EP-A-0
172 448 beschreibt die Verdickung hochpolarer organischer Lösungsmittel
mit unvernetzten Homopolymeren auf Basis des Ammoniumsalzes der
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure sowie
die Verdickung von Methanol mit unvernetzten Homopolymeren auf Basis
des Lithiumsalzes der 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure.
DE-A-101
19 338 lehrt die Verwendung vernetzter Copolymere auf Basis von
Vinylamiden und Acrylamidoalkylsulfonsäuren als Verdicker für organische
Lösungsmittel.
Beispielsweise werden wässrige
Ethanol- bzw. Acetonlösungen
mit einem vernetzten Copolymer aus Vinylpyrrolidon und dem Ammoniumsalz
der Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure eingedickt.
Gemäß EP-A-0
684 038 wird die Tröpfchengröße eines
Sprühnebels
günstig
beeinflusst, wenn man geeignete Verdickungsmittel, wie beispielsweise
säuregruppentragende,
vinylische Polymere, einsetzt. Bevorzugtes Verdickungsmittel ist
Hydroxypropylcellulose.
Die
WO-A-02/45662 beschreibt wasserfreie Formulierungen, die stark polare
Lösungsmittel
und einen Verdicker enthalten. Als Verdicker werden beispielsweise
vernetzte Copolymere auf Basis von Acrylsäure, Methacrylsäure oder
C1-C4-Alkylacrylaten
mit C10-C30-Alkylacrylaten
empfohlen. Durch die Verwendung von C10-C30-Alkylacrylaten
werden die Copolymere hydrophob modifiziert.
In
DE-A-101 32 382 wird ein Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden
Haut- und Handpflegemitteln beschrieben, bei dem Polyacrylsäuren als
Verdickungsmittel eingesetzt werden. Die Polyacrylsäuren werden
mit Aminen, wie Isopropanolamin, neutralisiert.
DE-C-44
18 818 beschreibt wasserquellbare, vernetzte Polymere zur Aufnahme
von Flüssigkeiten
in Windeln. Die wasserquellbaren Polymere sind vernetzte, teilneutralisierte
Polyacrylsäuren.
Als mögliche
Gegenionen werden Li+, Na+,
K+, Rb+, Cs+, NH4 +,
CH3NH3 +,
(CH3)2NH2 + und (CH3)3NH+ erwähnt. Bevorzugt
sind K+ und NH4 +.
In
EP-A-1 034 192 wird ein Verfahren zur Herstellung wasserabsorbierender
Polymere mit einem niedrigen Restmonomerengehalt beschrieben. Dazu
werden die Monomerlösungen
mit Aminen teilneutralisiert.
WO-A-00/40626
beschreibt die Herstellung wasserabsorbierender Beschichtungen durch
Polymerisation neutralisierter Acrylsäure, wobei die Acrylsäure vorzugsweise
mit Triethylamin neutralisiert wird.
Systeme,
die nicht auf Polyacrylsäuren
basieren, müssen
meist in relativ hohen Konzentrationen eingesetzt werden, um einen
entsprechenden Verdickungs- und/oder Absorptionseffekt zu bewirken.
Verdickungsmittel
auf Basis von Polyacrylsäuren
werden entweder in neutralisierter Form eingesetzt oder erst in
Gegenwart des zu verdickenden organischen Lösungsmittels neutralisiert.
Dabei hängt
die Verdickungswirkung der neutralisierten Polyacrylsäuren sehr
stark vom Wassergehalt des zu verdickenden Lösungsmittels ab. Je niedriger
der Wassergehalt ist, umso geringer ist die Wirkung.
Es
bestand daher die Aufgabe verdickte Flüssigkeiten bereitzustellen,
die nur wenig quellbares, vernetzes Polymer (Verdicker) enthalten.
Eine
weitere Aufgabe bestand in der Bereitstellung von Verdickungsmitteln
für organische
Flüssigkeiten,
die auch organische Flüssigkeiten
mit niedrigem Wassergehalt gut verdicken.
Eine
weitere Aufgabe bestand in der Bereitstellung partikulärer Verdickungsmittel,
die bei der Anwendung einfach in die zu verdickende Flüssigkeit
eingemischt werden können.
Eine
gute Verdickungswirkung bedeutet eine hohe Flüssigkeitsaufnahmekapazität, eine
hohe Zentrifugenretentionskapazität, beispielsweise für Methanol
mindestens 15 g/g, vorzugsweise mindestens 25 g/g, besonders bevorzugt
mindestens 40 g/g, für
Ethylenglykol mindestens 20 g/g, vorzugsweise mindestens 50 g/g,
besonders bevorzugt mindestens 80 g/g, für Ethanol mindestens 5 g/g,
vorzugsweise mindestens 10 g/g, besonders bevorzugt mindestens 15,
und für
Dimethylformamid mindestens 10 g/g, vorzugsweise mindestens 12 g/g,
besonders bevorzugt mindestens 15 g/g g/g, sowie eine hohe Gelstärke, beispielsweise
für Wasser mindestens
0,1 N, vorzugsweise mindestens 0,2 N, besondes bevorzugt mindestens
0,25 N, und für
Ethylenglykol mindestens 0,2 N, vorzugsweise mindestens 0,25 N,
besondes bevorzugt mindestens 0,3 N.
Eine
weitere Aufgabe bestand darin, ein Verfahren zur Herstellung des
Verdickungsmittels zu finden, bei dem das Verdickungmittel in Abwesenheit
des zu verdickenden organischen Lösungsmittels hergestellt wird
und in Pulverform anfällt.
Typischerweise
weisen verdickte Flüssigkeiten
eine Viskosität
von 0,1 bis 100 Pas, vorzugsweise 0,5 bis 50 Pas, besonders bevorzugt
1 bis 20 Pas, auf. Die Viskosität
kann beispielsweise gemäß DIN EN
ISO 3219 bestimmt werden.
Gelöst wurde
die Aufgabe durch die Bereitstellung verdickter Flüssigkeiten,
enthaltend
- i) eine bei 23°C flüssige organische Verbindung
oder eine bei 23°C
flüssige
Mischung organischer Verbindungen und
- ii) ein quellbares, vernetztes Polymer
wobei der Wassergehalt
der verdickten Flüssigkeit
0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 10 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 0 bis 5 Gew.-%, beträgt und das
quellbare, vernetzte Polymer ii) - a) mindestens
ein einpolymerisiertes ethylenisch ungesättigtes, säuregruppentragendes Monomer,
wobei die Säuregruppen
zumindestens teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindestens teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen als Gegenionen aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
enthält.
Die
flüssigen
organischen Verbindungen unterliegen keiner Beschränkung. Vorzugsweise
werden polare flüssige
organische Verbindungen verwendet, besonders bevorzugt sind ein-
oder mehrwertige aliphatische C1- bis C6-Alkohole, wie Methanol, Ethanol, n-Propanol,
Isopropanol, n-Butanol, Ethylenglykol, 1,2-Propylenglykol, 1,3-Propylenglykol, Glycerin,
und/oder Carbonsäureamide
aus C1- bis C6-Carbonsäuren und
Ammoniak, C1- bis C6-Alkylaminen
oder C1- bis C6-Dialkylaminen,
wie Formamid, N-Methylformamid, N,N-Dimethylformamid, Acetamid,
N-Methylaceytamid, N,N-Dimethylacetamid,
N,N,-Diethylacetamid, ganz besonders bevorzugt sind Methanol, Ethanol,
Ethylenglykol und/oder N,N-Dimethylformamid.
