Europium und APC, einem modifizierten Allophycocyanin,
ausgenutzt. Nach Anregung des Europiums mit Licht bei 337 nm fluoresziert
das Molekül
bei 620 nm. Ist jedoch der Abstand zwischen diesem Fluorophor und APC
gering genug, so überträgt das Europium
seine Anregungsenergie auf APC, das bei 665 nm fluoresziert. Bei
dem PK-Substrat handelt es sich üblicherweise
um ein synthetisches, biotinmarkiertes Substrat. Nach der Kinasereaktion
wird ein Europium-markierter (P)-spezifischer Antikörper zusammen
mit Streptavidin-APC zugegeben. Durch das phosphorylierte Peptid
werden der Europium-markierte Antikörper und das Streptavidin-APC
in engen Kontakt gebracht. Die enge Nachbarschaft zwischen dem APC und
dem Europium-Fluorophor (typischerweise weniger als 10 nm) führt zu einem
Quenchen der Europium-Fluoreszenz zum Vorteil der APC-Fluoreszenz (FRET).
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Der
Amplified Luminescent Proximity Homogenous Assay (ALPHAScreen, BioSignal)
beruht auf der Übertragung
eines Singulett-Sauerstoffs zwischen Donor- und Akzeptor-Kügelchen, die über ein phosphoryliertes
Peptid einander nahe gebracht wurden. Nach Anregung bei 680 nm wandeln
Photosensitiser in den AS-Donor-Kügelchen
Sauerstoff aus der Umgebung in Singulett-Sauerstoff um, der bis
zu einer Strecke von 200 nm diffundiert. Chemilumineszierende Gruppen
in den Akzeptor-Kügelchen übertragen
Energie auf Fluoreszenzakzeptoren innerhalb des Kügelchens,
das dann Licht bei ungefähr
600 nm emittiert. Zum Nachweis der Kinaseaktivität durch Verwendung des ALPHAScreenTM von Packard BioScience, phosphoryliert
beispielsweise die interessierende Kinase ein biotinyliertes Peptid
in Gegenwart von ATP. Das phosphorylierte Peptid wird von einem spezifischen
Anti-Phospho-Antikörper, der
selbst wiederum an Protein-A-konjugierte Akzeptor-Kügelchen gekoppelt ist, spezifisch
erkannt. Der Reaktionsansatz enthält weiterhin Streptavidin-gekoppelte Donor-Kügelchen,
die das Ubiquitin-Konjugat des Peptids erkennen und binden können. Bei
Bindung an das Peptid geraten sowohl die Akzeptor- als auch die
Donor-Kügelchen
in enge Nachbarschaft zueinander, womit eine Kaskade an chemischen
Reaktionen erzeugt wird, durch die ein hochamplifiziertes nachweisbares
Luminiszenzsignal produziert wird: Regt eine Laserquelle einen Photosensitiser
in Donor-Kügelchen
an, wird Sauerstoff aus der Umgebung in Singulett-Sauerstoff umgewandelt.
Der Singulett-Sauerstoff ist dazu in der Lage, ein Thioxin-Derivat
im Akzeptor-Kügelchen
anzuregen, welches dann Chemolumineszenz bei einer Wellenlänge von 320
nm emittiert. Dadurch werden dann weitere in den Akzeptor-Kügelchen
enthaltene Fluorophore zur eigenen Lumineszenzemission angeregt
(bei Wellenlängen
von 520 bis 620 nm). Da die Vorbedingung der Anregung der Fluorophore
in der Diffusion des Singulett-Sauerstoffs
von den Donor- zu den Akzeptor-Kügelchen
besteht, werden nachweisbare Signale nur dann erzeugt, wenn die
Donor- und Akzeptor-Kügelchen
sich in enger Nachbarschaft zueinander befinden.
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Zu
den bevorzugten Beispielen gehören
weiterhin Assays auf Zellbasis, wobei eine Zellinie ein rekombinantes
interessierendes Protein stabil (induzierbar oder nicht induzierbar;
chromosomal oder episomal) oder transient exprimiert. Zu diesen
Assays gehören
beispielsweise Reportergen-Assays, wobei die Regulierung eines bestimmten
Promotors oder eines Signalweiterleitungswegs eines Mitglieds einer
Signalweiterleitungskaskade gemäß der Aktivität eines
Reporterenzyms, dessen Expression unter der Kontrolle des bestimmten
Promotors steht, gemessen wird. Für diese Art von Assay muß eine rekombinante
Zellinie konstruiert werden, die das Reportergen unter der Kontrolle
eines definierten Promotors enthält,
der entweder selbst zu untersuchen ist oder durch die untersuchte
Signalisierungskaskade reguliert wird. Geeignete Reporterenzyme
sind im Stand der Technik allgemein bekannt und umfassen die Leuchtkäfer („Firefly")-Luziferase, Renilla-Luziferase
(z.B. kommerziell erhältlich
von Packard reagents), β-Galactosidase.
Geeignete Zellinien hängen vom
Ziel des Assays ab, umfassen jedoch meistens Zellinien, die leicht
zu transfizieren und leicht zu kultivieren sind, wie z.B. HeLA,
COS, CHO, NIH-3T3, usw.
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In
Assays auf Zellbasis (auch funktionelle Assays genannt) wird die
Aktivität
einer bestimmten Kinase in eine funktionelle Zellantwort, wie z.B. Wachstum,
Wachstumsstillstand, Differenzierung oder Apoptose, umgewandelt.
Für diese
Art von Screening stellt die Hefe ein besonders geeignetes Modellsystem
dar. Funktionelle Hefe-Assays wurden für mehrere Zielmoleküle entwickelt,
unter anderem TAK1. Bei Kultivierung auf glucosehaltigem Medium wachsen
die TAK1-Hefezellen
wie normale Hefezellen. Werden sie dagegen Galaktose ausgesetzt,
so wird die interzelluläre
TAK1-Expression induziert. Die dadurch produzierte TAK1-Aktivität führt zum
Tod der Hefezellen. Die TAK1-Aktivität hemmende Verbindungen verhindern
den Zelltod. Der Prozentsatz an lebenden Hefezellen ist ein Maß für die Hemmwirkung
der Verbindung.
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Der
Vorteil der Assays auf Zellbasis liegt in der Möglichkeit, die Wirksamkeit
eines potentiellen Kinaseinhibitors in der "natürlichen
Kinase-Umgebung",
nämlich
der Zelle, zu bestimmen. Innerhalb der Zelle muß der Inhibitor sich mit redundanten
Signalwegen auseinandersetzen, die die Funtion der Ziel-Kinase übernehmen
können.
Darüber
hinaus sollten Inhibitoren, die zu den ATP-Bindungsstellen von Kinasen
geleitet werden, mit den hohen Konzentrationen an intrazellulärem ATP
(1-5 mM) konkurrieren.
Weiterhin müssen
sie mit der Gegenwart einer großen
Anzahl anderer ATP verwendender Proteine in der Zelle konkurrieren.
Schließlich
können nichtspezifische
Wirkungen (z.B. Hemmung anderer Kinasen) identifiziert und das Eindringen
des Arzneistoffs beurteilt werden.
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Weitere
Arten von Assays und von "Readouts" sind im Stand der
Technik allgemein bekannt.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft einen Screen
mit hohem Durchsatz, der auf einem der obigen Verfahren beruht.
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Die
unterschiedlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung dienen dem
Auffinden pharmazeutisch aktiver Substanzen zur Behandlung oder
Vorbeugung von Knochenschwund, wobei das Augenmerk auf die Fähigkeit
der Substanzen zur negativen Störung/Hemmung
der TAK1-Funktion bei der Förderung
der zugrundeliegenden pathologischen Prozesse gerichtet ist. Die
Ausdrücke
negative Störung/Hemmung
in bezug auf die unterschiedlichen Aspekte der vorliegenden Erfindung
umfassen die Fähigkeit
zur direkten oder indirekten Beeinflussung der TAK1-Funktion in
einer negativen Weise, wodurch die TAK1-Funktion vermindert oder
völlig
aufgehoben wird. Diese Hemmung kann auf einem oder mehreren unterschiedlichen
Mechanismen beruhen, d.h. durch Absenken des zellulären Niveaus
des TAK1-Steady-State (d.h. durch negatives Beeinflussen der TAK1-Transkription und/oder-Translation, Reduzierung
der Stabilität
von TAK1-Protein oder -mRNA, usw.), Hemmung der enzymatischen TAK1-Aktivität oder Modulierung
vorgeschalteter oder nachgeschalteter Signalweiterleitungskaskaden.
Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen das Absenken des zellulären TAK1-Niveaus
und/oder die Hemmung der enzymatischen TAK1-Aktivität. Bei einem
Inhibitor der TAK1 kann es sich somit um eine beliebige Substanz, vorzugsweise
eine biochemische oder chemische Verbindung, handeln, die zur negativen
Störung/Hemmung
der TAK1-Funktion in der Lage ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung wird die TAK1, das Derivat oder Fragment
davon als isoliertes Molekül
verwendet.
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Im
Zusammenhang mit dieser Erfindung bezieht sich der Ausdruck "isoliert" in bezug auf "isoliertes Protein", "isolierte Nukleinsäure" usw. sowohl auf aus
natürlichen
Quellen aufgereinigten Proteinen/Nukleinsäuren als auch auf gereinigte
rekombinante Proteine/Nukleinsäuren
(wobei der Ausdruck gereinigt eine Teilreinigung einschließt).
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Verfahren
zur Produktion isolierter TAK1-Moleküle sind im Fachgebiet allgemein
bekannt. Zu diesen gehören
beispielsweise die Amplifikation von Polynukleotiden einer gewünschten
Länge über die
Polymerasekettenreaktion (PCR) auf Grundlage der veröffentlichten
genomischen oder codierenden Polynukleotidsequenzen und die anschließende Klonierung
der hergestellten Polynukleotide in Wirtszellen. Bei der PCR (Polymerase
Chain Reaction) handelt es sich um eine In-Vitro-Technik, die die
spezifische Amplifizierung von Sequenzabschnitten mit Nukleotidabschnitten
bekannter Sequenz in ihrer 5'-
und 3'-Nachbarschaft
ermöglicht.
