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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein Computerprogrammprodukt
zum Erzeugen eines seiten- und/oder
bereichsstrukturierten Datenstroms aus einem Zeilendatenstrom. Derartige Zeilendatenströme sind
im digitalen Druckbereich vielfach verbreitet und insbesondere als
Advanced Function Presentation (AFP) Line Data Stream, der von International
Business Machine Corporation (IBM) entwickelt wurde oder als Line
Coded Data Stream (LCDS) der von der Xerox Cooperation entwickelt
wurde, ausgebildet.
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Obwohl
Zeilendatenströme,
auch zeilendatenbasierte Druckdatenströme genannt, aus den Anfangszeiten
des digitalens Drukkens stammen, in denen mit mechanischen Druckköpfen Zeichen
nur zeilenweise ausgegeben werden konnten, werden entsprechende
Druckanwendungen vielfach bis heute benutzt, weil sie mit großem zeitlichen
und personellen Aufwand über
Jahrzehnte hinweg gepflegt und weiterentwickelt wurden und der Aufwand
für eine Neuentwicklung
unangemessen hoch und mit Risiken von Fehlprogrammierung behaftet
wäre. Deshalb
werden solche Druckanwendungen, sogenannte Legacy-Anwendungen, bis
heute noch vielfach verwendet, obwohl heute moderne Druckdatensprachen
zur Verfügung
stehen, die vielfältige
Möglichkeiten
der Dokumentenaufbereitung, Dokumentenformatierung und Dokumentenstrukturierung
bieten.
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Aus
dem von der International Business Corporation (IBM) herausgegebenen
Dokument S544-3884-02 „Advanced
Function Presentation-Programming guide and Line Data Reference", dritte Ausgabe
(Oktober 2000), die zum Beispiel unter http://publib.boulder.ibm.com/prsys/pdfs/54438842.pdf
zugänglich
ist, ist der Zeilendatencode beschrieben. In Kapitel 3 ist darüber hinaus
beschrieben, wie aus dem ursprünglichen
Zeilendatencode mittels der sogenannten Page-Definition-Datei (pagedef)
ein Ausgangsdatenstrom erzeugt wird.
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In
der IBM-Veröffentlichung
Nummer 5544-5284-06 mit dem Titel „IBM page printer for matting
aid: user guide",
siebte Ausgabe (Mai 2002) ist ein Computerprogramm beschrieben mit
dem komplexe Pagedef-Dateien und entsprechende Seitenzuordnungsdateien
(formdef-Dateien) erzeugt werden können, mit denen komplexe Dokumente produziert
werden können.
Von der Anmelderin ist ein entsprechendes Softwareprogramm unter
der Bezeichnung Océ SLE
(Smart Layout Editor) zur Erstellung von Formdef-Dateien und pagedef-Dateien bekannt.
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Ausgabe
und Kodierung der AFP Zeilendaten erfolgt häufig auf Großcomputern
(Main Frames) in speziell dafür
erstellten Anwendungen. 14 zeigt
eine derartige Anwendung, bei der aus Daten einer Datenbank 130 in
einer kundenspezifischen Anwendung ein Zeilendaten-Druckdatenstrom 134 erzeugt
wird. Der Zeilendaten-Druckdatenstrom 134 wird dann im
weiteren Verlauf mittels eines Aufbereitungsprogramms und unter
Verwendung der Pagedef-Datei 132 und ggf. der Formdef-Datei 133 zu
einem Ausgangsdatenstrom aufbereitet, der z.B. an ein Druckgerät oder an
ein Archivsystem gesandt wird. Die Ressourcen Pagedef 132 und
Formdef 133 rufen ihrerseits wiederum andere Ressourcen
wie Font-Daten 135, Overlaydaten 136, Codepages 137 und
Pagesegmente 138 auf.
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Von
der Anmelderin wird ein mit dem Handelsnamen PRISMAproductionTM bezeichnetes Datenverarbeitungs-System
für Hochleistungsdrucksysteme
angeboten, welches in der Lage ist Druckdatenströme aus verschiedenen Anwendungen
zu verarbeiten, unter verschiedenen Betriebssystemen wie MVSTM oder LinuxTM zusammen
zu tragen (spoolen) und in einen geräteorientierten Ausgangsdatenstrom
wie zum Beispiel IPDSTM (Intelligent Data Stream)
umzuwandeln.
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In
den 2 und 3 sind bekannte Verfahrensweisen
zum Verarbeiten von Druckdaten dargestellt. Die Druckdaten werden
dabei von einer Druckdatenquelle 25 mit einem Musterdatensatz
an einen Editor, wie z. B. den Smart Layout Editor (SLE), den die
Anmelderin vertreibt, gesandt. Anhand dieses Musterdatensatzes wird
das Layout (Formulare, Datenplatzierung, Schriften etc.) zum Ausdruck
festgelegt und ein AFP-Ressourcen-Datenstrom mit einer Formdef-Datei und
Pagedef-Datei erzeugt. Der AFP-Ressourcen-Datenstrom 27 umfaßt nur einige zig-
bis maximal einige hundert Kilobyte und enthält Formulare, Schriften, Seiten-Definitionen
und Form-Definitionen als Befehle. Der AFP-Ressourcen-Datenstrom 27 wird
dann an einen Druckaufbereitungscomputer (Printserver) 28 gesandt
und dort abgespeichert. Beim späteren
Ausdrucken der Druckdaten werden diese über den Druckdatenweg 29 direkt
an den Printserver 28 gesandt, welcher die Druckdaten wiederum
mit dem AFP-Ressourcen-Datenstrom
verbindet und daraus einen IPDS-Datenstrom
generiert, der an ein oder mehrere Druckgeräte 31, 32 zum
Ausdruck gesandt wird.
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Dieser
Verarbeitungsweise liegt also das Konzept zugrunde, daß eine Trennung
zwischen den zu druckenden variablen Daten und dem Ressourcen-Datenstrom
erfolgt. Vorteile dieser auf AFP beruhenden Verfahrensweise sind
eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und ein hoher Kompressionsgrad,
da die Ressourcen-Daten als relativ kleine Datei einmalig übermittelt
werden können
und der Großteil
der Daten (Druckdaten) ohne belastende Zusatzinformationen, wie
Layouts, Formulare, Fonts (Schriften) etc., von der Druckdatenquelle 25 direkt
an den Printserver 28 gesandt werden kann.
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Nachteilig
bei diesem auf dem IBM-Produkt Page Printer Formatting Aid (PPFA)
basierenden Verfahren ist, daß nur
die in PPFA vorgesehenen Druckdaten und vorgegebenen Formatieringsprinzipien
verwendet werden können.
Personalisierte Dokumente können
zwar durch sogenannte „conditional processing" erzeugt werden,
hierzu muß aber
für jede
Verzweigung eine neue Dokumentenseite beschrieben werden. Dadurch
wird die Applikationsgestaltung sehr langwierig und komplex. Insbesondere ist
auf diese Art und Weise die Generierung von Kuchen- oder Balkendiagrammen
nicht möglich.
Dies wäre
nur durch Sonderfunktionen in einem entsprechend erweiterten Druckertreiber
möglich.
Der Ausdruck solcher Applikationen wäre damit aber auf herstellerspezifische
Systeme beschränkt,
was relativ ungünstig
wäre.
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Ressourcen
sind statisch, das heißt
sie werden bei der Ausführung
eines Druckauftrags weder generiert noch verändert. Weiterhin enthalten
sie keine Druckdaten, beim Entwurf der Ressourcen können jedoch
Druckdatenmuster verwendet werden.
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In 3 ist eine Datenaufbereitung
nach dem sogenannten Formatter-Prinzip dargestellt. Der komplette
Druckdatenstrom wird dabei von der Druckdatenquelle 25 einem
Formatter 35 zugeleitet, welcher ein Layout erstellt und
die Layoutangaben, wie Formularangaben, Schriftformangaben und andere
Formatangaben, direkt in den Druckdatenstrom integriert. Der komplette
so aufbereitete Druckdatenstrom wird dann an den Printserver 28 gesandt
und von diesem an einen Drucker 31, 32 weitergeleitet. Eine
derartige Verarbeitungsweise entspricht vielen im sogenannten Small-Office
Home-Office (SOHO)-Bereich eingeführten Verfahrensweisen. Beispielsweise
werden Druckdaten in den Microsoft-Office-Produkten WinWordTM, AccessTM und
ExcelTM unter dem Betriebssystem Windows
2000TM auf diese Weise verarbeitet.
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Vorteilhaft
bei dieser Art der Datenaufbereitung ist, daß praktisch beliebig komplexe
Anweisungen bzw. Regeln in den Druckdatenstrom integriert werden
können.
Insbesondere sind Tabellen mit dynamischer Länge einschließlich Zwischen-
und Endsummen möglich
sowie die grafische Aufbereitung von Druckdaten durch Kuchen- bzw.