Weitere
einsetzbare flüssige
organische Verbindungen sind Polysiloxane, Polyether, wie Ethylenglykoldimethylether
oder Ethylenglykoldiethylether, alkoxilierte ein- oder mehrwertige
C1- bis C30-Alkohole
sowie deren C1- bis C30-Alkylether,
wie Diethylenglykoldimethylether, Triethylenglykoldimethylether,
Dipropylenglykoldimethylether oder Tripropylenglykoldimethylether.
Die
Löslichkeit
polarer flüssiger
organischer Verbindungen in Wasser beträgt üblicherweise mindestens 10
Gew.-%, vorzugsweise mindestens 20 Gew.-%, besonders bevorzugt mindestens
50 Gew.-%. Ganz besonders bevorzugt sind polare flüssige organische
Verbindungen, die mit Wasser unbegrenzt mischbar sind.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die eingedickte Flüssigkeit
zusätzlich
- iii) ein quellbares, vernetztes Polymer,
das - a')
mindestens ein einpolymerisiertes ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindestens teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindestens teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, Alkali- oder Erdalkalikationen als Gegenionen aufweisen,
- b') mindestens
einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c') gegebenenfalls
ein oder mehrere mit a' copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d') gegebenenfalls
ein oder mehrere wasserlösliche
Polymere, auf die die Monomere a'),
b') und gegebenenfalls
c') zumindest teilweise
aufgepfropft sind,
enthält.
Bevorzugte
Gegenionen im Polymer iii) sind Lithiumkationen.
Das
quellbare, vernetzte Polymer enthält typischerweise 55 bis 99,9
Gew.-%, vorzugsweise 70 bis 99,8 Gew.-%, besonders bevorzugt 80
bis 99,7 Gew.-%, Monomeres a) oder a'), 0,1 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,1
bis 3 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 2 Gew.-%, Vernetzer b)
oder b'), 0 bis
40 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 10 Gew.-%,
Monomeres c) oder c')
und 0 bis 30 Gew.-%,
vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt 0 bis 5 Gew.-%,
Polymeres d) oder d'),
wobei a) und a')
verschieden sind und b) und b'),
c und c') sowie
d) und d') jeweils
gleich oder verschieden sein können.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
quellbarer, vernetzter Polymere, enthaltend
- a)
mindestens ein einpolymerisiertes ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen als Gegenionen aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
wobei der Wassergehalt des Polymeren üblicherweise
0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 5 Gew.-% ganz besonders bevorzugt 0 bis 1 Gew.-%, beträgt, zum
Verdicken bei 23°C flüssiger organischer
Verbindungen oder bei 23°C
flüssiger
Mischungen organischer Verbindungen.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung
von Gemischen quellbarer, vernetzter Polymere, zum Verdicken bei
23°C flüssiger organischer
Verbindungen oder bei 23°C
flüssiger
Mischungen organischer Verbindungen, wobei das Gemisch aus mindestens
einem quellbaren, vernetzten Polymer, enthaltend
- a)
mindestens ein einpolymerisiertes ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxy latgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen als Gegenionen aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
und mindestens einem quellbaren, vernetzten Polymer,
enthaltend - a') mindestens ein einpolymerisiertes
ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, Alkali- oder Erdalkalikationen als Gegenionen aufweisen,
- b') mindestens
einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c') gegebenenfalls
ein oder mehrere mit a')
copolymerisierbare einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch
ungesättigte
Monomere und
- d') gegebenenfalls
ein oder mehrere wasserlösliche
Polymere, auf die die Monomere a'),
b') und gegebenenfalls
c') zumindest teilweise
aufgepfropft sind,
besteht.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind quellbare, vernetzte
Polymere, enthaltend
- a) mindestens ein einpolymerisiertes
ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere quartäre
Ammoniumkationen oder zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis
100mol-%, besonders bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders
bevorzugt zu 70 bis 80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen und
Lithiumkationen als Gegenionen aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
wobei der Wassergehalt des Polymeren üblicherweise
0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 5 Gew.-% ganz besonders bevorzugt 0 bis 1 Gew.-%, beträgt.
Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Mischungen quellbarer,
vernetzter Polymere, enthaltend mindestens ein quellbares, vernetztes
Polymer, enthaltend
- a) mindestens ein einpolymerisiertes
ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen als Gegenionen aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
und mindestens ein quellbares, vernetztes Polymer,
enthaltend - a') mindestens ein einpolymerisiertes
ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, Alkali- oder Erdalkalikationen als Gegenionen aufweisen,
- b') mindestens
einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c') gegebenenfalls
ein oder mehrere mit a')
copolymerisierbare einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch
ungesättigte
Monomere und
- d') gegebenenfalls
ein oder mehrere wasserlösliche
Polymere, auf die die Monomere a'),
b') und gegebenenfalls
c') zumindest teilweise
aufgepfropft sind,
wobei der Wassergehalt des Polymeren üblicherweise
0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt
0 bis 5 Gew.-% ganz besonders bevorzugt 0 bis 1 Gew.-%, beträgt.
Die
quellbaren, vernetzten Polymere können als Ammoniumkation primäre, sekundäre, tertiäre und/oder
quartäre
Ammoniumkationen enthalten. Bevorzugte Ammoniumkationen sind tertiäre und quartäre Ammoniumkationen
und ganz besonders bevorzugt sind quartäre Ammoniumkationen. Dabei
weisen primäre Ammoniumkationen
einen organischen Rest auf, sekundäre Ammoniumkationen zwei organische
Reste, tertiäre
Ammoniumkationen drei organische Reste und quartäre Ammoniumkationen vier organische
Reste, wobei ein organischer Rest vorliegt, wenn ein Kohlenstoffatom
des Restes direkt an das Stickstoffatom gebunden ist.
Die
aliphatischen, cycloaliphatischen, arylaliphatischen und aromatischen
Reste sind breit variierbar. Üblicherweise
enthält
ein Rest 1 bis 12 Kohlenstoffatome.
Vorzugsweise
enthalten die quellbaren, vernetzten Polymere als Ammoniumkation
eine Verbindung der allgemeinen Formel I
in der
R
1,
R
2, R
3, R
4 unabhängig
voneinander Wasserstoff, C
1-C
18-Alkyl,
C
2-C
12-Alkenyl oder
C
6-C
12-Aryl, C
7-C
18-Arylalkyl bedeuten,
wobei die genannten Reste substituiert, beispielsweise halogensubstituiert
und/oder aminosubstituiert, und/oder CH
2-Gruppen
durch ein Sauerstoffatom ersetzt sein können.
