DE102004017362A1

DE102004017362A1 - Kraftfahrzeug mit einer schallisolierend gekapselten Brennkraftmaschine

Info

Publication number: DE102004017362A1
Application number: DE200410017362
Authority: DE
Inventors: Ulrich Dr.-Ing. Bertsch
Original assignee: DaimlerChrysler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2004-04-08
Filing date: 2004-04-08
Publication date: 2005-10-27

Abstract

Es wird ein Kraftfahrzeug (1) mit einer schallisolierend gekapselten Brennkraftmaschine (11), die in einem mittels einer Motorhaube (7) abdeckbaren Motorraum (9) angeordnet ist, wobei die Motorhaube (7) auf ihrer dem Motorraum (9) zugewandten Innenfläche (17) mit einem einen Teil der Brennkraftmaschinenkapselung bildenden Schallabsorptionselement (15) versehen ist, vorgeschlagen. Das Kraftfahrzeug (1) zeichnet sich durch mindestens ein zwischen der Motorhaube (7) und dem Schallabsorptionselement (15) angeordnetes Fußgängerschutz-Deformationselement (19) aus.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer schallisolierend gekapselten Brennkraftmaschine, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der DE 34 02 731 A1 geht ein Kraftfahrzeug der hier angesprochenen Art hervor, das einen Motorraum umfasst, in dem eine Brennkraftmaschine angeordnet ist, die sich innerhalb einer schalldämmenden Kapselung befindet. Der Motorraum ist mittels einer verstellbaren Motorhaube abdeckbar. Auf der dem Motorraum zugewandten Innenseite der Motorhaube ist ein Schallabsorptionselement angebracht, das einen Teil der Brennkraftmaschinenkapselung bildet. Beim Öffnen der üblicherweise beweglich an einer Fahrzeugaufbaustruktur angebrachten Motorhaube wird das an der Motorhaube angebrachte Schallabsorptionselement von der Brennkraftmaschine beziehungsweise der übrigen Kapselung abgehoben, so dass die Brennkraftmaschine frei zugänglich ist. Sinn und Zweck der schallisolierenden Kapselung der Brennkraftmaschine ist die Reduzierung des Austritts von Betriebsgeräuschen der Brennkraftmaschine.

Aus der DE 101 21 683 A1 geht ein Kraftfahrzeug mit einem Motor hervor, der von einer ortsfest in einem Motorraum ange ordneten Designabdeckung abgedeckt ist, welche aus einem Verbund aus einer steifen Trägerschicht und einer Schaumstoffschicht zur Absorption von Schallwellen gebildet ist. Diese Schaumstoffschicht kann als Deformationselement für den Fußgängerschutz ausgelegt sein. Der Motorraum ist mittels einer verstellbaren Motorhaube überdeckbar. Um Zugang zum Motor zu erhalten, beispielsweise zu Reparaturzwecken, muss zunächst die Motorhaube geöffnet und in einem separaten Demontageschritt die Designabdeckung vom Motor entfernt werden.

Es ist Aufgabe der Erfindung ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu schaffen, bei dem sowohl Maßnahmen zur Reduzierung der Schwere von Verletzungen bei Fußgängern im Falle eines Aufschlags derselben auf die Motorhaube getroffen sind als auch eine einfache und schnelle Zugriffsmöglichkeit auf die schallisolierend gekapselte Brennkraftmaschine gegeben ist.

Zur Lösung der Aufgabe wird ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen, das sich dadurch auszeichnet, dass mindestens ein Fußgängerschutz-Deformationselement vorgesehen ist, das zwischen der Motorhaube und dem Schallabsorptionselement angeordnet ist. Auf Grund dieser Ausgestaltung wird sichergestellt, dass bei geschlossener Motorhaube die im Motorraum angeordnete Brennkraftmaschine in gewünschter Weise gegen ein Austrag von Schall an die Umgebung des Fahrzeugs gekapselt ist. Auf Grund des unter der Motorhaube angeordneten Fußgängerschutz-Deformationselements kann bei einem Aufprall eines Fußgängers auf die geschlossene Motorhaube die Aufprallenergie von der Motorhaube aufgenommen werden. Beim Öffnen der Motorhaube schwenken das Fußgängerschutz-Deformationselement und das Schallabsorptionselement gemeinsam mit der Motorhaube von der im Motorraum befindlichen Brennkraftmaschine weg, so dass ein direkter Zugriff auf diese möglich ist. Somit ist eine separate Demontage der Kapselung, beispielsweise zum Zwecke der Reparatur der Brennkraftmaschine, nicht erforderlich, um Zugriff auf die Brennkraftmaschine zu erhalten.

Im Zusammenhang mit der hier vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff "Fußgängerschutz-Deformationselement" ein Element verstanden, das in Größe, Form und Beschaffenheit so ausgebildet ist, dass es dazu geeignet ist, im Falle eines Aufpralls eines Fußgängers auf die Motorhaube die beim Zusammenstoß eingebrachte Aufprallenergie aufzunehmen, wodurch die auf den betroffenen Fußgänger einwirkende Aufprallenergie entsprechend vermindert wird, so dass dessen Verletzungsrisiko beziehungsweise der Grad seiner Verletzungen reduziert ist.