Um eine gegebene Sequenz zu amplifizieren, reicht es aus, wenn man
die Sequenz im 5'-Bereich
der zu amplifizierenden Sequenz kennt. In diesem Fall wird zunächst ein
Fragment des zu amplifizierenden Polynukleotids erzeugt (dies kann
mit einer bekannten Technik, wie z.B. Verdauung mit einer Restriktionsendonuklease,
durchgeführt
werden). Danach wird ein DNA-Molekül bekannter Sequenz (ein „Linker") mittels einer Ligase (wie
z.B. T4-DNA-Ligase, die von verschiedenen Zulieferfirmen kommerziell
erhältlich
ist) an das 3'-Ende des
erzeugten Polynukleotidfragments gekoppelt. Die erhaltene Sequenz
ist somit von zwei bekannten Sequenzen umgeben, der bekannten 5'-Sequenz und 3' von der bekannten Linker-Sequenz, wodurch die
spezifische Amplifizierung des PCR (in diesem Fall einer Linker-vermittelten
PCR, „ImPCR" ermöglicht wird.
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Zur
Amplifizierung der gewählten
Sequenz werden kurze einzelsträngige
DNA-Moleküle ("Primer") verwendet, die
zu den die zu amplifizierende Polynukleotidsequenz flankierenden
Sequenzabschnitten komplementär
sind. Bei Polynukleotidmatrize kann es sich entweder um DNA oder
RNA handeln. Die Primer werden dann an die einzelsträngige Matrize
in einer „Annealing"-Reaktion gebunden
und dann unter definierten und allgemein bekannten Bedingungen mittels
spezifischer Enzyme, den sogenannten Polymerasen (entweder DNA-Polymerasen, die
DNA als Matrize erkennen und komplementäre DNA-Polynukleotide produzieren,
oder reverser Transkriptasen, die RNA als Matrize erkennen und komplementäre DNA-Polynukleotide
produzieren), womit neue DNA-Stränge
erzeugt werden, deren Sequenz komplementär zu der des Matrizenstranges ist,
verlängert.
Durch die Wahl definierter Abfolgen von Inkubationsschritten bei
definierten Temperaturen und in definierten Zeitabständen, die
regelmäßig wiederholt
werden, wird eine Abfolge von Denaturierungs-/Annealing-/Polymerisierungsschritten
erzeugt, die schließlich
zur exponentiellen Amplifikation des interessierenden Polynukleotids
führt.
Damit die notwendigen Temperaturen zur Denaturierung angewandt werden.
können,
ohne dabei die Polymerase zu zerstören, werden hitzestabile Enzyme
verwendet, die ohne weiteres Temperaturen bis zu 95°C und mehr
tolerieren können,
wie z.B. die Taq-DNA-Polymerase (DNA-Polymerase aus Thermus aquaticus),
PFU usw., die beide jeweils von unterschiedlichen Zulieferfirmen
kommerziell erhältlich sind.
Die Wahl geeigneter Polymerasen hängt vom Verwendungszweck ab
(z.B. zur Klonierung mittels PCR werden vorzugsweise Polymerasen
mit Fehlerkorrektur („profreading")-Fähigkeiten
verwendet, wie z.B. PFU) und liegt im Bereich der Fähigkeiten
des Fachmanns.
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Eine
typische PCR-Reaktion umfaßt
die Polynukleotidmatrize (z.B. 0,01 bis 20 ng), zwei geeignete Primer
(in einer Konzentration von z.B. jeweils 0,2 to 2 μM), dNTPs
(in einer Konzentration von z.B. jeweils 200μM), 1 bis 2mM MgCl2 und
1 bis 10 Einheiten einer hitzestabilen Polymerase, wie z.B. Taq.
Typische Bestandteile und Puffer sind dem Fachmann allgemein bekannt
und von kommerziellen Zulieferfirmen allgemein erhältlich.
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Geeignete
Primer lassen sich mittels chemischer Synthese nach bekannten Protokollen
erzeugen. Solche Primer sind ebenfalls von verschiedenen Zulieferfirmen,
wie z.B. MWG-Biotech usw., kommerziell erhältlich.
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DNA-
und RNA-Matrizen und ebenfalls cDNA-Matrizen lassen sich mittels
allgemein bekannter Standardverfahren (siehe z.B. die untenangegebene Standardliteratur)
erzeugen und können
ebenfalls von kommerziellen Zulieferfirmen, wie z.B. Promega und
Stratagene usw., bezogen werden. Geeignete Puffer und Enzyme zur
Durchführung
der PCR sind im Fachgebiet bekannt und ebenfalls kommerziell erhältlich.
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Ein
weiteres Verfahren zur Erzeugung isolierter Polynukleotide ist die
Klonierung einer gewünschten
Sequenz und seine anschließende
vollständige
oder teilweise Reinigung mittels Standardverfahren. Zur Erzeugung
isolierter Polypeptide werden die Polynukleotide in Expressionsvektoren
kloniert und die Polypeptide in geeigneten Wirtsorganismen, vorzugsweise
einzelligen Organismen wie etwa geeignete Stämme von Bakterien oder Hefe,
exprimiert und anschließend
vollständig
oder teilweise gereinigt.
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Ein
geeignetes Verfahren zur Herstellung eines Polynukleotidfragments
für die
anschließende Klonierung
ist die Polymerasekettenreaktion (PCR). Für die PCR-Klonierung wird vorzugsweise wenigstens
ein in seinem 5'-Teil
die Erkennungssequenz für eine
Restriktionsendonuklease (eine sogenannte „Restriktionsstelle") tragender Primer
verwendet. Besonders bevorzugt tragen sowohl der 3'- als auch der 5'-Primer jeweils eine
Restriktionsstelle an ihrem 5'-Ende, wobei die Stellen
gleich oder verschieden sein können.
Häufig
verwendete Restriktionsstellen und Enzyme sind beispielsweise BamHI
(GGATCC), ClaI (ATCGAT), EcoRI (GAATTC), EcoRV (GATATC), HindIII
(AAGCTT), NcoI (CCATGG), SalI (GTCGAC), XbaI (TCTAGA) usw. Die Wahl
geeigneter Restriktionsstellen/-enzyme und Reaktionsbedingungen
liegt im Bereich des fachmännischen
Könnens.
Zur Klonierung eines Polynukleotids wird ein Vektor, der die gleiche(n)
Restriktionsstelle(n) wie die das Polynukleotid flankierende(n)
trägt,
mit dem (den) entsprechenden Restriktionsenzymen) inkubiert („verdaut"). Dementsprechend
wird das beispielsweise mittels PCR erzeugte Polynukleotid isoliert
und mit dem (den) gleichen Restriktionsenzymen) verdaut, wodurch
ein Fragment entsteht, das mit den Enden des linearisierten Vektors
kompatible Enden trägt.
Nach Reinigung von verdautem Vektor und Polynukleotidfragment werden
dann das Polynukleotidfragment und der Vektor mittels einer DNA-Ligase
unter geeigneten (im Stand der Technik allgemein bekannten) Reaktionsbedingungen
zusammengefügt
(Ligationsreaktion).
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Bei
einem Vektor handelt es sich um ein kreisförmiges oder lineares Polynukleotidmolekül, beispielsweise
ein DNA-Plasmid, Bakteriophage oder Cosmid, mit dessen Hilfe Polynukleotidfragmente
spezifisch in geeigneten Organismen amplifiziert werden können (d.h.
Klonierung). Geeignete Organismen sind meistens einzellige Organismen
mit hohen Vermehrungsraten, wie z.B. Bakterien oder Hefe. Als Organismen
können
ebenfalls aus mehrzelligen Geweben isolierte und kultivierte Zellen
dienen, wie z.B. aus diversen Organismen erzeugte Zellinien (z.B.
SF9-Zellen aus Spodoptera frugiperda, usw.). Geeignete Vektoren
sind im Fachgebiet bekannt und kommerziell bei diversen biotechnischen
Zulieferfirmen wie beispielsweise Roche Diagnostics, New England
Biolabs, Promega, Stratagene und vielen anderen erhältlich.
Geeignete Zellinien sind beispielsweise bei der ATCC (American Type
Culture Collection) kommerziell erhältlich.
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Mittels
im Fachgebiet allgemein bekannter spezifischer Vektoren können isolierte
Polypeptide heterolog unter Verwendung der subklonierten Polynukleotide
produziert werden. Dies wird vorzugsweise durch Expression in geeigneten
Wirtszellen, z.B.
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Bakterien
(vorzugsweise E.-coli-Stämme) oder
eukaryontischen Wirten (z.B. SF9-Zellen,
Hefezellen usw.) durchgeführt.
Hierzu wird das Polynukleotid in einem für die Art der gewählten Wirtszelle
geeigneten Expressionsvektor subkloniert und anschließend in
die gewählte
Wirtszelle eingeführt.
Geeignete Verfahren zur Transformation und Transfektion sind ebenso
wie Bedingungen für
die Zellkultivierung und Induktion heterologer Proteinexpression
im Fachgebiet allgemein bekannt (siehe z.B. die untenaufgeführte Standardliteratur).
Eine weitere Möglichkeit
zur rekombinanten Proteinproduktion besteht in der In-Vitro-Translation.
Hierfür
wird das Polynukleotid ebenfalls in einem geeigneten Vektor subkloniert und
anschließend
das Polypeptid in geeigneten Puffern und Zellextrakten (z.B. Retikulozytenlysat)
exprimiert. Vektoren, notwendige Reagentien und geeignete Bedingungen
sind ebenfalls im Fachgebiet bekannt und kommerziell erhältlich (z.B.