Aminosubstituiert
bedeutet beispielsweise eine R5R6N-Gruppe, oder wenn zwei der Reste R1, R2, R3 und
R4 verbrückt
sind, eine gemeinsame R5N-Gruppe, oder wenn
die drei der Reste R1, R2,
R3 und R4 verbrückt sind,
ein gemeinsames N-Atom bedeutet und
R5,
R6 unabhängig
voneinander C1-C12-Alkyl,
C2-C12-Alkenyl oder
C6-C12-Aryl bedeuten,
wobei diese Substituenten wiederum halogensubstituiert sein können.
Halogensubstituiert
bedeutet beispielsweise 1 bis 4 Halogensubstituenten, wie Fluor,
Chlor oder Brom. Vorzugsweise sind die Reste R1,
R2, R3 und R4 nicht halogensubstituietrt.
Besonders
bevorzugte Ammoniumkationen sind Verbindungen der allgemeinen Formel
I, wobei die Reste R1, R2,
R3, R4, R5 und R6 die obengenannten
Bedeutungen haben, bei denen höchstens
einer der Reste R1, R2,
R3 und R4 Wasserstoff
ist, d.h. tertiäre
und quartäre
Ammoniumkationen sind besonders bevorzugt.
Beispiele
für besonders
bevorzugte Ammoniumkationen sind Tetra-C1-C6-Alkylammonium,
wie Tetramethylammonium oder Tetraethylammonium, und/oder von Hexamethylendiamin,
Diethylentriamin, Triethylamin, Tetramethylethylendiamin und/oder
4,9-Dioxadodekan-1,12-diamin abgeleitete Ammoniumkationen.
Ganz
besonders bevorzugte Ammoniumkationen sind Verbindungen der allgemeinen
Formel I, wobei die Reste R1, R2,
R3, R4, R5 und R6 die obengenannten
Bedeutungen haben, bei denen keiner der Reste R1, R2, R3 und R4 Wasserstoff ist, d.h. quartäre Ammoniumkationen
sind ganz besonders bevorzugt.
Vorzugsweise
können
die Carboxylatgruppen des einpolymerisierten Monomeren a) zumindest
teilweise, vorzugsweise zu 10 bis 60mol-%, besonders bevorzugt zu
20 bis 50mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 30 bis 40mol-%, Lithiumionen
als Gegenionen aufweisen.
Die
Herstellung der erfindungsgemäßen quellbaren,
vernetzten Polymere kann nach verschiedenen Methoden durchgeführt werden.
So
kann man eine Mischung aus
- a) mindestens einem
ethylenisch ungesättigten,
säuregruppentragenden
Monomeren,
- b) mindestens einem Vernetzer,
- c) gegebenenfalls einem oder mehreren mit a) copolymerisierbaren
ethylenisch und/oder allylisch ungesättigten Monomeren und
- d) gegebenenfalls einem oder mehreren wasserlöslichen
Polymeren, die als Pfropfgrundlage für die Monomere a), b) und ggf.
c) dienen können,
als
wässrige
Lösung
in Gegenwart eines Initiators radikalisch zu einem Hydrogel A polymerisieren,
und die Säuregruppen
im Hydrogel A - e) zumindest teilweise, vorzugsweise
zu 25 bis 100mol-%, besonders bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders
bevorzugt zu 70 bis 80mol-%, neutralisieren, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis 80mol-%,
mit einer einem nicht-polymeren Ammoniumkation entsprechenden Base
neutralisiert werden.
Beispielsweise
kann eine wässrige
Lösung
von Acrylsäure
mit einem geringen Anteil an Vernetzer polymerisiert werden. Das
resultierende wässrige
Gel, wird anschließend
mit einer relativ hydrophoben Amin-Base vermischt, wobei teilweise
die Carboxyleinheiten zu den entsprechenden Carboxylaten neutralisiert
werden. Das nach der Polymerisation vorliegende Gel wird zunächst zerkleinert,
anschließend
zu einem groben, trockenem Material getrocknet und durch Mahlen
und Sieben zu einem fließfähigen, feinkörnigen Pulver
weiterverarbeitet. Dieses Pulver kann nun direkt als Verdickungs- und/oder Absorptionsmittel
für rein
organische Lösungsmittelsysteme
eingesetzt werden.
Es
ist aber auch möglich,
dass man eine Mischung aus
- a) mindestens einem
ethylenisch ungesättigten,
säuregruppentragenden
Monomeren, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen zumindest
teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders bevorzugt
zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis 80mol-%, ein
nicht-polymere quartäre Ammoniumkationen
oder nicht-polymere Ammoniumkationen und Lithiumkationen als Gegenion
aufweisen,
- b) mindestens einem Vernetzer,
- c) gegebenenfalls einem oder mehreren mit a) copolymerisierbaren
ethylenisch und/oder allylisch ungesättigten Monomeren und
- d) gegebenenfalls einem oder mehreren wasserlöslichen
Polymeren, die als Pfropfgrundlage für die Monomere a), b) und ggf.
c) dienen können,
als
wässrige
Lösung
in Gegenwart eines Initiators radikalisch polymerisiert.
Beispielsweise
kann eine wässrige
Lösung
von Acrylsäure
mit relativ hydrophoben Amin-Basen teilweise neutralisiert und anschließend mit
einem geringen Anteil an Vernetzer versetzt werden. Diese Lösung wird
dann polymerisiert. Das nach der Polymerisation vorliegende wässrige Gel
wird zunächst
zerkleinert, anschließend
zu einem groben, trockenem Material getrocknet und durch Mahlen
und Sieben zu einem fließfähigen, feinkörnigen Pulver
weiterverarbeitet. Dieses Pulver kann nun direkt als Verdickungs-
und/oder Absorptionsmittel für
rein organische Lösungsmittelsysteme
eingesetzt werden.
Weiterhin
ist es möglich,
dass man eine Mischung aus
- a) mindestens einem
ethylenisch ungesättigten,
säuregruppentragenden
Monomeren, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 10 bis 70mol-%, besonders bevorzugt
zu 20 bis 60mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 30 bis 50mol-%, mit
einem Alkalihydroxid, Alkalihydrogencarbonat, Alkalicarbonat, Alkalioxid,
Erdalkalihydroxid, Erdalkalihydrogencarbonat, Erdalkalicarbonat
und/oder Erdalkalioxid neutralisiert sind,
- b) mindestens einem Vernetzer,
- c) gegebenenfalls einem oder mehreren mit a) copolymerisierbaren
ethylenisch und/oder allylisch ungesättigten Monomeren und
- d) gegebenenfalls einem oder mehreren wasserlöslichen
Polymeren, die als Pfropfgrundlage für die Monomere a), b) und ggf.
c) dienen können,
als
wässrige
Lösung
in Gegenwart eines Initiators radikalisch polymerisiert, - e) nachneutralisiert, wobei zumindest teilweise,
vorzugsweise zu 10 bis 70mol-%, besonders bevorzugt zu 20 bis 60mol-%,
ganz besonders bevorzugt zu 30 bis 50mol-%, der Säuregruppen
mit einer dem tertiären und/oder
quartären
nicht-polymeren
Ammoniumkation entsprechenden Base neutralisiert werden.
