-
Technisches
Gebiet
-
Die
Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung zur äußeren Stimulation,
insbesondere zur Akupunktur, eines Organismus, wie zum Beispiel
eines Körpers
eines menschlichen Patienten oder auch eines Tieres, eine Positioniereinrichtung
zur Anbringung der Behandlungsvorrichtung auf dem Körper eines
Patienten, ein medizinisches Gerät,
das mindestens eine derartige Behandlungsvorrichtung aufweist, Verfahren
zur Signalübertragung
in diesem medizinischen Gerät,
und Anwendungen der Behandlungsvorrichtung, der Positioniereinrichtung
und des medizinischen Gerätes.
-
Die
Bestrahlung von biologischem Gewebe mit sichtbarem oder infraroten
Licht besitzt zahlreiche Anwendungen in der Biologie und Medizin.
Es wurden zum Beispiel Verfahren zur Bestrahlung von Gewebe mit
Laserlicht entwickelt, die unter dem Namen "Low Level Laser Therapy" (LLLT) bekannt sind. LLLT-Verfahren basieren
insbesondere auf der Stimulation von stofflichen Prozessen in Zellen
oder Gewebe durch Wärmezufuhr.
Eine weiteres Beispiel ist die laserbasierte Akupunktur, bei der
an gewünschten
Akupunkturpunkten eine Stimulation durch Laserbestrahlung erfolgt.
-
Aus
US 5 464 436 ,
US 6 312 451 und
US 6 312 451 sind Stimulationstechniken
bekannt, bei dem ein zu behandelnder Hautbereich mit einer manuell
handhabbaren Laser-Lichtquelle be strahlt wird, wie sie schematisch
in
12 gezeigt ist. Die
Laser-Lichtquelle besitzt einen Handgriff
10' mit einer Laserdiode
20', die zur Behandlung
auf die Haut manuell aufgesetzt und gehalten wird. Diese Technik
besitzt den Nachteil, dass immer nur an einem Bestrahlungsort Stimulationen
vorgenommen werden können,
in der Praxis aber ein Interesse an komplexen gleichzeitigen Anregungen
an vielen Körperteilen
besteht.
-
In
WO 02/40098 wird ein schematisch in 13 gezeigtes
Laser-Akupunkturgerät 200' beschrieben,
bei dem Stimulationslicht von einer Laser-Lichtquelle 60' in eine Vielzahl
von Lichtleitern 61' eingekoppelt
wird, an deren Enden jeweils ein Handgerät 10' zum Aufsetzen auf den Körper des
Patienten vorgesehen ist. Auch bei diesem Akupunkturgerät bestehen
Beschränkungen,
da durch den Nutzer nur maximal zwei Handgeräte bedient werden können.
-
Zur
Anbringung einer Vielzahl von Handgeräten
10' am Körper wird in
DE 201 15 555 U1 eine Vorrichtung
vorgeschlagen, die eine Manschette aufweist, die um den Körper geschlungen
und verschlossen werden kann. An der Manschette sind Führungen
zur Aufnahme der Handgeräte
10' vorgesehen.
Diese Technik ist jedoch unpraktikabel, da mit der Manschette nicht
Körperareale
abgedeckt werden können,
die sich an verschiedenen Körperteilen befinden.
Außerdem
stellt die Manschette einen relativ schweren, mechanischen Aufbau
dar, der sich störend
auf die Akupunkturbehandlung auswirkt. Schließlich besitzen die auch gemäß
DE 215 15 555 U1 verwendeten
Lichtleiter Nachteile, da sie eine begrenzte Länge besitzen und störend auf
dem Körper des
Patienten aufliegen können.
Die Lichtleiter besitzen ferner den Nachteil einer durch mechanische
Beschädigungen
oder durch Verschmutzen der Austrittsfläche des Lichtleiters stark
begrenzten Einsatzdauer.
-
Ein
genereller Nachteil der herkömmlichen Handgeräte kann
darin bestehen, dass nach der manuellen Positionierung die gewünschte Position
an einem Akupunkturpunkt unbeabsichtigt nicht eingehalten wird,
so dass keine oder eine verminderte Wirkung der Bestrahlung erzielt
wird.