Balkendiagramme etc. Der Darstellung von Druckdaten sind dabei prinzipiell
keine Grenzen gesetzt. Zudem sind über Eingangsfilter unterschiedliche
Druckdaten ladbar, u. a. auch sogenannte RDI-Daten von Datenbank-Programmen
der Firma SAP AG, Walldorf, Deutschland.
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Nachteilig
bei dieser Verfahrensweise ist, daß der Druckdatenstrom durch
die Formatierungsangaben sehr umfangreich wird und damit die Übertragung
der Druckdaten von einem Computer an einen anderen Computer oder
an den Drucker relativ lange dauert. Weiterhin muß die Druckaufbereitung für jeden
Druckauftrag einzeln erfolgen. Computerprogramme, die dieses Prinzip
auf AFP-Druckdaten anwenden, müssen
für jeden
Druckauftrag einen vollständigen
AFP-Datenstrom erzeugen, auch wenn keine Dynamik erfolgen soll.
Zum Ausdrucken sind diese AFP-Datenströme in entsprechende
IPDS-Datenströme
für die
Druckgeräte
umzuwandeln. Nachteilig ist dabei, daß kleinste Änderungen am Druckauftrag eine
völlige
Neugenerierung des AFP-Datenstroms
erzwingen.
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Um
die im Vergleich zu formatterbasierten Lösungen sehr eingeschränkte Formatiermöglichkeit mittels
Formdef- und Pagedef-Dateien wenigstens teilweise auszugleichen
werden in Kundenanwendungen beispielsweise dynamische Grafiken direkt
in den Zeilendaten-Druckdatenstrom eingebettet, spezielle Datenfelder
zur Steuerung von „conditional
processing" eingefügt und so
weiter. Sowohl dadurch als auch durch Fonts mit kundenspezifischen
Codepages entstehen mitunter komplexe Abhängigkeiten zwischen den Kundenanwendungen,
der Formdef- beziehungsweise- Pagedef-Datei und den anderen, in
Druckprozeß benutzten
Ressourcen wie Fonts, Codepages, Overlays, Pageseg mente und so weiter. Dies
führt dazu,
daß Änderungen
und Erweiterungen am Layout beziehungsweise an den Formdef- beziehungsweise
Pagedef-Dateien sehr aufwendig und fehleranfällig sind.
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Es
ist daher ein Bedürfnis,
für zeilendatengenerierende
Anwendungen Möglichkeiten
zu schaffen, möglichst
ohne Änderung
der Anwendung den Zeilendatenstrom beziehungsweise die zur Bildung
des Zeilendatenstroms notwendigen Ressourcen statt wie bisher über die
Formdef-Datei beziehungsweise die Pagedef-Datei über andere, zum Beispiel formatterbasierte
Lösungen
aufzubereiten und hierbei die vielfältigeren Möglichkeiten der Formatter ausschöpfen zu
können.
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In 16 sind die verschiedenen,
bekannten Verfahrensabläufe
zum Erzeugen von Dokumenten aus Datenbanken dargestellt. Die Datenbankdaten
können
dabei von der Datenbank 130 in einen Zeilendatengenerator 90 eines
Host-Computers 3 eingespielt werden, der daraus einen Zeilendaten-Druckdatenstrom
bildet. Dieser Druckdatenstrom wird im Host-Computer 3 in
ein Auftragseingangs-System (Job Entry System, JES) eingespielt, von
dem aus der Druckdatenstrom wahlweise einem Gerätetreiber 33 im Host-Computer 3 zugeführt werden
oder einem Druckauftragssammelmodul 38 eines Druckservers 28.
Von dem Gerätetreiber 33a wird
der Druckdatenstrom in ein an das jeweils angeschlossene Gerät angepaßtes Format
umgesetzt, beispielsweise in einen AFP bzw. MO:DCA-Druckdatenstrom
für ein
AFP-Datenarchiv 34 oder
in einen IPDS-Druckdatenstrom für
einen IPDS-Drucker 31. Wenn die Druckdaten dem Druckauftragssammelmodul 38 zugeführt worden
sind, können
die Druckaufträge
wieder einem oder mehreren Geräten
zugeführt
werden, wobei ein oder mehrere Gerätetreiber 33b auf
den Druckserver 28 verwendet werden. Die Ausgabe kann wiederum
auf einem AFP-Datenarchiv 34 oder
auf einem oder mehreren Druckgeräten 31 erfolgen.
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Alternativ
zu den oben beschriebenen Druckdaten-Verarbeitungsverfahren ist es bekannt, Datenbankdaten
aus einer Datenbank 130 feldweise an ein Formatierungs-Computerprogramm 20a im Host-Computer
oder an einen Formatierungs-Computer 20b im Druckserver 28 zu übertragen
und dort mit Formatierungselementen zu versehen, so dass ein Ausgangs-Druckdatenstrom entsteht,
der wiederum dem Auftragseingangs-System 39 im Host-Computer 3 bzw.
dem Druckauftragssammelmodul 38 im Druckserver 28 zugeführt wird.
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Von
der Firma Elixir Technologies Cooperation, Ventura, CA (USA) ist
ein Computerprogramm mit der Bezeichnung „PageminerTM" zur Extraktion von
Daten aus legacy Druckdatenströmen
bekannt geworden, bei dem die Nutzdaten aus AFP-Zeilendatenströmen gemäß speziell
zu kodierender Regeln wieder extrahiert werden können und in einer separierten
Werte-Datei abgespeichert werden können, so daß formatterbasierte Lösungen diese
als Eingangdatenstrom verwenden können.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Migration von Zeilendaten-Druckdatenströmen zu ermöglichen,
die erweiterte Formatierungsmöglichkeiten
erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen angegebene
Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird in einem Verfahren zum Erzeugen
einer Abbildungsvorschrift, mit der Eingangsdaten eines zeilenweise
strukturierten Druckdatenstroms in Ausgangsdaten einer Ausgangs-Datenstruktur
umsetzbar sind, eine vorgegebene, dem zeilenweise strukturierten Druckdatenstrom
zugeordnete Strukturbeschreibungsdatei verwendet. Dabei kann insbesondere
ein Design-Datensatz festgelegt werden, welcher der Ausgangs-Datenstruktur
entspricht. Die Abbildungsvorschrift kann dann derart erzeugt werden,
dass sie ei ne Abbildung zwischen Einträgen der Strukturbeschreibungsdatei
und Einträgen
des Design-Datensatzes beschreibt.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Erzeugen eines
seiten- und/oder bereichsstrukturierten Ausgangs-Datenstroms aus
einem zeilenweise strukturierten Zeilendaten-Eingangs-Druckdatenstrom
angegeben, wobei dem Zeilendaten-Eingangs-Druckdatenstrom eine Strukturbeschreibungsdatei
fest zugeordnet ist. Dabei wird ein Design-Datensatz erzeugt, der die Ausgangs-Datenstruktur
beschreibt, eine Abbildungsvorschrift zwischen der Strukturbeschreibungsdatei
und dem Design-Datensatz gemäß dem oben
genannten ersten Aspekt der Erfindung erzeugt und mittels der Abbildungsvorschrift
aus dem zeilenweise strukturierten Zeilendaten-Eingangs-Druckdatenstrom der seiten-
und/oder bereichsstrukturierten Ausgangs-Datenstrom erzeugt.
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Gemäß einem
dritten Aspekt der Erfindung, der in Kombination oder auch unabhängig von
den beiden zuvor genannten Aspekten gesehen werden kann, wird zum
Erzeugen eines seiten- und/oder bereichsstrukturierten Datenstroms
aus einem zeilenweise strukturierten Zeilendaten-Druckdatenstroms aus
Zeilendaten-Druckdaten
des Zeilendaten-Druckdatenstroms unter Verwendung mindestens einer
ihnen zugeordneten Strukturbeschreibungsdatei automatisch ein Automatik-Design-Datensatz
erzeugt, in dem strukturell zusammengehörige Druckdaten und/oder ihnen
zugeordnete Kenndaten seiten- und/oder bereichsweise strukturiert
zusammengestellt sind. Weiterhin wird mittels eines Design-Datensatzes,
der eine vorbestimmte Datenstruktur beschreibt und des Automatik-Design-Datensatzes eine
Abbildungsvorschrift erzeugt, die die Abbildung von Daten des Automatik-Design-Datensatzes
auf den Design-Datensatz beschreibt. Schließlich wird unter Verwendung
des Design-Datensatzes,
der Abbildungsvorschrift und der Zeilendaten-Druckdaten der seiten- und/oder bereichsstrukturierte
Datenstrom erzeugt.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß ein seiten- und/oder bereichsstrukturierter
Datenstrom als Eingangsdatenstrom für formatterbasierte Lösungen zum
Aufbereiteten von Dokumenten-Datenströmen geeignet ist, beziehungsweise,
daß aus einem
solchen Datenstrom relativ leicht ein entsprechender Datenstrom
wie zum Beispiel ein kommaseparierter Werte-Datenstrom erzeugt werden kann. Der
seiten- und/oder bereichsstrukturierte Datenstrom beinhaltet dabei
im wesentlichen Daten, die die variable Information von Dokumenten
darstellen, wobei Feldbezeichnungen zur Erklärung des jeweiligen Datums
eingeschlossen sein können,
wobei aber insbesondere keine Formatierungsanweisungen wie Fonts,
Positionsangaben und so weiter eingeschlossen sind. Das erfindungsgemäße Verfahren
stellt insoweit insbesondere eine Vorstufe zum Erzeugen von Druck-
und/oder Dokumentendatenströmen
mittels Formatter dar. Insbesondere wurde erkannt, daß eine zur
Formatierung von Zeilendaten verwendete Strukturbeschreibungsdatei
wie zum Beispiel eine Formdef-Datei, eine Pagedef-Datei oder eine
PPFA Skript-Datei eines Advanced Function Presentation Zeilendatenstroms,
gegebenenfalls mit zugehörigen anderen
Ressourcen zur Interpretation der Zeilendaten insoweit geeignet
ist, daß die
seiten- und/oder bereichsweise Datenstruktur der Zeilendaten ermittelt werden
kann und daraus automatisch der automatisch generierte Designdatensatz
erzeugt werden kann.
