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1.) Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kombinationsdichtung oder sogenannte
Kombidichtung, die auch als "Packungsdichtung" bezeichnet wird,
sowie eine dazugehörige
Lagereinheit und insbesondere eine Verbesserung für eine Kombidichtung,
die ein erstes ringförmiges
Gehäuse
und ein zweites ringförmiges
Gehäuse
aufweist, das ein ringförmiges
Dichtungselement mit vorstehenden Lippen hat, die abdichtend mit
dem ersten ringförmigen
Gehäuse
in Eingriff sind, wobei diese Gehäuse separat in und/oder an
einem ortsfesten Teil und einem drehbaren Teil angebracht sind.
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2.) Beschreibung des Standes
der Technik
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Im
Stand der Technik werden Kombidichtungen im allgemeinen in einer
Lagereinheit verwendet, die ein Fahrzeugrad drehbar abstützt. Mit
anderen Worten, es weist die Lagereinheit einen Innenring im Inneren
der Nabe, die ein drehbares Teil ist, einen Außenring außerhalb des Nabenträgers, der
ein ortsfestes Teil ist, und zwei linke und rechte Reihen von Kugeln
auf, die zwischen den beiden Ringen angeordnet sind; und eine Kombidichtung
ist an einem oder beiden von dem Zwischenraum zwischen dem Nabenträger und
der Nabe vor der Reihe von Kugeln vorgesehen. Ein Beispiel einer
solchen Konfiguration ist in der
JP-A-2002-349 576 angegeben.
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Es
wird nun der Aufbau einer herkömmlichen Kombidichtung
erläutert;
eine Kombidichtung S ist mit einem ersten ringförmigen Gehäuse 23, das außen auf
einem Innenring 21, der ein drehbares Teil ist, angebracht
ist, und einem zweiten ringförmigen Gehäuse 24 ausgebildet,
das innen in einen Außenring 22,
der ein ortsfestes Teil ist, in einem Zustand eingesetzt ist, in
dem ein ringförmiges
Dichtungselement 25 integral angebracht ist, wie in 5 zu sehen ist.
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Das
erste ringförmige
Gehäuse 23 ist
ein Metallelement aus einem im Querschnitt L-förmigen Blech, das einen ersten
zylindrischen Anbringbereich 23A hat, der außen an dem
Innenring 21 angebracht ist, und das eine erste vertikale
Wand 23B hat, die an ihrem Randbereich umgebogen ist und
zu dem Außenring 22 hin
aufrecht steht.
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Das
zweite ringförmige
Gehäuse 24 ist
ein Metallelement aus einem im Querschnitt grob L-förmigen Blech
und hat einen zweiten zylindrischen Anbringbereich 24A,
der innen in den Außenring 22 eingesetzt
ist, und eine zweite vertikale Wand 24B, die an ihrem Randbereich
umgebogen ist und zu dem Innenring 21 hin aufrecht steht.
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Das
Dichtungselement 25, das mit dem zweiten ringförmigen Gehäuse 24 durch
haftendes Anbringen integriert ist, hat zwei axiale Lippen 25a und 25b,
deren distale Bereiche mit der ersten vertikalen Wand 23B abdichtend
in Eingriff sind, sowie eine einzelne radiale Lippe 25c,
deren distaler Bereich mit dem ersten zylindrischen Anbringbereich 23A abdichtend
in Eingriff ist, so daß insgesamt
drei Lippen vorgesehen sind.
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6 zeigt eine andere Konstruktion
einer herkömmlichen
Kombidichtung. Diese Dichtung hat ein Dichtungselement 26,
das mit einer einzigen axialen Lippe 26a und zwei radialen
Lippen 26b und 26c in abdichtendem Eingriff mit
dem ersten zylindrischen Anbringbereich 23A ausgebildet
ist, aber im übrigen ist
der Aufbau im wesentlichen der gleiche wie der in 5 gezeigte.
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Wenn
man diese beiden Dichtungen miteinander vergleicht, dann hat die
in 5 gezeigte Dichtung
von dem Typ mit zwei axialen Lippen eine überlegene Staubfestigkeit und
geringe Torsionsfestigkeit, und die in 6 gezeigte Dichtung von dem Typ mit zwei
radialen Lippen hat die Fähigkeit,
den Dichtungsraum in der Radialrichtung von innen nach außen zu verringern;
aber die Dichtungen sind insofern nachteilig, als sie mit den Lagern
in einem Zustand zusammengebaut werden müssen, in dem das Dichtungselement 26 und
ein Anschlag 23 (zweites ringförmiges Gehäuse 24 und erstes
ringförmiges
Gehäuse 23)
zusammengepackt sind (ineinandergebaut sind).
