DE102004022029A1 - Ventil für sanitäre Anlagen - Google Patents
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Abstract
Bei einem Ventil für sanitäre Anlagen mit wenigstens einer Einlassöffnung und wenigstens zwei Auslassöffnungen, wobei ein bewegbares Ventilglied vorgesehen ist, mit dem der Durchfluss von Wasser absperrbar oder wahlweise wenigstens an einer Auslassöffnung freigebbar ist, ist vorgeschlagen, dass die Bewegung des Ventilglieds von Anschlagflächen begrenzt ist und eine erste Anschlagfläche die Absperrposition für das Ventilglied bestimmt, wobei die Auslassöffnungen in der Bewegungsrichtung des Ventilglieds hintereinander angeordnet sind und der Abstand zueinander geringer als die Länge der Einlassöffnung ist, wobei eine zweite Anschlagfläche so platziert ist, dass die letzte Auslassöffnung in der Anschlaglage voll geöffnet ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Ventil für sanitäre Anlagen mit wenigstens einer Einlassöffnung und wenigstens zwei Auslassöffnungen, wobei ein bewegbares Ventilglied vorgesehen ist, mit dem der Durchfluss von Wasser absperrbar oder wahlweise wenigstens an einer Auslassöffnung freigebbar ist.
- Ein Ventil dieser Gattung ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 41 998 bekannt. Bei diesem Ventil kann der Durchfluss mit einem drehbaren Ventilglied zu drei verschiedenen Wasserverbrauchern eingestellt werden, wobei in den Drehstellungen zwischen den einzelnen Auslassöffnungen ein Absperren des Durchflusses erfolgen kann. Hierdurch kann jede der Auslassöffnungen von der Absperrposition des Ventilglieds aus mit einer kurzen Drehung für den Durchfluss freigegeben werden. Zwar ist es bekannt, den Stellgriff des Ventilglieds mit einer Skala und/oder überwindbaren Anschlägen zu versehen um Fehleinstellungen zu vermeiden. Trotzdem kann es nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Fehleinstellungen, z. B. durch Erstbenutzer oder bei in Zeitnot befindlichen Benutzern, kommen kann. Hierbei kann es für den Benutzer sehr unangenehm sein, wenn versehentlich statt der Auslassöffnung für einen Wannenauslauf die Auslassöffnung für eine Brause freigegeben wird.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebene Ventil zu verbessern und so auszubilden, dass eine sichere Einstellung des Durchflusses zu den einzelnen Auslassöffnungen gewährleistet ist.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem gattungsgemäßen Ventil dadurch gelöst, dass die Bewegung des Ventilglieds von Anschlagflächen begrenzt ist und eine erste Anschlagfläche die Absperrposition für das Ventilglied bestimmt, wobei die Auslassöffnungen in der Bewegungsrichtung des Ventilglieds hintereinander angeordnet sind und der Abstand zueinander geringer als die Länge der Einlassöffnung ist, wobei eine zweite Anschlagfläche so platziert ist, dass die letzte Auslassöffnung in der Anschlaglage voll geöffnet ist.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 8 angegeben.
- Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass mit äußerst einfachen Mitteln sicher gestellt ist, dass bei einem Bewegen des Ven tilglieds aus der Absperrposition zunächst immer die erste Auslassöffnung zunehmend freigegeben wird. Erst nachdem die erste Auslassöffnung voll geöffnet ist können durch ein Weiterdrehen des Ventilglieds die nachfolgenden Auslassöffnungen freigegeben werden. Die zu der ersten Auslassöffnung nachgeordneten Auslassöffnungen haben dabei einen Abstand zueinander der kleiner ist als die Länge der Einlassöffnung, so dass ein Absperren des Durchflusses im Bereich der einzelnen Auslassöffnungen ausgeschlossen ist.
- Als Ventilglied kann beispielsweise ein Kolbenschieber oder ein Drehschieber vorgesehen werden.