-
Aufgabe der
Erfindung
-
Die
Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte Behandlungsvorrichtung
zur Stimulation eines Körpers
eines Organismus bereitzustellen, mit der die Nachteile der herkömmlichen
Behandlungsvorrichtungen, zum Beispiel der herkömmlichen Akupunkturgeräte überwunden
werden und die sich insbesondere durch einen vereinfachten Aufbau,
eine erhöhte
Positionierungssicherheit und einen erweiterten Anwendungsbereich
auszeichnet. Ein weiterer Gesichtspunkt der Aufgabe der Erfindung
besteht in der Bereitstellung einer verbesserten Vorrichtung zur Anbringung
einer derartigen Behandlungsvorrichtung auf dem Körper zum
Beispiel eines Patienten, wobei die Positioniereinrichtung die Fähigkeit
besitzen, mit einer größeren Flexibilität an die
jeweilige Anwendung angepasst zu werden, und für den behandelten Körper eine
möglichst
geringe Störung
darstellen soll. Die Aufgabe der Erfindung ist es gemäß einem weiteren
Gesichtspunkt, ein verbessertes medizinisches Gerät bereitzustellen,
mit dem eine gleichzeitige Stimulation an vielen Körperpunkten
durch einen einzelnen Nutzer ermöglicht
wird. Ein weiterer Aspekt der Aufgabe der Erfindung besteht in der
Bereitstellung eines verbesserten Verfahrens zur Signalübertragung
an Behandlungsvorrichtungen zur äußeren Stimulation
eines Körpers
eines Organismus.
-
Beschreibung
der erfindungsgemäßen Lösung
-
Diese
Aufgaben werden durch eine Behandlungsvorrichtung, eine Positioniereinrichtung,
ein medizinisches Gerät
und Verfahren mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1,
14, 21 oder 24 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
-
Vorrichtungsbezogen
wird die o. g. Aufgabe gemäß einem
ersten Aspekt gelöst,
indem eine gattungsgemäße Behandlungsvorrichtung,
die insbesondere eine Stimulationseinrichtung zur äußeren Stimulation,
wie zum Beispiel zur Akupunktur, von Körperpunkten zum Beispiel eines
Patienten oder Probanden aufweist, mit einer Positioniereinrichtung ausgestattet
wird, mit der die Stimulationseinrichtung lösbar auf einer Hautoberfläche des
Körpers
fixierbar ist. Die Positioniereinrichtung besitzt mindestens einen
Oberflächenbereich,
der für
ein adhärentes
Anhaften auf der Hautoberfläche
des zu behandelnden Körpers
eingerichtet ist. Daher kann die erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung besonders
einfach durch ein Aufsetzen und leichtes Andrücken auf dem Körper fixiert
werden, ohne dass eine mechanische Verankerung erforderlich ist.
Die Positioniereinrichtung kann in Abhängigkeit von der konkreten
Anwendung verschieden geformt sein und allein durch den adhärenten Oberflächenbereich
(Haftfläche)
für die Fixierung
der Behandlungsvorrichtung ausgestattet sein. Die Positioniereinrichtung
ermöglicht
vorteilhafterweise, dass die Behandlungsvorrichtung sicher und reproduzierbar
am Körper
angebracht wird. Da die Behandlungsvorrichtung mit einem auf den
Körper
von außen
wirkenden Anregungselement eigenständig betriebsfähig ist,
kann während
der Behandlung eine Verschiebung der Behandlungsvorrichtung oder
eine anderweitige Störung
vermieden werden. Die Erfinder haben festgestellt, dass die Behandlungsvorrichtung
sogar mit einer Steuereinrichtung und einem Energiespeicher mit
einfachen Mitteln für die
Dauer der Behandlung, zum Beispiel der Akupunktur ausreichend zuverlässig positioniert
werden kann. Allgemein kann die Erfindung mit menschlichen oder
tierischen Organismen verwendet werden.
-
Vorteilhafterweise
kann die Behandlungsvorrichtung mit hoher Flexibilität an verschiedenen
Aufgaben angepasst werden, indem die Stimulationseinrichtung jeweils
mit mindestens einem geeigneten Anregungselement ausgestattet wird.
Gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
der Erfindung ist als Anregungselement eine Quelle elektromagnetischer Strahlung,
zum Beispiel eine Lichtquelle oder eine Wärmequelle, eine Vibrationsquelle
oder eine Wirkstoffquelle vorgesehen. Die Verwendung einer Lichtquelle,
die vorzugsweise durch eine Laserdiode gebildet wird, besitzt besondere
Vorteile für
die Anwendung der Behandlungsvorrichtung zum Beispiel zur Akupunktur
oder für
LLLT-Verfahren. Mit der Wärmequelle,
die vorzugsweise die ein elektrisch betätigbares Heizelement umfasst,
und der Vibrationsquelle, die bei Verwendung eines piezoelektrischen
Schwingers Vorteile für
eine genauer Ansteuerbarkeit besitzt, können thermische oder mechanische
Stimulationen des Körpers
realisiert werden. Die Wirkstoffquelle kann Vorteile für die gezielte,
ortsselektive Freisetzung von pharmazeutisch wirksamen Substanzen,
zum Beispiel Medikamenten auf der Körperoberfläche besitzen.
-
Wenn
die Haftfläche
der Positioniereinrichtung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung durch mindestens einen Klebestreifen gebildet wird,
ergeben sich besondere Vorteile für eine sichere Fixierung der
Behandlungsvorrichtung, da Klebestreifen mit einer hohen Haftfestigkeit
verfügbar sind.
Des Weiteren können
insbesondere biegsame Klebestreifen gut an die Form der Oberfläche des
zu behandelnden Körpers
angepasst werden. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Positioniereinrichtung mindestens ein Heftpflaster
verwendet, wie es an sich als Wundpflaster oder zur Befestigung
medizinischen Verbandmaterials bekannt ist. Heftpflaster besitzen
Vorteile wegen ihrer in der Regel getesteten Kompatibilität mit Hautoberflächen, so
dass eine Reizung der Hautoberfläche
vermieden werden kann.
-
Alternativ
oder zusätzlich
kann die Haftfläche der
Positioniereinrichtung mindestens eine Saugeinrichtung, wie zum
Beispiel einen oder mehrere Saugnäpfe umfassen. Saugeinrichtungen
sind beispielsweise als solche aus der EEG-Technik zur Elektrodenhalterung
bekannt.
-
Gemäß einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Stimulationseinrichtung an der Positioniereinrichtung
lösbar
gehaltert. Je nach dem gewünschten
Behandlungsziel kann die geeignete Stimulationseinrichtung vor der
Behandlung an der Positioniereinrichtung angebracht werden. Nach
der Behandlung können
die Stimulationseinrichtung und die Positioniereinrichtung ohne eine
Zerstörung
insbesondere der Stimulationseinrichtung wieder voneinander getrennt
werden. Diese Ausführungsform
besitzt besondere Vorteile, wenn die Positioniereinrichtung als
Einwegprodukt realisiert wird, während
die Stimulationseinrichtung wiederverwendbar ist. Wenn die Positioniereinrichtung eine
Aufnahme zur lösbaren
Halterung der Stimulationseinrichtung aufweist, die zum Beispiel
in einem Heftpflaster als Einstecköffnung gebildet wird, können sich
Vorteile für
eine definierte Positionierung des Anregungselementes relativ zu
einem äußeren Rand
der Posii und damit für
die genauer Ausrichtung der Behandlungsvorrichtung auf dem Körper ergeben.
-
Gemäß einer
abgewandelten Variante ist die Positioniereinrichtung unmittelbar
an der Stimulationseinrichtung angebracht. Hierzu besitzt die Stimulationseinrichtung
auf ihrer zum Patientenkörper
weisenden Seite die Haftfläche,
wie z. B. eine Klebefläche.
-
Die
erfindungsgemäße Behandlungsvorrichtung
bildet eine während
der Stimulation des Körpers eigenständig betätigbare
Komponente. Um diese einfach mit einer externen Hauptsteuereinrichtung steuern
zu können,
ist die Behandlungsvorrichtung vorzugsweise mit einem Eingang für Steuersignale ausgestattet.
Wenn gemäß einer
ersten Variante der Erfindung für
diesen Zweck die Steuereinrichtung der Behandlungsvorrichtung mit
einer Antenne oder einem Sensor (z. B. Infrarot-Sensor) für eine drahtlose Signalübertragung
von der Hauptsteuereinrichtung verbunden ist, kann die Behandlungsvorrichtung
vorteilhafterweise unmittelbar mit der Hauptsteuereinrichtung betätigt werden,
so dass sich der Aufbau der lokalen Steuereinrichtung an der Behandlungsvorrichtung
vereinfachen kann. Des Weiteren kann die drahtlose Signalübertragung
Vorteile für
eine flexible Gestaltung der Steuersignale für die Behandlungsvorrichtung
besitzen. Die Antenne kann gemäß einer bevorzugten
Gestaltung an der Positioniereinrichtung befestigt sein und mit
dieser vorteilhafterweise ein Einwegprodukt bilden.