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Die
oben beschriebene Lagereinheit hat eine Doppelfunktion als Lager,
das mit Teilen aufgebaut ist, die ein Rad und dessen Tragelemente
bilden, und wird als Einrichtung verwendet, um die Zahl von Komponenten
zu verringern oder das Gewicht herabzusetzen o. dgl., indem die
Elemente mit Mehrfachfunktionen ausgestattet sind. Aber in den letzten
Jahren hat man gelegentlich Konstruktionen mit noch größeren Multifunktionsfähigkeiten
verwendet.
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Dabei
handelt es sich um Lagereinheitskonstruktionen, die als "vierte Generation
von Radnabenlagern" bezeichnet
werden, und dabei werden solche Techniken angewandt, daß ein Zwischen-Verbindungsmechanismus
zum drehbaren Verbinden eines Innenrings 1 und eines Außenringkörpers 14 entfallen
kann, indem der Außenringkörper 14,
der Bestandteil eines Gleichlauf- bzw. CV-Gelenks 5 ist,
direkt mit der Innenrandseite eines Innenrings 2 zusammengefügt wird,
wie es 1 zeigt, so daß die Effizienz
weiter gesteigert werden kann.
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Es
hat sich jedoch gezeigt, daß die
beiden oben beschriebenen Kombidichtungen gemäß dem Stand der Technik für diese
Art von Lagereinheit nicht geeignet sind. Der Grund hierfür wird nachstehend beschrieben.
Dabei ist entsprechend der in 1 gezeigten
Konstruktion ein Außenringkörper 14 auf
einer Nabe 2 durch Crimpen integral angebracht, so daß der distale
Endbereich eines zylindrischen Innenbereichs 2a plastisch
in einen Zustand ausgedehnt wird, in dem ein zylindrischer Eingangsabschnitt 6,
der integral mit einem Innenringbereich 7 für Kugeln 9 in
der Fahrwerksquerrichtung versehen ist, über den zylindrischen Innenbereich 2a der
Nabe 2 gepreßt
ist.
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Als
Baueinheit einer inneren Kombidichtung S, die in der Fahrwerksquerrichtung
innen angeordnet ist, sind daher ein erstes ringförmiges Gehäuse 17 und
ein zweites ringförmiges
Gehäuse 19 bereits vorher
an einem Innenringbereich 7 bzw. einem Nabenträger 4 durch
Aufpressen angebracht, und die ringförmigen Gehäuse 17 und 19 sind
in einer vorbestimmten Lagebeziehung zueinander eingestellt, indem
der Innenringbereich 7 an einem zylindrischen Innenbereich 2a angebracht
ist, um einem möglichen Modus
für die
Kombidichtung S zu ergeben.
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Die
Dimensionsgenauigkeit sowohl des ersten als auch des zweiten ringförmigen Gehäuses 17 und 19 ergibt
sich somit indirekt über
den Innenringbereich 7, was dazu führt, daß die relative Lagegenauigkeit
der beiden ringförmigen
Gehäuse 17 und 19,
d. h. die relative Lagegenauigkeit entlang der Drehrichtung, gegenüber dem
Fall abnimmt, in dem die ringförmigen
Gehäuse 17 und 19 wie
beim Stand der Technik gleichzeitig in einem einzigen Bearbeitungsvorgang
eingepreßt
und eingerichtet werden.
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Es
folgt eine grobe Beschreibung eines Vorgangs, bei dem eine herkömmliche
bekannte Kombidichtung S eingepreßt und justiert wird. Zwei
ringförmige
Gehäuse 23 und 24 werden
gleichzeitig in den Raum zwischen dem Innen- und dem Außenring 21 und 22 mit
Hilfe einer ringförmigen
Einpreßvorrichtung
J gepreßt,
die mit der seitlichen Oberfläche
der ersten vertikalen Wand 23B des ersten Gehäuses 23 und
der Endfläche
des zylindrischen Anbringbereichs 24A des zweiten ringförmigen Gehäuses 24 in
Berührung
gebracht wird, wie 8 zeigt,
so daß die
relativen Positionen in der Axialrichtung der ringförmigen Gehäuse 23 und 24 zwischen
dem Innen- und dem Außenring 21 und 22 in
einem Zustand justiert werden, in dem durch die einzige Einpreßvorrichtung J
eine gute Präzision
aufrechterhalten wird.