Weiterhin
ist es möglich,
dass man eine Mischung aus
- a) mindestens einem
ethylenisch ungesättigten,
säuregruppentragenden
Monomeren, wobei zumindest teilweise, vorzugsweise zu 10 bis 70mol-%,
besonders bevorzugt zu 20 bis 60mol-%, ganz besonders bevorzugt
zu 30 bis 50mol-%, der Säuregruppen
mit einer dem nicht-polymeren Ammoniumkation entsprechenden Base
neutralisiert sind,
- b) mindestens einem Vernetzer,
- c) gegebenenfalls einem oder mehreren mit a) copolymerisierbaren
ethylenisch und/oder allylisch ungesättigten Monomeren und
- d) gegebenenfalls einem oder mehreren wasserlöslichen
Polymeren, die als Pfropfgrundlage für die Monomere a), b) und ggf.
c) dienen können,
als
wässrige
Lösung
in Gegenwart eines Initiators radikalisch polymerisiert, - e) nachneutralisiert, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 10 bis 70mol-%, besonders bevorzugt
zu 20 bis 60mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 30 bis 50mol-%, mit
einem Alkalihydroxid, Alkalihydrogencarbonat, Alkalicarbonat, Alkalioxid,
Erdalkalihydroxid, Erdalkalihydrogencarbonat, Erdalkalicarbonat
und/oder Erdalkalioxid neutralisiert werden.
Üblicherweise
wird das Hydrogel A anschließend
getrocknet, zerkleinert und klassiert.
Ebenso
ist es möglich,
dass man eine Polymermischung herstellt, indem man mindestens ein
quellbares, vernetztes Polymer, enthaltend
- a)
mindestens ein einpolymerisiertes ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, nicht-polymere Ammoniumkationen als Gegenion aufweisen,
- b) mindestens einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c) gegebenenfalls ein oder mehrere mit a) copolymerisierbare
einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch ungesättigte Monomere
und
- d) gegebenenfalls ein oder mehrere wasserlösliche Polymere, auf die die
die Monomere a), b) und gegebenenfalls c) zumindest teilweise aufgepfropft
sind,
und mindestens ein quellbares, vernetztes Polymer,
enthaltend - a') mindestens ein einpolymerisiertes
ethylenisch ungesättigtes,
säuregruppentragendes
Monomer, wobei die Säuregruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, als Carboxylatgruppen vorliegen und die Carboxylatgruppen
zumindest teilweise, vorzugsweise zu 25 bis 100mol-%, besonders
bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders bevorzugt zu 70 bis
80mol-%, Alkali- oder Erdalkalikationen als Gegenion aufweisen,
- b') mindestens
einen einpolymerisierten Vernetzer,
- c') gegebenenfalls
ein oder mehrere mit a')
copolymerisierbare einpolymerisierte ethylenisch und/oder allylisch
ungesättigte
Monomere und
- d') gegebenenfalls
ein oder mehrere wasserlösliche
Polymere, auf die die Monomere a'),
b') und gegebenenfalls
c') zumindest teilweise
aufgepfropft sind,
mischt.
Für den Mengenverhältnisse
gilt das bereits oben beschriebene.
Die
Art des Mischens unterliegt keinen Beschränkungen. So können beispielsweise
Reaktionsmischer oder Misch- und Trocknungsanlagen, wie beispielsweise
Lödige®-Mischer, BEPEX®-Mischer,
NAUTA®-Mischer,
SHUGGI®-Mischer,
Nara®-Trockner
und PROCESSALL® verwendet
werden.
Zur
Herstellung dieser quellbaren, vernetzten Polymere geeignete hydrophile
Monomere sind beispielsweise polymerisationsfähige Säuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylsulfonsäure, Vinylphosphonsäure, Maleinsäure einschließlich deren
Anhydrid, Fumarsäure,
Itaconsäure,
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropanphosphonsäure sowie
deren Amide, Hydroxyalkylester und aminogruppen- oder ammoniumgruppenhaltige
Ester und Amide. Des weiteren eignen sich wasserlösliche N-Vinylamide,
wie N-Vinylformamid oder auch Diallyldimethylammoniumchlorid. Bevorzugte
hydrophile Monomere sind Verbindungen der allgemeinen Formel II
worin
R
7 Wasserstoff,
Methyl, Ethyl oder Carboxyl,
R
8 -COOR
10, Hydroxysulfonyl oder Phosphonyl, eine
mit einem C
1-C
4-Alkanol
veresterte Phosphonylgruppe oder eine Gruppe der Formel III
R
9 Wasserstoff,
Methyl oder Ethyl,
R
10 Wasserstoff,
C
1-C
4-Aminoalkyl,
C
1-C
4-Hydroxyalkyl
und
R
11 eine Sulfonylgruppe, eine Phosphonylgruppe
oder eine Carboxylgruppe, bedeuten.
Beispiele
für C1-C4-Alkanole sind
Methanol, Ethanol, n-Propanol, Isopropanol oder n-Butanol. Beispiele
für C1-C4-Aminoalkyl sind
Aminomethyl, Aminoethyl oder Amino-n-propyl.
Besonders
bevorzugte hydrophile Monomere sind Acrylsäure und Methacrylsäure.
Geeignete
Pfropfgrundlagen für
quellbare, vernetzte Polymere, die durch Pfropfcopolymerisation
olefinisch ungesättigter
Säuren
erhältlich
sind, können
natürlichen
oder synthetischen Ursprungs sein. Beispiele sind Stärke, Cellulose
oder Cellulosederivate sowie andere Polysaccharide und Oligosaccharide,
Polyalkylenoxide, insbesondere Polyethylenoxide und Polypropylenoxide,
sowie hydrophile Polyester.
Geeignete
Polyalkylenoxide haben beispielsweise die Formel IV
worin
R
12,
R
13 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Alkyl, Alkenyl oder Aryl,
R
14 Wasserstoff
oder Methyl und
n eine ganze Zahl von 1 bis 10000 bedeuten.
R
12 und R
13 bedeuten
bevorzugt Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl,
C
2-C
6-Alkenyl oder
Phenyl.
Bevorzugte
Hydrogele sind insbesondere Polyacrylate, Polymethacrylate sowie
die in der US-4,931,497, US-5,011,892 und US-5,041,496 beschriebenen
Pfropfpolymere.
Die
quellbaren, vernetzten Polymere enthalten Verbindungen mit mindestens
zwei Doppelbindungen, die in das Polymernetzwerk einpolymerisiert
sind. Geeignete Vernetzer sind insbesondere N,N'-Methylenbisacrylamid und N,N'-Methylenbismethacrylamid, Ester ungesättigter
Mono- oder Polycarbonsäuren
von Polyolen, wie Diacrylat oder Triacrylat, beispielsweise Butandiol-
oder Ethylenglykoldiacrylat bzw. -methacrylat sowie Trimethylolpropantriacrylat
und Allylverbindungen wie Allyl(meth)acrylat, Triallylcyanurat,
Maleinsäurediallylester,
Polyallylester, Tetraallyloxyethan, Triallylamin, Tetraallylethylendiamin,
Allylester der Phosphorsäure sowie
Vinylphosphonsäurederivate,
wie sie beispielsweise in EP-A-0 343 427 beschrieben sind. Weiterhin
einsetzbar im erfindungsgemäßen Verfahren
sind auch Hydrogele, die unter Verwendung von Polyallylethern als Vernetzer
und durch saure Homopolymerisation von Acrylsäure hergestellt werden. Geeignete
Vernetzer sind Pentaerythritoltri- und -tetraallylether, Polyethylenglykoldiallylether,
Ethylenglykoldiallylether, Glyceroldi- und Triallylether, Polyallylether auf
Basis Sorbitol, sowie ethoxilierte Varianten davon.