- Mit besonderem Vorteil kann hierbei das Ventilglied als flache Scheibe ausgebildet sein, die an einer entsprechenden ortsfest im Ventilgehäuse gehaltenen Scheibe angelagert ist. Die als Ventilglied vorgesehene Scheibe kann dabei zur ortsfest gehaltenen Scheibe nur im Rahmen der Anschlagflächen gedreht werden. Eine an dem Ventilglied ausgebildete Einlassöffnung kann von der Absperrposition zur ortsfesten Scheibe durch eine Drehbewegung in eine Überdeckung zur ersten Auslassöffnung oder den nachfolgenden Auslassöffnungen gebracht werden. Durch eine Drehung in umgekehrter Richtung kann das scheibenförmige Ventilglied von einer eingenommenen Drehposition zur Freigabe des Durchflusses in die Absperrstellung zurückgedreht werden. Die das Ventilglied bildende Scheibe und die als Ventilsitz wirkende Scheibe können zweckmäßig aus Keramikwerkstoff hergestellt werden und an ihren aneinanderliegenden Stirnseiten mit einer polierten Oberfläche versehen sein, so dass eine langlebige wasserdich te Anlagerung gewährleistet ist. Die Einlassöffnung und die Auslassöffnungen werden dabei zweckmäßig als Ringausschnitte auf einem Lochkreis der beiden Scheiben angeordnet.
- In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann das scheibenförmige Ventilglied von einem Halter drehfest aufgenommen werden, der an der gegenüberliegenden Seite eine Ventilspindel für einen Drehgriff trägt. An dem Halter kann hierbei vorteilhaft wenigstens ein Vorsprung oder Mitnehmer ausgebildet sein, der mit der ersten Anschlagfläche, in der das Ventilglied den Durchfluss absperrt, und der zweiten Anschlagfläche, in der die letzte Auslassöffnung mit der Einlassöffnung sich in völliger Überdeckung befindet, zusammenwirkt.
- Zweckmäßig können die beiden Anschlagflächen mit Hilfe eines Ringausschnittes am Außenmantel der ortsfest gehaltenen Scheibe realisiert werden, wobei einer der am Halter ausgebildeten Mitnehmer mit einem entsprechend verlängerten Zapfen in den Freiraum des Ringausschnitts einfasst und somit den Drehwinkel des Ventilglieds begrenzt.
- Vorteilhaft wird an der ersten Auslassöffnung, die das Ventilglied bei einer Drehbewegung aus der Absperrposition zunehmend freigibt, als Verbraucher ein Wasserauslass zur Füllung einer Badewanne angeschlossen. An den nachfolgenden Auslassöffnungen können dann z. B. eine Handbrause und/oder eine Stationärbrause etc. angeschlossen werden. Mit dieser Anordnung kann sicher ein unfreiwilliges Duschen ausgeschlossen werden, da beim Öffnungsvorgang immer zunächst der Wasserauslass zur Badewanne feigegeben wird.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung in schematischer Weise dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigt in der Zeichnung
-
1 ein als Scheibe ausgebildetes Ventilglied mit einem zum Teil dargestellten Halter, das an einer ortsfest in einem nicht dargestellten Ventilgehäuse gehaltenen Ventilsitzscheibe angelagert ist, in der Schnittebene I der2 ; -
2 die in1 gezeigte Ventilausbildung in der Schnittebenen II; -
3 die in1 gezeigte Ventilausbildung in der Schnittebene III. - Die in der Zeichnung dargestellte Ventilausbildung ist für den Einsatz in ein in der Zeichnung nicht dargestelltes Ventilgehäuse mit Öffnungen für den Zufluss und den Abfluss sowie einem Drehgriff zur Betätigung der Ventileinrichtung vorgesehen. Ein derartiges Gehäuse ist beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift 28 41 998 bekannt.