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Bei
der in 5 gezeigten bekannten
Dichtung wird daher der dimensionsmäßige Fehler in der Axialrichtung
größer, so
daß die
Länge der
axialen Lippe selbst und der Abstand in Axialrichtung zwischen dem
ersten und dem zweiten ringförmigen
Gehäuse
größer gemacht
werden muß,
um eine ausreichende Abdichtwirkung in der Axialrichtung sicherzustellen,
und zwar auch dann, wenn die relativen Positionen der äußeren Gehäuse in der
Axialrichtung infolge des Einpressens veränderlich sind, und die axiale
Länge der
gesamten Dichtung wird vergrößert.
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Außerdem ist
die axiale Lippe mit einer Neigung eingestellt, um mit der ersten
vertikalen Wand in abdichtendem Eingriff zu stehen, so daß die Dimension
in der Radialrichtung wegen der größeren radialen Variabilität der relativen
Lagen der axialen Lippe und der ersten vertikalen Wand größer gemacht
werden muß.
Ein resultierender Nachteil ist, daß bei der in 5 gezeigten Kombidichtung die Tendenz besteht,
sie in der Axial- und in der Radialrichtung größer zu machen, um sie für ein "Radnabenlager der vierten
Generation" anwendbar
zu machen.
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Ferner
hat die in 6 gezeigte
bekannte Dichtung den Nachteil, daß die erste radiale Lippe ihre
Richtung umkehrt, wenn die Kombidichtung zusammengebaut wird. Wenn
man diesen Effekt unter Bezugnahme auf die schematischen Montagediagramme
von 7 beschreibt, heißt das,
daß der
Innenringbereich 7 zuerst relativ zu dem Außenring 22, in
dem das zweite ringförmige
Gehäuse 24 angebracht
ist, geschoben und in den zylindrischen Innenbereich 2a eingesetzt
wird, an dem das erste ringförmige
Gehäuse 23 angebracht
ist, wie 7a zeigt.
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Die
Neigung der ersten radialen Lippe 26b wird dann während des
Schiebevorgangs zu der Bewegungsrichtung des ersten Gehäuses 23 entgegengesetzt,
die Lippe wird an den Endbereich des ersten zylindrischen Anbringbereichs 23A des
ersten ringförmigen
Gehäuses 23 gepreßt, wie 7b zeigt, und die erste
radiale Lippe 26b kehrt ihre Richtung dann um (schnappt
um), wenn das erste ringförmige Gehäuse 23 eingeführt und
in der richtigen Lage eingestellt wird, wie 7c zeigt, so daß eine Konstruktion erhalten
wird, die ihren Zweck nicht erfüllt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist die Angabe einer Kombidichtung, welche
die Nachteile jedes oben beschriebenen Typs von herkömmlichen
Kombidichtungen überwindet
und eine gute Abdichtfunktion hat, ohne daß die Richtung einer radialen
Lippe umgekehrt wird oder größere Dichtungsdimensionen resultieren,
und zwar auch in einer Lagereinheit, deren Konstruktion eine Montagereihenfolge
hat, bei der ein erstes ringförmiges
Gehäuse
an einem zweiten ringförmigen
Gehäuse
angebracht wird.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung wird eine Kombidichtung angegeben, die
folgendes aufweist: ein erstes ringförmiges Gehäuse und ein zweites ringförmiges Gehäuse, das
ein ringförmiges Dichtungselement
hat, das mit vorspringenden Lippen versehen ist, die abdichtend
mit dem ersten ringförmigen
Gehäuse
in Eingriff sind, wobei diese Gehäuse separat in und/oder an
einem ortsfesten Teil und einem drehbaren Teil angebracht sind,
wobei das erste ringförmige
Gehäuse
als Zylinder geformt ist, der einen zylindrischen Anbringbereich
hat, der in und/oder an einem von dem ortsfesten Teil und dem drehbaren
Teil angebracht ist, und eine erste vertikale Wand hat, die sich
zu dem zylindrischen Anbringteil hin erstreckt und in und/oder an
dem anderen von dem ortsfesten Teil und dem drehbaren Teil angebracht
ist; wobei das ringförmige
Dichtungselement versehen ist mit: vorspringenden axialen Lippen,
die distale Bereiche haben, die mit der ersten vertikalen Wand des
ersten ringförmigen
Gehäuses
in abdichtendem Eingriff sind, und einer vorspringenden radialen
Lippe, die einen distalen Bereich hat, der abdichtend mit der äußeren Umfangsoberfläche des drehbaren
Teils in Eingriff ist; und wobei sich die radiale Lippe derart erstreckt,
daß ihr
distaler Bereich, der mit der äußeren Umfangsoberfläche des
drehbaren Teils in abdichtendem Eingriff ist, von der ersten vertikalen
Wand weiter weg als ihr Schenkelbereich in einer mit dem drehbaren
Teil gemeinsam verlaufenden Richtung geneigt ist.