Die
bevorzugten Herstellverfahren für
die erfindungsgemäßen quellbaren,
vernetzten Polymere werden in "Modern
Superabsorbent Polymer Technology", F.L. Buchholz and A.T. Graham, Wiley-VCH,
1998, Seiten 77 bis 84 beschrieben. Besonders bevorzugt sind Polymere,
die im Kneter, wie beispielsweise in WO-A-01/38402 beschrieben,
oder auf einem Bandreaktor, wie beispielsweise in EP-A-0 955 086
beschrieben, hergestellt werden.
Das
quellbare, vernetzte Polymer ist bevorzugt eine polymere Acrylsäure oder
ein Polyacrylat. Die Herstellung dieses quellbaren, vernetzten Polymeren
kann nach einem aus der Literatur bekannten Verfahren erfolgen.
Bevorzugt sind Polymere, die vernetzende Comonomere in Mengen von
0,001 bis 10mol-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 mol-% enthalten, ganz besonders bevorzugt
sind jedoch Polymere, die durch radikalische Polymerisation erhalten
wurden und bei denen ein mehrfunktioneller ethylenisch ungesättigter
Radikalvernetzer verwendet wurde, der zusätzlich noch mindestens eine
freie Hydroxylgruppe trägt
(wie beispielsweise Pentaerythritoltriallylether oder Trimethylolpropandiallylether).
Die
quellbaren, vernetzten Polymere können durch an sich bekannte
Polymerisationsverfahren hergestellt werden. Bevorzugt ist die Polymerisation
in wässriger
Lösung
nach dem Verfahren der sogenannten Gelpolymerisation. Dabei werden
beispielsweise 15 bis 50 gew.-%ige wässrige Lösungen eines oder mehrerer
hydrophiler Monomere und gegebenenfalls einer geeigneten Pfropfgrundlage
in Gegenwart eines Radikalinitiators, bevorzugt ohne mechanische
Durchmischung unter Ausnutzung des Trommsdorff-Norrish-Effektes
(Makromol. Chem. 1, 169 (1947)), polymerisiert. Die Polymerisationsreaktion
kann im Temperaturbereich zwischen 0 und 150°C, vorzugsweise zwischen 10
und 100°C,
sowohl bei Normaldruck als auch unter erhöhtem oder erniedrigtem Druck
durchgeführt
werden. Wie üblich
kann die Polymerisation auch in einer Schutzgasatmosphäre, vorzugsweise
unter Stickstoff, ausgeführt
werden. Zur Auslösung
der Polymerisation können
energiereiche elektromagnetische Strahlen oder die üblichen
chemischen Polymerisationsinitiatoren herangezogen werden, beispielsweise
organische Peroxide, wie Benzoylperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
Methylethylketonperoxid, Cumolhydroperoxid, Azoverbindungen wie
Azodiisobutyronitril sowie anorganische Peroxoverbindungen wie (NH4)2S2O8 oder K2S2O8 oder N2O2. Sie können gegebenenfalls
in Kombination mit Reduktionsmitteln wie Natriumhydrogensulfit und
Eisen(II)-sulfat oder Redoxsystemen, welche als reduzierende Komponente
eine aliphatische und aromatische Sulfinsäure, wie Benzolsulfinsäure und
Toluolsulfinsäure
oder Derivate dieser Säuren
enthalten, wie Mannichaddukte aus Sulfinsäuren, Aldehyden und Aminoverbindungen,
wie sie in der DE-A-13 01 566 beschrieben sind, verwendet werden.
Durch mehrstündiges
Nachheizen der Polymergele im Temperaturbereich 50 bis 130°C, vorzugsweise
70 bis 100°C,
können
die Qualitätseigenschaften
der Polymere noch verbessert werden.
Die
Neutralisation kann auf der Stufe der Monomerlösung und/oder des Gels durchgeführt werden. Dazu
wird entweder das aus einer unneutralisierten Monomerlösung hergestellte
Polymergel neutralisiert oder die Monomerlösung neutralisiert und anschließend zum
Polymergel polymerisiert oder die Monomerlösung teilneutralisiert und
anschließend
das durch Polymerisation erhaltene Polymergel nachneutralisiert.
Die
erhaltenen Gele werden beispielsweise zu 10 bis 100mol-%, bevorzugt
25 bis 100mol-%, besonders bevorzugt zu 50 bis 85mol-%, ganz besonders
bevorzugt zu 70 bis 80mol-%, bezogen auf eingesetztes säuregruppentragendes
Monomer, neutralisiert, wobei Amin-Basen nacheinander oder zusammen
mit üblichen
Neutralisationsmitteln verwendet werden können, bevorzugt Alkalimetallhydroxide
oder -oxide, besonders bevorzugt jedoch Lithiumhydroxid, Lithiumcarbonat
und Lithiumhydrogencarbonat.
Geeignete
Amin-Basen sind beispielsweise quartäre Ammoniumsalze, wie Tetramethylammoniumhydroxid,
Tetramethylammoniumhydrogencarbonat, Tetraethylammoniumhydroxid
oder Tetraethylammoniumhydrogencarbonat, sowie einwertige und mehrwertige
Amine, wie Hexamethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylamin, Tetramethylethylendiamin
oder 4,9-Dioxadodekan-1,12-diamin.
Üblicherweise
wird das Gel durch Einmischung des Neutralisationsmittels als wässrige Lösung oder bevorzugt
auch als Feststoff neutralisiert bzw. nachneutralisiert. Das Gel
wird hierzu mechanisch zerkleinert, beispielsweise mittels eines
Fleischwolfes und das Neutralisationsmittel wird aufgesprüht, übergestreut
oder aufgegossen, und dann sorgfältig
untergemischt. Dazu kann die erhaltene Gelmasse noch mehrmals zur
Homogenisierung gewolft werden. Die neutralisierte Gelmasse wird
dann beispielsweise mit einem Band- oder Walzentrockner getrocknet
bis der Restfeuchtegehalt vorzugsweise unter 5 Gew.-%, bevorzugt
unter 3 Gew.-%, insbesondere unter 1 Gew.-%, liegt. Das getrocknete
Hydrogel wird hiernach gemahlen und gesiebt, wobei zur Mahlung üblicherweise
Walzenstühle,
Stiftmühlen
oder Schwingmühlen
eingesetzt werden können. Die
Partikelgröße des gesiebten
Hydrogels liegt vorzugsweise im Bereich 1 bis 1000 μm, besonders
bevorzugt bei 45 bis 850 μm,
ganz besonders bevorzugt bei 100 bis 800 μm und noch mehr bevorzugt bei
100 bis 700 μm.