Invitrogen).
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung wird TAK1, das Derivat oder Fragment
davon in einem biochemischen oder zellulären Assay verwendet.
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Die
TAK1 kann aus einer beliebigen Quelle stammen, stammt vorzugsweise
aus Säugern
und ist ganz besonders bevorzugt menschliche TAK1 und vor allem
TAK1 gemäß einer
der Sequenzen gemäß SEQ ID
No. 1 bis 8.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei TAK1 oder dem Derivat oder Fragment
davon um ein Polynukleotid.
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
das Polynukleotid eine der folgenden Sequenzen oder besteht daraus:
- a. Eine der Sequenzen gemäß SEQ ID No. 1 bis 4;
- b. Eine zur Hybridisierung mit einer Sequenz gemäß a) unter
Stringenzbedingungen fähige
Sequenz, die für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert;
- c. Eine aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes von
einer Sequenz gemäß a) oder b)
abgeleitete Sequenz, die für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert;
- d. Ein Fragment einer der Sequenzen gemäß a), b) oder c), das für ein Polypeptid
mit TAK1-Funktion codiert und vorzugsweise für ein Polypeptid mit der Sequenz
gemäß SEQ ID
No. 9 codiert;
- e. Eine mittels eines Austauschs einer oder mehrerer Nukleotide
von einer der Sequenzen gemäß a), b),
c) oder d) abgeleitete Sequenz, wobei der Nukleotidaustausch nicht
oder nicht ausschließlich
auf die Degeneriertheit des genetischen Codes zurückzuführen ist
und die Sequenz für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert.
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Isolierte
Polynukleotide und Oligonukleotide können zur Hybridisierung bei
unterschiedlichen Stringenzbedingungen verwendet werden.
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Stringenz
beschreibt Reaktionsbedingungen, die die Spezifität der Hybridisierung
oder des Annealing zweier einzelsträngiger Nukleinsäuremoleküle beeinflussen.
Die Stringenz und somit die Spezifität einer Reaktion hängt unter
anderem von der Temperatur und den Pufferbedingungen, die für eine Reaktion
verwendet werden, ab: Die Stringenz, und somit die Spezifität, läßt sich
beispielsweise erhöhen, indem
man die Reaktionstemperatur erhöht
und/oder die Ionenstärke
des Reaktionspuffers reduziert. Niedrigstringenzbedingungen (und
somit eine niedrige Reaktions- und Hybridisierungsspezifität) existieren
beispielsweise bei Durchführung
einer Hybridisierung bei Raumtemperatur in 2 × SSC-Lösung. Hochstringenzbedingungen
umfassen beispielsweise eine Hybridisierungsreaktion bei 68°C in 0,1 × SSC und
0,1 % SDS-Lösung.
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Unter
einer Hybridisierung unter Stringenzbedingungen innerhalb der unterschiedlichen
Aspekte der vorliegenden Erfindung versteht man vorzugsweise:
- 1) Hybridisierung einer markierten Sonde mit
einer zu analysierenden Nukleinsäureprobe
bei 65°C,
oder im Fall von Oligonukleotidsonden bei 5°C unterhalb der Annealing- oder
Schmelztemperatur des aus dem Oligonukleotid und der Probe bestehenden
Duplex (Annealing- und Schmelztemperatur sind im folgenden als Synonyme
zu verstehen), über
Nacht in 50mM Tris pH 7,5, 1 M NaCl, 1 % SDS, 10% Dextransulfat,
0,5 mg/ml denaturierte Lachs- oder Heringssperma-DNA.
- 2) 10minütiges
Waschen in 2 × SSC
bei Raumtemperatur.
- 3) 30minütiges
Waschen in 1 × SSC/0,1
%SDS bei 65°C
(oder im Fall von Oligonukleotiden: 5°C unterhalb der Annealing-Temperatur).
- 4) 30minütiges
Waschen in 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 65°C
(oder im Fall von Oligonukleotiden: 5°C unterhalb der Annealing-Temperatur).
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Bei
den Oligonukleotiden handelt es sich um Polynukleotide und vorzugsweise
DNA-Fragmente mit
einer Länge
von 15 bis 30, vorzugsweise 20 Nukleotiden. Die Annealing-Temperatur
wird entsprechend der Formel Tm=2x (Anzahl A+T) + 4x (Anzahl G+C)°C bestimmt.
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Zur
Herstllung einer 2 × SSC
oder einer 0,1 × SSC-
(oder einer beliebigen anderen Art von SSC-Verdünnung) wird beispielsweise
eine 20 × SSC-Lösung entsprechend
verdünnt.
20 × SSC
besteht aus 3M NaCl/0,3M Na/Citrat × 2H2O.
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Vor
Durchführung
einer Hybridisierungsreaktion werden die Polynukleotide, falls gewünscht nach Durchführung einer
elektrophoretischen Trennung (danach: Southern Blot (DNA) oder Northern
Blot (RNA)) oder ohne elektrophoretische Trennung (danach: Slot-
oder Dot-Blot), auf eine geeignete Membran, z.B. eine Nylon- oder
Nitrocellulosemembran, übertragen.
Die Hybridisierung wird unter Verwendung einer in geeigneter Weise
markierten Sonde durchgeführt.
Geeignete Markierungstechniken sind beispielsweise die radioaktive
Markierung oder die Markierung mit Fluoreszenzfarbstoffen. Bei der
Sonde handelt es sich um ein einzelsträngiges Polyribo- oder Polydesoxyribonukleotid,
das natürlicherweise als
Einzelstrang vorliegt oder, normalerweise als Doppelstrang vorliegend,
durch Denaturierung einzelsträngig
gemacht wurde. Diese Sonde bindet an die DNA- oder RNA-Probe (die
ebenfalls in Einzelstrangform vorliegt) mittels Basenpaarung.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei TAK1 oder dem Derivat
oder Fragment davon um ein Polypeptid.
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Gemäß noch einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird das Polypeptid durch eine der folgenden
Sequenzen codiert:
- a. Eine der Sequenzen gemäß SEQ ID
No. 1 bis 4;
- b. Eine zur Hybridisierung mit einer Sequenz gemäß a) unter
Stringenzbedingungen fähige
Sequenz, die für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert;
- c. Eine aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes von
einer Sequenz gemäß a) oder b)
abgeleitete Sequenz, die für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert;
- d. Ein Fragment einer der Sequenzen gemäß a), b) oder c), das für ein Polypeptid
mit TAK1-Funktion codiert; und vorzugsweise SEQ ID No. 9 umfaßt oder
daraus besteht.
- e. Eine mittels eines Austauschs einer oder mehrerer Nukleotide
von einer der Sequenzen gemäß a), b),
c) oder d) abgeleitete Sequenz, wobei der Nukleotidaustausch nicht
oder nicht ausschließlich
auf die Degeneriertheit des genetischen Codes zurückzuführen ist
und die Sequenz für
ein Polypeptid mit TAK1-Funktion codiert.
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Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das Polypeptid eine Sequenz gemäß einer
der Sequenzen SEQ ID No. 5 bis 8 oder besteht daraus.
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Gemäß noch einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung umfaßt
das funktionelle Fragment oder Derivat des Polypeptids eine Sequenz
gemäß SEQ ID
No. 9 oder besteht daraus.
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Beim
Knochenschwund handelt es sich vorzugsweise um Osteoporose (OP).
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Der
vorliegende Erfindungsgegenstand betrifft weiterhin die Verwendung
eines Inhibitors der TGFbeta-aktivierten Kinase 1 (TAK1) zur Herstellung eines
Arzneimittels für
die Behandlung von Knochenschwund, insbesondere Osteoporose. Der
TAK1-Inhibitor läßt sich
ebenfalls zur Behandlung der Schmerzen im Zusammenhang mit Knochenschwund
verwenden, insbesondere durch Verringerung der Schmerzen bei Osteoporose.
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Bei
dem TAK1-Inhibitor handelt es sich vorzugsweise um eine biochemische
oder chemische Verbindung mit der Fähigkeit zur Störung/Hemmung der
TAK1-Funktion.
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Zu
derartigen TAK1-Inhibitoren gehören
beispielsweise Bindungsproteine oder Bindungspeptide, die gegen
TAK, insbesondere gegen das aktive Zentrum der TAK1 gerichtet sind;
gegen das TAK1-Gen oder gegen TAK1 selbst gerichtete Nukleinsäuren, ein
chemisches Molekül
und/oder ein Naturproduktextrakt.
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Der
Ausdruck "chemisches
Molekül" umfaßt nichtpolymere
organische Verbindungen, Lipide, Kohlenhydrate, Peptide, vorzugsweise
Peptide mit etwa 10 bis etwa 80 Aminosäuren, und Oligonukleotide,
vorzugsweise mit etwa 10 bis etwa 90 Nukleotiden. Am meisten bevorzugt
sind kleine chemische Moleküle,
insbesondere nichtpolymere organische Verbindungen, die entweder
in einem Labor synthetisiert oder in der Natur entdeckt wurden,
mit einem bevorzugten Molekulargewicht von etwa 200 g/mol bis etwa
1500 g/mol, insbesondere 400 g/mol bis 1000 g/mol. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich bei dem chemischen Molekül um 5Z-7-Oxozeanol
oder ein Derivat davon mit der Fähigkeit
zur negativen Störung/Hemmung
der TAK1-Funktion.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung kann der Inhibitor in
Form eines Naturproduktextrakts, entweder in roher oder gereinigter
Form, vorliegen. Der Extrakt läßt sich
gemäß Standardverfahren
herstellen, wie z.B. der Extraktion mit Wasser und/oder Alkohol
und/oder einem organischen Lösungsmittel
und/oder Säulenchromatographie
und/oder Ausfällung,
und zwar aus einer tierischen, pflanzlichen oder mikrobiellen Quelle,
wie etwa Schlangengift, Blätter
oder mikrobiellen Fermentationsbrühen.