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Gemäß dem ersten
Aspekt ist der distale Bereich, der mit der Umfangsoberfläche in abdichtendem
Eingriff ist, so geneigt, daß er
von der ersten vertikalen Wand weiter weg positioniert ist als der Schenkelbereich
der radialen Lippe. Selbst wenn also beispielsweise der Innenring,
der mit dem ersten ringförmigen
Gehäuse
ausgestattet ist, anschließend mit
dem Außenring
zusammengebaut wird, der mit dem zweiten ringförmigen Gehäuse ausgestattet ist, dann
ist die Richtung, in die die radiale Lippe gleitbar gezogen wird,
die gleiche wie die Lippenneigung, wenn die radiale Lippe während der
Bewegung des in der Montage befindlichen Innenrings gleitbar gezogen
wird, weil die Bewegungsrichtung des Innenrings und die Neigung
der radialen Lippe koinzident sind und die radiale Lippe ohne Richtungsumkehr
eingebaut werden kann.
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Da
die radiale Lippe eine Ausbildung hat, die mit der Umfangsoberfläche, an
der das erste ringförmige
Gehäuse
in dem ortsfesten oder dem drehbaren Teil angebracht ist, in abdichtendem
Eingriff ist, bietet die Kombidichtung insofern Konstruktionsvorteile,
als durch die radiale Dicke des zylindrischen Anbringbereichs der
Dichtungsraum erweitert werden kann im Vergleich mit dem Fall, in
dem die radiale Lippe in abdichtendem Eingriff mit dem zylindrischen
Anbringbereich des ersten ringförmigen Gehäuses ist;
somit können
die gewünschten
Abdichtcharakteristiken ohne weiteres gewährleistet werden.
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Der
Grund hierfür
ist, daß die
Toleranz zur Aufnahme der axialen Lippe in der Axialrichtung größer gemacht
werden kann, so daß es
möglich
ist, die räumliche
Flexibilität
der axialen Lippe in Radialrichtung zu verbessern. Außerdem wird
es möglich,
die radiale oder Querdimension der Dichtung durch die Dicke des
zylindrischen Anbringbereichs in der Radialrichtung zu verringern.
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Infolgedessen
kann eine wirkungsvoll ausgebildete Kombidichtung erhalten werden,
bei der sich die radiale Lippe während
der Montage nicht nach hinten umbiegt, die Konstruktionsfreiheit
kann erweitert werden, und die Dichtungsdimensionen können durch
den erweiterten Dichtungsraum auch in dem oben beschriebenen "Radnabenlager der
vierten Generation" und
in anderen Situationen verringert werden, in denen es nicht möglich ist,
das erste und das zweite ringförmige
Gehäuse
gleichzeitig zu montieren.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt sind die axialen Lippen des ersten Aspekts in Form
von zwei Lippen ausgebildet, und die radiale Lippe ist als eine
einzige Lippe ausgebildet.
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Gemäß dem zweiten
Aspekt wird eine Kombidichtung angegeben, die zwei axiale Lippen
und ausgezeichnete Staubfestigkeit hat, und diese Kombidichtung
eignet sich somit zum Gebrauch in einer Lagereinheit mit einer linken
und einer rechten Dichtung zur Abstützung eines Fahrzeugrads als
Dichtung, die an der Außenseite
angeordnet ist und aufgrund der Abwesenheit eines Rads an der Seite Schmutz
und Staub ausgesetzt ist, oder als eine Kombidichtung, die an anderen
Stellen angeordnet ist, an denen Staubfestigkeit gefordert wird.
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Gemäß einem
dritten Aspekt sind das ortsfeste Teil und das drehbare Teil des
ersten oder zweiten Aspekts ein Innen- und ein Außenring,
die ein Lager bilden; und das erste ringförmige Gehäuse ist an dem drehbaren Teil
angebracht.