- Bei der Ventilausbildung ist ein als flache Scheibe ausgebildetes Ventilglied
1 vorgesehen, das von einem Halter3 über Mitnehmer30 ,31 drehfest gehalten ist. - Der Halter
3 ist rohrförmig ausgebildet und fasst mit den Mitnehmern30 ,31 in entsprechende Ausnehmungen des Ventilglieds1 ein. Axial ist das im Wesentlichen kreisförmig ausgebildete Ventilglied1 von einer Ringschulter32 gestützt. An der der Ringschulter32 gegenüberliegenden, in der Zeichnung nicht dargestellten Seite ist der Halter3 im nicht dargestellten Ventilgehäuse abgestützt und mit einer Ventilspindel gedichtet herausgeführt, wobei am äußeren Endbereich ein Drehgriff angeordnet werden kann. Der Halter3 mit dem Ventilglied1 kann somit um eine Mittelachse11 in dem nicht gezeigten Ventilgehäuse gedreht werden. Außerdem trägt das Ventilglied1 auf einem Lochkreis4 eine als Kreisringausschnitt ausgebildete Einlassöffnung10 . - In dem in der Zeichnung nicht gezeigten Ventilgehäuse ist eine kreisförmige Ventilsitzscheibe
2 in bekannter Weise drehfest angeordnet. Wie es insbesondere aus3 der Zeichnung zu entnehmen ist, sind in der Ventilsitzscheibe2 auf dem Lochkreis4 eine erste Auslassöffnung23 und eine zweite Auslassöffnung24 entsprechend dem Querschnitt der Einlassöffnung10 des Ventilglieds1 angeordnet. Im Bereich der Auslassöffnungen23 ,24 ist am Außenmantel der Ventilsitzscheibe2 ein Ringausschnitt20 ausgebildet, dessen eine Radialschulter eine erste Anschlagfläche21 und dessen andere Radialschulter, versetzt um einen Winkel von etwa 110°, eine zweite Anschlagfläche22 bildet. An dem Mitnehmer31 des Halters3 ist hierbei ein Zapfen310 angeformt, der in den Ringausschnitt20 einfasst und die Drehbewegung des Ventilglieds1 von der Absperrstellung über einen Winkel von etwa 90° begrenzt. - Bei dem Einsatz der vorstehend beschriebenen Ventilausbildung in ein Ventilgehäuse sind die beiden Auslassöffnungen
23 ,24 mit separaten Wasserverbrauchern verbunden. An der Auslassöffnung23 ist hierbei eine Wasserauslasseinrichtung an einer Badewanne angeschlossen. An der Auslassöffnung24 ist dagegen als Wasserverbraucher eine Brause angeschlossen. - In der in
2 der Zeichnung gezeigten Drehstellung des Ventilglieds1 liegt der Zapfen310 an der ersten Anschlagfläche21 an, wobei die Einlassöffnung10 versetzt zu den Auslassöffnungen23 ,24 angeordnet ist. - Das zufließende Wasser gelangt durch eine im Halter
3 usgebildete Zuflusskammer33 zu der Einlassöffnung10 . Der Durchfluss durch das Ventil ist somit in dieser Drehstellung abgesperrt. - Wird nun vom Benutzer der Halter
3 mit einer Rechtsdrehung bewegt so gelangt die Einlassöffnung10 zunehmend mit der Auslassöffnung23 in Überdeckung, so dass der Wasserauslass zunehmend mit dem Drehwinkel, über die Wasserauslasseinrichtung in die Badewanne erfolgt. Wenn die Einlassöffnung10 die Auslassöffnung23 völlig überdeckt, ist der maximale Durchfluss freigegeben. Wird nun vom Benutzer die mit der zweiten Auslassöffnung24 verbundene Brause benötigt, so ist der Halter3 mit dem Ventilglied1 mit einer Rechtsdrehung weiter zu bewegen, wobei jetzt der Durchfluss durch die Auslassöffnung23 verringert wird und nach einem bestimmten Drehwinkel die Auslassöffnung24 zunehmend freigegeben wird, so dass das ausströmende Wasser nun zunehmend zur Brause geleitet wird. Sobald die Auslassöffnung23 sich außerhalb der Einlassöffnung10 befindet, ist der Durchfluss zur Auslassöffnung23 gesperrt und der Durchfluss erfolgt nur noch durch die Auslassöffnung24 zur Brause. Wenn der Zapfen310 an der zweiten Anschlagfläche22 anliegt, ist dann die Auslassöffnung24 mit der Einlassöffnung10 in völliger Überdeckung, so dass in dieser Drehstellung der maximale Durchfluss zur Brause erfolgen kann. - Die Rückführung des Ventilglieds in die Absperrstellung erfolgt in umgekehrter Reihenfolge mit einer Linksdrehung.