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Die
Ausdrücke "Bindungsprotein" oder "Bindungspeptid" beziehen sich auf
eine Klasse von Proteinen oder Peptiden, die TAK binden und inhibieren, einschließlich, ohne
darauf beschränkt
zu sein, polyklonaler oder monoklonaler Antikörper, Antikörperfragmenten und gegen TAK
gerichteten Proteingerüsten,
z.B. Anticalinen, die gegen TAK gerichtet sind.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Antikörpers oder Antikörperfragments
wird entsprechend dem Fachmann allgemein bekannter Verfahren durchgeführt, beispielsweise
durch Immunisierung eines Säugers,
z.B. eines Kaninchens, mit TAK1, gegebenenfalls in Gegenwart von
beispielsweise Freunds Adjuvants und/oder Aluminiumhydroxidgel (siehe
z.B. Diamond, B.A. et al. (1981) The New England Journal of Medicine:
1344-1349). Die polyklonalen Antikörper, die im Tier als Ergebnis
einer immunologischen Reaktion gebildet werden, lassen sich anschließend aus
dem Blut unter Verwendung allgemein bekannter Verfahren isolieren
und beispielsweise mittels Säulenchromatographie
aufreinigen. Monoklonale Antikörper
können
beispielsweise gemäß dem bekannten
Verfahren von Winter & Milstein
hergestellt werden (Winter, G. & Milstein,
C. (1991) Nature, 349, 293-299).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung versteht man unter dem Ausdruck Antikörper oder Antikörperfragment
ebenfalls Antikörper
oder Antigen bindende Teile davon, die rekombinant hergestellt und
gegebenenfalls modifiziert wurden, wie z.B. chimäre Antikörper, humanisierte Antikörper, multifunktionelle
Antikörper,
bispezifische oder oligospezifische Antikörper, einzelsträngige Antikörper und
F(ab)- oder F(ab)
2-Fragmente (siehe z.B. EP-B1-0 368 684,
US 4,816,567 ,
US 4,816,397 , WO 88/01649, WO 93/06213
oder WO 98/24884).
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Als
Alternative zu den klassischen Antikörpern können auch beispielsweise Proteingerüste gegen
TAK1, z.B. Anticaline, die auf Lipocalin beruhen, verwendet werden
(Beste et al. (1999) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 96, 1898-1903).
Die natürlichen
Ligandenbindungsstellen der Lipocaline, beispielsweise des Retinol bindenden
Proteins oder des Bilin bindendens Proteins, lassen sich verändern, beispielsweise
mittels eines "kombinatorischen
Protein-Design"-Ansatzes,
und zwar so, daß sie
an ausgewählte Haptene,
hier an TAK1, binden (Skerra, 2000, Biochim. Biophys. Acta, 1482,
337-50). Andere bekannte Proteingerüste sind als Alternativen für Antikörper zur
molekularen Erkennung bekannt (Skerra (2000) J. Mol. Recognit.,
13, 167-187).
-
Der
Ausdruck "Nukleinsäuren gegen
das TAK1-Gen oder gegen TAK1 selbst" bezieht sich auf doppelsträngige oder
einzelsträngige
DNA oder RNA, die beispielsweise die Expression des TAK1-Gens oder
die TAK1-Aktivität
hemmt, und umfaßt,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Antisense-Nukleinsäuren,
Aptameren, siRNAs (small interfering RNAs) sowie Ribozyme.
-
Die
Nukleinsäuren,
z.B. die Antisense-Nukleinsäuren,
können
chemisch synthetisiert werden, beispielsweise gemäß dem Phosphotriester-Verfahren
(siehe z.B. Uhlmann, E. & Peyman,
A. (1990) Chemical Reviews, 90, 543-584). Bei Aptameren handelt
es sich um Nukleinsäuren,
die mit hoher Affinität
an ein Polypeptid, hier TAK1, binden. Aptamere lassen sich durch
Selektionsverfahren, wie z.B. SELEX (siehe z.B.
-
Jayasena
(1999) Clin. Chem., 45, 1628-50; Klug und Famulok (1994) M. Mol.
Biol. Rep., 20, 97-107;
US 5,582,981 ),
aus einem großen
Pool unterschiedlicher einzelsträngiger
RNA-Moleküle
isolieren. Aptamere können
ebenfalls synthetisiert und in ihrer Spiegelbildform, beispielsweise
als L-Ribonukleotid, ausgewählt
werden (Nolte et al. (1996) Nat. Biotechnol., 14, 1116-9; Klussmann
et al. (1996) Nat. Biotechnol., 14, 1112-5). Formen, die auf diese
Weise isoliert wurden, genießen
den Vorteil, daß sie
nicht durch natürlich
auftretende Ribonukleasen abgebaut werden und daher eine größere Stabilität besitzen.
-
Nukleinsäuren können durch
Endonukleasen oder Exonukleasen, insbesondere durch DNasen and RNasen,
die in der Zelle angetroffen werden können, abgebaut werden. Es ist
daher vorteilhaft, die Nukleinsäuren
zu modifizieren, um sie gegen den Abbau zu stabilisieren, wodurch
sichergestellt wird, daß eine
hohe Konzentration der Nukleinsäure
in der Zelle über
einen langen Zeitraum aufrechterhalten wird (Beigelman et al. (1995)
Nucleic Acids Res. 23:3989-94; WO 95/11910; WO 98/37240; WO 97/29116).
Typischerweise läßt sich
eine solche Stabilisierung erzielen, indem eine oder mehrere Internukleotid-Phosphorgruppen
oder ein oder mehrere Nicht-Phosphor-Internukleotide eingeführt werden.
-
Eine
Zusammenstellung geeigneter modifizierter Internukleotide findet
sich bei Uhlmann und Peyman (1990), supra (siehe auch Beigelman
et al. (1995) Nucleic Acids Res. 23:3989-94; WO 95/11910; WO 98/37240;
WO 97/29116). Modifizierte Internukleotid-Phosphatreste und/oder
Nicht-Phosphorbrücken
in einer Nukleinsäure,
die in einer der erfindungsgemäßen Verwendungen
eingesetzt werden kann, enthalten beispielsweise Methylphosphonat-,
Phosphorothioat-, Phosphoramidat-, Phosphorodithioat- und/oder Phosphatester,
wohingegen Nicht-Phosphor-Internukleotidanaloge
beispielsweise Siloxanbrücken,
Carbonatbrücken,
Carboxymethylester, Acetamidatbrücken
und/oder Thioetherbrücken
enthalten. Es ist ebenfalls vorgesehen, daß diese Modifikation die Beständigkeit
einer pharmazeutischen Zusammensetzung, die in einer der erfindungsgemäßen Verwendungen
eingesetzt werden kann, verbessern sollte.
-
Die
Verwendung geeigneter Antisense-Nukleinsäuren ist weiterhin beispielsweise
bei Zheng und Kemeny (1995) Clin. Exp. Immunol., 100, 380-2; Nellen
und Lichtenstein (1993) Trends Biochem. Sci., 18, 419-23, Stein
(1992) Leukemia, 6, 697-74 or Yacyshyn, B. R. et al. (1998) Gastroenterology,
114, 1142) beschrieben.
-
Die
Herstellung und Verwendung von siRNAs als Werkzeuge zur Störung mit
RNA beim Vorgang des Herunterregulierens oder Abschaltens der Genexpression,
hier der TAK1-Genexpression, ist beispielsweise bei Elbashir, S.
M. et al. (2001) Genes Dev., 15, 188 oder Elbashir, S. M. et al.
(2001) Nature, 411, 494 beschrieben.
-
Weitere
geeignete Werkzeuge zur Hemmung der Translation von Nukleinsäuren, hier
des TAK1-Gens, sind Ribozyme, denn sie sind dazu in der Lage, die
mRNAs spezifisch zu binden und zu schneiden. Sie sind beispielsweise
beschrieben bei Amarzguioui et al. (1998) Cell. Mol. Life Sci.,
54, 1175-202; Vaish et al. (1998) Nucleic Acids Res., 26, 5237-42;
Persidis (1997) Nat. Biotechnol., 15, 921-2 or Couture und Stinchcomb
(1996) Trends Genet., 12, 510-5.
-
Somit
lassen sich die beschriebenen Nukleinsäuren zur Hemmung oder Reduzierung
der Expression der TAK1-Gene in den Zellen sowohl in vivo als auch
in vitro verwenden und wirken demzufolge als ein TAK1-Inhibitor
im Sinne der vorliegenden Erfindung. Für die Verwendung als Antisense-Oligonukleotid
beziehungsweise Ribozym wird eine einzelsträngige DNA oder RNA bevorzugt.
-
Für die Herstellung
des Arzneimittels werden die TAK1-Inhibitoren der vorliegenden.
Erfindung üblicherweise
mit einem oder mehreren pharmazeutisch unbedenklichen Zusatz- oder
Hilfsstoffen formuliert, wie z.B. physiologischer Pufferlösung, z.B.
Natriumchloridlösung,
entmineralisiertem Wasser, Stabilisatoren, wie z.B. Protease- oder Nukleaseinhibitoren,
vorzugsweise Aprotinin, ε-Aminocapronsäure oder
Pepstatin A, oder Sequesterungsmittel, wie z.B. EDTA, Gelformulierungen,
wie z.B. weiße
Vaseline, niedrigviskoses Parrafin und/oder gelbes Wachs, usw.,
je nach Art der Verabreichung.
-
Weitere
geeignete Zusatzstoffe sind beispielsweise Detergentien, wie z.B.
Triton X-100 oder Natriumdeoxycholat,
aber auch Polyole, wie z.B. Polyethylenglycol oder Glycerin, Zucker
(z.B. Saccharose oder Glucose), zwitterionische Verbindungen, wie z.B.
