DE102004022804B3

DE102004022804B3 - Mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit verstellbarer Röntgenstrahlenquelle und abnehmbarem Röntgenbilddetektor

Info

Publication number: DE102004022804B3
Application number: DE200410022804
Authority: DE
Inventors: Jürgen Dehler
Original assignee: Ziehm Imaging GmbH
Current assignee: Ziehm Imaging GmbH
Priority date: 2004-05-08
Filing date: 2004-05-08
Publication date: 2005-09-08
Anticipated expiration: 2024-05-09

Abstract

Die Erfindung betrifft eine mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem mehrfach verstellbaren C-Bogen, an dessen einem Ende eine Röntgenstrahlenquelle verstellbar angeordnet ist und an dessen anderem Ende ein Röntgenbilddetektor abnehmbar gehalten ist. Die mobile Röntgendiagnostikeinrichtung weist alle zur Anfertigung von diagnostischen Röntgenaufnahmen notwendigen Komponenten auf und ist als C-Bogengerät, Röntgenstrahler, Röntgenbildaufnahmeeinrichtung und flexibel positionierbare Röntgendiagnostikeinrichtung verwendbar.

Description

Die Erfindung betrifft eine mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem mehrfach verstellbaren C-Bogen, an dessen einem Ende ein Röntgenstrahler verstellbar angeordnet ist und an dessen anderem Ende ein Röntgenbilddetektor abnehmbar gehalten ist.
Aus der deutschen Patentschrift DE 101 06 832 C1 und aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 101 09 754 A1 sind stationäre Röntgendiagnostikeinrichtungen mit C-Bögen bekannt, die einen wenigstens um eine Achse senkrecht zur C-Bogenebene verschwenkbaren Röntgenstrahler aufweisen. Die Röntgendiagnostikeinrichtungen weisen Röntgenbilddetektoren auf, deren Mittelpunkte der Strahleneintrittsfenster wenigstens in der Ebene des C-Bogens verschiebbar sind. Die Verstellung der Röntgenstrahler ermöglicht die Ausrichtung des Zentralstrahls auf den Mittelpunkt des Strahleneintrittsfensters.
Aus der europäischen Patentschrift EP 928438 B1 und der deutschen Übersetzung der Patentschrift DE 697 15 220 T2 ist eine abnehmbare Kassettenvorrichtung zur Erzeugung von digitalen Bildern für die Radiografie, beispielsweise für die Mammografie bekannt. Dabei ist der Röntgenbilddetektor durch ein Kabel mit einer mobilen Röntgenbildaufnahmeeinheit verbunden. Der Röntgenbilddetektor wird von einer Vorrichtung, die einen Röntgenstrahler enthält, abnehmbar gehalten.
Zur Röntgenkontrolle bei Neonaten in Inkubatoren oder bei Röntgenuntersuchungen am Krankenbett ist es häufig notwendig, den Röntgenstrahler oberhalb des Untersuchungsobjekts und den Röntgenbilddetektor unterhalb des Untersuchungsobjekts anzuordnen. Inkubatoren weisen hierfür häufig ein Kassettenfach auf, in das wahlweise eine Filmkassette oder ein Röntgenbilddetektor eingeschoben werden kann. Eine derartige Vorrichtung ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 199 16 890 A1 bekannt. Bislang ist für die genannten Untersuchungssituationen einerseits ein mobiles Röntgengerät mit einem Röntgenstrahler und andererseits eine Filmkassette oder einen Röntgenbilddetektor mit Bildverarbeitungssystem notwendig.
Durch die Verfügbarkeit von Röntgenbilddetektoren, die einen Halbleiterdetektor aufweisen, wäre es vielerorts möglich, derartige Detektoren dort einzusetzen, wo bislang eine Röntgenfilmkassette verwendet wurde. Allerdings ist der hohe Preis eines großflächigen Halbleiterdetektors ein Hindernis für einen flächendeckenden Einsatz. Es ist daher wünschenswert, in einer medizinischen Einrichtung wenigstens eine mobile Röntgenbildaufnahmeeinrichtung mit einem Halbleiterdetektor und einer Bildverarbeitungselektronik zur Verfügung zu haben. Die Röntgenaufnahmen würden mit einer solchen Röntgenbildaufnahmeeinrichtung wie bisher erstellt werden, nur daß die Filmkassette durch den Halbleiterdetektor ersetzt werden würde. Zur Erzeugung der Röntgenstrahlung könnten auch weiterhin mobile Röntgengeräte eingesetzt werden.
Eine beschriebene mobile Röntgenbildaufnahmeeinrichtung mit einem Halbleiterdetktor und einem separaten mobilen Röntgenstrahler weist den Nachteil auf, daß die beiden Geräte die Arbeit des medizinischen Personals in engen Krankenzimmern oder auf einer Neonatenstation empfindlich beeinträchtigen können.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem C-Bogen zu schaffen, die in einem Gerätewagen die Funktionen der Erzeugung von Röntgenstrahlen und die Bildaufnahme mittels eines Röntgenbilddetektors vereint, wobei sowohl der Röntgenbilddetektor als auch die Röntgenstrahlenquelle wahlweise unabhängig voneinander im Raum positioniert und betrieben werden können.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem mehrfach verstellbaren C-Bogen gelöst, der an seinem einen Ende einen bezüglich des C-Bogens verstellbaren Röntgenstrahler und an dem gegenüberliegenden Ende einen am C-Bogen abnehmbar gehalteten Röntgenbilddetektor aufweist. Der Röntgenbilddetektor ist im abgenommenen und im angedockten Zustand sowohl im Zusammenwirken mit dem Röntgenstrahler des C-Bogens als auch mit einem anderen Röntgenstrahler betreibbar. Es ist vorgesehen, daß der Röntgenbilddetektor nur im ausgeschalteten Zustand und bei Nichtanliegen von Röntgenstrahlung vom C-Bogen abgenommen werden kann.