Pulver
mit Partikelgrößen von
beispielsweise 1 bis 50 μm
werden vorzugsweise phlegmatisiert, d.h. durch Zusatz einer geeigneten
inerten Verbindung, so dass der Anteil der Partikel mit weniger
als 10 μm
durch Agglomeration um mindestens 90%, vorzugsweise mindestens 95%,
besonders bevorzugt mindestens 99%, vermindert wird, oder durch
Dispergierung in einem geeigneten inertem Lösungsmittel. Geeignete inerte
Verbindungen oder Lösungsmittel
weisen ein vermindertes Quellverhalten auf. Die Zentrifugenretentionskapazität in den
inerten Verbindungen oder Lösungsmitteln
beträgt
weniger als 1 g/g, vorzugsweise weniger als 0,5 g/g, besonders bevorzugt
weniger als 0,1 g/g.
Die
quellbaren, vernetzten Polymere können zur Verbesserung der Anwendungseigenschaften
im Bereich der Partikeloberfläche
nachvernetzt werden. Die Nachvernetzung wird beispielsweise in "Modern Superabsorbent
Polymer Technology",
F.L. Buchholz and A.T. Graham, Wiley-VCH, 1998, Seiten 55 bis 60
beschrieben. Die Nachvernet zung wird in der Regel so durchgeführt, dass
eine Lösung
des Oberflächennachvernetzers
auf das trockene Grundpolymerpulver aufgesprüht wird. Im Anschluss an das
Aufsprühen
wird das Polymerpulver thermisch getrocknet, wobei die Vernetzungsreaktion
sowohl vor als auch während
der Trocknung stattfinden kann.
Bevorzugt
ist das Aufsprühen
einer Lösung
des Vernetzers in Reaktionsmischern oder Misch- und Trocknungsanlagen,
wie beispielsweise Lödige®-Mischer,
BEPEX®-Mischer, NAUTA®-Mischer,
SCHUGGI®-Mischer,
NARA®-Trockner
und PROCESSALL®. Überdies
können
auch Wirbelschichttrockner eingesetzt werden.
Die
Trocknung kann im Mischer selbst erfolgen, durch Beheizung des Mantels
oder Einblasen von Warmluft. Ebenso geeignet ist ein nachgeschalteter
Trockner, wie beispielsweise ein Hordentrockner, ein Drehrohrofen
oder eine beheizbare Schnecke. Es kann aber auch beispielsweise
eine azeotrope Destillation als Trocknungsverfahren benutzt werden.
Bevorzugte
Trocknungstemperaturen liegen im Bereich 50 bis 250°C, bevorzugt
bei 60 bis 200°C,
und besonders bevorzugt bei 70 bis 180°C. Die bevorzugte Verweilzeit
bei dieser Temperatur im Reaktionsmischer oder Trockner beträgt unter
60, bevorzugt unter 30 Minuten, besonders bevorzugt unter 10 Minuten.
Die
Oberflächennachvernetzer
können
allein oder in Kombination mit anderen Oberflächennachvernetzern verwendet
werden, beispielsweise Ethylenglykoldiglycidylether, Diethylenglykoldiglycidylether,
Polyethylenglykoldiglycidylether, Propylenglykoldiglycidylether,
Dipropylenglykoldiglycidylether, Polypropylenglykoldiglycidylether,
Glycerindiglycidylether, Polyglycerindiglycidylether, Epichlorhydrin,
Etylendiamin, Ethylenglykol, Diethylenglykol, Triethylenglykol,
Polyethylenglykol, Propylenglykol, Dipropylenglykol, Tripropylenglykol, Polypropylenglykol,
Butylenglykol, 1,3-Propandiol, 1,4-Butandiol, Bisphenol A, Glycerin,
Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Sorbitol, Diethanolamin, Triethanolamin,
Etylendiamin, Ethylencarbonat, Propylencarbonat, 2-Oxazolidone,
wie 2-Oxazolidinon oder N-Hydroxyethyl-2-oxazolidinon, Morpholin-2,3-dione,
wie N-2-Hydroxyethyl-morpholin-2,3-dion,
N-Methyl-morpholin-2,3-dion, N-Ethyl-morpholin-2,3-dion und/oder N-tert.-Butyl-morpholin-2,3-dion,
2-Oxotetrahydro-1,3-oxazin, N-Acyl-2-oxazolidone, wie N-Acetyl-2-oxazolidon,
bicyclische Amidacetale, wie 5-Methyl-1-aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan, 1-Aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan und/oder
5-Isopropyl-1-aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan,
und/oder Bis- und Poly-2-oxazolidinone.
Der
Oberflächennachvernetzer
wird bevorzugt in nicht selbst-reaktiven Lösemitteln gelöst, bevorzugt in
niederen Alkoholen, wie beispielsweise Methanol, Ethanol, Isopropanol,
Propylenglykol, Ethylenglykol, vorzugsweise Isopropanol, ganz besonders
bevorzugt in wässrigen
Lösungen
solcher geeigneter Alkohole, wobei der Alkoholgehalt der Lösung 10
bis 90 Gew.-%, besonders bevorzugt zwischen 25 bis 70 Gew.-%, insbesondere
zwischen 30 bis 50 Gew.-% beträgt.
Der
Oberflächennachvernetzer
wird dabei in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, bezogen auf das
eingesetzte Polymer, verwendet, und die Vernetzerlösung selbst
in einer Menge von 1 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 15 Gew.-%, bezogen
auf das eingesetzte Polymer, verwendet.
Bevorzugte
Nachvernetzer sind 2-Oxazolidone, wie 2-Oxazolidinon oder N-Hydroxyethyl-2-oxazolidinon,
N-Acyl-2-oxazolidone, wie N-Acetyl-2-oxazolidon, 2-Oxotetrahydro-1,3-oxazin,
bicyclisches Amidacetale, wie 5-Methyl-1-aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan,
1-Aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan und/oder 5-Isopropyl-1-aza-4,6-dioxa-bicyclo[3.3.0]octan,
Bis-2-oxazolidone und/oder Poly-2-oxazolidone.
Besonders
bevorzugte Nachvernetzer sind 2-Oxazolidinon, N-Hydroxyethyl-2-oxazolidinon oder
Ethylenglykoldiglycidylether.
Die
erfindungsgemäßen quellbaren,
vernetzten Polymere eignen sich besonders zum Verdicken organischer
Flüssigkeiten,
vorzugsweise aliphatische Alkohole und/oder Carbonsäureamide,
besonders bevorzugt Methanol, Ethanol Ethylenglykol und/oder Dimethylformamid.
Insbesondere Flüssigkeiten
mit niedrigem Wassergehalt lassen sich im Vergleich zum Stand der
Technik deutlich besser Verdicken.
Die
verdickten Flüssigkeiten
können
beispielsweise durch Einrühren
der quellbaren, vernetzten Polymere in bei 23°C flüssige organische Verbindungen
oder bei 23°C
flüssige
Mischungen organischer Verbindungen erhalten werden. Bezogen auf
die flüssigen
organischen Verbindungen werden üblicherweise
bis zu 20 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 15 Gew.-%, besonders bevorzugt
bis zu 10 Gew.-%, quellbares, vernetztes Polymer zugesetzt.