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Der
Erfindung liegen weiterhin die Erkenntnisse zugrunde, dass Pagedef-Dateien
in AFP Line Data-Druckanwendungen vielfach das Layout der mit ihnen
produzierten Dokumente bestimmen und dass sie dann als Strukturbeschreibungsdatei
verwendet werden können.
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Die
Abbildungsvorschrift kann insbesondere in einer Regeldatei hinterlegt
werden, die in einer produktiven Druckprozessphase automatisch aufgerufen
und abgearbeitet wird. Der Design-Datensatz bezeichnet insbesondere
eine Ausgabestruktur der Druckdaten und die Abbildungsvorschrift
wird insbesondere mittels der Regeldatei in Anweisungen für einen
Computer umgesetzt, der die Druckdaten verarbeitet. Zum automatischen
Erstellen der Abbildungsvorschrift können insbesondere Heuristiken
angewendet werden, die Druckanweisungen der Strukturbeschreibungsdatei
und/oder ihnen zugeordnete Kenndaten exakt gemäß ihren tatsächlichen
Aufrufen beim Abarbeiten von Zeilendaten des Eingangsdatenstroms
analysieren und/oder interpretieren.
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Durch
die Erfindung, insbesondere durch die Nutzung einer dem Eingangs-Zeilendatenstrom
zugeordneten Strukturbeschreibungsdatei wie einer Pagedef-Datei
kann ein maximaler Kompatibilitätsgrad
erreicht werden hinsichtlich der Druckergebnisse bei einem konventionellen
Legacy-Zeilendatendruck und dem erfindungsgemäßen, Formatter-unterstützten Verarbeiten
der Druckdaten, wobei die Formatter-basierten Lösungen in den Workflow integriert
werden können,
ohne dass aufwendige Änderungen
an den Zeilendatengeneratoren nötig
sind.
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In
einer Druckumgebung ist insbesondere vorteilhaft, dass die Zeilendaten-Druckdaten
beim Bilden des seiten- und/oder bereichsstrukturierten Datenstroms
exakt in der gleichen Folge verarbeitet werden wie bei ihrem standardmäßigen Ausdrucken.
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Mit
der Erfindung wird insbesondere die strukturmäßige Aufbereitung von Zeilendatenanwendungen
vereinfacht, wobei das menschliche Eingreifen gegenüber bisher
bekannten Verfahren vereinfacht ist und sich im wesentlichen auf
die Angabe von Zuordnungsregeln beschränkt. Insbesondere ermöglicht die
Erfindung eine anschauliche Zuordnung zwischen Musterdaten, die
dem Automatik-Design-Datensatz entsprechen und dem Design-Datensatz.
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Die
Strukturbeschreibungsdatei umfaßt
insbesondere eine Seitendefinitions-Datei und kann weiterhin eine
Seitenzuordnungs-Datei umfassen. Diese können insbesondere eine AFP
Formdef-Ressource beziehungsweise eine AFP Pagedef-Ressource sein.
Diesen wiederum zugeordnete Ressourcen wie zum Beispiel Fonts, Codepages,
Overlays und/oder Pagesegmente können
ebenfalls zum Erzeugen des Automatik-Design-Datensatzes verwendet
werden.
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Feldpositionen,
die in der Strukturbeschreibungsdatei angegeben sind, können insbesondere entsprechenden
Datensätzen
des Zeilendaten-Druckdatenstroms zugewiesen werden. Weiterhin ist
es möglich,
vor dem Erzeugen des strukturierten Datensatzes eine Zwischendatei
zu erzeugen, in der inhaltlich und/oder strukturell zusammengehörige Zeilendaten-Druckdaten
innerhalb einer Strukturklammer zusammengefaßt werden. Als Zeilendaten-Druckdaten können insbesondere
Advanced Function Presentation Zeilendaten-Druckdaten verwendet
werden.
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Der
Ausgangsdatenstrom kann insbesondere Unicode codiert sein. In einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
der Erfindung werden Codepages von Fontzuweisungen aus der Strukturbeschreibungsdatei
auf Konsistenz mit der Unicode-Kodierung überprüft und Konflikte, insbesondere
solche, die durch einzelfallspezifische Symbole oder normabweichende
Belegungen der Codepages bestehen, durch codespezifische Abbildungen
nach Unicode aufgelöst.
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Als
seiten- und bereichsstrukturtierter Duckdatenstrom kann insbesondere
ein kommaseparierter Werte-Druckdatenstrom (CSV-Druckdatenstrom) und/oder ein Extensible
Markup Language-Datenstrom
(XML Datenstrom) erzeugt werden. Diese können wiederum insbesondere
als Eingangsdatenstrom für
einen Formatter verwendet werden, indem ein komplex formatierter
Druckdatenstrom gebildet wird, welcher Struktur- und/oder Formatierungselemente
enthält,
die in Zeilendatenströmen
nicht zur Verfügung
stehen. Der Formatter fügt
insbesondere solche Elemente dem Formatter-Eingangsdatenstrom hinzu.
Sie können
insbesondere von einer Bedienperson eingegeben oder ausgewählt werden.
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Mit
der Erfindung wird es insbesondere möglich, aus Zeilendaten-Druckdatenströmen, die
aus einer Datenbankabfrage gebildet wurden, die ursprüngliche
Datenbankstruktur zu rekonstruieren und damit einen optimalen Eingangsdatenstrom
für formatterbasierte
Verfahren zu bilden.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens eingerichtet.
Ein erfindungsgemäßes Computerprogrammprodukt
erzeugt bei seinem Laden und Ausführen auf einen Computer einen
erfindungsgemäßen Verfahrensablauf.
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In
einer weiteren, vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird aus
einem Zeilendaten-Eingangsdruckdatenstrom direkt mit Hilfe der zuvor
erzeugten Abbildungsvorschrift und der Strukturbeschreibungsdatei
der Ausgangsdatenstrom erzeugt. Weiterhin kann es möglich sein,
direkt aus der Strukturbeschreibungsdatei, insbesondere der pagedef-datei eines
AFP-Zeilendatenstroms,
Abbildungsvorschriften zu gewinnen, mit denen aus dem Zeilendaten-Eingangsdatendruckdatenstrom
der seiten- und/oder bereichsweise strukturierte Ausgangsdatenstrom
erzeugt werden kann.
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Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand einiger Figuren näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
Hochleistungsdrucksystem,
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2 die
bekannte Verfahrensweise zur Verarbeitung von Druckdaten gemäß den AFP-
und IPDS Spezifikationen,
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3 die
bekannte Verfahrensweise zur Verarbeitung von Druckdaten gemäß dem sogenannten
Formatter-Prinzip,
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4 ein
Verfahren zum Aufbereiten von Druckdaten mit zusätzlichen Struktur- und Formatierungselementen,
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5 die
Aufbereitung von Datenbank-Daten in einem Doku mentenverarbeitungssystem,
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6 die
Verarbeitung eines Musterdatensatzes und eines Applikationsdatensatzes,
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7 verschiedene Druckdatenstrukturen,
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8 verschiedene Druckdatenstrukturen,
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9 Datenstrukturen der 7 mit
Beispiel-Datensätzen versehen,
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10 einen
Zeilendaten-Druckdatenstrom,
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11 automatisch erzeugte, mit Strukturelementen
versehene Daten, die aus den Daten der 10 gewonnen
wurden,
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12 einen seiten- und bereichsstrukturierten
Druckdatenstrom, der aus den Daten der 11 gewonnen
wurde,
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13 eine
Softwarestruktur zum Erzeugen eines komplex formatierten Druckdatenstroms,
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14 eine
Legacy Anwendung,
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15 einen
verallgemeinerten Verfahrensablauf,
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16 verschiedene
bekannte Verfahrensabläufe
zum Erzeugen von Dokumenten aus Datenbankendaten und
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17 ein
für den
Menschen lesbar aufbereiteter Auszug aus einer Pagedef-Datei.