Die Erfindung wird an Hand der Abbildung näher erläutert.
1 zeigt eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem auf dem Fußboden 16 mittels Rollen 14, 15 verfahrbaren Gerätewagen 1, der eine mehrfach verstellbare Halterung 2 trägt, an der ein C-Bogen 3 längs seines Umfanges verschiebbar gelagert ist. Die Halterung 2 ist bezüglich des Gerätewagens 1 um eine horizontale Achse 12 schwenkbar gelagert. An dem C-Bogen 3 ist an einem Ende eine Röntgenstrahlenquelle 8 und an dem gegenüberliegenden Ende ein Röntgenbilddetektor 7 angeordnet. Der vom Fokuspunkt 9 ausgehende Zentralstrahl 10 ist in der Anordnung von 1 derart ausgerichtet, daß er den Mittelpunkt des Strahleneintrittsfensters 11 des Röntgenbilddetektors 7 enthält. Der Röntgenbilddetektor 7 ist durch eine Detektorhalterung 4 abnehmbar an dem C-Bogen 3 gehalten. Die Detektorhalterung 4 enthält Einrichtungen zum mechanischen Halten und Lösen des Röntgenbilddetektors 7 und Einrichtungen zum lösbaren Verbinden des Röntgenbilddetektors 7 mit den in den Gerätewagen 1 führenden Energieversorgungs- und Signalleitungen. Die Röntgenstrahlenquelle 8 ist an dem Ende des C-Bogens derart verstellbar gelagert, daß der Zentralstrahl wenigstens in der Ebene des C-Bogens verstellbar ist. An der Röntgenstrahlenquelle 8 ist ein Lichtvisier 5 vorgesehen, das ein Strahlungsfeld im sichtbaren Bereich aussendet, welches wenigstens die Begrenzung des Strahlenkegels 6 markiert. Das Lichtvisier projiziert die Begrenzungen des Strahlenkegels auf die der Röntgenstrahlenquelle 8 zugewandten Seite eines im Strahlengang der Röntgenstrahlenquelle 8 liegenden Objekts, beispielsweise eines Untersuchungsobjekts 13 und ermöglicht einer Bedienperson die Ausrichtung der Röntgenstrahlenquelle 8 auf das Untersuchungsobjekt 13.
Bei der 1 bilden die Röntgenstrahlenquelle 8, der Röntgenbilddetektor 7 und der C-Bogen 3 eine starre Einheit, die als Ganzes im Raum verstellbar ist. Diese Betriebsart wird im Folgenden als Betriebsart "C-Bogen" bezeichnet.
In einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist vorgesehen, den aus der Detektorhalterung 4 abgenommenen Röntgenbilddetektor 7 über eine nicht dargestellte Kabelverbindung mit dem Gerätewagen 1 zu verbinden. Es ist vorgesehen, daß durch das Lösen des Röntgenbilddetktors 7 von der Detektorhalterung 4 der Standardbetrieb der Röntgendiagnostikeinrichtung (Betriebsart "C-Bogen") unterbunden wird. Das Lösen des Röntgenbilddetektors 7 aus der Detektorhalterung 4 wird vorzugsweise durch einen Schaltkontakt überwacht. Es ist ferner vorgesehen, daß die Bewegungen des C-Bogens 3 bezüglich der Halterung 2 und die Bewegung der Halterung 2 um die horizontale Achse 12 durch vorzugsweise elektromechanische Bremsen blockiert werden, da durch das Abnehmen des Röntgenbilddetektors 7 der C-Bogen 3 nicht mehr austariert ist und somit Drehmomente auftreten, die zu einer unkontrollierten Verstellung des C-Bogens 3 führen würden.
Wird der aus seiner Detektorhalterung 4 gelöste Röntgenbilddetektor 7 mittels eines Kabels an den Gerätewagen 1 angeschlossen, so ist vorgesehen, daß der Röntgenbilddetektor 7 betreibbar ist, ohne daß Röntgenstrahlung von der Röntgenstrahlenquelle 8 ausgesandt wird. Diese Betriebsart soll im Folgenden als Betriebsart "Röntgenaufnahme" bezeichnet werden.
In einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist es vorgesehen, die Röntgenstrahlenquelle 8 bezüglich des C-Bogens 3 aus der in 1 dargestellten Position (Betriebsart "C-Bogen") zu verstellen. Es ist vorgesehen, die Verstellung durch einen geeigneten Schaltkontakt in der Halterung der Röntgenstrahlenquelle 8 am C-Bogen 3 zu detektieren. Die Verstellung der Röntgenstrahlenquelle 8 bezüglich des C-Bogens 3 kann wahlweise manuell oder elektromotorisch erfolgen. Diese Betriebsart soll im Folgenden mit Betriebsart "Röntgenstrahler" bezeichnet werden. In dieser Betriebsart ist der Betrieb des Lichtvisiers vorgesehen. Der Betrieb der Röntgenstrahlenquelle 8 erfolgt nach den von der Bedienperson gewählten Werten für Beschleunigungsspannung und Röntgenröhrenstrom. In dieser Betriebsart ist es gleichgültig, ob der Röntgenbilddetektor 7 am C-Bogen 3 angeordnet ist oder ob er vom C-Bogen 3 abgenommen ist.
Eine weitere Ausprägung der Erfindung (Betriebsart "Flexibel") sieht vor, den Röntgenstrahler 8 des C-Bogens 3 zusammen mit dem Röntgenbilddetektor 7 zu verwenden, wobei der Röntgenbilddetektor 7 aus der Detektorhalterung 4 gelöst ist. Dabei ist es unerheblich, ob die Röntgenstrahlenquelle 9 aus der Lage wie in der Betriebsart "C-Bogen" ausgeschwenkt ist.
In einer Ausprägung der Erfindung ist die Röntgenstrahlenquelle 8 am C-Bogen 3 gegenüber der Lage in der Betriebsart "C-Bogen" verschwenkt und der Röntgenbilddetektor 7 ist mit Hilfe des Lichtvisiers 5 auf den Strahlenkegel 6 ausgerichtet. In dieser Betriebsart werden Röntgenstrahlenquelle 8 und Röntgenbilddetektor 7 wie in der Betriebsart "C-Bogen" verwendet. Durch die flexible Anordnung von Röntgenstrahlenquelle 8 und Röntgenbilddetektor 7 im Raum ist es möglich, Röntgenuntersuchungen vorzunehmen, die mit der Betriebsart "C-Bogen" nicht möglich sind, weil entweder die Röntgenstrahlenquelle 8 oder der Röntgenbilddetektor 7 oder beide Vorrichtungen nicht, wie von der Bedienperson gewünscht, bezüglich des Untersuchungsobjekts 13 angeordnet werden können.
Die Erfindung ermöglicht den Einsatz einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit vorzugsweise einem Festkörperdetektor als Röntgenbilddetektor 7 auch in Untersuchungssituationen, in denen eine starre Anordnung von C-Bogen 3, Röntgenstrahlenquelle 8 und Röntgenbilddetektor 7 beispielsweise aus Platzgründen nicht verwendet werden kann.