-
Wenn
gemäß einer
weiteren Variante der Erfindung. die Steuereinrichtung der Behandlungsvorrichtung
für die
genannte Signalübertragung
Außenkontakte
aufweist, über
die die Steuersignale mit Betriebsinformationen übertragbar sind, können sich Vorteile
für einen
vereinfachten Aufbau der Hauptsteuereinrichtung ergeben. Die Außenkontakte
können
eine Schnittstelle zur Hauptsteuereinrichtung bilden, solange die
Behandlungsvorrichtung vor der Behandlung mit der Hauptsteuerein richtung
in Kontakt ist. In diesem Zustand können die Steuersignale besonders
einfach auf die Behandlungsvorrichtung übertragen werden. Wenn bei
dieser Ausführungsform
die Steuereinrichtung eine Zeitschaltung enthält, mit der ein Startzeitpunkt
zum Betrieb des Anregungselements einstellbar ist, kann der Aufbau
der lokalen Steuereinrichtung an der Behandlungsvorrichtung vereinfacht
werden.
-
Des
weiteren kann die Steuereinrichtung mindestens ein Speicherelement
zur Festlegung von Betriebsbedingungen enthalten, wie zum Beispiel Leistung,
Frequenz, oder zeitlicher Ablauf der Stimulation.
-
Die
Positioniereinrichtung zur Anbringung von mindestens einer Behandlungsvorrichtung
zur Stimulation des Patientenkörpers
stellt einen unabhängigen
Gegenstand der Erfindung dar.
-
Vorrichtungsbezogen
wird die o. g. Aufgabe gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung durch ein medizinisches Gerät gelöst, das
durch die Kombination einer Hauptsteuereinrichtung mit mindestens einer
erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung gebildet
wird. Jede Behandlungsvorrichtung ist separat mit der Hauptsteuereinrichtung
ansteuerbar. Das erfindungsgemäße medizinische
Gerät ermöglicht vorteilhafterweise,
dass eine Vielzahl eigenständig betriebsfähiger Behandlungsvorrichtungen
gleichzeitig an einem Körper
angebracht und betrieben werden. Die Beschränkung herkömmlicher Systeme auf ein oder
zwei vom Nutzer gleichzeitig bedienbare Behandlungsvorrichtungen
wird damit überwunden. Dies
ist von besonderem Vorteil, wenn das erfindungsgemäße medizinische
Gerät ein
Akupunkturgerät
für die
laserbasierte Akupunktur ist.
-
Für die genannte
drahtlose Signalübertragung
weist die Hauptsteuereinrichtung vorzugsweise eine Hauptantenne
auf, über
die die Steuersignale an jede Behandlungsvorrichtung einzeln übertragbar sind.
Alternativ oder zusätzlich
ist die Hauptsteuereinrichtung mit einer Schnittstelle ausgestattet, über die
Steuersignale jede Behandlungsvorrichtung übertragbar sind.
-
Mit
der Hauptsteuereinrichtung des erfindungsgemäßen medizinischen Gerätes kann
vorteilhafterweise eine Mehrfachfunktion erfüllt werden. So ist vorzugsweise
eine Ladeeinrichtung vorgesehen, mit der der Energiespeicher der
Behandlungsvorrichtung aufladbar ist, während diese mit der Hauptsteuereinrichtung
verbunden ist. Wenn das Aufladen des Energiespeichers gemäß einer
vorteilhaften Variante der Erfindung über die genannte Schnittstelle
erfolgt kann der Aufbau der Hauptsteuereinrichtung vereinfacht werden.
Des Weiteren kann die Hauptsteuereinrichtung mit mindestens einer
Halterung für
jeweils eine Behandlungsvorrichtung ausgestattet sein. Es sind vorzugsweise
eine Vielzahl von Halterungen entsprechend der Anzahl von Behandlungsvorrichtungen
vorgesehen, die für
typische Anwendungen der Erfindung erforderlich sind. Beispielsweise
erfolgt eine Akupunktur an mehreren Akupunkturpunkten mit bis zu
16 Behandlungsvorrichtungen. Des Weiteren kann die Hauptsteuereinrichtung
als Schnittstelle für
einen Nutzer eine Anzeigeeinrichtung zur Anzeige von Betriebszuständen der
mindestens einen Behandlungsvorrichtung und/oder eine Eingabeeinrichtung
zur Eingabe von Betriebsbefehlen aufweisen. Die Bedienbarkeit der
Hauptsteuereinrichtung wird vorteilhafterweise vereinfacht, wenn die
Anzeigeeinrichtung und die Eingabeeinrichtung durch einen Tastbildschirm
gebildet werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Eingabeeinrichtung
durch an sich bekannte, manuelle Bedienelemente gebildet werden.