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Gemäß dem dritten
Aspekt ist eine Konstruktion vorgesehen, bei der der Innenring einer
Nabe 2 entspricht, die das drehbare Teil ist; der Außenring entspricht
einem Träger 4,
welcher das ortsfeste Teil ist; und das erste ringförmige Gehäuse 17 ist
auf der Nabe 2 angebracht, wie beispielsweise in 2 gezeigt ist. Diese Konfiguration
ist als Fahrzeugrad-Tragkonstruktion geeignet; und das erste ringförmige Gehäuse, das
leichter als das zweite ringförmige
Gehäuse
ausgebildet sein kann, ist an dem drehbaren Teil angeordnet, so
daß es
möglich
ist, den Rotationswiderstand und andere mit einer Rotation einhergehende
Trägheitsarten
zu vermindern.
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Gemäß einem
vierten Aspekt wird eine Lagereinheit angegeben, die Lagerelemente
hat, die zwischen einem drehbaren Teil und einem ortsfesten Teil angeordnet
sind, so daß sich
das drehbare Teil relativ zu dem ortsfesten Teil drehen kann, wobei
die Kombidichtung gemäß einem
von dem ersten bis dritten Aspekt sich an einer Position außerhalb
der Lagerelemente befindet.
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Gemäß dem vierten
Aspekt wird eine Kombidichtung angegeben, bei der auch dann keine
Funktionsbeeinträchtigung
auftritt, wenn die separate Baugruppe aus dem ersten und dem zweiten
ringförmigen
Gehäuse
an der Außenseite
der Lagerelemente zwischen einem ortsfesten Teil und einem drehbaren
Teil angebracht ist, so daß das
oben beschriebene "Radnabenlager
der vierten Generation" oder
eine andere Lagereinheit mit einer Konstruktion, bei der das erste
und das zweite ringförmige
Gehäuse
nicht gleichzeitig zusammengebaut werden können, mit einer ausgezeichneten
Abdichtfunktion mit Hilfe einer Kombidichtung versehen werden kann.
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KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt eine Querschnittsansicht,
die eine Lagereinheit und eine periphere Konstruktion für ein Kraftfahrzeug
darstellt;
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2 ist eine vergrößerte Querschnittsansicht
der Hauptkomponenten, wobei der Aufbau einer Kombidichtung gezeigt
ist;
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3 ist eine Darstellung,
die den Zustand zeigt, in dem die Kombidichtung zusammengebaut wird;
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4 zeigt eine Querschnittsansicht
einer Kombidichtung mit einer anderen Ausbildung;
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5 zeigt eine Querschnittsansicht
einer ersten herkömmlichen
Kombidichtung;
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6 zeigt eine Querschnittsansicht
einer zweiten herkömmlichen
Kombidichtung;
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7a bis 7c zeigen Abläufe des Zusammenbaus der Kombidichtung
gemäß 6; und
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8 zeigt den Einstellvorgang
einer herkömmlichen
Kombidichtung durch Preßmontage.
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BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nachstehend unter Bezugnahme auf die
Zeichnungen beschrieben. 1 zeigt
eine Lagereinheit A, die als Schrägwälzlager zur drehbaren Lagerung
der Reifen oder anderer Antriebsräder (Vorderräder bei
einem Fahrzeug mit Frontmotor und Frontantrieb; Hinterräder bei
einem Fahrzeug mit Frontmotor und Hinterradantrieb; oder dergleichen) eines
Kraftfahrzeugs wirkt, und zeigt ferner die umgebende Konstruktion
oder Aufhängungskonstruktion R,
die als "Radnabenlager
der vierten Generation" bezeichnet
wird. 2 ist ein vergrößerter Querschnitt
des Kombidichtungsbereichs, der an der Innenseite angeordnet ist,
welche die Innenseite in der Fahrwerksquerrichtung ist; und 3 zeigt den Zustand, in
dem die Kombidichtung zusammengebaut bzw. montiert wird.
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Die
Aufhängungskonstruktion
R hat eine Nabe 2, auf der ein Rad 1 mit einem
Reifen mittels Bolzen montiert ist, einen Nabenträger 4,
der mit Bolzen an einem Stützteil 3 an
der Seite des Fahrzeugfahrwerks befestigt ist, und ein Gleichlaufgelenk
bzw.
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CV-Gelenk 5,
das mit dem innenseitigen Ende der Nabe 2 fest zusammengefügt ist,
wie 1 zeigt.