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In 1 ist
ein Dokumenten-Druckproduktionssystem 1 gezeigt, das zum
einen eine Main-Frame-Architektur 2 umfasst und zum anderen
eine Netzwerk-Architektur 5, in denen jeweils Dokumentendaten
bzw. Dokumentendruckdatenströme
mittels Anwenderprogrammen (Tools) erzeugt werden. In der Main-Frame-Architektur 2 werden
diese Druckdaten von einem Host-Computer 3, z.B. als AFP-Druckdatenstrom
oder als Zeilendruckdatenstrom, erzeugt. Vom Host-Computer 3 können die Druckdaten
wahlweise über
einen sog. S/370-Kanal 14a direkt an einen oder mehrere
Druckgeräte 6a, 6b übertragen
werden. Alternativ zu diesem Ausgabekanal können die Druckdaten auch vom
Host-Computer 3 über ein
Netzwerk 13 oder eine direkte Datenverbindung 14b zu
einem Bearbeitungscomputer 4 übertragen werden, in dem die
Druckdaten zwischengespeichert (z.B. in einem zugehörigen File-Server)
und für
nachfolgende Ausgabeschritte bearbeitet werden. In derartigen Host-Computern 3 werden
insbesondere Druckdatenströme
erzeugt, die aus größeren Datenbeständen (Datenbanken)
regelmäßig Listen-Ausdrucke,
Rechnungen, Verbrauchsübersichten
(für Telefonrechnungen,
Gasrechnungen, Bankkonten) etc. zusammenstellen. Derartige Anwendungen
sind häufig
bereits seit vielen Jahren im Einsatz und werden nach wie vor in
mehr oder weniger unveränderter
Weise benötigt
(sog. Legacy-Anwendungen).
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Innerhalb
der Main-Frame-Architektur 2 wird der Druckproduktionsablauf
von einem Überwachungssystem 7 überwacht.
Es umfasst einen Überwachungscomputer 7a,
der mit einer Datenbank 7b gekoppelt ist und verschiedene
Computerprogrammmodule 7c enthält.
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Das Überwachungssystem 7 ist über ein
Gerätesteuerungsnetzwerk 15 und
ein Printmanager-Modul 8 mit dem Host-Computer 3 verbunden
sowie über
einen Konverter 9 mit z.B. einer V24-Datenleitung, die an die beiden Druckgeräte 6a, 6b ankoppelt.
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Der
Konverter 9 setzt die V24-Signale in DMI-Protokollsignale
des Gerätesteuerungsnetzwerkes 15 um.
SNMP-Protokollsignale können
dem Device Manager DM als DMI-Protokollsignale umgesetzt bereitgestellt
werden bzw. direkt als SNMP-Protokollsignale übergeben
werden.
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Druckgut 19,
das in den Druckern 6a, 6b aus dem Dokumenten-Druckdatenstrom erzeugt
wurde und auf dem Barcodes aufgedruckt sind, kann jeweils mit einem
manuell bewegbaren, funkgesteuerten Barcode-Leser 11a abgescannt
werden. Die Signale werden per Funk an die Lesestation 10a übertragen und
in das Gerätesteuerungsnetzwerk 15 bzw.
an das Überwachungssystem 7 übermittelt.
Als Barcode-Leser können
Leser für
eindimensionale und/oder zwei-dimensionale Barcodes eingesetzt werden,
sodass verschiedene Barcode-Systeme mit ein und derselben Lesevorrichtung
gelesen werden können.
Das Barcode-Lesesystem ist insbesondere konfigurierbar, d.h., auf
verschiedene, anwendungsspezifische Codes bzw. die jeweils geeigneten
Kontrollverfahren anwendbar.
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In
der Netzwerk-Architektur 5 werden Dokumentendaten mittels
Anwenderprogrammen in Client-Computern 12, 12a erzeugt,
die über
ein Client-Netzwerk 13 untereinander sowie mit dem Bearbeitungscomputer
(File-Server) 4 verbunden sind. Der File-Server dient damit
als zentrale Verarbeitungs- und Bearbeitungsschnittstelle für Druckdaten des
gesamten Druckproduktionssystems 1. Auf ihm laufen diverse
Steuerungsmodule (Softwareprogramme), durch die der gesamte Druckproduktionsablauf
bzw. die gesamte Dokumentenbearbeitung anwendungsspezifisch, produktionstechnisch
und gerätesteuerungsseitig
an die jeweiligen Gegebenheiten optimal angepasst wird.
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Im
File-Server lassen sich Steuerungsdaten, die im Eingangsdatenstrom
vom Host-Computer 3 bzw. Anwender-Computer 12 an
den Bearbeitungscomputer 4 geliefert worden sind, dahingehend
filtern, dass solche Steuerungsdaten, die bei der gegebenen Gesamtsystemanordnung
nicht benötigt
werden, entfernt werden. Durch die Verbindung aller beteiligten
Ausgabegeräte
(Drucker 6a bis 6d, Schneidegerät (Cutter) 18a,
Kuvertiergerät 18b) über das Gerätesteuerungsnetzwerk 15,
kann bereits im Bearbeitungscomputer 4 entschieden werden,
welche Steuerungsdaten des Eingangsdatenstroms von keinem der angeschlossenen
Geräte
benötigt
wird. Durch Entfernen dieser Daten aus dem Datenstrom kann der Datenstrom
insgesamt reduziert werden, insbesondere dann, wenn lediglich leere
Feldeinträge
zu entsprechenden Steuerungsdaten im Eingangsdatenstrom enthalten
sind.
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Wenn
im Zuge der Weiterverarbeitung der Daten, insbesondere bei der Ausgabe
der Daten auf einem der Druckgeräte 6a, 6b, 6c oder 6d,
in einem der Nachverarbeitungsgeräte 18a, 18b oder
auch im Druckcomputer 16, ein Fehler auftritt, so kann
dies durch das Überwachungssystem 7 anhand
der im Bearbeitungscomputer 4 eingefügten Steuerungs-Barcodes festgestellt
werden und der Nachdruck der von der Störung betroffenen Dokumente (Seiten,
Blätter,
Mail-Pieces) angefordert werden. Diese Wiederholungsdruck-Anforderung
wird maßgeblich
im Bearbeitungscomputer 4 gesteuert.
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Druckdaten,
die vom Bearbeitungscomputer 4 fertiggestellt wurden, werden über die
Druckdatenleitung 14c an einen Druckserver 16 geleitet.
Dessen Aufgabe ist es im wesentlichen, den Bearbeitungscomputer 4 zu
entlasten. Dies erfolgt durch Zwischenspeicherung der fertiggestellten
Druckdaten bis zu deren Abruf über
die Datenleitung 14d an einen oder beide Drucker 6c, 6d.
Der Druckserver 16 ist somit in erster Linie aus Gründen der
Performance (Geschwindigkeits) im Gesamtsystem integriert. Bei Systemen,
deren Druckgeschwindigkeit weniger groß ist, kann auf den Druckserver 16 auch
verzichtet werden.
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Dokumentendaten,
die an die Drucker 6c bzw. auf eine 6b übermittelt
und dort auf einen Aufzeichnungsträger (z.B. Papierbahn) gedruckt
werden, werden im Gesamtsystem weiteren Bear beitungsstufen, nämlich dem
Schneidegerät 18a und dem
Kuvertierungsgerät 18b der
weiteren Verarbeitung zugeführt.
Damit ist der Druckproduktionsprozess abgeschlossen.
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Die
gedruckten Dokumente werden auf ihrem Verarbeitungsweg zwischen
dem Druckgerät 6 und
dem letzten Nachverarbeitungsgerät 18b hinsichtlich
verschiedener Kriterien mit einem Testsystem 17 getestet,
nämlich
durch ein optisches Testsystem 17a hinsichtlich ihrer optischen
Druckqualität,
mit einem Barcode-Testsystem 17b hinsichtlich ihres Vorhandenseins,
ihrer Konsistenz und/oder ihrer Reihenfolge sowie mit einem MICR-Testsystem 17c,
sofern der Druck mittels magnetisch lesbarem Toner (Magnetic Ink
Character Recognition Toner) gedruckt wurde. Die vom Testsystem 17 gelieferten
Daten der verschiedenen Testsysteme werden von einem gemeinsamen
seriellen Datenerfassungsmodul (Serial Data Aquisition Modul) 17d an
das Gerätesteuerungsnetzwerk 15 übermittelt
und dem Überwachungssystem 7 zugeführt. Dort
werden die jeweiligen Systemdaten erfasst und in Echtzeit die Geräte überprüft sowie
die jeweiligen Positionen der Dokumente hinsichtlich ihrer Korrektheit
bezüglich
des Druckauftrages getestet.