-
Verfahrensbezogen
wird die o. g. Aufgabe gemäß einem
weiteren Gesichtspunkt der Erfindung durch ein Verfahren zur Übertragung
von Betriebsinformationen in einem erfindungsgemäßen medizinischen Gerät von der
Hauptsteuereinrichtung auf eine Vielzahl von Behandlungsvorrichtungen
gelöst,
wobei eine Signalübertragung
an die lokalen Steuereinrichtungen der Behandlungsvorrichtungen
erfolgt.
-
Wenn
die Signalübertragung
durch elektromagnetische Wellen drahtlos erfolgt, kann vorteilhafterweise
das Bluetooth-Protokoll
realisiert werden, für
das sowohl Hardware- als auch Software-bezogen eine Vielzahl von
Komponenten verfügbar
sind, die zur Implementierung des erfindungsgemäßen Gerätes verwendbar sind. Alternativ
kann die drahtlose Signalübertragung
eine Infrarot-Signalübertragung
umfassen.
-
Wenn
die Signalübertragung
gemäß einer abgewandeten
Ausführungsform über eine
Kontakt-Schnittstelle erfolgt, während
die jeweilige Behandlungsvorrichtung mit der Hauptsteuereinrichtung
verbunden ist, kann vorteilhafterweise eine einfacher aufgebaute
Behandlungsvorrichtung verwendet werden. Es kann in diesem Fall
auf eine Antenne oder einen Sensor verzichtet werden, was sich günstig auf
die Masse der Behandlungsvorrichtung und damit auf die Anforderungen
an die Haftfähigkeit
der Positioniereinrichtung auswirkt. Die Signalübertragung über die Kontakt-Schnittstelle
kann zu einem bestimmten Zeitpunkt erfolgen, beispielsweise während eine
Behandlungsvorrichtung zeitweilig mit der Hauptsteuereinrichtung
in Kontakt gebracht oder während
die Behandlungsvorrichtung zur Vorbereitung der Behandlung von der
Hauptsteuereinrichtung getrennt wird. Die Festlegung eines Übertragungszeitpunkts
besitzt den Vorteil, dass eine bestimmte Bezugszeit festgelegt wird,
auf deren Grundlage nach einer bestimmten Verzögerung der Betrieb des Anregungselements
der Stimulationseinrichtung gestartet werden kann.
-
Die
Verwendung eines erfindungsgemäßen medizinischen
Gerätes
oder einer erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
als Akupunktur-Gerät stellt
einen unabhängigen
Gegenstand der Erfindung dar.
-
Vorteilhafte
Ausführungsformen
und Anwendungen der Erfindung werden im folgenden unter Bezug auf
die beigefügten
Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
-
1 bis 7:
Ausführungsformen
von erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtungen
und Positioniereinrichtungen;
-
8, 9:
weitere Einzelheiten von Stimulationseinrichtungen, die Teil einer
erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung
sind,
-
10, 11:
Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen medizinischen
Gerätes,
und
-
12, 13:
Illustrationen des Standes der Technik.
-
Die 1 und 2 zeigen
eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung 100 zur
Akupunktur eines Körpers
eines Patienten in schematischen Drauf- und Perspektivansichten.
Ein erstes Teil der Behandlungsvorrichtung 100 ist die
Stimulationseinrichtung 10 mit der Steuereinrichtung 30 und
dem Energiespeicher 40. Auf der unteren, beim Betrieb zum
Körper
weisenden Seite der Stimulationseinrichtung 10 ist das
Anregungselement (nicht dargestellt, siehe 8, 9) angeordnet,
mit dem auf den Körper
die gewünschte thermische,
elektromagnetische, mechanische und/oder stoffliche Wirkung ausgeübt werden
soll. Ein zweites Teil der Behandlungsvorrichtung 100 ist die
Positioniereinrichtung 50, mit der die Stimulationseinrichtung
auf dem Körper
des Patienten (nicht dargestellt, siehe 10) fixierbar
ist.