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Eine
Lagereinheit A hat einen äußeren Innenringbereich 2A,
der auf der Nabe 2 integral geformt ist, einen inneren
Innenringbereich 7, der auf die Nabe 2 aufgesetzt
ist, einen Außenringbereich 8, der
auf dem Nabenträger 4 integral
geformt ist, und eine Vielzahl von Kugeln 9, die in zwei
linken und rechten Reihen dazwischen angeordnet sind. Zwischen dem
Außenringbereich 8 und
den Innenringbereichen 2A und 7 sind Dichtungen 10 und 11 vor der
Reihe von Kugeln 9 vorgesehen.
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Das
CV-Gelenk 5 ist eine bekannte Vorrichtung und hat einen
inneren Ringkörper 13,
an dem eine Antriebswelle 12 auf eine damit integral drehbare
Weise angebracht ist, einen äußeren Ringkörper 14,
der auf eine integral damit drehbare Weise in die Nabe 2 eingesetzt
ist, einen Käfig 16 zur
Aufnahme der Kugeln 15, die zur Drehmomentübertragung
bestimmt und zwischen den Ringkörpern 13 und 14 angeordnet
sind, und weitere Komponenten.
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Der
innere Innenringbereich 7 ist durch Einpressen in den zylindrischen
Innenbereich 2a der Nabe angebracht und montiert, und ein
Antriebszylinder 6 ist auf eine integral drehbare Weise
durch eine Keilverbindung an der Innenseite angebracht. Der innere
Innenringbereich 7 und der Antriebszylinder 6 sind
an der Nabe 2 durch das oben beschriebene Crimpen bzw.
Umbördeln
unlösbar
montiert, so daß der
innerste Endbereich eines zylindrischen Innenbereichs 2a gedehnt
wird. Der äußere Ringkörper 14 des
CV-Gelenks 5 ist auf dem Antriebszylinder 6 lösbar verkeilt.
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Als
nächstes
wird die Dichtung 11 beschrieben, die eine von der linken
und der rechten Dichtung 10 und 11 ist und an
der in Fahrwerksquerrichtung inneren Seite positioniert ist. Die
innere Dichtung 11 ist mit einer Kombidichtung (einer sogenannten "Packungsdichtung") ausgebildet und
weist ein erstes ringförmiges
Gehäuse 17,
das an dem inneren Innenringbereich (ein Beispiel des drehbaren
Teils) 7 durch Pressen angebracht ist, und ein zweites
ringförmiges Gehäuse 19 auf,
das in dem äußeren Ringbereich (ein
Beispiel des ortsfesten Teils) 8 durch Pressen angebracht
ist, und ist mit einem ringförmigen
Dichtungselement 18 versehen, das integral geformte Lippen 18a und 18b in
abdichtendem Eingriff mit dem ersten ringförmigen Gehäuse 17 hat, wie die 2 und 3 zeigen.
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Das
erste ringförmige
Gehäuse 17 ist
als Zylinder ausgebildet, wobei eine erste vertikale Wand 17b zu
einem zylindrischen Anbringbereich 19a des zweiten ringförmigen Gehäuses 19 vorspringt,
das sich von einem zylindrischen Anbringbereich 17a erstreckt,
der außen
auf dem inneren Innenringbereich 7 angebracht ist, und
das zweite ringförmige
Gehäuse 19 ist
als Zylinder geformt, wobei die zweite vertikale Wand 19b,
die zu dem zylindrischen Anbringbereich 17a des ersten
ringförmigen
Gehäuses 17 vorspringt,
sich von dem zylindrischen Anbringbereich 19a erstreckt,
der in dem Außenringbereich 8 angebracht
ist.
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Das
Dichtungselement 18 hat zwei axiale Lippen 18a und 18b,
deren distale Bereiche abdichtend mit der ersten vertikalen Wand 17b in
Eingriff sind, und eine radiale Lippe 18c, die einen distalen Bereich
hat, der mit der äußeren Umfangsoberfläche 7a (ein
Beispiel der Umfangsoberfläche,
in und/oder an der das erste ringförmige Gehäuse in dem drehbaren oder in
dem ortsfesten Teil angebracht ist) des inneren Innenringbereichs 7 in
abdichtendem Eingriff ist.