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Die
fertig gedruckten Dokumente 23 können wiederum mit einem Barcode-Leser 11b erfasst
werden, der z.B. funkgesteuert mit einer zugehörigen Steuerungseinrichtung 10b verbunden
ist, welche wiederum über
das Gerätesteuerungsnetz 15 ihre Daten
an das Überwachungssystem 7 liefert.
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In 4 ist
ein Verfahren zum Aufbereiten von Druckdaten mit zusätzlichen
Struktur- und Formatierungselementen dargestellt, wie es in der
deutschen Patentanmeldung Nr. 102 50 842.9 bzw. in dazu korrespondierenden
Anmeldungen beschrieben ist. Der Inhalt dieser Patentanmeldungen
wird hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen.
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Mit
Hilfe des Layout-Editors werden dabei statische Ressourcen anhand
eines vollständigen Druckdatenmusters
erstellt.
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Dies
sind die im AFP-Datenstrom bekannten Standardressourcen, wie Overlays,
Pagesegmente, Fonts, Pagedef- und Formdef-Dateien. Druckdaten, die
jedoch mittels der standardmäßig im AFP-Funktionsspektrum
angebotenen Formatierungen nicht enthalten sind, werden jedoch nicht
in eine AFP-Ressourcen-Datei
geschrieben sondern in eine erweiterte, alle variablen Druckdaten
enthaltende Druckdaten-Datei. Diese Datei wird zur individuellen
Gestaltung mit besonderen Formatierungs-Elementen, z. B. grafischen
Elementen wie Kuchendiagrammen oder Balkendiagrammen herangezogen.
Dazu ist der Editor 26 derart erweitert, daß solche
Formatierungen durchgeführt
werden können.
Das Grundkonzept der AFP-Datenstruktur, nämlich die Datentrennung zwischen
variablen und statischen Daten wird dabei dennoch weitgehend beibehalten.
Vom Formatter-Prinzip wird beibehalten, daß die Druckdaten vollständig an
eine Zwischenstufe übertragen
werden. In dieser Zwischenstufe werden – wie bei der Verarbeitung
von AFP-Druckdaten vorgesehen – den
Druckdaten Ressourcen zugeordnet und somit Formulare, Schriften
etc. vereinheitlicht und in einen relativ kleinen AFP-Ressourcen-Datenstrom
umgesetzt. Dieser Ressourcen-Datenstrom wird über einen AFP-Kanal 36 übertragen.
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Weiterhin
werden aus den variablen Druckdaten diejenigen Daten herausgesucht,
die bereits anderweitig formatiert sind oder bei denen keine performante
Umwandlung bzw. Zuordnung von AFP-Ressourcen möglich ist. Diese Druckdaten
werden dementsprechend um die benötigten Befehle erweitert (Data
Enrichment). Diese Druckdatenerweiterung findet in einer sogenannten
Design-Phase mittels eines geeigneten Editors statt, in dem entsprechende
Musterdatensätze
bzw. Automatik-Design-Datensätze untersucht
werden und entsprechende Zuordnungen getroffen werden. Beispielsweise
könnte
eine Datentabelle herangezogen werden und der Befehl zugeordnet
werden, daß aus
den in der Datentabelle stehenden Zahlen ein Kuchendiagramm als
grafisches Element zu erzeugen ist. Als Editor kann wahlweise ein
geeignetes neues Computerprogramm zur Verfügung gestellt werden oder ein bereits
bestehender Editor für
eine bestimmte Drucksprache, beispielsweise ein AFP-Editor, wie
der oben erwähnte
Smart Layout Editor (SLE) der Anmelderin, um entsprechende Funktionen
erweitert werden.
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In
einer produktiven Phase, das heißt während der variable Druckdatenstrom
von der Datenquelle 25 an den Druckserver oder direkt an
eines der Druckgeräte 31, 32 übertragen
wird, wird der entsprechend erweiterte Druckdatenstrom über den
Datenkanal 37 an den Druckserver bzw. Drucker gesandt.
Im Druckserver 28 bzw. Druckgerät 31, 32 wird der
aufbereitete Druckdatenstrom mit den einmalig übertragenen AFP-Ressourcen
kombiniert und schließlich
der so kombinierte Datenstrom an den Drucker als IPDS-Datenstrom
gesandt. Ein Ausdruck kann auch als Telefax an ein Faxgerät erfolgen,
die Daten über
einen E-Mail-Computer, beispielsweise über den Client-Computer 12 als
E-Mail versandt werden oder über
einen www-Server
in das Internet gestellt werden.
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Somit
ist es einerseits möglich,
Standard-Daten performant zu übertragen,
weil diese Daten nicht durch Formatierungsanweisungen überladen
sind und andererseits, diejenigen Datenformate, welche nicht oder
nur umständlich
in AFP beschreibbar sind, einfach und schnell an den Druckserver
zu übertragen.
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Bei
der oben beschriebenen Verfahrensweise ist vorgesehen, die aus AFP-Umgebungen
bekannte Verarbeitungsweise um mindestens eine Funktionalität zu erweitern,
durch die innerhalb der Druckdaten Formatierungsanweisungen, wie
die Darstellung grafischer Daten, z.B. der Umwandlung in Kuchen-
bzw. Balkendiagramme oder der Hinzufügung von Komponenten, wie Barcodes,
Bilder und anderer Objekte übertragen
werden können.
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Ein
Vorteil der beschriebenen Lösung
ist dabei einerseits die Arbeitskompatibilität zu den bekannten Umfeldern
und zum andern die Möglichkeit, bestehende,
immer wiederkehrende Druckaufträge weiterhin
verwenden zu können.
Somit kann eine 100%-ige
Abwärtskompatibilität des Verfahrens
in Druckproduktion sumgebungen gewährleistet werden. Druckdatenströme, die
unter früheren
Editoren erzeugt wurden, wie z. B. Zeilendatenströme (Line Data
Streams) können
weiterhin direkt über
ein erweitertes Layout bzw. Editormodul an den Printserver bzw.
Drukker übertragen
werden. Dazu wird lediglich eine früher erzeugte pagedef-Datei
in ein Dokument-Template übernommen.
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In 5 ist
gezeigt, wie Computerprogrammprodukte so zusammenwirken, daß Daten,
die aus einer SAP-Datenbankanwendung stammen, mit Formatierungsinformationen
aufbereitet und in einem Druckproduktionssystem so aufbereitet werden,
daß sie
an ein Druckgerät
gesandt werden können.
Von der SAP-Datenbankanwendung 40 werden SAP-spezifische
RDI-Druckdaten über
ein Ausgabedaten-Managementsystem 41 (Output Management System)
und eine SAP-Schnittstelle 42 (SAP Connector) an ein Druckproduktionssystem 43 gesandt. Dort
werden Druckaufträge
von einem Auftragsverteilungssystem 44 (Order Distribution
System) für
die weitere Verarbeitung verwaltet. Jeder Druckauftrag wird dabei
mittels eines Druckauftragsmanagers 45 (Printjob Manager)
individuell gekennzeichnet und mit Druckauftragsdaten, beispielsweise
für einen
gewünschten
Ausgabedrucker oder einer gewissen Priorität, versehen. Diese Daten stehen
in einer Druckauftrags-Begleitdatei 46 (Jobticket). Zur
Aufbereitung von Druckdaten aus einer Anwenderdatenbank dient ein
Datenerweiterungs-Modul 47. Dieses umfaßt zwei Computerprogramm-Module 48, 49,
die zu verschiedenen Zeitpunkten benötigt werden.
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In
einer Datenvorbereitungsphase werden die Daten eines Musterdatensatzes
aus einer Anwendungsdatenbank 50 (z.B. SAP Datenbank) herangezogen
und mittels des Designer-Moduls 48 geeignete Formatierungs-
und sonstige Ergänzungsdaten
an den Musterdatensatz angehängt,
um diesen nach Wunsch eines Anwenders aufzubereiten. Geeignete Erweiterungsdaten 51 werden
dann über
das Auftagsverteilungssystem 44 an das Dokumenten-Generator-Computerprogramm 49 übermittelt. Mit
dem Dokumenten-Generator-Computerprogramm 49 werden zudem
die RDI-Daten sowie die zugehörigen
Formatierungsdaten in ein internes vorgegebenes, an ein Drucksystem
gekoppeltes oder von einem Anwender ausgewähltes Druckdatenformat umgewandelt.
Die Umwandlung kann dabei z. B. in einen AFP-Datenstrom, einen PCL-Datenstrom, einen
PostScript-Datenstrom oder auch einen PDF-Datenstrom erfolgen.
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Das
Computerprogramm-Modul 49 verwendet die Erweiterungsdaten
in einer zweiten Verarbeitungsphase, in der die vollständigen Datenbankdaten von
der SAP-Datenbankanwendung 40 über die SAP-Schnittstelle 42 übermittelt
werden, Datensatz für
Datensatz mit den Erweiterungdaten anzureichern. Auf diese Weise
entstehen personalisierte Dokumente 52, die über das
Auftragsverarbeitungssystem 44 als Druckdateien 53 an
ein Sammelprogramm 54 (Spool) oder als direkte Druckdaten über ein
Druckertreiber-Modul 56 an einen Drucker (in 5 nicht gezeigt)
ausgegeben werden.