1: Gerätewagen
2: Halterung
3: C-Bogen
4: Detektorhalterung
5: Lichtvisier
6: Strahlenkegel
7: Röntgenbilddetektor
8: Röntgenstrahlenquelle
9: Fokuspunkt
10: Zentralstrahl
11: Strahleneintrittsfenster
12: horizontale Achse
13: Untersuchungsobjekt
14: Rolle
15: Rolle
16: Fußboden

Claims

Mobile Röntgendiagnostikeinrichtung mit einem Gerätewagen 1, der Einrichtungen zum Betrieb einer Röntgenstrahlenquelle 8 und eines Röntgenbilddetektors 7 aufweist und einem auf dem Gerätewagen 1 angeordneten, mehrfach verstellbaren C-Bogen 3, an dessen einem Ende die Röntgenstrahlenquelle 8 und an dessen anderem Ende der Röntgenbilddetektor 7 angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Röntgenbilddetektor 7 am C-Bogen 3 abnehmbar gehalten ist und die Röntgenstrahlenquelle 8 gegenüber dem C-Bogen 3 verstellbar gelagert ist und daß sowohl der Röntgenbilddetektor 7 als auch die Röntgenstrahlenquelle 8 wahlweise am C-Bogen 3 oder unabhängig voneinander im Raum positionierbar und betreibbar sind.
Mobile Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Röntgenbilddetektor 7 am C-Bogen mittels einer Detektorhalterung 5 lösbar gehalten wird, wobei die Detektorhalterung 4 Mittel zum mechanischen Halten des Röntgenbilddetektors 7 und Mittel zum Verbinden des Röntgenbilddetektors 7 mit den in den Gerätewagen 1 führenden Energieversorgungs- und Signalleitungen aufweist
Mobile Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1–2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstellung der Röntgenstrahlenquelle 7 gegenüber dem C-Bogen 3 wahlweise manuell oder elektromotorisch erfolgt.
Mobile Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1–3, dadurch gekennzeichnet, daß der vom C-Bogen 3 abgenommene Röntgenbilddetektor 7 mittels einer Kabelverbindung an den Gerätewagen 1 anschließbar und unabhängig von der Röntgenstrahlenquelle 8 betreibbar ist.