-
Die
Stimulationseinrichtung 10 besitzt eine Zylinderform 11 mit
einem Durchmesser von z. B. 10 mm und einer Höhe von z. B. 5 mm. An der Unterseite
der Stimulationseinrichtung 10 ist ein umlaufender Kragen
(nicht dargestellt, siehe 6) vorgesehen, der
mit der Positioniereinrichtung 50 zusammenwirkt. Die Teile
der Stimulationseinrichtung 10 sind in einem Gehäuse untergebracht,
das einen mechanischen Schutz bildet. Die Teile sind bspw. mit einem
Spritzgussverfahren in einen Kunststoff eingegossen. Auf der Oberseite
der Stimulationseinrichtung 10 ist eine Farbmarkierung
angebracht, die für
Betriebsparameter der Behandlungsvorrichtung 100 charakteristisch ist.
Beispielsweise können
verschiedene Farbmarkierungen für
verschiedene Lichtleistungen optischer Anregungselemente vorgesehen
sein, so dass der Nutzer vorteilhafterweise an der Oberseite der
Stimulationseinrichtung 10 unmittelbar erkennen kann, für welche
Stimulationen diese geeignet ist. Des Weiteren ist auf der Oberseite
der Stimulationseinrichtung 10 eine Antenne 31 (oder
ein Infratorsensor 31) angebracht.
-
Die
Steuereinrichtung 30 umfasst einen elektrischen Schaltkreis,
mit dem der Betrieb des Anregungselements gestartet und beendet
und ggf. ein bestimmter Betriebsmodus eingestellt werden können. Es
ist vorzugsweise eine integrierte Schaltung, wie z. B. eine PIC-Schaltung
vorgesehen. Der Energiespeicher 40 ist eine galvanische
Zelle oder ein wiederaufladbarer Akkumulator.
-
Die
Positioniereinrichtung 50 besitzt die Form einer Kreisfläche, in
deren Mitte eine Einstecköffnung
(siehe 4) gebildet ist, die eine Aufnahme für die Stimulationseinrichtung 10 bildet.
Dadurch ist die Positioniereinrichtung 50 ein im Wesentlichen ringförmiger Klebestreifen 52.
Auf der Unterseite des Klebestreifen 52 ist die Haftfläche 51 gebildet.
Die Haftfläche 51 trägt eine
Klebstoffschicht aus einem hautverträglichen Klebstoff, wie er an
sich aus der Medizintechnik bekannt ist.
-
3 illustriert
eine ähnliche
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Behandlungsvorrichtung,
bei der die Stimulationseinrichtung 10 Außenkontakte 13 aufweist, über die
Steuersignale mit Betriebsinformationen auf die Steuereinrichtung 30 übertragbar
sind. Die Außenkontakte 13 sind
Elektrodenstreifen, die mit einer entsprechenden Schnittstelle einer
Hauptsteuereinrichtung (siehe 10, 11)
zusammenwirken.
-
4 illustriert
beispielhaft eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung 50 mit
bestimmten Einzelheiten, die in Abhängigkeit von der konkreten
Anwendung einzeln oder in Kombination realisiert sein können. Die
Positioniereinrichtung 50 wird durch den Klebestreifen 52 gebildet,
dessen Form an die jeweils zu halternde Behandlungsvorrichtung angepasst
ist und zusätzlich Streifenverlängerungen 53 zur
Verbesserung der Fixierung auf dem Patientenkörper und zur Aufnahme von Zusatzkomponenten
aufweist. Der Klebestreifen 52 gemäß 4 besitzt
bspw. eine Länge
von 50 mm und eine Breite von bspw. 20 mm. Im Klebestreifen 52 ist
als Aufnahme für
die Simulationseinrichtung (nicht dargestellt) eine Einstecköffnung 54 vorgesehen.
Der Klebestreifen 52 kann aus einem transparenten Material
gebildet sein, um eine genaue Positionierung auf dem Patientenkörper zu
erleichtern.
-
In
den Klebestreifen 52 kann ein Identifizierungselement 55 integriert
sein, dass vorzugsweise durch einen Magnetstreifen oder eine Markierung
gebildet wird. Bei Verwendung eines Magnetstreifens kann vorteilhafterweise
eine Wechselwirkung mit der Steuereinrichtung der Stimulationseinrichtung
vorgesehen sein. Es kann die Betriebssicherheit der Behandlungsvorrichtung
erhöht
werden, indem die Stimulation bspw. nur dann erfolgt, wenn die Stimulationseinrichtung 10 in
der richtigen Positioniereinrichtung 50 eingesteckt ist.