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In 6 sind
die Datenverarbeitungsvorgänge
dargestellt, die einerseits in der Vorbereitungsphase (Design-Phase)
und andererseits in der produktiven Phase (Druckphase) durchgeführt werden um
Druckdaten aus beliebigen Quellen aufbereiten zu können. Ein
Probedatensatz bzw. ein Probedokument 60, das aus dem Zeilendaten-Datenstrom stammt,
wird zur Design-Phase über
ein Import-Modul 61 als Design-Datensatz 62 in
das Designer-Computerprogramm 48 geladen. Anhand dieses Programms 48 werden
beliebige Formatierungs- bzw. Ergänzungs Informationen zu dem
Design-Datensatz 62 hinzugefügt und somit die Design-Informationsdatei 63 gebildet.
In der Design-Phase wird ausserdem mittels der pagedef-Datei und
Musterdaten automatisch ein Automatik-Design-Datensatz gebildet
und manuell, teilautomatisch oder vollautomatisch anhand eines logischen
Vergleichs des Automatik-Design-Datensatzes und des Design-Datensatzes 62 eine
Abbildungsvorschrift erzeugt.
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Zur
Druckphase werden Applikations-Datensätze 64 des Zeilendaten-Druckdatenstroms
Datensatz für
Datensatz eingelesen und mittels eines Übersetzungs-Computerprogramm-Moduls 65 des
Dokumenten-Generator-Computerprogramms 49 in ein internes
Datenformat 66 übersetzt.
Der Translator 65 bildet mittels der in der Design-Phase
gewonnenen Abbildungsvorschrift bzw. der diese Abbildungsvorschrift
enthaltenden Regeldatei aus dem Applikations-Datensatz 64 den
Applikations-Datensatz im internen Datenformat 66, auf
das dann ein Computerprogramm-Modul "Formatter" des Dokumenten-Generator-Computerprogramms 49 unter
Verwendung der Design-Informationsdatei 63 angewandt wird.
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Das
Formatter-Computerprogramm-Modul 67 erzeugt aus den Druckdaten
im internen Datenformat und den durch den Design-Prozeß definierten Formatierungsvorschriften,
die in der Design-Informationsdatei 63 hinterlegt sind,
das personalisierte Dokument 68. Ein Datentransformations-Modul 69 (AFP-Transformer) wandelt
die personalisierte Dokumentendatei 68 in eine Druckdatei 70 um.
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In 15 ist
der oben beschriebene Verfahrensablauf nochmals verallgemeinert
dargestellt. Zur Umwandlung der Eingangsdaten 105 in die
normierten Daten 104 dient ein Übersetzungsstufenmodul 94,
das von der Regeldatei 77 gesteuert wird. Die Regeldatei 77 enthält Abbildungsvorschriften
in Form von Mapping-Regeln, die in der Design-Phase aus den Eingangsdokumentendaten 105 bzw.
aus dem daraus abgeleiteten Automatik-Design-Datensatz und dem ebenfalls
erstellten Design-Datensatz 62 und
ggf. aus eingangsdatenspezifischen Hilfsdateien 119 gebildet
wurden. Sowohl der Design-Datensatz 62 als auch die Regeldatei 77 können frei
editierbar sein. Der Design-Datensatz 62 kann bei der Bildung eines
Dokumententemplates 112 verwendet werden, das die Formatierung
des normierten Datenstroms 104 (in Stufe 113)
steuert. Wie mit den Pfeilen A1 und A2 dargestellt, kann der Design-Datensatz 62 und aus
diesem die Regeldatei 77 auch aus dem Dokumententemplate 112 erzeugt
werden.
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Die
in der Regeldatei 77 angegebenen Mapping-Regeln sind spezifisch
für den
Eingangsdokumentendatenstrom 105. Sie geben an, welches
Element des Eingangsdokumentendatenstroms 105 zu welchem
Element des Design-Datensatzes zuzuordnen ist. Der Design-Datensatz 62 enthält die Strukturdefinition
der normierten Daten, wobei Typ-Deklarationen vorgesehen sind für verschiedene
Strukurelemente, z.B. für
Kundennummern, Namen, Logos, Bilder usw. In den normierten Rohdaten 104 können dann
auch Datengruppen gebildet werden, die zusammengehören, insbesondere
all diejenigen Daten, die zu einem Dokument gehören. Somit sind für jedes Dokument
alle dazugehörigen
Daten im normierten Rohdatenstrom 104 verfügbar. Ein
Dokumenten-Template 112 dient
als Strukturvorlage für
die zu erzeugenden Dokumente und beschreibt, welche Formatierungsanweisungen
im normierten Datenstrom hinzuzufügen sind. Es kann Elemente
aus dem Design-Datensatz 62 enthalten und/oder frei programmierte
statische oder dynamische Elemente 96 93, 15 enthalten.
Das Dokumenten-Template 112 ist somit dokumentenformatierungsabhängig und
dient dazu, die Formatbildungseinrichtung 113 (Formatter oder
document composition engine) zu steuern.
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Aus
dem normierten Rohdatenstrom 104 wird durch die Formatierungsbildungseinrichtung 113 dokumentenweise
ein ressourcenorientierter Datenstrom gebildet. Soweit bereits in
den Rohdaten Formatierungen enthalten waren, werden diese beibehalten
und soweit die Rohdaten unformatiert sind und im Dokumenten-Template
zu den entsprechenden Datenfeldern Formatierungsangaben enthalten
sind, werden diese ressourcenorientiert in der Formatbildungseinrichtung 113 hinzugefügt, wobei
Ressourcen, die mehrfach innerhalb eines Datenstromes benötigt werden
performanceoptimiert weiterverarbeitet werden, d.h., daß sie im
ressourcen-orientierten Datenstrom hauptsächlich durch Aufrufen der Ressourcen
eingefügt
werden, wobei die Ressourcen selbst nur einmal intern vorhanden
sind, oder extern von einer Ressourcen-Datei geladen oder auch nur
referenziert werden können.
Zur Bearbeitung von Dokumenten-Template 112,
Design-Datensatz 62 und Regeldatei 77 kann es vorteilhaft
sein, diese Dateien in der Weise zu koppeln, daß eine Veränderung in einer der Dateien
zu einer Konsistenz-Prüfung und
ggf. Modifikation in den beiden anderen Dateien führt.
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Der
formatierte Dokumentendatenstrom 114 wird dann einer Bakkend-Einrichtung 118 zugeführt, in
der er in den durch eine Ausgabeselektionsdatei 119 gesteuerte
Ausgabesprache wahlweise als Druckdatenstrom 120 oder über eine
Schnittstelle 121 für
ein Ausgabegerät
(Telefax, email-Server, www-Server, Monitor) aufbereitet wird. Desgleichen kann
der normierte Datenstrom 104 und/oder der formatierte Datenstrom 114 bereits
gerätespezifisch
optimiert werden. Details hierzu sind in der WO-A2-01/78000 beschrieben,
die hiermit durch Bezugnahme in die vorliegende Beschreibung aufgenommen
wird.
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In
den 7 bis 13 und 17 wird
das Verfahren zum Erzeugen eines seiten- und/oder bereichsstrukturierten
Datenstroms aus einem zeilenweise strukturierten Zeilendaten-Druckdatenstrom näher erläutert. In 7a ist
ein zeilenweise strukturierter AFP-Zeilendaten-Druckdatenstrom strukturell gezeigt,
wobei die Zeilendaten (Line 01, Line 02,...) 80 zeilenweise
strukturiert aufeinanderfolgen. Den AFP Zeilendaten ist eine Strukturbeschreibungsdatei „Pagedef" zugeordnet, die
beim Ausdrucken der Zeilendaten 80 die Anordnung der jeweiligen
Daten auf der Seite festlegt. Verwendet man diese Pagedef-Datei,
kann aus den zeilenweise strukturierten Zeilendaten 80 anhand
der Anweisungen aus der Pagedef-Datei automatisch eine neue Datenstruktur 81 erzeugt
werden, in der einerseits zusammengehörige Seitengruppen sowie einzelne
Seiten dargestellt werden, und andererseits innerhalb jeder Seite
die aus der Pagedef-Datei stammenden Zeilendiskriptoren (LND) den
jeweiligen Feldern aus der Zeilendatenstruktur zugeordnet sind.
Anhand dieses seitenweisen Aufbaus der Datenstruktur läßt sich
dann mittels von einem Bediener eingegebenen oder ausgewählten Daten
eine Regeldatei (Zuordnungsdatei) bilden, mit der aus dem seitenweise
strukturieren Datenstrom 81 ein bereichsweise strukturierter,
mit Feldkennungen 82 (Customer, Street, City,...) versehener endgültig gekennzeichneter
Datenstrom mit der in 7c gezeigten Struktur 82 erzeugt
werden kann, bei dem jeder Feldkennung ein Feld des Eingangsdatenstroms 80 zugeordnet
ist.