Aminosäuren,
wie etwa Glycin oder insbesondere Taurin oder Betain und/oder ein
Protein, wie z.B. Rinder- oder Humanserumalbumin. Detergentien, Polyole
und/oder zwitterionische Verbindungen sind bevorzugt.
-
Die
physiologische Pufferlösung
weist vorzugsweise einen pH-Wert von ca. 6.0-8.0, vor allem einen
pH-Wert von ca. 6.8-7.8, insbesondere einen pH-Wert von ca. 7.4,
und/oder eine Osmolarität
von ca. 200-400 Milliosmol/Liter, vorzugsweise von ca. 290-310 Milliosmol/Liter,
auf. Der pH des Arzneimittels wird im allgemeinen mit einem geeigneten
organischen oder anorganischen Puffer, wie z.B. vorzugsweise einem
Phosphatpuffer, Tris-Puffer (Tris(hydroxymethyl)aminomethan), HEPES-Puffer ([4-(2-Hydroxyethyl)piperazino]ethansulfonsäure) oder MOPS-Puffer
(3-Morpholino-1-propansulfonsäure), eingestellt.
Die Wahl des jeweiligen Puffers hängt im allgemeinen von der
gewünschten
Puffermolarität
ab. Phosphatpuffer eignet sich beispielsweise für Injektions- und Infusionslösungen.
-
Das
Arzneimittel läßt sich
in herkömmlicher Weise
verabreichen, beispielsweise mittels oraler Dosierungsformen, wie
z.B. Tabletten oder Kapseln, mittels der Schleimhäute, beispielsweise
der Nase oder der Mundhöhle,
in Form von unter der Haut implantierten Dispositorien, mittels
Injektionen, Infusionen oder Gelen, die die erfindungsgemäßen Arzneimittel
enthalten. Weiterhin besteht die Möglichkeit, das Arzneimittel
topisch und lokal zu verabreichen, um die jeweilige Gelenkerkrankung
wie oben beschrieben zu behandeln, gegebenenfalls in Form von Liposomenkomplexen.
Weiterhin läßt sich
die Behandlung mittels eines transdermalen therapeutischen Systems
(TTS) durchführen,
das eine zeitmäßig kontrollierte
Freisetzung der Arzneimittel ermöglicht.
TTS sind beispielsweise aus
EP
0 944 398 A1 ,
EP
0 916 336 A1 ,
EP
0 889 723 A1 oder
EP
0 852 493 A1 bekannt.
-
Injektionslösungen werden
im allgemeinen dann verwendet, wenn nur verhältnismäßig kleine Mengen einer Lösung oder
Suspension, beispielsweise etwa 1 bis etwa 20 ml, dem Körper verabreicht werden
müssen.
Infusionslösungen
werden im allgemeinen dann verwendet, wenn eine größere Menge einer
Lösung
oder Suspension, beispielsweise ein oder mehrere Liter, verabreicht
werden muß.
Da im Gegensatz zur Infusionslösung,
im Fall von Injektionslösungen
nur einige wenige Milliliter verabreicht werden, machen sich kleine
Abweichungen vom pH-Wert
und vom osmotischen Druck des Bluts oder der Gewebeflüssigkeit
bei der Injektion nicht von selbst bemerkbar oder machen sich nur
geringfügig im
Hinblick auf die Schmerzempfindung bemerkbar.
-
Daher
ist eine Verdünnung
der erfindungsgemäßen Formulierung
vor Gebrauch im allgemeinen nicht notwendig. Im Fall der Verabreichung
relativ großer
Mengen sollte die erfindungsgemäße Formulierung
jedoch kurz vor Verabreichung so stark verdünnt werden, daß eine wenigstens
ungefähr
isotonische Lösung
erhalten wird. Bei einer isotonischen Lösung handelt es sich beispielsweise
um eine 0,9%ige Kochsalzlösung.
Im Fall einer Infusion läßt sich
die Verdünnung
beispielsweise mit sterilem Wasser ausführen, während die Verabreichung beispielsweise über einen
sogenannten Bypass durchgeführt
werden kann.
-
Die
oben beschriebenen Nukleinsäuren
lassen sich in nackter Form, in Form von Gentransfervektoren oder
komplexiert mit Liposomen oder Goldpartikeln verwenden.
-
Bei
den Gentransfervektoren handelt es sich beispielsweise um Virusvektoren,
z.B. Adenovirusvektoren oder Retrovirusvektoren (Lindemann et al. (1997),
Mol. Med., 3, 466-76; Springer et al. (1988) Mol. Cell., 2, 549-58).
Durch Komplexe mit Liposomen wird üblicherweise eine sehr hohe
Transfektionseffizienz erzielt, insbesondere von Hautzellen (Alexander
und Akhurst, 1995, Hum. Mol. Genet. 4:2279-85). Bei der Lipofektion
werden kleine aus kationischen Lipiden zusammengesetzte unilamellare
Vesikel durch Ultrabeschallung der Liposomensuspension hergestellt.
Die DNA ist auf der Oberfläche
der Liposomen in solch einem Verhältnis ionisch gebunden, daß eine positive
Nettoladung übrigbleibt und
die gesamte Plasmid-DNA durch die Liposomen komplexiert ist. Zusätzlich zu
den von Felgner, P. L. et al. (1987), Proc. Natl. Acad. Sci USA,
84, 7413 – 7414,
eingesetzten DOTMA (1,2-Dioleyloxypropyl-3-trimethylammoniumbromid) und DOPE (Dioleoylphosphatidylethanolamin)
wurde inzwischen eine große
Anzahl von Lipidformulierungen synthetisiert und auf ihre Wirksamkeit
bei der Transfektion verschiedener Zellinien getestet. (Behr et
al. (1989) Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86, 6982-6986; Gao and Huang
(1991), Biochim. Biophys. Acta, 1189, 195-203; Felgner et al. (1994)
J. Biol. Chem., 269, 2550-2561). Bei den Lipidformulierungen handelt
es sich beispielsweise um DOTAP N-[1-(2,3-Dioleoyloxy)propyl]-N,N,N-trimethylammoniummethylsulfat oder
DOGS (Dioctadecylamidoglycylspermin).
-
Bei
den den Transfer von Nukleinsäuren
in die Zelle erhöhenden
Hilfsstoffen kann es sich beispielsweise um Proteine oder Peptide
handeln, die an die DNA gebunden werden, oder um synthetische Peptid-DNA-Moleküle, die
den Transport der Nukleinsäure
in den Zellkern ermöglichen
(Schwartz et al. (1999) Gene Therapy 6:282; Branden et al. (1999) Nature
Biotech., 17, 784). Zu den Hilfsstoffen gehören ebenfalls Moleküle, die
die Freisetzung von Nukleinsäuren
in das Zytoplasma der Zelle ermöglichen (Planck
et al. (1994) J. Biol. Chem., 269, 12918; Kichler et al. (1997)
Bioconj. Chem., 8, 213) oder beispielsweise Liposomen (Uhlmann und
Peyman (1990), supra).
-
Eine
weitere besonders geeignete Form läßt sich erhalten, indem die
oben beschriebenen Nukleinsäuren
auf Goldpartikel aufgetragen und diese Partikel mit einem unter
dem Namen "Gene
Gun" bekannten Gerät in das
Gewebe oder die Zellen geschossen werden (Wang et al. (1999) J.
Invest. Dermatol. 112:775-81, Tuting et al. (1998) J. Invest. Dermatol.
111:183-8).
-
Die
verschiedenen Aminosäure-
und Nukleotidsequenzen lassen sich aus den Abbildungen ersehen.
-
Die
unterschiedlichen Ausführungsformen und
Aspekte der vorliegenden Erfindung eignen sich vor allem für die Osteoporose
(OP) und den mit dieser Krankheit verbundenen Schmerzen.
-
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-
Literatur
für Standard-Laborverfahren
-
Falls
nicht anders angegeben, wurden Standard-Laborverfahren gemäß der folgenden
Standardliteratur durchgeführt:
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Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY. S.
545 ff.;
Current Protocols in Molecular Biology; regelmäßig aktualisiert,
z.B. Ausgabe 2000; Wiley & Sons,
Inc; Herausgeber: Fred M. Ausubel, Roger Brent, Robert Eg. Kingston,
David D. Moore, J.G. Seidman, John A. Smith, Kevin Struhl.
-
Current
Protocols in Human Genetics; regelmäßig aktualisiert; Wiley & Sons, Inc; Herausgeber: Nicholas
C. Dracopoli, Honathan L. Haines, Bruce R. Korf, Cynthia C. Morton,
Christine E. Seidman, J.G. Seigman, Douglas R: Smith.
-
Current
Protocols in Protein Science; regelmäßig aktualisiert; Wiley & Sons, Inc; Editors:
John E. Coligan, Ben M. Dunn, Hidde L. Ploegh, David W. Speicher,
Paul T. Wingfield.
-
Molecular
Biology of the Cell; Dritte Auflage; Alberts, B., Bray, D., Lewis,
J., Raff, M., Roberts, K., Watson, J.D.; Garland Publishing, Inc.
New York & London,
1994;
Short Protocols in Molecular Biology, 5. Auflage, von Frederick
M. Ansubel (Herausgeber), Roger Brent (Herausgeber), Robert E. Kingston
(Herausgeber), David D. Moore (Herausgeber), J.G. Seidman (Herausgeber),
John A. Smith (Herausgeber), Kevin Struhl (Herausgeber), Oktober
2002, John Wiley & Sons,
Inc., New York
Transgenic Animal Technology. A Laboratory Handboook.
C.A. Pinkert, Herausgeber; Academic Press Inc., San Diego, Kalifornien,
1994 (ISBN: 0125571658)
Remington's Pharmaceutical Sciences, 17. Auflage, 1985
(für physologisch
unbedenkliche Salze (anorganisch oder organisch)), siehe vor allem
S. 1418)
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen,
die nicht als limitierend zu verstehen sind, veranschaulicht.