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Ferner
ist zwischen der Endfläche,
die der äußerste radiale
Bereich der ersten vertikalen Wand 17b ist, und der inneren
Umfangsoberfläche
des Bereichs um das distale Ende des zylindrischen Anbringbereichs 19a in
dem Dichtungselement 18 herum ein vorbestimmter Abstand vorgesehen,
um einen Labyrinthbereich 20 als berührungslose mechanische Dichtung
zu bilden.
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Die
beiden axialen Lippen 18a und 18b sind in einem
freien Zustand (d. h. in einem Zustand, in dem nichts mit den Lippen
in Kontakt ist) in die Richtung geneigt, in der die distalen Bereiche
näher an dem
Außenringbereich 8 als
der Schenkelbereich davon sind (siehe 3).
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Die
radiale Lippe 18c ist in dem oben beschriebenen freien
Zustand so geneigt, daß der
distale Bereich in Kontakt mit der äußeren Umfangsoberfläche 7a des
inneren innenseitigen Bereichs 7 von der ersten vertikalen
Wand 17b weiter entfernt ist als sein Schenkelbereich in
einer gemeinsam mit der Nabe 2 verlaufenden Richtung (Richtung
des axialen Mittelpunkts P).
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Das
heißt
also, die radiale Lippe 18c ist in der Richtung geneigt,
in der ihr distaler Bereich in der Querrichtung der Lagereinheit
A weiter innen liegt als ihr Schenkelbereich.
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Bei
der Konstruktion der Lagereinheit A wird das erste ringförmige Gehäuse 17 zu
dem bereits in den Außenringbereich 8 eingesetzten
zweiten ringförmigen
Gehäuse 19 hin
bewegt und in der richtigen relativen Lage eingestellt, weil der
innere Innenringbereich 7, der bereits mit dem ersten Gehäuse 17 zusammengebaut
ist, auf den zylindrischen Innenbereich 2a der Nabe 2 gepreßt ist,
wie 3 zeigt, die den
fertig montierten Zustand der Kombidichtung 11 darstellt.
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Zu
diesem Zeitpunkt zieht der innere Innenringbereich 7, der
sich in der Fahrwerksquerrichtung nach außen bewegt, gleitbar an der
radialen Lippe 18c, und die radiale Lippe 18c wird
in einem freien Zustand in die gleiche Richtung gezogen, weil ihr
distaler Bereich in der Fahrzeugquerrichtung nach außen weist,
wie oben beschrieben wird, und die Montage kann somit ohne jedes
Problem (ohne Umbiegen oder Umdrehen der Lippe wie im Stand der
Technik) erreicht werden.
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Die
Kombidichtung 11 mit der oben beschriebenen Konstruktion
ist vorteilhaft. Da nämlich
die radiale Lippe 18c in direktem abdichtendem Eingriff
mit der äußeren Umfangswand 7a des
inneren Innenringbereichs 7 ist, kann ein Zwischenraum
geschaffen werden, der gleich der Blechdicke des zylindrischen Anbringbereichs 17a des
ersten ringförmigen Gehäuses 17 ist.
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Infolgedessen
wird ein Konstruktionsfreiheitsgrad erreicht, so daß die gewünschten
Abdichtcharakteristiken ohne weiteres durch Erweiterung des dichtungsbildenden
Raums vorgesehen werden können,
oder der Dichtungsdurchmesser kann um den der Blechdicke äquivalenten
Bereich verringert werden.
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Andere Ausführungsformen
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(1)
Eine weitere Option ist eine Konstruktion, bei der die erste vertikale
Wand 17b des ersten ringförmigen Gehäuses 17 entlang der
Drehachse P des inneren Innenringbereichs 7 weiter außen als
die Endfläche
des zylindrischen Anbringbereichs 19a des zweiten ringförmigen Gehäuses 19 angeordnet ist,
wie 4 zeigt.
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Anders
ausgedrückt,
es ist der zylindrische Anbringbereich 19a des zweiten
ringförmigen
Gehäuses 19 gegenüber der
Kombidichtung 11 gemäß 2 geringfügig verkürzt, der
distale Endbereich, der von der ersten vertikalen Wand 17b in
der Radialrichtung weiter entfernt ist, ist zu einer Position verlängert, die
der inneren Umfangsoberfläche
des Außenringbereichs 8 angenähert ist,
und ein L-förmiger Labyrinthbereich 27 mit
Querschnittsgestalt ist gebildet. Im übrigen ist die Konstruktion
die gleiche wie die in 2 gezeigte.