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Die
automatisch erzeugte, gekennzeichnete Datenstruktur 81 ist
ein erstes Ausführungsbeispiel für einen
automatisch erzeugten Design-Datensatz. Sie enthält im vorliegenden Fall v.a.
Feldnamen als Information. Sie kann jedoch zusätzliche weitere Kenndaten enthalten
wie z.B. Fontinformationen und Positionsinformationen, die insbesondere
aus der pagedef-Datei
gewonnen werden können.
Die automatisch erzeugte, gekennzeichnete Datenstruktur 81 bzw.
der automatisch erzeugte Design-Datensatz gibt Strukturinformationen
der pagedef-Datei wieder, insbesondere im Hinblick auf Datenfelder,
die erkannt werden müssen.
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Während die
automatisch erzeugte, gekennzeichnete Datenstruktur 81 hinsichtlich
der Dateninhalte strukturlos ist, weist die endgültig gekennzeichnete Datenstruktur 82 eine
inhaltliche Struktur auf. Im vorliegenden Beispiel entspricht die
inhaltliche Struktur einer Flugübersicht
eines Fluggastes, wobei verschiedene inhaltliche Strukturkriterien
durch die Feldnamen „Customer", „Street",... „Connection",... „Flight
NO" usw. repräsentiert
werden.
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Die
endgültig
gekennzeichnete Datenstruktur 82 stellt einen strukturierten
Musterdatensatz dar, in dem strukturell zusammengehörige Zeilendaten-Druckdaten
bereichsweise inhaltlich strukturiert zusammengestellt sind. Anhand
dieses Musterdatensatzes und der Zeilendaten-Druckdaten kann dann der
seiten- und/oder bereichsstrukturierte Datenstrom erzeugt werden,
der als Eingangsdatenstrom für
einen Formatter geeignet ist.
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In 8 ist eine ähnliche Datenstromstruktur dargestellt
wie in 7, wobei dort die Zeilendaten 80a durch
die Strukturbeschreibungsdatei (Pagedef) in zwei Seitentypen aufgeteilt
wird und wobei in jedem Seitentyp unterschiedliche Zeilendiskriptoren zum
Einsatz kommen. Dadurch kann z. B. bewirkt werden, daß beim Seitentyp 1 jeweils
Name und Anschrift des Flugkunden wiedergegeben werden, während beim
Seitentyp 2 nur die Kundennummer und die Flugverbindungen
angegeben sind, aber nicht der Kundenname usw. Die Datenstruktur 82a des Musterdatensatzes,
die die inhaltliche Struktur wiedergibt, ist dabei jedoch identisch
zur entsprechenden Datenstruktur 82 der 7.
Die automatisch erzeugte, markierte Datenstruktur 81a ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel
für einen
automatisch generierten Design-Datensatz.
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In 9a ist
ein Zeilendatenstrom 83 dargestellt, der für Herrn
Heinz Mustermann drei Flugverbindungen, München – Singapur, München – New York
und München – Wien enthält. Aus
der Interpretation der zugehörigen
Pagedef wird automatisch der gekennzeichnete Datenstrom 84 erzeugt,
wobei jedem Datum des Zeilendatenstroms 83 der entsprechende
Zeilendiscriptor (LND) der Pagedef zugeordnet ist, die dieses Zeilendatum
verarbeitet. Zusätzlich ist
im Datenstrom 84 die Seitenstruktur gekennzeichnet (9b).
In 9c ist der inhaltlich und bereichsweise strukturierte
Datenstrom 85 dargestellt, der aus dem automatisch erzeugten,
gekennzeichneten Datenstrom 84 sowie einer Regeldatei gebildet wird,
welche die jeweilige Abbildungsvorschrift der Datenfelder sowohl
zu einem Feldnamen als auch zu einem oder mehreren Gruppennamen
(Customer, Connection) enthält.
Die Regeldatei wird vollautomatisch, teilautomatisch oder manuell
erzeugt, wobei vorzugsweise die Datenstruktur des Automatik-Design-Datensatzes
verwendet wird. Im vorliegenden Beispiel ist erkennbar, dass eine
Flugverbindung jeweils acht Einträge hat, d. h. jeder neunte
Eintrag wiederum eine neue Flugverbindung darstellt. Zur Erkennung
einer solchen Struktur kann genauso gut auch nach gewissen Kanalsteuerzeichen
gesucht werden, beispielsweise das Kanalsteuerzeichen 1, welches
bedeutet, dass ein neues Dokument beginnt. Sobald für alle Bereiche
des Datenstroms derartige Regeln bzw. Triggermechanismen zur Erkennung
der Bereiche festgelegt worden, kann aus einem Zeilendaten-Druckdatenstrom
direkt ein inhaltlich bereichsstrukturierter Datenstrom automatisch erzeugt
werden. Um sicherzustellen, dass alle denkbaren Datenkonstellationen,
die mit einer vorgegebenen Strukturbeschreibungsdatei zu verarbeiten
sind, in einen inhaltlich bereichsstrukturierten Datenstrom umgesetzt
werden können,
kann insbesondere maschinenunterstützt geprüft werden, ob alle Formatierungsvorschriften,
insbesondere Zeilendiskriptoren, der Strukturbeschreibungsdatei
zu einer entsprechenden Bereichserkennungs- bzw. Gruppenerkennungsregel
in der Regeldatei umgesetzt worden ist.
-
In 9c ist
ein entsprechender, inhaltlich bereichsstrukturierter Datenstrom 85 gezeigt,
der mit der entsprechenden Regeldatei direkt aus dem Eingangszeilendatenstrom 83 erzeugt
werden kann.
-
Zum
Erzeugen des automatisch generierten Designdatensatzes wird als
Strukturbeschreibungsdatei insbesondere eine Seitendefinitionsdatei
wie z. B. eine an sich übliche
und z.B. aus den in der Einleitung genannten Dokumenten des Stands
der Technik bekannte Pagedef-Datei oder eine entsprechende Skript-Datei
aus einem Seitenformatierungstool wie dem IBM-Page Printer Formatting Aid verwendet.
Zusätzlich
können
ihnen zugeordnete Ressourcen wie Fonts, Codepages oder Pagesegmente
verwendet werden sowie eine Seitenzuordnungsdatei wie ein AFP Formdef,
ggf. mit ihr zugeordneten Ressourcen wie Fonts, Codepages, Overlays
oder Pagesegmente verwendet werden.
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In 10 ist
ein etwas komplexerer Zeilendatenstrom 83a dargestellt,
bei dem zusätzlich
zu verschiedenen Verbindungen eines Fluggastes noch Daten von anderen
Fluggästen
enthalten sind.
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Die 11a, 11b und 11c zeigen, wie mittels einer entsprechenden Seitenbeschreibungsdatei
eine Seitenstruktur erzeugt wird, bei der für jede Person eine neue Seite
begonnen wird und die Flüge
einer Person auf einer oder mehreren Seiten dargestellt sind.
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In
dem Zeilendatenstrom 83a benutzte, kundenspezifische Codepages
können
im Zuge der Bildung des seiten- und/oder bereichsweise strukturierten
Datenstroms umkodiert, zum Beispiel nach Unicodes konvertiert werden.
Weiterhin können
grafische Objekte, Bilder und so weiter in entsprechend typisierte,
normierte Nutzdatenfelder des seiten- und/oder bereisweise strukturierten
Datenstroms konvertiert werden.
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In
den 12a, 12b und 12c ist der endgültig gekennzeichnete Datenstrom 85a dargestellt,
der aus dem Zeilendatenstrom 83a gebildet wird und gruppenweise
bereichsweise strukturiert ist. Das Feld „Customer" enthält dabei jeweils Anrede, Vorname
und Nachname des Fluggastes und wird jeweils mit diesen drei Angaben
als ein Feld geführt. Ein
derartiges kombiniertes Feld kann jedoch jederzeit in seine Einzelbestandteile
zerlegt werden und somit aus einem solchen Feld mehrere Felder erzeugt
werden, die jeweils einem entsprechenden Eintrag in einer Datenbank
entsprechen. Der Datenstrom 85a dient für die weitere Verarbeitung
als Eingangsdatenstrom eines Formatters.
-
In 13 ist
ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem ein Zeilendaten-Druckdatenstrom mittels eines
Zeilendatengenerators aus einer Datenbank 130 erzeugt wird,
mit den zuvor beschriebenen Maßnahmen
einem Zeilendaten-Vorprozessor 91 zugeführt wird, in dem der Zeilendaten-Druckdatenstrom
zu einem seiten- und/oder bereichsstrukturierten Datenstrom umgewandelt
wird und dieser Datenstrom einem Formatter 92 zugeführt wird,
in welchem dem Datenstrom zusätzliche
Formatierungselemente hinzugefügt
werden. Der so vollständig
formatierte Datenstrom wird dann einem Ausgabegerät 93 zugeführt, wobei
dem Datenstrom verschiedene Ressourcen 94 wie Overlays
und Fonts hinzugefügt
werden können.