-
Entsprechend
der Illustration in 4 kann die Antenne 31 zur Übertragung
von Steuersignalen an oder von der Steuereinrichtung in den Klebestreifen 52 integriert
sein. In diesem Fall sind an der Behandlungsvorrichtung entsprechende
Außenkontakte
zum Anschluss der Antenne 31 an die Steuereinrichtung vorgesehen.
-
An
einem Klebestreifen 52 gemäß 4 können mehrere
Einstecköffnungen 54 vorgesehen sein,
so dass entsprechend mehrere Behandlungsvorrichtungen 100 z.
B. reihenweise oder matrixartig nebeneinander angeordnet werden
können.
-
5 zeigt
eine abgewandelte Variante der Behandlungsvorrichtung 100 mit
einer kreisförmigen Positioniereinrichtung 50,
die die Stimulationseinrichtung 10 und die Antenne 31 nebeneinander
haltert. Der Durchmesser der Positioniereinrichtung 50 beträgt bspw.
20 mm.
-
Die 6 und 7 illustrieren
zwei Varianten der Anbringung der Behandlungsvorrichtung 100 auf
der Oberfläche
des Körpers 1 eines
Patienten. Gemäß 6 besitzt
das Gehäuse
der Stimulationseinrichtung 10 an seiner Unterseite einen
umlaufenden Kragen 14, dessen Durchmesser größer als der
Innendurchmesser der Einstecköffnung 54 der Positioniereinrichtung 50 ist.
Die Positioniereinrichtung 50 ist ein flexibler Klebestreifen 52,
auf dessen Unterseite die Haftfläche 51 gebildet
ist. Alternativ kann gemäß 7 auf
die Einstecköffnung 54 verzichtet
werden. Der Klebestreifen 52 deckt die gesamte Stimulationseinrichtung 10 ab,
so dass diese beim Aufsetzen der Haftfläche 51 auf dem Körper 1 fixiert
wird.
-
Die 8 und 9 illustrieren
schematisch weitere Einzelheiten der Stimulationseinrichtung 10 in
schematischer Schnittansicht. Auf der Unterseite der Stimulationseinrichtung 10 ist
unter der Steuereinrichtung 30 und dem Energiespeicher 40 das
mindestens eine Anregungselement 20 angeordnet. Gemäß 8 ist
das Anregungselement 20 eine Laserdiode mit einer Emissionswellenlänge von
z. B. 830 nm. Die Emissionsleistung beträgt z. B. 1 mW, 5 mW oder 10
mW. Die Laserdiode 21 wird mit der Steuereinrichtung 30 betätigt und
vom Energiespeicher 40 mit Strom versorgt. Alternativ kann
das Anregungselement 20 durch ein Array von mehreren Laserdioden 21 gebildet
werden.
-
8 illustriert
beispielhaft, dass die Positioniereinrichtung allein durch eine
Haftfläche 51 auf
der Unterseite der Stimulationseinrichtung gebildet werden kann.
-
Gemäß 9 ist
das Anregungselement 20 mit einer Wirkstoffquelle 22 ausgestattet,
die bei Betätigung
durch die Steuereinrichtung 30 aus einem Reservoir 23 einen
Wirkstoff auf die Körperoberfläche abgibt.
Die Wirkstoffquelle 22 ist bspw. ein fluidisches Mikrosystem
mit elektrisch betätigbaren
Fluidikelementen wie z. B. Ventilen.
-
10 zeigt
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen medizinischen
Gerätes 200 mit
einer Hauptsteuereinrichtung 60 und mehreren Behandlungsvorrichtungen 100,
die auf der Hautoberfläche
des Körpers 1 des
Patienten angeheftet sind. Der Patient liegt bspw. auf einer Liege 2,
in deren Nähe
sich die Hauptsteuereinrichtung 60 befindet.
-
Die
Hauptsteuereinrichtung 60 umfasst eine in einem Gehäuse untergebrachte
Steuereinheit z. B. auf der Basis eines programmierbaren elektronischen
Schaltkreises oder eines Computers. Zum Aufladen der Energiespeicher
enthält
die Hauptsteuereinrichtung 60 eine Ladeeinrichtung (nicht
dargestellt). Es ist eine Hauptantenne 61 zur Übertragung von
Steuersignalen an die oder von den Behandlungsvorrichtungen 100 und
eine Eingabeeinrichtung 70 vorgesehen, die einen Bildschirm 71 und
Schalter 72 umfasst. Die Hauptsteuereinrichtung 60 ist
bspw. ein tragbarer Computer (z. B. vom Typ iPAC (Produktbezeichnung)).