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Wenn
die Montage durchgeführt
wird, wobei die ringförmigen
Gehäuse 17 und 19 vorher
eingestellt sind (siehe 8),
muß zur
Montage des zweiten ringförmigen
Gehäuses 19 eine
Preßkraft
direkt aufgebracht werden, so daß gewöhnlich eine Konstruktion verwendet
werden muß,
bei der die Endfläche
des zylindrischen Anbringbereichs 19a bis zur äußersten
Seite vorspringt.
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Da
jedoch diese Einschränkungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung überwunden
werden können
durch Verwendung einer Konstruktion, bei der die ringförmigen Gehäuse 17 und 19 separat
montiert werden, kann zugelassen werden, daß die erste vertikale Wand 17b von
der Endfläche
des zylindrischen Anbringbereichs 19a weiter nach außen vorspringt.
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Ein
resultierender Vorteil ist dabei, daß ein Labyrinthbereich 27 mit
gekrümmtem
Verlauf eingerichtet wird, wie 4 zeigt,
wobei das Eindringen von Schmutz gehemmt wird und die Abdichtcharakteristiken
weiter verbessert werden können.
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(2)
Die vorliegende Erfindung kann auch bei einer Kombidichtung angewandt
werden, die ein zweites ringförmiges
Gehäuse 19 und
ein erstes ringförmiges
Gehäuse 17 aufweist,
die jeweils in und/oder an einem einwärts angeordneten Innenringbereich 7 bzw.
einem Außenringbereich 8 angebracht
sind, oder bei einer Kombidichtung, die ein erstes und ein zweites
ringförmiges
Gehäuse 17 und 19 aufweist,
die separat in und/oder an dem Innenring eines ortsfesten Teils
bzw. dem Außenring
eines drehbaren Teils angebracht sind.
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Die
Erfindung kann ferner, obwohl dies nicht gezeigt ist, auch bei einer
Kombidichtung (wie etwa der in 6 gezeigten)
angewandt werden, die so ausgebildet ist, daß sie ein Dichtungselement
mit einer axialen Lippe und zwei radialen Lippen hat. Bei der Kombidichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
das erste und das zweite ringförmige Gehäuse auf
die gleiche Weise wie beim Stand der Technik integral in einem Lager
(zwischen dem drehbaren Teil und dem ortsfesten Teil) montiert werden.
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Wie
oben beschrieben, ist bei der Kombidichtung der vorliegenden Erfindung
das erste ringförmige
Gehäuse
als Zylinder ausgebildet, wobei die erste vertikale Wand, die zu
dem zylindrischen Anbringbereich des zweiten ringförmigen Gehäuses hin vorspringt,
von einem zylindrischen Anbringbereich ausgeht, der in eine Nabe
als einem Innenring eingesetzt ist, der ein drehbares Teil ist;
an dem zweiten ringförmigen
Gehäuse
ist ein Dichtungselement vorgesehen, das zwei axiale Lippen hat,
deren distale Bereiche mit der ersten vertikalen Wand in abdichtendem
Eingriff sind, und ferner hat das Dichtungselement eine einzige
radiale Lippe, deren distaler Bereich mit der Außenumfangsoberfläche eines
inneren Innenringbereichs in abdichtendem Eingriff ist; und die
radiale Lippe ist in einer Richtung geneigt, in der ihr distaler
Bereich, der mit der Außenumfangsoberfläche des
inneren Innenrings in abdichtendem Eingriff ist, von der ersten
vertikalen Wand weiter weg positioniert ist als ihr Schenkelbereich.
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Infolgedessen
kann eine wirkungsvoll konstruierte Kombidichtung angegeben werden,
bei der die radiale Lippe während
der Montage keine Richtungsumkehr ausführt; der Konstruktionsfreiheitsgrad
wird durch Vergrößern des
Dichtungsraums erweitert, und die Dichtungsdimensionen können selbst
bei Aufhängungskonstruktionen
verringert werden, bei denen die Nabe und der Nabenträger die Doppelfunktion
als Bestandteile des Lagers haben und bei denen ein CV-Gelenk mit
dem innenseitigen Ende der Nabe fest zusammengefügt ist, wie etwa bei den oben
beschriebenen "Radnabenlagern
der vierten Generation",
und können
auch in anderen Situationen verwendet werden, in denen das erste
und das zweite ringförmige
Gehäuse
nicht gleichzeitig montiert werden können. Eine Konstruktion mit
zwei axialen Lippen kann außerdem
verwendet werden, um die Staubfestigkeit weiter zu verbessern.