Diese Ressourcen können
mit bekannten Ressourcegeneratoren 95 erzeugt werden und
werden zudem genutzt um den Zeilendaten-Vorprozessor 91 zu
steuern (Linedata Import Dialog) und das im Formatter 92 erzeugte
Layout zu steuern (Layout Import Dialog).
-
In 14 ist
eine sogenannte Legacy Anwendung dargestellt, bei der AFP Zeilendaten-Druckdaten 134 in
einer kundenspezifischen Anwendung 131 erzeugt werden,
wobei Rohdaten aus einer Datenbank 130 entnommen und zeilen-
und/oder seitenorientiert ausgegeben werden. Zusätzlich werden Begleitdateien
wie eine Pagedef-Datei 132 und eine Formdef-Datei 133 und
ggf. weitere Ressourcen wie Fonts 135, Overlays 136,
Codepages 137, Pagesegmente 138 und so weiter
bereitgestellt. Wenn aus dem Zeilendaten-Druckdatenstrom 134 ein
Ausgabedruckdatenstrom erzeugt werden soll, z.B. zur Ausgabe auf
einem Druckgerät
oder in ein Archiv, dann werden die Zeilendaten mit den Begleitdateien
bzw. Ressourcen mittels eines Aufbereitungsprogramms 104 wie
z.B. dem eingangs genannten Programm Océ PRISMAproductionTM wieder zusammengeführt bzw. kombiniert.
-
In 17a ist ein für den Menschen lesbar aufbereiteter
Auszug aus einer Pagedef-Datei „P1 redbar" dargestellt, mit der eine Legacy-Druckdatenanwendung
aus den in 7 bis 12 dargestellten Zeilendaten
erzeugt wird. In der ersten Spalte 100 des Auszugs sind
die fortlaufenden Nummern der structured fields in der pagedef Datei
angegeben.
-
Die
Parameter, die in den einzelnen structured fields enthalten sind,
werden hinter den Gleichheitszeichen hexadezimal (in Maschinencode)
aufgelistst. In dem Ausschnitt sind LineDescriptor structured fields
(LNDs) zu sehen, die als Quellen zur Erstellung des Automatic Design
Datensatzes verwendbar sind.
-
Ein
Zeilendatenstrom wird mit den Maschinenbefehlen Zeile für Zeile
abgearbeitet.
-
Die
Erfindung wurde anhand von Ausführungsbeispielen
beschrieben. Dabei ist klar, daß der Fachmann
jederzeit Abwandlungen angeben kann. Insbesondere sind die genannten
Druckdatensprachen nur beispielhaft zu verstehen, da diese sich
stetig weiterentwickeln wie zum Anmeldezeitpunkt der vorliegenden
Anmeldung an den beiden Druckdatensprachen Extensible Mark-up language
(XML) und Personalized Printer Mark-up Language (PPML) deutlich
wird.
-
Die
Erfindung wurde insbesondere anhand von AFP-Beispielsdatenströmen und Dateien beschrieben.
Es ist jedoch klar, dass die Erfindung auch für andere Zeilendatenströme mit dort
entsprechenden Daten bzw. Dateien anwendbar ist und nicht auf AFP-Datenströme beschränkt ist.
-
Weiterhin
ist das beschriebene Druckverfahren nicht auf bestimmte Bedruckstoffe
wie Papier oder auf bestimmte Aufzeichnungsträgerformen wie Endlos-Bahnen
oder Einzelblätter
beschränkt.
-
Die
Erfindung ist insbesondere dazu geeignet, als Computerprogramm (Software)
realisiert zu werden. Sie kann damit als Computerprogramm-Modul
als Datei auf einem Datenträger
wie einer Diskette, DVD- oder CD-Rom oder als Datei über ein
Daten- bzw. Kommunikationsnetz verbreitet werden. Derartige und
vergleichbare Computerprogramm-Produkte oder Computerprogramm-Elemente
sind Ausgestaltungen der Erfindung. Dabei ist klar, daß entsprechende
Computer, auf denen die Erfindung angewandt wird, weitere, an sich
bekannte technische Einrichtungen wie Eingabemittel (Tastatur, Mouse,
Touchscreen), einen Mikroprozessor, einen Daten- bzw. Steuerungsbus,
eine Anzeigeeinrichtung (Monitor, Display) sowie einen Arbeitsspeicher,
einen Festplattenspeicher und eine Netzwerkkarte enthalten können.
-
- 1a...1c
- erste
Gruppe von Dokumenten
- 2a...2c
- zweite
Gruppe von Dokumenten
- 3a...3c
- mailpieces
(Sendungen)
- 3
- Host
Computer
- 4
- Bearbeitungscomputer
(File Server)
- 5
- Netzwerk-Architektur
- 6
- Ausgabegerät
- 7
- Überwachungssystem
- 7a
- Überwachungscomputer
- 7b
- Datenbank
- 7c
- Computerprogramm-Modul
- 8
- Print
Manager
- 9
- Konverter
- 10a,
10b
- Lesestation
- 11a,
11b
- Hand-Barcodeleser
- 12,
12a
- Client-Computer
(Anwendernetzwerk)
- 13
- Netzwerk
für Client
- 14a...14d
- Druckdatenleitung
- 15
- Gerätesteuerungsnetzwerk
- 16
- Druckserver
- 16a
- Bildschirm
- 17
- Testsystem
- 17b
- Barcode
Testsystem
- 17c
- MICR-Testsystem
- 17d
- Datenerfassungs-Modul
- 18a
- Schneidegerät
- 18b
- Kuvertierer
- 19
- Druckgut
- 20a,
20b
- Formatierungs-Computerprogramm
- 23
- gedruckte
Dokumente
- 25
- Druckdatenquelle
- 26
- Editor
- 27
- AFP-Ressourcen-Datenstrom
- 28
- Print
Server
- 29
- Druckdatenweg
- 30
- „Muster"-Weg
- 31
- Druckgerät
- 32
- Druckgerät
- 33a,
33b
- Gerätetreiber
- 34
- Datenarchiv
- 35
- Formatter
- 36
- AFP-Kanal
- 37
- Data
Enrichment Kanal
- 38
- Druckauftragssammelmodul
- 39
- Auftragseingangssystem
(JES)
- 40
- SAP-Datenbankanwendungen
- 41
- SAP-Ausgabedaten-Management-System
- 42
- SAP-Schnittstelle
- 43
- Druckproduktionssystem
- 44
- Auftragsverteilungssystem
- 45
- Druckauftragsmanager
- 46
- Druckauftragsbegleitdatei
- 47
- Datenerweiterungs-Modul
- 48
- Designer-Computerprogramm
- 49
- Dokumenten-Generator-Computerprogramm
- 50
- SAP-Anwenderdatenbank
- 51
- Erweiterungsdaten
- 52
- Personalisierte
Dokumente
- 53
- Druckdatei
- 54
- Spool-Computerprogramm
- 55
- Druckdaten
- 56
- Druckertreiber
- 60
- Probedatensatz
- 61
- Import-Modul
- 62
- Designdatensatz
- 63
- Design-Informations-Datei
- 64
- Applikationsdatensatz
- 65
- Übersetzung
- 66
- Applikationsdatensatz
mit internen Datenformat
- 67
- Formatter-Computerprogramm-Modul
- 68
- Personalisiertes
Dokument
- 69
- Transformations-Modul
- 70
- Druckdatei
- 71
- Dokumenten-Template
- 72
- Formatbildungseinrichtung
- 73
- Formatierter
Dokumentendatenstrom
- 74
- PPML-Daten
- 75
- Seitenextraktions-Modul
- 76
- Ausschießprogramm
- 77
- Backend-Einrichtung
- 78
- Hilfsdatei
- 80,
80a
- Zeilendatenstruktur
- 81,
81a
- automatisch
erzeugte, gekennzeichnete Datenstruktur
- 82,
82a
- endgültig gekennzeichnete
Patenstruktur
- 83,
83a
- Zeilendatenstrom
- 84,
84a
- automatisch
erzeugter gekennzeichneter Datenstrom
- 85,
85a
- endgültig gekennzeichneter
Datenstrom
- 90
- Zeilendatengenerator
- 91
- Zeilendaten-Vorprozessor
- 92
- Formatter
- 93
- Ausgabegerät
- 94
- Ressourcen
- 95
- Ressourcengenerator
- 100
- Zeilennummern-Spalte
- 104
- Aufbereitungsprogramm
- 105
106
- Strukturfenster
- 107
- Deskriptor-Fenster
- 108
- Seitendeskriptor
- 109
- Zeilendeskriptor-Tabelle
- 130
- Datenbank
- 131
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