-
Beispiel 1
-
Analyse der TAK1-Expression
und -Funktion
-
Expressionsanalyse:
-
Um
ein besseres Verständnis
der den Gelenkerkrankungen, vor allem Osteoarthrose (OA), zugrundeliegenden
pathologischen Mechanismen zu erhalten und um Zielmoleküle für eine therapeutische Maßnahme zu
identifizieren, wurde ein genomischer Ansatz verwendet. Im Rahmen
dieses genomischen Ansatzes wurde die Expression von mehr als 7500 Genen
aus über
100 Patienten mit Osteoarthritis analysiert. Die Expression von
TAK1 in Knorpel ist bislang noch nicht beschrieben worden, so daß unter diesen
Genen TAK1 für
die weitere Validierung gewählt
wurde. Die Expression der TAK1 in normalem und osteoarthritischem
menschlichem artikulärem Knorpel
wurde mit QPCR bestätigt,
und ähnliche TAK1-Expressionsniveaus
wurden in normalem und von OA betroffenem Gewebe gefunden (nicht
gezeigt).
-
Funktionsanalyse:
-
Um
einen Einblick in die Funktion der TAK1 in Knorpel zu erhalten,
wurde als erster Schritt die Expression des TAK1-Proteins in den
unterschiedlichen Knorpelzonen analysiert. Während der endochondralen Knochenbildung
durchläuft
der Chondrozyt unterschiedliche phänotypische Zustände, wobei sich
der Epiphysenknorpel in ruhenden, proliferierenden und hypertrophen
Knorpel einteilen läßt. In der ruhenden
Zone exprimierte. Gene tragen zu anabolen Vorgängen bei, wohingegen in hypertrophen Knorpel
exprimierte Gene eher eine katabole Funktion aufweisen (Aigner et
al. 2002). Durch Immunhistochemie konnte gezeigt werden, daß TAK1-Protein in hypertrophen
Chondrozyten der epiphysen Fuge von STR/1N-Mäusen exprimiert wird (1).
Dies führte
zu der Annahme, daß TAK1
eine wichtige Rolle im katabolischen Knorpelstoffwechsel spielen
könnte,
so daß eine
funktionelle Validierung durchgeführt wurde, um diese Hypothese
zu bestätigen.
-
Funktionelle Validierung:
-
AP1
und NFkB werden durch IL1β aktiviert und
spielen eine wichtige Rolle bei der OA-Pathologie. Es konnte gezeigt
werden, daß AP1
und NFkB unter pathologischen Bedingungen verstärkt aktiviert werden, wobei
die Expression wichtiger OA-Markergene, wie z.B. MMP13, von der
Aktivierung dieser beiden Transkriptionsfaktoren abhängt. Um
zu testen, ob TAK1 eine Rolle bei der Aktivierung dieser beiden
Transkriptionsfaktoren und somit der Regulation der Expression von
MMP13 spielt, wurde TAK1, TAB1, oder die kinase-inaktive TAK1-Mutante
K63W, bzw. TAK1/TAB1 oder K63W/TAB1 transient in SW1353-Chondrosarcomzellen
exprimiert. Die Zellen wurden 24 Stunden mit IL1β stimuliert, und die Freisetzung
von MMP13 in den Überstand
der Zellen wurde mittels ELISA gemessen. Die Expression von MMP13
ist durch IL1 ß induzierbar
und hängt
von der Aktivierung der Transkriptionsfaktoren AP1 und NFkB ab.
Daher wurde erwartet, daß eine Überexpression
von TAK1/TAB1 zu einer höheren
Freisetzung von MMP13 und eine Überexpression
der Kinase-Mangelmutante K63W/TAB1 zu einer reduzierten Freisetzung
von MMP13 führt.
Mit ELISA konnte jedoch kein Unterschied in der IL1β-induzierten
Freisetzung von MMP13 zwischen Zellen, die mit TAB1, TAK1/TAB1 bzw.
K63W/TAB1 transfiziert worden waren, festgestellt werden. Mittels
RT-PCR wurde eine endogene Expression der TAK1 in SW1353 Chondrosarcomzellen
nachgewiesen, was bedeutet, daß eine
endogene TAK1-Expression
vermutlich für
die maximale MMP13-Freisetzung nach IL1β-Stimulierung ausreicht. Daher
wurde die RNAi-Technik zur Reduzierung der endogenen TAK1-Expression in SW1353-Condrosarcomzellen
eingesetzt.
-
Die
Suppression des TAK1-Gens und -Proteins durch die RNAi-Methodik
wurde mittels QPCR (2) und Immunoblot (3)
bestimmt. Weiterhin wurde die Kinetik der Gen- und Proteinsuppression mit
QPCR und Immunoblot zu mehreren Zeitpunkten, insbesondere nach 24h,
48h, 72h bzw. 96h, bestimmt, um den besten Zeitpunkt für ein Nachfolgeexperiment,
nämlich
die Stimulierung mit IL1β,
und dem MMP13-Nachweis im Überstand
der Zellen zu finden. Als Kontrolle wurden die drei Fehlpaarungen
tragende TAK1-siRNA sowie scheintransfizierte Zellen verwendet.
Die mRNA-Werte für
die Fehlpaarung und die Scheinkontrolle wurden für jeden Posttransfektionszeitpunkt
jeweils gleich 100% gesetzt. Die TAK1-mRNA-Niveaus nach TAK1-Gensuppression mit
TAK1-siRNA wurden mit der Fehlpaarungs- und der Scheinkontrolle
verglichen und darauf bezogen. Innerhalb der ersten 24h nach Transfektion
wurde eine starke Gensuppression auf der Ebene der mRNA erzielt,
die über
die nachfolgenden Tage um 70-80% herum verbleibt und 96h nach Transfektion andauert.
Die Wirkung der TAK1-Gensuppression war stärker im Vergleich mit der Scheinkontrolle
als mit den drei Fehlpaarungskontrollen. Daraus läßt sich
schließen,
daß das
Zielmolekül
der siRNA mit den drei Fehlpaarungen zu einem gewissen Grad die TAK1-mRNA
ist, womit die erstere zu einer schwachen TAK1-Gensuppression führt. Somit
ist der Unterschied der TAK1-Gensuppression weniger stark im Vergleich
mit der Drei-Fehlpaarungen-Kontrolle als mit der Scheinkontrolle.
Diese beiden Kontrollen, nämlich
die Drei-Fehlpaarungen- und die Scheinkontrolle wurden dazu verwendet,
den Bereich der TAK1-Gensuppression, die durch eine sehr nahe verwandte
siRNA oder nur durch Lipofektion ausgelöst wurde, abzudecken.
-
Eine
Gensuppression konnte ebenso auf der Proteinebene beobachtet werden.
Auswirkungen auf die TAK1-Proteinexpression ließen sich 48h und 96h nach Transfektion
nachweisen, wobei die stärksten Auswirkungen
72h nach Transfektion auftraten. Die Gensuppression auf Proteinebene
wird nicht so schnell erreicht, wie die auf mRNA-Ebene, weil das Protein
eine gewisse Halbwertszeit aufweist. Im Fall der TAK1 beträgt die Halbwertszeit
etwa um die 36 Stunden. Als Kontrolle für einen ähnlichen Proteinauftrag in
jeder Spur der SDS-PAGE wurden die Membranen des Immunoblots anschließend mit
einem Antikörper
gegen Tubolin inkubiert. Der Immunoblot mit Tubolin zeigt ähnliche
Proteinauftragsmengen zwischen den mit TAK1 oder der siRNA mit den drei
Fehlpaarungen transfizierten Zellen oder scheintransfizierten Zellen.
-
Zur
Untersuchung der TAK1-Funktion bei der IL1β-Signalweiterleitung wurde die
TAK1-Genexpression zunächst
durch RNAi supprimiert, wonach die Zellen mit IL1β 24h stimuliert
wurden und die Konzentration an MMP13 im Überstand der Zellen bestimmt
wurde (4). Die MMP13-Expression hängt von der Aktivierung der
Transkriptionsfaktoren AP1 und NFkB ab und ist durch iL1β induzierbar. Handelte
es sich bei TAK1 um einen wichtigen Vermittler der IL1 β-Signalweiterleitung,
so sollte die TAK1-Gensuppression eine signifikante Abnahme der
MMP13-Freisetzung nach IL1β-Stimulierung
ergeben. Die Zellen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten nach
der Transfektion stimuliert. Die Stimulierung, die 72h nach Transfektion
beginnt, führt
zu einer signifikanten Abnahme der MMP13-Sekretion nach IL1 β-Stimulierung und
lag um die 30%, verglichen mit der Drei-Fehlpaarungen-Kontrolle
und um die 50%, verglichen mit der Scheinkontrolle. Diese Ergebnisse
zeigen, daß TAK1
ein wichtiger Regulator der IL1β-induzierten
Transkriptionsaktivität
ist.
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Durch
Transfektion mit gegen das TAK1-Gen gerichteter siRNA konnte eine
starke Gensuppression auf der Ebene sowohl der mRNA als auch des Proteins
erzielt werden. Aufgrund der langen Halbwertszeit des TAK1-Proteins
gegenüber
der Dauer der Gensuppression auf der mRNA-Ebene ist der Zeitrahmen
einer starken Genexpression auf Proteinebene für das folgende Experiment,
nämlich
die Stimulierung mit IL1β über 24 Stunden,
kurz. Daher wurden aufeinanderfolgende Doppeltransfektionen innerhalb
von 72 Stunden durchgeführt,
um die Wirkung der Gensuppression zu verlängern und zu verstärken. Durch
die Doppeltransfektion mit siRNA innerhalb von 72h lag die Reduzierung
der IL1β-stimulierten
MMP13-Freisetzung
um ungefähr
10-20% höher
als durch Einzeltransfektionen mit siRNA (5).