In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Motorhaube, das Schallabsorptionselement und das Fußgängerschutz-Deformationselement in Sandwichbauweise ausgeführt sind, also als übereinanderliegende Schichten, die je nach ihrer Beschaffenheit eine gewisse Dämmungswirkung, Elastizität und entsprechende Verformungseigenschaften aufweisen.

Besonders bevorzugt wird auch ein Ausführungsbeispiel des Kraftfahrzeugs, bei dem die Motorhaube das Fußgängerschutz-Deformationselement bildet, was beispielsweise dadurch realisierbar ist, dass die Motorhaube aus einem geeigneten Absorbermaterial, gegebenenfalls mit Versteifungseinlegeteilen, ausgeführt ist.

In bevorzugter Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Schallabsorptionselement zusätzlich auch wärmeisolierende Eigenschaften aufweist, wodurch ein schnellerer Warmlauf der Brennkraftmaschine realisierbar ist. Bei einer anderen Aus führungsform ist das Schallabsorptionselement durch ein Wärmeisolationselement ersetzt, das heißt, die Kapselung der Brennkraftmaschine dient zumindest vorrangig der Wärmeisolierung derselben, wobei auch hier eine gewisse Schallisolierung erreicht wird.

Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Kraftfahrzeuges ergeben sich aus Kombination der in den Unteransprüchen, der Figurenbeschreibung und der Zeichnung hervorgehenden Merkmale.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

1 einen Längsschnitt durch ein Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugs in dessen Frontbereich mit in Geschlossenstellung angeordneter Motorhaube und

2 das Kraftfahrzeug gemäß 1 mit in Offenstellung angeordneter Motorhaube.

1 zeigt einen Ausschnitt eines Kraftfahrzeugs 1 in dessen Frontbereich. Zu erkennen ist ein Teil einer Fahrzeugaufbaubaustruktur 3 und eine um eine Achse 5 schwenkbeweglich daran angebrachte Motorhaube 7. In 1 ist die Motorhaube 7 in einer Geschlossenstellung dargestellt, in der sie einen Motorraum 9, in dem eine gestrichelt angedeutete Brennkraftmaschine 11 angeordnet ist, abdeckt. Die Brennkraftmaschine 11 ist schallisolierend gekapselt, was bei dem in den 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel mittels einer zweiteiligen Kapselung realisiert ist, die ein im Motorraum 9 ortsfest gegenüber der Brennkraftmaschine 11 angeordnetes erstes Schallabsorptionselement 13 und ein fest mit der Motorhaube 7 verbundenes zweites Schallabsorptionselement 15 aufweist. Das erste Schallabsorptionselement 13 ist wannenförmig ausgebildet und hüllt die Brennkraftmaschine 11 in ihrem unteren Bereich im Wesentlichen vollständig ein. Das zweite Schallabsorptionselement 15 ist haubenförmig ausgebildet. Die Schallabsorptionselemente 13, 15 sind so aneinander angepasst, dass sie bei geschlossener Motorhaube 7 (1) die Brennkraftmaschine 11 vollständig einhüllen.
Wie aus 2 ersichtlich, in der die Motorhaube 7 in eine Offenstellung nach oben verschwenkt dargestellt ist, ist das zweite Schallabsorptionselement 15 nicht direkt an der dem Motorraum 9 zugewandten Innenfläche 17 der Motorhaube 7 angebracht, sondern an einem Fußgängerschutz-Deformationselement 19, das sich im Wesentlichen über die gesamte Innenfläche 17 der Motorhaube 7 erstreckt und seinerseits an der Innenfläche 17 befestigt oder daran ausgebildet ist. Auf Grund dieser Ausgestaltung ergibt sich für die Motorhaube 7, das Fußgängerschutz-Deformationselement 19 und das zweite Schallabsorptionselement 15 eine Sandwichbauweise (Schichtaufbau).
Wie ein Vergleich der 1 und 2 zeigt, werden beim Öffnen der Motorhaube 7 das Fußgängerschutz-Deformationselement 19 und das zweite, den Deckel der Kapselung bildende Schallabsorptionselement 15 gemeinsam nach oben von der Brennkraftmaschine 11 weggeschwenkt, so dass die Brennkraftmaschine 11 zumindest in ihrem oberen Bereich frei zugänglich ist, was insbesondere für Reparaturen- und Montagezwecke vorteilhaft ist.

Claims

Kraftfahrzeug (1) mit einer schallisolierend gekapselten Brennkraftmaschine (11), die in einem mittels einer Motorhaube (7) abdeckbaren Motorraum (9) angeordnet ist, wobei die Motorhaube (7) auf ihrer dem Motorraum (9) zugewandten Innenfläche (17) ein einen Teil der Brennkraftmaschinenkapselung bildendes Schallabsorptionselement (15) aufweist, gekennzeichnet durch mindestens ein zwischen der Motorhaube (7) und dem Schallabsorptionselement (15) angeordnetes Fußgängerschutz-Deformationselement (19).
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorhaube (7), das Schallabsorptionselement (15) und das Fußgängerschutz-Deformationselement (19) in Sandwichbauweise ausgeführt sind.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Motorhaube (7) das Fußgängerschutz-Deformationselement (19) bildet.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schallabsorptionselement (15) zusätzlich auch wärmeisolierende Eigenschaften aufweist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schallabsorptionselement (15) durch ein Wärmeisolationselement ersetzt ist.