- Selbstverständlich kann das Ventilglied zur Ventilsitzscheibe auch so angeordnet werden, dass der Öffnungsvorgang mit einer Linksdrehung und der Schließvorgang mit einer Rechtsdrehung erfolgt.
Claims (8)
- Ventil für sanitäre Anlagen mit wenigstens einer Einlassöffnung und wenigstens zwei Auslassöffnungen, wobei ein bewegbares Ventilglied vorgesehen ist, mit dem der Durchfluss von Wasser absperrbar oder wahlweise wenigstens an einer Auslassöffnung freigebbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung des Ventilglieds (
1 ) von Anschlagflächen (21 ,22 ) begrenzt ist und eine erste Anschlagfläche (21 ) die Absperrposition für das Ventilglied (1 ) bestimmt, wobei die Auslassöffnungen (23 ,24 ) in der Bewegungsrichtung des Ventilglieds (1 ) hintereinander angeordnet sind und der Abstand zueinander geringer als die Länge der Einlassöffnung (10 ) ist, wobei eine zweite Anschlagfläche (22 ) so platziert ist, dass die letzte Auslassöffnung (24 ) in der Anschlaglage voll geöffnet ist. - Ventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (
1 ) begrenzt drehbar ist. - Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (
1 ) eine Scheibe ist, die an einer ortsfest im Ventil gehaltenen Ventilsitzscheibe (2 ) dichtend anliegt. - Ventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (
1 ) eine auf einem Lochkreis (4 ) angeordnete Einlassöffnung (10 ) und die Ventilsitzscheibe (2 ) wenigstens zwei auf dem Lochkreis (4 ) angeordnete Auslassöffnungen (23 ,24 ) hat, wobei die Einlassöffnung (10 ) im Ventilglied (1 ) mit einer Zuflussleitung und die beiden Abflussöffnungen (23 ,24 ) in der Ventilsitzscheibe (2 ) jeweils mit einem Wasserverbraucher verbunden sind. - Ventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilglied (
1 ) drehfest an einem Drehbar im Ventil vorgesehenen Halter (3 ) angeordnet ist, während die Ventilsitzscheibe (2 ) drehfest im Ventil gehalten ist. - Ventil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Ventilsitzscheibe (
2 ) ein Ringausschnitt (20 ) vorgesehen ist, dessen erste Radialschulter eine Anschlagfläche (21 ) in der Absperrstellung und dessen zweite Radialschulter eine Anschlagfläche (22 ) in der Offenstellung der letzten Auslassöffnung (24 ) für das Ventilglied (1 ) bildet. - Ventil nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Halter (
3 ) über Mitnehmer (30 ,31 ) mit dem Ventilglied (1 ) verbunden ist, wobei wenigstens einer der Mitnehmer (31 ) mit einem Zapfen (310 ) in den Ringausschnitt (20 ) einfasst und zusammen mit den beiden Anschlagflächen (21 ,22 ) die Drehbewegung begrenzt. - Ventil nach wenigstens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die der Absperrstellung am nächsten gelegenen Auslassöffnung (
23 ) mit einem Badewannenauslauf verbunden ist, während die danach folgenden Auslauföffnungen (24 ) in der Ventilsitzscheibe (2 ) mit einer. oder mehreren Brausen verbunden sind.
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