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Die
obigen Experimente zeigen, daß TAK1 die
IL1β-induzierte
Transkriptionsaktivität
regulieren kann, so daß die
Expression weiterer Gene, die durch IL1β induzierbar sind, über die
Transkriptionsfaktoren AP1 und NFkB reguliert werden und eine wichtige
Rolle bei dem Krankheitsbild der OA spielen, wie z.B. TNFa und MMP1,
analysiert wurde. Zur Untersuchung der Frage, ob TAK1 ebenfalls
für die IL1β-induzierte
TNFa- und MMP1-Freisetzung wichtig ist, und zur Beurteilung des
relativen Einflusses der TAK1 auf die IL1β-stimulierte MMP13-, TNFa- und
MMP1-Freisetzung
wurde die Freisetzung von MMP1, MMP13 und TNFa in den (gleichen) Überstand
der Zellen nach TAK1-Gensuppression (durch aufeinanderfolgende Doppeltransfektion
mit siRNA) und 24stündiger
Stimulierung mit IL1β gemessen (5).
Als Kontrolle wurden Zellen entweder mit TAK1-Fehlpaarung-siRNA
oder mit gegen das Luciferasegen, das nicht in Säugerzellen exprimiert wird, gerichteter
siRNA transfiziert. Es stellte sich heraus, daß sich die TAK1-Gensuppression
am stärksten
auf die IL1β-induzierte
TNFa-Freisetzung (um die 60-70%) und auf die IL1β-induzierte MMP13-Freisetzung
(um die 40-50%) auswirkte und daß eine mäßige Reduzierung der IL1β-induzierten
MMP1-Freisetzung (um die 20-30%) stattfand. Die beobachteten Werte
für die
MMP13-, TNFa- und MMP1-Freisetzung stehen in Beziehung zum Niveau
der Gensuppression und sind nicht das Ergebnis einer vollständigen Inaktivierung
oder einem zellulären
Knock-Out der TAK1.
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Diese
Ergebnisse zeigen, daß ein
Inhibitor gegen TAK1 die Wirkung von IL1β auf den Chondrozyten zu reduzieren
und somit die Wirkungen eines DMOAD (disease-modifying OA drug [krankheitsmodifizierender
oA-Arzneistoff]) und NSAID (non-steroidal
anti-inflammatory drug [nicht-steorider entzündungshemmender Arzneistoff])
miteinander zu kombinieren verspricht.
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Die
Erfindung beruht auf erfindungsgemäßen experimentellen Ergebnissen,
die erstmals die Expression von TAK1 in normalen und von OA betroffenen
menschlichen partikulären
Chondrozyten zeigen. Weiterhin konnte TAK1 als integraler Vermittler der
IL1β-induzierten
Genexpression in menschlichen Chondrosarkomzellen identifiziert
werden. Zudem zeigten Gensuppressionsexperimente, in denen die Expression
von TAK1 in SW1353-Chondrosarkomzellen durch RNAi aufgehoben wurde,
eine Beteiligung der TAK1-Funktion bei der Freisetzung von MMP13,
MMP1 und TNFa, bei denen es sich um Moleküle handelt, die alle am Krankheitsbild
der Osteoarthritis beteiligt sind. Diese überraschenden Ergebnisse zeigen,
daß TAK1
funktionell am Krankheitsbild der Osteoarthritis beteiligt ist.
Somit verspricht ein Inhibitor gegen TAK1 die Wirkung von IL1β auf den Chondrozyten
zu reduzieren und somit die Wirkungen eines DMOAD (disease-modifying OA drug)
und eines NSAID (non-steroidal anti-inflammatory drug) miteinander
zu kombinieren, so daß zum
ersten Mal eine gegen die Ursachen und Symptome gerichtete Kombinationstherapie
ermöglicht
wird.
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Material und
Methoden
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Zellkultur
und Transfektionen – SW1353-Chondrosarkomzellen
wurden von der ATCC bezogen, und die Zellen wurden in Dulbecco's modified Eagles's medium (DMEM mit
hoher Glukosekonzentration, GibcoBRL) mit 10% fötalem Kälberserum (fetal calf serum
FCS) und Penicillin/Streptomycin (37° C, 5% CO2) gezüchtet. Die Transfektionen
und Stimulierungsexperimente wurden mit Sechs-Loch-Platten durchgeführt.
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Zur
Transfektion mit siRNA wurde die Transfektionseffizienz von drei
unterschiedlichen Transfektionsreagentien, LipofectamineTM2000 (Invitrogen), TransIT®siRNA
Transfektionreagens (Mirus) und OligofectamineTM (Invitrogen)
getestet. Für
die Transfektionen wurden 3 × 105/Loch
mit 1μM
FITC-markierter siRNA sowie LipofectamineTM2000,
TransIT®siRNA
Transfektionreagens bzw. OligofectamineTM transfiziert,
wie von der Zulieferfirma beschrieben. Die Transfektioneffizienz
wurde unter einem Inversionsfluoreszenzmikroskop abgeschätzt und
lag um die 90-100%, 50% bzw. 0-10%. Weitere siRNA-Transfektionen wurden
mit LipofectamineTM2000 und gegen die TAK1-Sequenz
gerichteter siRNA, TAK1-siRNA mit drei Fehlpaarungen (als Kontrolle) oder
gegen das Luciferasegen gerichteter siRNA (als Kontrolle) bei einer
RNA-Endkonzentration vo 100nM durchgeführt. Aufeinanderfolgende Doppeltransfektionen
wurden innerhalb von 72h durchgeführt.
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Für die Stimulierungsexperimente
wurden mit siRNA transfizierte Zellen 24h, 48h, 72h bzw. 96 Stunden
nach Transfektion zur Beurteilung der für die maximale Gensuppression
besten Inkubationszeit inkubiert. Vor der Stimulierung wurden die
Zellen mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung (phosphate buffered saline,
PBS) gewaschen. Für
die Stimulierungsexperimente wurden die Zellen 24h mit 1 ml serumfreiem
DMEM mit oder ohne 10 ng/ml menschlichem IL-1β (Roche) inkubiert.
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RNA-Isolierung – RNA wurde
aus Knorpelgewebe wie zuvor beschrieben isoliert (L.A. McKenna,
A. Gehrsitz, S. Soeder, W. Eger, T. Kirchner und T. Aigner, Effective
isolation of high quality total RNA from human adult articular cartilage.
Anal. Biochem. 286 (2000), S. 80-85). Die Durchschnittsausbeute
an RNA betrug 8.4 μg/g
für normalen
artikulären
Knorpel und 6.7 μg/g
für osteoarthritischen
Knorpel. Die Qualität
der isolierten RNA wurde mit Elektrophorese und Spektrophotometrie
kontrolliert. Die gereinigte RNA wies ein durchschnittliches OD
260/280- Verhältnis im
Bereich von 1,8-1,9 auf, und kein RNA-Abbau wurde auf mit Ethidiumbromid angefärbtem 1,2% Agarose/Formaldehyd-
oder 1,2%-Agarosegelen beobachtet. Eine Anfärbung von DNA oder Protein
war nicht zusehen.
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RNA
aus SW1353-Zellen wurde mit dem RNeasy Mini Kit (Qiagen) wie von
der Zulieferfirma beschrieben isoliert.
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TAQMAN-PCR – TAQMAN-PCR
wurde zum Nachweis menschlicher TAK1 in RNA-Proben aus menschlichem artikulärem Knorpel
verwendet. Die Primer (MWG Biotech, Deutschland) und die TAQMAN-Sonde
(Eurogentec, Belgien) wurden mit der PRIMER EXPRESS TM-software
(Perkin Elmer) konstruiert. Um quantifizierbare Ergebnisse für alle Gene
erhalten zu können,
wurden spezifische Standardkurven unter Verwendung sequenzspezifischer Kontrollsonden
parallel zu den Analysen durchgeführt. Somit wurde für TAK1 ein
genspezifisches cDNA-Fragment mit den genspezifischen Primern amplifiziert
und in pGEM T Easy (Promega, Mannheim, FRG) kloniert. Zur Bestätigung der
korrekten Klonierung wurde das klonierte Amplifikationsprodukt sequenziert.
Klonierte Standardsonden wurden mit dem Qiagen-Amplificationskit
(Qiagen, FRG) amplifiziert, linearisiert und nach sorgfältiger Abschätzung der
Konzentration verwendet (Gel-Elektrophorese, UV-Spektrophotometrie
sowie fluorimetrischer Assay für
Ribonukleinsäuren
(Picogreen; Molecular Probes, Oregon, USA)). Für die Standardkurven wurden
Konzentrationen von 10, 100, 1000, 10 000, 100 000 sowie 1 000 000
Molekülen
pro Assay verwendet (jeweils in Dreifachbestimmung). Alle Experimente
wurden als Dreifachbestimmungen durchgeführt. Die Standardisierung wurde
mit GAPDH als "House-Keeping"-Gen durchgeführt. Der
Assay für
GAPDH wurde bereits beschrieben (Gehrsitz, J of Orthopedic Research
2001: 19: 478-482).
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LightCycler-PCR – LightCycler-PCR
wurde zum Nachweis der TAK1 in menschlichen Chrondrosarkomzellproben
verwendet. Die Erststrang-cDNA wurde aus schein- und siRNA-transfizierten SW1353-Zellen
präpariert.
RNA wurde unter Verwendung des 1st strand cDNA Synthesis Kit für RT-PCR
(AMV) (Roche) (geprimed mit oligo(dT)15) gemäß dem vom Hersteller gelieferten
Protokoll in cDNA reverse-transkribiert.
Die QPCR wurde unter Verwendung des LightCycler- FastStart DNA Sybr Green
Master I (Roche), des LightCycler-Geräts und der LightCycler-Software
(Roche) sowie des folgenden Protokolls durchgeführt: 10 Minuten bei 95°C, 45 Zyklen
von jeweils 95°C
für 15
Sekunden, 55°C
für 5 Sekunden
und 72°C
für 10
Sekunden, mit anschließender
Schmelzkurve zur Kontrolle von Mehrfachspezies in jeder PCR-Amplificationsreaktion.