-
Das
medizinische Gerät 200 wird
wie folgt betrieben. Zunächst
werden an den gewünschten Akupunkturpunkten
am Körper 1 die
Behandlungsvorrichtungen 100 angebracht. Es werden bspw.
acht Behandlungsvorrichtungen 100 an verschiedenen Akupunkturpunkten
gesetzt. Des Weiteren wird an der Hauptsteuereinrichtung 60 ein
bestimmtes Behandlungsprotokoll nach an sich bekannten Verfahren
zur laserbasierten Akupunktur eingestellt. Anschließend wird
die Behandlung gestartet, in dem Steuersignale an die Behandlungsvorrichtungen 100 über die
Antenne 61 und die lokalen Antennen (31, siehe 1, 4) übertragen
werden. Es wird bspw. eine Startsignal zum Beginn des Betriebs der Laserdioden
(siehe 8) übermittelt.
Diese Signalübertragung
folgt auf einem anwendungsabhängig gewählten Codierungsprotokoll,
z. B. auf der Grundlage des Bluetooth-Protokolls. Nach dem Ende der Akupunkturbehandlung
werden entsprechende Stopsignale an die Behandlungsvorrichtungen 100 gesendet.
Die Hauptsteuereinrichtung 60 zeigt das Ende der Behandlung
an, so dass die Behandlungsvorrichtungen 100 vom Körper 1 entfernt
werden können.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Behandlungsvorrichtung 100 auf
dem Körper 1 drahtlos
miteinander in Kommunikation treten. Sie bilden ein sog. „Body Area
Network", in dem
Daten über
Betriebszustände
ausgetauscht werden.
-
11 zeigt
eine Ausführungsform
der Hauptsteuereinrichtung 60 mit weiteren Einzelheiten. Die
Eingabeeinrichtung 70 umfasst in diesem. Fall einen Tastbildschirm 71 und
zusätzliche
Bedienungstasten 72. Des Weiteren ist die Hauptsteuereinrichtung 60 mit
einer Halterung 80 für
die Behandlungsvorrichtungen 100 ausgestattet. Beim dargestellten Beispiel
umfasst die Halterung 80 vier Aufnahmen 81 bis 84,
in die jeweils eine Behandlungsvorrichtung 100 einsteckbar
ist. In jeder Aufnahme 81 bis 84 ist eine Schnittstelle 85 zur Übertragung
eines Ladestroms und/oder von Steuersignalen an die Behandlungsvorrichtung 100 vorgesehen.
-
Die
Behandlungsvorrichtung 100 wird außerhalb der Zeiten der Akupunkturbehandlungen
an der Halterung 80 angebracht, um den Energiespeicher der
Stimulationseinrichtung nachzuladen, oder um über die Außenkontakte (siehe 3)
Betriebsinformationen auf die Steuereinrichtung zu überführen. Während der
Anbringung der Behandlungsvorrichtung in der Halterung 80 weist
die Haftfläche 51 der Positioniereinrichtung 50 nach
oben, so dass die Behandlungsvorrichtung 100 leicht durch
eine manuelle Berührung
der Haftfläche 51 aus
der jeweiligen Aufnahme (z. B. 81) entnommen werden kann.
-
Die
erforderlichen Betriebsinformationen können gemäß einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
zu dem Zeitpunkt auf die Behandlungsvorrichtung 100 übertragen
werden, wenn diese aus der Aufnahme entnommen wird. Die lokale Steuereinrichtung
der Stimulationseinrichtung enthält
für diesen
Fall eine Zeitschaltung, mit der das Anregungselement der Stimulationseinrichtung mit
einer vorbestimmten Verzögerungszeit
nach der Entnahme von der Hauptsteuereinrichtung 60 betätigt wird.
Die Verzögerungszeit
beträgt
bspw. eine Minute. Innerhalb dieser Verzögerungszeit werden die Behandlungsvorrichtungen
auf den Körper 1 des
Patienten gesetzt.
-
Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten
Merkmale der Erfindung können
sowohl einzeln als auch in Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.