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das quellbare, vernetzte Polymer so dosiert, dass eine verdickte
Flüssigkeit
mit der gewünschten
Viskosität
erhalten wird, beispielsweise im Bereich von 0,1 bis 100 Pas, vorzugsweise
0,5 bis 50 Pas, besonders bevorzugt 1 bis 20 Pas.
Die
erfindungsgemäßen quellbaren,
vernetzten Polymere bzw. verdickten Flüssigkeiten können zusätzlich Trenn-
und Hilfsmittel, Stabilisatoren und Tenside enthalten.
Bei
der gleichzeitigen Verwendung von Ammoniumkationen und Lithiumkationen,
in einem quellbaren, vernetzem Polymer oder in einer Polymermischung,
tritt eine synergistische Wirkung ein, d.h. die Aufwandmenge zum
Verdicken ist niedriger als bei Ver wendung eines quellbaren, vernetzten
Polymers, das nur Ammoniumkationen oder nur Lithiumkationen enthält.
Die
erfindungsgemäßen verdickten
Flüssigkeiten
können
besonders in den Bereichen Kosmetik, Pharma, Textil und Leder verwendet
werden.
Zur
Bestimmung der Güte
der erfindungsgemäßen quellbaren,
vernetzten Polymere wird das getrocknete Hydrogel mit den Testmethoden
geprüft,
die nachfolgend beschrieben sind:
Testmethoden
A) Freie Flüssigkeitsaufnahmekapazität (Free
Swelling Capacity = FSC) und Zentrifugenretentionskapazität (Centrifuge
Retention Capacity = CRC) in verschieden Lösungsmitteln
Bei
dieser Methode wird die freie Quellbarkeit des Hydrogels im Teebeutel
bestimmt. Es werden ca. 0,2g trockenes Hydrogel in einen Teebeutel
eingeschweißt
(Format: 60mm × 60mm,
Dexter 1234T-Papier) und für
30min im angegebenen Lösungsmittel
eingeweicht. Anschließend
wird der Teebeutel 3min in einer handelsüblichen Wäschezentrifuge (Bauknecht WS
130, 1400U/min, Korbdurchmesser 230mm) geschleudert. Die Bestimmung
der aufgenommenen Flüssigkeitsmenge
geschieht durch Auswägen
des zentrifugierten Teebeutels.
Zur
Berücksichtigung
der Aufnahmekapazität
des Teebeutels selbst wird ein Blindwert bestimmt (Teebeutel ohne
Hydrogel), welcher von der Auswaage (Teebeutel mit gequollenem Hydrogel)
abgezogen wird.
Die
Bestimmung der FSC verläuft
analog, allerdings werden die Proben nicht zentrifugiert, sondern
die Teebeutel nach Einweichen im angegebenen Lösungsmittel 10min lang abtropfen
lassen. Anschließend
wird gravimetrisch das Gewicht bestimmt und daraus die FSC nach
folgender Formel berechnet.
B) Geschwindigkeit der
freien Flüssigkeitsaufnahme
(Free Swelling Rate = FSR) in verschieden Lösungsmitteln
Zur
Ermittlung der FSR werden ca. 1 g Hydrogel in einen 50ml-Gefäß eingewogen.
Anschließend
werden 20ml des angegebenen Lösungsmittels
auf einmal zugegeben und die Zeit gemessen, bei der keine Flüssigkeit
mehr zu beobachten ist. Die Berechnung der FSR erfolgt folgendermaßen:
C) Gelstärke (GS)
in verschieden Lösungsmitteln
5g
Hydrogel werden in eine 150ml Flasche gegeben und anschließend 100ml
des jeweiligen Lösungsmittels
zugegeben. Die Flasche wird verschlossen und das Polymer wird quellen
gelassen, bis ein Gel erhalten wurde. Anschließend wird die Gelstärke mit
Hilfe eines Texture Analyzers (Tackgerät TA-XA-plus) gemessen. Dazu
wird das Gel mit einem zylindrischen Probenkopf von 10 mm Durchmesser,
einer Kraft von 5 N und einer Geschwindigkeit von 0.5mm/sec über einen
Zeitraum von 20–25sec
zusammengedrückt.
Die Entspannung wurde mit einer Probenkopfgeschwindigkeit von 1
mm/s durchgeführt.
Die GS wird als die Kraft angegeben, die nach 20sec vorlag (in Newton).
Beispiele
Beispiel 1:
Allgemeine Herstellvorschrift
der Polymere durch saure Polymerisation und Neutralisation des Hydrogels
In
einem 5 Liter Glasreaktor werden unter Rühren 1000g Acrylsäure zu 2785g
10°C kaltem
entionisierten Wasser gegeben. Anschließend werden 5,01g Pentaerythrittriallylether
addiert und bei 450U/min 30min gerührt. Simultan dazu wird ein
N2-Strom durch die Lösung geleitet. Nach 30min werden
0,85g 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidin)-dihydrochlorid, aufgelöst in 19,25g
entionisierten Wasser, und 0,038g Ascorbinsäure, aufgelöst in 19,25g entionisierten
Wasser, zur Lösung
gegeben und nach der Zugabe das Rühren gestoppt. Die N2-Durchleitung wurde für weitere 30min fortgesetzt.
Anschließend
werden 0,35g einer 30gew.-%igen H2O2-Lösung,
aufgelöst
in 19,25g entionisierten Wasser, zur Lösung addiert. Sobald die Innentemperatur
40°C erreicht
ist, wird der N2-Strom gestoppt und die
Polymerisation noch ca. 15 Stunden fortgesetzt.
1925g
des so erhaltenen Gels werden mit Hilfe eines Zerhackers in kleine
Stückchen
umgeformt und anschließend
mit 5,14mol Amin-Base, gegebenenfalls als wässrige Lösung umgesetzt, wobei auf eine
heftige Durchmischung zu achten ist. Das neutralisierte Gel wird
nochmals durch Zerhacken zerkleinert und anschließend bei
140°C 2 Stunden
getrocknet. Nach Mahlen und Sieben erhält man ein Polymer mit Teilchengrößen von < 106μm, 106–850μm und > 850μm.
Die
mit der Korngrößenfraktion
106–850μm erhaltenen
Messwerte sind in Tabelle 1 aufgelistet.
Tabelle
1: Nachneutralisation mit einwertigen Ammoniumbasen bzw. Alkalihydroxid
-
- MeOH
- Methanol
- EtOH
- Ethanol
- Glykol
- Ethylenglykol
- DMF
- N,N-Dimethylformamid
Die
GS (Gelstärke)
wurde nach 15 Sekunden Messzeit bestimmt.