Die Werte für
die Expression wurden mit einer TAK1-cDNA-Standardkurve verglichen
und auf die GAPDH-Expression normiert.
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Immunoblotting – Zellysate
von 200 000 wurden in 5Oμl
Lysepuffer (150 mM NaCl, 3 mM MgCl2, 10 mM PIPES, pH6,8, 0.5 % Triton
X-100, 10 mM NaF, supplementiert mit komplettem/EDTA-Proteaseinhibitor-Cocktail,
Roche) sowie mit 10 Sekunden Beschallung präpariert. Die Proteine wurden
auf einem 4-12% NuPAGE-Gel (Invitrogen) getrennt und danach auf
eine PVDF-Membran (Millipore) übertragen.
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Für den Immunnachweis
wurde entweder ein polyklonaler TAK1-Antikörper (M-579, SantaCruz) oder
ein monoklonaler Tubulinantikörper
(AB-1, Oncogene) verwendet. Kurz gesagt, die Membranen wurden mit
5% Milchpulver 0.5 h blockiert, eine h in einer 1/400-Verdünnung von
Antiserum gegen TAK1 inkubiert und schließlich 1h in einer 1/2000-Verdünnung von
Antiserum gegen mit Meerrettichperoxidase konjugiertes Kaninchen-
oder Maus-IgG (DakoCytomation) inkubiert, wobei alle Verdünnungen
in TBS-T (150 mM NaCl, 20 mM Tris, pH 7,6, 0.1 % Tween 20) erfolgten.
Die Membranen wurden unter Verwendung von ECL gemäß den Angaben
des Herstellers weiterbehandelt (Amersham Pharmacia Biotech).
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MMP1,
MMP13, und TNFa ELISA – Die
Zellkulturüberstände wurden
geerntet und die Freisetzung von MMP1, MMP-13 (Amersham Bioscience) sowie
TNFa (PromoCell) mittels ELISA gemäß dem vom Hersteller beigelegten
Protokoll überwacht.
Die Zellzahlen wurden mit einem CASY®1-Zellzählgerät (Schärfe System
GmbH) bestimmt. Die Assay-Werte wurden auf die Zellzahlen normiert.
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Immunohistochemie – Die Immunhistochemie
wurde wie anderswo beschrieben durchgeführt (Klatt et al., Matrix Biology
2003). Kurz gesagt wurden entparaffinierte Schnitte eines Knies
einer 68 Tage alten STR1/N-Maus nacheinander mit 1 Rinderserumalbumin,
einem polyklonalen Kaninchen-Anti-TAK1-Antiserum (Santa Cruz, M-579),
einem Biotin-SP-konjugierten Ziege-Anti-Kaninchen-IgG sowie mit alkalische-Phosphotase-konjugiertem
Streptavidin (beide von Dianova) 60 min inkubiert. Alle Verdünnungen
wurden in Tris-gepufferter Kochsalzlösung hergestellt. Die Objektträger wurden
mit Fast Red TR/Naphthol (Sigma) entwickelt.
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Figurenbeschreibungen
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1.
Immunohistochemischer Nachweis der TAK1-Expression in der Wachstumsfuge
von STR/1N-Mäusen.
Der TAK-1-spezifische Antikörper zeigte
starke Anfärbung
in hypetrophen Chondrocyten der Wachstumsfuge einer 68 Tage alten STR/1N-Maus
(B). Der Kontrollschnitt (A), der nur mit dem sekundären Antikörper behandelt
worden war, zeigte keinerlei Anfäbung.
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2.
TAK1-siRNA-Transfektion supprimiert TAK1-mRNA-Expression. SW1353-Chondrosarcomzellen
wurden mit gegen das TAK1-Gen gerichteter siRNA transfiziert. Als
Kontrolle wurden Zellen scheintransfiziert oder mit drei Fehlpaarungen
tragender TAK1-siRNA transfiziert. Die Menge an TAK1-mRNA wurde
mit QPCR 24, 48, 72 und 96 Stunden nach Transfektion quantifiziert.
Die TAK1-mRNA-Niveaus der beiden Kontrollen (Fehlpaarung: graue
Balken, schein: schwarze Balken) wurden bei jedem Zeitpunkt jeweils
gleich 100% gesetzt, so daß die
Balken die Suppression von TAK-1 gegenüber beiden Kontrolltransfektionen
wiedergeben.
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3.
TAK1-Gensuppression führt
zu geringeren TAK1-Proteinniveaus. Die Lysate von mit gegen das
TAK1-Gen gerichteter siRNA transfizierten (TAK1), mit der Drei-Fehlpaarungen-siRNA
transfizierten (3MM) oder scheintransfizierten (Mock) SW1353-Chondrosarcomzellen
wurden einer SDS-PAGE sowie einem Immunoblotting unterzogen. Der
Immunoblot wurde mit einem Antikörper
gegen TAK1-Protein bzw. mit einem Antikörper gegen Tubolin als Kontrolle
entwickelt. 48, 72 und 96 h nach Transfektion waren die Niveaus
der TAK-1-Proteinexpression in TAK-1-behandelten Zellen reduziert,
jedoch nicht in den Schein- und Fehlpaarungbehandelten Zellen.
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4.
TAK1-Genesuppression reduziert IL1-stimulierte MMP-13-Freisetzung.
Zunächst
wurden SW1353-Zellen 48, 72 oder 96 h mit TAK-1-siRNA zur Supprimierung
der TAK-1-Genexpression transfiziert. In einem zweiten Schritt wurden
die transfizierten Zellen dann 24 Stunden mit IL1β zur Induktion
der IL1β-abhängigen Expression
von MMP-13 stimuliert. Die IL1-stimulierte MMP13-Freisetzung wurde mittels ELISA im Überstand
der Zellen bestimmt. Die MMP-13-Freisetzung
der Fehlpaarung- und Scheinkontrolle wurde (an jedem Zeitpunkt)
gleich 100% gesetzt, wobei die nach TAK-1-Gensuppression erhaltene
MMP13-Fresetzung auf die Drei-Fehlpaarungen-Kontrolle (hell) und die
Scheinkontrolle (dunkel) bezogen wurde. Die stärkste Reduzierung der IL1-induzierten MMP13-Freisetzung
wurde 72 Stunden nach Transfektion erhalten. Bei den Werten der
MMP13-Freisetzung
72 Stunden nach Transfektion handelt es sich um Mittelwerte aus
drei unabhängigen
Experimenten.
-
5.
TAK1-Genesuppression reduziert IL1-stimulierte TNFα- und MMP-1-Freisetzung. SW1353-Chondrosarcomzellen
wurden mit gegen das TAK1-Gen gerichteter siRNA transfiziert. Als Kontrolle
wurden Zellen mit drei Fehlpaarungen tragender TAK1-siRNA oder mit
gegen das Luciferasegen (nicht exprimiert in Säugerzellen) gerichteter siRNA
transfiziert. Die Transfektion wurde nach 72 Stunden wiederholt,
um den Effekt der Genexpression zu verlängern und zu verstärken. 72
Stunden nach der zweiten Transfektion wurden die Zellen 24 Stunden mit
IL1β stimuliert
und die Freisetzung von MMP-13, TNFα und MMP-1 mittels ELISA im Überstand
der Zellen bestimmt. Die Werte der Kontrollen wurden gleich 100%
gesetzt, und die mit TAK1-siRNA erhaltenen Werte wurden auf die
Drei-Fehlpaarungen-Kontrolle
(3MM) sowie die Luciferase-Kontrolle (Luci) bezogen. Die durch Vergleich
mit der Fehlpaarung-Kontrolle erhaltenen Werte sind Mittelwerte
aus zwei unabhängigen
Experimenten.
-
6.
Funktion der TAK1 im Signalweiterleitungsweg pro inflammatorischer
Zytokine.
-
7.
SEQ ID No.1 (hs TAK1-Isoform A, cds; NM_003188)
-
8.
SEQ ID No.2 (hs TAK1 -Isoform B, cds; NM_145331)
-
9.
SEQ ID No.3 (hs TAK1-Isoform C, cds; NM_145332)
-
10.
SEQ ID No.4 (hs TAK1-Isoform D, cds; NM_145333)
-
11.
SEQ ID No.5 (hs TAK1-Isoform A, Aminosäuresequenz; Kinasedomäne AS 43
bis 295 rot gekennzeichnet)
-
12.
SEQ ID No.6 (hs TAK1-Isoform B, Aminosäuresequenz)
-
13.
SEQ ID No.7 (hs TAK1-Isoform C, Aminosäuresequenz)
-
14.
SEQ ID No.8 (hs TAK1-Isoform D, Aminosäuresequenz)
-
15.
SEQ ID No.9 (Fragment der hs TAK1-Isoform A Aminosäuresequenz,
umfassend die Kinasedomäne
AS 36 bis 291)
-
16.
Schematische Darstellung der von den TAK1-mRNA-Spleißvarianten
codierten Proteine nach Dempsey CE, Sakurai H, Sugita T, Guesdon
F. Alternative splicing and gene structure of the transforming growth
factor beta-activated kinase 1. Biochim Biophys Acta. 2000 Dec 15;1517(1):46-52.
Die graue Box in der Nähe
des aminoterminalen Endes repräsentiert
die katalytische Domäne.
Die von den zwei translativen Exons codierten Bereiche sind in schwarz
gezeigt. Die beiden aufgrund der Translation von Exon 17 in alternativen
Leserastern produzierten unterschiedlichen carboxyterminalen Sequenzen sind
in dunkelgrau (Varianten a und b) bzw. hellgrau (Varianten c und)
gezeigt.
-
Es
folgt ein Sequenzprotokoll nach WIPO St. 25.
Dieses kann
von der amtlichen Veröffentlichungsplattform
des DPMA heruntergeladen werden.