Tabelle
2: Nachneutralisation mit mehrwertigen Ammoniumbasen
-
- DETA:
- Diethylentriamin
- DETA0,5:
- Diethylentriamin (0,5
mol/mol Carbonsäuregruppe)
- HMDA:
- Hexamethylendiamin
- HMDA0,5:
- Hexamethylendiamin
(0,5 mol/mol Carbonsäuregruppe)
- DODDA:
- 4,9-Dioxa-dodecan-1,12-diamin
- DODDA0,5:
- 4,9-Dioxa-dodecan-1,12-diamin
(0,5 mol/mol Carbonsäuregruppe)
- TMEDA0,5:
- Tetrametylethylendiamin
(0,5 mol/mol Carbonsäuregruppe)
Beispiel 2:
Allgemeine Herstellvorschrift
der Polymere durch Polymerisation der neutralisierten Monomere
In
einem 3 Liter Kunststoffgefäß, welches
in einem Eisbad gelagert ist, werden 400g Acrylsäure vorgelegt. Dazu werden
unter Rühren
279g einer 25gew.-%igen NH3-Lösung, verdünnt in 500g entionisierten Wasser,
so zugegeben, dass die Innentemperatur nicht über 35°C steigt. Anschließend wird
das Volumen der Lösung
mit entionisierten Wasser auf 2 Liter aufgefüllt und die Lösung auf
23°C gebracht.
2g Pentaerythrittriallylether werden zugegeben, die Lösung mit
etwa 225U/min gerührt
und ein N2-Strom durch die Lösung geleitet.
Nach weiteren 30min werden 0,34g 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidin)dihydrochlorid,
aufgelöst
in 15g entionisierten Wasser, und 0,015g Ascorbinsäure, aufgelöst in 15g
entionisierten Wasser, zur Lösung
gegeben und weitere 30min gerührt
und N2 durchgeleitet. Dann wird der Rührer entfernt
und 0,14g einer 30%igen N2O2-Lösung, aufgelöst in 15g
entionisierten Wasser, zur Lösung addiert.
Sobald die Innentemperatur 40°C erreicht,
wird der N2-Strom gestoppt und die Polymerisation
ca. 15 Stunden fortgesetzt.
Das
so erhaltene Gel wird mit Hilfe eines Zerhackers in kleine Stückchen umgeformt
und anschließend bei
140°C 2
Stunden getrocknet. Nach Mahlen und Sieben erhält man ein Polymer mit Teilchengrößen von < 106μm, 106–850μm und > 850μm.
Anstelle
der NH3-Lösung können auch äquimolare Mengen anderer Amin-Basen
eingesetzt werden. Dies kann entweder als wässrige Lösung und/oder in Substanz geschehen.
Gegebenenfalls muß in
diesen Fällen
noch die Wassermenge ausgeglichen werden.
Die
mit der Korngrößenfraktion
106–850μm erhaltenen
Messwerte sind in Tabelle 2 aufgelistet.
Tabelle
3: Vorneutralisation mit Ammoniumbasen bzw. Alkalihydroxid
Beispiel 3:
Allgemeine Herstellvorschrift
der Polymermischungen
20g
Lithium-Hydrogel werden mit einer äquimolaren Menge des jeweiligen
Amin-basierten Hydrogels in
einer Kunststoffflasche vereinigt und durch Umwälzen mit Hilfe eines Rollstuhls
mit 70U/min über
einen Zeitraum von 40min homogenisiert. Die Art des Mischens unterliegt
keinen Beschränkungen.
In
einer Abwandlung dieses Verfahrens wird das Lithium Hydrogel mit
einer Menge des jeweiligen Amin-basierten Hydrogel vereinigt und
entsprechend gemischt, die der hal ben äquimolaren Menge entspricht, so
dass eine Formulierung mit einem Verhältnis des Lithium-Kations zum
jeweiligen Amin-basierten Kation von 2:1 entsteht.
Die
mit der Korngrößenfraktion
106–850μm erhaltenen
Messwerte sind in Tabelle 3 aufgelistet.
Tabelle
4: Mischungen von Hydrogelen
Beispiel 4:
Allgemeine Herstellvorschrift
der Polymere durch saure Polymeriation und Neutralisation des Hydrogels
mit unterschiedlichen Basen
1154g
des nach Beispiel 1 hergestellten Gels werden gleichzeitig mit LiOH
und der jeweiligen Amin-Base versetzt, wobei die molaren Mengen
sich wie 1:1 oder 2:1 verhalten. Auf eine heftige Durchmischung
ist zu achten. Das neutralisierte Gel wird nochmals durch Zerhacken
zerkleinert und anschließend
bei 140°C
2 Stunden getrocknet. Nach Mahlen und Sieben erhält man ein Polymer mit Teilchengrößen von < 106μm, 106–85μm und > 850μm.
Die
mit der Korngrößenfraktion
106–850μm erhaltenen
Messwerte sind in Tabelle 5 aufgelistet.
Tabelle
5: Nachneutralisation mit Ammoniumbasen und Lithiumhydroxid
Beispiel 5:
Allgemeine Herstellvorschrift
der Polymere durch Polymerisation der teilneutralisierten Monomeren
mit anschließender
Nachneutralisation
In
einem 3 Liter Kunststoffgefäß, welches
in einem Eisbad gelagert ist, werden 400g Acrylsäure vorgelegt. Dazu werden
unter Rühren
86,3g LiOH × H2O, aufgelöst in 700g entionisierten Wasser,
so zugegeben, dass die Innentemperatur nicht über 35°C steigt. Anschließend wird
das Volumen der Lösung
mit entionisierten Wasser auf 2 Liter aufgefüllt und die Lösung auf
23°C gebracht.
2g Pentaerythrittriallylether werden zugegeben, die Lösung mit
etwa 225 U/min gerührt
und ein N2-Strom durch die Lösung geleitet.
Nach weiteren 30min werden 0,34g 2,2'-Azobis(2-methylpropionamidin)dihydrochlorid,
aufgelöst
in 15g entionisierten Wasser, und 0,015g Ascorbinsäure, aufgelöst in 15g
entionisierten Wasser, zur Lösung
gegeben und weitere 30min gerührt und
N2 durchgeleitet. Dann wird der Rührer entfernt
und 0,14g einer 30gew.-%igen H2O2-Lösung,
aufgelöst
in 15g entionisierten Wasser, zur Lösung addiert. Sobald die Innentemperatur
40°C erreicht,
wird der N2-Strom gestoppt und die Polymerisation
ca. 15 Stunden fortgesetzt.
Das
Gel wird nach Zerkleinerung in einem Zerhacker mit einer zur Menge
an LiOH äquimolaren
Menge einer Amin-basierten Base umgesetzt. Auf eine heftige Durchmischung
ist zu achten. Das neutralisierte Gel wird nochmals durch Zerhacken
zerkleinert und anschließend
bei 140°C
2 Stunden getrocknet. Nach Mahlen und Sieben erhält man ein Polymer mit Teilchengrößen von < 106μm, 106–850μm und > 850μm.
In
einer Abwandlung dieses Verfahrens werden zunächst 33% der oben erwähnten LiOH-Menge
in der Vor-Neutralisation und anschließend 67% der Amin-basierten
Base eingesetzt, um zu Hydrogelen mit einem Kationenverhältnis von
2:1 zu gelangen.
Die
mit der Korngrößenfraktion
106–850μm erhaltenen
Messwerte sind in Tabelle 6 aufgelistet.
Tabelle
6: Vorneutralisation mit Lithiumhydroxid und Nachneutralisation
mit Ammoniumbasen